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Title A - Z
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Books
Category:
Economy
Year:
1894
Bozen
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Page 4 of 21
Author: Silberschmidt, Wilhelm / Willy Silberschmidt
Place: Leipzig
Publisher: Duncker
Physical description: S. 100 - 115
Language: Deutsch
Notations: Aus: Die Entstehung des deutschen Handelsgerichts. - In Fraktur. - Xerokopie
Subject heading: g.Bozen;s.Handel;z.Geschichte
Location mark: II 214.670
Intern ID: 355425
1202 Wen wix'.d'a- Her von den dortigen Messen^); am Anfang des 14. Jahrhunderts finden wir dort italienische Verkäufer, und Florentiner Haben Zeit weise das Wechselwesen und Leihhaus in Bozen zum Betriebe .ge pachtet'^). Aus Deutschland war es besonders Augsburg,, welches, mit großen Mauthrechìen ausMattet, /diese Straße, nach Venedig in Stand hielt uüd' auf ! derselben M. MmMiWmsgeschäst betrieb^, 'und. es war vergebe^/ däß ^l^MsHof Peter. von Augsbur.g die Bürger dieser Stadt .Vorn KanM'.«ach

Zweites Kapitel. Dozen. ß 24. Die Märkte in Bozen» Die Kaufleute der oberdeutschen Städte, insbesondere Nürn bergs^), zogen seit der zweiten Hälfte des 13. JahrhundertZ nach Venedig auf der alten Handelsstraße Über Füssen und Inns brucks, deren Hauptzollstätten..sich.-,an....der Klause bei Br'ix'en und zu Bozen befanden°). An letzterem Ärte Wnbà'von Me- ran kommend, auch die Straße qM^evtEngädin.^''So.'bildete.M naturgemäß in Bozen ein AMauMpW zwischen ber Lombardei'und denen des Nordens. Seit

. Bozen. unì» Meran 'ab zubringen suchte '). Im Jahre 1502 erstattete der Bozener Amt mann HanZà Abinstorffer an die Raitkammer in Innsbruck Hüllm ann a. a. O. Teil I S. 333, MS.' ») Ebenda S. 343. / -- - v. Hormahr, Gesch. TyrolS H,.Z79f.' Art. von 1239. ^ Falle a. a. O. Bd. I S. 1-16. 'Fr.anz Martin Meyer, Anfänge des Handels und der.Industrie >in Österreich 1832 -S. 33. - Hüllmann a. a. O. S. 3S1. v ' - ' °) Kleinschmidt a. A. O. S. .22. . .. .. ') Fischer a. a. O. Bd. II S. à . -

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Der Südtiroler
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Page 5 of 6
Date: 01.11.1933
Physical description: 6
, aber ein unbeschreiblicher, es ist ein Heidelberg in der Nähe von Verona. Die Nächte in Bozen sind schon Nächte auf der Sttaße, die der Morü> bescheirst, und die im Oktober noch warm sind wie die Erinnerungen, die der Süden als Gastgeschenk jedem mitgilst, der ihn verläßt. Nachts durch Bozen zu gehen, selbst noch im Oktober, heißt einer M,enge Gefühle teilhaftig werden, die wie Zeug nisse der höchsten Freundschaft sind. Diese kleine Stadt, -in der die Trauben sich auf asten Straßen häufen, hat jene milde Lust

Laubengasse Pfarrkirche und Walter-Denkmal erst richtig zwischen dem Münster und den Ponts Couverts von Straßburg erlebte. Hinter Bozen liegt Meran, und die weißen rauschenden Flüsse strömen durch weiche Schluchten. An phantastischen Seilen sausen Schwebebahnen fast senkrecht in die Lust, und die Rundblicke geben eiben Kessel preis., in dem fromm und sanft Bozen sich hinstreckt, und wo die Sonne über dem Eisack liegt, als wolle sie mit ihrer sanften Glut seiner Wildheit einhalten. Und siehe

da, die Menschen fangen hier wirklich schon an, richtige Gebärden zu machen. Die Kühnheit faßt sie an., und die Alpdrücke des Nor dens empfangen hfer die ersten Düfte des Mittelmeeres, die diesmal richtige Umarmungen find. Von Bozen aus ist es sehr nahe in die Dolomiten. Aber von Karersee, von Cortina kommt man stets wieder nach Bozen zurück., wie aus dem verschneiteist Caux nach dem glühenden Momtteaux. Montreaux ist ja totaler Süden, also völlig international. Bozen ist aber vollkommen national bestimmt

. Bozen ist in fast schmerzhaft beglückender Weise deutsch. Trotzdem die italienischen Offiziere auf den Hellen Cafetierrassen eine ganz andere Repräsentation machen. Gerade darum. Dieses Leben der Lust und dieses viele milde Licht! Dieses Hinausgleiten des Blickes über die Leitern des leichten Dunstes auf die Höhen. Man wird es müd, zu denken, daß die Arbeit des Lebens Sinn sei. In der Tat beginnt hier die Grenze unter der das Dasein so leicht ist, daß die Mühe losigkeit, es zu bewältigen, schon

ein tiefer Genuß ist. Bozen ist eine der schönsten Ausatmungen deutschen Wesens, jene Sekunde im Leben der deutschen Natur, wo sie glücklich zu sein glaubt, wenn dieses Glück auch nur ein Traum ist. , ■ Denn die Wirklichkeit reißt diese Grenzorte,, wo die Rassen und die Nationen ihren ewigen Kampfplatz Hab eg, mit der Tragik ause,inander, welche die Geschichte immer unerbittlich mA sich führt. Bozen hat in etwas über hundert Jahren vier Nationen angehört, es ziemt sich nicht, diese Tatsache lächerlich

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 15.06.1927
Physical description: 8
Messen (Piacenzä, Bologna, Verona) erfahreneren italienischen Messebesuchern ins Hintertreffen geraten würden. Vor dem Boziner Stadt- und Landrichter wurde ausschließlich die deutsche Sprache in 'Anwendung gebracht und in deutscher Sprache erfolgte auch die Protokollierung der Verhandlungen. lDies würde zur Behandlung der Frage nach dem Nationalitätenverhältnisse in Bozen zu jener Zeit führen.) ß. MLrkantji.lmagistrat, Märkte und der deutsche Charakter Bozens. Ein kurzer Rückblick

der Zweckmäßigkeit auch! die italienische Protokollierung ihre Erklärung findet, schließt es aus, aus Zusammensetzung und Amtsführung des Merkantilmagistrates Schlüsse auf den gemischtsprachi gen oder gar Italienischen Charakter der Stadt Bozen zu ziehen, wo doch die Bevölkerung der Stadt Bozen Mit beut Merkantilmagistrat so gut wie keine Berührungs punkte hatte. Immerhin ist dabei noch immer ein Einwand mög lich: es ist doch, naheliegend, daß der periodisch wieder kehrende Zustrom fremdnationaler Besucher

, der Markt betrieb, die gesellschaftlichen Beziehungen, die sich! viel fach gerade in Marktzeiten anknüpften, auf die nationale Struktur der Stadt irgendwie rückgewirkt und abgefärbt .haben müssen. Diese Möglichkeit soll keineswegs bestritten werden. Maßgebend bleibt es aber, ob der deutsche Charak ter der Stadt Bozen durch den Merkantilmagistrat und seine Begleiterscheinungen vermischt oder geschmälert wur de .u'.nd ob das Bewußtsein der Bozner Bevölkerung, Angehörige der deutschen Nation

fa sein, entschwand oder ob die Zusammensetzung der Bevölkerung wesentlich be einflußt wurde. Diesen Einwänden steht eine Fülle von Beweisen gegenüber, die vollkommen klar und eindeutig den rein deutschen Charakter der Stadt Bozen erkennen lassen. So unter anderem: a) Die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichteramtes (seit Beginn des 16. Jahrhunderts im Stadtarchiv-Schloß Ma- retsch erhalten) sind ausnahmslos in deutscher Sprache ge führt. Das Stadt- und Landgericht war als ständige sta bile Behörde

für alle Bevölkerungskreise bestimmt. Wäre der Charakter der Stadt Bozen also italienisch oder auch nur stark gemischtsprachig gewesen, so hätte diesem Charakter auch in der Amtsführung des Gerichtes zuweilen Rechnung getragen werden müssen. Die Bücher der Gerichte Welschtirols dagegen wurden in italienischer Sprache geführt. Die Bozner StadtO und Land richter verstanden nicht einmal alle die italienische Sprache und wenn beispielsweise im Jahre 1516 bei der Ernennung des Bozner Stadt- und Landrichters Reimprecht

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.07.1933
Physical description: 8
die Grenzziehung anstatt am Brenner in Salurn erfolgt wäre und wie die beiden Städte — Bozen und Trient — als Grenzstädte zur Blüte kommen könnten. Die deutsche Stadt Bozen, schon im Mittelalter durch ihren blühenden Handel bekannt und zu Reichtum gelangt, liegt heute durch die stockende Ausfuhr ihrer Erzeugnisse an Wein und Obst, sowie durch die fast untragbar hohen Steuern völlig danieder, was sich am deutlichsten in den vielen Konkursen, uneingelösten Wechseln und in der er schreckenden Wertverminderung

das alles ändern: die Stadt Bozen würde nicht nur ihre verlorene Bedeutung wieder erlangen, sondern noch dazu Grenzstadt werden. Wenn /die Landwirtschaft der Bozner Gegend ihre Erzeugnisse ohne Zoll und sonstigen Hindernisse wieder nach dem Norden absetzen könnte, würde Grund und Boden im Werte steigen und Handel und Ver kehr einen bedeutenden Aufschwung nehmen. Der sonnige Kurort Gries würde von neuem ausleben und die Schön heiten der einzigartigen Berge würden ohne Zoll- und Paß schwierigkeiten (wobei

die gegenwärtigen Zeiten als ab normal außer Betracht bleiben) wieder Tausende von Frem den in die Stadt führen. Als Grenzstadt würde Bozen auch eine bedeutende Vergrößerung des Bahnhofes zu erwarten haben, denn nicht nur der Versand einheimischer Erzeugnisse^ sondern auch der große Export Italiens würde die StadL zu einem bedeutenden Stapel- und Umschlagplatz, sowie zur Zollstation machen. Ein großer Bedarf deutscher Beamter, Errichtung gewaltiger Lager- und Wohnhäuser wäre die Folge und das gut geeignete

Gelände zwischen Bozen und Leifers böte Boden hiefür. Die Etsch könnte zu dem von Süden her bis Leisers schiffbar gemacht werden, wodurch der Handels- und Grenzverkehr noch gesteigert würde. Müssen wir in der Stadt Bozen infolge der geschil-- derten Verhältnisse heute recht traurige Zustände feststellen, so ist das Bild, welches uns die italienische Stadt Trient derzeit bietet, noch viel trostloser. Nur die bekannte Genüg samkeit der Italiener bewirkt es, daß sie ihre Lage ruhig hinnehmen

als in Bozen. Der Fremdenverkehr spielt überhaupt keine Rolle mehr, die Seidenerzeugung steht still, der Wein- und Obst export nach Deutschland hat stark nachgelassen und so kommt es, daß hier Haus- und Grundbesitz noch weit mehr entwertet ist als in Bozen. Auch ist die Garnison bedeutend verkleinert und mehrere staatliche Aemter von dort weg verlegt worden. Wenn wir uns nun die Frage vorlegen, wie es sein möchte, falls Trient Grenzstadt würde,, so ist leicht einzu sehen, daß die Stadt von neuem aufleben

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Der Südtiroler
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Page 5 of 16
Date: 01.05.1937
Physical description: 16
V M a i 1937 Folge 5 5 Südtiroler Heimat" Tirol ein deutsches Land zu beiden Seiten des Brenners von Dr. Fritz Dörrenhaus 54 . Pfarrkirche von Heiligenblut (Kärnten) 55 . Pfarrkirche von Unterinn am Ritten, Südtirol W. Pfarrkirche von Torbole (Fortsetzung) In Bozen, Meran und Neumarkt stehen die Käufer nicht mehr so ausschließlich mit der Schmalseite zur Straße wie sonst in Tirol bis Klausen hinunter, so daß ein wesent licher Zug der mittelalterlichen deutschen Stadt, das roman tische bewegte

, das ist der Geist des deutschen Bürgertums. Was das heißt, lehrt uns ein Besuch in Trient, der Kauptstadt Welschtirols, eine Stunde Bahn fahrt von Bozen entfernt. War in Bozen, wie überall sonst in Deutschland, das Bürgerhaus das Element, welches das Straßenbild bestimmt, so selbstverständlich be stimmt, daß wir uns besten kaum bewußt werden, so zeigt die erste italienische Stadt an der Brennerstraße, wie sehr das anders sein kann. Prägt im deutschen Tirol der Bürger das Bild der Stadt, so gibt in Trient

Giebelwerk der Gasten sehr gemindert ist. Aber diese Formeneinzelheiten konnten den sehr wesent lichen deutschen Charakter der südtiroler Stadt nicht ver wischen. Äberall hat der deutsche Mensch es verstanden, diese fremden Motive zu meistern und mit seinem Geiste zu be seelen und zu durchwärmen. Es ist doch ein wesentlicher Anterschied zwischen den Kolonnaden italienischer Städte und den so ganz deutsch-bürgerlichen, anheimelnden Lauben Bozens, Merans und Innsbrucks (86—90). Der Geist der Städte

Südtirols, d. i. die Einheit der kultu rellen, sozialen und seelischen Zustände, deren Ausdruck auch die Architektur ist, dieser Geist der Städte Südtirols ist ein ganz anderer als der Italiens, Welschtirols! Darauf kommt es an, nicht auf seine mehr oder minder große Summe architektonischer Einzelheiten! Der Geist, der uns in Bozen umfängt, in der Lauben-, der Streiter-, der Bindergaste, der uns in Brixen, in Meran entgegentritt in genau derselben Weise wie in Alt- Innsbruck und in Schwaz

und Rovereto der Adel den Städten den Charakter. Bürgerhaus und Palazzo sind die Stein gewordenen Sinnbilder der verschiedenen geistigen und sozialen Struktur zweier Völker, die in Tirol schroff nebeneinander stehen. Es sind zwei Welten: die spitzgiebeligen erkergeschmückten, malerischen Bürgerbauten der süd- wie nordtiroler Stadt, jene lebhaft ansprechenden, malerisch mit Licht und Schatten spielenden, romantischen Gasten und jene gemesten ernst und feierlich repräsentie renden Fastaden der welschen

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 15.08.1927
Physical description: 6
eines Kalenderjahres. €rTcbeint am i. u. is. jeden Monats Einzelblatt 30 Groschen Unsere Anschristen:? Schristleitung des Blattes »Südtiro!" in Innsbruck, Postfach Nr. 116. Verwaltung des Blattes »Südtirol" in Innsbruck, Postfach Nr. 116 Für Oesterreich Postscheckkonto Wien Nr. 146.688. Für Deutsches Reich Postscheckkonto Dr. Hans Jobst, München Nr. 22.878. Be stellungen sind nur an die Verwaltung des Blattes zu richten. Folge 16 Innsbruck, 15. August 1927 Der -euksche Charakter -er Stadt Bozen. Eine Denkschrift

der deutschen Abgeordneten Südtirols Baron Sternbachs und Dr. Tinzls an Mussolini. Gegen die Geschichtsfälschungen Mussolinis. Bekanntlich hat Mussolini die vom Abgeordneten Bar duzzi im Archiv der Bozner Handelskammer angeblich ge machten „Entdeckungen" in seiner Kammerrede vom 26. Mai !. I. ausgenommen und die „Jtalianität" der Stadt Bozen damit als „geschichtliche Tatsache" hinzustellen versucht. Zum Zwecke einer wahrheitsgetreuen Berichtigung dieser Geschichtslüge haben nun die beiden deutschen

äußerte — bisher „ängstlich verborgen" gehalten worden wären. Daß der Ministerpräsident Italiens, Diktator 'Musso lini, der es sonst nach 'Möglichkeit vermeidet, sich eine Blöße zu geben, einer so groben Irreführung zum Opfer fallen konnte, ist sicher überaus peinlich. Denn es wäre ihm ein leichtes gewesen, festzustellen," daß die von Bar duzzi angeblich entdeckten und für die Jtalianität der Stadt Bozen beweiskräftigen Dokumente von österreichischen Ge lehrten bereits vor etlichen Jahrzehnten sin

und die Bedeuümg der An wendung der italienischen Sprache bei demselben. In der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 26. Mai 1927 gab S. E. der Ministerpräsident in seiner großen Rede bekannt, daß im Archiv der Handelskammer von Bozen vom Abgeordneten Barduzzi interessante Entdeckungen gemacht worden seien, nach denen Bozen immer eine italienische Stadt gewesen und die Verdeutschung Bozens erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erfolgt sei; alle Akten des Merkantilmagistrates von Bozen

auch einheimische Kaufleute saßen und der größte Teil der Amtsschristen bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts in italienischer Sprache abgeschlossen ist, schloß er, daß Bozen eine italienische Stadt gewesen sei, und daß die Verdeutschung Bozens erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erfolgt sei. Diese Beweisführung ist hinfällig, da sie auf falschen Prä missen beruht. Der Merkantilmagistrat war keineswegs ein admi nistrativer Organismus der Stadt Bozen und für die Bozner war er niemals eine Behörde

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Der Südtiroler
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Page 3 of 4
Date: 01.04.1925
Physical description: 4
jedoch von Südtirol gelten wohl der Schiern und Rosengarten, zu ihren Füßen die Eisackperle Mn. Ja, Bozen, du bist doch eine herzige Stadt und Miegst dich so lieblich zwischen Eisack und Talfer hinein! ^urme und Mauern, Gassen und Lauben, Erker und Dächer, Mbel und Fenster sind wie zu einem kleinen Nürnberg hier Mammengefügt, der Stadt ein typisch-deutsches Gepräge ^leihend, wenn auch in den letzten Jahren viel fremdes M hier angesiedelt wurde, und Bozen eine wälsche Stadt «ewen sollte: so lange

aber diese alten Mauern stehen, wird Mn doch immer nur eine deutsche Stadt bleiben! Der Jy, feingezeichnete Turm der Propsteikirche mit wunder- Mer Gotik hält treue Wacht über die letzte deutsche Stadt Süden; welch ein sonderbares Zusammentreffen! Der Turm Wt sich auch sipxx t>em Grab des siegreichen österreichischen AWarschalls Erzherzog Rainer, der in der Propsteikirche ^ Bozen hinter dem Hochaltar seine letzte Ruhe gefunden M. Doch nicht allein der alte gotische Turm gilt als deutsches Mrzeichen von Bozen

sich freundlich anpassen und mit den Burgen und Schlössern von Ueberetsch vieles gemeinsam haben. Vorbei an Ueberetsch führt die Bahn von Bozen nach Meran und hinauf ins Vintschgau, fast bis zur Schweizer Grenze, wo der Ortler als der König der Alpen seine schnee bedeckten Häupter über alle Berge erhebt und als treuer Hüter des Vintschgauer Volkes im Weltkrieg von größter Bedeutung war. Am Eingang ins Vintschgau und ins Pas seiertal liegt in einer sanften Talmulde die Stadt des Burg grafenlandes, Meran

, als Weltkurort von Fremden aller Länder viel besucht. Wieder finden wir, wie in Bozen, an mutige Laubengänge, die bergan steigen bis zur Pfarrkirche hinauf, die mit ihrer Gotik nicht wenig interessant erscheint. Die Altstadt von Meran verschwindet leider fast ganz unter den vielen Hotels und Villen der Stadt, die mit reizenden Gärten und Parkanlagen umgeben, wo viele Palmen rauschen, einen ausgesprochenen Kurortcharakter trägt. Die Burggräfler, biedere Tiroler, stramme Burschen und frische Mädel in schmucker

legenste Tal hinein besetzt. Die Außenwelt bekam von diesem Schrei wenig zu hören. In Tirol aber begann eine fieberhafte Tätigkeit. Da jede politische Betätigung aufs strengste untersagt war, schli chen verläßliche Boten zur Nachtzeit von Stadt zu Stadt, um Unterschriften für eine Petition an die Friedenskonferenz zu sammeln. Auf den entlegensten, schwierigsten Pfaden, durch Schnee und Eis, meist in Lebensgefahr mußten sie von Tal zu Tal ziehen. Endlich waren die Unterschriften von 228

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1927
Physical description: 6
in den Monaten Juli—August 1827. In seiner Rede vom 26. Mai 1927 Hai der italienische Ministerpräsident bekanntlich die Politik der Jtalianisie- mng der Provinz Bozen als die einzig mögliche erklärt; da aber Mussolini bei diesem Anlasse die Stadt Bozen als eine vor wenig Dezennien verdeutschte Stadt bezeichnete und dies mit italienischen Ausfertigungen des seinerzeitigen Merkantilmagistrates zu begründen versuchte, haben die deutschen Abgeordneten von Südtirol in einer ausführlichen Eingabe

an den Ministerpräsidenten den Beweis erbracht, daß Bozen niemals eine italienische Stadt war. Der Mer kantilmagistrat von Bozen war keine städtische Behörde, wie Mussolini fälschlich behauptete, sondern ein Spezial gericht für die in Bozen alle Vierteljahre statthabenden Märkte und Messen. Die Meßbesucher wählten aus ihrer Mitte die Funktionäre (drei Deutsche und drei Italiener) dieses Spezialgerichtes, das aus Gründen der Zweckmäßig keit paritätisch besetzt wurde, da die Märkte erfahrungs gemäß ebenso

von Handelsleuten aus Italien besucht wur den als von deutschen Kaufleuten. Aus Zweckmäßigkeits- gründen wurden daher in Streitfällen zwischen ita lienischen Messebesuchern vom Merkantilmagistrat italienische Erledigungen hinausgegeben. Die städtische Ver waltung aber hatte mit diesem Gerichte, wie erwähnt, nichts zu tun. In der Denkschrift der deutschen Abgeord neten wurden eine Reihe von Beweisen für den rein- deutschen Charakter der Stadt Bozen erbracht und dargetan, Von Hans F in geller, Bozen. daß Bozen

im 8. Jahrhundert n. Ehr. eine bayrische Grafschaft war, daß das Statut der Stadt aus dem 18^ Jahrhundert deutsch verfaßt ist und daß die Ratsprotokolle des Bozner Stadtrates, aufbewahrt seit 1170, sowie die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichteramtes, auf bewahrt seit Beginn des 16. Jahrhunderts, ausschließlich in deutscher Sprache versaßt sind. Es sei bei dieser Gelegenheit erneut auf die Kund gebung der Universitäten von Oesterreich und Bauern aus dem Jahre 1926 verwiesen, in welcher festgestellt

zu diesem Briefe „vom Verzichte der Abgeordneten, die Minderheiten zu vertreten" spricht und sagt, daß nur der von der faschistischen Presse gezeigte Weg (völlige Entnationalisie- Einem Tollhause entsprungen. Von einem Nordtiroler. In der letzten Nummer der Zeitung „Südtirol" wurde °>e Tätigkeit des neuen außerordentlichen faschistischen Kom- Rsärs der Provinz Bozen, des italienischen „Abgeord- "Etm" Giarratana, einer wohl zu nachsichtigen Kritik un- ^ogen: ich möchte im folgenden die Ansicht eines Ti- lolers

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 17.04.1887
Physical description: 8
auf in Anspruch genommen, wie ans sei nem besonderen Tätigkeitsbericht hervor geht, auf welchen wir demnächst zurück kom men werden. Wochenrundschau. Bozen, 16. April. Oesterreich-Ungarn. Das öst. Abgeordne tenhaus wird am 23. d. wieder zusammen treten. Die Budgetberathung wird wahrscheinlich am 25. oder 26. d. M. beginnen. — In einem Brünner Blatte bespricht ein Fachmann die tallmälige Einführung des slavisch enGeistesin die deutscheSchul- b ü ch e r und gibt dafür verschiedene Proben

wurde Dr. Foregger wieder gewählt. — In Görtschach (Kärnten) sind zu Ostern 30 Häuser und ebensoviele Städel, Stallungen rc. abgebrannt. Am Ostersonntag fiel das Dorf Godeschitz in Kram fast vollständig einer großen Feuersbrunst zum Opfer. — In der galizischen Stadt Sniatyn ist eine Vor stadt durch eine Feuersbrunst vernichtet worden. — In Ivan (Komitat Oedenburg) ist ein Brand ausgebrochen, bei welchem infolge des herrschen den Orkans 113 Häuser sammt Nebengebäuden eingeäschert wurden. — In Radein

im Jahre 1881 in Berlin den Gedanken eines Bündnisses mit dem Deutschen Reiche unterbreiten ließ, (was vorn Fürsten Bismarck höflich abgelehnt wurde. A. d. R.), erklärte sich angeblich bereit, dem zwischen Oesterreich, Deutschland und Italien bestehenden Dreibunde beizutreten. Tiroler Chronik. Bozen, 17. April. (Volksbewegung in Bozen.) Inden Monaten Jänner, Februar und März waren in Bozen 21 Trauungen, 68 Geburten (davon 37 männ lich. Geschlechtes) und 68 Todesfälle (davon 46 männlich. Geschl

.) zu verzeichnen. An epidemischen Krankheiten ist Niemand gestorben. (Zur Gewerbeausstcllnng in Bozen) für September d. Js. sind im Ganzen bei 250 Anmeldungen erfolgt, davon 40 aus Pusterthal. (Turnvereius-Jubilänm in Bozen.) Der vor 25 Jahren gegründete Bozuer Turnverein feiert demnächst sein silbernes Jubiläum mit folgender Festordnung: Samstag?. Mai: Abends 8 Uhr Zapfenstreich und Fackelzug. — Abends 9 Uhr Fest - Kommers im Bürgersaal (Militär-Konzert.) Sonntag 8. Mai. Früh 6 Uhr: Weckruf. — Vorm. 8 Uhr

g, 9. Mai. Vorm. Katerfrühstück. — Auüflüge mit den Gästen in die Umgebung. (Freiwillige Feuerwehr Bozen.) Mittwoch den 20. d. Mts. findet die erste Uebung und Mu sterung der gesammten Spritzennlannschaft statt. Das Kommando. (Der Museumverein in Bozen) hielt am 14. April unter dem Vorsitze des Vorstandes Herrn Georg Baron Eyrl seine diesjährige Gene ralversammlung ab, welche gut besucht war; der Schriftführer Herr Paul von Putzer erstattete den umfangreichen Jahresbericht, aus welchem hervorging

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Der Südtiroler
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Page 2 of 6
Date: 15.08.1927
Physical description: 6
auch die italienische Protokollführung ihre Erklärung findet, schließen es eigentlich aus, aus Zusammensetzung und Amts führung Schlüsse zu ziehen auf den gemischtsprachigen oder gar italienischen Charakter der Stadt Bozen, denn es sollte doch niemanden einfallen eine deutsche Stadt, die viermal im Jahre, zur Zeit großer, in der Regel bloß (die) 2 Wochen dauernden Märkte von Kaufleuten einer fremden Nation be sucht wird, deshalb gemischtsprachig zu nennen oder gar jener fremden Nation zuzusprechen. Man ckäme

sonst zu dem ganz unsinnigen Schlüsse, daß Venedig mit seinem „Fondaco bei Tedeschi" als deutsche oder zum mindesten als gemischtspra chige Stadt anzusehen sei. Dagegen sind die Beweise für den deutschen Charakter der Stadt Bozen in den fraglichen Jahrhunderten unumstößlich. Wir wollen nur einige anführen: a) Bozen war schon im 8. Jahrhundert n. CH. eins bayrische Grafschaft. Das Statut der Stadt Bozen, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, sowie jene der andern Städte und größeren Ortschaften Südtirols

, die noch vorhanden und in den „Weistümern" enthalten sind, waren deutsch. b) Die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichtrr- amtes, (die uns vom Beginn des 16. Jahrhunderts erhalten sind und im- Stadtarchiv Schloß Maretsch liegen), sisd aus schließlich in deutscher Sprache geführt. Das Stadt- und Land gericht war eine stabile Einrichtung, für alle Kreise der Be völkerung bestimmt. Hätte Bozen italienischen oder gemischt sprachigen Charakter gehabt, so wäre das auch in der Amts führung des Gerichtes zumindest

Seite 2, Folge 16 6 ü b t i r o l “ Innsbruck. 15. August 1927 allgemeines Handelsgericht, sondern nur ein zu Marktzeiten amtierendes Gericht und Amt. Der Merkantilmagistrat ist nicht kompetent für Kaufleute, die in Bozen ihre Geschäfte und ihren ständigen Sitz haben, außer sie waren am Meßverkehr beteiligt und das waren verhältnismäßig wenige, sondern nur für die Marktbesucher, für die Spediteure und Fuhrleute, die Markt waren heranbrachten und sich dabei Nachlässigkeiten oder Un pünktlichkeit

zu Schulden kommen ließen, die die Waren oder das Geschäft schädigten. Der Merkantilmagistrat war also keine Interessenvertretung der heimischen Kaufleute, sondern der Messe besucher, der Meßgäste, die sich eben als Gäste viermal im Jahre (Mitfasten, Fronleichnam, Bartholomä und Andreas) durch je 2—3 Wochen zum Marktbesuche in Bozen aufhielten: ja der Gründungsakt selbst erklärt, daß die Privilegien den obengenann ten Märkten von Bozen und allen Kaufleuten, die sie in Zu kunft besuchen werden, verliehen

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Der Südtiroler
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Page 2 of 4
Date: 01.05.1926
Physical description: 4
es als ihre Ausgabe betrachtete, in die stillen Wässerchen einen stärkeren Wellenschlag zu tragen. Zu dieser Zeit, im Jahre 1892, hielt Dr. Perathoner zum erstenmale seinen Einzug in die Gemeindestube der Stadt Bozen. Seine Welt anschauung, seine tiefgründigen Kenntnisse, sein Verständ nis für die Stimmungen der breiten Oesfentlichkeit wiesen ihm den Platz an der Seite der Neuen mtib Jungen an. Bald nach seinem Eintritt in den Gemeinderat en wickelte er in einer groß angelegten

, der Großen und der Kleinen. Und wenn Vertrauen stets in hartem Kampfe erobert und gewonnen werden will, so hat gerade er es irr unbedingtem Maße erworben und bis in seine letzten Tage zu erhalten gewußt. Eines seiner schönsten und fruchtbarsten Werke, der stärkste Beweis des ihm entge- gengebrachten Vertrauens war die Erweiterung des Stadt gebietes durch die Einverleibung der Gmeindle Zwölf!m(algr eien. Die Stadt Bozen, die ihm zur Gänze ihre Blüte und führende Stellung als Kulturmittel punkt

Deutschsüdtirols verdankt, wird ihm als letzten Dank ein dauerndes Ruhmesblatt in den Annalen der Chronik setze::, unv'ertilgbar — unvergeßlich. Als unermüdlicher Vorkämpfer für das Deutschtum, an dessen traurigem und schweren Schicksale er bis in seine letzten Lebenstage regen Anteil nahm, hatte er noch auf dem Sterbebette als erster den Rekurs der Bozner Be völkerung gegen die Verfügung des Präfekturkommissürs unterzeichnet, wonach von der Stadt Bozen ein Betrag von 160.000 Lire für das Battistidenkmal

ge schlagen wurde. Auch die ihm von der Stadt Bozen aus gesetzte Ehrenpension wurde bei Uebernahme der Stadtverwaltung durch die Italiener verweigert. Des A!rbürgsrms;fksrs letzte Fahrt. Unter Beteiligung der gesamten Bevölkerung Bo zens wurde Dr. Julius Perathoner am Dienstag den 20. April nur 5 Uhr nachmittags zu Grabe getragen. Bozen hat noch nie eine so ungeheure Massentrauerkundgebung gesehen. Während beis Leichenbegängnisses ruhten alle Betriebe und wurden auch die Geschäfte zum Zeichen der Trauer

für den Verstorbenen. Cs schien, als hätte die deutsche Bevöl kerung Bozens mit diesem Mann auch ihr Deutschtum zu Grabe getragen. Umso unverständlicher und pietätloser war das Verhalten der italienischen Behörden, die alles Mögliche unternommen hatten, um die Feierlichkeit zu be einträchtigen. So hatte der Prä ekmrskunmi sär am Rot hause der Stadt Bozen keine Trauerfahne hissen lassen, in welchem Dr. Perthoner durch 28 Jahre lang die Geschicke der Stadt leitete. Ebensowenig ließ der Präfekturskom- mifsäc

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Der Südtiroler
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Page 6 of 6
Date: 15.07.1925
Physical description: 6
deut sches Stadtgeld seine Wahl zu bekräftigen haben. Auch ein neuer Stadtingenieur kam vor wenigen Tagen und wurde mit der Leitung des Hoch- und Tiefbauamtes betraut, ob gleich seine Kenntnisse weder im Hochbaufache noch im Tiefbau auch nur irgendwie von Belang sind. Wehe uns, wenn die Stadt Bozen zu bauen anfängt, denn dann dürften wir Wunder an Baukonstruktionen erleben. Es versteht sich, daß auch der aus dem sonnigen „Süden" gekommene Stadtingenieur kein Wort deutsch versteht. Dasselbe Spiel

Bozen ein Versorgungshaus bauen läßt, das nach Viktor Emanuel benannt werden wird. Die Stadt Bozen besitzt zwar ein Armenhaus, das den heutigen Bedürfnissen vollkommen entspricht und für 40 Arme eingerichtet ist. Aber was tut man nicht, um Jubiläum zu feiern. Mossino hat auch für diZe Widmung bereits seinen Orden bekommen, um den es ihm zu tun war. Ss ist freilich sehr leicht, derlei Widmungen auf Kosten der Deutschen zu machen, weil man ja weiß, daß diese sich dagegen nicht zur Wehre setzen

können. Die Eintragung der Stadt Bozen in die Genossen schaft der sogenannten Enti antarchici in Rom um den Iahrespreis von 1800 Lire, mit der Mossino die Stadt gleichzeitig bedachte, sei nur nebenher erwähnt und bemerkt, daß die Stadt von diesen Enti keinerlei Vorteil hat. Aber einen geradezu empörenden Akt hat Mossino vor seinem Abgänge, denn Gott sei Dank wurde er nun versetzt, noch geleistet, nämlich die Schenkung eines wert vollen städtischen Grundes für einen wälschen Kinder gartenverein. Niemals hat die Stadt

, wo sie stets die „Sieger" herauskehren wollen, benehmen sie sich besonders laut. Wenn nun auch heute die Anzahl der wälschen Kinder eine noch nicht allzugroße ist, die Behörden sorgen durch die Entfernung der deutschen Beamten schon dafür, daß die Anzahl sich vergrößert. Und in dieser Beziehung hat Mossino mehr geleistet, als jeder der früheren Regierungskommissäre, weshalb die Stadt Bozen (mit Ausnahme des Handelskammerpräsidenten Kerschbaumer, der sich für das Verbleiben Moffinos ein setzte

wenn die jetzige Generation unter der Erde lieg: und der Analphabetismus ständig an Boden gewinnt? Me Werwcrltung des Hoz- nev H'rcifektuvkommi störs. Die Mißwirtschaft im Bozner Rathause ist ungeheuer lich; die italienische Regierung hat zweifelsohne die Ab sicht, die Finanzen der Stadt vollständig in Unordnung zu bringen, um die Hochburg des nationalen Widerstandes durch die wirtschaftliche Lähmung auch politisch klein zu kriegen. Aus diesem Grunde wurde vor 2V 2 Jahren der deutsche

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.05.1936
Physical description: 8
wurden, finden wir auch einen aus Ster- zing gebürtigen F r a n z M a y r h a u s e r, der damals Stadt- fchreibereibedienter und angehender Gerichtsschreiber in Iene- sien und Mölten war. Drei Wochen später, am 7. Mai 1736, heiratete Franz die Maria B r a u n b ö ck, Tochter des Wirtes .^Zum schwarzen Greif" in Bozen, Jakob Braunbock, und der Maria Mayr. Im Jahre 1738 eröffnet Franz eine Advoka turskanzlei in Bozen, die er bis 1778 führte. Von den vier Kindern, die ihm seine Gattin schenkte, wurde

Franz jun. Priester. Johann wurde der Stammvater des heutigen Adelsgeschlechtes der Edlen von Mayrhauser. Johann Nepomuk, geb. Bozen, 2. Dezember 1743, vermählte sich am 13. Juli 1777 mit Maria Anna Gertraud von Ingram, geb. Meran, 17. März 1753, gest. Bozen, 9. Juli 1822, Tochter des Dr. Stephan von Ingram, und brachte es durch Tüchtigkeit und Fleiß bald zu so hohem Ansehen bei seinen Landsleuten, daß ihm die Stadt Bozen am 28. De zember 1785 das Bürgerrecht verlieh; Johann wurde dann Advokat

in Bozen. Am 4. Mai 1790 überraschte Kaiser" Leopold II. die Stadt Bozen mit seinem Besuche; der Emp fang war ein außerordentlich feierlicher. Jünglinge aus ver schiedenen Bozner Adelsfamilien bildeten zu Pferd die Nobel garde, während die Bauernschützen, in 25 Korporalschaften eingeteilt, unter dem Kommando unseres Johann Mairhauser Spalier bildeten. Die Uniform war schmuck, der Empfang machte auf den Kaiser einen tiefen Eindruck, wobei ihm be sonders das stramme Kommando Mairhausers gefiel

. Als im Jahre 1796 die Franzosen sich der Stadt Bozen näherten, verbarg Mairhauser seine Familie in St, Peter- Lajen bei Klausen, später in Kampenn (Zwölsmalgreien), und stampfte innerhalb von acht Tagen fünf Schützenkompagnien aus dem Boden, stellte sich selbst an die Spitze der Kompagnie von Ritten und zog mit 560 Mann gegen den Feind. Pom 22. Juli bis 2. August 1796 stand er bei Aviv (Ala), vom 5. September bis 14. November 1796 im Cembratalc. Dort rich tete der General Anton Freiherr von Lipthay

städtischer Kassier und Magistrats- rat in Bozen. Als solcher rettete er durch seine Geistes gegenwart am 2. April 1797 die Stadt vor Plünderung durch die Franzosen, indem er als Quartiermeister den Franzosen gute Quartiere anwies und ihnen reichliche Speisen und Ge tränke verschaffte. Für seine großen Verdienste um die Aufbietung des Land sturmes 1796 und als Magiftratsrat von Bozen erhielt er im Jahre 1802 eine zehnfache Dukaten schwere goldene Medaille und eine landschaftliche silberne Medaille 1796

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.08.1927
Physical description: 6
, der „Pater Patriae" voll Liebe für und doll Sorge um seine Heimat, der Mann, dem die Stadt Bozen alles verdankt, fand in seiner Stadt keine Stätte der Tätig keit mehr, ein .Mann, der so vieles gab und noch Viel- Uhr hätte bieten können. Die Verdienste Dr. Pera- lhoners um die Stadt Bozen sind bekannt. Die Etschl- irerke, welche die Städte Meran und Bozen mit Licht versorgten, für die damalige Zeit eine Großtat, die präch- ligen Schulbauten, die Straßen und Parke, Rathaus und Stadttheater, Mankenhaüs

der Stadt Bozen mit einen: schlicht, n Fest akt eingeweiht. Das Denkmal steht in Harlaching in der Nähe des Südtirolerplatzes unter einer Banmg.uppe. Seine echt heimatliche Form enthielt das schiichte und doch künstlerisch vollendete Mal durch Oberbaurat Blößner. Der quadratische Stein, nach! oben sich verbreiternd und breit einem spitz zulaufenden Dachl aus Brixlegger Lär chenschindeln gedeckt, ist Hugelfinger Tuff und mißt vom Sockel bis zur Dachspitze 3.30 Meter. In überaus sin niger Weise wurden

von Bo^en zu Grabe getragen. Nach bis in seine letzten Lebenstage hatte der greise Alt bürgermeister an dem Schicksal seiner Südtiroler Heimat und ihrer Hauptstadt Bozen, deren Geschicke er durch 28 Jahre leitete, regen Anteil genommen. Als die Fa schisten am 2. Oktober 1922 das Bozner Rathaus be setzten und Dr. Perathoner Mn: Rücktritte zwangen, da brach etwas in diesen: Manne zusammen, da begann er dahinzusiechen, da schmerzte eine Wunde, die nie mehr vernarben sollte. Julius Perathoner, der Kerndeutsche

- lual erlöste, verfolgte Ihn welscher Haß nochj über das Gv'ab hinaus und versagte ihm die letzte Ruhestätte in der Ehrengruft der Stadt Bozien, wo einige Jahre vor her seine Gattin beerdigt wurde. Die weiß-roten Schleifen, die Farben seiner Heimatstadt, riß man von den Män- W, vom Rathause flatterte keine Trauerfahne. Noch auf dem Sterbebette hatte Dr. Perathoner das Deutsch- tunr seiner Heimatstadt verteidigt und als erster den Re kurs gegen die von den neuen welschen Herren, der Stadt bewilligte

Subre.tion des Siegesdenkma^s, das nunmhr aus den Grundmauern des Kaiserjäger Totenmales ge baut wird, unterzeichnet. Als Dr. Perathoner seines Amtes gewaltsam enthoben wurde, reifte in einem Freundeskreise von Bürgern der Stadt München der Entschluß, ihn Au ehren. Bildhauer Sonnleitner, Würzburg, entwarf eine Bronzetafel, die den Südtiroler Freiheits- und Minnesänger Walther von der Vogelmeide zeigt, darunter das Münchner Kindl mit dem bayrischen Wappen, durch ein Band verbunden mip einem Südtiroler

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Der Südtiroler
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Page 3 of 6
Date: 15.07.1927
Physical description: 6
vor den Völkerbund. Das ist die einzig mögliche und richtige Antwort den faschistischen Terror gegen die Minderheiten. Die „Italianität" Bozens. Die vereinzelten im Gebäude der Tiroler Handelskam- j! et aufgefundenen Akten des mittelalterlichen Merkan- '^agistrates, die in italienischer Sprache verfaßt sind, Gn die faschistische Presse nicht zur Ruhe kommen. So ? kürzlich Professor F. Largaiolli der Redaktion der Ezzetta bei Popolo" in Turin als angeblichen Beweis 2 k>ie Italianität der Stadt Bozen eine Kopie

eines mchen Briefes zur Veröffentlichung in dem Blatte mit , irn Bemerken überreicht, daß dieses Originaldokument jjf von jenen ist, h flr C die verschiedenen Perathoner mit größter Sorgfalt in mchiven der Stadt Bozen geheimgchalten haben." Das Dokument, das wir im nachfolgenden wieder- cbetl > trägt in deutscher Uebersetzung den Wortlaut: tfW Mi* Consuln und Verwalter der Stadt Bozen hiemit bekannt, daß durch die Gnade Gottes diese Stadt ^.^ivärtig von jeder Gefahr ansteckender Krankheiten fret

hingewiesen werden, daß der Merkantilmagistrat seiner Be stimmung und seiner Organisation nach ausschließlich die Interessen der Markt- und Messebesucher zu Markt- und Messezeiten erstreckte. Die Einrichtung des Merkantilmagi strates, dessen Akten und Protokolle mit Rücksicht auf die weitaus überwiegende Beteiligung italienischer Kaufleute an den Bozner Messen und Märkten vielfach in italie nischer Sprache abgefaßt sind, berührte die einheimische deutsche Bevölkerung der Stadt Bozen und die bodenstän

war. Die krampfhaften Bemühungen von italienischer Seite, sich an völlig belanglose Dokumente wie an einen rettenden Strohhalm zu klammern, um den Schein von Italianität der Stadt Bozen glaubhaft zu machen, beweist zur Genüge gänzlichen Mangel irgendwelcher positiver Anhaltspunkte. Die Sinn- und Zwecklosigkeit der italienischen Bemühun gen mit völlig unzulänglichen Mitteln eine nie vorhanden gewesene Italianität künstlich zu konstruieren, wird zur Lächerlichkeit, wenn man in unserem modernen Handels verkehre irgend

. Der Merkan tilmagistrat der Stadt Bozen war aber weder eine staat liche Institution noch auch eine dauernde Behörde. Es war nichts anderes als eine von deutscher Seite geduldete und anerkannte Privatvereinigung der Messe- und Markt- besucher und stand stets in Abhängigkeit von der rein deutschen Stadtgemeindeverwaltung und dem gleichfalls deutschen Stadt- und Landrichteramte. Daß die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichteramtes, die Ratsproto kolle des Bozner Stadtrates, die seit Ende des 15. bezw

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 8
Date: 23.03.1918
Physical description: 8
Fl i e g e r a n g r i s f.) Am Dienstag den 19. März 19iS um halb 12 Uhr mittags war in Bozen wieder Fliegeralarm. Die Ab wehrbatterien traten energisch m Aktion, so daß die feindlicken Flieger — cs dürsten deren 5 oder 6 ge wesen sein — sich in solcher Höhe halten mußten, dag sie mit freiem Auge nicht einmal leicht zu sehen waren. Sie zogen es schließlich vor. ohne irgend welche Bombengrüße abgegeben zu haben, wieder zu verschwinden. Bozen. (Eine Versicherung gegen Flie ge r s ch ä d e n) ist auch die Stadt für ihren Besitz

an Baulichkeiten eingegangen. Tie Bauten im Stadt gebiet und die der Stadt gehörigen Schlösser Runkel stein, Ried und Velthurns haben insgesamt mit den der Stadt gehörigen Jnveutaren einen beiläufigen Wert von 7,000.000 K. Die Versicherungsgebühr betrug hiefür im ganzen rund 21.000 K. Bojen. (K riegsgewi n n l e r.) Wie wir in den „Bozncr Nachr." lesen, hatte sich in Bozen bald nach Ausbruch des Krieges eine Konservenfabrik für die ärarische Kundschaft aufgetan, welcher von ürari- schcr Seite

selbstverständlich und auch unabweisbar notwendig aus das äußerste Vorschub geleistet wurde. Ganze Züge mit Vieh und Verarbeitungsmaterial rollten für diese Fabrik nach Bozen herein. Der Di rektor derselben, Herr Wetzler, hat nun an die Stadt Bozen als Zuschlag, und zwar nur als Steucrzufchlag, die Summe von 500.000 K zu entrichten ge ha dt. Da die landesfürstliche Steuer ein Mehrfaches dieser halben Million ausmacht, kann man sich beiläufig aus rechnen, daß die Gesamteinnahmen und dementsprechend

einzureichen, um die Preise zu überprüfen und festzu stellen, ob keine Uebergewinne erzielt wurden. Bozen. (Todesfall.) Am 20. März 1918 ist hier nach langem schweren Leiden Herr Gotihard Ferrari jun., Buchdruckereibesitzer, Herausgeber der „Bozner Nachrichten" und Besitzer der . Fr. Moserschen Buchhandlung, im Alter von 63 Jahren gestorben Bozen (Die Eröffnung des neuen Boz- n e r Stadttyeat er s) wird nunmehr ohne beson dere Feier Mitte April 1918 stattfinden. Bozen i,E i n neuer

auch der Profit des ganzen Unternehmens hoch in die Millionen gegangen sein muß. kr Bozen. (Die Süd- und Ostti roler Kriegsfü rsor g e im Weltkriege.) Der sta tistische Ausweis des Kriegsfürsorgeamtes Bozen-Gries, welcher für einen den: Monarchen zu unterbreitenden summarischen Rechenschaftsbericht über die militärische Kriegsfürsorge in Oesterreich-Ungarn bestimmt ist, weist für Die Zeit vom 18. Oktober 1914 bis 31. Dezem ber 1917 einen Eingang von Naturalspenden (Liebes gaben) in: Werte von K 4,196.912

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 6
Date: 19.10.1890
Physical description: 6
werde. — Die Kur- u. Frei» den liste von Bozen- Gries Nr. 3 verzeichnet vom 1. Sept. bis 15. Okt. einen Gesammtbesuch von 6807 Personen, darunter 473 Kurgäste. — Am Mittwoch gerieth der Gastwirth Jos. ©runter von St. Jakob, der mit einer Praschletfuhre in die Stadt gekommen, unweit vom alte» Hauptpostamt unter einen Wagen, wobei er einen schweren Beinbruch am Kniegelenke erlitt. — Herr Ignaz Stolz hat wieder mehrere schöne Landschaftsgeinälde fertig gestellt, welche in seiner Wohnung in der Rauschgasse

Subventions-Gesuche an den Landtag, an die Stadt Bozen und an die interessirten Gemeinden gerichtet und außerdem haben die genannten Sek tionen für sich selbst zu diesem Zmecke die Auf bringung von 2000 fl. übernommen, falls die Straße von der Regierung bis znm Jänner 1896 fertig gestellt werde. Von der Stadt Bozen werden 8000 bis 10000 fl. erbeten und es ist an dem größtmöglichen Entgegenkommen dieserseits wohl um so weniger zu zweifeln, als ja die Stadt Bozen beim Bau der Mendelstraße bekanntlich 14000

, wenn z. B. die Sozialdemokratie auch in der Armee ihre Anhänger findet. *) Erinnerlick dürfte eS noch sein, daß vor ein paar Jahren schlesische Reservisten, arme Familienväter, zu mehrjähri gem G efängniß verurtheilt wurden, weil sie sich telegra fisch bei Kaiser Wilhelm I. darüber beschwert hatten, daß man sie alt freie deutsche Wehrmännner wie eine Schafheerde zu sammengepfercht in einem Viehwaggon von einer Station zur andern trantportirte. Aundschau. Bozen, 18. Oktober. Oesterreich'Ungar». Die Landtage wurden am 14. Okt

der „Hausvater" für Wohnung, Ver pflegung, Parfümerien u. s. w. horrende Preise berechnet, bis sie nach Ausfertigung eines Schuld scheins an den „Eigenthümer" von diesem mitsammt ihrem „Contocorrent" an irgend ein anderes Haus oder nach einer anderen Stadt hin verkauft werden, und so fort von Stufe zu Stufe, bis sich das stumme Grab ihrer erbarmt. Wahrhaftig, die Welt wäre so wunderschön, wenn nicht gar manche Menschen schlechter wären als die Bestien der Wildniß! gelangte der Antrag des Landesausschuffes

beiter die Arbeit eingestellt, von 78 Hochöfen sind bloß noch sechs im Betrieb. Amerika. In Syracuse ist am 16. Okt. ein großes Hotel abgebrannt, wobei gegen 50 Personen getödtet wurden oder schwere Brandwunden er litten haben. Chronik. Bozen, 19. Oktober 1890. (Freiwillige Feuerwehr Bozen.) Dienstag, den 21. Oktober, Abends 8 Uhr H e r bst - Sch l u ß - Ue b u n g des ge- sammten CorpS (mit SanitätS- und Schutzmannschaft). Ver sammlung vor der Geräthehalle. Vollzähliges, pünktliches Er scheinen

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Der Südtiroler
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Page 3 of 6
Date: 01.07.1927
Physical description: 6
den geschichtlichen Be weis für die Jtalianität der Stadt Bozen zu erbrin gen versucht. Wie weit dieser Beweis „gelungen" ist, haben wir bereits in der letzten und vorletzten Nummer unseres Blattes dargelegt. Hier sei nun eine Episode verzeichnet, die sich vor 440 Jahren in Bozen zutrug. Als am 27. April 1487 die Venezianer oen Bozner Markt besuchten, ward ihnen keine freundliche Behand lung von Seiten des zju jener Zeit regierenden Landes- f irrsten Siegmund, der den Beinamen „der Münzreiche" trug, zuteil

. Die Lagunenstadt hatte ihr Gebiet tief in das Fest land und auch weit hinauf ins Gtschland geschoben und war so Grenznachbarin des Erzherzog Siegmund ge worden, was zu Grenzstreitigkeiten Anlaß gab, die auf den Bozner Handel einen sehr nachteiligen Einfluß aus übten. Infolge dieser GreMehden -ergriff der Fürst jede Gelegenheit an seinen Nachbarn Rach« zu üben. Die erwähnte Episode beschreibt Simeoner in seiner Geschichte der Stadt Bozen wie folgt: „Die beste Gelegenheit glaubte der Herzog zur Aus führung

den freien Platz ver lassen und ins dunkle Verließ wandern; ihre Wären konnten ste zurücklassen, ebenso ihr Geld, und mußten jzNm bösen Spiel noch eine gute Miene machen. Dieser in der Tat sehr ungeschickte und ungerechte Streich- brach te dem Lande und besonders der Stadt Bozen vsel Un glück und Elend. Die venezianische Regierung hob den Verkehr mit Tsirol auf, verbot den Untertanen, mit ihren Waren nach Bozien zu kommen, erklärte an den Grz- herziog der: Krieg und ließ venezianische Söldnerscharerr

das tirolische Gebiet durchstreifen. Monatlang währte die ser unheilbare Zwist, bis endlich auf Vermittlung des Papstes am 43. November 1487 ein Friede zwischen Siegmund und Venedig zu Stande kam, durch welchen die gegenseitig gernachten Eroberungen zurückgegeben wur- den, die gefangen gehaltenen Venezianer aber freige lassen und entschädigt werden mußten". Auch, aus dieser kleinen Episode ersieht man, wie gerne die Welsch,en in der deutschen Stadt Bozen bereits im Mittelalter gesehen

war, während die Stadt Trient und das Gebiet südlich! davon bis Verona und Bicenta damals eine gemischtsprachige, d. h. deutsch-italie^ irische Bevölkerung aufgewiesen hat. ' Die darauf bezüglichen Auszeichnungen Massarellis teils lateinisch!, teils italienisch abgefaßt, sind folgende: 5. Mürz! (1545) Donnerstag. Wir verlassen Verona .. . Nicht weit davon — ungefähr 6 Meilen — ent fernt, beginnen wir das Tal der deutschen Alpen tzu betreten. { 6. März (1545) Freitag. Zunächst erzählt Massa relli sein Eintreffen

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 06.10.1921
Physical description: 12
geworfen hat. Aber sie werden wieder hinaus und wieder von der Heimat schwärmen und vielleicht in hartem Kampf mit den Wellen zuerst ihre Fesseln lösen.beginnen. Man merkt es schon in Bremen und wenn man mit den selbstbewußten Erben der 8er Stern»! gezes die Stadt Bozen. . il. B. Bozen, 30. September 1921. Heute begab sich der Magistrat der Stadt Bozen unter Führung des Bürgermeisters Dr. Julius P e r a t h o n e r zu Sr. Exzellenz dem Herrn Generalkommissär nach Trient, um ihm in nachdrücklichen

wird, sondern sogar vom „Eorriere della Sera" in einem bemerkenswerten Artikel der letzten Tage bestätigt wird. Der Vergleich der Unsicherheit in der Stadt Bozen mit den deut schen Gemeinden zur Kommunistenzeit stimmt also nicht ganz, denn Deutschland hatte damals keinerlei militärische Macht mittel, um sofort alle Unruhen zu unterdrücken und dem Rechte wieder Geltung zu verschaffen, während Italien eme große Armee unterhält, die mühelos dem Gesetze Achtung ver schaffen könnte, wenn man sie dazu verwenden

würde. Das Gefühl für die' Bewohner Bozens ist daher ein Doppelt be- drückendes, weil sie zur Ueberzengung kommen müssen, daß man sie mit Vorbedacht den Gewalttätigkeiten einer polrtr- schen Partei ausliefert, vor denen offenbar ganz Italien Angst hat, obwohl sie im Parlament nur sehr bescheiden ver treten ist. _ , v . m Diesmal war es die Polizei der autonomen stadt Bozen (der König hatte in der Thronrede ausdrücklich die Währung der lokalen Autonomien zugesichert!), gegen die der Angriff gerichtet

der Stadt Bozen abbröckelt, dann werden andere Versuche folgen. Und oie- alles unter dem Druck ungenannter Mächte, obwohl man rn Italien sehen kann und muß, wohm diese Methode schließlich führte. Man hat manchmal direkt den Eindruck, als sollte die Bevölkerung mit Gewalt zur Selbsthilfe getrieben werden, um sich ihres Lebens zu wehren — dann wäre die erwünscht Gelegenheit, durch Gewalt zu erreichen, was m Ruhe ms, allmählich gelingen kann. stolzen Hanseaten spricht, wird einem wieder frisch ums Herz

Männerstimmen der trauliche Klang alter deutscher Volkslieder über die bewegte Stadt. Der „DeutKbnntionale Männergesangverein Hannover" hatte den alten Brauch des „Straßensingens" wieder ausgenommen und in den Anlagen vor dem Opernhause fünf der schönsten deutschen Volkslieder angestimmt. Eine halbe Stunde später wiederholte er sie in der rauschenden grünen Parkherrlichkeit am See vor dem Rathaus. Tausende von Menschen lauschten in stiller Andacht und gingen dann dankbar und nachdenklich nachhause. Vielen

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Der Südtiroler
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Page 1 of 4
Date: 15.02.1924
Physical description: 4
naturgemäß 'auch ihre Wellen nach Südtirol werfen. Es war im Frühjahre 1921, als Südtirol die erste Bekanntschaft mit dem Faschismus machte, und zwar gelegent lich einer Gewerbeausstellung in Bozen am 24. April 1921. Dortselbst war nämlich mit behördlicher Bewilligung ein Um zug von Landbewohnern mit zahlreichen Volkstrachten in den Straßen der Stadt Bozen anberaumt; als der Zug am Obst markte angelangt war, griffen mehrere hundert Faschisten den Trachtenzug mit Bomben- und Revolverschüssen an. Zahl

die Faschisten in einer Ein gäbe an den Stadtmagistrat Bozen eine Reihe von Forde. rungen auf, unter anderm auch den Rücktritt des Bürger meisters Dr. Perathoner, die Überlassung des schönsten Schul hauses der Stadt Bozen für die italienische Volksschule und dergleichen mehr. Als dieser Forderung nicht entsprochen wurde, weil für die Unterbringung der italienischen Volks schule ohnehin in vollständig würdiger und zweckentsprechen der Weise gesorgt war, erschienen am 1. Oktober 1922 in Bozen gegen tausend

hielten, blieb noch reichliche militärische Bedeckung im Hause, bis die Faschisten 3 Tage später, nachdem sie oie Gemeindevertretung von Bozen zum Rücktritte ge^., '..»gen und die Einsetzung eines Regierungskommissärs erwirkt votiert b : * Stadt Bozen verließen. Bevor die Faschisten sich endgutlg aus der Stadt zurückzogen, stellten sie an den Negierungs kommissär die Forderung auf Ersatz er < » ihres Auf- e: ,altes in Bozen Betrage von 65.ouO Lire. Die Ge rechtigkeit erfordert es unzuerkennen

insultiert. Von den außerordentlich zahlreichen Fällen dieser Art seien nur noch einige erwähnt: Als zum Beispiel ein Straßenbahnschaffner von einem italienischen Funktionär aus dem Straßenbahnwagen hinaus geworfen wurde, sodaß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte, gab es hiefür keine Sühne und Genugtuung. Als Italiener auf dem Viehmarktplatze in Bozen gegen deutsche Passanten Schüsse abfeuerten, sodaß diese die Flucht ergriffen, wurden sie auf der Flucht von der Carbinieri unter der Beschuldigung

Faschisten, welche teils mit Autos, teils mit der Eisenbahn vom Süden heraufbefördert worden waren, stellten sich vor dem von ihnen früher reklamierten deutschen Schulpalaste auf, vertrieben die zum Schutze des Hauses dorthin postierten 4 Carbinieri, besetzten das Haus und zwangen die Leitungen der italienischen Volksschule und der italienischen Mittelschule, ihren Schulunterricht dorthin zu verlegen. Der Stadtmagistrat Bozen war auf dieses Ereignis gefaßt und hatte sich daher die ausgiebige

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