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Der Südtiroler
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Page 5 of 6
Date: 01.11.1933
Physical description: 6
, aber ein unbeschreiblicher, es ist ein Heidelberg in der Nähe von Verona. Die Nächte in Bozen sind schon Nächte auf der Sttaße, die der Morü> bescheirst, und die im Oktober noch warm sind wie die Erinnerungen, die der Süden als Gastgeschenk jedem mitgilst, der ihn verläßt. Nachts durch Bozen zu gehen, selbst noch im Oktober, heißt einer M,enge Gefühle teilhaftig werden, die wie Zeug nisse der höchsten Freundschaft sind. Diese kleine Stadt, -in der die Trauben sich auf asten Straßen häufen, hat jene milde Lust

Laubengasse Pfarrkirche und Walter-Denkmal erst richtig zwischen dem Münster und den Ponts Couverts von Straßburg erlebte. Hinter Bozen liegt Meran, und die weißen rauschenden Flüsse strömen durch weiche Schluchten. An phantastischen Seilen sausen Schwebebahnen fast senkrecht in die Lust, und die Rundblicke geben eiben Kessel preis., in dem fromm und sanft Bozen sich hinstreckt, und wo die Sonne über dem Eisack liegt, als wolle sie mit ihrer sanften Glut seiner Wildheit einhalten. Und siehe

da, die Menschen fangen hier wirklich schon an, richtige Gebärden zu machen. Die Kühnheit faßt sie an., und die Alpdrücke des Nor dens empfangen hfer die ersten Düfte des Mittelmeeres, die diesmal richtige Umarmungen find. Von Bozen aus ist es sehr nahe in die Dolomiten. Aber von Karersee, von Cortina kommt man stets wieder nach Bozen zurück., wie aus dem verschneiteist Caux nach dem glühenden Momtteaux. Montreaux ist ja totaler Süden, also völlig international. Bozen ist aber vollkommen national bestimmt

. Bozen ist in fast schmerzhaft beglückender Weise deutsch. Trotzdem die italienischen Offiziere auf den Hellen Cafetierrassen eine ganz andere Repräsentation machen. Gerade darum. Dieses Leben der Lust und dieses viele milde Licht! Dieses Hinausgleiten des Blickes über die Leitern des leichten Dunstes auf die Höhen. Man wird es müd, zu denken, daß die Arbeit des Lebens Sinn sei. In der Tat beginnt hier die Grenze unter der das Dasein so leicht ist, daß die Mühe losigkeit, es zu bewältigen, schon

ein tiefer Genuß ist. Bozen ist eine der schönsten Ausatmungen deutschen Wesens, jene Sekunde im Leben der deutschen Natur, wo sie glücklich zu sein glaubt, wenn dieses Glück auch nur ein Traum ist. , ■ Denn die Wirklichkeit reißt diese Grenzorte,, wo die Rassen und die Nationen ihren ewigen Kampfplatz Hab eg, mit der Tragik ause,inander, welche die Geschichte immer unerbittlich mA sich führt. Bozen hat in etwas über hundert Jahren vier Nationen angehört, es ziemt sich nicht, diese Tatsache lächerlich

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.07.1933
Physical description: 8
die Grenzziehung anstatt am Brenner in Salurn erfolgt wäre und wie die beiden Städte — Bozen und Trient — als Grenzstädte zur Blüte kommen könnten. Die deutsche Stadt Bozen, schon im Mittelalter durch ihren blühenden Handel bekannt und zu Reichtum gelangt, liegt heute durch die stockende Ausfuhr ihrer Erzeugnisse an Wein und Obst, sowie durch die fast untragbar hohen Steuern völlig danieder, was sich am deutlichsten in den vielen Konkursen, uneingelösten Wechseln und in der er schreckenden Wertverminderung

das alles ändern: die Stadt Bozen würde nicht nur ihre verlorene Bedeutung wieder erlangen, sondern noch dazu Grenzstadt werden. Wenn /die Landwirtschaft der Bozner Gegend ihre Erzeugnisse ohne Zoll und sonstigen Hindernisse wieder nach dem Norden absetzen könnte, würde Grund und Boden im Werte steigen und Handel und Ver kehr einen bedeutenden Aufschwung nehmen. Der sonnige Kurort Gries würde von neuem ausleben und die Schön heiten der einzigartigen Berge würden ohne Zoll- und Paß schwierigkeiten (wobei

die gegenwärtigen Zeiten als ab normal außer Betracht bleiben) wieder Tausende von Frem den in die Stadt führen. Als Grenzstadt würde Bozen auch eine bedeutende Vergrößerung des Bahnhofes zu erwarten haben, denn nicht nur der Versand einheimischer Erzeugnisse^ sondern auch der große Export Italiens würde die StadL zu einem bedeutenden Stapel- und Umschlagplatz, sowie zur Zollstation machen. Ein großer Bedarf deutscher Beamter, Errichtung gewaltiger Lager- und Wohnhäuser wäre die Folge und das gut geeignete

Gelände zwischen Bozen und Leifers böte Boden hiefür. Die Etsch könnte zu dem von Süden her bis Leisers schiffbar gemacht werden, wodurch der Handels- und Grenzverkehr noch gesteigert würde. Müssen wir in der Stadt Bozen infolge der geschil-- derten Verhältnisse heute recht traurige Zustände feststellen, so ist das Bild, welches uns die italienische Stadt Trient derzeit bietet, noch viel trostloser. Nur die bekannte Genüg samkeit der Italiener bewirkt es, daß sie ihre Lage ruhig hinnehmen

als in Bozen. Der Fremdenverkehr spielt überhaupt keine Rolle mehr, die Seidenerzeugung steht still, der Wein- und Obst export nach Deutschland hat stark nachgelassen und so kommt es, daß hier Haus- und Grundbesitz noch weit mehr entwertet ist als in Bozen. Auch ist die Garnison bedeutend verkleinert und mehrere staatliche Aemter von dort weg verlegt worden. Wenn wir uns nun die Frage vorlegen, wie es sein möchte, falls Trient Grenzstadt würde,, so ist leicht einzu sehen, daß die Stadt von neuem aufleben

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Der Südtiroler
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Page 5 of 16
Date: 01.05.1937
Physical description: 16
V M a i 1937 Folge 5 5 Südtiroler Heimat" Tirol ein deutsches Land zu beiden Seiten des Brenners von Dr. Fritz Dörrenhaus 54 . Pfarrkirche von Heiligenblut (Kärnten) 55 . Pfarrkirche von Unterinn am Ritten, Südtirol W. Pfarrkirche von Torbole (Fortsetzung) In Bozen, Meran und Neumarkt stehen die Käufer nicht mehr so ausschließlich mit der Schmalseite zur Straße wie sonst in Tirol bis Klausen hinunter, so daß ein wesent licher Zug der mittelalterlichen deutschen Stadt, das roman tische bewegte

, das ist der Geist des deutschen Bürgertums. Was das heißt, lehrt uns ein Besuch in Trient, der Kauptstadt Welschtirols, eine Stunde Bahn fahrt von Bozen entfernt. War in Bozen, wie überall sonst in Deutschland, das Bürgerhaus das Element, welches das Straßenbild bestimmt, so selbstverständlich be stimmt, daß wir uns besten kaum bewußt werden, so zeigt die erste italienische Stadt an der Brennerstraße, wie sehr das anders sein kann. Prägt im deutschen Tirol der Bürger das Bild der Stadt, so gibt in Trient

Giebelwerk der Gasten sehr gemindert ist. Aber diese Formeneinzelheiten konnten den sehr wesent lichen deutschen Charakter der südtiroler Stadt nicht ver wischen. Äberall hat der deutsche Mensch es verstanden, diese fremden Motive zu meistern und mit seinem Geiste zu be seelen und zu durchwärmen. Es ist doch ein wesentlicher Anterschied zwischen den Kolonnaden italienischer Städte und den so ganz deutsch-bürgerlichen, anheimelnden Lauben Bozens, Merans und Innsbrucks (86—90). Der Geist der Städte

Südtirols, d. i. die Einheit der kultu rellen, sozialen und seelischen Zustände, deren Ausdruck auch die Architektur ist, dieser Geist der Städte Südtirols ist ein ganz anderer als der Italiens, Welschtirols! Darauf kommt es an, nicht auf seine mehr oder minder große Summe architektonischer Einzelheiten! Der Geist, der uns in Bozen umfängt, in der Lauben-, der Streiter-, der Bindergaste, der uns in Brixen, in Meran entgegentritt in genau derselben Weise wie in Alt- Innsbruck und in Schwaz

und Rovereto der Adel den Städten den Charakter. Bürgerhaus und Palazzo sind die Stein gewordenen Sinnbilder der verschiedenen geistigen und sozialen Struktur zweier Völker, die in Tirol schroff nebeneinander stehen. Es sind zwei Welten: die spitzgiebeligen erkergeschmückten, malerischen Bürgerbauten der süd- wie nordtiroler Stadt, jene lebhaft ansprechenden, malerisch mit Licht und Schatten spielenden, romantischen Gasten und jene gemesten ernst und feierlich repräsentie renden Fastaden der welschen

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Der Südtiroler
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Page 8 of 16
Date: 01.05.1937
Physical description: 16
8 Mai >»37 Folge 5 «Südliroler fieimal“ Bojen wird baulich umuelfcht. Im dritten Stocke des Bozner Rathauses ist in etwa acht Quadratmeter Größe der im November 1935 fertig- gestellte Umbau- und Erweiterungsplan der Stadt Bozen Zu sehen. Der ausgearbeitete Plan ist sicher noch nicht spruchreif und hat auch die notwendige ministerielle Genehmigung nicht erhalten, aber es ist doch interessant, einen Einblick tun Zu können in die Gedankenwelt der italienischen Architekten, denen nichts mehr

ner Reichsstraße,, so daß der Verkehr aus dem Süden nach Meran und umgekehrt nicht mehr durch Bozen flutet, son dern nur mehr den äußersten Rand des welschen Stadt teiles streifen wird; auch vom militärischen Gesichtspunkte aus ist auf diese Weise die Verbindung Italiens mit Meran und der Nordwestgrenze schneller und sicherer als durch die schmalen Straßen Altbozens. » Auch auf der anderen Seite, gegen den Brenner zu, soll Bozen umgangen werden. Auf diese Weise können bedenklich enge Straßen

ist. Schließlich ist noch bemerkenswert, daß im Bozner Bo den nicht bloß die „Kleinindustrie", sondern auch der Dieh- marktplatz und die Gefängnisse untergebracht werden sollen. Das ist in den bedeutendsten Zügen der italienische Der- bauungsplan für die Stadt Bozen, wie er offiziell im Bozner Rathause aufliegt. Es soll gar nicht geleugnet wer den, daß in Bozen bauliche Veränderungen erforderlich sind und auch von einer deutschen Stadtverwaltung gemacht werden müßten — jede Stadt muß sich den neuzeitlichen

Verkehrsmitteln anpassen — aber vieles ließe sich weit scho nender und besser durchführen, manche Maßnahmen desi Planes beruhen sogar auf Bosheit und Zerstörungswillen, auch wenn es für den Unbefangenen aüfbauend aussirht. Es handelt sich hier nicht um eine gesunde und natürliche Wei terentwicklung einer alten Stadt, sondern um eine künstlich genährte Ueberfremdung. Bozen, die alte deutsche Grenzstadt, sehnt sich mehr denn je nach den Zeiten zurück, wo die Bür gerschaft vor 27 Jahren bei der Eingemeindung

am Herzen liegt, als die Verwelschung des Stadtbildes und die Schaffung einer italienischen Groß stadt mit 100.000 Einwohnern. Der ausgestellte Plan ist größtenteils unausgeführt. Immerhin gibt es Bestandteile, die entweder schon fertig gestellt oder in Durchführung begriffen sind. Man hat sich allerdings auch bei der Durchführung nicht immer an den ausgestellten Plan gehalten, sondern hat in der kurzen Zwi schenzeit andere Pläne gemacht; so hat man z.B. die Ab sicht, die Meraner Bahn zugleich

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1927
Physical description: 6
in den Monaten Juli—August 1827. In seiner Rede vom 26. Mai 1927 Hai der italienische Ministerpräsident bekanntlich die Politik der Jtalianisie- mng der Provinz Bozen als die einzig mögliche erklärt; da aber Mussolini bei diesem Anlasse die Stadt Bozen als eine vor wenig Dezennien verdeutschte Stadt bezeichnete und dies mit italienischen Ausfertigungen des seinerzeitigen Merkantilmagistrates zu begründen versuchte, haben die deutschen Abgeordneten von Südtirol in einer ausführlichen Eingabe

an den Ministerpräsidenten den Beweis erbracht, daß Bozen niemals eine italienische Stadt war. Der Mer kantilmagistrat von Bozen war keine städtische Behörde, wie Mussolini fälschlich behauptete, sondern ein Spezial gericht für die in Bozen alle Vierteljahre statthabenden Märkte und Messen. Die Meßbesucher wählten aus ihrer Mitte die Funktionäre (drei Deutsche und drei Italiener) dieses Spezialgerichtes, das aus Gründen der Zweckmäßig keit paritätisch besetzt wurde, da die Märkte erfahrungs gemäß ebenso

von Handelsleuten aus Italien besucht wur den als von deutschen Kaufleuten. Aus Zweckmäßigkeits- gründen wurden daher in Streitfällen zwischen ita lienischen Messebesuchern vom Merkantilmagistrat italienische Erledigungen hinausgegeben. Die städtische Ver waltung aber hatte mit diesem Gerichte, wie erwähnt, nichts zu tun. In der Denkschrift der deutschen Abgeord neten wurden eine Reihe von Beweisen für den rein- deutschen Charakter der Stadt Bozen erbracht und dargetan, Von Hans F in geller, Bozen. daß Bozen

im 8. Jahrhundert n. Ehr. eine bayrische Grafschaft war, daß das Statut der Stadt aus dem 18^ Jahrhundert deutsch verfaßt ist und daß die Ratsprotokolle des Bozner Stadtrates, aufbewahrt seit 1170, sowie die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichteramtes, auf bewahrt seit Beginn des 16. Jahrhunderts, ausschließlich in deutscher Sprache versaßt sind. Es sei bei dieser Gelegenheit erneut auf die Kund gebung der Universitäten von Oesterreich und Bauern aus dem Jahre 1926 verwiesen, in welcher festgestellt

zu diesem Briefe „vom Verzichte der Abgeordneten, die Minderheiten zu vertreten" spricht und sagt, daß nur der von der faschistischen Presse gezeigte Weg (völlige Entnationalisie- Einem Tollhause entsprungen. Von einem Nordtiroler. In der letzten Nummer der Zeitung „Südtirol" wurde °>e Tätigkeit des neuen außerordentlichen faschistischen Kom- Rsärs der Provinz Bozen, des italienischen „Abgeord- "Etm" Giarratana, einer wohl zu nachsichtigen Kritik un- ^ogen: ich möchte im folgenden die Ansicht eines Ti- lolers

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 01.03.1926
Physical description: 8
vor, daß in den Kurorten über haupt, auch wenn sie mehr als 5OOO Einwohner haben, Amtsb-ürgermeister eingesetzt werden. In diesem Falle Wären in Südtirol nur nrehr irr den Gemeinden Kal- tern und Eppan ein eigentlicher Gemeiuderat. Faschistische Durchdringung des Ärzlestandes in Südtirol. Tie größte und bedeutendste Krankenkassa der Stadt Bozen, die dortige Bezirkskrankenkasse, wurde zu Beginn dieses Jahres aufgelöst und an Stelle des bisher unbesol deten sreigewählten Obmannes ein von der Präfektur Trient ernannter

fehlt. Teilweise vertritt ihn sein Schwa nn Dr. de Pretz. Dr. Armanini ist außerdem Bahnarzt, ioeiters wurde ihm die einträgliche Untersuchung dev ^uellae publicae" durch den faschistischen Regierungskom- der Stadt Bozen übertragen, schließlich ist er außer- noch Militärarzt. Bevor er die Stelle als Kassen- erhielt, führte er ein Ambulatorium in Botzen wie J n Meran, obgleich ein derartiger Doppelbetrieb gegen die Etliche Standesehre Verstößt. Das Ambulatorium in Meran wurde auch aufgelassen

dem Beginn des neuen Jahres sind auch die an deren bestehenden Krankenkassen in Bozen und in ganz Deutsch-Südtirol mit bezahlten faschistischen Kommissaren von Trient aus besetzt worden. Die freie Aerztewahl wurde vorläufig bei den übrigen Kassen noch belassen. Die großen Ersparnisse, welche die Krankenkasse Bozen-Stadt durch diese Umgestaltung erzielt, stießen p faschistischen Partei zwecken nach Italien. In Altitalien selbst gibt es noch keine den Krankenkassen ähnliche soziale Versicherungs

Dr. Stefanini aus den Geldern der Stadt für die bevorstehende Errichtung des Cesäre Battisti- Denkmales einen Betrag von 100.000 Lire — man veran staltet festliche Empfänge von Gästen aus Altitalien, be willigt Subventionen an Unternehmen aller Art — gab tn Bozen ebenfalls 100.000 Lire für ein Operngastspiel von 4 Vorstellungen bei leerem Hause aus, dazu 500 Lire monatlich für den italienischen Theaterintendanten — beschließt teure und großenteils unproduktive Bauten, um deren Durchführung an italienische

In Südtirol sind nur 5 Gemeiirden mit über 5000 Eimvohnern, die also für den Amtsbürgermeister nach diesem Gesetz nicht in Betracht kämen. Diese Gemeinden sind Bozen, Meran, Epp an, Kaltern und Brixen. MM Ausnahme von Eppan sind diese größeren Gemeinden herzen sämtlichen von Regierungskornmissären vermaltet. * Im ganzen Italien werden etwa 7300 Gemeinden -einen Amtsbürgermeister erhalten. Die Einsetzung der selben tvird, wie v>erlautet, um 21. April l- Js. stattfinden. Es liegt ein Antrag

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.08.1927
Physical description: 6
, der „Pater Patriae" voll Liebe für und doll Sorge um seine Heimat, der Mann, dem die Stadt Bozen alles verdankt, fand in seiner Stadt keine Stätte der Tätig keit mehr, ein .Mann, der so vieles gab und noch Viel- Uhr hätte bieten können. Die Verdienste Dr. Pera- lhoners um die Stadt Bozen sind bekannt. Die Etschl- irerke, welche die Städte Meran und Bozen mit Licht versorgten, für die damalige Zeit eine Großtat, die präch- ligen Schulbauten, die Straßen und Parke, Rathaus und Stadttheater, Mankenhaüs

der Stadt Bozen mit einen: schlicht, n Fest akt eingeweiht. Das Denkmal steht in Harlaching in der Nähe des Südtirolerplatzes unter einer Banmg.uppe. Seine echt heimatliche Form enthielt das schiichte und doch künstlerisch vollendete Mal durch Oberbaurat Blößner. Der quadratische Stein, nach! oben sich verbreiternd und breit einem spitz zulaufenden Dachl aus Brixlegger Lär chenschindeln gedeckt, ist Hugelfinger Tuff und mißt vom Sockel bis zur Dachspitze 3.30 Meter. In überaus sin niger Weise wurden

von Bo^en zu Grabe getragen. Nach bis in seine letzten Lebenstage hatte der greise Alt bürgermeister an dem Schicksal seiner Südtiroler Heimat und ihrer Hauptstadt Bozen, deren Geschicke er durch 28 Jahre leitete, regen Anteil genommen. Als die Fa schisten am 2. Oktober 1922 das Bozner Rathaus be setzten und Dr. Perathoner Mn: Rücktritte zwangen, da brach etwas in diesen: Manne zusammen, da begann er dahinzusiechen, da schmerzte eine Wunde, die nie mehr vernarben sollte. Julius Perathoner, der Kerndeutsche

- lual erlöste, verfolgte Ihn welscher Haß nochj über das Gv'ab hinaus und versagte ihm die letzte Ruhestätte in der Ehrengruft der Stadt Bozien, wo einige Jahre vor her seine Gattin beerdigt wurde. Die weiß-roten Schleifen, die Farben seiner Heimatstadt, riß man von den Män- W, vom Rathause flatterte keine Trauerfahne. Noch auf dem Sterbebette hatte Dr. Perathoner das Deutsch- tunr seiner Heimatstadt verteidigt und als erster den Re kurs gegen die von den neuen welschen Herren, der Stadt bewilligte

Subre.tion des Siegesdenkma^s, das nunmhr aus den Grundmauern des Kaiserjäger Totenmales ge baut wird, unterzeichnet. Als Dr. Perathoner seines Amtes gewaltsam enthoben wurde, reifte in einem Freundeskreise von Bürgern der Stadt München der Entschluß, ihn Au ehren. Bildhauer Sonnleitner, Würzburg, entwarf eine Bronzetafel, die den Südtiroler Freiheits- und Minnesänger Walther von der Vogelmeide zeigt, darunter das Münchner Kindl mit dem bayrischen Wappen, durch ein Band verbunden mip einem Südtiroler

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 01.04.1933
Physical description: 8
wurden, kamen freiwillig zu dm Schaltern der Kassa, um die Sper rung der Bücher vorzunehmen. Freilich sind noch einige größere Kontis nicht gesperrt und die Einleger trachten! nun, die Inhaber dieser Konti zur Mitarbeit an der Aktion heran zuziehen. Binnen kurzem wird die Vollversammlung statt finden, die über den Punkt Zurückziehung des Ausgleichs antrages beraten soll. Winterhilfe in Bozen Stadt und Land. Die Winterhilfe stellte mit 15. Märr ihre Arbeit ein und schloß die Arbeiter- Küchen

. Nach Beendigung der Ueber ttagung aus Mailand stimmte die Meraner Stadtkapelle, die zur Feier in Tracht kommandiert worden war, die faschisti sche Hymne an, worauf die Parteimitglieder in geschlossenem Zuge durch die Stadt zogen. Auch in anderen Orten Süd- tirols fanden ähnliche Feiern statt. Errichtung eines Schulrayons in Bozen. In Bozen ist der Plan aufgetaucht, einen Schulrayon zu errichten, da die Ueber- füllung mancher Schulen hiezu nötigt. Durch den fortwährenden Zuzug italienischer Elemente

haben die Schülerzahlen außer ordentlich zugenommen, besonders einzelne Volksschulklassen find übervölkert. Die Gewerbeschule ist nicht entsprechend untergebracht und allsgestattet. So hat die Stadt Bozen ein Projekt ausge arbeitet, das darin besteht, b'ie städtischen Mittelschulen, in geeigneten Bauten unterzubringen und so auszugeftalten, daß sie den heutigen Anforderungen entsprechen. In diesen Schulen ist ja seit der Zeit Dr. Perathoners nichts mehr geschehen llnd 'iiti den letzten 15 Jahren ist die moderne

. Im Monat Feber wurden in der Provinz Bozen verzeichnet: Gebutten 513, davon 55 in der Stadt; Todesfälle 364. davon 50 in der Stadt; Trauungen 204, davon 30 in der Stadt. Die Zahl der Geburten übersteigt jene der Todes fälle um 149. Neuer Präsidjrnt der Kurverwaltung Meran. Am 17. März erfolgte ein Wechsel in der Leitung der Kurverwaltung Meran, indem über Vorschlag des Präsetten an Stelle des amtierenden Präftttursrates Dr. Battiati der Abg. Ing. Terenzio Chiesa vom Reichskommissär für Fremdenverkehr

zum Präsidenten der Meraner Kurverwaltung ernannt wurde. Pater Hüter gestorben. Am 21. SMrz verschied im Kapu- zinerkloster Bozen der Guardian Pater Raffael Hüter im Alter von 70 Jahren. Seine erste priesterliche Tätigkeit entfaltete er in Vorarlberg, wurde dann später Guardian in Bruneck, Meran, Bozen und Bregenz. Durch 12 Jahre versah er an der Stadt- pfarrkanzlei das Amt des Pfarrpredigers. Als Prediger genoß er eine ungewöhnlich große Beliebtheit. Der neue Berwaltungsrat des Kurvereinrs Brixen

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Der Südtiroler
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Page 3 of 4
Date: 01.06.1933
Physical description: 4
den Charakter einer Großstadt erhalten soll. Dieser Plan wurde in der Erwägung ge schaffen, daß der derzeitige jährliche Bevölkerungszuwachs von 1520 Einwohner in Zukunft nicht abnehmen, sondern eher zunehmen wird und daher hiefür die nötigen Wohn- räume erbaut werden müssen. In 50 Jahren soll Bozen 100.000 Einwohner zählerft??) eine Zahl, die man nach der bis jetzt festgestellten jährlichen Bevölkerungszunahme bis zu diesem Zeitpunkt zu erreichen hofft. Da die Stadt gegen wärtig rund 40.000 Einwohner

fand in der Gemeinde eine größere Feier statt, die durch die große Beteiligung aus der Bevölkerung einen schönen Verlauf nahm. Der Jubilar wurde zum Ehrenkanonikus an der Brixner Kathedrale ernannt. Hohes Alter. In Bozen vollendete kürzlich Frl. Leni von Zallinger-Thurn ihr 92. Lebensjahr. Sie wurde in Bozen geboren und zählt zu den ältesten Einwohnern der Stadt.

, dieses entweder im eigenen Betrieb oder durch Verpachtung zu bewirtschaften. Durch dieses Gesetz hofft die italienische Regierung, daß die vielen, bei Zwangsversteigerungen bisher unver käuflich gebliebenen Bauernanwesen „gerettet", besser gesagt, durch die Uebernahme italienischer Banken Ita lienern in die Hände gespielt werden können. Em großzügiger BerSauungsplan für Bozen. Das städtische Bauamt von Bozen hat dieser Tage einen großangelegten Verbauungsplan fertiggestellt, nach dessen Durchführung Bozen

hat, sind also in den kom menden Jahren für 60.000 neue Bewohner (natürlich lauter Italiener) eine entsprechende Anzahl von Wohnungen zu errichten. Dieser zukünftigen Entwicklung der Stadt Rech nung tragend, hat die Gemeindeverwaltung schon seit langem die Ausführung eines Regulierungs- und Erweiterungs planes beschlossen und mit dessen Ausarbeitung das Bauamt beauftragt, das nun dieser Tage den Plan fertiggestellt hat. Der neue Plan sieht vor allem große Bauarbeiten in Quirain vor. Die Durchführung dieses Programmes

soll m den nächsten 15 Jahren geschehen, nach welcher Zeit das Viertel 23.000 neuen Einwohnern Platz bieten kann. Damit wäre bereits für ein Drittel des Gesamtzuwachses der künftigen „Großstadt" Bozen Unterkunftsmöglichkeit ge schaffen. Dieses Viertel soll hauptsächlich aus kleinen Fami lienhäusern bestehen, die mindestens fünf Meter von der ^iraße zurückgebaut werden müssen, um die Anlegung von „Der Südtiroler- Gärten und gegebenenfalls Zubauten zu ermöglichen. Die gegenseitige Entfernung dieser Häuser muß

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 01.10.1934
Physical description: 8
Geschichtsfölschung Wied ergibt, welche erstmals 1926 in der italienisch,m Kammer verkündet wurde: Bozen sei erst im vorigrn Jahrhundert verdeutscht worden, „so daß der gegenwärdge österreichische Charakter der Stadt nur eine Uebergangs- Periode in ihrer Geschichte darstelle". Um diese dreiste Be hauptung zu beweisen, beruft sich Scharten auf den italie nischen Ministerpräsidenten selbst. Dieser haste ihm persönlich mitgeteilt, Bozen habe noch zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia eine Handelskammer besessen

um die. Wahrheit zu tun gewesen wäre, statt um einen Dolchstoß gegen die Südtiroler, dann hätte er im Gegensätze zu dieser geschichG- widrigen Darstellung anführen müssen, daß Bozens Stadt- recht aus dem 14. Jahrhundert auf deutschem Rechte auf- gebaut und daß die Bevölkerung von Bozen am Erche des Mittelalters bereits so national einheitlich und selbst bewußt war, daß sie im Jahre 1524 einen förmlichen Be schluß faßte, es dürfe kein ItaUeMr das Bürgerrecht der Stadt erwprben. Er hätte weiter feststellen

. Bo zen ist nicht bloß reich an Zinken, Ziergiebeln und Kuppeln, die in der Perathonerzeit errichtet wurden, um örie Stadt Nürnberg ähnlich zu machen, — in beleidigendem Wider spruch zur Landschaft und zum Himmel, welche diese ganz italienische Stadt umrahmen — wir aber werden diese zer stören; Bozen hat nicht bloß in den öffentlichen Aufschrif ten eine ganze Reiste von Familiennamen, die in plumper Weise verdeutscht wurden uu!d sicherlich laleinischen Ur sprungs finib: aber wir werden diese Namen

und gibt ihm die Schuld^, daß die Süd- tiroler Frage nie zur Ruhe kommen kann. Wenn daher der Einfluß Tolomeis heute auch nicht annähernd mehr derselbe ist wie vor einem Jahrzehnt, so reicht er doch hin, um Südtirol und den Deutschen in Südtirol immer wieder Schaden zuzufügen. Wenn man auch die direkte Mittä-? terschaft Tolomeis an der Zerstörung des Laurinsdenk- «nals, die mit Instrumenten der Stadt Bozen erfolgt sitz nicht Nachweisen kann, so ist diese Zerstörung doch aus die Hetze zurückzuführen

drückung der Tiroler rechtfertigen? Vor dem Kriege brauchte Bozen zu seinem Glücke keinen Präfekten und der neue Bahnhof — den ina,n nicht unschön nennen kann — war infolge der Elektrifizierung der Brenuerstrecke ebenso not wendig wie auf österreichischer Seite der Bahnhof vpn Innsbruck, der ebenfalls Neu und künstlerisch reizvoll ist, ohne daß die Jnns-brucker deshalb entnativnMstert werden Mußten. Die' schlimmste Entgleisung des Artikels ist aber darin zu sehen, daß er die bekannte

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Der Südtiroler
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Page 8 of 12
Date: 15.09.1936
Physical description: 12
Bozen, Signor Perelli, hat kürzlich in einer Ansprache die Bedeutung der Stadt Bozen als Sitz des Herzogspaares von Piftoja und des IV. Armeekommandos hervorgehoben und betont, daß nunmehr die Stadtverwaltung wieder in ihre normale Funktion (die kommissarische Verwaltung durch Dr. Broise hatte 2 Monate gedauert) tritt. Durch den Präfekten wurde ein neuer städtischer Beirat eingesetzt, der aus fol genden Herren besteht: Cav. Antonio Cembran, Guido Prefel, Ing. Carlo Accettella, Pietro Leonardi, Cav

. Giuseppe Espen, Geometer Leitemperger, Giuseppe Coletti-Contin, Tul- lio Fantocci, Dr. Silvio Nones, Dr. Basto Gini, Adv. Pomello, Anton Kofler, Giovanni Andreani, Adv. de Majo, Mario Grigolon, Vittorio Tumofen. Schon die Namen besagen, daß es sich fast durchweg um Italiener, und zwar ganz landfremde Personen handelt, denen das Schicksal von Bozen voraussichtlich ziemlich gleichgültig sein wird. Die Einsetzung des Beirates erfolgte am 2. Oktober, also an jenem Tage, an welchem vor 14 Jahren die Stadt

ist Faschist alten Datums. Der abgehende Präfekturskommissär leitete die Ge schicke der Stadt Bozen nur durch 2 Monate; er ist hierbei weder angenehm noch unangenehm ausgefallen. Verwelfchung des Sterzinger Stadtbildes Jedem Fremden, der durch Südtirol reist, wird das wundervolle mittelalterliche Stadtbild der Stadt Sterzing immer im Geächtnis bleiben. Leider haben die italienischen Behörden bei ihren Neubauten keinerlei Rücksicht auf diese historischen Gegebenheiten genommen und damit dem Ge samtbild

8 »Südtiroler Heimat" 15. September/I. Oktober 1936, Folge 7/8 Welscher Seelsorger in 8t. JaKoh bei Vozen Nach langem Kampf zwischen der Bevölkerung und geistlicher Behörde einerseits und den staatlichen Behörden andererseits wurde nun in der Ortschaft St. Jakob südlich von Bozen ein italienischer Geistlicher eingesetzt. Fünf Kilometer südlich von Bozen, an der Salurner Reichsstraße, liegt diese Fraktion der Gemeinde Leisers, die schon lange zielbewußt von Welschen überwandert und be siedelt

Pfarren Salurn, Laag, Pfatten und Branzoll nun als fünfte und jüngste St. Jakob, der Ort unter Bozen. Wieder ein Vorstoß der Entnationalisierung, diesmal auf dem besonders wichtigen Gebiete der Seelsorge, ein Vorstoß, -der möglichst bald in andere Gemeinden weitergetragen werden soll, um der bodenständigen Bevölkerung mit den deutschen Pfarrern jeden letzten Rest einer auskunstgebenden und ehrlich sor genden Persönlichkeit wegzunehmen, die bisher die stärkste Stütze des gefährdeten Volkstums

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 06.12.1919
Physical description: 16
Südtirol wie es war und ist. VH. Die Landeshauptstadt. Das Stammschloß steht irr Tirol, die landes fürstliche Barg in Meran, die Hofburg mit der Statthalterei in Innsbruck. Eine Zeitlang gab es eine Nebenstattl^alterci in Trient. Bozen und Brixen sind nie Landeshauptstädte gewesen. D'S erste Stadt, die man heute, von Norden kom- mend, in Südtirol erreicht, ist Brixen. Daß es einmal eine Zeit gab, da man in Brixen noch lange nicht in Südtirol war, denkt man kaum mehr. Die Salzstraße

wurde eine Statthaltereifiliale errichtet. Trient verstand von den Bedürfnissen, von den Neigungen, von den Freuden und Leiden. Innsbrucks so wenig wie Innsbruck von denen Trients. Die Stadt, die Tiroler Bedürfnisse verstanden hätte und die auch ohne künstliche Hebung durch Militär Und Behörden blühte und die einzige Tiroler Großindustrie, den Fremdenverkehr, gegen den Wunsch ihrer Privilegierten wirklich pflegte, war Bozen. Bozen hätte Tirol gefestigt lind gebunden, Innsbruck und Trient zerrissen

, ihnen zentrifugale Bestrebungen vorzuwersen. In Bo zen wurde aber nicht Politik ge in acht. Umso mehr in Innsbruck und Trient, und zwar schlechte Politik im Sinne des Landes, untirolische Politik. Ob Bozen als Landeshauptstadt gute Politik gemacht hätte, kann man nicht wissen, aber es tväre jedenfalls nie auf die Idee gekommen, andere als Tiroler Politik zu machen. Nichts hält die Wahrheit aus die Tauer aus. Heute gibt es ein von Italien besetztes Südtirol mit der Haupt stadt Trient und den von Italien zufällig

und der Brenner vermittelten schon längst einen regen Verkehr zwischen Hall und Sterzing, als die Porphpr- schlucht zwischen Klausen und Bozen noch immer unweg sam war. -Und so tarn man über das Re scheu- S che i d eck einerseits bequemer und über den Jausen andererseits rascher nach Südtirol, und von dort wiederum ins Inn- tal als über Brixen und den Ritten. Nur die Unwegsam keit der Eisackschlucht gibt die Erklärung für die Be grenzung der Diözese. Brixen und dafür, daß Brixen nie Landeshauptstadt

war. Auch Bozen konnte es nicht werden zu einer Zeit, da in Meran zwei Hauptstraßen vom Norden zusammenliefen, während in Bozen nur eine Nebenstraße von Norden in den von Meran a'b ver einigteil Heerweg nach Süden mündete. In demselben Jahrhundert, in dein der Kuntersweg gebaut wurde, ist auch das ursprüngliche Tiroler Herrschergeschlecht crlo- - schen. Die Habsburger, zunächst noch reine Landes fürsten, verlegten die Hauptstadt nicht nach Brixen, wo die schon mächtig gewordenen Bischöfe saßen

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.07.1926
Physical description: 8
" hatte durch Jahrhunderte hindurch sei nen klangvollen italienischen Namen bis vor ungefähr 50 Jahren beibehalten (welche Geschichtskenntnis!! Die Schr.), um ihn schließlich in „Bozen" umzuändern, zu dem Zeitpunkte, als die planmäßige und zähe Ger- manisierung Sudtirols begann, welche in dem über aus tätigen, eifrigen und — man muß anerkennen — geistig hochstehenden Bürgermeister Dr. Julius Pera- thoner, der durch fast 30 Jahre die Geschicke der Stadt Bozen leitete, ihren vornehmlichsteu Vertreter und Füh rer gefunden

. Wohl hat der Präfekt von Trient Guadagnini, zufolge seines Dekretes vom 20. Novem«-, ber 1922 eine Sprachenverordnung erlassen, daß in allen öffentlichen Lokalen, an allen Bauten die Be> Zeichnungen entweder ausschließlich in italienischer Sprache oder doppelsprachig angebracht werden müßten. Die ita lienische Sprache müßte jedoch unbedingt den Vorzug genießen. Das Dekret war vollkommen klar." „Caffaro" führt das deutsche Gepräge der Stadt Bozen auf die mangelhafte Anwendung und Durch führung

Hatte. Die schöne Stadt, die in ihrem alten Teile mit den Lauben und ihren Erkern ihrer ganzen Bauweise nach ein ausgesprochen venezianisches Gepräge zeigt (!!) ist durch das Werk des Bürgermeisters Dr. Perathoner vor allem von den schweren Neilbauten in teutonischeiM Stile, die heute den größeren Teil der Stadt ausmachen und der Stadt ein deutsches Gepräge verleihen, gleich sam erdrückt worden. Außer diesen Bauten, die man nicht zerstören kann, ist auch auf vielen anderen Ge bieten die deutsche Eigenart haften

geblieben, die zu italianisieren nicht ällzuschwer gewesen wäre. Ein Reisender aus den a l t e n P r o v i n z e n, der zum erstenmale Bozen betritt, erhält unbewußt den Eindruck, daß er sich in einem fremden Lande befindet. Besonders die zahllosen, aufdringlichen und häufig voll kommen überflüssigen deutschen Inschriften, die an allen Ecken und Enden prangen und denen man nur ganz zaghaft und schüchtern jede Härmoklie 'störende italienische Uebersetzungen 'beigefügt hat, springen vor allem in die Augen

dieser Sprachenverordnung zurück und schreibt hiezu: j j „Wenn das Dekret rücksichtslos angewendet worden wäre, hätte es den Zweck, den der Präfekt ins Auge gefaßt hatte, erreicht, nämlich: der Allgemeinheit zur klaren Kenntnis zu bringen, daß Bozen sich nunmehr in Italien befindet und daß es nur eine Rücksichtnahme gegen die anderssprachige Bevölkerung war, wenn sich neben den italienischen auch die deutschen Aufschriften «erhielten. Und der Erfolg dieser Rücksicht?? Die guten Bozner, welche den neuen Gesetzen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 20.01.1889
Physical description: 8
Einwohnern wie Bozen, wäre es denn für unsere hochverehrten Stadt-Väter so gänzlich ein Ding der Unmöglichreit, sich einmal, wenn sonst gerade nichts Wichtiges vorliegt, zur Errichtung einer städtischen Volksbücherei, mit hauptsächlicher Berücksichtigung dertirolisch-vaterländischeinLiteratur, zu erschwingen? Ein paar hundert Gulden, ein Zimmer im Rathhause oder etwa im Merkantil gebäude, dazu ein Stadt-Beamter, der wöchentlich einige Dienststunden der Bibliothek zu widmen hätte, das dürfte so beiläufig

und andere Orte könnten sich dann in dieser Hinsicht an unserer Stadt ein Beispiel nehmen, das sicher nicht ohne Nachahmung bleiben würde. Freilich, in ähnlicher Weise wie betreffs der eisernen Talferbrücke, der Wassermauer-Promenade, Töchterschule und ähnlicher Dinge dürfte die Sache nicht angefaßt werden, sonst wird eher in Pens oder Petersberg eine Volksbücherei zu Stande kommen als in der guten Stadt Bozen, wo demnächst bei unterschiedlichen Vereinsversammlungen auch wieder diverse „Biblio theks-Berichte

II. BMI» des Tiroler „Sonntags - Dole" Nr. 3. Bozen, Sonntag, 20. Jänner 1889. lieber Bolks-Büchereien. —r. Zum modernen Vereinswesen gehört auch der „Bibliothekar", denn viele Vereine haben eine Bibliothek und brauchen infolgedessen einen Bib liothekar. Dieser Bibliothekar ist nun gewöhnlich ein fürchterlich geplagter Mann; wenn er seine Stelle aiitritt, so hat er das Bücherverzeichniß und die Bücher zu vergleichen, unter'm Jahr hat er dann gewöhnlich nichts zu thun als höchstens einige neu

, sondern die Gemeindevertretung selbst hat die Sache kräftig in die Hand genommen und werkthätig durchgeführt. So lasen wir vor einiger Zeit in den Klagenfurter „Freien Stimmen" einen Ausweis über die städtische Volksbibliothek in Krems, in welchem Ausweis für ein halbes Jahr 2212 Leser mit 4489 Bänden verzeichnet standen. Und zwar zeigte sich naturgewäß in den Wintemonaten die Leserzahl bedeutend größer als im Sommer, der Monat Jänner verzeichnete 524 Leser mit 470 Bänden. Krems ist eine Kreis-Stadt mit ungefähr eben soviel

für den Anfang ge nügen, im weiteren Verlauf würden sich dann wohl auch Spenden einstellen, außerdem könnte die Stadt alljährlich eine kleine Summe für Neuanschaffungen sicherlich nicht allzuschwer verschmerzen, später könnte die Volksbücherei im Museum einen der Sache würdigen Platz und in dem Kustos einen geeigneten Bibliothekar erhalten, kurz, es brauchte nur den ernstlichen Willen dazu, dann wäre bis zur Fertig stellung des Museums jedenfalls auch der Grund stock zur Volksbibliothek vorhanden

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.01.1929
Physical description: 8
, als t)\em Chauffeur einzugestehen, daß kein Geld habe und zu bitten, daß er ihn, zurückführe. Der Chauffeur erstattete die Anzeige was die Verhaftung des Südtirolers zur Folge hatte. Zu seinem Glück traf einige Dage darauf eine größere Geldsendung von seinen Ange hörigen aus der Schweiz ein, so bajj er in der Lage war, begleichen und vor Gelacht den Nachweis daß er seine Handlung ohne Betrugsabsicht habe. Lu erbringen, durchgeführt Das Deutschtum der Stadt Bozen. Am Beginne des neuen Jahres

haben die italienischen amtlichen Stellen wieder Ziffern über den Bevölkerungsstand der Stadt Bozen bekanntgegeben. > Die Gesamtbevölkerung einschließlich Garnison beträgt gegenwärtig 38.744 Personen. Davon seien 28.480 Personen aus dem Gebiet von Südtirol, dem Trentino, Venezien, Görz und Istrien gebürtig, 3154 Ausländer; 7109 stammten aus den alten Provinzen Italiens ausschließlich Veneziens. ! Während die Stadt Bozen noch vor wenigen Jahren (ital. Volkszählung vom 1. Dez. 1921) eine Bevölkerungs- zisfer von 25.315

aus dem alten Deutsch und Welschtrrol gebürtig sind und die zum größeren Teil der seßhaften Bozener Bevölkerung angehören, nur 3450 italienischer Muttersprache seien, während alle übrigen, also etwa 7000 einschließlich der Garnison, seit 1918 aus Altitalien zugewandert sind. Wir sehen also, daß in der Stadt Bozen vor der künst lich in die Wege geleiteten Zuwanderung italienischer Ele- mnrte höchstens 3000 aus Tirol gebürtige Personen italie nischer Muttersprache gelebt haben gegenüber rund 22.000 deutschen

Tirolern. So haben wir das von Mussolini selbst aufgetischte Märchen der künstlich „eingedeutschten" Stadt Bozen, „die vor 50 Jahren noch italienisch war," auch durch das amtliche italienische Ziffernmaterial widerlegt. Kennst k»n das Land ,,, ? Auch Anzeigen von Todesfällen doppelsprachig. Ein Bekannter des kürzlich verstorbenen Dr. Kasse roler erhielt dessen Todesanzeige, die wir im folgenden zum Abdrucke bringen: Dott. med. Cav. Edoardo Nob. de Meittingher anche a nome della sua cognata Maria ved

Zeit, daß dieser Schädling aus dem Gymnasium entfernt würde. „Umlause" des Bozner Sladl- kasfees. Das bekannte Stadtkaffee von Bozen, das heute wie die gesamte Stadt der Diktatur eines welschen Amtsbürger meisters untersteht, mußte sich am Geburtstage der italie nischen Königin, am 9. Jänner, eine Umtaufe gefallen lassen. Es heißt nun „Kaffee Grande Jtalia". Die Kindergärten der Kerzogin d'Aosta. Abg. Giarratana legte in den Südtiroler Blättern die Tätigkeit der „Jtalia redenta", an deren Spitze

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 24.11.1923
Physical description: 8
Offizieren und Faschisten aller Grade. Der Zugereiste von Trient, Verona, Mai land usw. gibt es dann so viele, daß diese wirklich glauben müssen, Bozen sei eine welsche Stadt. Und den Einheimischen und jeden, der das kerndeutsche freundliche Bozen ehedem gekannt, packt an solchen Tagen ehrlicher Ekel, und er flieht das schreiende posenhafte Leben der Sieger in der Stadt und geht aus die Höhen und anmutigen Dörfer ober Bozen. Für den 2. Oktober hatten diesmal die Bozner Faschisten die Beslaggung

aber des R a t u r r e ch t e s der Jugenderziehung in der M u t t e r s p r a- ch e. Weg mit unchristlicher und u n d e m o k r a- tischer Knechtschaft mitten im christlich- demokratischen Europa!" Tief ergriffen sang hierauf die versammelte l Menge das Andreas -Hofer- und das I Deutschlandlied, um sich dann zum geschlof fenen Zug durch die Stadt zu formieren. Vor dem Landhause wurde Aufstellung genommen. Eine Abordnung begab sich zum Landes haupt- I man n, um ihm die Entschließung des Tages zu überreichen. Dieser gab feiner Freude

über die ein- ; drucksvolle und würdige Kundgebung Ausdruck und j versprach, die Entschließung an die Bu n d e s r e- ■ gierung w e i t e r z u l e i t e n. Der Landes- ! hauptmann entbot dann vom Fenster des Land- i Hauses aus der Versammlung seinen Gruß. Noch j einmal wurde das Andreas-Hofer-Lied angestimmt, dann löste sich die Versammlung in vollster Ruhe aus. Von zahlreichen Gemeinden des Landes waren Zustimmungskundgebungen eingelangt. In einer ! Sitzung vom 16. November hat der Gemeinderat der Stadt

des italienischen Schulleiters ihrer Gemeinde in deutsche Klassen an derwärts ausgenommen werden dürfen. Das zielt aus die Gerichtsbezirke Bozen und Neiimartt ab. in denen ab Heuer nur mehr italienisch unterrichtet werden darf. (Auch find alle deutschen Aufschriften verboten; die Amtssprache all dieser deutschen Ge meinden ist nunmehr wälsch!) Selbst aus kirchlichem Gebiete sind Eingriffe sestzustellen. Bischof Endricci von Trient ist Ge wahr dafür, daß die Faschisten auch dort mitreden. So wurde der Pfarrer

des deutschen Saturn in sein Kloster nach Bozen-Gries zurücrgeschickr. Null ram ein Wälscher, der mit seiner fremden Sprache die deutschen Bürger und Bauern vertrieb. So gibt es keine Predigt mehr und keine Gebete, weil deutsche Worte verooten sind. Und wäre der Bi- schosstuhl von Brixen, dieses tausendjährigen Hortes christlich-deutscher Kultur, nicht vor wenigen Jah ren besetzt worden, so würden die Faschisten zweifel los ihren Kandidaten durchdrücken. Der Erfinder und die Seele des Planes zur Ver

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 15.04.1927
Physical description: 8
der Stadl wieder ein frei gewähltes Ober haupt zu geben. Aber als in der Folgezeit auch unter der faschistischen Herrschaft zahlreiche Gemeinden Italiens noch ihre Vertretungen wählen konnten, war dies in Bozen immer wieder vorenthalten. Nun ist der Stadt, die in der österreichischen Vergangenheit über die weitest gehend autonomst che Verwaltung verfügt hat, jede Aus sicht auf ein Oberhaupt aus der eigenen Bürgerschaft endgültig genommen. Die Italiener haben es in beu letzten Tagen

durch eine in ihren Diensten stehenden Korrespondenz! versucht, der Welt vorzutäuschen, mit der Einsetzung des Podestas hat Bozen wiederum einen Bür germeister erhalten. Das ist aber eine grobe Fälschung, denn auch der Podesta ist Regierungskommissär, nur mit dem Unterschiede, daß die bisheringea Regierungskommis säre jederzeit abberufen werden konnten, während die Einsetzung des Podestas bedeutet, daß nun 5 Jahre die Stadt von einem Regierungsbeamten verwaltet wird, unter der völligen Ausschaltung irgend

— alle Probleme, wie sie kommen — müssen gelöst werden nach Notwendigkeit und Kraft der Stadt. Hauptsache: strengste Sparsamkeit, Arbeit, 'Gerechtigkeit gegen alle. Dann, der gewöhnliche Schluß: E n Hoch auf Kong und Duce. 2. In Mleran. Auch in Meran fano die feierliche Einsetzung des bisherigen Präfekturkommissärs Dr. Markart zum Po desta durch den Präfekt Ricci der Provinz Bozen statt. An der Feier nahmen unter anderer,! auch der Präsident der Provinzsalverwaltungskvmmissivn Cvnte Bitorelli

. 3. In Brixen. Den Feierlichkeiten in Bozen und Meran folgte die Einsetzung des Podesta Felice Rizzini in Brixen. Bei dem Festbankett ergriff der Präfekt Ricci die Gelegenheit, auf einige loyale Begrüßungsworte des Rechtsanwaltes Dr. Lutz, des letzten gewählten Bürger meisters der Stadt, zu antworten. Der Präfekt sagte, daß er als Vertreter der Regierung sein Wohlgefallen an der Zusicherung der Ergebenheit und Treue, welche Dr. Lutz für die „fremdsprachige" Bevölkerung ausgc- drückt habe, nicht verhehlen

nichts gegen die italienischen Spracherlasse und gegen die sonstige Vergewaltigung deutscher Art zu tun, aber er kann wirtschaftlich helfen, er kann dazu beitragen, daß das geistige Band zwischen den Südtirolern und den übrigen Deut schen nicht zerrissen wird. Daher ist es wünschenswert, daß ins : schöne Land Deutsch-Südtirol zu jeder Jahreszeit ein möglichst ! lebhafter deutscher Fremdenverkehr hinemflutet. lieber die Schönheit dieses Landes braucht nicht viel ge sagt zu werden, es brauchen nur Namen wie Bozen, Meran

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 15.08.1933
Physical description: 8
genommen hätten. Trotzdem sei aber stimmeneinhellig eine Entschließung gefaßt worden, die die Entfernung des Walther-Denkmals und den Ersatz durch das Drusus-Denkmal forderte. Das Echo dieser Entschließung fei auf der ganzen Halbinsel gut gehört worden. Auch ein Kongreß der Hochschüler von Tren- tino, der fast gleichzeitig in Rovereto tagte, forderte auf ein Telegramm Tolomeis hin das nämliche. Doch hatte die Verwaltungsbehörde keinerlei Instruktionen und der Kom- I missär der Stadt Bozen, Mossimo

bei der Regierung zu fordern. Hievon wurde j dem Präfekten telegraphisch Mitteilung gemacht. Ein.Aus- j schuß aus Florenz verfaßte ein Kalendarium, das weit ver- ! breitet wurde und worin eine schöne Drusus-Statue abge- j bildet war, welche die Unterschrift trug:„Claudio Dru- ! s u s (25 vor bis 27 nach Christus), der Sieger am Brenner j eröffnete die Alpen der römischen Zivilisation und > wartet auf sein Denkmal in der von ihm gegründeten Stadt Bozen. Am 18. Dezember wurde amtlich, verlautbart

mit dem „Alto Adige" nichts zu tun hat), beherrscht noch immer den größten Platz Bozens, gleichsam damit dartuend: Dies ist germanischer Boden und deutsch wird er immer bleiben. Die Stadt Bozen wartet noch immer aus das Standbild des Drusus, das an Stelle des Walther-Denkmals erstehen soll." Auf Seite 588 des Werkes teilt Tolomei mit, daß auch Adolf Hitler in einer am 14. August 1928 mit Tolomei ge führten Unterredung das Verlangen nach Entfernung des Walcherdenkmals vom Hauptplatze in Bozen begriffen

Der Südtiroler" Innsbruck, 15. August 1933 Seite 2. Folge 16. mut, wirkt sie nur mittelmäßig und die ganze Zusammenstel lung zeigt schlechten Geschmack." Tolomei berichtet dann, wie die Trientiner darangingen, zum Trotz gegen das Walther-Denkmal ein Dante-Monu ment in Trient.zu errichten. Es wurde am 11. Oktober 1896 enthüllt, 7 Jahre nach der Errichtung des Waltherdenkmails. Tolomei behandelt nun in einem weiteren Abschnitte die Frage, ob Walther oder Drusus in Bozen ein Standbild haben sollen

. Schon im Jahre 1915 habe er im Archivio geschrieben: „Auf einem Platze Bozens werden wir das Standbild von Drusus errichten, des römischen Eroberers, die Statue Walthers von der Vogelweide aber werden wir ins Museum bringen und sie zu den Erinnerungen an die zurückgewiesenen ger manischen Invasionen aufstellen. Wir werden das Stand bild des Peter Mayr, des aufrührerischen Wirtes bei Brixen, das in Bozen errichtet ist, achten. Ebenso belassen wir das Denkmal für Peter Sigmayr in Olang und von Andreas

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.04.1931
Physical description: 8
eines Faschisten meuchlings erschossen wurde, als er ein achtjähriges Knäblein mit seinem eigenen Leben decken wollte, um es vor der Gewalttat der Faschisten zu retten. Wir erinnern uns, wie die Faschisten damals mit Bomben und Revolvern gegen den Südtiroler Trachtenzug losgingen, der sich harm los durch die Straßen der Stadt Bozen bewegte. Trotzdem der Generalkommissär Credaro von Trient versichert hatte, daß er für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung Sorge trüge, ist es den Faschisten

nicht nur möglich ge wesen. in geschlossenen Kolonnen mit Bomben und Revol vern aus Altitalien in Eisenbahnzügen nach Bozen zu ge langen. sondern auch den Trachtettzug mit Bomben zu be werfen und auf die unbewaffneten Bewohner der Stadt unv die Teilnehmer am Trachtenzug zu schießen. Es war ein Wunder, daß trotz dieses Uebersalles nur ein Toter am Platze blieb, wogegen allerdings fast fünfzig Personen verwundet wurden. Militär und Polizei nahmen bald offen Partei für die Rebellen, so daß'Hunderten von Bauern

, die in ihren Tiroler Trachten diesem Uebersall waffenlos gegenüberstanden, keine andere Möglichkeit blieb, als sich zurückzuziehen. Generalkommissär Credaro erklärte tags darauf in einem Erlaß an die Bevölkerung von Bozen: «Eine ruchlose Missetat ... hat die werktätige und friedliche Bevölkerung der Stadt Bozen in begreiflich^.Aufregung versetzt. Sie wurde von verworfenen Individuen begangen, welchen ge wiß nicht das Recht zukommt, «im Namen des italienischen Volkes" aufzulreten'... Ich begreife und teile

den Schmerz der Bevölkerung. Ich werde meinen ganzen persönlichen Einfluß aufbieten, daß den Deutschen in der Venezia Tri- dentina ausreichende Sühne werde, die allen anderen in Zukunft die Lust vergehen lassen soll, ruhige Menschen mit Handgranaten zu bombardieren." Auch der Bozner Zivilkommisiär sagte in einem Aus ruf: «Das, was sich am 24. April in Bozen ereignet hat, kann nicht mehr durch Politik, nicht durch Provokationen, nicht durch Notwehr entschuldigt werden. Es ist ein ge-' meines Verbrechen

, als die Trikolore, die aus der Vetta d'Jtalia weht, einziehen zu lasten. Wenn die Deutschen verprügelt und zerstampft werden müsten. um Vernunft anzunehmen, wohlan, wir sind bereit. Viele Italiener sind auf dieses Ge schäft trainiert." Und am Tage darauf krönte Mussolini diese Sätze mit der Bemerkung, die Bombe von Bozen sei nur eine erste feierliche Warnung gewesen, die Dolche und das Petroleum der Faschisten lägen für die Deutschen in Südtirol immer bereit." Zwei Monate später erklärte Mussolini im Par

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.11.1935
Physical description: 8
zu begleichen), „credere — obbedire — combattere“ (glauben — gehorchen — kämpfen, ein Wort Mussolinis aus jüngster Zeit). Dazwischen sah man ein Begrüßungsplakat, das an die Taten des Faschismus vom Jahre 1922 erinnerte, weiters große Plakate mit dem Kopf des Duce, ganz vereinzelt auch dem des Königs und mit einem Ver sammlungsbefehl des Verbandssekretärs. Die Stadt Bozen präsentierte sich an diesem Sonntage ( 25 . August) in einem unbeschreiblichen Zustande: ver klebte Auslagescheiben, verschmierte

„Siidtiroler Heimat" s 1 Folge Vaduz, 1. November 1935 Südtiroler Bilderbogen Kopf Mussolinis, auf Stoff gemalt, am Walterplatz in Bozen. ALMW« 1 hu i jy ,. S , E MW * fe rr; Das Grabmal des 1479 in Bozen ver storbenen Grafen Wilhelm von Henne berg an der Bozner Pfarrkirche. 3 Oben: Grabkreuz der Familie Pixner. Die Worte „Hier ruhen die unschuldigen Kinder" und „... geboren und gestorben... am..mutzten über behördliche Weisung übermalt werden. Unten: Kasernenbauten inmitten der Weinberge

von Gries bei Bozen. Aus den Tagen der Königsmanöver in Südtirol Mussolini in Bozen Bei patriotischen Anlässen haben die Italiener eine recht aufdringliche Art der Propaganda; als der König und Mussolini nach Südtirol kamen, zeigte sich diese Art in einer Form, welche vom Slldtiroler Deutschen belächelt wurde. Eigene Schmierkolonnen fuhren nachts in den Ortschaften, besonders in der Provinzhauptstadt Bozen herum, um an den unmöglichsten Orten Plakate anzubringen oder die Häuser, auch wenn sie frisch

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 16
Date: 29.08.1913
Physical description: 16
schwaz: Hainzenberg (1 Hof). Schweinepest: Bezirk Br ixen: Brenner (1 Hof); Bezirk Bozen: Pfatten (1 Hof), Latzfons (1 Hof), Tra min (1 Hof); Bezirk Primiero: Fiera (1 Hof); Be zirk Rovereto: Folgaria (1 Hof); Bezirk Schwaz: Gerlos (2 Alpen), Hainzenberg (1 Alpe), Schwaz (1 Hof); Bezirk Innsbruck-Stadt: (5 Höfe). Schweinerotlauf: Bezirk Ampezzo: Ampezzo (1 Hof); Bezirk Borgo: Lavarone (1 Hof, 1 Alpe); Be zirk Bozen: Kurtatsch (1 Hof), St. Ulrich (1 Hof); Be zirk B r i x e n: Albeins (2 Höfe), Brixen

Innsbruck: Stadt (1 Hof). Milzbrand: Bezirk Bozen: Salurn (1 Hof). Pferderäude: Bezirk Rovereto: Mori (1 Hof). Schweinepest: Bezirk Imst: Umhausen (1 Hof); Bezirk Bozen: Stadt (1 Hof). Schweinerotlauf: Bezirk Imst: Tarrenz (1 Hof); Bezirk Innsbruck: Flaurling (1 Hof), Hall (1 Hof); Bezirk Mezolombardo: Nave S. Rocco (1 Hof), Sporminore (1 Hof); Bezirk Primiero: Siror (1 Alpe); Bezirk Trient: Lavis (1 Hof); Bezirk Bozen: Stadt (1 Hof); Bezirk Trient: Stadt (1 Hof). In Vorarlberg herrschen: Maul

Kühe 72 K bis 104 K, Büffel 36 K bis 60 K. Alles per Meterzentner Lebendgewicht exklusive Verzehrungs steuer. BieWAnM Sn Sirol und Sonnten MS 25. Anglist 1913. (Die Zahlen der verseuchten Gehöfte sind in Klammern vermerkt.) In Tirol herrschen: Maul- und Klauenseuche: Bezirk Borgo: Borgo (1 Alpe), Caldonazzo (1 Hof), Casotto (1 Alpe), Grigno (8 Alpen), Lavarone (5 Höfe, 4 Alpen), Levico (12 Al pen), Luserna (3Höfe, 2 Alpen); Bezirk Bozen: Tra min (3 Höfe); Bezirk Innsbruck: Neustift (1 Alpe

(1 Hof); Bezirk Brun eck: St. Sigmund (1 Hof), St. Lorenzen (1 Hof), Welsberg (1 Hof); Bezirk Cles: Ruffre (1 Alpe); Be zirk Innsbruck: Ellbögen (1 Alpe), Oberhofen i2 Höfe), Pettnau (1 Hof); Bezirk MezoIombar- do: Fai (4 Höfe); Bezirk Lienz: Gaimberg (1 Alpe), Jnnichen (1 Hof), Straßen (1 Hof); Bezirk Trient: Albiano (2 Höfe), Gardolo (4 Höfe), Teuna (4 Höfe); Bezirk Innsbruck: Stadt (10 Höfe). Evlosch e n sind: Maul- und Klauenseuche: Bezirk Tione: Ca- stello (2 Alpen), Cimego (1 Alpe); Bezirk

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