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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 22.02.1934
Physical description: 16
gekauft habe? Hätt' i ch es nicht getan, so wäre ein anderer' gekommen." Ulrich verteidigte sich gegen einen Vorwurf, den ihm niemand gemacht hatte. „Sie haben ganz recht getan", beruhigte ihn der Lehrer. „Und was sagen Sie, Herr Süß, heute über meine Anschauung vom Schicksal und von der Vorsehung Gottes?" wollte Hermine wissen. „Ich beuge mich. Man weiß wirklich nichts von sich und von dem, was morgen geschieht. Aber — Herr Lehrer, Sie sagten vorhin, daß der Kronenwirt etwas gutzumachen hätte

. Ich habe das nicht verstanden." „Ja, er hatte etwas gut zumachen. Er hätte die Türe seines Hauses öffnen sollen, mit welcher er seinem Sohne die Heimat verschlossen hatte. Denn es lebt das Weib dieses Sohnes. Daran habe ich gedacht. Lixner hätte viel gutzu machen. Das wenigste wäre gewesen, daß er Regina in sein Haus ausgenommen und für diese gesorgt hätte. Was soll die arme Witwe anfangen? Und was soll aus dem Kinde werden?" Heinrich Steuerer hatte in Erregung gesprochen. „Ich kenne Regina nicht näher", nahm Ulrich

da- Wort. „Aber wenn ihr geholfen ist, so nehme ich sie zu als Haushälterin. Glauben Sie, .daß sie fähig ist, Wirtschaft zu führen?" „Das wäre edel von Ihnen", jubelte Hermine. * . - Ulrich Süß war auf die Alm gestiegen trotz deS tiefen Schnees. Nun saß er vor Regina, dem jungen Weibe. „Frau Lixner " „Ich kenne Euch, Ulrich Süß. Saget nicht Frau zu mir! Ich bin ein armes Leut, keine Frau." „Also gut, Regina. Ich habe vas Anwesen deiner Schwiegervaters gekauft, die Kronenwirtschaft

. nur die „So", erwiderte Regina kurz. Ulrich war erstaunt über diese kühle Hinnahme. Regina fuhr fort: „Bleibst doch wieder lieber bei uns in Dornhagel?" Ulrich hatte geglaubt, eine Frau zu treffen, die in Tränen ausgelöst ihr Schicksal bejammerte. Diese hörte ihn so gelassen und gleichgültig an, als'ginge sie dies gar Nichts an. Er schloß: ^Vielleicht ist es doch bester, daß ich der Nachfolger des Kronenwirtes bin als irgend ein anderer. Ich bin ge kommen, um dir zu sagen, daß es mein Wunsch

nicht der Wirt sich kümmern um mich?" „Nun ja, weil ich die Wirtschaft gekauft habe. Der Herr Lixner bekommt sein Geld, das er nicht mit ins Grab nehmen kann. Es wird schon wieder Tag, Regina, wenn es auch jetzt gar nicht darnach aussieht." „Ich will sein Geld gar nicht. Wenn ich nur zu leben habe und weiß, wohin ich gehöre. Mehr will ich nicht. Wird eS dich nie reuen?" Mit ihren dunklen, schönen Augen schaute Regina zu Ulrich empor, als er sich gerade erhob. „Meine Hand — ich verspreche

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 2 of 8
Date: 04.06.1905
Physical description: 8
bis Loser mittels Equipage des Posthoteliers Walt! fort, während der Motorwagen nach seiner Instandsetzung dorthin nachfolgte. Scrmmelergebnis milder Gaben im Bezirke Kitzbühel pro 1904 zu Gunsten der Abbrändler von St. Johann in Tirol: Kitzbühel (Stadt und Land) 30.—, Aurach 6.60, Jochberg 5.—, Reit 1.89, Fieberbrunn 3840, Hochfilzen 4.80, St. Jakob 1.50, Waidring 12.—, St. Ulrich 8.10, Köffen 16.86, Schwendt 2.60, St. Johann 48.—> Oberndorf 10.45, Kirchdorf 7.50, Going 7.04, Brixen im Tal

3.—, Kirchberg 6.—, Aschau 3.—, Westendorf 18.—, Hopfgarten (Markt und Land) —.—, Kelchsau 1.—, Itter 1.— ; zu sammen 232.74 Kronen. Für die Abbrändler in Karres Bezirk Imst: Kitzbühel (Stadt und Land) 22.—, Aurach 6.30, Jochberg 5.—, Reit 4.23, Fieberbrunn 22.—, Hoch filzen 3.—, St. Jakob 2.50, Waidring 9.—, St. Ulrich 30.—, Köffen 33.—, Schwendt 5.—, St. Johann 50.—, Oberndorf 8.50, Kirchdorf 3.70, Going 6.—, Brixen im Tal 14 20, Kirchberg 4.—, Aschau 3.40, Westendors 21.81, Hopfgarten (Markt und Land

) 44.46, Kelchsau 6.01, Itter 5.— ; zusammen 309.31 Kronen. Für die Abbrändler von Mezzano, Bezirk Cles: Kitzbühel (Stadt und Land) 2b—, Aurach 5.—, Jochberg 8.—, Reit 4.81, Fieberbrunn 21—, Hochfilzen 2.44, St. Jakob 3.—, Waidring —.—, St. Ulrich 7.—, Köffen 21.40, Schwendt 5.—, St. Johann 42.—, Oberndorf 6.73, Kirchdorf 10.40, Going 10.—, Brixen im Tal 16.—, Kirchberg 12.—, Aschau 5.—, Westendorf 12.38, Hopfgarten (Markt und Land) 10.20, Kelchsau 5.—, Itter 3.— ; zusammen 235.37 Kronen

. Für die Abbrändler von St. Michael (Krain): Kitzbühel (Stadt und Land) 23.80, Aurach 5.—, Jochberg 5.—, Reit 4.64, Fieberbrunn 21.40, Hochfilzen 3.—, St. Jakob 3.50, Waidring —.—, St. Ulrich 2.30, Köffen 20.—, Schwendt 5.80, St. Johann 34. —, Oberndorf 6.93, Kirchdorf 8.12, Going 8.10, Brixen im Tal 13.80, Kirchberg 10.—> Aschau 440, Westendorf —.—, Hopfgarten (Markt und Land) 5.—, Kelchsau 6.—, Itter 3.—; zusammen 193.79 Kronen. Für die Abbrändler von Mitteroland Bezirk Bruneck: Kitzbühel (Stadt und Land) 40.72

, Aurach 5.50, Jochberg 5.— , Reit 8.—, Fieberbrunn 35. —, Hochfilzen 7.28, St. Jakob 4.—, Waibring —.—, St. Ulrich 14.—, Köffen 44.—, Schwendt 5.—, St. Johann 50.—, Oberndorf 10.40, Kirchdorf 10.—, Going 10.60, Brixen im Tal 20.-, Kirchberg 17.—, Aschau 8.—, Westen dorf 41.24, Hopfgarten (Markt und Land) 51.—, Kelchsau 6.20, Itter 5 60 ; zusammen 398.54 Kronen. Für die durch Hagelschlag beschädigten Bewohner von Strigno (Borgo): Kitzbühel (Stadt und Land) 26.—, Aurach 5.—, Jochberg 5—, Reit

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Alpenrosen
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Page 1 of 4
Date: 06.03.1915
Physical description: 4
Verlag der Tiroler Land-Zeitung. — Druck der Verlagsanstalt Minerva und Familienheim Zürich und Würzburg. Nr. 10 llnterhaltungsdlatt rur „Tiroler Hand-Leitung 1915 Ulrich, her Halbnarr. *) Novelle von Anto n Schott. (Nachdruck verboten.) Ringsuni. streben mächtige, dunkelbewaldete Bergesriescn empor. Langgestreckte Rücken verbinden die ragenden, kahlen Kuppen und dazwischen liegt ein stilles, grünes Tal. Ein rauschender Bach eilt geschäftig durch den Wesengrund in der Talsohle. Dichtes Erlen

. Als er hinter der Tür verschwunden war, sah das Mädchen den neben ihm sitzenden Burschen schelmisch lä chelnd an und meinte: „Du, Ulrich, ich wette, der wird unser Geselle." „Kann schon sein," sagte der leichthin und sah dabei einigen Spatzen zu, die sich auf der Straße herumbalgten. „Wie gefällt er dir?" frug das Mädchen. „Der? . . . Mir gefällt er nicht, und dir? . . . Dir braucht er auch nicht zu ge fallen. So ein Herumgeher ist bald da, bald dort und . . . Nein, dir braucht er gar nicht zu gefallen

. Wenn ich dein Vater wär', den nähm' ich gar nicht in die Arbeit." Seine sonst so blöden Augen hatten sich bei diesen Worten von den Spatzen ab gewandt, und ein eigentümliches Auflodern war darin zu sehen. Ueberhaupt nahm bei den letzten Worten das ganze Gesicht einen andern Ausdruck an. Tie blöden, gleich gültigen Mienen waren verschwunden, und ein fast unheimlicher Zug spielte um seinen Mund. Der Ulrich war der einzige Bub einer armen Witwe, der Kohlenbrenner-Rand! Sie nannten ihn auch den Kohlenbrenner- Ulrich

und setzte sich auf die Gredbank. Dort erwartete ci dessen Tochter, die Zenz. War sie nicht daheim oder wollte sie nicht herauskommen, ging er wieder und streifte im Walde herum Oben im Gehänge, wo der Bach sich rau schend über die Felstrümmer herabstürzt, hatte er sich ein Spielzeug, eine Wasser mühle, angelegt. Bei der saß er nun oil halbe Tage lang und sah dem Rade zu, wie es sich unter den stürzenden Wassern pfeilgeschwind herumdrehte. An was er da dachte? An nichts. Au was hätte der Ulrich

auch denken sollen? Was gab es überhaupt auf der Welt, dar ihn interessiert hätte?. Er wußte nicht, ob es in der Welt noch mehr solche Sturz bäche, und ob an jedem derselben sich ein Mühlrädchen drehte, oder ob dieser der ein zige sei. Doch, wozu hätte der Ulrich sich auch darüber Gedanken machen sollen? Das war früher. Jetzt aber dachte er an etwas, wenn er so dem Wasserrädchen zuschaute; er dachte an des Schmied-Thomas Zenz. Die war von jeher anders als die andern. Die neckten und hänselten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 28
Date: 15.02.1934
Physical description: 28
, durch den die Zahl der Militärflugzeuge von 1800 auf 4834 und der Mannschaftsstand der Flugzeug staffeln auf 38.063 erhöht werden soll. Der Kommandant Am folgenden Morgen reichte Hermine dem Ameri kaner die Hand und sagte: „Ich danke Ihnen vom Herzen für Ihre Tapferkeit. Gestern haben Sie mir gefallen! Sie haben gelernt, sich zu beherrschen." Ulrich erwiderte den Druck der Hand und schwieg. „Ihr sollt noch Freunde werden", fuhr Hermine fort. „Die Begegnung mit Flachslander hat Sie angegriffen, mehr

Schmerzen / und ErkäHungsanzeichen Ohne seinem Weibe ein Wort zu sagen, hatte der Wirt ihn bestellt. Franz Lixner wollte sein Anwesen verkaufen. Gerade an diesem Tage fuhr Flachslander mit Ulrich Süß und Hermine in die Stadt. Der Amerikaner hatte neben Flachslander, der am Steuer saß, Platz genommen. Es war kein Vergnügen, an solchen Wintertagen zu fahren und trotzdem waren alle in bester Laune.. Auf halber Strecke begegnete ihnen der Güterhändler. Der Müller erkannte ihn. „Der fährt nach Dornhagel

und sonst nirgends hin", behauptete er. „Ulrich, wirst bald hören, daß dort einer sein Haus verkauft hat." „In Dornhagel?" „Ja. Und der Verkäufer ist — vielleicht — vielleicht — der Kronenwirt." Da zuckte es durch den Leib des Amerikaners: Das kaufst du! Und die Stimme schwieg nicht mehr. Als er dann nach einer Stunde wieder im Warte zimmer des Amtsgerichtes saß und hernach sich mit dem Herrn Rat besprach wegen des Buben, den er nach Amerika mitzunehmen gedachte, da überlegte er schon, wie er eS fassen

wollte er ihm Bescheid sagen und bis dahin durfte der Händler mit keinem andern einen Kauf abschließen. Auf dem Heimweg — es war schon tiefe Nacht — verriet Ulrich mit keinem Wort, was er im Schilde führte. Er fühlte etwas wie eine Erlösung. DaS Heimweh war von Tag zu Tag stärker geworden und der Gedanke, fein Kind herauszureißen aus seiner Umgebung, schmerzte ihn. So saß er auffallend schweigend an seinem Platze im Auto. Als sie vor dem Schulhause hielten, berichtete der Lehrer als Neuigkeit daß Frau Sophie

herum. Nach acht Tagen, als Ulrich wieder in der Stadt ge wesen war, erzählte er Hermine, daß er die Kronenwirt schaft gekauft habe. Seine Bäckerei in Amerika verkaufe er. Er wisse einen Käufer, mit dem er das Geschäft tele graphisch abschließen könne. Im Schulhause nahm das Staunen kein Ende. Ulrich bat, niemand etwas von dem Kaufe zu erzählen, bis er alles abgeschlossen hätte. Der Müller könne es erfahren, bemerkte er lächelnd mit einem Blicke auf Hermine. Hermine wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 29.08.1923
Physical description: 8
sie tatsächlich mit dem Schlagworte „Bürger liche Einheitsfront gegen den Marxismus!" alle be sitzenden Klassen und die mit diesen Klassen geistig verknüpften Wählerschichten vor ihren Karren zu spannen; sie glauben mit diesem Bündnis für sich Kräfte zu gewinnen. Daß dieses und nur dieses Bestreben vorherrschend ist, kann Kar bewiesen werden. Denn ein Wahlbündis mit den Groß- Alrich von Hütte». (1523—1923.) In der Schweiz, 2lsyl Und Grab so vieler Verfolgten, starb vor vierhundert Jahren Ulrich von Hutten

des ausgehenden 15. Jahrhunderts auch in Deutschland zu regen begann. Ulrich von Hutten und sein Freund und Beschützer Franz von Sickingen ersehnten einen Um schwung der damaligen Verhältnisse; ersterer, noch weiter gehend als der typische Stegreifritter, dachte an eine Neu ordnung durch Adel und Städte, letzterer an eine solche zugunsten des Adels. Fürsten und Geistliche waren frei lich die gemeinsamen Feinde, und Huttens Streitschriften gegen beide schlugen, nachdem er die lateinische Sprache

mit der deutschen vertauscht hatte, einen so scharfen Ton an, daß man es versteht, w« groß der Haß der Gegner war. Ulrich war der Erstgeborene (geb. 21. April 1488) aus einem berühmten, aber nicht reichen Geschlecht; sein Va ter, der auf Schloß Steckelberg unweit der Kinzig resi dierte, schickte ihn 1499 nach Fulda, damit er Mönch würde. Sechs Jahre ertrug der heranreifende Jüngling das klösterliche MarHrium, dann floh er, ging nach Köln und wurde Student. Die ganze Misere des fahrenden Scholaren hat er kennen

Name nicht auf einer Einheitsliste prangt . . . Bei einer der letzten Besprechungen der Christ lichsozialen hat ein Redner zum Beweis, daß das ! Ansteckung geschwächter Körper ließ diese Laufbahn aus- I sichtslos erscheinen. i Von 1513—1515 ist Ulrich wieder in Deutschland, wo ! er in Mainz Unterstützung findet. Bald sollte die Stunde ! der Berühmtheit, ja der beginnenden Volkstümlichkeit für ; den Heimgekehrten schlagen. Am 7. Mai 1515 war ein i Mitglied der Huttenschen Familie von seinem Fürsten

j Herzog Ulrich vonWürttemberg ermordet worden. Ulrich J trat mit heftigen Reden gegen den fürstlichen Mörder ! auf, was eine Annäherung an seinen Vater zur Folge j hatte. So konnte er wieder nach Italien zurückkehren. 1517 war er, jetzt ein von dichterischem und politischem ! Nuhmeskranze uniwobenes Mitglied des deutschen Huma nistenkreises, wieder in dstr Heimat; wurde er doch, am 12. Juli 1517 von Kaiser Max mit dem Dichterlorbeer gekrönt. Dann trat er in den Dienst des Erzbischofs Al- brecht

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 04.02.1936
Physical description: 8
, die gewaltige Dynamomaschine gänzlich unbrauchbar. Eine Frevlerhand mußte im Spiele sein, denn auch im Maschinenhause waren Sprengungen versucht worden. Einer der Ersten, der sich nach dem Bekanntwerden der Nachricht auf dem Zementwerk einfand, war Ulrich Godowi. Gesenkten Hauptes schaute er auf die Trümmer. Hier lag absichtliche Schädigung vor, das bestätigte auch die Untersuchungskommission, die am Morgen des gleichen Tages auf der Unglücksstelle eintraf. Bei näherer Untersuchung zeigte

es sich, daß der Wächter bei der Katastrophe sein Leben eingebüßt hatte. Aber noch ein Zweiter wurde gefunden. Viele Meter von der Unglücksstelle lag er, durch den Luft druck weit fortgeschleudert. Trotz der vielen Wunden, die der Tote erlitten lyaüt, erkannte Ulrich ihn so fort: es war Kirchner. Wie kam der Mann zur Nachtzeit auf das Zement werk? Was hatte er hier zu suchen? Der junge In genieur stand vor einem Rätsel. Er forschte bei den Angestellten, ob man Kirchner öfters hier gesehen habe, doch alle verneinten

. Seit er von jener anderen Firma zum Direktor des Tonlagers gemacht worden war, hatte er Godowischen Besitz nicht mehr betreten. Bis zur Mittagszeit weilte Ulrich an der Unglücks stätte, traf seine Anordnungen, beteiligte sich sogar selbst an den Aufräumungsarbeiten. Obwohl die Ex plosion großen Schaden gemacht hatte, war es doch möglich, den Betrieb im kleineren Umfange aufrecht zu erhalten. Auch Agathe eilte an die Unglücksstätte und suchte den Bruder auf. „Ich stehe vor einem Rätsel, Agathe

. Es ist mir un erklärlich, auf welche Weife das Unglück geschehen konnte." „Man sagt, es wären zwei Tote zu beklagen." „Leider, — unser Heizer und dann Kirchner, der Direktor der Tongruben." Ein dumpfer Laut kam über Agathes Lippen. „Kirch ner ist tot?" Ulrich berichtete, daß man den Mann in größerer Entfernung gefunden habe. „Was Kirchner nachts hier zu suchen hatte, ver stehe ich nicht." „Er ist tot." Ein Aufatmen ging durch Agathes Kör per. Der Peiniger des Vaters war nicht mehr am Leben. — Hatte er selbst ein Ende

machen wollen, da er sich entlarvt sah? Er mußte wissen, daß auf Er pressung schwere Strafe stand." „Man hat ihn hier gefunden, in der Nähe der Fabrik," forschte sie in atemloser Spannung. „Dort, hinter dem Schienenstrang." „Er ist es gewesen", rief Agathe stürmisch, „er hat sich rachen wollen. Darum hat er die Explosion her vorgerufen. O, dieser Schändliche, — Gott selbst hat chn gerichtet!" Betroffen schaute Ulrich seine Schwester an. .„Was sind das für Vermutungen, Agathe. — Hatte Kirch ner einen Grund, uns zu Haffen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 16
Date: 15.02.1920
Physical description: 16
Eine heimatliche Landschaft«- fchiideruns. F. Begeben wir uns in einen sehr abgelegenen Talwinkel, in den Gemeinderayon von St. Ulrich im äußersten Nordosten des Landes Tirol, und besehen uns die umliegende Landschaft etwas näher an. Weder Burgen, noch neuere .Kriegsschauplätze treffen wir darin, denn ab seits von jedem Durchzugsverkehr lag diese Ge gend bis in.die neueste Zeit da. Folglich ist von großen Begebenheiten hier gar nichts zu erzäh len, alles in allem genommen

um sich. Bei St. Ulrich ist der größte Teil des Talbodens von dem See und denselben umrah menden Sümpfen eingenommen, welch letztere der Landschaftsschönheit einen ziemlichen Abbruch ! Perursachen. Einen scharf abgrenzenden Kon trast, wie bei einigen der Salzkammergutseen, findet man hier an wenigen Stellen vor. Auf die breiteste Talausbuchtung neben dem See ist das Dörfchen St. Ulrich hingebettet. Es weist derzeit mehrere hübsche Häuser auf, doch mangelt ihm jeglicher Obstbaumschmuck, für welchen das Klima bereits

den ist, wie sich auch der See mit seinem ziem- lichen Fischreichtum auszeichnet. Nirgends liegt für das engere Dorf von St. Ulrich eine Aus sicht auf eine benachbarte Gemeinde vor, und wenn dessen Bewohner nicht wüßten, daß hinter ihren Bergen auch Menschen wohnen, möchten sie glauben, daß ihr Talgrund allein belebt in der Welt existiere. Am anmutigsten ist dieses Tal an seinem Hinteren, mit trockenen Wiesen umrahmten Ab schluß, wo daS Adalarikirchl in einem wahrhaft taktischen Winkel hingebettet ist. Gleich

Waldrodungen im jetzigen Ge nie indebezirke von St. Jakob bei den Weilern Haus und Wald von einem gewissen zugewan derten Pillau vorgenommen wordey sein. An die 60 Jahre später, so man zählte 992, erschien hierauf ein Graf Pallfisch mit Bergleuten und Jägern und begann auf Silber und Kupfer zu. graben. Sicher werden vorher Auskundschaftun gen erfolgt sein. Um das Jahr 996 sollen bereits 92 Bewohner im ganzen Tal anwesend gewesen sein. Die Seeumgebung, wo jetzt St. Ulrich und besagtes Adalari liegt

anfäng lich geistliche Sendboten von den Bischofsstätten ausgesendet und späterhin gab es noch lange eine MengS vom Filialkirchen, die von einem Hauptpfarrort aus besort wurden. So dürfte es auch beim Adalarikirchl gegangen sein, erstlich, waren die Ansiedler weit zu wenig, später stiegt St. Ulrich zum Hauptort heran, sank das erst- erbaute Adalari zur Filialkirche zurüch Dies zum Verständnis dieser weiteren Siedlüngsent- wicklung. Wir haben unsere Siedlungslcmdschaft ver lassen, nachdem der zitierte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 27.07.1933
Physical description: 12
Häusern, nämlich in der Mühle, bei Hobbers und beim Kronenwirt. Denn der Müller Mat thias Flachslander hatte Hochzeit mit Margarete Hobber. Nur in einem Hause war es still und dunkel, denn hier saß Ulrich Süß, der Feinbäcker, den Hochzeitstag und noch einen anderen verwünschend am Tisch und überlegte, was er beginnen solle. Das Mädchen, das er immer noch liebte, die Mutter seines Kindes, das er nicht einmal bei sich im Hause haben durfte, die Hobber Margarete, die auch ihn noch liebte, die mußte heute

einem andern, dem Wind beutel von einem Flachslander, die Hand zum ewigen Bunde reichen. „Dieser Schuldenkönig!" zischte er. „Dieser Spieler, dieser Nachtschwärmer!" Aber der reiche, dorfmächtige Zimmermeister Hobber hat es gewollt, da gab es kein Darwider. Das arme Mäd chen mußte die Schulden des Müllers Flachslander be zahlen mit ihrem Gelde und ihrer Freiheit. Er, der Ulrich Süß, hätte sie auch ohne Pfennig Geld genommen. Aus einem Schränkchen nimmt Süß Margaretens Bild und das Bild seines Buben, das ihm Margaret

. Ja, das wird er tun. Da wird es in der Kirche zu Dorn hagel ein Ereignis geben, von dem man nach vielen Jahren noch reden wird. Margarete wird auffchreiend zusammen brechen . . . Die Glocken schallen vom Kirchturm und wecken Ulrich Süß aus seinen Träumen. Er springt auf. Sein Blick geht durch das Fenster. Nebel liegt auf den Straßen. Dann sieht er die Uhr. Noch ein Viertelstündchen, dann wird Margaret ihr Ja sagen und sich den Ring vom Müller an den Finger stecken lassen. Der Bürgermeister wird lächelnder Zeuge

sein und Hobber, der Vater, der den schönen, aber verschuldeten Mühlenbesitz in seine Verwandt schaft bringen will. Holzhändler und Sägewerksbesitzer passen zusammen, gehören zusammen. Die Geschäftsehe ist gerechtfertigt. Ein Schuß! Ein zweiter Böller wird entladen. Das ist Brauch in Dornhagel. Dem Hochzeiter wird geschossen, wenn er mit der Braut das elterliche Haus verläßt. Ulrich Süß betrachtet sich. Er hat nichts an sich als sein Arbeits kleid. So kann er nicht in die Kirche hinübergehen. Die Bilder

steckt er wieder in eine Schublade und dann horcht er. Es ist zu svät, er kann nichts mehr ändern. Eine un beschreibliche Wut erfaßt ihn. Er möchte den Räuber seines Glückes erwürgen, mit den Händen erdrosseln . . . An der Wand hängt ein Militärgewehr. Dreitausend Meter weit geht der Schuß. Vom Dache aus sieht er den Zug über den Kirchplatz schreiten und . . . Welche Gedanken durchzucken doch sein Gchirn! . .. Nun zieht er die Schuhe an. . . Die Böller krachen immerzu. Ulrich Süß ging

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 13 of 13
Date: 03.03.1933
Physical description: 13
, die dir gleicht?" Zwei Stunden später waren in dem prachtvollen Saale des Schloßes die nächsten Verwandten des Grafen Ulrich von Dellwitz versammelt. Man wußte längst, daß sich der Lesitzer des großen schönen Gutes an einer gefährlichen Forschungsreise beteiligen wollte. Einige seiner Angehörigen hatten ihn gewarnt, jedoch ohne Erfolg. Nun saßen alle schweigsam auf den hohen Stühlen mit den geschnitzten Lehnen und lauschten den Äestimmungen des Testamentes, das den Grafen Sascha von Dellwitz zum Erben berief

. Es war eigent lich ein wenig verwunderlich, daß dieser Verwandte zweiten Grades in den Lesitz des herrlichen Gutes kommen sollte, obwohl Graf Ulrich einen jüngeren Äruder hatte. Aber dieser, Graf Leonhard, hatte er klärt, daß er das Erbe unter keinen Umständen antreten würde. Er hatte keinen Grund dafür angegeben, hatte sich mit seinen künstlerischen Neigungen, mit seiner Kränklichkeit entschuldigt, aber jeder wußte, daß diese Angaben nicht stichhaltig waren. So war Ulrichs Vetter, Graf Sascha

doch einmal der Lesitzer sein wird, mag er schon jetzt seinen Einzug halten." „Du bist erst achtundvierzig Zahre alt, Ulrich. Es könnte doch sein, daß du dich anders besinnst. Ein Mann von achtundvierzig Zähren hat mit dem Leben noch nicht abgeschloßen. Du kannst nochmals heiraten — —" Graf Ulrich schüttelte heftig den Kopf. „Warum fangt ihr immer wieder davon an? Zhr wißt genau, wie sehr ich Elfrun liebte. Zch halte ihr die Treue auch über das Grab hinaus." „Auch ich habe meinem Vetter das gleiche gesagt", fiel Graf

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Newspapers & Magazines
Oberinntaler Wochenpost
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Page 9 of 9
Date: 09.02.1934
Physical description: 9
konnte es nicht, Elfrun. Wo fände ich die Frau, die dir gleicht?" — — Zwei Stunden später waren in dem prachtvollen Saale des Schloßes die nächsten Verwandten des Grafen Ulrich von Oellwitz versammelt. Man wußte längst, daß sich der Sesitzer des großen schönen Gutes an einer gefährlichen Forschungsreise beteiligen wollte. Einige seiner Angehörigen hatten ihn gewarnt, jedoch ohne Erfolg. Nun faßen alle schweigsam auf den hohen Stühlen mit den geschnitzten Lehnen und lauschten den Sestimmungen

des Testamentes, das den Grafen Sascha von Oellwitz zum Erben berief. Es war eigent lich ein wenig verwunderlich, daß dieser Verwandte zweiten Grades in den Sesitz des herrlichen Gutes kommen sollte, obwohl Graf Ulrich einen jüngeren Äruder hatte. Aber dieser, Graf Leonhard, hatte er klärt, daß er das Erbe unter keinen Umständen antreten würde. Er hatte keinen Grund dafür angegeben, hatte sich mit seinen künstlerischen Neigungen, mit seiner Kränklichkeit entschuldigt, aber jeder wußte, daß diese Angaben

wirst." „Was schadet das? Das Schloß bietet genügend Naum. Und da Sascha doch einmal der Sesitzer sein wird, mag er schon jetzt seinen Einzug halten." „Du bist erst achtundvierzig Iahre alt, Ulrich. Es könnte doch sein, daß du dich anders besinnst. Ein Mann von achtundvierzig Iahren hat mit dem Leben noch nicht abgeschloßen. Du kannst nochmals heiraten " Graf Ulrich schüttelte heftig den Kopf. „Warum fangt ihr immer wieder davon an? Ihr wißt genau, wie sehr ich Elfrun liebte. Ich halte ihr die Treue

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 16
Date: 06.08.1933
Physical description: 16
, terrassenartige, der Länge nach zur Gail abfallende Ebnung zur Ortsä>aft P o d- lanig. Beim Eingang in den Ort nordseitig der Straße vorgelagert, erhebt sich ein Bühel, darauf ein dem heiligen Ulrich geweihtes Kirchlein steht, umrahmt von einem kleinen Friedhof. Rafengrün leuchtet sommers der Kirchenhügel, male risch erhebt sich der weiße Bau Wer den gebräunten Häusern der Ortschaft, inmitten einer romantischen Bergfrieüung. Im Süden, steilauf und starrschrofig, das Domgemäuer des Hochgebirges, im Norden

Heimat der Eingewanderten in hoher Ver ehrung standen, wurden auch als Patrone der hier er stehenden Kirchen und Kapellen erwählt, die man in der neugeschaffenen Landschaft errichtete. Auf diese Art und Weife entstand auch das Podlani- ger Kirchl und wurde eine Filiale von St. Daniel. Und daß man es unter den Schutz des heiligen Ulrich, den man als Viehpatron verehrte, stellte, entspricht wohl dem Vertrauen, das die damaligen Bewohner in die Fürbitte dieses Heiligen legten, und den Sorgen

hinter dem Hochaltar zeigen sich zwischen der Dünke die Jah reszahlen 1539 und 1649. Der gegenwärtige Hochaltar im Barockstil dürfte aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen. Er trägt als Hauptdarstellung eine Statue der Schmerzhaften Mutter mit dem Leich nam ihres Sohnes, links davon Maria Magdalena, rechts eine Engelsfigur. Zu beiden Seiten dieser Gruppe die Bischöfe St. Ulrich und St. Martin. Sämtliche Statuen hat in den 1880erjahren Johann Strieder, vulgo Schlosser, von Maria Luggau neu gefasten

ist der Stif ter und dessen Ehefrau mit einem Kinde abgebildet. Ein Bogenseld an der Nordseite des Schiffes endlich zeigt in der Mitte Christus am Kreuze, darüber den Heiligen Geist und zuoberst Gottvater, rund herum in kleinen umrahmten Wandfeldern sechs Darstellungen aus der Leidensgeschichte, angefangen vom Letzten Abendmahl bis zur Kreuzigung. Unter dem Bilde die fünf Wundmale und den Stifter und dessen Gattin. Zuunterst meldet eine Inschrift: „Dieses Epitavium hat der Ehrsame und Bescheidene Ulrich

Anether und Bridigta seine Eheliche Hausfrau, Gott dem Allmäch tigen zu Lob und Ehr, wie auf seines Bittern leidens und Blutvergießens Willen, ihm und zu einer Christ lichen Geüächtniß Allher mallen lasten, Gott woll Ihm und uns Allen Seine Göttliche Genad verleihen. Amen. Anno 1649 Jahr." Laut Familienschriften beim Winkler in Podlanig war dieser Ulrich Anether Freisasse, Besitzer der Wink lerbube und einer der herrschaftlichen Vögte, die in Poolanig siedelten, dort Richtecgewalt ausübten

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Der Arbeiter
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Page 10 of 16
Date: 19.11.1911
Physical description: 16
auf den Tisch die duftenden Reseden" ist die erste. „Leise, leise, fromme Weise" zum Ende. Mit vorgeueigtem Haupt lauschte er dem Ersterben der letzten Töne. Dann streicht er ganz zart eine Saite nach der andern, als frage er sie um etwas. Und sie andwortet „Ja". Nun klemmt er fester die Kinnstütze ein, hebt den Arm höher und spielt Lieder, die noch keiner vor ihm spielte. Staunen würde jeder über die seltsamen Weisen, recht verstehen kann sie nur Ulrich Bergmann selber. Zu Saiten seiner Seele

Lebenswoge. Der junge Schreiber hatte nicht viel zu lernen, die Natur gab ihm alles. Sein Lehrer, den er bald weit hinter sich zurückließ, staunte und sprach von Kunst und Ruhm. Bald sah auch Ulrich Bergmann, daß mit der Geige allein sein Durst nicht gestillt war. Ein neues Bewußtsein flammte in ihm auf, ein Wille, der Genüsse zu geben und Anerkennung zu empfangen strebte, alles erwachte in ihm, was eine Künstlerseele beseligt und martert. Wie rief die Welt, wie drängte das Fernweh

ringt sich ein Aufschrei durch, aber schließlich siegt die stumme Ergebung. Ulrich Bergmann war Mann geworden. Als nach Krankheit die Mutter an seinem Arme zum erstenmal wieder £ den Wall wandelte, war bei ihm die Zeit der Hoffnungen vorüber In dem anspruchslosen, verborgenen Leben, das dann folgte, die Geige, dieselbe, die er jetzt im Arme hält, der Mutter' U Freude und dem Sohne würdigster Lohn. Wenn er des Abends« der Schreibstube kam, brachten die drei glückliche Stunden p, &• und da dachte

Ulrich Bergmann mit leisem Bedauern, daß estzl anders sein können; aber er hatte seinen Frieden gefunden. Noch eine Totenklage weint die Geige: um die Mutter. Seit langem ist nun Ulrich Bergmann mit der braunen (gefä^, allein. Einsam lauscht er ihrer Rede, der Sprache, die nur er h« wie auch nur sie sein Herz versteht. Es ist Nacht geworden, während er die Bahn seines Lebens mj ihr durchschritten hat. Er hält sie noch immer umfaßt und sinkt auf ein Knie nieder, z, wendet das Antlitz empor

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 10 of 18
Date: 11.02.1905
Physical description: 18
23 50 20-Franks-Stücke 19 10 Jalieniscke Banknoten 95 60 Rand-Dukaten 11 34 Geschäftszahl 8 3|4? 149 Im Konkurse über das Vermögen des Max Ulrich von Starkenberg wird zur Verhandlung und Be- schlußfasiung über den vom selben beantragten Zwangs- ausgleich eine T^gsatzung auf den Freitag, \7+ tfcbtuav J905, vormittags 9 Uhr, bei diesem Gerichte, Zimmer Nr. 6, anberaumt. Die Zwangsausglcichsvorschläge können bei dem Masieverwalter eingesehen werden. Imst, am 6. Februar 1905. Der Konkurskommiflär: Schmidt

. Geschäftszahl 8 3/3 146 Edikt. In der Konkurssache über das Vermögen der Firma Brauerei und Sommerpension in Schloß Starkenberg bei Imst, mit dem Inhaber Max Ulrich, werden am Mittivsch, 15. Mär; 1905, Normittags 9 !lhr, in Starkenberg nötigenfalls auch an den folgenden Tagen, der zur Konkursmasse gehörigen, auf 56.000 K bewerteten Mobilien, bestehend in Wohnungseinrichtungen, Spezereiwaren, Biervorräte, Mals, Hafer, Hopfen, Kohle, Getränke, 1 Fahrrad, Jagdflinten, 1 Zither, Reh- und Hirschgeweihe

, 1 Billard samt Zubehör, 1 Klavier, 1 Pferd samt Geschirr und Sattel, Wägen, Schlitten, 1 Nivellierapparat, Mafchinen- bestandteile rc. öffentlich versteigert. Sämtliche Gegenstände können vor der Ver steigerung besichtigt werden. K. k. Bezirksgericht Imst, I., am 30. Jänner 1905. Schmidt. Geschäftszahl E 116/4 24 Versteigerungs-Edikt. Auf Betreiben des Dr. Robert v. Vilas, als Masieverwalter im Konkurse über das Vermögen des Max Ulrich von Starkenberg, findet am Dienstag, de» 14. März 1905, lartiiitfnp

9 Kljr, bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 6 in Imst die Versteigerung der zur Konkursmaffe des Max Ulrich gehörigen, unten beschriebenen Liegen schaften im Gerichtsbezirke Imst samt Zugehör statt. Die zur Versteigerung gelangenden Liegenschaften sind auf 206 658 K — das Zubehör auf ... . 170.312 „ — Zusammen . 376.970 K — bewertet. Das geringste Gebot beträgt 222.954 K. Unter diesem Betrage findet ein Verkauf nicht statt. Die Versteigerungsbedingungen und die auf die Liegenschaften

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 12.10.1907
Physical description: 16
steht dominierend' auf einem kleinen Hügel die St. U lrich s-Pfa rr kirch e. Ueber die Entstehung dieser Kirche hat uns die Chronik folgende Daten hinterlassen: Ende des 14. Jahrhunderts lebte zu Mußau ein frommer, heiligmäßiger Mann, vom Volke allgemein Bruder Ulrich genannt. In Reinigkeit und Demut diente er dem Herrn. All sein Schaffen und Walten war mit andächtigem Gebet gewürzt und sein Lebenswandel ein leuchtendes Beispiel in vollendeter Tugend. Wie sein Leben, so war auch sein Tod

Händen zwei große, brennende Kerzen zum Grabeshügel des sel. Bruder Ulrich tragen. Auch seine Mutter („Kramerin") sah dies und faßte großes Zutrauen zum Ver storbenen. Bald darauf ließ sie über deffen Grab eine Kapelle aus Holz erbauen. Um diese Zeit lebte in M uß a u ein gottesfürch- tiger Mann mit Namen Ruff Ahorn. Dieser vernahm eines Tages eine überirdische Stimme, welche ihn bat, milde Gaben zu sammeln und die etwas vernachläßigte Holzkapelle über dem Grabe des Seligen neu aufzubauen. Der fromme

Mann sammelte unablässig milde Opfergaben, bis es ihm möglich war, eine solche errichten zu können. Aus dieser Kapelle ließ dann in den Jahren 1724—28 der infulierte Abt Dominikus Vier ling von Füssen (ein gebürtiger Tiroler) die heutige Kirche bauen. Diese wurde im Jahre 1732 vom Generalvikar Johann Jakob von Augs burg, Bischof von Bergamo,' konsekriert. Auf dem Grabe des Bruder Ulrich geschahen im Laufe der Jahrhunderte viele Wunder. So wurden ein gewiffer Konrad Wagner aus dem Stifte Kempten

im Jahre 1708 und Elisabeth Zoblerin von Nesselwängle im Jahre 1716 von schweren Fußübeln geheilt, nachdem sie den Verstorbenen vertrauensvoll angerufen hatten. Im Jahre 1610 wurde eine erblindete Frau von Lermoos, namens Christina Köchin, durch die Fürbitte des sel. Bruder Ulrich wieder sehend. So vermeldet uns ein im Jahre 1621 erschienenes kirchlich approbiertes Ulrich-Büchlein eine Reihe solcher und ähnlicher Wunder und zeigt uns die ununterbrochene Verehrung des Gottseligen von Seite des Volkes

. Der nun in Gott ruhende, hoch verdiente Pfarrer N. Schiffer vonWangle gab anläßlich der 500 jährigen Jubelfeier des seligen Bruder Ulrich oben erwähntes Büchlein im Jahre 4880 neubearbeitet heraus. Aus aller Welt. — Großer Fab rikbr and. In brach am 8. Oktober früh in der Lederfabrik der Firma Franz Rieckhs Söhne (Inhaber Karl Rieckh) ein riesiger Brand aus, der den mittleren Trakt mit den Gerbstoffen und zahlreichen Maschinen vernichtete. Er war durch Heißlaufen einer Trans mission entstanden

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 14
Date: 13.09.1931
Physical description: 14
italienische LAMatte teü. Auch mehrere schwere Klugzeugunfälle waren zu vKzeichnen. Pit. (wj) \ w|| \% m %j{ y?. m Q SIND MIT V m DR.OETKEK* BACKPULVER GEMACHT Unkraut, das der Feind des Guten unter den Weizen gesät, weg und einem lieblichen Bild zu, einem der edelsten Männer des zehnten Jahrhunderts, einem Manne des deutschen Volkes, dessen Name stets in Ehren genannt werden wird. Es ist dies der hl. Ulrich. Bischof von Augsburg, der als Jüngling seine Erziehung und Bildung im weitberühmten

Benediktinerkloster St. Gallen in der Schweiz genoß unter dem HI. Abt Othmar. Gleichzeitig genossen dort noch zwei andere nachmalige heilige Bi schöfe ihre Bildung und Erziehung, und zwar der hl. Konrad. Bischof von Konstanz, und dessen Nachfol ger daselbst, der hl. Geb h a r d, ein Grafensohn von Bregenz. Zu gleicher Zeit lebte auch der hl. Wolf- gang, Bischof von Regeneburg, der Erzieher des hl. Kaisers Heinrich II. Als der hl. Ulrich Bischof von Augsburg war, wurde Bayern und besonders die da mals

von einer Mauer umgebene Stadt Augsburg von 100.000 Ungarn (Halbmongolen) belagert und ge stürmt. Hoch zu Roß, ohne Schild und ohne Waffen, in priesterlichen Gewändern, leitete Ulrich die Vertei digung der Stadt und ihrer Mauern, die Männer an eifernd zu kräftigem Widerstand, die Frauen und Kin der zum Gebete, die Verwundeten tröstend. Gleich einem Feldherrn ritt er hin und her, Befehle ertei lend, die Mannschaften zum Ausharren ermutigend, bis, noch bevor es zu spät war, Kaiser Otto I. mit einem großen Heere

herangeriickt kam und den Un garn eine schreckliche Niederlage bereitete, die es von dort an nicht mehr wagten, in Deutschland einzubre- chen. Wie jeder Krieg, so hatte auch dieser viel Not und Elend im Gefolge, dem der hl. Ulrich steuerte, so gut er konnte, wozu er sein ganzes, sehr großes Besitztum, das er geerbt hatte, verwendete. Er war nicht nur ein geborener Feldherr, ein großartiger Redner, ein Vor bild für feinen Klerus, sondern auch ein Vater der Armen. — Der hl. Ulrich war der erste Heilige

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Alpenländer-Bote
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Page 18 of 20
Date: 24.02.1935
Physical description: 20
zum St. Ulrichskirchlein am Aus gange des Etrachgrabens, das man aber erst knapp vor Ort und Stelle zu Gesicht bekommt. Bevor wir in das Innere treten, besehen wir uns das Westportal, das im Rundbogenstil ohne Giebel feld, mit Rundstab und Halbsäulen erbaut ist. Dieser Bau läßt auf die „romanische" Zeit schließen und dürste etwa um 1234 entstanden sein, als die. Muttec- pfarre Ranten samt ihren „Kapellen" dem Archidia- konatssprengel Lungau zugewlesen wurde. Um 1480 bis 1490 wurde sie vom Ritter Ulrich Welzer im goti

schen Stile neuerbaut, was man an den zwei Spitz- bogLnsenstern erkennen kann; der Stifter weihte sie dann seinem Namenspatron. Die schönste Zier des Kirchenmnern ist der wert volle, gotische Flügelaltar zum Schließen, der aus zwei Teilen besteht. Auf dem AILartisch erhebt sich die 83 Zentimeter hohe Predella. Sie ist bemalt und stellt die Beweinung Christi nach erfolgter Kreuzabnahme dar. In der Vorderecke links kniet als frommer Zu schauer, den Rosenkranz in den Händen, der Stifter Ulrich Welzer

, den Namenspatron des Strftersoh- nes. In der Mitte selbst steht fürstlich der erhabene Kirchenpatcon St. Ulrich in bischöfl. Gewände in Gold mit Stab und Mitra. Die Altarkrönung, 1.5 Meter hoch, stößt mit dem Mitteltürmchen an den Holzpla fond. Darunter steht der Gekreuzigte und unter den nicht unkünstlerischen Seitentürmlein finden wir Ma ria und Johannes geborgen. Leider ist dieser obere Teil jetzt üüertüncht. Die Bauzeit des Altares ersehen wir in den Girlandenschildchen der äußeren Flügel: 1521

, dieses Kirchlein konse- krierte. Nach dem Visitationsprotokoll v. I. 1619 ist dieses Kirchlein vom Lavanter Bischof Eberhart (1797) konsekriert worden. Die Barockzeit wollte den gotischen Altar verdrän gen und mußte auf die Epistelseite des Schiffes wan dern (1718). Dafür erstand ein Barock-Ulrich-Altar. der aber, als die Pfarrkirche in Krakauebene neu erbaut wurde, dorthin wandern mußte und der gotische Flü gelaltar kam wieder zu verdienten Ehren. Der im April 1791 gewanderte Altar in Barock wurde in Kva

- kauebene leider vernichtet, bis auf das St. Ulrichbilü, das man in die alte Kirche zurückhängte, wo es heute noch aufbewahrt ist. Natürlich geht im Volksmunde herum, daß es St. Ulrich in der „Ebene" nicht behagt habe. Unter Kaiser Josef II. sollte das schmucke Kirchlein 1788 abgerissen werden und es wurde auch die Sper rung darüber verfügt. Der später vernichtete Barock altar, die Gerätschaften, sowie Einkünfte wurden der neuen Lokalie Kraukauebene einverleibt. Ohne Ver mögen und Einkommen wurde

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 15.04.1934
Physical description: 8
. „Ick meene, wenn wir die Farm in Australien haben, hört det mit die Weiber uff, verstehste? Denn wird iearbeetet, damit wir zu wat kommen!" 8 . Ulrich Heidenreich trat auf die Straße hinaus. Eine Stunde voll außergewöhnlich erregender Ereignisse lag hinter ihm. In seinem Gesicht zuckte es noch wie Abebben übermäßiger Nervenanspannung, seine Knie knickten förmlich ein, als er die wenigen Stufen hinunterstieg. Er ging Unter den Linden entlang dem Brandenburger Tor zu. Nur ein wenig das Gleichgewicht

un ruhiger gebärdete. Eben noch schlug es wie rasend, daß man das Klopfen und Hämmern bis zum Halse herauf spürte . . . jetzt ließ es plötzlich nach, als drohe es stillzustehen. Auf einmal wurden seine Beine so eigentümlich schwer, daß er sie kaum noch vorwärts zu bewegen vermochte . . . es war, als breite sich ein Schleier vor seine Augen, der den goldenen Sommertag Unter den Linden mit undurchsichtigem Grau überzog. „Es ist vielleicht doch besser, einen Wagen zu . . ." dachte Ulrich Heidenreich, kam

aber nicht zu Ende mit der Erwägung. Schwankte und fiel zu Boden. Blieb regungslos liegen. Vorübergehende blieben erschrocken stehen, eilten herzu und bemühten sich um ihn. Der Schupo an der Ecke der Wilhelm straße näherte sich schnell. Menschen beugten sich herab zu Ulrich Heidenreich. Einer richtete sich auf mit ernstem Gesicht und einem Achsel zucken. „Nichts mehr zu machen, glaube ich . . . scheint Herzschlag zu sein!" Der Schupo untersuchte den Daliegenden und konnte nur den Worten des Fremden beistimmen

. Der da lag, war tot. Er suchte nach Papieren des Toten, fand die Brieftasche und stellte fest, daß es sich um einen Bankier Ulrich Heidenreich, wohnhaft Berlin-Wilmersdorf, Düsseldorferstraße 97, handelte. Er hielt eine der hier zahlreich vorüberpendelnden Auto droschken an, bat einen der umstehenden Herren, ihm be hilflich zu sein. Ulrich Heidenreich wurde hochgehoben und in den Wagen getragen. Die Fahrt ging zur nächsten Polizei wache im Regierungsviertel. Hier war wenige Minuten später ein Arzt

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 20
Date: 06.06.1913
Physical description: 20
Prachtexemplar dorthin beförderte. Als die beiden Besitzer von der Alm schieden, stürmten ihnen auf dem kürzesten Wege die jungen Tiere nach. Noch unkundig der Gegend, kamen sie an den Rand eines tiefen Abgrundes. Das Tier des Herrn Kaler „Da lebten vor vielen hundert Jahren die beiden Zwillingsbrüder Ulrich und Kunz von Pfeileck auf der Burg, die schon damals der „Grafenhorst" hieß. Ulrich war der Aeltere und der Herr der Burg; er soll ein wilder Gesell gewesen sein, der als Raubritter arg gehaust

in Verbindung mit dem Teil, der noch bewohnt ist — und bildete ein regelrechtes Viereck, in dem eine große Linde ihre Aeste ausbreitete. Auf der Pfeilburg lebte in jener Zeit der Freiherr Wendt von Pfeileck. Er besaß keinen Sohn, nur eine einzige Tochter, das Edel fräulein Hildegardis Brigitte, die man gewöhnlich „Gitta" rief. Zum Unglück liebten sowohl Ulrich als Kunz das schöne Mädchen gleich innig. Der Freiherr Wendt begünstigte die Werbung des Aelteren, der als Besitzer des Grafenhorstes reich

, während Ulrich mit seiner barschen Art und allem, was sie über ihn hörte, ihr Abscheu einflößte. Da, eines Tages, es war zur Sommer wende, auf der Hochzeit eines Verwandten, gestanden sich die jungen Leute ihre gegenseitige Zuneigung uud schwuren sich ewige Treue. Nun trafen sie sich heimlich in der Wolfsschlucht, die unweit der Pfeil burg liegt. Kunz verkleidete sich' als einfacher Jäger bursche zu diesen Zusammenkünften. Unterdessen setzte Ulrich seine Werbung bei dem Vater fort und ver suchte

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