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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 25.08.1905
Physical description: 8
schal! Niel-Nosen und Heliotrop. „Für Fraulein von Bialoc- Uli, aber Benedikta ist doch die — die — nun . sagen wir: Zinski!' sagte er >ohne jede Betonung, indem er es ihr hm- der wilde Schößling deiner davongelaufenen Tante?' > reichte, d och in seinen Zügen stand etwas wie gespanntes Horchen. Ulrich wurde dunkelrot. Dennoch wußte - er sich zu be- Benedikta barg instinktiv die Hände auf dem Rücken. „Für herrschen. Konnte er es George verdenken, wenn er die Sache in mich? Diese Blumen

seufzte tief auf. Er sah ordentlich, sorgenvoll aus. Ulrich wandte kaum den Kopf der Sprecherin zu. „Was kann „Schade! Sie ist so reizend! Sie macht mir wirklich zu Benedikta für die Taktlosigkeit eines anderen Menschen? Aber schaffen.' Vollen Sie mich nicht von den Blumen befreien, Benedikta?' „So heirate sie!' stieß Ulrich hervor. Ellen streckte abwehrend die Hände gegen die Verwandte aus. Sein Freund griff sich mit ängstlicher Miene nach dein Halse. „Sie darf die Blumen nicht nehmen! Unmöglich

in die Taschen vergraben, die Beine lang ausgestreckt die duftige Gabe und tauchte das Antlitz tief in die reizende und-schien von nun an mit äußerster Aufmerksamkeit einzig du Fülle. ' Konstruktion der Decke zu studieren. Was unten auf der Bühne. Als sie das Zimmer verladen hatte, schüttelte Ellen mit einer vorging, kümmerte ihn augenscheinlich nicht, sanften Trauermiene den Kops. „Ich fürchte, sie weiß ganz genau, Auch Ulrich nahm anfänglich nur wenig Anteil am Beginn von wem die Rosen kommen. Wie peinlich

, für uns!' des Stückes. Doch bald drängte es alle anderen Gedanken in „Benedikta lügt nicht!' widersprach aber Ulrich ohne Zögern, den Hintergrund. Mit gespannter Aufmerksamkeit folgte er Szene „Wenn sie uns sagte, daß sie den Geber nicht kennt, so können für Szene, einem Aufzug nach dem andern. Der Kopf brc^nte wir uns daraus verlassen!' Dann wechselte er nur noch ein paar ihm und — das Herz. Da hatte er ja die Illustration, was geschäftliche Worte mit Onkel Lebrecht und verließ, ungeachtet aus einem Mädchen

Sudermannschen Drama müdung doch, und doch konnten ihn Maschkes noch stundenwz ! „Heimat' gastieren, zwei Ereignisse, die sich durchaus nicht igno- in seinem Zimmer aus und nieder gehen hören. Aber Ellen grübew rieren ließen. - vergeblich dem Grunde nach, was Ulrichs Stimmung so pWilh j Ulrich schüttelte wohl bei Ellens Verlangen, die Männer umwandeln konnte. Aus das Rechte kam sie nicht, in die Vorstellung zu begleiten, den Kopf. Der Ruf des Stückes — — — — — — ^ ^ T' war ihm wie ein Lauffeuer vorausgeeilt

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Lienzer Zeitung
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Page 15 of 20
Date: 29.03.1912
Physical description: 20
in die Reihen der Tanzenden. Thea, aufgestachelt durch Ulrichs unbegreifliche Kälte, war vielleicht freundlicher zu dem Landrat, als sie beabsichtigt hatte, was diesen mit stillem Glück erfüllte. Er beugte sich nieder zu seiner Partnerin, ihr mit glück lichem Lächeln in die dunklen, heute etwas schwermütig blickenden Augen sehend. Sie war vielleicht nie so schön wie heute mit dem hnßen Weh im Herzen. Es kränkte sie tief, daß Ulrich sich fast gar nicht um sie bemühte, gleichsam tat, als existierte

sie nicht ür ihn. Das war denn doch auffallend. Diese Blanka gebürdete ich ja, als wäre sie mit Ulrich schon verlobt. Als der Landrat sie wieder an ihren Platz zurückführte und sich an ihrer Seite niederlassen wollje, erklärte Thea, sie wäre etwas erschöpft und wolle nach ihrer Mutter sehen, die sich in emem der anstoßenden Gesellschaftsräume befinden mußte. Be sorgt sah der Landrat in Theas nun wirklich tief erblaßtes Ge- ichtchen. Er geleitete sie noch bis zur Saaltüre, und Thea eilte durch den Vorplatz dem Garten zu. Sie suchte

nicht ihre Mutter. Sie wollte nicht hinein zu den vielen Menschen, die ihr vielleicht angesehen hätten, wie elend sie sich fühlte; sie wollte allein sein und sich ein bißchen ausruhen. Fort aus dem Bereiche von Ulrich und Blanka, deren Gebaren sie nicht mehr mit ansehen konnte. Es war ein warmer, weicher Sommerabend, und Thea atmete nit Wohlbehagen die frische Luft ein. Sie ging langsam auf eine leine Anhöhe zu, die eine Art Wald bildete. Dort ließ sie sich auf einer Bank nieder, welche ganz versteckt

, von schlanken Tannen umgeben, gerade recht für ihre augenblickliche Stimmung war, denn hier konnte sie so leicht keiner finden. Leise und gedämpft klangen die Tanzweisen an ihr Ohr. Thea schloß einen Moment die Augen. Sie war plötzlich müde und abgespannt. Nur nichts mehr denken müssen, nicht mehr diese liebeglühende Blanka sehen. Aber es war doch undenkbar. Ulrich war chr doch treu. Es war gewiß ein Irrtum. Ein häßlicher Traum, der sich morgen zu ihrer Zufriedenheit aufklären würde. Auf der anderen Seite

machten. Das war ja Ulrichs Stimme; ganz deut lich konnte sie es unterscheiden, und dazwischen ertönte die etwas tiefe Stimme Blanka Landens. Ohne es gewollt zu haben, mußte sie nun anhören, wie Ulrich, ihr heißgeliebter Ulrich, sie einfach ohne jede Veranlassung ver leugnete, der verliebten Blanka schöne Motte gab, ihr versichernd, daß er sie, seine Thea, nur ganz oberflächlich kenne, daß sie ein Mnz liebes Mädchen sei, daß er aber nie an ernstere Dinge mit Thea Winner gedacht. Kurz, der Sinn

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 18.04.1900
Physical description: 8
(Erzeugung): Josef Kravogl, Mechaniker, Brixen. Kleiner Hütten betrieb : Jsidor Juen, Kraut- und Gemüsehobel-Fabrikant, Schruns. Ausschmückung der öffentlichen Gebäude und Wohnhäuser: Audrä Crepaz, Holzbildhauer, St. Ulrich- Gröden. Geb. Colli, Kunsttischler, Wilten. Luigi Colli, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden. Dominik Demetz, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden. StanislauS Gruber, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden. Gottsried Hager, Schlossermeister, Jmst. Franz Haider, Fachlehrer, Bozen. Oswald Kob

, kunstgewerbliches Atelier, Bozen. Sebastian Koller, Kunstschlosser, Wilten. HanS Larch, Holzbild hauer, St. Ulrich-Gröden. Franz Martiner, Bildhauer atelier für kirchliche Kunstbildhauerarbeiten, St. Ulrich- Gröden. Josef Mischak, Maler und Holzbrandtechniker, Innsbruck. Gebr. Moroder, Holzschnitzerei und Spiel zeugfabrik, St. Ulrich-Gröden. Josef Moroder, Holz bildhauer und Maler, St. Ulrich-Gröden. Leopold Moroder, Atelier für kirchliche Arbeiten, St. Ulrich- Gröden. I. Musch & Lun, Fabrik für Holzbearbeitung

, Meran. Albert Nenhauser, Mosaikwerkstätte, Wilten. Josef Norz, Tischlermeister, Hall. Albert Reden, Innsbruck. Franz Reichart, Holzbildhauer, Wilten. Josef Risesser, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden. Josef Runggaldier, Bildhauer, St. Ulrich-Gröden. Michael Schweighofer, Tischlermeister, Jmst. Ferd. Stuflesser, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden. Franz Tavella, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden. Bernad Zösmayr, Eisenconstructionswerkstätte, Innsbruck. Tiroler Marmor- und Porphyr Gesellschaft. Fenster

, Kurtatsch. Bürstenbinderei, Leder-Galanterie waren-Erzeugung, Kunsttischlerei und Korbflechtern: Constantin Agostino, Apollonio, Monaigo Cvlli, Jgnaz Ghezze, Max Balleserro, alle in Cortina d'Ampezzo. Spielwaren-Fnbrikation: Gebr. Moroder, St. Ulrich. („N. T. St'.) Gin N<teran von 18»A starb in Vilnöß namens Peter Lampacher. Er diente von 1852—69 als Kaiserjäger und machte die Schlachten von Magenta und Solferino mit. Auch 1866 rückte er als Sturm- mann aus. Amtliche Mittheilungen. (Zw? den Amtsblättern

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 23
Date: 10.06.1913
Physical description: 23
und murmelte leidenschaftlich, Ulrichs Hand umklammernd: Mon sauveur!' Lange lag er krank, von Frau Lotte treu gepflegt; er stammte aus guter Familie, hieß Victor Noallis. und wußte, als er wohler war, gewandt zu plaudern. Voll tiefsten Dankes gegen Eckards und Ulrich verließ er endlich Tilse. Es war wenige Wochen später, am 20. März 1813, da stürmte Ulrich in seines Pflegevaters Studierzimmer ein Blatt in der Hand. „Ohm, lesen Sie hier des Königs Aufruf an sein Volk! Gottlob, die Zeit

ist da, dem fränkischen Adler den Kopf zu zerschmettern, uns von seiner Knechtschaft zu befreien! Und ich will dazu helfen!' „Ulrich, Du bist noch zu jung!' „Doch in meinen Adern flieht edles Blut, uud ich wäre seiner nicht würdig, wenn ich zögerte.' „So mögen Deine Eltern entscheiden; fahre zu ihnen.' Schon ging ein Frühlingsahnen durch die Welt, doch die goldene Sonne beleuchtete aufs Ulrichs Wege verwüstete Lände reien, zerstörte Dörfer und Gehöfte, und er ballte zornig die Faust. Endlich tauchten die Bäume

des herrschaftlichen Parks, das Schloß vor ihm auf. der Wagen hielt vor der Freitreppe, und Ulrich lag in den Armen seiner Eltern. Gleich in der ersten Sekunde bekannte er ihnen seinen heißen Wunsch. Der Vater, den nur ein ernstes Leiden von der Erfüllung seiner patriotischen Pflicht zurückhielt, sah mit Stolz aus den jungen Sohn, Frau von Redden aber rief mit Tränen in den Augen: „Ul rich, Du darfst es uns nicht antun: Du würdest uns genommen werden, wir verlören den Sohn, den Erben! Donatus, mein Bruder, fiel

bei Jena; laß ihn das einzige Opfer bleiben!' Da sank der Jüngling der hohen, schlanken Gestalt im Trauergewande zu Fügen: „Mutter, seien Sie gut, seien Sie groß, wie die spartanischen Mütter! Nicht Ehrsucht treibt mich in den Kamps, sondern die heiße Sehnsucht, mitzuwirken an der Be freiung des Vaterlandes!' Als Ulrich nach einer Stunde das Zimmer verließ, hatte cr den Sieg errungen, aber in seinen Augen standen lichte Tropfen. Träumend, in Kindheitserinne rungen verloren, wandelte er durch die Räume

Es war alles, was ich für die heilige Sache geben konnte!' Bewegt beugte sich Ulrich und küßte ihr die Hände. Nach wenigen Tagen schied er mit Techow von der Heimat, während dieser zu seinem Regiments stieß, reihte sich Ulrich in Tilse einer Schar freiwilliger Jäger an, und siegesfreudig, todesmutig zog er mit ihnen hinaus. Lange noch klang ihr Lied: „Stimmt an mit Hellem, hohem Klang, Stimmt an das Lied der Lieder' zu den Zurückbleibenden am Tore. — Briefe Ulrichs aus dem Kriege. An seine Eltern. Den 3. Mai 1813. Geliebte Eltern

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 19.04.1900
Physical description: 8
und wird bei den dortigen Ansiedlern das warme Gefühl der Anhänglichkeit an die alte HeimatunddasAllerhöchste Kaiserhaus neu beleben. Auf der Pariser Weltausstellung ist Tirol gut vertreten; am meisten sind betheiligt die Grödner und die Ampezzaner. Wir nennen hier' folgende Aussteller aus dem Eisack- und Puster thal : Josef Kravogl, Mechaniker, Brixen; Andrä Grepaz, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden; Luigi Colli, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden; Dominik Demetz, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden; Stanis- laus Gruber

, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden; Hans Larch, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden; Franz Martiner, Bildhauer, Atelier für kirchliche Mnstbildhauerarbeiten, St. Ulrich-Gröden; Ge brüder Moroder, Holzschnitzereien- und Spielzeug- Fabrik, St. Ulrich-Gröden; Leopold Moroder, Atelier für kirchliche Arbeiten, St. Ulrich-Gröden; Josef Rifefser, Holzbildhauer, St. Ulrich-Gröden; Joses Runggaldier, Bildhauer. St. Ulrich-Gröden; Ferdinand Stuflesser, Holzbildhauer, St. Ulrich- Gröden; Franz Tavella, Holzbildhauer

, St. Ulrich- Gröden. — Schafwollgarne und Gewebe: Josef Mößmer «K Comp., Bruneck. — Parsumerien: Brüder. Unterweger, Thal-Assling Juwelier- tunst: Antonio Rimoldi, Cortina d' Ampezzo. — Knnstbronce, Kunstguss, getriebene Metalle: Peter Dorner, Welsberg. — Bürstenbinderei, Leder galanteriewaren - Erzeugung, Kunsttischlerei und Korbflechter«: Constantin Agostino, Apollonio Manaigo, Colli, Jgnaz Ghezze und Max Valleferro, Cortina d' Ampezzo. — Spielwarenfabrication: Gebrüder Moroder, St. Ulrich-Gröden

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Lienzer Zeitung
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Page 14 of 20
Date: 29.03.1912
Physical description: 20
bestehlen lassen? Thea sah nun, es war das beste, sie sagte der Mutter alles, dann würde diese vielleicht einsehen, daß sie mit der Liebe zu einem anderen im Herzen nicht eine Ehe mit dem Landrat eingehen konnte. Vorher wollte sie jedoch mit Ulrich reden, und dazu würde sich wohl in den näch sten Tagen Gelegenheit bieten. In Theas Liebesglück war nun doch ein bitterer Tropfen ge fallen. Sie tonnte eine innere Angst nicht loswerden. Ihr war es, als ob sich der Himmel über ihrem Glücke finster zusammen

, in dem ein goldenes Medaillon lag, klappte den Deckel hoch, und Ulrichs wohlgelungenes Bild lachte ihr ent gegen. Strahlend, sieghaft schön sah er auf dem Bilde aus. Lange bettachtete sie es, um es wieder und wieder zu küssen. Wie er ie so zuversichtlich mit seinen strahlenden Augen ansah, wurde ie ruhiger und faßte wieder neue Hoffnung. Sie schalt sich töricht. Ulrich würde sie doch nicht freigeben. Sie wollten beide um ihr Alück kämpfen, koste es, was es wolle. Mit diesem Entschlüsse legte

sie sich an diesem Abend zur Ruhe. In den nächsten Tagen sollte die Entscheidung fallen, mußte sie Ulrich sprechen. Lächelnd schlief sie ein, und liebliche Träume umschwebten ihr Lager. Am nächsten Tage war große Gesellschaft bei Kommerzienrat Landen, zu welcher sämtliche Honoratioren der Stadt geladen waren, zu denen auch Frau Rat Winner und Tochter gehörten. Thea wußte, daß Ulrich ebenfalls anwesend sein würde, doch bot sich da wohl keine Gelegenheit zu einer ungestörten Aussprache, besonders da ja der Landrat

, hatte sie ein Gefühl, als ob sie das auch alles für eine Fremde tun müsse, denn sie, Thea, war ja mit keinem Gedanken dabei. Festlich erleuchtet war die Villa des Kommerzienrats Landen, und als Frau Rat Winner mit Thea den Empfangssaal betrat, war schon eine große Anzahl Gäste versammelt. Theas Blick flog suchend durch den Saal. Inmitten eines Kranzes junger Damen stand Ulrich in eifriger Unterhaltung. Schön und strahlend wie immer, Frohsinn und Heiterkeit verbreitend, wo er sich nur sehen ließ. Thea mußte lächeln

einzige Tochter, nahm ihn völlig in Beschlag, und Ulrich war in anregender Unterhaltung mit dem jungen Mädchen. Blanka Landen war gerade keine schöne Erscheinung, doch in dem meergrünen, weichen Seidenkostüm, das zu dem dunklen Haar und Teint vorteilhast wirkte, sah sie ganz hübsch und M« ziehend aus. Auch Thea wurde begrüßt, man wechselte einige gleichgültige gesellschaftliche Phrasen. Nie wie in diesem Augenblicke hatte der Zwang der Heimlichkeit so auf ihr gelastet. Sie atmete fast wie erlöst

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Lienzer Zeitung
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Page 13 of 18
Date: 30.10.1914
Physical description: 18
!' konnte er nur denken, und es durchwogte ihm die Adern wie ein Zauberstrom aus dem Meere miendl cher, unergründlicher Seligkeit. „Das also ist Lottchen, das kle ne, neck.sche D ng! O, mit diesem süßen Geschöpf unter einem Dach wohnen, sie als Hausmütterlein für sich sorgen zu sehen, das muß ja etwas ganz Wonnevolles sein!' Da waren Werner und d.e einander so merkwürdig ähnlichen Zwillinge auch schon w.eder, die der Bater vorhin hmausgeschickt hatte, weil er allem mit Ulrich sprechen

, so etwas Vertrauenerweckendes sprach aus se nem ganzen Wesen. O ja, der Ulrich würde wie ein Sohn und Bruder in dieses Haus passen. Man kannte ihn ja schon lange, seinen lauteren, ehrenhaften Charakter. Gottlob, endlich konnte er etwas zu essen bekommen. Schnell warf sie einen Blick in den Spiegel, kühlte ihre heißen Wangen mit dem kalten Metall der Tischglocke, zupfte an der Bluse, strich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr und lief dann ins Bureau, um d e Herren zu Tisch zu bitten. In dem Augenblick bellte Nero

gewaltig draußen, eine laute, schnarrende Stimme suchte ihn zu beruhigen und sporenklirrend betrat jemand den Flur. Der Leutnant von Thedenhaus war es, Frau von Richtenfelds Bruder. „Bleib' zurück, Ulrich', sagte Werner zu diesem, als sie, Lotte folgend, hinaustraten, um sich ins Speisezimmer zu begeben. „Der Leutnant hält sich sonst wieder sehr lange auf und es wird nichts aus der Streife heute abend.' Mit tiefem Bückling küßte der Herr im weißen Sportanzug, mit gelben Gamaschen und blanken Sporen

der jungen Dame die Hand, tat sehr freundschaftlich und gab an, nur gekommen zu sein, um seine Schwester abzuholen. Lotte wurde noch verwirrter, nötigte ihn in den Salon, kam dann zurück, bat Ulrich, tüchtig zuzulangen, schaute ihn so recht gütig an mit ihren tiefblauen Augen und verschwand schnell wieder. Eine Wolke erschien auf des jungen Forstmanns eben noch so strahlendem Antlitz. Wie nett wäre es gewesen, wenn sie jetzt ebenfalls hier am Tisch gesessen hätte! Aber ihr und ihres Vaters Platz war leer

. Werner besorgte das Nötige, und die Zwillinge taten ebenfalls das Ihrige. „Der Leutnant kommt wohl öfter zu euch?' fragte Ulrich. „Er hat sehr langen Erholungsurlaub', erwiderte der Kadett. „Ich glaube ein Vierteljahr. Ist ein recht netter Herr, der schon viel erlebt hat. War mit in China und diente bei der Schutz truppe. Er hält sehr viel von Vater. Wir haben ihn während der Herbstferien öfters hier und in der Nähe gesehen. Mit feiner Zchwester, der Baronin, ist Lotte von der Pension her gut

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Lienzer Zeitung
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Page 15 of 20
Date: 04.12.1914
Physical description: 20
Grabesstimme: „Ist krank — läßt niemand vor!' „Aber ich bin Ulrich Erlenborn, sein Enkel, und möchte einmal sehen, wie es um ihn steht!' rief dieser ihm ins Ohr und schien nicht Lust zu verspüren, fich so ohne weiteres abweisen zu lassen. Die Mumie besann sich eine Weile, lachte dann blöde, daß sich ein Netz von tiefen Falten von den trüben Augen über beide lederigen Wangen spannte und fagte: „Von Ulrich, dem Sohn von dem toten, jungen Herrn? O Gott, aber Sie sollen ihm nichts Böses sagen, mein Herr

.' „Der n cht. Es ist — der Sohn von — von unserem ver storbenen jungen Herrn.' „Wa—a—s?' fuhr Erlenborn schnell auf, als sei er plötzlich wieder gesund. „Der Ulrich — der — auf der Oberförsterei ist?' „Hat einen schönen grünen Rock an und — und sieht ganz aus wie früher der junge Herr, als er noch Offizier war.' „O Gott — Ulrich! — Was will er? Will er Rechenschaft von dir fordern, ahnt er, daß du wehrlos und krank im Bett liegst? Ist es der Qual noch nicht genug?' Dennoch gewann er es nicht über fich

sie jetzt in dem gedämpften Licht am Bett, und die mit leiser Stimme gesprochenen, etwas verlegenen Worte verstand der alte Herr nicht bei seiner Schwerhörigkeit. Doch er streckte dem Besucher trotzdem seine zitterige Rechte entgegen, und sein sehr erregt klopfendes Herz schlug ruhiger, als Ulrich den Gruß mit einem inn gen, warmen, lange anhaltenden Händedruck erwiderte. Nein, darin lag nichts Femdseliges, verbittertes, Nachtragendes, das mußte ehrliche Teilnahme, Mitleid, vergebende Liebe sein. „Du wolltest

einmal nach deinem alten Großvater sehen. Hörtest von meinem Mißgeschick, Ulrich? Ich danke d r', kam es bewegt über des Kranken Lippen. „Komm, setze d ch hier auf den Sessel. Bitte, sprich etwas lauter, mein Gehör hat sehr gelitten die letzten Jahre.' „Großvater, du sitzest sehr unbequem. Warte, ich werde dir das Kissen ordentlich zurechtrücken', sagte Ulrich, tief ergriffen von dem gar so erbarmungswürdigen Anblick, der sich ihm hier bot. Ach, er kannte den alten Herrn ja doch nur als einen statt lichen, aufrechten

, auch im Alter noch jugendfrischen und elastischen Greis, und nun sah er ihn gar so hinfällig. Die Bettwäsche, das Hemd, se,n Tuch, das er um das rechte Auge trug, alles um ihn und an ihm machte einen so unsauberen, fast verwahrlosten Ein druck, als sei der Ärmste wirklich dazu verurteilt, in Schmutz und Elend umzukommen. Die forgsame Hand einer Pflegerin fehlte. „Ist denn gar kein weibliches Wesen hier um dich, lieber Großvater?' fragte Ulrich, nachdem er ihm eine bequemere Lage gegeben. „Man hat d'ch

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 18.08.1905
Physical description: 8
gleichgültig gewesen wäre. Der arme, einsame Mann, nach dem niemand fragte, dessen Ergehen niemand bekümmerte, tat ihr doppelt leid,— aber bei dieser Pflege kam Ihre große, seit langen Iahren geübte Selbstbeherrschung so recht zum Aus druck. Ulrich, der täglich bei dem Kranken vorsprach, übersah die Situation vollständig, trotzdem wechselte er mit der unermüd lichen Pflegerin nur die notwendigsten Worte. Desto lebhafter pflegte er aber Mit dem Alten zu plaudern, und in diesen Stunden konnte Benedikta

der Versuchung nicht widerstehen, sein Gesicht immer wieder verstohlen zu mustern, das dem Bilde des Großvaters nachgeformt zu sein schien und doch mit so ganz anderen Augen in die Welt blickte. Wie herzlich er lachen konnte, wie freundlich er auf die beschränkten Ansichten des Alten einzugehen suchte, welche edle Seele oft durch seine Worte leuch tete. Heute gab sie es rückhaltlos zu, daß Ulrich gut war, warmherzig und teilnahmsvoll. Nur ihr gegenüber nicht. Und die überwallende Bitterkeit wollte ihr oft

Befinden, damit schienen ihre Beziehungen erschöpft zu sein! Der Kranke hielt heute die ihm von Ulrich gereichte Hand länger in der seinen. „Wie gut Sie sind, Herr Brenkmann,' sagte er bewegt. „Gott lohne es ihnen. Wie hätten sie mich zugerichtet im Krankenhaus. Ick» mußte wohl schon längst ins Gras beißen! Mit so einem, nach dem kein Hund noch Katze frägt, macht man nicht viele Umstände. Ach, es ist nichts mit so einem alten Iunggesellenleben, Herr Brenkmann. Verpassen Sie es man ja nicht,' rief

er am Ende mit einem schweren Seufzer. Ulrich lachte. „Ich denke ja gar nicht daran, Hagestolz zu bleiben, Schulz; wie kommen Sie denn darauf?' Der Alte wiegte bedächtig den Kopf. „Je nun, wenn's die Herren nicht in der Jugend tun, bleibt's vor lauter Bedenken gar oft ganz ungeschehen.' Doch als Ulrich eine eifrig abwehrende Geste machte, flog ein pfiffiges Lächeln über das runzlige Gesicht. „Oder hat der Herr BrenTmann schon die Seinige? Wohl die seine Blonde, die damals neben dem H^rrn stand, wie's

mich dar nieder gerissen hat? Aber stolz ist die, Herr, arg stolz!' „Aber auch schön!' lobte Ulrich launig. „Schön muß meine zukünftige Frau sein, anders tue ich es nicht.' Er kraute sich in scherzhafter Weise im vollen Scheitel. „Ja, wenn die Wahl nicht wäre, Schulz, die Wahl, und die Qual.' „Nun, über die Wahl scheint mir der Herr Brenkmann schon hinaus,' dabei blinzelte Schulz vielsagend. „Möchte es dem Herrn zum Segen werden! Ein gutes Weib ist ja die beste Gabe Gottes!' schloß er bewegten Tones

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 24.12.1937
Physical description: 16
denn zuvor: Ahasver, wandere! Dir ist kein Ruheplatz vergönnt! „Mein Gott, mein Gott, schenk mir wenig stens bald den letzten Schlaf. Warum strafst du mich so schwer? Wiegt dieser eine, un überlegte Augenblick wie Zentnerlast? Sei barmherzig!' Ein tränenloses Schluchzen schüttelte seine hagere Gestalt. Dann sprang ei-wieder auf, schlug sich die Fäuste an die Stirn. „Ich bin verflucht, bin Ahasver. Ahasver!' Immer gellender tönte der Name von seinen Lippen. Ulrich kam aus dem Nebenzimmer geeilt

. Er schritt auf den Vater zu. der streckte ihm abwehrend die Hände entgegen. „Rühre mich nicht an, Ulrich.' „Vater!' Er ließ sich nicht zurückweilen, er nahm in neu erwachter Sorge den Arm des Erregten und führte den Vater zum Diwan. . . „Ich bin Ahasver.' murmelte Godowi m grauenbaftem Flüstern vor sich hin. Ulrich war ratlos. Mit lauter Stimme rief er nach der im Nebenzimmer arbeitenden Sekretärin, sie möge etwas Wasser bringen, damit man dem Erkrankten die Stirne netze. Endlich schloß Godowi die Augen

. Er lag unbeweglich vor den beiden, die sich um ihn bemühten. Allmählich hörte auch das Schüt teln seines Körpers auf, die zu Fäusten ge ballten Hände lösten sich, er atmete wieder ruhiger. Ulrich neigte sich besorgt über ihn. „Ich lasse den Wagen vorfahren. Du mußt heim.' „Nein,' murmelte der Kranke. „Agathe soll kommen. Ich will zu Agathe. Sie soll mir ein Lied Vorspielen, dann wird es besser.' „Agatbe ist daheim, Vater. Wir fahren in die Villa.' „Ein Lied — es tat so wohl — ein Lied

—' Einem willenlosen Kinde gleich ließ er sich in das Auto setzen, ließ sich beim Aus- steigen helfen. Mit raschen Worten unter richtete Ulrich die Mutter von dem neuen Nervenzusammenbruch. Man wollte Godowi zu Bett bringen, er wehrte ab. „Ich bin nicht krank. Nein — die alte Schwäche, die rasch vorübergeht. Wo ist Agatbe? Sie soll mir etwas snielen.' „Gönne dir erst ein wenig Ruhe, Max.' „Agathe soll kommen,' rief er ungeduldig. Man rief sie. Mit müder Stimm bat sie der Vater, sie möge etwas auf der Geige svielen

. Jetzt brachen diese seltsamen Schwächezustände, diese grausige Angst vor etwas Unbekanntem stärker denn je aus ihm hervor. Man zog den Arzt ins Vertrauen, der als einziges Heilmittel Ruhe und gänzliches Herausreißen aus der jetzigen Umgebung anriet. Ulrich wollte den Versuch machen, den Vater zu einem Urlaub zu bewegen. Aber sckon am nächsten Taae hotte er einen harten Kampf zu bestehen. Der Vater wollte unter allen Umständen auck heute wieder in die Fabrik, und obwohl Ulrich alle seine Rednergabe aufbot

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 25.08.1905
Physical description: 8
' Wenn er unschuldig war „Lasse die alten Zeiten ruhen,' fügte cr als beschwichtigende Bitte hinzu. v ^ Balduin lachte schrill auf. „Ruhen lassen, was nie geschlafen, was mich auch im Grabe nicht schwnnnern lassen wird. . Gebt mir meine Ehre wieder, die ihr mir gestohlen habt.' Ulrich suchte erschreckt seine wild gestikulierenden Hände zu fassen. „Du mahnst mich an eine ernste Pflicht, der ich mich bisher leichtfertig entzog: zu prüfen und eventuell wieder gut zu machen, Was meine Eltern

und Voreltern von dir schied. Viel leicht taten sie dir bitteres Unrecht!' schloß er, wider Willen in eine immer weicher werdende Stimmung fortgerissen. „Vielleicht!' wiederholte der alte Mann schneidend, „vielleicht! Wer schafft Beweise, daß ich das Bild nicht stahl? Wer kann mich heute wieder zum ehrlichen Mann machen?' Die schmerzvolle Qual in seiner Stimme ließ sich nicht über hören. „Ist denn die Munde noch nicht übernarbt ?' fragte Ulrich. „Wer weiß denn überhaupt noch von der ganzen traurigen

Geschichte?' „Ach!' schrie der alte Mann wild auf, „ich!' Dann plötz lich ganz leise, ganz ruhig sprechend, sagte er weiter: „Ihr Brenk- iranns habt mir nur eins zu sagen, sonst nichts. Und darum, Ulrich Brenkmann, dort ist die Tür. Wir haben nichts mehr mit einander zu. reden!' ' Ulrich schaute wunderlich drein. Hin, der wie ein Fürsti gekommen war, Gnade zu üben, ihm wies man die Tür. Doch er schluckte im Lann eines eigenen, ehrfürchtigen Gefühles alle Empfindsamkeit nie der. „Onkel Balduin, willst

du wirilich meine Hand zurückstoßen? Tin ich nicht dein Fleisch und Blut?' fragte er mit eindringlicher Wärme. ^ - In Balduins Antlitz zuckte und bebte es. Zu heiß hatte er' sich ?ach den Seinen gesehnt, um tas Entgegenkommen des Neffen nicht als eine schwere Ver suchung zu empfinden. Doch die Vergangenheit mit ihrem Jammer vü? stärker als das lockende Glück Zusammengehörigkeit. „Bringe ^ den Beweis meiner Unschuld, /ann soll Friede zwischen uns lein. Sonst nicht!' entschied er lvnlos. ' - ^>5^ Ulrich

nicht, daß der schier unerbittliche Alte im ommer drin, da sich die Tür hinter ihm geschlossen, die Arme Veit ausbreitete. „Ulrich — Alrich!' stöhnte er leise. Blut ist ^ Wasser. Balduin hatte es zum zweitenmal an sich erfahren. .. Als Ulrich tief nachdenklich von dem vergeblichen Gange in An Znmner zurückkehrte, fand er ganz unerwarteterweise George voller in demselben' vor. Das R«cht der Jugendfreundschaft 'n Anspruch nehmend,. hatte er es sich ^bereits in . einem Sessel ^quem gemacht, sehr bequem

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Volksbote
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Page 2 of 8
Date: 06.12.1945
Physical description: 8
. 26. 6. 19 St. Ulrich, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein. — 16. Moro der Alexander, geb. 13. 5. 23 St. Ulrich, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein und Wolfsberg. — 17. Stufleser Max. geb. 10. 10. 23. aus Ulrich, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein und anderen Lagern. — 18. Demetz Josef, aus St. Ulrich, seit 17. 9. 43 in KZ Küstrin und anderen La gern. — 19. Großrubatscher Alois, geb. 5. 1. 21, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein und anderen Lagern. — 20. Knottner Anton, geb. 25. 4. 08, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein und anderen Lagern

. — 21. Hofer Vinzenz, aus St. Ulrich, geb. 19. 7. 23. seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein. — 22. Großrubatscher Theodor, geb. 9. 12. 22, St. Ulrich, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein und anderen Lagern. — 23. Crepaz Leo aus St. Ul rich. geb. 21. 3. 08. seit 1943 KZ Hammer stein. — 24. Mersa Engelbert aus St. Ulrich, geb. 4. 11. 06. seit 16. 9. 43 in verschiedenen Lagern. — 25. Demetz Gottfried aus St. Ul rich. geb. 1. 2. 1922. seit 16. 9. 43 KZ Küstrin und anderen Lagern. — 26. Obletter Ludwig, geb

. 11. 2. 20 aus St. Ulrich, seit 9. 9. 43 im KZ Küstrün und anderen Lagern. — 27. Ander gassen Alois aus St. Anton in Kaltem, 19 Mo nate im KZ Oranienburg. — 28. Gasser Kurt, geb. 2. 11. 11. Kaltem, vom Nov. 44 im KZ Reichenau. — 29. Auer Siegfried, geb. 1. 3. 15 aus Steinegg, seit 15. 2. 45 KZ Dachau bis Kriegsende. — 30. Auer Rudolf, geb. 10. 12. 07, aus Stein'-— fahnnnfl.. am 23. 3. 44 gefangen und zu 10 Jahren KZ Buchenwald verurteilt. — 31. Sommavilla Otto, geb. 6. 1. 15 Bozen, seit 15. 10. 42 KZ Dachau

, wohnh., Bozen, verh. 10. 9. 43, Gef. Bozen. — 8. Dr. Karl v. Luterotti, geb. 1885 In Kaltem. Sept. 43 verh., 6 Wochen. — 9. Prof. Leo Delago. geb. 13. 3. 78, St. Ulrich, verh. 15. 9. 43. Gef. Klausen. — 10. Moroder Christian, geb. 10. 8. 92, verh. 15. 9. 43. Gef. Klausen. — 11. Moroder Gottfried, geb. St. Ul rich. 26. 10. 98. verh. 15. 9. 43. Gef. Klausen. — 12. Moroder Heinrich, geb. 10. 10. 96, St. Ul rich. verh. 15. 9. 43. Gef. Klausen. — 13. De metz Bernhard, geb. 27. 12. 99, St. Ulrich, verh

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Der Burggräfler
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Page 2 of 4
Date: 21.12.1920
Physical description: 4
, die nach den Gesetzen und A«orduu»geu der heiligen Väter (Päpste) vollzieht der seüge und glück- Litze Ulrich, die Gemahlin Uta und der Sohn Ulrich stur Ehre Jesu Christi, der heiligsten Jungftau Maria, der hl. Aposteh Märtyrer, Vekechrcr, Jungftauen um Erlaß aller ihrer Sünde«, der Sünden aller Ahnen und Mer Gläubige» so lebenden wie verstorbenen Von der vorgenannten Erde nehmen wir als Falstcia (dm vierten, d'en gesetzstchen Erben vorbehaltene» Teil) aus: Vilpian, WejMs, iBalmal (im Tasnaial bei Ardetz

> Diese Ländereien und Besitztümer gab, schenkte und Überantwortete der gute, chrenhaste Ulrich von Trasp,, seine, glückliche Gattin Uta und beider Sohn Ulrich , «ach dem königlichM Rechte den Aebtew Mönchen und ändern auf Marienberg Gott Dienenden beiderlei Geschlechtes und ihre« Nachfolger« auf Immerdar in fester, unaus. hörlicher Gewalt. Diese vorgenchtinte Erde Aberließen wir unter Der- spruch (Gelobung) uüfferer Treue, was man gemeüstgstH Virsalt nenrnt, m der Hand des Grafen Albrecht^ (von Tirol

) und seines Bruders Berchthold. Mit ihrer Hand und unserem Rechte gaben wir ste der auf dem Berge m M-.W SÄ® Dimende auf immerdar zur Frone (zum Dienste) Gottes. Gesuchtem und Suchbarem (quaesitis inqAirendis), mit Weinstückc«, Wiesen, Keckem, Wcidengebüschen, Obst- bäumen. ELaen Hos zu Plars mit allem Anhang, der ausgewechsell und umgetauscht wurde mft den Besitzungen der hl. Wtaria auf dem hMgen Berge uM» mft den Alloden (Eigengütem) des sestgen Ulrich von Trasp. ^Dieses tzöf- Sein grenze gegen Untergang

mit dcm hl. Magnus (Kloster Wijsm), gegen Ausgang mft der Chnrer Kirche der hl. Diese Uebergabe, Kundschaft Md Gunst ist geschehen im Jahre 1164, sals' 'König Friedrich (Barbarossa)^ 13 Jahre königte utch. kaiserte. Hetzil, der Kanzler dieser Gegend, kräftigte, fertigte und bestärkte sie. Me Zeugen von Schleis, Chustrad, Reiliherig von Laatsch, Hildbrand, Gottfried, Chunrad vo« Eins, Hetzil, Ruprecht von Bur geis, Vivenzi, Ulrich, Bonell, Alexi von den Dienende« der hl. Maria; Albert, Burchhard

, Schwicker, Konrstd, Ulrich- Nanjno, Tictmar, von Remüs; von Montalbst» (in 'Gngadein): Uto, Volpium; von den Diener^ l>eS Grafest Berchthold: Engelmar, Hartwig, Konrad, Hein» tzich Suppan; vo« Marling: Konrad, Heribor, Ortolf; von de» Diener« des Herrn (Stifters) Ulrich: Gebezo, Heinrich (Untrich); vo« Laatsch : Marmard, Kvnral ' Im Herbste des nämliche« Jahres ritt Herr Ulrich festlich gewatet nach Boze«, um die Einweihung deS Klo sters in tzser Au 'für reguläre Ehorherrein mitzuseiern

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 04.08.1905
Physical description: 8
2^2 gießt .licht Ströme von Tränen ohne Grunds Heraus mit der «Als Ulrich einige Tage später aus den Lagerräumen zurück- V Sprache!' herrschte er sie an. / kehrte> wartete seiner eine Ueberraschung. Ellen hatte für den ß Das Mädchen atmete tief auf. „Verzeihung, Herr Brenkmann, Abend ein kleines Gartenfest arrangiert; das ihn mit ihren ß ich werde ganz still sein, aber — die Mutter — ist doch so krank, Freundinnen bekannt machen sollte. . . ; .) g so sterbenskrank!' Ellen brauchte keine Sorge

. Wieder war sie Zeugin Gäste wartete. ... ^ ^ . W gewesen, daß in dem'kalten, hochmütigen Manne ein warmes Ulrich saß lächelnd neben Ellen, die in eme Wolke duftiger« Herz schlug. Nur ihr gegenüber zeigte es sich nicht — sie blieb blauer Stoffe gehüllt, lebhaft auf ihn einsprach. Sie sah M W nun einmal die Brentmannsche Last mit der fatalen Aehnlichkeit. frisch, sehr reizend und heiter aus, nur eine ganz kleine ,.,alle v — zwischen den Brauen, das häufige nervöse Tasten ihrer Finger« Kaum eine halbe Stunde später

ließ Ulrich sie zu sich über die- tausend Löckchen ihres Titusköpfchens ließen merken. « bescheiden. daß doch nicht alles wie sonst war. Wie konnte ihr Ulrich auch > Mit zusammengepreßten Lippen und funkelnden Augen, doch Helene abschwätzen. Die Friseurin, die heute einspringen mußte, v scheinbar gelassen betrat sie sein Arbeitszimmer, um nach leichter hatte es doch nicht verstanden, die geniale, entzückende Anordnung « Verneigung in der Nähe der Türe stehen zu bleiben. ihrer Frisur so herzustellen

, wie Helene, trotzdem sie sich fast » „Wollen Sie nicht näher kommen, Platz nehmen?' fragte eine Stunde damit abgemüht hatte. I er leichthin, indem er nach einem Sessel dicht neben seinem „Wie allerliebst du heute aussiehst, trotzdem Helene ichtt'. I Schreibtisch wies. warf er mitten ins Gespräch, als ob er ihre Gedanken erraten » ' „Ich danke!' . hätte. — I Ein scharfer Blick streifte sie blitzschnell, während sich die Ellen wurde dunkelrot. Ulrich pflegte nicht gerade ver- « Brauen zusammenzogen

—' V Verhältnisse, daher ein winziger Gehalt.' „Die.Alte lebt heut 'noch,'' schnitt sie ihm ohne jede warme » Benedikta hob die schönen Augen in freudiger Erregung zu Empfindung das Wort ab. „Ich glaube, sie tut es mir zum I ihm empor. „Was schadet das? Ich werde schon meine Pflicht Possen und schleppt sich noch acht Tage hin!' I erfüllen!' sagte sie guten Mutes. « ' Fast erschreckt blickte sie Ulrich an. Sie schien es gar nicht > Ulrich wandte hastig den Kopf zur Seite. „Ich bedauere, einmal zu ahnen

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Volksbote
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Page 7 of 8
Date: 27.12.1940
Physical description: 8
bedeutet für einen Bauern nicht minder ein Lebendiges wie Vater und Mutter. Haus und Hof ist für den Bauern nicht viel weniger Lebensnerv wie je ner, der ihm von Vater und Mutter überkom men ist. Der Ulrich hat alles verlasien. Die Mutter hat s gebeugt wie eine Weide am Bach. Den Vater hat's gepfählt in unbeug samen Stolz. Die Schwestern schwiegen, mutz ten schweigen. Die Jüngste wollte reden, bitten für den Bruder. „Mei liaber'. sagte sie, das Wort „Vater' ist ihr schon verwehrt.geworden

durch den harten Blick, mit dem er sie gebannt. Dann ist der Ulrich ausgezogen mit karger Habe, der einzige Sohn. Als Herbergsleute sind, sie um Zinsgeld unter ein fremdes Dach geschloffen. Als Holzknecht hat er sich sein Brot verdient. Die Bäuerin am Erotzrain ging immer ge beugter, der Bauer immer straffer. Dann kam ein Tag, da hat's den Mrich im Dienst um fremdes Brot erschlagen, ein Baum, nicht auf seines Vaters eigenem Grund. Die Mutter hars mit einem strllen Seufzer hin gelegt. Der unnatürlich aufrechte

Weggenosie, der sich nicht und nicht niederbeugen wollte zu ihr. gab ihr keinen Halt mehr. Ja, fo ein hartes Jahr ist dies gewesen. „Mei li-abe Mutter', schluchzte das jüngste Kind vom Erotzrain, tue Mutter nahm's hin über, dies letzte Liebeswort, auf das der Vater nicht gehört. Sie haben den Ulrich zur Erden getragen nnd haben die Mutter zur Erden getragen, und der Erotzrainer hat weiter geschwiegen. Es gingen die Wochen und Monate. Für den Ulrich wurde noch ein Knecht eingestellt, für die Mutter

schafften die drei Töchter eins mehr in dieser Zeit der herben Reife. Dann ist dem Erotzrainer etwas zugetragen worden: „Eures Ulrich Weib geht nimmer alleine'. Auf das hin ist die Jüngste der drei«, di« liebliche Agath, dom Vater einmal unver sehens um den Hals gefallen. „Mei Liaber', ■ schluchzte sie zum andernmal. Er aber hat mit eiserner Klammer ihre blühenden Hände^ ge löst und das Kind weit von stch gehalten. Jetzt leb ich noch und wenn ich nimmer leb, dann erst ist das eure Sach'. So schwiegen

der Schweiger vom Mund: „Ich kann nit!' und flüchtet den Kirchweg hinab. Dis Jüngste ist nicht mehr an seiner Seite, die kniet mit. den zwei anderen Schwestern bet. des Bruders Ulrich Weib, das in dem Augen blick eine Schmerzensmutter geworden ist. Sie heben sie auf, st« führen sie ins Haus, tn den Hof am Großrain, in die Stube, wo vor einem Jahr ihretwegen so hart gerechtet worden ist. Der verschlafene Unecht schlüpft in die schwe ren Schuhe, wirft den Mantel über und sctzt den Filz auf. An seiner statt

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 24.12.1920
Physical description: 8
ziemlich eingreifenden Rollen zufriedenstellend aus. so daß der lebhaft gespendete Beifall am Platze war. Das Haus war sehr gut de- sucht und lieferte dadurch sowie durch den Applaus, den es auch auf die Zwischenakts- musik erstreckte, den Beweis, daß es änre- gende über den häufigen Operettenblödsinn 'erhabene Stücke mit Wort und Tat zu würdigen weiß. tags Sprunglaus (Skiklub Ladinia) Abends Ro delkorsö, nachher Preisderteilung, Konzert 8 Uhr abends im Hotel Post, St. Ulrich. Sport. Grödner Sport

zu befriedigen. Der Verkehrs- verein St. Ulrich im Vereine mit dem Schikluv > Ladinia und Schiklub Sella in Wollenstem hat sich's zur Aufgabe gemacht, diese Sporttvochc in, reichlichsten Maße auszugestalten. Neben den sportlichen Wettveranstaltungen wird sür Eis lauf- nnd Eisschießplätze gesorgt werden. Eine Sehenswürdigkeit sollen die zu errichtenden Schneemonumente bilden, die von unseren Bild- Hauern zur Ausstellung gelanget«. Niemand ver säume am Samstag abcndö dieser ?portwoche den Nodelkorso

zu besichtigen, welcher eine Glanznummer dieses Winterfestes, einzig in sei ner Art, veranstaltet wird. Für die P. T. an kommenden Gäste und Interessenten ist in den Gasthöfen und Pensionen bestens gesorgt. Aus führliche Programme stehen dem Verkehrsver eine St. Ulrich zur Acrfügnng. Bitte zu ver langen. Programm der Sport-Woche. Am Sonntag, 9. Jänner: Empfangs- nnd Begrüßungsabcnd im Gasthof Adler, St. Ulrich. Montaq, 10. Jänner: Rodelrennen 2 Uhr nachmittags vom St. Jakoberkreuz, Ziel Antonieboden (Sport

verein). Dienstag, ZI. Jänner: Junioren- Daucr-Schilauf vom Knkasattel, Start dort über . Regensburgerhütte, Ziel Villa Senoner Wol kenstein (Skiklub Ladinia). Ausbruch zum Start von St. Ulrich, 8 Uhr früh, Start 1 Uhr- Nach mittag von 1 bis Z Uhr Damen-Rodelrennen Col della Bölda-Dosses (Schiklub Sella). Mitt woch, IS. Jänner: Vormittag: Sprnnglanf- übnng in St. Ulrich, St. Christina und Wolken stein. Nachmittag: Schüler-Rennen, verbunden mit kleinem Dauerlauf St. Ulrich (Skiklub Lz- dinia

) '. Donnerstag, 13. Jänner: Vormittag: Offenes Schirennen vom Piz Kulatsch,Grödner- joch, D'Anterccpies. Wolkenstein, Start 2 Uhr nachmittags (Schiklub Sella). Nachmittag 1 Uhr von St. Ulrich Schlittage, nach Wollenstem, do':t abends kl. Kränzchen. Freitag: 4. Jänner: Vor mittags: Von St. Ulrich (Schiklttb Ladinia) ge selliger Ausflug durch die Seiseralpe, Pnfler- schlucht, Goldknopf, Zusammenkunft mit dem Skiklub Sella in der Patener-Hütte, von dort gemeinschaftlich? Abfahrt durch den Ochsenwal

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.10.1888
Physical description: 4
nicht wieder erkannt. Abgesehen von der eleganten Kleidung und der goldenen Kette, welche er aus der Erbschaft des Vaters übernommen, hatte der alte Johann sein Möglichstes gethan, die Spuren der Verkommenheit zu tilgen und den interessanten Kopf des letzten Jmmendorf so aristokratisch als möglich wieder herzustellen. „Sie hier, Herr Doktor?' rief Ulrich beim Eintreten, jenem die Hand entgegenstreckend. „Wie Sie sehen, Herr von Jmmendorf —' „Ach lassen wir alle Titulatur bei Seite,' fiel Ulrich lebhaft

ein, „Sie und Ihr Onkel, mein alter treuer Tellkamp, haben mir einen so ungeheuren Dienst — ' Egon legte warnend den Finger auf die Lippen und der Flüchtling ver stummte. „Lassen Sie uns eine Flasche Wein auf unsere glückliche Heimkehr trinken, mein lieber Ulrich!' sprach der Doktor ihn zum Sopha führend und neben sich niederziehend. „Auf unsere Freundschaft!' Er hatte bei diesen Worten die Gläser gefüllt und das seinige erhoben. Ulrich blickte ihn zögernd an. „Sie besitzen das goldene Herz ihres Onkels/ versetzte

Sie solches für denkbar, Herr von Jmmendorf, oder die Grundsätze und Ansichten eines bürgerlichen Offiziers im Punkte der Ehre für dehnbarer als diejenigen der Herrn vom Adel?' „Ich danke Ihnen für diese Lektion,'Dorner!' sprach Ulrich, ihm bewegt die Hand drückend, und dann sein Glas erhebend, um mit dem neuen Freunde anzustoßen. Es gab einen hellen Klang, und schweigend leerten dann Beide ihre Gläser bis auf den letzten Tropfen. .Hören Sie, weßhalb ich hier bin. Ulrich.' sprach Egon mit leiser Stimme. Er erzählte

kennen und lieben ge lernt.' — „Backfisch-Freundschaften!' warf Ulrich spöttisch hin. „Nun ja, mein Liebster, wir waren auch einmal in jenem Alter, das man bei Msou- lillum recht bezeichnend die Flegeljahre nennt, ein Fehler, der sich mit jedem Jahre zu verbessern Pflegt. Ihre Schwester darf immerhin auf Ihre Hochachtung Anspruch machen, Ulrich!' — „Gewiß darf Sie das,' versetzte jenrr sehr ernst, „Hedwiga besitzt meine volle brüderliche Verehrung und Liebe, weil sie in mir nicht den Bruder

, den sie Anfangs nicht erkannte, sondern nur den Unglücklichen, Hilfe suchenden sah und ' demgemäß ihrem edlen Herzen folgte, sie gleicht darin der vortrefflichen Tante Ulrike.' — „Ja, sie ist wunderbar/ sprach Egon, träumend vor sich hinblickend, „glücklich der Manu, der diese schöne Menschenblume sein eigen nennen darf.' Ulrich blickte ihn von der Seite an, stieß eine Dampfwolke nnd damit eine leisen pfiffigen Ton aus. ' . ' - (Fortsetzung folgt.) :

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Dolomiten
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Page 5 of 6
Date: 01.04.1940
Physical description: 6
BMinnunnnuiiiniiuniniiiiuuiiuiiiHiiiiiiiiiiiuiiiuiiiiiiuiiiiuiiiuiijiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiD Der Vielgeliebte vor dem Tor Schwäbisches Histörchen von Carl E. G 3 s s e l e. Don 1410 bis 1480 regierte über Württemberg ein Erak Ulrich, dem seine Zeitgenoffen den Bei, namen „der Vielgeliebte' zubilligten. Diesen Bei namen verdientie Traf Ulrich >n mehr als einer Beziehung: Man liebte ihn viel, aber auch er liebte viel. Keine weibliche Schönheit in der da maligen Grafschaft Württemberg war vor Ulrich, dem Vielgeliebten, sicher. Eines Tages trat der Edle von Lentershcim, deffen Burg im Bereich

der Grafschaft Württem berg lag, vor Ulrich, seinen Herrn, und bat ihn um die Erlaubnis, heiraten zu dürfen. Diese Erlaubnis wurde bereitwillig erteilt, es wurde aber eine Bedingung daran geknüpft, die dem errn von Lentershcim nicht so recht in den ram paffte: Der „Vielgeliebte' wünschte, daff ihm die Braut so bald wie möglich persönlich vorgestellt würde. Ulrich hatte in Erfahrung ge bracht. daff seineg Gefolgsmanns Zukünftige die schönst« Edeldame zwischen Rhein und Donau sei. Mit sauersüffer Miene lud

der Edle seinen gräflichen Herrn zur Vrautbesichtiqung auf die Burg Lentershcim ein. Als Ulrich, geschniegelt und gebügelt, hoch zu Roff und jeder Zoll ein Graf, mit groffcm Ge folge zur festgesetzten Stunde vor der Burg Lentershcim erschien, fand er zu seinem Er staunen das Tor verriegelt und die Zugbrücke über den Wall aufgezogen. Unwillig befahl er einem seiner Troffkncchte. den schweren eisernen Klöpvel in Bewegung zu setzen, der am Rande des Äurggrabens vor einer groffen metallenen Trommel hing

noch nicht anaefertigt sei. Damit aber Herr Ulrich von Württemberg nicht ganz umsonst vor die Burg Lentersheim geritten sei^ wolle er ihm seine Braut wenigstens von weitem zeigen Auf einen Wink des Edlen erschien neben diesem auf der Zinne über dem Tor eine junge Dame. Sie war non schlankem Wuchs und un- gemein lieblich gestaltet. In weichen Linien um- floff ein mit goldenen Borten verziertes Gewand aus weiffem Sammet einen ßärper. heilen Eben- maff zu hoher Bewunderung Hinriff. Ueber dem zarten Hals strahlte

ist. Aber auch von hinten möget Ihr sie betrachten, denn ein schöner Rücken kann auch entzücken!' Rach diesen Worten drehte er seine Dame um, so daff ihre Kehrseite über der Burgzinne schwebte. Dann verschwand die Dame. Der Bräutigam aber wünschte dem Grafen von Württemberg und seinem Gefolge eine glückliche Heimreise. Nunmehr zeigte sich, daff Graf Ulrich, der Viel geliebte. ein wirklicher Fürst und jeder Lage ge wachsen war. Er gab sich nicht die Dlöffe. den Beleidigten zu spielen, weil er von seinem Ge folgsmann

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Brixener Chronik
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Page 3 of 16
Date: 08.05.1920
Physical description: 16
will ich haben, für dich sorgen, dich hüten Hmd pflegen zu können, bis du mir eines Tages aus Ostiem Herzen sagen kannst: „Ich habe dich lieb, Hans Ulrich!' ,,Und wenn es nie geschieht?' fragte Babette DjH»„wenn deine Hoffnung eine vergebliche war?' Der große Mensch sah Babette mit strahlen- D» Augen an. «Das fürchte ich nicht, Babette, denn meine Lieb« ist so groß und reich, daß sie mir die Zuver sicht gibt, die deine zu wecken. B°.s dahin wollen wir gute Weggesellen sein, treue Kameraden und geduldig harren

, bis sich uns beiden dos blaue Ko- nigsland strahlend auftut, von dem die Mutter uns einst erzählt. Weißt du es noch, Babette?' Große Tränen tropften plötzlich über des Mäd chens Wanaen und fielen aus chre kleinen, blassen Hände. Hans Ulrich zog diese Hände an seine Lippen und küßte die Tränen fort. „Ein Wort, Babettche, ein einziges Wort'' Da sah sie mit einem ganz unbeschreiblichen Blick in seine flehenden, hellen Augen, doch sie ent zog ihm ihre Hände und sagte leise: „Vielleicht ist es Unrecht, Hans Ulrich

, und ich weiß nicht, ob es im Sinne deines Vaters ist. was ich dich jetzt bitte: Laß mir ein Jahr Zeitl Laß mich erst das lernen, was mir fehlt, um ohne Scheu an deiner Seite stehen zu können. Bist du dann nach Jahressrist noch der Meinung, nicht ohne mich le ben zu können, und bin ich auch den Deinen als Tochter und Schwester willkommen, dann — Hans Ulrich —' „— dann, Babettche!' jubelte er auf. „Dann will ich dein Weib werden, nicht wie du meinst, um in deinen Armen zu vergessen, son dern

weil ich dich lieb habe, Hans Ulrich, innig und von Herzen lieb.' „Ueberwältigt von soviel unverhofftem Glück wollte er die zarte Mädchengestalt an sicr. ziehen, aber eine einzige Bewegung Babettes scheuchte ihn zurück „Bis dahin, Hans Ulrich/ schloß sie ernst, ..mußt du mir fern bleiben. Du sollst dich m diesem Tahre prüfen und kein Band soll dich binden. Ich werde dich bis dahin nicht wiedersehen, wenn aber wie- der die Blätter fallen, dann wird vielleicht für uns beide neu der Frühling erblühen.' Ehe Hans

Ulrich ein Wort der Erwiderung fand, war Babette ihm mit schnellen Schritten ent- eilt. Er sah sie durch das Buschwerk leichten Fu- ßes der heimkehrenden Kmderschar entgegen hasten und zur Seite der blassen Nonnen treten. ..Babettche!' rief er ganz laut und streckt« sehnsüchtig die Arme nach ihr aus, doch Babette wandte keinen Blick zu ihm zurück „Süßes, geliebtes, herrliches Mädchen,' flü sterte er ergriffen, den Blick unverwandt auf die frohe Schar gerichtet, die dem alten Kloster zu strebte

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