Gedenken bewahren. Aus Mer Welt. Auf der Spur des Mörders der Frau ßbenhoch. Salzburg, 27. April. Man ist jetzt dem Mörder Anna Ebenhochs hart aus den Fersen. Es hat sich ein Auto besitzer aus Kolbenmoor, einem Ort ganz nahe bei Bruck mühl, gemeldet und hat sehr wichtige Angaben gemacht, die sich nur deshalb verzögert hatten, weil der Mann inzwi schen an einer schweren Grippe erkrankt war und erst jetzt von dem Mord gehört hat. Dieser Spediteur führt oft in seinem Auto Leute über die Grenze
. Er ist Dienstag den 17. ds. nachmittags, also kurz nachdem Anna Ebenhoch ermordet' worden war, mit seinem Auto von Kolbermoor nach Bruckmühl gefahren. Unterwegs wurde er von einem sehr aufgeregten Mann an gehalten, der ihn fragte, ob er ihn nach München führen könne. Der Spediteur erwiderte, er sei aus so weite Fahr ten nicht eingerichtet, außerdem seien sie ja in der Nähe der Eisenbahnstation, der Fremde solle doch mit der Eisenbahn fahren. Das sei viel billiger. Der Fremde war aber sehr nervös und sagte
, er zahle jeden Preis, er habe größte Eile. Der Spediteur solle ihn nach München bringen. In Feldkirchen bei Westerham ging dem Spediteur das Benzin aus. Er ließ sich in einem Laden Benzin geben und fragte den Fahrgast, schon um ihm auf den Zahn zu fühlen, ob er deutsches Geld habe, er selbst habe leider keine Mark bei sich und könne das Benzin nicht zahlen. Daraufhin kramte der Fremde in seiner Brieftasche und zog eine Hun dert-Marknote hervor, die aber aus der Inflationszeit stammte und wertlos
war. Als die Note Zurückgewiesen wurde, kramte der Fremde verlegen in allen Taschen, fand lajnetfno} einen Zeyn-imarrschein und vier Em-Martslucke, mit denen er das Benzin bezahlte, und zeigte dem Spediteur beim Weiterfahren noch eine Mark und einige Pfennige und sagte, das sei sein ganzes deutsches Geld, er habe jetzt nur mehr Schillinge. Der Spediteur, dem der ganze Mann nicht gefiel, fragte ihn dann, warum er denn kein Gepäck habe und warum er nicht mit der Eisenbahn nach München fahre. Da wurde der Fremde
plötzlich wortkarg, und als sie nach Westerham kamen, sagte der seltsame Fahrgast, er habe es sich überlegt, er werde tatsächlich mit der Eisen bahn weitersahren, und stieg aus. Inzwischen wurde der Spediteur krank, hörte auch von dem ganzen Mord nichts, und als er sich nun bei der Poli zei meldete, gab er eine sehr genaue Personsbeschreibung von dem Fremden, die sich frappanterweise aufs Haar mit Tanneneh Roman aus der österrnchrscheri Kriegs- und Revolutionszeit