Im Berichte über diese Versammlung wurde unter anderen festgestellt: 1. Daß sich der Einlagenstand der Bauernspar kasse im letzten Jahre um 2 Millionen Kronen erhöht hat, also nahezu im Ganzen 5 Millionen beträgt; 2. wurde der Baurrn- sparkusse zum Vorwurf gemacht, daß fie bei ihrer Agitation darauf Hinweise, daß die städtischen Sparkassen aus ihrem Reinerträgnisse nur WohltätigkeitS- und gemeinnützige Einrichtungen in den Städten bedenken; 3. daß die Bauernsparkasse eine Zweiganstalt in Bozen errichten
wird, was eine Aufregung in den Kreis der städtischen Sparkassen gebracht hat. Weiteres sagt der Bericht, daß der Aus schuß der städtischen VerbandSsparkafsen gegen die Gründung einer Bauernsparkasse.Filiale in Bozen bereits Schritte eingeleitet hatte. Diese Schritte hatten aber keine Wirkung, obwohl, wie der Bericht sagt, geltend gemacht wurde, die „skrupellose", „unwürdige" Reklame der Baurrnsparkaffe durch Flugzetlel rc einen Ansturm auf die bestehenden städtischen Sparkassen bedeute. Der Berichter statter glaubt
diese Vernaderung der Bauernsparkasse dadurch recht fertigen zu können, daß er sich auf den Standpunkt stellt, eS wäre das Vorgehen des Verbandes gegen die Bouernspar kaffe eine bloße Abwehrung einer äußerst „unfeinen" VorgavgSweise seitens der Bauernsparkasse. Der ganze Bericht, insoweit er sich mit der Bauern- sparkasse befaßt, kann nicht anders als ein Ausfluß gelben Neides bezeichnet werden. Die Tiroler Bauernsparkasse wurde vom katholischen Tiroler Bauernbunde gegründet, derselbe besorgt
auch unter den Mitgliedern die Werbung für die StandeSsparkasse. Mit welchem Rechte will der Verband der städtischen Sparkassen eS verwehren, daß der katholische Tiroler Bauernbund für die von ihm qegründete StandeSsparkaffe Werbearbeit leistet und für die Schaffung einer Filiale der Bauernsparkasse in Bozen eintritt, damit auch den dortigen Bündlern und Bauern Gelegenheit geboten werde, sich ihrer StandeSsparkaffe zu bedienen? Ist dies nicht aufgelegter krasser Neid? Dem Bauernbunde fällt eS nicht ein, die Städter
hat nicht nur ein Recht, sondern es ist sogar seine Pflicht, die Bundes- Mitglieder und die ganze Landbevölkerung einzuladen, ihre Gelder bei der Baurrnsparkaffe einzulegen, da diese Sparkasse, im Interesse de- Bauernstandes geschaffen, die einzige Sparkasse ist, die den größten Teil ihre-Reinertrage - zuGun- sten der bäuerlichen Bevölkerung verwenden wird und darf. Schon dieses Gejammer des städtischen SparkassrnverbandeS ist dos beste Zeichen, daß der Bauernbund mit der Gründung der Bauernsparkasse