Arbeiter zu beschäftigen. (Wird wenig nützen, denn das „Nationulgefühl" hört beim Unternehmer beim Geldbeutel auf!) Dann malte er das Schreckgespenst des Kommunismus an die Wand und empfahl dagegen das Ueberbrücken oder Zuschütten der Kluft zwischen Konsument und Produzent (Stadt und Land), sprach sich gegen eine einseitige Klassen- oder Parteiherrschaft aus und schließ- lich stachelte er noch nach christlichsozialer Art den Eigen tumsfanatismus der Bauern und Handwerker gegen c die Sozialdemokratie
war, wo der gewesene Zar zuletzt lebte, erhält die „Arbeiter-Zeitung" folgende Darstellung: Um den wiederholten Befreiungsversuchen der Kontre- revolutionäre einen Damm zu setzen, wurde der Exzar aus Tvbolsk nach Jekaterinburg im Ural gebracht. Hier wurde er in der pompös eingerichteten Villa eines russischen Groß- kapitalisten, die mitten in der Stadt mit einem mmrder- vollen Ausblick auf den die Stadt flankierenden kleinen See lag, interniert. Seine Familie war, weil man neuerliche Befreiungsverfuche befürchtete
, in Tvbolsk geblieben. Es war ein Komplott aufgedcckt und damit der Nachweis er bracht worden, daß auch die Exzarin in enger Fühlung mit den „Zarbefreiern" stand und große Summen zur Be stechung der Wachorgane befaß. Der Zar hatte als Ge sellschafter in Jekaterinburg zwei seiner ehemaligen Mini ster bei sich. Die „Zarenvilla", wie sie in der Stadt all gemein genannt wurde, war von einer hohen, aber ein- sochen Bretterwand umgeben unb wurde von Mannschaften des vierten Ural-Schützenregiments bemacht
an den Sowjet ein ' Bittgesuch gerichtet hatte, ihren Mann besuchen zu dürfen. Schon damals war die militärische Lage für die Stadt sehr bedrohlich. Aus diesem Grunde wurde die Zarin mit den Kindern von Jekaterinburg nach acht Tagen wieder fort gebracht. Sie Kurden mit Auto während der Nacht zu einer entfernten Bahnstation geführt. Der Zar verblieb aber in der badt. In der ersten Juliwoche war kein Zfveisel mehr, daß die Stadt von den Sowjettruppen nicht länger gehalten werden kann. Infolge eitles Fehlers
der Armeeleitung war es den Tschechoslowakei^ gelungen, über die Westuralbahn Trup pen vorzuschieben, die sich nun wie ein Ring unt die Stadt legten und sie nicht nur von Sibirien und dem ganzen Ural- | gebiet, sondern auch von Petersburg und Moskau abzu- schneiden drohten. Es war eine formvollcudete Abschnü rung der Uralrepublik, die sich da vorbereitete und die zu verhindern die Sowjettruppen zu schwach waren. Der Sowjet wollte den Exzaren noch im letzten Augenblick aus der Stadt in ein anderes sicheres