zwischen dem Weiler Plaicken (vor Ennebeng) und dem Sorabach bei Col- fuschg, die er nun zur ersten Dotation des Klosters bestimmt hat. Es geht eben falls aus dem Bericht hervor, daß die Marienkirche auf Sonnenburg bereits — wahrscheinlich von Volchold selbst ials erster Voraussetzung für die Kloster- gründumg — erbaut war, auf deren Altar ja alle Schenkungen gemacht werden mußten. Dieses Schenkungsgebiet im Gadertal war das Kennland des späteren Sonnenburger Urbars. 3. Um die Schenkung
abzusichern, ersuchte Volchold den Bischof Ulrich II. von Trient (1022—1055) /4/ um die Übernahme der Vogtei über Sonnenburg. Zwei Gründe spechen für diese an sich etwas erstaunliche Vogtwahl, zumal Sonnenburg im Diözesangebiat von Brrxen lag: a) Der Brixner Bischofssitz war nach dem Tode Hartwigs am 30.1.1039 va kant; der neue Bischof, Poppo (1048 Papst Damasus II.), war offenbar vom neu en Kaiser Heinrich III. noch nicht ernannt. b) Bischof Ulrich II. von Trient, Sohn des Grafen Aripo und der Schwester
Volcholds, Wiehburch, war demnach ein Neffe des Stifters. Auf familiäre Bin dungen am neugegründeten Stifte hatte man größten Wert gelegt. Vielleicht hatte dieser Bischof Ulrich II., der Erbauer der udalritischen Krypta im Trien- ter Dom, auch den Bau der Kirche und Krypta von Sonnenburg beeinflußt. 4. Uber Einladung Volcholds kam Bischof Ulrich II. nach Sonnenburg und hielt dort am Pfingstfest das Hochamt in der Kirche. Volchold erteilte seiner Nichte, der ersten Abtissin Wiehburch die Investitur
von Brixen durch seinen Vogt Heymo auch den dritten Teil seines Landgutes in Enneberg, Artesen und Froneberch, sein Erbgut im Pustertal, in der Grafschaft Engelberts, zum Unterhalt der Äbtissin und der Klosterfrauen in Gegenwart von 9 Zeugen auf den Altar der hl. Maria übergeben. Ein Vergleich mit dem ältesten Urbar des Klosters Sonnenburg von 1296 unter Äbtissin Berchta v. Chalhaym in lateinischer Sprache, von 1315 unter Äb tissin Diemut von Lienz in deutscher Sprache, welche beide von dem Chorher ren
von Innichen und Spitalkaplan von Sonnenburg, Marquard von Tessenberg, geschrieben worden sind, /5/ ergibt, daß der Großteil des Urbarbesitzes von Sonnenburg auf die ursprünglichen Schenkungen Volcholds und des Bischofs Ulrich II. zurückgehen: Der Besitz im Gadertal zwischen Plaicken und Sora bach, der in Enneberg und St. Vigil, der Streubesitz im Pustertal, den Volchold von seinem Vater geerbt hat, geht auf den Stifter Volchold zurück; die Besitz rechte in der Umgebung von Neumarkt, Bozen, Villanders