oder Norital, die zum Großteil das Eisacktal und das mittlere Inntal umfaßte. Um 1020 gründete Volkhold aus dem Geschlechte der Grafen von Pustertal und Lurn (im oberen Drautal) das Benediktinerinnenstift Sonnenburg 4 ) auf einem Felsenhügel bei St. Lorenzen im Pustertal, wo vorher seine Burg stand, und stattete es mit vielen Gütern, besonders mit Waldflächen aus. Diese lagen zunächst in der Umgebung des Klosters, hauptsächlich aber an der Ostseite des Gadertales, besonders in Enneberg- und Abteital
. Die Schutz vogtei über dieses Kloster übertrug Volkhold dem Bischof Ulrich I. von Trient (1006—1022), einem nahen Verwandten, der dem neuen Konvent auch be deutende Güter im Unterlande bei Neumarkt überwies. Das Kloster organisierte nun bald eine rege Rodungs- und Kolonisations tätigkeit im östlichen Gadertal. Dadurch wurde in den folgenden Jahrhunderten eine Masse neuer Höfe und Güter angelegt, deren Grundherr das Kloster wurde 5 ). Auch im westlichen Teil dieses Tales erwarb Sonnenburg viele
auch im Abteital zur Grafschaft Pustertal gehörten. Auch 3 ) Egger A., Prähistorische und römi sche Siedlungen im Rienz- und Ei sacktal, 1947, S. 21 ff., Nr. 140, S. 29 ff., 35 ff. *) Hüter Fr., Tiroler Urkundenbuch, I. Bd„ 1937 Nr. 46, 54. Tinkhauser G„ Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diözese Brixen, I. Bd., 1855, S. 336 ff,; Vittur A., En neberg in Geschichte und Sage, 1912 S. 32 ff.; Santifaller L., Die Urkun den aus dem Archiv des Klosters Sonnenburg im Pustertal 1284—1455, Tiroler
Heimat, V. 1932, S. 56 ff. Vgl. Humberdrotz R., Chronik des Klo sters Sonnenburg, I. Bd. 1597—1766; II. Bd. 1767—1781. Schiern Schriften Nr. 226 (1965). 5 ) Berta und Leo Santifaller, Die Orts namen von Ladinien, 1937, Schlern- schriften Nr. 36; dieselben, Urkun denregesten der Archive Ladiniens bis zum Jahre 1500, Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs, VII. S. 399 ff.; VIII. S. 1 ff.; X. S. 1 ff. Berta Santifaller, die Schlichtungs urkunde im Streit um die Alpe Fa- nes, Schiern 1953
, S. 196 ff.; dieselbe, Ein Buchensteiner Urbar aus dem Jahre 1566, Schiern 1928, S. 362 ff.; dieselbe, Der Besitz Sonnenburg in Enneberg um 1780, Schiern 1930, S. 85. Diese Schriften enthalten rei ches Material zur Geschichte Ladi niens. 6 ) Battisti C., Dizionario Toponomastico Atesino, III. Badia e Marebbe, 1940, 35 sgg., 197 sgg.