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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 03.05.1908
Physical description: 16
KitzbühelerBote ^ Jahrgang. — 142 — Der Todessturz unserer Erde in die Sonne. Astronomische Plauderei von Felix Erber, Eichwalde-Schmöckwitz. (Nachdruck verboten.) eit uralter Zeit erfüllt das Menschenherz der Glaube, daß unsere Erde einst durch Feuer enden müsse! David, Zoroaster und die Zend Avesta lehren es, und auch im aUen Rom teilten Cicero, Virgil und Ovid mit der Sibylle von Cumä diese Ansicht. Paulus, der Völkerapostel, kommt in seinem ersten Briefe an die Korinther immer wieder darauf

in die Sonne" ... Unter Zugrundelegung der modernen Forschungsergebnisse können wir uns das Universum ganz unmöglich als einen letzren Raum denken; sondern wir müssen annehmen, daß ein überaus feiner Stoff — der Aether — die ungeheuren Räume zwischen den einzelnen Sternen miteinander verbindet. Dieses Medium füllt auch unser ganzes Sonnensystem an und ist sehr wahrscheinlich der Träger des Lichtes, der Wärme und der Elektrizität. Ja, man behauptet sogar, daß auch die Wirkungen der Gravitation

zurückkehren muß. Erfolgte dieser Stillstand der Erde auf ihrer Bahn plötzlich, dann würde sie sich in der Selbsterhitzung augenblicklich in Gas verwandeln, denn die gehemmte Kraft müßte sich notgedrungen in Wärme umsetzen. Könnte man unseren Planeten in seinem Laufe um das Tages gestirn nur um einen Kilometer aufhalten, entfesselte man sofort den entsetzlichsten Weltuntergang, den unsere Phantasie sich gar nicht aus zumalen vermag. Der Aetherwiderstand bewirkt ferner, daß die Erde der Sonne näher rückt

. Im Universum finden solche Annäherungen von Planeten an Sonnen wirklich statt und die Sterne vom Algoltypus beweisen uns dies sehr augenscheinlich. Dort tobt ein wütender Verzweiflnngskampf zwischen Planeten und Sonnen, denn der stärkere Weltkörper (die Sonne) zieht den schwächeren (den Planeten) mit unwiderstehllcher Gewalt näher zu sich heran. Ter Planet ist indes auch nicht untätig. Vermöge seiner An ziehungskraft wirkt er ebenfalls auf die Sonne heftig ein und so ent steht auf deren Oberfläche

eine gewaltige Flutwelle, welche die Achsen drehung des SonNenkörpers hemmt. Diesen Vorgang können wir ganz deutlich an dem Sterne Mgol im Bilde des „Perseus" beobachten. Zugleich wächst die Anziehlingskräft der Sonne im Quadräte der verminderten Entfernung und so wird auch der Planet in seiner Bo- ivegung gestört. Dieser Kampf zwischen Sonne und Planet ist dann erst beendet, wenn der letztere den Hauptkörper in der gleichen Zeit umkreist, als die Sonne sich einmal um ihre eigene Achse dreht. Die Spirale

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 08.03.1908
Physical description: 16
. Es wird uns in den Sagen der Alten erzählt, daß unsere Vor fahren glaubten, ein Amboß müsse neun Tage und ebensoviele Nächte fallen, ehe er von den Grenzen der Welt bis auf die Erde herabgelange. Es ist dies ein Stückchen hinter dem Monde; für den Himmels forscher und das große, gläserne Auge — das Fernrohr — aber gar keine Entfernung. Bis zu unserer Sonne hätten wir einen Weg von 20 Millionen Meilen zurückzulegen, den der Lichtstrahl in acht Minuten durchläuft; aber ein moderner Schnellzug müßte schon zweihundert

Jahre in un unterbrochener Fahrt dahinjagen, wollte er den Sonnenbahnhof er reichen. 105 Millionen Meilen ist der Weg nach dem Jupiter, dem Riesen in unserem Sonnensystem, lang und 192 Millionen Meilen nach dem Saturn, diesem Rätsel in unserem Planetenreiche. Der vorläufige Grenzwächter unseres Systems — der Neptun — steht etwa 600 Millionen Meilen von der Sonne ab. Bis dahin hat also einmal der Sounengasball sich erstreckt, wenn die Gastheorie richtig ist. Wie viele Millionen Jahre mögen nötig

gewesen sein, ehe das Zentralgestirn seinen heutigen Durchmesser — 1391000 Kilometer — erreicht hatte? Für den Astronomen ist aber auch alles dies noch keine Ent fernung! Der nächste Nachbar unserer Sonne ist der Stern „Alpha" im Bilde des „Centauren" und 4% Jahre muß der Lichtstrahl, der in jeder Sekunde 45000 deutsche Meilen zurücklegt, schon eilen, ehe er uns von jenem Sterne in der Lichtpost Kunde bringen kann. Wollten wir von uns aus nach dem Sterne „Alpha" im „Cen tauren" eine Brücke schlagen, so müßte

sie die Länge von 3700 Durch messern unseres Sonnensystemes haben. Den Donner der Kanonen in der Völkerschlacht bei Leipzig wird man dort erst in drei Millionen Jahren vernehmen, und die Wesen auf einem Planeten im Sonnenreiche von „Alpha Centauri" erblicken unsere Sonne als ein kleines Lichtlein, das mit dem Neptun oder dem Jupiter einen Doppelstern bildet. So schmilzt, von jenen Weltallstiefen aus gesehen, die gewaltige Entfernung Sonne-Neptun zusammen. Wir dringen weiter in die stillen, eisigkalten Räume

Stunde am Firmamente leuchten i sehen, am Himmel nicht feststehen, sondern auf ein unbekanntes Ziel s lossteuern. So hat man bei unserer Sonne gefunden, daß sie mit j ihren Kindern, den Planeten, nach dem Sternbilde des „Herkules" hineilt. _ Unter den Sonnen des Himmels gibt es auch solche, welche dunkel sind und solche, deren Licht gewissen Schwankungen unterworsen ist. Das wird so manchem befremdend klingen, denn unter einer Sonne denkt man sich immer etwas Helles und Strahlendes

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Der Arbeiter
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Page 12 of 16
Date: 16.07.1911
Physical description: 16
du eine Ahnung von der Schnelligkeit, mit der die Erde im Welträume sich bewegt. Aber ich will dir keinen sternkundlichen Artikel herschretben, sondern vielmehr einen über die Entwicklung des Weltalls und über den Herrgott, daß du einmal selber urteilen magst, ob sie recht tun, den Herrgott zu leugnen, oder ob das Wort der Heiligen Schrift wahr bleibt, daß „nur der Tor spricht tu seinem Herzen: „Es ist kein Gott." ^ . Die Erde gehört also zum System der Sonne. Nun denken sich die Gelehrten, daß die Erde

vielleicht gar ein Stück der Sonne ist, und daß das ganze System der Planeten ist von der Sonne hervorgegangen; etwa so, daß die Erde ein von der Sonne abgeschlenderter Tropfen ist. Und dieser Gedanke hat gar vieles für sich; wenn auch wohl niemals genau wird erklärt werden, wie diese Abschleuderung vor sich gegangen ist, und darüber auch die verschiedensten Vermutungen aufgestellt worden sind, so ist man sich heute doch ziemlich einig darüber, daß die Erdkugel wirklich ein Sonnentropfen ist. Warum

aber bewegt sich die Erde so hübsch in der läng lichen Kreislinie um die Sonne herum, ohne stillzustehen und ohne in den Weltraum hinauszufliegen? Ja, weißt du, es steckt in allen Körpern eine geheimnisvolle Kraft der gegenseitigen Anziehung, auch die Schwerkraft genannt. Es ist dieselbe Kraft, welche macht, daß der Stein aus der Höhe zur Erde fällt. Diese Kraft wirkt auch von der Sonne zur Erde hin. Wenn nun diese Kraft allein wirken täte, so würde natürlich die Erde in die Sonne fallen

; ist sie doch viel, viel kleiner als die Sonne, und darum die Anziehungskraft der Sonne auch viel größer als diejenige der Erde! Aber nun wirkt noch eine zweite Kraft auf die Erde, die sogenannte Be harrungskraft. Von dieser Kraft kannst du dir auch eine Vorstellung machen, wenn du etwa einen Faden an einen Stein bindest und dann den Stein an dem Faden rundschwenkest. Reißt der Faden entzwei, so fliegt der Stein in gerader Linie davon. Der Stein hält die Bewegung bei, die er hatte. So wirkt auch auf die Erde

die Beharrungskraft. Wirkte sie allein, so würde die Erde geradeswegs in den Weltraum hinaus wandern, immer weiter, immer fort. Es wirken also auf die Erde zwei verschiedenartige Kräfte ein, die eine, die Anziehungskraft, zieht sie zur Sonne hin; die andere zieht sie geradeswegs in den Weltraum hinaus. Welchen Weg wird also die Erde machen? Sie wird weder gerade in die Sonne noch gerade in den Weltraum gehen, sondern den goldenen Mittelweg einschlagen und jetzt im Kreise immerzu, ohn Rast und Ruh, die Wanderung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 16 of 16
Date: 02.03.1907
Physical description: 16
befindliche Fixstern im Sternbild des Centauren ist nach den neuen Berechnungen von I. E. Gore der Masse nach 882 Mal der Sonne überlegen. Die Masse des freilich auch entsprechend hell am Firmament leuchten den Sterns Antares im Skorpion ist noch hundert Mal größer. Der bekannte Stern Rigel im Orion ist etwa 20,000 Mal größer als die Sonne. Vom Arcturus, dem hellsten Stern des nördlichen Himmels, lehrt uns der Astronom, daß er 200,000 Mal glänzender sei als die Sonne. Wenn also die Sonne

in dieselbe Entfernung gerückt werden würde, in der sich dieser prächtige Stern erster Größe von uns befindet, so würden wir sie mit bloßem Auge überhaupt nicht mehr sehen, sondern sie wäre als Stern siebenter oder achter Größe nur noch durch ein scharfes Fernglas wahrnehmbar. Der Canopus, der hellste Stern im südlichen Sternbild des Schisses Argo, übertrisft an Masse unsere Sonne gar um 1,000,000 Mal. Freilich ist er auch der mächtigste Himmelskörper des ganzen Weltraums, soweit die Forschungen bisher gedrungen

sind. Dennoch erreicht seine sogenannte Parallelaxe nur eine hundertstel Sekunde, das heißt so viel als: wenn man von unserem Standpunkt aus in der Entfernung des Canopus die Bahn der Erde um die Sonne verfolgen könnte, so würde deren Ausmaß nur so gering sein, daß man es mit einem Haar verdecken könnte, das zehn Kilo meter von unserem Auge entfernt wäre. Andererseits gibt es auch Himmelskörper am Firmament, die sehr viel kleiner sind als unsere Sonne. Da ist beispielsweise der Trabant des großen Fixsterns

Aldebaran im Stier, der wenig größer ist als der Planet Jupiter. So nimmt unsere Sonne unter den Fixsternen ungefähr eine Mittelstellung ein. Gemeinnütziges, s®* Flaschenhälse zu durchschneiden. Ein langer Faden Strickwolle wird mit Benzin durchtränkt, alsdann ausgedrückt und süns- bis sechsmal dicht übereinander um die Stelle gewickelt, welche durchschnitten werden soll. Eine Wanne mit kaltem Wasser wird bereit gestellt. Nun zündet man den Wollfaden an, läßt ihn vollständig abbrennen und taucht

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Tiroler Post
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Page 4 of 20
Date: 08.03.1907
Physical description: 20
Stern im Vergleich zu anderen Sonnen des Weltraums. Der uns zunächst befindliche Fixstern im Sternbild des Centauren ist nach den neuen Berechnungen von I. E. Gore der Masse nach 882 Mal der Sonne überlegen. Die Masse des freilich auch entsprechend hell am Firmament leuchten den Sterns Antares im Skorpion ist noch hundert Mal größer. Der bekannte Stern Rigel im Orion ist etwa 20,000 Mal größer als die Sonne. Vom Arcturus, dem hellsten Stern des nördlichen Himmels, lehrt uns der Astronom

, daß er 200,000 Mal glänzender sei als die Sonne. Wenn also die Sonne in dieselbe Entfernung gerückt werden würde, in der sich dieser prächtige Stern erster Größe von uns befindet, so würden wir sie mit bloßem Auge überhaupt nicht mehr sehen, sondern sie wäre als Stern siebenter oder achter Größe nur noch durch ein scharfes Fernglas wahrnehmbar. Der Canopus, der hellste Stern im südlichen Sternbild des Schiffes Argo, übertrifft an Masse unsere Sonne gar um 1,000,000 Mal. Freilich ist er auch der mächtigste

Himmelskörper des ganzen Weltraums, soweit die Forschungen bisher gedrungen sind. Dennoch erreicht seine sogenannte Parallelaxe nur eine hundertstel Sekunde, das heißt so viel als: wenn man von unserem Standpunkt aus in der Entfernung des Canopus die Bahn der Erde um die Sonne verfolgen könnte, so würde deren Ausmaß nur so gering sein, daß man es mit einem Haar verdecken könnte, das zehn Kilo meter von unserem Auge entfernt wäre. Andererseits gibt es auch Himmelskörper am Firmament, die sehr viel kleiner

sind als unsere Sonne. Da ist beispielsweise der 'Trabant des großen Fixsterns Aldebaran im Stier, der wenig größer ist als der Planet Jupiter. So nimmt unsere Sonne unter den Fixsternen ungefähr eine Mittelstellung ein. Gemeinnütziges. es« Flaschenhälse zu durchschneiden. Ein langer Faden Strickwolle wird mit Benzin durchtränkt, alsdann ausgedrückt und sünf- bis sechsmal dicht übereinander um die Stelle gewickelt, welche durchschnitten werden soll. Eine Wanne mit kaltem Wasser wird bereit gestellt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 19.06.1903
Physical description: 16
12 Minuten 15 Se kunden stattfinden, die volle Verfinsterung aber unge fähr anderthalb Stunden später eintreten. Die Astronomen waren äußerst mißgestimmt, kein Stern war sichtbar, und sie hatten schon alle Hoffnung aufgegeben auf den folgenden Tag. Ich tröstete sie mit der bestimmten Versicherung, wir würden während der vollen Verfinsterung zwei Mi nuten Sonne haben. „Pater, sind Sie ein Prophet?" fragte Pro fessor Pritchet. „Weder Prophet, noch der Sohn eines Pro pheten," antwortete

mich immer. In St. Louis gibt es Hunderte von guten Schwestern und unschul digen Kindern, die ihr zurufen: „Liebe Mutter, gib Pater Charoppin zwei Minuten Sonne. Ich bin versichert, daß ich diese zwei Minuten bekommen werde." Die Astronomen lachten herzlich und Professor Engler sagte: „Pater, getrauen Sie sich einen Kontrakt zu unterzeichnen, worin Sie die Verpflichtung eingehen, M Fuß nach Ogden zu reisen (500 englische Meilen Entfernung), wenn morgen der Himmel fortwährend bewölkt ist?" „Gewiß

, meine Herren, ich habe der Mutter gottes mein ganzes Leben lang gedient; sie wird es also nicht zugeben, mich 500 Meilen weit zu Fuß laufen zu lassen. Sie jedoch müssen sich verpflichten, in: Falle wir zwei Minuten Sonne haben, sich auf die Knie zu werfen und die Macht Gottes und die Kraft der Fürsprache der heiligen Jungfrau anzu erkennen." Alle stimmten bei; der Kontrakt wurde aufge setzt und unterzeichnet. Den folgenden Morgen, den Tag der Sonnen finsternis, war der ganze Himmel mit schwarzen Wolken

sich teilen. Gerade zehn Minuten vor der vollen Verfin sterung teilten sich die Wolken. Allgemeine Freude: Venus, Jupiter, Mars und Merkurius, zunächst der Sonne, strahlten in hellem Glanze. Eine kleine Sichel der Sonne war noch sichtbar, ein graunächtliches Licht beleuchtete die Landschaft. Endlich verschwand auch die Sonnensichel, und der Lichtglanz zeigte sich in all' seiner Größe und Glorie. Eine totale Sonnen finsternis ist gewiß die erhabenste Erscheinung in der Natur. Die Verfinsterung dauerte

gerade zwei Minuten, es war ein herrlicher Erfolg. Kaum war alles vorbei, so eilten die Gelehrten auf mich zu und drückten mir die Hand. Professor Pritchet rief aus: „Wir müssen alle katholisch werden, Pater; wir glauben an die Macht der Muttergottes; denn das war offenbar ihr Werk." Und während er sprach, bedeckten die Wolken aus ein neues die Sonne. Nach dem Mittagessen, bei dem ich das Tisch gebet verrichten mußte, erfüllten alle die eingegangene Verpflichtung. Sie knieten nieder und dankten

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 20.06.1908
Physical description: 12
Erscheinung geführt, zur Land flucht. Durch diese Landflucht wird das fla che Land, ebenso wie das Gebirge entvöl kert, während die Städte riesenhaft anwach- sen. Dieses rasche Anwachsen der Städte bringt aber eine Masse Unzukömmlichkeiten mit sich, die der Städter hinnimmt, ohne etwas dabei zu denken. Hat man je einen Städter schon darüber klagen gehört, daß er wegen der dichten aus Rauch und Staub bestehen den Dunstschicht, wegen der vielstöckigen Häuser, durch mehrere Wochen hindurch die Sonne

nicht recht gesehen habe. Was der richtige Städter ist, kennt die Sonne nur vom Sommer, der weiß nicht einmal, daß im Winter die Sonne auch schön warm schei nen könne. Er vermißt die Sonne nicht ein mal, — er hat ja Gas und das elektrische Licht, die ersetzen ihm die Sonne vollstän dig. Und doch leben wir eigentlich nur, so lange wir der Sonne goldene Strahlen sehen und fühlen. Ohne Sonne gibt es kein Le ben. Keine Pflanze und mit Ausnahme des Adelsberger Olms, auch kein Tier kann oh ne Sonne leben

. Aber der Mensch, der Stadt mensch, bringt es zuwege, wochen und mo natelang ohne Sonne zu leben, nur fragt mich nicht wie? — Da wundert man sich, daß gewisse Er krankungen in neuerer Zeit so ungemein häufig auftreten. Da beschuldigt man den Teufel Nicotin und den Dämon Alkohol da ran, daß diese die Menschheit so bekriegen und vernichten. Aber die schlechte stinken de Luft, die der Städter Tag und Nacht ein atmet, der Mangel an Bewegung in frischer reiner Luft, der etwa dazu beitragen könnte, das Blut

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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 27.09.1902
Physical description: 12
dem erschaffenen Stoffe eingegebenen Gesetze erst aus den weltfernen „Nebelflecken" noch erstehen lassen. Was ist die Erde, die 5400 Meilen im Umfang hat, dieser Wohnsitz von etwa 1500 Millionen Menschen, dessen Gewicht man auf rund 120.400 Trillionen Zentner schätzt, gegenüber der Sonne! Mehr als 1% Millionen Erdkugeln könnten wir in den Riesenleib der Sonne einfüllen, und auf jenen, „Protuberanzen" genannten, Feuerfontainen, die wir aus dem Sonnenkörper her vorbrechen sehen, könnte unsere ganze Erdkugel

auf- und niedertanzen, wie das Glaskügelchen, das im Strahl der Zimmerfontaine emporgetrieben wird. Aber das ganze Universum ist mit solchen Sonnen erfüllt, wie die Luft unseres Zimmers mit schwir renden Stäubchen, und viele von jenen blinkenden Sternchen des Firmamentes sind unserer Sonne weit, weit an Größe überlegen. Der helle „Sirius" ist nach den Berechnungen der Astronomen eine 16 mal größere Sonne als die unsere, und Herschel glaubte aus seinen Berechnungen für die helle „Wega" im Sternbilde der Leyer

eine Größe ableiten zu können, die unsere Sonne 190 mal im Durchmesser Und doch sind die Wünsche der Tiroler Lehrer schaft überaus dringende. Wir haben neulich einen Eigenbericht aus Nordtirol veröffentlicht, der in wenigen Worten ein ergreifendes Bild entwirft von dem tatsächlich vorhandenen Lehrerelende. Es wurde da eines Lehrers gedacht, der eine vielköpfige Familie zu erhalten hat; auf jeden Kopf seiner Familie trifft es auf den Tag 18 ganze Heller, sage und schreibe achtzehn Heller

der uns allernächste Himmelsköper: der Mond, der Trabant der Erde, der im astronomischen Sinne nur einen „Katzensprung" von uns entfernt ist, nämlich 51.805 Meilen, liegt so weit von uns ent fernt, daß derselbe Schnellzug neun Monate und einige Tage unterwegs sein müßte, um die Strecke Erde—Mond zu durcheilen. Bis zur Sonne, deren Entfernung 20 Millionen Meilen beträgt, würde dieser Schnellzug aber schon 230 Jahre lang Tag und Nacht unterwegs sein müssen, um endlich das strahlende Gestirn zu erreichen

. Und doch ist unsere Erde einer der sonnennahen Planeten. Der „Neptun", der äußerste aller Wandelsterne unserer Sonne, der in einer Entfernung von 604 Millionen Meilen seinen weiten Kreis um den hellen Stern, den wir Sonne nennen, zieht, ist so ungeheuer ferne von uns, daß ihn ein Schnellzug erst in rund 7000 Jahren erreichen würde. Wie groß ist die Zahl der Fixsterne? Die Sterne sind zahllos, pflegt man zu sagen. „Für das Tiroler, agitiert rastlos für euere „Tiroler Lost"! Thristlicksioziale, Antisemiten rührt euch!

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 16.06.1907
Physical description: 16
, damit in der Zusendung des Blattes keine Unterbrechung eintritt. Ergebenst Die Verwaltung des „Kitzbüheler Boten". Wstet zur Sonnwend! Sei mir gegrüßet Schwester Sonne, ge- grüßet Bruder Mond! So beginnt einer der Gesänge des Franz von Asiffi, des Be gründers des Ordens, den seine Kirche unter die Schar der Heiligen versetzt hat. Die Ge schichte nennt ihn unter Jenen, die die Er neuerung, die Wiederbelebung der Antike vorbereiteten. Die Freude an der Natur war den Menschen in Verlust geraten. Nicht preisenswert

war die herrliche Schöpfung des Körpers sondern Urquell der Sünde, nicht zur Pflege, nein zur Ab tötung war er den Menschen verliehen. Jegliches Lustgefühl, jedwede Sinnensreude war ein Zeichen, daß das Fleisch den Geist beherrsche. So tief war dieser Glaube ein geprägt, daß er zum Maffenwahnwitz sich steigerte, daß der Flagellanten, der Büßer schauriger Chor dem Siegeszüge des großen Sterbens voraneilte. Sei mir gegrüßet Schwester Sonne! Wie ein Erlösungsruf nach langer, tiefer Geifiesnacht klang

es. Noch hatte die Kirche die Kraft, aus der eigenen Mitte den Neuerer zu senden. Der Antike lebensbejahender Geist überwand die Lebensverneinung. Die Kitzbühel, J6. Juni 1907. Jahrhunderte, die dann kamen, brachten das Zerrbild der Antike, das gelehrte, verstaubte Stubenhockertum. Heil dir Sonne! Heil dir Licht! Heil dir leuchtender Tag! Brünhildens jubelnder Erlösungssang klang so fremd, so ferne den Menschen, die in des Tages modriger Enge des Lichtes vergessen hatten. Abermals be gann der Sang die Welt

zu durchtönen und man hielt nach altem Brauchtum Um schau. Staunend sah man, fast ungläubig, daß im Volke selbst, in seines Baumes Wurzel, im Bauernstände das „Heit dir Sonne!" nie verklungen war, daß der Sonnenwende Feuer durch all die lange Zeit nicht erlosch. In Tagen, da die Menschen Zeit fanden über des Lebens Notdurft hinaus auch nach des Lebens Grund zu forschen, da wurde ihnen die Erfahrungstatsache zur Weisheit. Warum quillt in den Bäumen der Saft empor, warum richten die Blüten, die Schooße, warum

neigen die Blätter der Frau Sonne sich zu, warum spielen in ihrem Glanze die Mücken, wiegen sich die Libellen? Weil sie das Leben spendet. Man begann der Weisheit einen unwelt lichen, einen überirdischen Sinn zu geben. Aus der Sonne ward die Gottheit. Denn der Gottheit Walten ist das Erregen des Lebens. Tief im Blute steckt die Erinnerung an diese Götterschöpfung. Noch heute ver sinnbildlicht der Strahlenkranz die Gottes nähe. Wie kann man würdevoller der Gottheit ein Opfer, eine Spende darbringen

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 22.04.1911
Physical description: 12
, mächtigste Gott, der immer jung und stark blieb, während die übrigen Götter, auch sein großer Gegner Quetzalcoatl, mit der Zeit alterten und von Kräften kamen. Es hieß, sein Körper sei ganz aus dünner Luft und Finsternis gebildet, und wenn er sich vor Menschen sehen ließ, glich er einem körper losen Schatten. 2 * ) Im Anfang hätten die vier höchsten Götterbrüder Feuer, Himmel, Erde, Menschen und eine halbe Sonne erschaffen. Die halbe Sonne erleuchtete die Welt nur armselig; darum vereinigten

sich die Viergötter zu einer Beratung, wie man sie zu einer ganzen vervollständigen könnte. Aber Tezcatlipoca wartete ihre Entscheidung nicht ab, sondern versetzte sich selbst als Sonne an »den Himmel. Der Gott der Finsternis und Kälte als Sonne! Man kann sich denken, daß die übrigen damit nicht einverstanden waren. Erbost über die Anmaßung ihres Bruders, erfüllten sie die Welt mit wilden Riesen von ungeheurer Stärke. Ein ganzes Welt alter blieb Tezcatlipoca unumschränkter Herrscher, dann ergriff Quetzalcoatl

einen riesigen Stock, schlug den feindlichen Bru der vom Himmel in die Gewässer hinab und machte sich selbst zur Sonne. Der gestürzte Gott verwandelte sich in einen Tiger, tauchte aus den Wogen auf und verschlang das ge samte Riesengeschlecht. Dann ging er an 2) Zur Erklärung der unserem Ohr sehr fremd artig klingenden Namen sei bemerkt: Quetzalcoatl bedeutet „Vogelschlange“, womit der Blitz gemeint ist, Tezcatlipoca „rauchender Spiegel“, was sich nach Brinton auf die nächtliche, nebelbedeckte Wasser fläche

die Würde des Sonnengottes dem TIaloc, der bisher der Herrscher der Dunkelheit, des Wassers und des Regens gewesen war. Wie er sich in seine neue Rolle fand, darüber berichtet der Mythus nichts. — Als das dritte Welt alter zu Ende ging, raffte sich wiederum Quetzalcoatl auf, überschüttete die Erde mit Feuer und vertrieb den TIaloc. Aber er setzte eine andere Wassergottheit als Sonne ein, und das war eine üble Wahl; denn alsbald ^brachen heftige Regengüsse los, die sich so steigerten, daß die ganze Erde über schwemmt

wurde, die Menschen ertranken, und am Ende gar der ganze Himmel, seiner Fundamente beraubt, einstürzte und Sonne und Sterne mit sich in die Tiefe riß. Mit diesem allgemeinen Zusammenbruch schließt das vierte Weltalter. Die feindlichen Brüder 'schlossen ange sichts der furchtbaren Katastrophe Waffen stillstand und vereinten ihre Kräfte zur Wiederaufrichtung des Himmels. Auf zwei Riesenbäume stützten sie ihn, auf den „Baum des Spiegels“ und den „wunder schönen großen Rosenbaum“ (gemeint sind das Meer

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Gardasee-Post
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Page 7 of 16
Date: 10.04.1909
Physical description: 16
, daß auch eine Vernichtung der Elektrizität im gleichen Maßstabe damit Hand ln Hand geht. Es bleibt nun immer noch die Frage offen, woher denn eigentlich die in der Luft vorhandene Elektrizität stammt, die dann in den Wolken verdichtet wird. Aus neueren Untersuchungen von Professor Dr. Melander geht hervor, daß es die Sonne ist. die durch ihre Strahlungen den elektrischen Zustand der Luft bewirkt. Professor Melander nahm eine große Anzahl von Körpern, insbeson dere Glasstäbe. Siegellack, Gegenstände aus Hartgummi usw

zen Augen sonst immer so ernst blicken, als gäbe es keine Freude auf dieser Welt und keinen Sonnenschein. Die Gardinen am Fenster ihres kleinen Zimmers sind geschlos sen und wehren dem lachenden blauen Him mel, der sich über die Lagunenstadt wölbt, kommen unelektrisch. Nachdem er sich da von überzeugt hatte, daß in ihnen keine Spur von Elektrizität mehr vorhanden war, setzte er sie der Bestrahlung durch die Sonne aus. Hierbei wurden sie ganz außerordent lich stark elektrisch, und es ließ

sich durch Messungen genau feststellen, daß die Stärke des elektrischen Zustandes mit der der Be strahlung wuchs. Stand die Sonne niedrig und war der Himmel bedeckt, so wurden die Körper nur schwach elektrisch. Stand hingegen die Sonne hoch und war der Him mel wolkenlos und die Luft staubfrei, so trat ein außerordentlich starker elektrischer Ladungszustaud auf. Hieraus läßt sich ohne weiteres schließen, daß die elektrischen La dungen der Luft, die schließlich zu Gewittern führen, von der Sonne herrühren

, die uns nicht nur Wärme und Licht, sondern auch Elektrizität in Form von Strahlen zusendet. Die Sonne unterscheidet sich hierin be trächtlich von anderen Lichtquellen und auch insbesondere von den verschiedenen Arten des elektrischen Lichts, die ihr in bezug auf Farbe und Eigenart in mancher Hinsicht am nächsten zu kommen scheinen. Das Licht der elektrischen Bogenlampe erwies sich bei den gleichfalls von Melander vorgenommen Versuchen im Gegensatz zum Sonnenlicht als vollkommen frei von elektrischen Strahlen

von keiner künstlichen Lichtquelle erreicht wird. Nur die Regina-Bogenlampe und die Queck silberquarzlampe entwickeln fast ebensoviel ultraviolette Strahlen wie die Sonne, sie kommen also in bezug auf ihre Wirkung dem Sonnenlicht am nächsten. Hieraus läßt sich schließen, daß alle diese künstlichen Licht quellen dem Auge nicht schädlich sein können. Dieser Schluß verliert aber einigermaßen an Berechtigung, wenn man die Menge des Lichts berücksichtigt, die das Auge ausnutzt. Diese ist nämlich, wie Borca und Laporte

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Gardasee-Post
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Page 3 of 16
Date: 20.07.1907
Physical description: 16
Mondfinsternis am 25. Juli wird man in der westlichen Hälfte von Europa, in Afrika, Amerika, im atlantischen und im östlichen Teile des Stillen Ozeans beobach ten können. In Teilen des Monddurchmessers aus gedrückt, wird die Verfinsterung 0,620 sol cher Teile betragen. „Gardasee-Post“ Einen sehr großen Eindruck auf das Gemüt der Menschen haben seit den älte sten Zeiten die Verfinsterungen der Sonne und des Mondes ausgeübt. Mit Furcht und heiliger Scheu sah man bald die Sonne sich verdunkeln, bald

eine Erklärung für sie da durch zu geben, daß man sie für Luftschlie ren hält, die uns, infolge der punktförmigen Gestalt der Lichtquelle (Sonne) und deren starken Strahlung, als jene merkwürdigen, wallenden Gebilde sichtbar werden, welche bei einer totalen Sonnenfinsternis als „flie gende Schatten“ gelten. Ist der letzte Licht strahl erloschen, den die Sonne nach der Erde sandte, und hat der Neumond völlig ihr glänzendes Antlitz bedeckt, dann zeigt sich dem neugierig blickenden Auge plötz lich

ein unvergleichliches Schauspiel. Um den dunklen Rand des Neumondes legt sich, wie ein Glorienschein, ein silberner Strah lenkranz, — die Korona! In den seltsamsten Formen zeigt sie sich uns, und bei jeder to talen Sonnenfinsternis ist sie anders geformt. Man nimmt an, daß dieses eigenartige Ge- Seite 3 bilde aus ungeheuren Schwärmen von win zigen Meteoren besteht, welche durch die von der Sonne ausströmende Wärme zu Gas verflöchtet werden und die Sonne um kreisen. Die Materie, welche die Sonnen korona bildet, muß

, denn sie sind nach den allerjüngsten Ergebnissen der Sonnenforschung keine optischen Täu schungen, sondern tatsächliche Gebilde auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns, in der Korona der Sonne fand man auf spek troskopischem Wege ein uns noch unbekann tes Gas, das wir vorläufig Coronium genannt haben. Während man früher Korona und Protuberanzen nur bei einer totalen Sonnen finsternis, also höchst selten sehen konnte, ist man heute durch die modernen astrono mischen Instrumente in die Lage versetzt, jeden Tag Beobachtungen

, dann aber auch die Frage zu klären, ob sich zwischen Merkur und Sonne wirklich noch ein oder mehrere Planeten befinden. Bis jetzt ist die letzte Frage stehts verneint wor den, und auch in anderer Hinsicht bleibt noch vieles übrig, das einer Erklärung harrt. Gerade die rätselhaften Vorgänge auf un- in diesen Gegenden. Dem Helden — und jeder Mann ist hier zu Lande ein Ju- nak — ziemt es nicht, Pflug und Egge zu führen. Er ist Hirte, Jäger, dann und wann auch Räuber oder Schmuggler. Sehr oft läßt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 31.12.1909
Physical description: 16
in den Tiefen des Weltraumes zurück, zirka 70 Mil lionen Meilen von uns entfernt. Der Weg, welchen er vorher im Himmelsäther wandelte, steht in sol chen Entfernungen von uns, daß ein Gestirn dieser Art auch mit den stärksten Teleskopen nicht mehr gesehen werden kann. Bereits 38 Jahre schon wan dert dieser Komet aus feiner dunllen Weltraums heimat heraus der Sonne zu, bis er auf obige Entfernung anlangte, wo er erst mit den besten opti schen Hilfsmitteln wieder wahrnehmbar wurde. Je mehr er sich der Sonne

nähert, desto mehr beschleunigt sich sein Lauf, um sich dann, nachdem er die Sonne in verhältnismäßiger Nähe umkreist, wieder mit abnehmender Schnelligkeit zurück in seine finsteren Aufenthaltsregionen zu verlieren, wo ihn kein menschliches Auge mehr verfolgen kann. Kurz bemessen nur ist sein Aufenthalt in der Sonnennähe, denn die Zentrifugalkraft der Sonne schleudert ihn mit gleichverhaltender Schnelligkeit in die dunklen Himmelsfernen zurück, wie ihn vorher ihre Anziehungskraft aus diesen Fernen

." „Hochwürden, Sie wollen mich unglücklich machen!" „Nein, fürchten Sie nichts! Von diesem Augen blick an hat sie keine Gewalt mehr über Sie. Ende der Woche werden Sie nämlich in das Kloster Sainte-Eutrope bei Arpajon versetzt werden. .Sie ha ben einen guten Freund." „Einen guten Freund, Herr Generalvikar? Ich kenne keinen." „O doch, es ist der Anwalt." „Herr Manouri?" „Jawohl!" „Volks-Zeitung " nehmender Schnelligkeit bewegte er sich bis Mitte Dezember der Sonne und Erde zu. Er durcheilte da in einer Zeit

von 100 Tagen einen Weg von zirka 48 Millionen Meilen und stand dann nur mehr bei 30 Millionen Meilen von uns. Aber immerhin noch zu weit, um mit bloßem Auge gesehen zu werden. Ab Mitte Dezember kam er aber wieder in eine solche Stellung zu uns, wo ihm die Erde neuerdings wie der bei zwei Monate entflieht. Also, obgleich der Komet sich der Sonne schnell nähert, wird infolge entgegengesetzter Erdbewegung die Abstandsdifferenz desselben zu uns wiederum um ein Bedeutendes vergrößert. Alsdann erfolgt

die letzte Annäherung und so um Mitte Februar, etwas früher oder spä ter, dürfte er dann am Morgenhimmel dem bloßen ^ Auge sichtbar werden und im April seine größte j Helle als Morgenstern erreichen. Anfangs Mai geht, er dann mit der Sonne auf und unter und wird in- , folgedesstn wegen des Sonnenscheins unsichtbar. Aus-' genommen mögen auf ein paar Stunden jene Ge genden der Südsee sein, über die die am 9. Mai stattfindende totale Sonnenfinsternis hinweggeht, wo er dann neben der vom Mond verdunkelten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 11.10.1902
Physical description: 16
%) mit Land, 374,459,940 qkm. (73,4%) mit Wasser bedeckt. Die Astronomie lehrt uns, daß die Erde ein Beftandtheil des Sonnensystems ; rst, daß sie sich nebl den übrigen Planeten von j Westen nach Osten um die Sonne bewegt und von ; dieser als ein an sich dunkler Körper Licht und i Wärme erhält. Den Weg um die Sonne, die , Revolution, legt die Erde in einem Zeitraum von 365 Tagen, 48 Minuten und 48 Sekunden zurück, den wir ein Jahr nennen. Die Bahn, welche die Erve bei dieser Bewegung beschreibt, brldet

eine Ellipse, in bereu einem Brennpunkte die Sonne steht. Daraus geht hervor, daß die Erde nicht immer gleich weit von der Sonne entfernt ist; ihre größte Ent fernung beträgt 151 Millionen Kilometer, die geringste 146' Millionen Kilometer. Das ist ein ungeheuer weiter Weg. Ein Fußgänger, der tag täglich 10 Meilen zurückzulegen vermöchte, müßte zu einer Wanderschaft nach der Sonne 6000 Jahre gebrauchen, ein Schnellzug würde bei ununter brochener Fahrt nach 300 Jahren dort anlangen, eine Fahrkarte II. Klasse

dorthin würde 10 Millionen Mark kosten. Nach ihrer Entfernung von der Sonne nimmt die Erde unter den Planeten die dritte Stelle ein. Merkur ist 58, Venus 108, Mars 226, Jupiter 773. Saturn 1418, Uranus 2851 und Neptun 7467 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Geradezu schwindelerregende Zahlen bekommen wir, wenn wir das Gewicht der Planeten angeben wollen. Die Erde, obwohl einer der kleinsten Planeten, hat einen Rauminhalt von rund 1 Billion cbkm., 1 cbkm. rmegt durchschnitt lich 5,600,000,000

kg., die ganze Erde also 5,600,000.000.000,000.000,000 (5600 Trillionen) kg. Nun wiegt aber Saturn 93mal, Jupiter 310mal und die Sonne gar 350.000mal mehr als Tod hat in den letzten Jahren die Familie dieses braven Mannes arg heimgesucht; das Mitleid mit derselben ist ein allseitiges. Das kam auch bei dem Leichen- begängniß zum Ausdruck, das am 7. d. M. unter sehr großer Betheiligung von Personen aller Stände, dem Lehrkörper und den Schülern der Handwerker schule usw. stattfand. R. I. P. — (Militärisches

Tageslänge zur Folge. Innerhalb 24 Stunden macht die Erde eine Bewegung um sich selbst, die Rotation. Dadurch entsteht der Wechsel von Tag und Nacht und das scheinbare Aus- und Untergehen der Sonne. An den Bewegungen der Erde nimmt auch die sie umgebende Atmosphäre theil, welche wesentlich dazu beiträgt, daß auf der Erde Lebewesen sich erhalten und gedeihen können. Die Erde als Wohnstätte des Lebens gleicht einem großen Gottesgarren, der in drei Terassen angelegt ist. „Die erste ist das feste Land

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 25.10.1908
Physical description: 16
in aller SM begraben und Ernst hatte dafür Sorge getragen, daß seine Söhne nichts von der Auffindung der Leiche erfuhren, um ihnen Aufregungen zu ersparen. Die wiedererlangten 10 000 Taler übergab Ernst einer wohltätiger Stiftung. Bis zu seinem und seiner Frau Tode — sie starben kurz nachein ander — ruhte Gottes Segen auf seiner Familie. - Sonnen. ->—-- (Nachdruck verboten.) er Durchmesser unserer Sonne ist hundertmal und ihr Umfang eine Million mal größer als bei unserer Erde. Unsere Aonne leuchtet natürlich

am hellsten. Man darf aber nicht vergehen, daß alle jene Millionen Sterne, die über uns glänzen, doch nichts anderes sind, als Sonnen. Viele davon sind aber so weit von uns entfernt, daß eS bis aus den heutigen Tag unmöglich gewesen ist, ihn Entfernung oder Größe zu' bestimmen. Aber unter denjenigen Sonnen, deren Größe zu bestimmen gelungen ist, gibt es nicht wenig solche, die unsere kleine Sonne duich ihre Pracht verdunkeln. Co $ z. B. der nächste Stern im Zentaur 882 mal größer als unsere Sonne

. Noch prächtiger ist der Rigcl im Orion; er ist 20000 mal größer als unsere Sonne. Und noch jiitb alle diese Riesen an unserem Sternen himmel die reinen Zwerge im Vergleich zu andern ungeheuren Sonnen. Viele Leser kennen yewiß das Sternbild des Großen Bären (Wagen). Wenn man durch die beiden letzten Sterne im Schwanz (Deichsel) ; eine gerade Linie zieht, so trifft diese auf einen der hellsten Sterne unseres nördlichen Himmels, den Arctur. Dieser Stern ist 200000 mal heller als unsere Sonne; d. h. wenn unsere

Sonne so weit von der Erde entfernt wäre, als Arctur, dann wäre ihr Licht 200000 mal schwächer als das des Arctur und wir könnten unsere Sonne nicht bloß mit bloßem Auge nicht mehr sehen, sondern selbst mit dem stäikhen Teleskop der Erde nicht. Sie würde in der 3Dti fc der Weltalls ver schwinden. Von allen uns bis jetzt bekannten Sternen, deren Größe und Entfernung zu bestimmen man bis jetzt versucht hat, ist Canopus in der Argo am südlichen Himmel der allergrößte. Dieser Stern iß in runder Zahl

eine Million mal größer als unsere Sonne. Da Millionen anderer Sterne uns noch gänzlich unbekannt sind, so kann es wM sein, daß es Sterne gibt, die auch noch eine Million mal groß» sind als Canopus. PP'

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.11.1907
Physical description: 8
ändern, im Gegensatz zu dem Heer der Fixsterne, das scheinbar in gleichen Abstandsverhältnissen dahinschwebt. Jupiter er hält sein uns zugesandtes Licht gleich der Erde, dem Monde und den übrigen Planeten von der Sonne. Er gehört zu unserem Sonnensystem und ist nach der Sonne der mächtigste Repräsen tant dieser Familie. Stände uns der Jupiter so nahe wie der Mond, so würden wir selben mit einem vierzigmal größeren Durchmesser, was einer zirka 1600mal größeren Fläche gleichkäme, als unseren

Erdbegleiter sehen. Heber fünf Viertelstunden würde diese Riesenscheibe zum Aufgehen brauchen. In Wirklichkeit ist uns dieser Planet aber sehr weit entfernt, so daß wir ihn trotz seiner kolossalen Größe nur als einen der | hellsten Sterne erblicken können. Seine Entfer nung von der Sonne beträgt nämlich in runder Zahl 100 Millionen Meilen, während der Ab stand der Erde von derselben die auch immerhin respektable Zahl von 20 Millionen Meilen ergibt. In diesen 100 Millionen Meilen Abstand um kreist Jupiter

die Sonne in einer nahezu kreis förmigen Bahn und braucht zu einem einmaligen Umlauf nahezu zwölf unserer Jahre. Mit dieser Zeit ist somit ein Jupvterjahr vollendet. Doch wäre auf diesem Planeten dieser Umlauf, respek tive der Jahr-esabschnitt wenig merkbar, da selbe eine bereits senkrechte Achsenstellung, sohin keine Jahreszeiten aufweist und in einer monotonen Gleichmäßigkeit müssen dort die kurzen Tage ver laufen. Tag und Nacht sind dort zusammen nicht länger als nahe zehn unserer Stunden

aus ihrer eigengefetzlichen Bahn ab lenken, respektive wie die Sternkundigen sagen, noch größere Störungen verursachen, gleich un seren Großkapitalisten in der übrigen Gesellschaft. Jupiter ist somit ein Planetischer Rothschild. Alle übrigen Planeten müssen seine Macht vier spüren. Die kleinsten leiden unter seinem Einfluß am meisten. Wäre die Sonne nicht, so würde er umgehend die Vorherrschaft ergreifen. Nur diese zwingt ihn zu einem leidlichen Auskommen. Die Sonne erscheint auf dem Jupiter zirka fünf- undzwanzigmal

kleiner als bei uns, demnach er hält er von derselben viel weniger Licht und Wärme als der Erdstern. Ja dieselbe läßt ihn so im Stich, daß es dort kein Auftauen gäbe und stets eine übersibirische Kälte herrschen müßte. Doch scheint dem nach neueren Beobachtungen nicht so zu sein. Wohl erhält Jupiter von der Sonne wenig Wärme, dafür hält er aber in seinem Innern ein großes Wärmequantum' auf- gespeichert, so daß er auch an feiner Oberfläche noch glühend ist. Allerdings wäre diese Gluthitze

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 06.03.1909
Physical description: 12
ist auch der schwätz’ge Quell, Der gerieselt im grünen Gefilde, Ach Frühling, kehre zurücke schnell, Schenk uns deine Wärme, die milde! E. Sch. Wintersonne in Stadt und band. Lichtstudie von Hansi Andry. (Nachdruck verboten.) Nun sind wir endlich über die lichtärmsten Tage hinaus, das Wintersolstitium ist über schritten. Unsere Erdhälfte wendet ihr Ant litz wieder der Sonne zu, das Meer und der Kontinent erbrausen von Stürmen, die immer dem Lichte vorausgehen, wie der Höhenwind die Gipfel umsaust vor Sonnenaufgang

bessert auch nicht die Sonne, die wie eine grosse mattgelbe Scheibe strahlerlos die Stadt umwandelt und nur bei ihrem Hinabsinken hinter den Horizont kräftiger getönt ist. Ein anderer Wintermorgen, ln der Höhe etwas nebelschleierig, in den Strassen und Gassen ist die Luft rein und durchsichtig, nicht glasig. Wie vor Freude über den schö nen Tag haben die Entgegenkommenden alle blühende, rosige Gesichter, manche glü hen förmlich. Auch die Kleider umweht ein rosiger Schein und die Bäume röten

sich schwach und stärker bis zum metallenen Rot dunkler Kupferfarbe. Die hohen Häuser und Giebel verdecken die Quelle dieser freundlichen Lichttöne, bis uns endlich am Kai oder auf einem freien Platze der Anblick der goldroten Sonnenkugel überrascht. Föhnelt die Luft, so steigt im Osten ein blutroter Tug auf, der seinen Brand in die Stadt wälzt, als ströme aus einer grossen Sonneneruption die glühende Lava zur Erde nieder. Grossartig ist die Lichtbewegung, grossartig und unheimlich ! Als ob die Sonne

sich in ihrem Luftbade d;e Adern geöffnet hätte! Verblassen diese Farben, so zeigt die Sonne ein kräftiges Dunkelgelb, das die um gebende Bläue heller und schärfer erschei nen lässt. Geradezu berauschende Farben- und Licht- effekte löst an einem solchen Föhntage der Sonnenuntergang aus. Besonders in der Ebene ist die dunstgesättigte Luft der gros sen Stadt die Schaubühne einer Lichttragö die mit der Heroinenrolle des Rot. Auf dem Lande, wo keine hohen Gebäude den Sonnengang verdecken, sieht man die Sonne

an einem klaren frostkalten Winter tage wie mit einer ganz feinen weissen Schleierhülle umzogen, die in der Ferne aus sieht wie Milchglas. Es macht den Eindruck, als ob die Sonne friere u. sich in sich selbst zurückzöge. An frostfreien Tagen strahlt die Sonne schon und erzeugt oft empfindlichen Haut reiz durch die starke Widerstrahlung des reichlichen Weiss um Dörfer und Gehöfte. Die Sonnenstrahlen zittern und blinken. Diese Unruhe erzeugt in der reinen kalten Luft einen warmen Ton, der sich besonders

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