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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.05.1911
Physical description: 8
auf die Finger sehen.' brummte er plötzlich befriedigt in seinen Stoppelbart und erhob sich, um den Regen aus den durchnäßten Kleidern zu schütteln. „Am besten ist's, ich mache mich gleich auf den Weg und suche so weit wie möglich aus dem Schuß zu kommen!' Er verließ den Park und wanderte durch stille Nebengäßchen, um dann bei kaum noch anbrechender Morgendämmerung durch die südlichen Bororte zu eilen. Der beginnende Tag sah ihn schon außerhalb der dichter be völkerten Vorstadtgruppen, und als die Sonne

Erays vorbei, nach einem langen Umwege in die einsame Gegend zwischen Croydon und Purley. Dort verkroch er sich in einen vereinzelt dastehenden Strohschober und legte sich dann zu einem mehrere Stunden währenden festen Schlafe hin. Als er erwachte, merkte er am Stand der Sonne, daß es schon etwas über Mittag war, und so schritt er rasch zu einer Rekognoszierung ! der weiteren Umgegend. Nach einem Marsch von etwa zwei Kilometer auf schmutziger Land- i ftraße führte ihn der schrille Pfiff einer Loko

sür ihn aufgeschrieben hatte, um daraus de» Zeit punkt zu berechnen, wann der entscheidende Zug an seinem Versteck vorüberkommen würde. Er hatte keine Uhr in der Tasche, aber dem heimatlosen Auswürfling boten Sonne und Mond vollkommenen Ersatz dafür, und so viel war gewiß: Unpünktlichkeit von seiner Seite würde zum wenigsten an einem Mißerfolge Schuld tragen. „Ankunft Eharing Croß-Bahnhof 9 Uhr Minuten abends! Da dürfte er hier etwa um neun vorbeifahren. Wenn ich kurz zuvor mich an die Arbeit

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 28.06.1905
Physical description: 12
der Oberstadt zu erhalten, steht bis jetzt in unserer Stadt einzig da. Ganze Häuserreihen wer den niedergerissen und mir bedeutendem Grund verlust und hohen Kisten wieder ausgebaut; uud was geschah bis jetzt von Seite der Stadt? Nichts! Eine Kaprize wird hochgehalten, man stimmt für die Erhaltung eines Luft, Licht und Sonne rau benden, ein ganzes Stadtviertel verfinsternden Steinhausen. Welch ein Gejammer wird gemacht mit Volksabstimmung und Verletzung der „Hei matsliebe'. Kläglich und ganz unzeitgemäß

sind die Zustände unserer Oberstadt, das wird niemand bestreiken können. Sind wir nicht auch Bürger Merans und ordentliche Steuerzahler? Warum eine solche Zurücksetzung? Verdankt nicht etwa die Stadt Meran ihr Aufblühen in vieler Beziehung den ihr zufließenden hohen Umlagen der Geschäfts welt der Altstadt? Der „Burggräfler' hat leicht reden und für „Heimatsliebe' schwärmen, weil ihni die lieblich« Sonne ins Gewölbe lacht. Was würden heute die Bewohner und Ge schäftsleute der Märlktgasse und des Rennweges sagen

, wenn wir „PostgaUer' ihnen unsern Turm nebst eiitem Stück Stadtmauer als Eingang von der Habsburgerstraße her bescheren würden ? Wir glauben, die „Heimatsliebe' wäre bald ver schwunden und sie würden ebensowenig Freude zeigen, wie KMKnrverMiltung über den Zubau des Merauerhofes. Also. -Platz gemacht in der Postgasse, weg mit der Kerk^rmauer, damit auch wir Lust, Licht und Sonne in unsere Wohnungen bekommen, damit sich auch die kranken Kurgäste wieder in die bisher ihnen zu kalte Postgasse wagen, auch ängstliche

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