¬Die¬ Fehde der Brüder Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund von Tirol
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Author:
Jäger, Albert / Albert Jäger
Place:
Wien
Publisher:
Hof- und Staatsdr.
Physical description:
69 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ;9
Subject heading:
p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Fehde ; p.Gradner, Bernhard ; p.Gradner, Vigilius
Location mark:
III 101.431
Intern ID:
272555
64 Dr. Albert Jäger. der Parteien in der Gradner Streitsache 1 ). Im Februar 1463 hatte Herzog Sigmund eine Zusammenkunft mit dem Pfalzgrafen Ludwig zu Wasserburg in Baiern, wo neben anderen wichtigen, den Streit des Kaisers mit seinem Bruder Albrecht betreffenden Dingen auch die eidgenössischen Angelegenheiten besprochen wurden 2 ). Im März biitte hierauf zu Constanz ein Rechtstag gehalten werden sollen; Pfalzgraf Ludwig verlegte ihn. aber auf den 24. Juni 1463, an welchem Tage die Bolen
der Eidgenossen und des Herzogs Sigmund daselbst sich einlinden sollten 3 ). Der Rechtstag fand aber aus nicht hinlänglich bekannten Ursachen am 24. Juni zu Constanz nicht Statt 4 ): dafür liess Herzog Sigmund von Lnndshut aus, wo seine Rathe am 29. Juni mit dem Herzoge von Baiern zusammenkamen, YergleichsvorschHige machen '). Am 17. Juli brachte Pfalzgraf Ludwig neue Ausgleichungsmittel in Vorschlag, des wesentlichen Inhaltes: Die Gradner und auch Veronica von Starkenberg sollten dem Herzoge Sigmund
alle Gnaden-, Gaben- und Schuldbrief, die sie von ihm erhalten hatten, sammt allen Ansprüchen welche sie an ihn oder an dessen Land und Leute wirklich hatten oder zu haben glaubten, abtreten; dagegen sollte Herzog Sigmund den Gradnern an dem Tage, an welchem sie zu Constanz die Briefe auslieferten, 22.000 an Gewicht und Gebalt vollgültige rhein. Gulden in Gold auszahlen. Vermöge Herzog Sigmund am dazu bestimmten Tage diese Summe nicht zu erlegen, so soll er Macht haben, bei den Städten Augsburg, Constanz
, Ulm, Mein- mingen, Ravensberg, Kempten oder Überlingen, bei je zwei oder einer von ihnen, wie es ihm beliebe, eine Versehreibung zu erwirken, worin die zwei oder die eine in gewöhnlicher landläufiger Form sich ver pflichten, den Gradneri) oder deren Erben jährlich 1100 Gulden zu erlegen, bis Herzog Sigmund -diese jährliche Gült ganz oder zur Hälfte je einen Gulden mit zwanzig abgelöst hätte. Diese Vorschläge liess Pfalzgraf Ludwig dem Herzoge Sigmund durch dessen Rathe die sich bei ihm befanden
, mit dem Ersuchen überbringen, sich innerhalb zwei Monaten zu erklären, ob sie ihm ange nehm seien oder nicht, damit sie im ersteren Falle den Graduate verkündet und beiden Parteien ein Ta<>- zu Constanz festgesetzt werden könne, um allem Zwiespalte endlich einmal ein Ziel zu setzen'). Auch den Eidgenossen wurden die Anträge mitgethcilt und sie ebenfalls eingeladen, ihre Zwistigkeiten mit dein Herzoge Sigmund ihm, dem Pfalzgrafen, zur Entscheidung anheimzustellen, was um so nothwendiger