und mit mir gen Passau an das kaiserliche Hoflager zu reisen/' suhr Tiilbing lauernd fort; „aber ich sehe nunmehr, daß ich die Gnade meiner gnädigsten Contessa verscherzt habe und mir nicht schmeicheln darf, dero Ver gebung zu erlangen ...' Agnes heftete einen ruhigen Blick auf ihn und sagte kalt: „Ich habe Ihnen nichts zu vergeben, Herr von Tülbing; ich erkenne Herne all, daß Sie mir Ihren Schutz ange- deihen ließen und mich hierher brachten, und ich bin Ihnen dafür zu Dank verpflich tet
zu denken, wo der Türke so hart an unseres Herrn Krone greift. Und zudem, ich habe nie manden am Hose, der mir näher steht. In Zeiten, wie die jetzigen, denkt jeder nur an sich selbst.' „Euer Gnaden Wort in Ehren, denn die Bemerkung ist im allgemeinen richtig,' versetzte Herr von Tülbing einschmeichelnd und kriechend, „so kann ich dennoch be haupten, daß selbige im besonderen nicht zutrifft, meine gnädigste Contessa. Viel mehr gibt es auch nock Männer, die zu- näckst mehr än den Schutz der Frauen
noch wackere treue Seelen, wenn auch selten!' setzte sie > mit einem Seufzer hinzu. > Herr von Tülbing gab seiller Schwester ' einen Wink mit den Augen, und diese ver ließ leise und unbemerkt das Zimmer. — ^ „In Zeitläuften wie anjetzo. meine teuerste, gnädigste Contessa, ist der Schutz eines sür- ^ und umsichtigen Mannes von Weltklugheit ein wertvoll Ding für eine alleinstehende Frauensperson, und je höher eine solche steht, desto weniger vermag sie eines star ken Schutzes zu entbehren. In Leid und ^ Not