Bauernhauses eingesetzt habe. Dieses Haus hatte früher einmal der FamUle Brauen, was ihr eine exotische Note gab, einen winzigen Zug ins Asiatische. Es wurde durch die ein wenig vorstehenden Backen knochen noch mehr betont. Sie lebte bei ihrer Tante, und es war ein einfaches, knappes Leben gewesen, bis sie in einer Gesellschaft den Industriellen Ehrfried von Schenk kennengelernt. Sein Freund Baron Just Steinert hatte ihn, der wenig ausging, mitgebracht. Schenk verliebte sich Hals über Kopf in das graziöse
Umarmung mit Freda, belauschte, wie beide sich im Ge spräch sich über ihn und seine Einfalt lustig machten. Just von Steinert war so groß wie Ehr fried, aber breiter, und sein Junkergesicht hatte etwas von einem Fuchs. Doch es kleidete ihn. Er trug ein Monokel und war hellblond. Er besaß ganz nahe von Frankfurt ein kleines Gut, hatte aber niemals Geld. Er war ein Schulkamerad von Schenk, der immer eine offene Börse für ibn bereit dielt. und so verschieden beide im Charakter waren, so wenig
der Leichtsinn zu der Gründlichkeit und ziemlich herben Lebensauffassung des anderen paßten, so gut verstanden sie sich. Chrfried von Schenk hing mit fast brüder licher Liebe an dem um zwei Jahre Jüngeren. Sein Zorn, von Braut und Freund so häßlich betrogen worden zu sein, war grenzenlos. Cr schrie ihnen ins Gesicht: „Also nur meinem Reichtum zuliebe habt ihr mir bisher schön getan, ekles Gesindel! Du, Just, bist ein Schuft in des Wortes niedrigster Bedeutung, und du, seine Liebste, ein verächtliches
Frauenzimmer, weil du dich um meines Geldes willen an mich verkaufen wolltest!' Beide wollten aufbegehren; er warf ihnen das Wort „Kanaillen!' so scharf entgegen, daß es wie ein wilder Peitschenhieb auf sie niedersauste. Beide fielen jämmerlich in sich zusammen und schwiegen. So verlor Ehr fried von Schenk zu gleicher Stunde Braut und Freund. Als er bald danach das Hügelschloß be suchte, in das er fein junges Eheglück hatte tragen wollen, trat er vor das große, in die Wand eingelassene Holzbild der Halle
, der deine Entladung umwitterte und so viele Zungen in Bewegung gesetzt, war wie ein großes Opfer, das du mir, der Göttin des Skandals, gebracht. Ehrfried von Schenk wandte sich ab. In der Arbeit wollte er fein Unglück, die bitter schwere Enttäuschung seines Lebens, ver gessen. Er arbeitete, wie er noch nie ge arbeitet; Betäubung suchte er, zu schroff war das Erwachen gewesen aus einem wunder schönen Traum. Nächst seiner Arbeit widmete er seine Zelt seiner einzigen Schwester Ada, die viel jünger