¬Die¬ Sammlung alttirolischer Tafelbilder im erzbischöflichen Klerikalseminar zu Freising : eine Studie
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Author:
Semper, Hans / von Hans Semper
Place:
München
Publisher:
Verl. des histor. Vereins von Oberbayern
Physical description:
108 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Oberbayerisches Archiv ; Bd. 2
Subject heading:
g.Tirol ; s.Tafelbild ; g.Freising <Diözese>
Location mark:
2.249
Intern ID:
187088
Etappen der Wanderung italienischer Kimsteinflüsse nach Bayern nnd Salzburg zu suchen sind, zumal der Urtypus dieser Darstellung in der That aus Italien stainmt, oder locnigstens von dort über- noniinen wurde. Immerhin gibt der Umstand, daß dieser Typus, wie es scheint, im Lause des 15. Jahrhunderts und noch im 16., besonders im Salzbnrgischen und Bayerischen, ein Gegenstand des eifrigen Kulttis und deshalb häufig wiederholt wurde, uns den Anlaß, den Be ziehungen zwischen tirolischer
und bayerisch-salzburgischer Kunst jetzt etwas näher nachzugehen, umsomehr, als drei Temper ata fel bilder aus der Gotthartschen Sammlung, welche aus Salzburg stammen,'uns diese'Frnge besonders nahe legen?) III. Nach Sighartch bildeten die drei Tafeln ursprünglich eine einzige längliche Votivtafel von 7 Fuß 6 Zoll Länge zu 1 Fuß 10 Zoll Höhe,2) auf deren altem Rahmen sich die in Minuskeln geschriebene Inschrift befand: ■ ' „Johannes rawcbenperger . st. marthahospita. Xsti. ora pro me.“ Ta nach Sighart
der Stifter Johannes Rauchenberger erst Domherr und in den Jahren 1403 bis 1429 Dompropst,'von da an bis zu'seinem Tode" 1441 Erzbischof von Salzburg war und er auf dem. Bilde noch ohne bischöfliche Insignien, bloß im Chor- gewande eines Domherrn erscheint, so ist damit die Entstehung des Gemäldes vor 1429 sichergestellt, und zwar dürfte es, dem Stile nach, wenig früher entstanden sein. (sämtliche Figuren des-jetzt, wie erwähnt, in drei Tafeln .ge teilten Votivbildes zeigen in den Gewändern