. Wenn jemand seinen Schutz oder seine Hilfe in Anspruch nahm, ließ er ihn nicht mehr aus den Augen. Mir ist ein drastischer Fall bekannt, wo ein Schüler, ein schönes Talent, später auf Irrwege kam. Der Bischof hat als Professor in Salzburg damals alles getan, um ihn herauszureißen aus dem Unglück, in das er bald da, bald dort versunken ist. So hat er immer warme Liebe seinen Schülern entgegen gebracht, die ihm Leid und Kummer zugefügt hatten. Was uns am Bischof weiter sympathisch berührt, ist der Umstand
, daß er nicht ein trockener, theoretischer Gelehrter war. Man hätte in den ersten Priesterjahren nicht vermutet, daß er soviel praktischen Sinn für das gewöhnliche Leben hätte. Erst später, in den neunziger Jahren, ist Professor Altenweisel hervorgetreten als Mann der Praxis und es waren jene, von denen man nicht erwartet hätte, daß sie seinem Herzen nahe stünden: die Armen. Mit Freuden erinnere ich mich, wie er in den Vinzenz-Verein in Salzburg eintrat und arme Familien besuchte. Damals erkannte man, was für ein organi
satorisches Talent in ihm verborgen war. Unter seiner Leitung stand der Vinzenz-Berein von Salzburg als Muster da. Statt mit hohen Kreisen zu ver kehren, hat er eine Gesellschaft gesucht, die niemand vermutet hätte, daß er dort sein Herz preisgeben würde. Das waren die armen Kinder im Kinder asyl zu Salzburg. Ich weiß aus Ersahrung, daß er immer die Kinderkrippe förderte. Es war das Verdienst des Verstorbenen, daß die Kinder ein neues Haus mit einer schönen Krippe bekamen, und nirgends las er so gerne
die heilige Messe als im neuen Heim. Das läßt uns einen wahren Blick in sein Herz werfen und je edler sein Herz, ich möchte 'Mu, ze Mörser sein Geist, je imposanter seine Er- Ä'? war, Vre ihn befähigte, in gebildeten Kreisen ^ ^rt am liebsten v«wnke. ' »md« warm. Ich mbcht« es diesem Zuge seiner Herzensliebe gegen die Armen zuschreiben, daß die göttliche Vorsehung den Blick auf diesen Mann warf, als es sich darum handelte, größere Aktionen ins Werk zu setzen. Der Katholiken tag in Salzburg, der so schön
verlief, war ein Ver dienst des verstorbenen Bischofs. Tag und Nacht hat er gearbeitet mit Klugheit und Umsicht, die ihm zueigen war Gerade die Klugheit war es, die ihn befähigte, eine Aktion ins Werk zu setzen, für die ihm das ganze Kronland Salzburg dankbar ist: daß in Salzburg kein Zwiespalt besteht, daß die beiden katholischen Lager einander nicht bekämpfen, das ist vor allem sein Verdienst. Beide Parteien wählten ihn zum Vorstande. Er führte eine offene Aus sprache in den strittigen Punkten