M. RAFFEINER-GAMPER - Postgas*» S 191 Kauft bei den Inserenten unseres Blattes! „Mein Bruder tut ja alles, was er kann, damit ich mich daheim fühlen soll,' entgegnete Ernst bescheiden. Roberts bat ihn, ein Bestellung zu übernehmen. Dann grüßten er und Ellen freundlich und ritten weiter. „O, das tut gut,' sagte Ernst vor sich hin und blickte rhnen nach. „Gottes Segen über jeden, der ein freund liches Wort für mich hat, Gottes Segen vor allen Dingen über Rudolf.' Es war eine wunderbare Schickung Gottes
, wollte sich aber doch nicht in das Vertrauen ein- brängen und hoffte, Rudolf würde schließlich doch spre chen. Der Bruder konnte nicht die Ursache dieser Stimmung fein, denn Rudolf sprach stets in anerkennender, freund licher Weise von ihm, er fühlte sich oft bedrückt durch 'feine übergroße Bescheidenheit. An einem Sonntagmorgen kam Rudolf nach Field- chouse. „So ftüh schon heraus,' sagte Roberts, ihn freundlich begrüßend, als er sein Zimmer betrat. „Sie machen es anders als meine Tochter, die habe ich heute noch nicht -gesehen
geschätzt und geachtet, oder,' — fügte er lächelnd hinzu, „wollen Sie vielleicht nicht mehr der Nachbar von Field-house sein?' „Ja, das ist es,' stieß Rudolf hervor, mit einer bei ihm völlig ungewohnten Heftigkeit. Ich kann und ich darf nicht mehr der Nachbar von Field-house sein.' „Sie sprechen in Rätseln, Mister Braun. Ich kann mich nicht zurecht finden. Wollen Sie denn nicht offen und ehrlich sagen, um was es sich handelt. Zwei so treue Nachbarn, wie wir sind, dürfen sich doch nicht gegenseitig
i Rätsel aufgeben, ohne die Lösung zu sagen, wenn der an dere sie nicht findet.' „Ja,' sagte Rudolf, sich zur Ruhe zwingend, „offen und ehrlich muß ich sein, um so mehr, als Sie nicht die leiseste Ahnung haben von dem, das mich hier nicht mehr duldet. Selbst auf die'Gefahr hin. daß Sie sich von mir abwenden, will ich ehrlich sein: — Ich bin verwöhnt wor den durch Mister Harrison, ich bin verwöhnt worden durch Sie. Von Ihnen beiden bin ich stets als Gleich berechtigter behandelt worden, obgleich
auf die Wahl eines Gatten stets völlig freie Hand lassen. Sie würde.' fügte er lächelnd hinzu, „auch keinen anderen nehmen, als den sie sich selbst erwählt hat. Lassen Sie mir Zeit, lieber Nachbar. Sprechen wir jetzt von anderen Sachen. Bleiben Sie noch ein Stünd chen hier. Nama soll uns das Frühstück bringen.' Rudolf stand auf: „Nein.' sagte er, „ich kann jetzt nicht bleiben. Ich will zum Wald. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Ich kann es noch gar nicht begrei- , Hen. daß Sie mir in dieser Weise