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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 03.11.1927
Physical description: 8
werden hiezu freundlichst eingesladen. Hoteldiebstähle in Partenkirchen. Wie aus Partenkir- chen berichtet wird, haben dort Hoteldiebe große Beute ge macht. Es wurden in einem Hotel zum Schaden der Hotel gäste in der Nacht auf 23. Oktober wertvolle Schmuckstücke, ferner 5500 Lire, 50 Schweizer Franken und 100 Mark Bar geld entwendet. Auch Rudolf war am Nachmittag nach Ramsdors ge kommen, „um an dem Pöbel Studien zu machen," wie er Hans von Jürgens gegenüber sich ausdrückte, sobald er nach den Werken ging

er seinen Arbeitern und denen, die aus einer Welt wiederkehrten, wo der Mensch aufhört, Mensch zu sein und nur als Nummer registriert wird. Daß dieses Feld auch gar so ungepflügt und unbebaut wäre, hatte er nicht vermutet. Wie viel Elend barg der verhält nismäßig kleine Kreis, dem er bislang näher getreten war! Und diese Welt war so groß! Aber es existierte zu wenig wahres Christentum, obgleich dessen Lehre weit verbreitet sein sollte. Rudolf betrachtete den Bruder, der hinfällig schien. In Wahrheit fühlte

andern Machtstellung als das italienische vor dem Marsch auf Rom gewesen ist. Es sind Gefahren, denen wir ernst ins Gesicht schauen. Aber doch nicht so maßlose Uebertreibungen, die ein völlig falsches Bild bieten! Unterschätzen wir vor allem auch unsere „Warst du schon drüben bei den Leuten, Rudolf," fragte Frau Wallner. „Nein, Mama, ich habe Kopsweh und drüben geht es mir zu geräuschvoll zu," lautete die Erwiderung. „Das gibts immer nach schweren Sitzungen," warf Kurt spöttisch ein. „Halt es wie ich, trink Master

!" „Das wird dir immer am bekömmlichsten sein," sagte Rudolf und wandte sich hierauf an seine Mutter: „Ich hatte heute allerdings eine schwere Sitzung, Mama. Aber'nicht in Sekt, wie mich mein edler Bruder anschwärzen möchte, sondern drin im Schwurgericht." „Aber Rudolf, wenn es dich anstrengt, wäre es doch im Interesse deiner Gesundheit richtiger, dich frei zu machen," sagte seine Mutter in besorgtem Tone. „Was ist da zu tun, Mamachen. Entzückt bin ich auch nicht davon, aber es ist doch nun einmal Pflicht

. Du glaubst gar nicht, was man da alles zu hören und zu sehen be kommt! Fast müßte man die Gefahr einer Infektion fürch ten, wenn man nicht so taktfest wäre." „O weh!" meinte Kurt sarkastisch. „Demnach müßte ich schon durch und durch verseucht sein. Denn ich reiche denen, die mein Bruder Par distance verurteilt, nach ihrer Wieder kehr die Hand." „Manche Menschen sind immun," lautete Rudolfs weg werfende Aeußerung. „Ein Vorzug mehr für mich," meinte Kurt. Hastig fiel Frau Wallner Rudolf ins Wort

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 30.09.1929
Physical description: 12
soll der Bauer auf Wien marschieren, sollen Bürger und Arbeiter sich gegenseitig zerfleischen, sollen die Schrecken des Bürgerkrieges Oesterreichs Täler und Städte erfüllen. Die Heimwehr marschiert also für Grasen und Fürsten, für Großgrundbesitz und Vauernleger. Gewiß ein triftiger Grund für die Bauern, darüber nachzudenken, ob sie da mittun können! Wie Krouvrim Rudolf den Seim- wehrsürsteu vorausahnte. Dre sonderbare Redeweise des jungen Heimwehrfürsten Starhemberg bringt eine Broschüre des Kron- prrnzen

Rudolf über die österreichische Aristokratie in Erinnerung, die er im Jahre 1878 in München veröffent licht hat. Was er damals schrieb, ist im wesentlichen noch heute lebendige Wahrheit, und es ist gerade jetzt recht nütz lich, einiges von dem der Vergessenheit zu entreißen, was emer, der es wissen mußte, über die moralische Beschaffen heit der österrerchiscyen Aristokraten, dieser reichen Ar beitslosen gesagt hat. Zu jener Zeit, als der Kronprinz seine Broschüre schrieb, und auch später

bis zum Kriegsende war jeder Aristokrat ein „geborner" Gesetzgeber, wenn er auch nicht lesen und schreiben konnte. Das Herrenhaus, dessen Mitglieder sie schon dadurch wurden, daß sie auf die Welt kamen, gab ihnen genügend Gelegenheit, ihre „staats- männischen Fähigkeiten" zur Geltung zu bringen. Kron prinz Rudolf stellte nun fest, daß ein Teil der Aristokratie „aus Feindseligkeit gegen dre Verfassung seine par- lamentarrsche Aufgabe schlechthin zurückwreS, häufiger aber aus mangelhafter Befähigung

diese in höchst ungenügender Weise löste". Auch die Hoffnung, daß sich die jüngeren Adeligen durch ernste wissenschaftliche Arbeit bemühen werden, die Fähigkeiten zur parlamenta rischen Arbeit zu erwerben, ist. wie Kronprinz Rudolf be merkt. nicht in Erfüllung gegangen. Im geistigen Wett- kampf Rede und Antwort zu stehen, ist eben nicht jeder manns Sache. Ueber den jungen aristokratischen Nachwuchs jener Zeit berichtet Kronprinz Rudolf folgendes: „Sie haben die guten Manieren der Vergangenheit als unbequem

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