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Außferner Zeitung
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Page 15 of 28
Date: 12.07.1913
Physical description: 28
- 219 Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn fo gnädig gehütet hatte in allen Kriegs- j gefahren. Und in stille Tränen nnfchte sich ein Gefiihl edlen Ztolzes. Kuno, ihr Liebster, und Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zn den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf und Lothar aber redeten und redeten, sprachen

Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger: tiefer senkte der greise Zchloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf depl Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand sogleich

auf und bat Rudolf, fie heimzugeleiten, da es bereits finster sei. „Und ich reite mit!" rief da auch Lothar. So trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren hause von Tombirken zu. Und auch dort war Freude, die j aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. ! Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Kamin. Und er sprach ganz eigen zu seinen Söhnen: „Setzt

euch zu mir; es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet; denn es kommt doch, weil ihr i einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden: denn ich kenne euer Blut: aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir j bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich ] werde meinen Arm, mein Schwert , dem Könige, seinem ; Dienste weihen, Lothar mag . . . ." i „Ich ziehe

mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach I der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf; Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie ! Luise denkt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 15 of 16
Date: 10.09.1932
Physical description: 16
3u. ca-^äiUü Ovii aO. «.£+>*«.< iu tboi! ibuitüjs^cuuiig &t.;e i5 Der MuLr der Sozialdemokraten im Innsbrucker Gemeinderat gibt hiemit die traurige Kunde, daß sein verdienstvolles Mitglied Rudolf Hartl Sekretär des österreichischen Metall- und Bergarheiterverbandes am 8. September nach schwerer Krankheit an den Folgen einer Kriegsverwundung gestorben ist. Die Trauerfeierlichkeiten finden am Samstag, den 10. September 1932, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe statt

, von wo aus die Ueber führung zur Einäscherung nach München erfolgt. Der GehilfenausschuB der Gas-, Wasser- und Kana- iisatioasanlagen-Enatallateure in Innsbruck gibt die traurige Nachricht, daß nach langem, schwerem Leiden Herr Rudolf Härtl Sekretär am 8. September im Alter von 52 Jahren verschieden ist. Sein Andenken wollen wir in ehrender Erinnerung behalten! Die Trauerfeier wird am Samstag, den 10. September, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe abgehalten, von wo aus die Ueberführung nach München

zur Einäscherung erfolgt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Innsbruck, am 9.September 1932. Der Ausschuß. 901 Wir geben unseren Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unser Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schmerzvollem Leiden am 8. September verschieden ist. Er stand im Alter von 52 Jahren und werden wir ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Trauerfeierlichkeiten werden am Samstag, den 10. Sep tember, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe abgehal ten, worauf die Ueberführung

zur Einäscherung nach München erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932. i Am 8. September ist unser geschätzter Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schwerem Leiden im Alter von 52 Jahren gestorben. Wir verlieren in ihm einen wackeren und wertvollen Men schen und wird sein Wirken stets unvergeßlich bleiben. Am Samstag um 4 Uhr nachmittags werden am Städt. West friedhofe die Trauerfeierlichkeiten abgehalten, worauf die Ueber führung nach München zur Einäscherung erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932

. Der Gehilfenaussshuß der Spengler und Glaser. Der Gehilfenausschuß der Schlosser, Büchsenmacher und Auforeparafeure bringt seinen Mitgliedern zur Kenntnis, daß sein langjähriger Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schwerem Leiden im Alter von 52 Jahren verschie den ist. Wir verabschieden uns am Samstag, den 10. September, um 4 Uhr nachmittags, am Städt. Westfriedhofe von dem Verstorbenen, worauf die Ueberführung nach München zur Einäscherung erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932. Der Vorstand. Tief

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.05.1933
Physical description: 8
Der Freskenmaler Rudolf Stolz Fresko für Kriegsgesallene Studenten Der Künstler am Werk Die Kunst unserer Zeit ist die Kunst eines Zeitalters, das im Zeichen großer Umwälzungen steht. Diese Zeit bedeutet mehr als die Zeit, die uns vorangegangen ist- Wir leben in einer äußerst interessanten Epoche und wenn der Kampf um das materielle Dasein, besonders des Künstlers, gegenwärtig nicht gar so fürchterlich hart wäre, dann könnte sich des Lebens niemand so freuen, wie er. Ja, die bildende Kunst

abendländi schen Kultur zu Grunde gehen wird. Mit der großen Entwicklung, die unsere Baukunst in den letzten zwei Jahrzehnten genommen, stellte sich auch bei uns der Sinn für eine wirklich monumentale Bemalung großer Wandflächen wieder ein. Rudolf Stolz hat das Wesen der Monumentalmalerei in technischer und künstleri scher Kinsicht erfaßt. Betrachten wir die Tätigkeit dieses Malers, so sind sein geistiges Material der Darstellung die religiösen und weltlichen Vorstellungen seiner südtirolischen Umgebung

. Un sere, von den alten Italienern beeinflußten Wandmalereien der letzten Jahrhunderte beweisen mehrfach, daß der Schüler den Lehrmeister übertreffen kann. Preist Italien seine Künstler, so brauchen wir Südtiroler nicht beschämt zu verstummen. Tirol besitzt Beispiele glücklichster Ver bindungen von Architektur und Malerei und mit Recht zählen wir die Werke Rudolf Stolz' zu diesen. Seine kompositorisch und farbig äußerst großzügig wiedergegebenen Szenen aus der Nibelungensage im Kaufe des Bozner

Turnvereines wurden anläßlich eines Umbaues von den Italienern zerstört. Wir besitzen jedoch in seinen Fresken auf dem Friedhof in Sexten im Pustertale und in seinen großen Wandbildern in der Absahrtshalle des Innsbrucker Kaupt- bahnhofes würdige Beweise einer Freskokunft in Tirol. Auch die Stofflichkeit der Malerei Rudolf Stolz' ist an unsere Zeit gebunden. Wenn wir an manchen Werken tirolischer Kunst allzu große stoffliche Tendenz verurteilen, so geschieht dies be sonders

auch, weil wir an diesen den Mangel an formalen Qualitäten auszusetzen haben. Damit ist unser Verhältnis zu einer so ehrlichen bodenständigen Kunst, wie Rudolf Stolz sie vertritt, ausgespochen und ein Trennungsstrich gezogen zwischen ihm und einer bestimmten sogenannten patriotischen Malerei. Gewiß, Tirols Künstler neigen überhaupt zu einer ausgeprägten Keraus- bildung des Gegenständlichen und zur mitunter unbewußten Gefolgschaft einer besonderen Ileber- lieferung: Egger Lienz. Bald freier, bald zaghaft wird das Erbe

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Der Oberländer
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Page 1 of 10
Date: 12.04.1929
Physical description: 10
des In-und Auslandes entgegengenommen. — Anzeigen-Preise: Halbe Seite 8 30.— Viertel Seite 8 16.—, Achtel Seite 8 9.—, Vis Seite 8 5.—, V 32 Seite 8 3.—. — Bei dreimaliger Einschaltung 10 °/«, bei sechsmaliger 15°/°, bei 13maliger 20 °/°, bei ganz jähriger Einschaltung 30°/° Rabatt. Nr. 15 Imst, 12. A lpril 1929. 1. Jahrgang Hofrat Rudolf von Sttenthal f Wieder haben sich die Pforten der Ewigkeit hinter einem der Besten geschlossen. Hofrat Rudolf v. Ottenthal, unser ehe maliger Bezirkshauptmann, ward im Spätsommer

ein, doch war diese nur der Vorbote der Katastrophe; denn völlig unerwartet verschlimmerte sich sein Zustand wieder und am 7. April 1929 erlöste ihn ein sanftes Entschlafen von seinem Leiden. Hofrat Rudolf v. Ottenthal ward geboren zu Innsbruck am 12 . Juni 1861. Nach Absolvierung seiner juridischen Studien an der Innsbrucker almn mater wandte er sich im Jahre 1889 dem politischen Verwaltungsdienste zu und wurde am 4. Mai desselben Jahres als Statthalterei-Konzepts praktikant ausgenommen. In dieser Eigenschaft kam Rudolf

, die ihm fortan unentwegt in vorbildlicher Weise als echte deutsche Frau von tadellosen Charaktereigenschaften und idealer Herzensbildung in Allem in Lieb' und Treu' zur Seite stand. Von Brixen wurde Rudolf v. Ottenthal als Bezirksoberkommissär wieder nach Bludenz rückversetzt. Im Juli 1910 zum Bezirkshauptmann ernannt, übernahm er sodann die Leitung der Bezirkshaupt mannschaft Imst. In Anerkennung seiner ganz hervorragenden Verdienste um das Wohl des Staates und des ihm anvertrauten Be zirkes wurde

er in der Folge zum Statthaltereirat und bald Imst, 10 . April 1929. darauf zum Hofrat befördert. Als solcher trat er nach pflicht getreuem Wirken im Bewußtsein segensreicher Erfolge im November 1923 in den dauernden Ruhestand. Hofrat Rudolf v. Ottenthal war einer, wie man zu sa gen pflegt, von altem Schrott und Korn, ein echter Tiroler, temperamentvoll, stets heiteren Gemütes, witzig, wenn es sein durste, liebevoll, leutselig gegen die Menschen, streng mit sich selbst, von nachahmenswertem Pflichtgefühl

. Möge ihm nun der Allmächtige all seine getreue Pflicht erfüllung und all seine Menschenliebe reichlich lohnen! Uns aber wird Herr Bezirkshauptmann Hofrat Rudolf v. Otten thal unvergeßlich bleiben und in diesem Empfinden können wir nicht umhin, an dieser Stelle seinen tieftrauernden Lieben unser aufrichtigstes Beileid entgegen zu bringen. Der Oeffentlichkeit bringen wir zur Kenntnis, daß für den Verewigten seitens der Bezirkshauptmannschaft Imst ein offizieller Trauergottesdienft veranlaßt wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 16
Date: 16.05.1925
Physical description: 16
festgenommen wurden. Vier Detektivs gelang es, Bladek und noch einen Genossen in der Straße zu über fallen und zu fesseln. Bladek hat elf Morde und viele an dere Missetaten eingestanden. Er ist der Sohn eines rus sischen Polizeibeamten ans der zaristischen Zeit; er wurde nach Paris gebracht, wo sich die ganze Bande vor dem Ge richte zu verantworten haben wird. Einer, der vom Weltkriegsende nichts wußte. Dieser Tage ist nach elfjähriger Kriegsgefangenschaft Rudolf Vu- kovic aus Sibirien nach Peterwardein

Knapp, Anton Zedrosser, Josef Auer, Alfred Kaufmann, Dr. G. Staudinger, Rudolf Zech, Ing. Söllner. Dienst- und Rechtssektion: Leopold Weber, Michael V i e r t l e r, Hans U n - te r mü ller, Alois Dhurner, Dr. Staudinger, Josef Hammerle, Josef Langl, Dr. Karl Rasim. Verwaltungsrat der städt. Lichtwerke: Eduard Er tl, Sebastian Jdl, Martin Rapoldi, Hans U n t e r m ü l l e r, Josef Auer, Dr. Hans Peer, Dr. G. Staudinger, Dr. Anton Eder, Wilhelm Waldmüller, Rudolf Zech. Finanzsektion: Alois Engl. Hans

Fasching, Rudolf Pfeffer, Hans U n t e r m ü 11 e r, Rudolf Patigler, Dr. Hans Peer, Dr. G. Staudinger, Dr. Walter Pembaur, Wilhelm Wald- müsser, Rudolf Zech. Großer Wirtschaftsausschuß: Adolf Berger, Alois Engl, Sebastian I d I, Ernst Müller, Alfred Kaufmann, Nothburga Klammer, Dr. G. Staudinger, Josef Langl, Ing. Max Söllner, Marianne Schneider.. Polizeisektion: Eduard E r t l, Ernst Müller, Rudolf P f e f f e r,' Rudolf Patigler, Alois Thurner, Dr. Frz. Tragseil, Karl Doblander. Dr. Karl Rasim

. Wohlfahrtsfektion: Josefine Friedl, Hedwig Schneider, Leopold Weber, Josef Hammerle, Nothb. Klammer, Josef Weiß, Karl Doblander, Marianne Schneider. Schlachthanskommisiion und Viehmarktkomitetz: Josef Knapp, Michael Vier tl er, Franz Fischer, Karl Leitner, Josef Langl, Ing. Max Söllner. Löschdirektion: Josef Engl, Hans Fasching, Josef K n a p p, Josef Weiß, Rudolf Patigler, Richard Schuster, Ing. Max Söll ner, Rudolf Zech. Pfandleihanstaltskommission: Eduard Ertl, Karl Leitner, Rudolf Zech. Stadtschulrat: Hans

Fasching, Dr. Franz Tragseil, Karl Doblan der. Theaterkommission: Hans Fasching, Rudolf Pfeffer, Alfred Kauf mann, Rudolf Patigler, Dr. W. Pembaur, Wilh. Wald müller. Derwaltungsausschuß des Mädchenrealghmnasiums: Hans Fasching, Leopold Weber, Rudolf Patigler. Dr. Franz Tragseil, Marianne Schneider, Karl Doblander. Städt. Verkehrssektion: Adolf Berger, Alois Eng l, Josef K n a p p, Franz Fischer, Karl Leitner, Richard Schuster, Dr. W. Pembaur, Ing. Söllner. Kuratorium des Sieberer Waisenhauses: -Hedwig

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 09.12.1931
Physical description: 8
das Feuer. Rudolf selber riß mit aller Kraft an der Klemmvorrichtung einer Schleifmaschine, wo der Hauptkörper einer Turbine eingespannt war. Wenigstens eine mußte vollständig erhalten bleiben. Alle Spindeln waren schon gelockert bis auf die eine, aber der Fußboden' guter der Maschine gloste schon. Nichts ließ sich mehr berühren und die letzte Spindel gab nicht nach. Da stieß Rudolf ein paar brennende Balken zur Seite, griff nach einem Hammer, dessen Stiel auch schon halb verbrannt war, hieb die Spindel

durch. Die Turbine siet aus den glimmenden Boden, schlug, ein Loch hinein. Er mußte schon mitten in die Flammen greifen, um die Last zu heben, preßte sie mit den Unterarmen an die Brust. Die Hände mit Wunden und Brandblasen bedeckt, hatten schon keine Kraft mehr. Als Rudolf endlich die Halle durch das Sei tentor verließ, brach der Dachstuhl zusammen. Mit der letzten Kraft schleppte Rudolf die schwere Last zu Hanna, die noch immer abseits stand, warf ihr den Motor vor die Füße hin: „Da, nun sind wir quitt!" XIX

eine Vertraulichkeit entstehen lassen, die ihm Rechte auf sie gab .. . und er verfocht diese Rechte mit den rücksichtslosesten Mitteln. Sie hatte es ihm verziehen, daß er ihr Werk zerstörte. Nicht um niedrigen Gewinn tat er dies, sondern für den Besitz einer Frau ... sie durste nicht klein denken, wenn einer ihretwillen im Bösen groß war. Zu solcher Ansicht hatte sie auch Rudolf zu bestimmen gewußt. Am Morgen nach dem Brande gab er der behövdlickM Kommission gegenüber Selbstentzündung der feuchtgewordenen

eÄ ihn doch nicht bewahren. Nur das eine Wort „Nein!" wollte sie ihm telegraphieren und dann in eine neue Einsamkeit fliehen, er konnte ihr nicht nachspüren, weil sie sich nicht unter ihrem wahren Namen melden würde. An einen grauen Fels gelehnt, blickte sie zum Ortler empor. Das Bild des anderen Mannes trat vor ihre Gedanken. An Rudolf war sie noch viel mehr schuldig geworden. Sie hatte sein Genie, sein Freundsein mit der Wirklichkeit ausgenützt, um tyrannische Gewalt über ihn zu gewinnen. In ihrer Stärke

hatte sie sich von den Grenzen entfernt, die ein zärtliches Verstehen zog. Vielleicht wäre alles noch gut ge worden, wenn nicht gerade an jenem Abend die gegenseitige Erbitterung zu s olcher Höhe gestiegen wäre .. . Rudolf war nicht feige gewesen, er hatte bloß eine Sekunde länger über legt als sie und dann wieder eine Sekunde zu kurz, als ! er ihr den geretteten Motor vor die Füße warf .. . Der end gültige Bruch giug von ihm aus. „Was uns gemeinsam war, ! das Werk, es existiert nicht mehr. Wir können nun jedes unserer Wege

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 06.11.1910
Physical description: 12
melden. Sie glauben gar nicht, was mir das für eure riesige Freude sein würde, wenrr ich dazu beitragen konnte, Ahnen beit Weg in die geliebte Heimat öffnen zu helfen. Für alle Fälle bitte ich um eine postwendende Nachricht Ihr allzeit ge treuer Rudolf Greinz. Wie wenig Greinz auf die Bewerbung Thurners nur die Direktion. des Stadttheaters hoffte, geht dar aus hervor, daß er nicht einnral auf eine Antwort von Thurner selbst 'rechnete, sondern seinen Eifer schon auf die Kunde hin zrr betätigen Willens

Durch fall Thurners unschwer aufrecht erhalten, wie ein Schreiben des Benj amins der Greinze an'den Senior derselben, id est an Rudolf Greinz, beweist, das also lautet: Halb 3 Uhr. Lieber Rudolf! Soeben war Brix bei mir und präsentierte mir eine Eingabe an den Gemeinderat wegen Ranzenhofer zur Unterschrift. Ich war sehr verblüfft und überlegte während der Durchsicht, was ich tun sollte. Mir erschien es nach karger Ueberlegnng der Sache besser zu dienen, wenn ich mich unterfertigte, als wenn ich den Plan

bist. Ihm darfst Du selbst verständlich nichts sagen, das; ich von Thurner weiß. In Eile! Dein Hermann. '^1. So wurde dieser Hermann an seinem Freunde Brix zum Raben, so daß dieser mit dem alten Moor nun mit Recht jammern kann: „Hermann, inein Rabe, bist Du es, der mich so betrogen?" Und der Rabe .Her mann kann ihm darauf zurückkrächzen: „Kannst Du mir zürnen, nachdem inein Rabenbruder Rudolf Dich wie mich und wir uns alle betrogen", so das; sich der alte Moor im Grabe umdrehen und sogar der agte Rabi Ben

Akiba sagen mußt: „Das ist noch nie dagewe sen." Mit ihm, der schon längst im Grabe liegst und mit dem guten alten Mooren dreht sich 'auch wohl jeder gute Magen um,, aber Rudolf Greinz schreibst daß in seinem ganzen Leben noch nie eine Lüge über seine Lippen gekommen. Ob Brix, der ahnungslose Herausgeber und unschuldsvolle Verkündiger dieser fro hen Botschaft auch jetzt noch konstant dieser Meinung ist? Wer kann, es wissen? Bestimmt weiß man nur, daß Rudolf Greinz bei der Niederschrift

der Vorgeschichte der Bewerbung Thurners ans diesen höchst interessanten Teil derselben vergaß, als er in dem von seinem Freunde herausge gebenen „Föhn" den Satz niederschrieb: „Ich glaube diese wahrheitsgetreue Darstellung sowohl dem Gemeinderate von Innsbruck als dem Publikum meiner Heimatstadt und iit gleichem Maße auch den Tiroler Schriftstellern und Künstlern zu schul den, die auf die Direktion Thurner große Hoffnungen setzten und. bitter enttäuscht wurden". Rudolf Greinz wird mir meinen bitteren Zusatz

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 16
Date: 09.09.1917
Physical description: 16
52 Feierlich läuteten jetzt die Glocken von St. Joseph in die Abendstille hinein. Freilich, auf den belebten Hauptstraßen hörte man sie kaum, da rasselten die Magen, da rollten die Equi pagen, da läutete die Trambahn, und an der ab und zu wandelnden Menschenmenge war nichts zu gewahren von Ruhe und Sammlung. Um dem Gedränge auszuweichen, ging Rudolf durch eine stillere Straße auf die Pfarrkirche von St. Joseph zu. Es war eigentümlich, daß er heute feinen Freund verlassen hatte und zur Kirche

die geteilten Herzen, so hat der Hl. > Geist selbst gesprochen." Noch einmal erhob er j seine Stimme zu gewaltiger Rraft: „Sehet, ich . lege vor euch Leben und Tod, — nun wählet!" ^ ar> Wi*r^°k er. ergriffen hatte Rudolf zugehort. wie eine pslugschar das Erdreich lockert und zur Saat bereitet, so hatten die markigen Worte des Paters sein Herz durchfurcht und es bereitet für die Saat der Gnade. Rorn um Korn fiel sie hinein aus der Hand des göttlichen Sä mannes, und alsbald begann sie zu keimen, zu sprossen

und Frucht zu tragen. Der erste kost bare Ertrag war der feste Vorsatz, ein neues Leben zu beginnen, „den neuen Menschen an zuziehen, der nach Gott geschaffen ist in Ge rechtigkeit und wahrhafter Heiligkeit". Fest nahm Rudolf sich vor, den Pater aufzusuchen, um mit ihm zu sprechen und sich zu beraten. Dann kniete er vor dem Altäre nieder und betete um Gottes Segen und Hilfe. Und auch für den Freut» d betete er. Darauf erhob er sich und wandte sich dem Ausgang zu. wie erstaunte er aber, als er hier Rarl

, an eine Säule gelehnt, stehen sah. Zuerst meinte er, es äffe ihn ein Traumbild; aber es war kein Traumbild, es war wirklich Rarl, fein Freund. Das frische Angesicht war allerdings etwas blässer, und die blauen Augen blickten ernster darein als sonst. „Du hier?" flüsterte Rudolf. Rarl nickte nur und nahm schweigend den Arm des Freundes in den feinen. Und als sie draußen durch die abendstillen Straßen da hingingen, fing Rarl an, dein Freund zu er zählen, wie er in die Rirche geriet. „Es war ganz merkwürdig

ich mich endlich, ganz gegen meinen willen, drinnen in der Rirche. — Nun, 63 Rudolf, höre — der Mann da oben auf der Ranzel mit seiner mächtigen Stimme hat mich tief gepackt. Das wahr wirklich Gottes Wort. — Und, Rudolf, sagte er nicht, ein Böser, wenn er reumütig ist, fei leichter zu bekehren und zurückzuführen? — sagte er nicht so?" — „Ja, gewiß," erwiderte Rudolf warm — es taute ihm eine Träne im Auge — „und ich war ein Lauer — aber es wird alles wieder bester werden, so Gott uns helfen will." ~ Eine weile

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.04.1938
Physical description: 8
ist die L i st e der Kandidaten zum ersten Reichstage des Großdeutschen Reiches herausgekom men. Die nüchterne Reihe der Namen verkörpert den Willen eines, im Nationalsozialismus geeinten Volkes. Sie alle, deren Namen hier verzeichnet stehen, sind die treuesten Gefolgs männer des Führers, schon seit jener Zeit, in der die Bewegung noch auf den Straßen kämpfte, in der sie an die Tore der Macht pochte um schließlich den Sieg über die Mächte der Vergangenheit davonzutragen. Hilter Adolf, Berlin Heß Rudolf, Berlin Göring Hermann

vertreter des Führers, Rudolf Heß, in seiner Rede sich vor allem an die Männer der Faust und der Stirne in den Betrieben gewendet hatte, bildete ein Kameradschafts treffen der alten Kämpfer. Rund 1500 Parteigenossen und Parteigenossinnen hatten sich in den Sophiensälen, wo noch vor einigen Wochen der legitimistische Klüngel sich eine schwere Abfuhr geholt hatte, eingefunden, um in engster Kameradschaft mit dem Gastgeber des Abends, Parteigenossen Rudolf Heß, zusammen zu sein. Das Stimmengewirr brach jäh

ab und ging in donnernde Sieg-Heil-Rufe über, als nun der Stellvertreter des Führers, begleitet von Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jn- q u a r t und dem Beauftragten des Führers für die Volks abstimmung, Gauleiter Bürckel, den Saal betrat, um mitten unter den Kameraden Platz zu nehmen. Rudolf Heß sprach zu den einzelnen, setzte seinen Namenszug auf die vergilbten und verknitterten Papiere, die man vor den Häschern der Systemzeit wie ein Kleinod hütete. Da steigt er schon auf den Stuhl, in der Hand

Schmidhofer, Linz, Schmidt-Schmidtsfelden, Graz, Emil Schrott, Wien, Erwin Seftschnigg, Wien, Rudolf Selinger, Wien, Gauamtsleiter Sa- bolek, Wien, Franz Stelen, Wien, Christian Straubinger, Salzburg, Karl Stromberger, Steiermark, Stuppäck, Wien. Franz Teihenberger, Wien. Dr. jur. Ueberreiter, Steiermark, Felix Urstoeger, Ober österreich. Otto Weber, Wien, Eugen Weckowitsch, Wien, Karl Werner, Wien, Anton Wintersteiger, Salzburg, Josef Wosther, Bad gastein, Karl Hermann Wolf, Wien, Franz Wurm, Zillertal

. Johann Zafred, Walter Zeller, Wien, Josef Zink, Vox arlberg, Stefan Zmölnig, Kärnten. Machthaber 20 Jahre hinter Gitterstäben ihr Dasein verdäm mern sollten, sich in einem Nebensaal einzufinden, um sich mit ihnen persönlich noch zu unterhalten. Rudolf Keß im Wiener Ehrenmal. Wien, 8. April. Heute vormittags um 11 Uhr fuhr der Stell vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, mit seinem Stabe beim Heldendenkmal vor und begab sich nach einer kurzen Begrüßung durch die ausgerückten Formationen

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 12
Date: 02.06.1912
Physical description: 12
nicht mehr vor Verfolgung und Unterdrückung. Rudolf ll. ließ sogar spanische Truppen unter General Mendozza in Westphalen zur Unterdrückung der Protestanten einrücken. Zn derselben Zeit rottete Erzherzog Ferdinand, der nach malige Kaiser Ferdinand II. in Steiermark die Pro testanten gänzlich aus und dasselbe tat Herzog Max von Bayern in seinem Lande. Das Haus Habs burg hatte sichs im Bunde mit den katholischen Fürsten Deutschlands zur Lebensaufgabe gemacht, den Protestantismus in ihren Ländern

der Wühlarbeit der Jesuiten und ihres Anhanges. Den übrigen Mitgliedern des Hauses Habsburg war die stumpf sinnige Gleichgültigkeit, mit welcher Kaiser Rudolf II. dem Kampfe der katholischen Kirche gegen die Protestanten zusah, schon längst ein Dorn im Auge. Sie erklärten darum die Kaiserlich Römische Maje stät 1606 für blödsinnig und regierungsunfähig, und setzten den Erzherzog Matthias als Regenten und Oberhaupt des habhburgischen Hauses ein. Matthias zwang nun den Kaiser, ihm Ungarn, Mähren

und Oesterreich abzutreten. Ueber die Kaiserkrone konn ten die Erzherzoge nicht verfügen. Als Kaiser konnte Rudolf nur durch Reichsbeschluß abgesetzt werden. Rudolf 11. wollte sich nun von seiner Haus macht wenigstens Böhmen noch retten und verlieh darum in einem Majestätsbrief vom 11. Juli 1609 den Tschechen das Recht auf Ausübung ihrer utraquistischen, im Wesen eigentlich auch protestan tischen Religion und Erbauung protestantischer Kir chen. Damit hatte sich Rudolf II. von dem Prinzipe seines eigenen

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Außferner Zeitung
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Page 21 of 28
Date: 12.07.1913
Physical description: 28
Organ für den politischen Bezirk Rer Beilage zur „Außlerner Zeitung". .Aus großer Zeit. J Pleiter rasten die beiden. Die Verfolger blieben K ^ immer weiter zurück. Da stöhnte Lothar wieder 'HD wirkte im Sattel und seufzte: „Ich kann nicht mehr." — „Dann fei uns.Gott gnädig!" keuchte Rudolf, drängte sein Pferd rasch entschlossen zu dem iemes Bruders, riß ihn auf sein Roß, umschlang ihn mit der Linken und nahm mit der rechten Hand den Zügel des ledigen Pferdes. Schwer war die Last für Rudolfs

Tier; zwar hielt es aus, aber immer langsamer wurde die Gang art. Die Flanken schlugen schwer und schwerer. Besorgt schaute Rudolf von Brenkenha- gen zurück, aber die Verfolger waren weit, weit zurückgeblieben. Freier atmeten die Brüder; schnell wechselte Rudolf die Tiere, gewahrte dann aber mit Schrecken, daß des Bruders Kraft immer wehr schwand, daß er schwerer und schwerer wurde. Zuletzt wußte er ihn ganz halten wie em Kind. Drüben tauch en die Türme der Stadt Lüne burg auf, und immer sehnsüch

tiger schaute renkenhagen hin; denn Lothar lag jetzt ohnmächtig in nem Arm. Nun holte er ein Bäuerlein ein, das ganz g nachlich gen Lüneburg fuhr und den beiden elenden Heide- rleppern Zeit ließ. "Gut Freund!" grüßte Rudolf. Und der Bauer knurrte: "^er Deibel zwicke Napoleon und seine Bagage." ^Hat er denn keine besseren Gäule?" r ■ ~ n blinzelte der Mann Brenkenhagen aus klugen Aeug- o^'Zvigte einige große Zähne und sprach: ^ "wehere, lieber Herr! wenn schon, denn schon. Die Von §hco Liefert

für ihre Schandtaten." Der biedere Heidebauer fuhr sich über die Augen, räusperte sich und spuckte weit aus. „Diese Be stien!" Und Ru dolf fragte:. „Wo hat er denn seinen Sohn?" „Steck' mal deinen Kopp 'raus, Heinrich!" gebot der Bauer. Und aus dem Heubundhaufen schob sich ein fri sches Jünglings gesicht. „Kannst du reiten?" fragte Brenkenhagen. Und der Bursche meinte: „Na, und ob!" Dann teilte Rudolf dem Bauer kurz sei nen Plan mit. Und hurtig sprang Heinrich Denker aus dein Heu heraus. Lothar wurde ins Heu

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 07.01.1912
Physical description: 12
. Von Matthäus I 0 k s ch. (13. Fortsetzung.) Rudolf von Habsburg war am 29. September 1273 in Frankfurt zum deutschen König gewählt worden. Das Reich empfing mit ihm sein fünftes Kaisergeschkecht. Auf die papstfeindlichcn Hohen staufen waren die der Kirche ergebenen Habsburger gefolgt. Es muß anerkannt werden, daß Rudolf von Habsburg, dieser eben so tapfere als staatskluge, ebenso fromme als sittenstrenge, in seinem ganzen Wesen schlichte Mann es trotz seiner bescheidenen Machtmittel verstand

men enthielt. Diese grundsätzliche Abweichung von dem bisherigen System aller deutschen Kaiserge schlechter gewann ihm nicht nur die Freundschaft des römischen Stuhles, sondern auch des deutschen Volkes, welches nicht mehr auf italienischem Boden Hirngespinnsten nachjagen und seine Söhne opfern mußte. Rudolf fühlte sich nun stark genug, den unvermeidlichen Kampf mit König Ottokar 11. von Böhmen aufzunehmen. Durch Verheiratung seiner zahlreichen Töchter mit deutschen Reichsfürsten

hatte er seinen Anhang zu verstärken gewußt, sowie er durch sein zuvorkommendes Wesen alte Herzen für sich 311 gewinnen verstand. Noch che der Krieg ausbrach, hatte Rudolf durch diplomatische Künste seinen Gegner zu isolieren sich alle Mühe gegeben. Nur der Bayernherzog gefiel sich in einer doppel züngigen Rolle. Um den König von Ungarn für sich zu gewinnen, hatte Rudolf sogar eine seiner Töchter an den halbwilden Herzog von Slavonicn verlobt. Der Wahlspruch: Felir Austria nube" war schon von dem Stammvater

der Habsburger in die Politik des Hauses eingeführt worden. Fünf Töch ter mußten herhalten, den neuen deutschen Thron zu stützen. So konnte es dann auch nicht fehlen und in der Schlacht am Marchfetde (26. August 1278) erlag der hochfahrcnde Tschechenkönig der überlegenen Schlauheit das Habsburgers. Otto kar II. hatte den Versuch, aus einem Stücke Deutsch lands ein Slavenreich zu bilden, ja vielleicht ganz Deutschland in seine Gewalt zu bringen, mit dem Leben gebüßt. Rudolf setzte nach gewonnenem Feld zuge

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 09.06.1912
Physical description: 12
.) va; deutsche UolR und leine Sailer geledl echter. Von Matthäus I o k s ch. (Fortsetzung.) Die wächste Folge war ein Kampf der beiden Brüder Rudolf II. und Mathias um Böhmen. Es war dies weniger ein Krieg als ein ausgiebiges Morden, Sengen und Schänden zügelloser Horden Rudolfs und Mathias. Am 24. März 1611 zog Mathias mit einem Heere in Prag ein und ließ sich, nachdem Rudolf die Entsagungsakte unterschrieben hatte, wobei er die Feder aus Zorn zerbiß, zum König von Böhmen krönen. Dem deutschen Kaiser Rudolf

war nun nichts geblieben als seine Kaiser krone, die aber keinen Wert mehr besaß, da man sich in Deutschland längst daran gewöhnt hatte, sich ohne Kaiser zu behelfen. Am Ende war auch kein Kaiser immer noch besser als so Einer wie Rudolf. Das deutsche Volk hatte es weit gebracht. Es besaß jetzt einen Kaiser, der weder Land noch Gut, noch Geld besaß. Die skandalöse Maßregelung seines Kai sers hatte es aber ohne Schamröte ruhig mit ange sehen und den Unwürdigen nicht einmal abzusetzen die Willenskraft aufgebracht

. So sah dies Deutsch land vor Ausbruch des 30jährigen Krieges aus. Rudolf II. überlebte zum Glück seine und Deutsch lands Schmach nicht lange. Er starb am 20. Jänner 1612 in seinem Prager Schlosse. Deutschland hatte 36 Jahre so einen Kaiser ausgehalten. An Stelle des blödsinnigen Rudolf wählten die deutschen Kurfür sten fünf Monate später den schwachsinnigen Ma thias zu ihrem Kaiser. Ein solches Volk verdiente wirklich das Los, von dem es bald darnach erreicht wurde. Kaiser Mathias war im Juni 1612

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 03.11.1929
Physical description: 8
, wir bekommen Sie Sache schon heraus, so einfach ist sie nicht. — Ich soll in Minuten das Seltsame erklären können, was du in vielen Stunden nicht herausgebracht hast." „Stift) gut, ich will wich beherrschen." „Wie alt ist Ilse jetzt?" „Zirka sechs Jahre-. .." „Hw ... sechs Jahre..Rudolf überlegt fieberhaft. „Weiter .. . weiter . .brüllt der Meister . .. und sein riesenhafter Körper beginnt vor innerer Qual zu beben. Dr. Lengfelöer bleibt unerschütterlich ruhig. — Lang sam schürst er tiefer

, bis ihm alles klar wird. — Nur so konnte er dem maßlos erregten Freunde nützen. „Das Gesicht zeigt ja eigenartige Betontheit — Schärfe des Ausdrucks — und trotzdem: Ilse Lorch ist es nicht." „Rudolf!" Der Meister prallt bestürzt zurück. „Heinz, wir sind jetzt ans der richtigen Spur." „Du . .. du ., meinst vielleicht gar . ..? lallt der Nialer fassungslos. Der Chefredakteur umklammert plötzlich Rautenbachs Schultern. — Auch er ist jetzt maßlos erregt, je näher er dem Rätsel kommt. t „Noch etwas anderes prägt

sich in Sichern Kinder antlitz aus, etwas Fremdes, Rassiges, das nicht Lorchs Art ist." „Was ... was sagst du da? Etwas Fremdes, Rassiges .. . das nicht Lorchs Art ist?" t . In Nautenbachs Kopf beginnt es sich zu drehen. „Das ist es, was du als Künstler wunderbarerweise im Antlitz Ilses gesehen hast. Dein meisterhaftes, genia les Können hat ein Geheimnis ansgedeckt." „Nein . .. nein, Rudolf. Vielleicht bewirkt dies alles doch das Blut der Mutter. Die Markhoffs sind ein ur altes Rassegeschlecht." „Ich kenne

die Familie so genau wie du ».. aber auch das ist es nicht." „Immer Unbegreiflicheres türmt sich vor unserer Er kenntnis aus, Rudolf." Dr. Lengfelöer geht aufgeregt hin und her. Der scharfe Verstand des Chefredakteurs verfolgt jeden auftretenden Gedanken mit blitzesschneller Kombination und plötzlich greift er nach Rautenbachs Arm, so jäh trifft ihn die gefundene Lösung des Rätsels. „Was ist dir, Rudolf?" frägi ihn der Meister er schrocken. „Soll ich das Fenster öffnen? Es ist wirklih unerträglich heiß

hier." „Latz das!" wehrt der andere erregt ab und reißt Heinz ungestüm vor die Staffelei. „Ein anderes Gesicht drängt sich herein . . schreit nun der Chefredakteur wild . . . „scharf geschnitten und energisch, mit milden, traurigen Augen, die in ihrem Ernst und ihrer Glut in eine andere Welt zu blicken scheinen. . ." „Bei unserer Freundschaft, Rudolf, ich habe das Kind doch nicht anders porträtiert. Wie es tatsächlich vor mir saß — zeichnete ich es — nicht besser und auch nicht schlechter

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.06.1934
Physical description: 8
eine beschränkte ist, ist eheste Anmel dung erforderlich. Diese ist zu richten an das Volks bildungsheim Hubertenhof bei Amstetten, Nied.-Oest. V ovlvuge und ■ u. Theater im Leosaal. Sonntag, 24. Juni. 8 Uhr abends, gelangt die überaus lustige Posse „Der verkehrte Braut" zur Ausführung. Spielleitung Rudolf Berger. war stark; bisher hatte sie noch nie einen so ungeheuren Beifall gehabt. Immerhin, all das konnte sie nicht dar über hinwegtäuschen, daß sie in den nächsten Tagen große geldliche Verpflichtungen

zu erfüllen hatte. Ihre Gläubiger hatten, durch die Verlobung mit Overberg vertröstet, schon lange gewartet, jetzt endlich mußte sie bezahlen. Mechanisch schminkte sie das Gesicht ab, schickte die Garderobefrau hinaus. Sie mußte heute mit Rudolf Overberg sprechen. Worauf sollte sie warten? In ein paar Wochen konnte sie verheiratet sein, und alles war gut. Wenn sie nur gewußt hätte, wie es kam, daß die Summen sich so ungeheuer angesammelt hatten! Ihre Gage war sehr hoch, aber viel höher

waren ihre An sprüche gewesen. Unbedenklich hatte sie Kredit ange nommen. Immer von neuem . . . jetzt war die Summe so groß geworden, daß sie erschrak. Wenn sie nur nicht auch noch diesem Bergmann in die Finger geraten wäre? . . . Einen Augenblick überlegte sie, ob sie Rudolf alles erzählen sollte. Selbstverständlich würde er ihr helfen. Sie stellte sich die Unterredung vor, sie sah im Geiste seine ernsten, grauen Augen auf sich ruhen . . . nein, nein ... wie peinlich! Es ging eben nicht. Wenn sie verheiratet

war, standen ihr ohne weiteres genügend Mittel zu Gebote, dann konnte sie ohne Sorgen die Summe nach und nach bezahlen . . . In ihre Gedanken fiel Overbergs tiefe Stimme. „Fertig, Evelyn?" Sie erschrak. Dann suchte sie ihrer Stimme Festig keit zu geben. Sie ging zur Tür, hinter der er stand, und rief heiter: „Noch nicht. Bitte, Rudolf, geh schon vor. Ich komme gleich nach." Eine Viertelstunde später betrat sie das kleine Wein lokal, in dem sie mit ihrem Verlobten verabredet hatte. Langsam, ganz

im Bewußtsein ihrer Schönheit und Eleganz, schritt sie durch den Raum. Bewundernde Blicke folgten ihr von allen Seiten. Sie hatte das blonde Haar zu einer schimmernden, leuchtenden Wolke emporgekämmt, das jetzt wieder ganz ruhige und be herrschte Gesicht sorgfältig und unauffällig geschminkt, das Abendkleid aus schwarzem Samt und weißem Hermelin ließ ihre stolze, etwas kalte Schönheit voll zur Geltung kommen. Nach der Begrüßung saßen sich die Verlobten eine Weile still gegenüber. Schließlich hob Rudolf

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.04.1935
Physical description: 6
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die eutgeltl. An kündigungen im redakt. Teile sind mit Nummern versehen ftetfag 19. «peil 1935 Rmmnee 92 Das Urteil Im SchyfifoyüdproseS W i e n. 18. April. Es wurden verurteilt: Alexander Eifler zu 18, Rudolf Löw zu 15. Franz Musil zu 12, Josef Sispela zu 10, Johann Po korny zu 10. Anton Latznig zu 10. Theodor Schuh bauer zu 10 Jahren schweren Kerkers. Wilhelm Kahn erhielt 1 Jahr. Heinrich Had V/ 2 Jahre. Karl Tam- bornino 1 Jahr. Josef

Bernert 1 Jahr. Franz Dechat 5 Jahre. Ludwig Dienst! 2 Jahre. Rudolf Bockt 7 Jahre. Karl Kirchenberger 7 Jahre, Franz Cechota 1 Jahr, Ludwig Drotz 1 Jahr. Ludwig Heinemann 8 Jahre. Heinr. Kern 1 Jahr, Wilhelm Svatos 8 Jahre Kerker, Wilfried Stix wurde freigesprochen. ürteilsbesrüntung: I. Die Angeklagten Alexander Eifler, Rudolf Löw^ Franz Musil, Josef Sispela, Johann Pokorny, Anton Latznig, Theodor Schuhbauer, Franz Dechat, Rudolf Bockt, Karl Kirchberger, Ludwig Heinemann und Wil helm Svatos

, der Regierung mit Waf fengewalt entgegenzutreten, als Rädelsführer etwas unternommen, was auf eine Empörung und den Bürgerkrieg im Innern angelegt war. 2. Die Angeklagten Wilhelm Kohn, Heinrich Had, Karl Tambocnino, Joses Bernert, Ludwig Dienstl, Franz Cechota, Rudolf Drotz, Heinrich Kern haben die unter 1. angeführte hochverräterische Unternehmung der Behörde anzuzeigen vorsätzlich unterlassen, wiewohl sie diese Anzeige machen konnten, ohne sich, ihre Angehörigen oder diejenigen Personen

, die unter ihrem gesetzlichen Schutz stehen, einer Gefahr auszu setzen. Alexander Eifler, Rudolf Löw, Franz Musil, Josef Sispela, Johann Pokorny, Anton Latznig, The odor Schuhbauer, Franz Dechat. Rudolf Bockt, Karl Kirchberger, Ludwig Heinemann und Wilhelm Sva tos haben hiedurch (zu 1.) das Verbrechen des Hoch verrates, Wilhelm Kohn, Heinrich Had, Karl Tambar- nino, Josef Bernert, Ludwig Dienstl, Franz Cechota, Rudolf Drotz und Heinrich Kern (zu 2.) das Verbrechen der Mitschuld am Hochverrat durch Unterlassung der Anzeige

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Page 2 of 4
Date: 12.04.1921
Physical description: 4
verlassen, um meine Schwester Stephanie und ihren Gat ten, den Kronprinzen Rudolf zu begrüßen. Rudolf er blickte mich, ließ Stephanie stehen und kcnn gerade auf nrich zn: „Sie ist hier," sagte er, ohne jede Begrüßung. „Ach, wenn M) mich nur von ihr befreien könnte!" Ich blickte zur Beeera hinüber, zwei brennende Augen fixier ten uns. Sie hatte Rudolf ganz in ihre Gewalt gebracht und wünschte, daß er sie heirate. Ihr Verhältnis dauerte bereits drei Jahre. Die Jaunlte, aus der die Beeera stammte

, war griechtschen Ursprungs, eine btirgerliche Familie mit einigen Beziehungen zum Adel, zahlreich un- wenig vermögend, baute sie ihre gmrze Zukunft auf die Gunst des Thronfolgers. Auf der Abendgesellschaft war ich über die fieberhafte Nervosität meines Schwagers sehr betroffen. Es war zu Anfang der zweiten Hälfte des Ja nuar 1889. Ich glaubte, ihn bcrrchigen zu können, und sagte zu ihm einige Worte, die Rudolf gewiß nicht miß fallen lottrüen: „Sie ist sehr schön!" Dann sah ich zn mei ner Schwester hinüber

, die, gleichfalls sehr schön und kö niglich geschmückt, ihren Cercle hielt. Mein Herz krampfte sich zusammen, alle drei waren unglücklich. Rudolf hatte sich entfernt, ohne mir zu antworten. Einige Augenblicke später kehrte er zurück und flüsterte mir zu: „Ich kann von ihr nicht lassen!" Ich sagte zu ihm: „Geh' fort, geh' nach Aegypten, nach Indien, mache eine Reise, wenn du liebeskrauk bist! Dann wirst du gesund werden!" Er zuckte kgnv, merklich mit der Achsel und sprach tm weite ren Verlauf

der Abendgesellschaft nicht mehr mit mir. Ei« trauriger Abend, eine Atuwsphäre des Unbehagens la gerte auf der glänzenden Versammlung. Bei mir war der Eindruck so stark, daß ich die ganze Nacht kaum SHU finden konnte Ich batte Schritt für Schritt die Entwick lung der Leidenschaft des Kronprinzen Rudolf verfolgt und gleich bei meinem Autriti bei Hofe hatte ich an ihw Gefallen gefunden. Er bezeigte mir viel Freundschaft uud war beinahe im gleichen Alter und ich wage es zn sagen, dotz wir uns in vielen Richtungen

glichen. Rudolf Me B«trauen zu mir. Bald fühlte ich, daß das, was er M mich empfand, mehr als Vertrauen war. Das kam Ui m Ost vor, feit ich mich in Wien befand, als daß ich mich nicht in acht nahm, aber Gott weiß, ob ich vielleicht etwas Verdienst daran habe, wenn ich dem Kronprinzen in ver trautem Gefpräch sagte: „Verheirate dich, ich habe eim Schwester, die mir gleicht! Heirate sie!" Das erstemal, als ich mit ihm davon sprach, verließ er nnch sofort und sagte: „Ich ziehe Mizzi vor!" Mizzr

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Page 12 of 12
Date: 19.12.1926
Physical description: 12
aller Arrer werden nnt neuem Ma terial in allen Madr- farben in Wolle urt Baumwolle, zu Halb schuhen irckgiwr, rcvü- ricrt. Ein Versuch wird iefce Tante vollauf srtedizen. Nut auf Wunsch aus 3 Paar 2 Paar. Preistafel und T tif otm u ster orsichÄich -bei der Ile der nahm-' stelle Skilergafse Nr. % im Laden. HA! Innsbruek, Seilergasse Nr, 18. Prompter Versand 18147 rtfsWrfw. Nähmaschinen in htra che» MShelairsftattmiW Mafchinenhandlnng -aü —<»■ an«skir»z ( Reue -BKHsr für Rudolf Hans Bartsch, Venus

und das Mädchengrab, Liebesgeschichte eines Sonderlings .... Max Dreyer, Das Riesenspielzeug Emil Ertt, Am Haus zum Seidenbaum Herbert Eulenberg, Sterblich Ansterbliche .... Gustav Frenssen, Otto Babcndreb, autobiographischer Roman . . . . . . . . . Zahn Galsworthy, Die Forsyte Saga, 3 Bände . Franz Karl Ginzkey, Der Kaler Hpsilon .... Rudolf Greinz, Me große Sehnsucht, Roman . Rudolf Greinz, Tiroler Leut, lustige Geschichten . Paula Grogger, Das Grimmingtor Rudolf Haas, Die drei Kuppelpelze des Krimmalrates

. Emil Hadina, Himmel, Erde und Frauen, ein Zyklus von 5 10.80 „ 6.30 „ 13.50 12.60 n. Handel-Mazzetti, Das Blutzeugnis Rudolf Herzog, Das Fähnlein der Versprengten Robert Hohlbaum. Me Pfingsten von Weimar Rudolf Huch, Wilhelm Brinkmeyers Abenteuer, ihm selbst erzählt ........ E. 3. Kolbenheyer, Das dritte Reich des Paracelsus . E. I.'Kolbenheyer, Das Lächeln der Penaten . Heinrich Mann, Liliane und Paul ..... Heinrich Schullern, Zwischen Welt und Bergesstille, aus- gewählte Dichtungen Wilfred

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 05.08.1931
Physical description: 8
bewährte sich gleich vielen seiner Kriegskameraden in sei nem neuen bescheidenen Beruf ebenso wie früher als Offizier und brachte die Werkstatt bald auf eine solche Höhe, daß von weit und breit die Leute zu ihm kamen und er eine Montagehalle dazubauen mußte. Sein Sohn Rudolf, der etwa um fünf Jahre älter als Hanna war, wurde aber, wenn er nach Schloß Erbreichsdorf kam, dort wie ein Verwandter gehalten, war auch im Winter in der Cottagevilla der Heysings ein regelmäßiger und stets gern gesehener Gast

. Wirklich nahe kamen er und Hanna sich, als er dann Student an der technischen Hochschule wurde. Hanna hatte ja damals, wo ihr Vater noch lebte, eine stille, in sich gekehrte Art, und auch Rudolf war ein Träumer in die Zukunft hinein, wenn auch seine Luftschlösser aus Stahl gebaut waren und stählerne Maschinen in sich bargen. Stundenlang konnten die beiden zusammensitzen, Ru dolf phantasierte mit halbgeschlossenen Augen von Maschinen, wie sie die Menschheit in fünfhundert Jahren bauen

würden, wenn sie bereits die Herren aller Kräfte waren, oder in einem späten Jahrtausend, wo sie und diese Kräfte schon Brüder sein mußten, geeint im Streben, zu einem unausdenkbar hohen Ziel. Aber es kam auch eine Zeit, wo sich die Wege beider zu trennen schienen. Hanna erfuhr nach dem Tod ihres Vaters jene innere Umwandlung, über deren Sinn und Ursache sie sich selber keine Rechenschaft geben konnte, und Rudolf blieb bei seinen Neigungen, die sich nun schon etwas praktischer auswirkten und zu Plänen phantastischer

wenn auch sicher einmal ausführbarer Maschinen wurden. Trotzdem blieben die Beziehungen der beiden herzlich wie bisher, es bereitete ihnen aufrichtige Freude, wenn sie einander wieder einmal trafen, was freilich seltener als ftüher geschah. Rudolf war zu sehr in seine Studien, Hanna in ihre neuen Aufgaben eingefponnen. In der letzten Zeit hatte die Trennung schon fünf Monate gedauert. „Ich weiß ja gar nicht mehr, wie er aussieht!" sagte Hanna lachend zum alten Prant. Aber der brachte mit strah lendem Gesicht

ein Telegramm. „Jngenieurprüfung Aus zeichnung komme heute abend Rudolf." Hanna drückte Prant die Hand. „Da kann man wirklich stolz sein . . . mit den Auszeichnungen gehen sie heute sehr spärlich um!" Prant wurde ein wenig geheimnisvoll. „Und dabei hatte er gar nicht viel Zeit für das Studium aufwenden können, weil er an einer Erfindung arbeitet, über die er nichts Nähereres verlauten läßt." Hanna fuhr erstaunt auf. „So, was Besonderes? Vielleicht gar ein neuer Motor

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 18.11.1906
Physical description: 16
Da singen ausgelassene Burschen, da sühren Liebes paare leise Zwiesprache. Frau Weinreb ist ärgerlich sie hat sich mehr von dieser Abendtour versprochen- Rudolfs Antrag hat sie bestimmt erwartet. Nun stehen sie beide vor dem neuen, prächtigen Schloß Hagenbruch, Es bietet sich nur Gelegenheit zu flüchtigem „Gute Nacht"-Gruß, denn Knechte und Mägde sind ringsumher. — — — Rudolf eilt mit großen Schritten heimwärts. „Gertrud, Gertrud!" murmeln seine Lippen. „Wenn du es gesehen! Sie war in der Nähe

. — Werden Sie glücklich und gönnen Sie mir dann und wann eine Minute in der Erinnerung. — Mein Weg führt mich in die weite, weite Ferne. Wir werden einander nie wieder sehen!" Rudolf fühlt ihre kalte, eisigkalte Hand. Er vermag kein Wort zu sprechen. Schon ist die Erscheinung verschwunden in den schwarzen Föhren — nur Spitz ist noch da, und sein munteres Bellen beweist dem erschütterten Manne, daß alles Wirklichkeit war. IV. Der Herr Oberförster befindet sich in übelster Laune. Er räsoniert, schilt, nörgelt

, als liebe Freundin zu bleiben. Doch Gertrud hielt etwas zurück. Die Liebe war es. Gerade an dem Tage, als die gütige, milde, leidende Dame ihr den Vor schlag machte, wurde sie inne, daß es weit mehr als bloße Freundschaft war, was sie zu Rudolf, zu dem stillen, un glücklichen Manne zog. Die Liebe erwachte mit lodernden Flammen in ihrem Herzen, des Paradieses Pforten öffneten sich ihr, und sie schaute seine große, göttliche Herrlichkeit. Doch man hatte sie hinausgetrieben aus dem Garten Edens. Sie stand

. Wie atmete er aus, als ein alter Briefträger nahte. Dem schloß er sich an, ohne des „schwarzen Kuntzes" Erwähnung zu tun. Die Drohung sollte ja zweifellos bedeuten, daß der Zuchthäusler nicht verraten sein wollte. Rudolf war heute weit später aufgestanden, als es seine Gewohnheit war. Er bedurfte des Schlafes, darum wies er ihn nicht von sich, als er lange nach Mitternacht an sein Lager trat. Und das war klug gewesen, denn heute konnte der geplagte Mann wieder klar denken. Nachdem er hastig eine Tasse

schwarzen Kaffee getrunken, eilte der junge Dänhofer nach draußen, aufs Feld, um zu sehen, wie weit man mit der Kartoffelernte sei. Da waren wieder nur wenige Leute aus der Stadt und dem Dorfe erschienen. Sein Lohn galt den meisten für zu niedrig. Mit Murren und Widerwillen arbeitete man. — Von Levy waren fünfzehntausend Mark auf der Post. Rudolf breitete die vielen Scheine, es waren meist solche zu tausend Mark und etwa zehn zu hundert Mark, nachlässig auf den Tisch seines Arbeitszimmers. Zweimal

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 16
Date: 09.04.1916
Physical description: 16
, Oberleut nant, Bozen. In Innsbruck gestorben: Josef Holzer, Korporal; Karl Anmaier, Infanterist; Johann Fauland, Infan terist; Rudolf Lanzer, Korporal; Alois Zadrazil, Mil.-Kutscher; Josef Niedersteiner, Landesschütze: Karl Tausch, Landesschütze: Josef Viola, Zugsfllhrer; Wenzel Duresch, Kanonier; Johann Roth, Land sturmmann; Alois Maixner, Kaiserjäger: Adam Paisser, Korporal; Franz Mlinar, Infanterist; Enrico Simonini, Landsturmmann; Amadei Valquiero, Ober- jäger; Josef Vavraska, Infanterist; Josef

Dr. Franz Hirt; dem Landsturmingsnieur Ludwig Sterner-Rainer. Das Offizierskrenz des Franz Josef- Ordens: dem Obersten Stephan Balthasar. Der Orden der Eisernen Krone drit ter Klasse: dem Major Heinrich Stainer, dem ge fallenen Hauptmann Franz Taslar. Der Orden der Eisernen Krone 3. Kl. dem Obersten d. R. Rudolf Meißner, dern Hauptmann Oswald Jrlweck, dem Hauptmann Alois Wambera. Das Militnrverdien ft kreuz 3. Klasse: dern Hauptmann Karl Mayerweck, dem Oberleutnant Franz Sedlaczek, dem Major

d. R. Rudolf Ritter von Weittenhiller, dem Hauptmann Maximilian Rabatsch, dem gefallenen Oberleutnant Adolf Listhuber und dem Leutnant Hermann Göhlert- Das Miiitärverdien st kreuz 8. U Rest-Leutnants Rudolf Soukup und Rudolf sw dem Hauptmann Ludwig Goerl, dem Ofccrftlcute Ludwig Tfchan, dem Rest-Leutnant Eduard dem Oberleutnant Ferdinand Zimmerl, dem manne in der Reserve Emil Exner, den Haupts Friedrich Laurent und Artur Micheluzzi, dem M Oberleutnant Max Silber. Das Silberne Verdien st kreuz mitd Krone

Ebenbichler, ^ Er Feldwebel Josef Helm, dem RcchnungsunteroW |toi Rudolf Reiter, den Feldwebeln Karl Porsch und El« l« Max Begmann, dem Zugsführer, Titularfeldweq «s Franz Adolf Seidl, den Refcrveoberjägern KasparM ner. Wilhelm Schatz, Franz Hille, Leopold Hofer M « Eduard Obholzer. w :[p Das Silberne Der dien st kreuz mit in wl Krone am Tande der Tapferkeitsmedaille dem Üid de laroberjögcr Hugo Klein, den Rechn.-UnteroffizÄ & 1 Klasse Anton Kosler, dem Landsturm-Oberjir Eli Eugen Rainer

Hölzl, d Nechnungsunteroffizier 1. Klaffe Franz Engels, -b Feuerwerker Wenzel Legat, Lern Reinhold KöMi dem Oberjäger Alois Amplatz, den Feuerwerkern Lw Steinitz und Leopold Klein, den Rechnunas-llntei offizieren 1. Klaffe Alois Frank, Hermann Schächer und Franz Soltyfik. Das Silberne Verdien st kreuz ata Bande der Tapferkeitsmedaille: den führern Alois Feichtinger, Rudolf Nemec, dem Land sturm-Jnfanteristen Konrad Eberle, dem PotroM führer, Titularzugsführer Jos. Horak. Das Silberne Verdien

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