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Unterinntaler Bote
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Page 17 of 18
Date: 24.06.1911
Physical description: 18
' glänzendes Los," dachten die Rosen, als sie zu Füßen der Sängerin lagen und all' die Pracht der Menschen sahen. Auf dem Wege zur Bühne war ein Stengel geknickt worden, unbeachtet lag eine Rose im Staube. Da sah sie ein Arbeiter, der an der Bühne beschäftigt war. Er hob sie auf und brachte sie seiner kranken Mutter. Die Mutter bedauerte die arme Rose, die nicht für die ärmliche Umgebung der Dachstube geboren sei. Die Rose aber nahm sich vor, ihre ganze Pracht zu entfalten trotz der Dachstube. Und jedesmal

, wenn das Auge der Mutter auf der Rose ruhte, freute sie sich der Liebe ihres Sohnes, der ihr den Frühling mitgebracht hatte. Der Wind wollte wissen, daß diese Rose am glücklichsten sei. — i M. Köhler. für den Arbeitstisch unserer §rauen und Töchter. Schnittmuster können gegen Einsendungen des Betrages in Frankomarken bei Frau Weßner-Lehny, Brunnenberg 4. St. Gallen.(Schweiz), bezogen werden. Das erste Kleid hat einen glatten Rock, den unten ein auf gesetzter blauer Taftstreifen schmückt. Passend

dazu sind der kragen lose Halsausschnitt, und die halblangen Ärmel, blaue Gürtelschnur, weiße Atrohtoque mit blauer Strohborte und Schleife. — Die Roten. (Nachdruck verboten.) In strahlender Schöne stieg der Morgen auf, die ersten Strahlen der Sonne küßten die taufunkelnden Rosenknospen wach. War's ein Wunder, daß ob dieser Pracht Sonne und Tau sich stritten, wer der Rose am nächsten stehe! Als sich der Morgenwind erhob, koste auch er zärtlich mit den halberschlossenen Blüten und ver sprach, am Abend zu erzählen

von den Schicksalen der einzelnen Rosm. Durch dm Gartm schritt eine Mutter, in schwärze Trauer gewänder gehüllt. Die halbgeöfsnetm Rosen erinnerten sie an eine junge Menschmknospe, die der Tod in der ersten Jugendblüte ge- brochen hatte. Sie brach einen Strauß der weißen Rosm und legte ihn auf die Brust ihres toten Kindes. „Bin ich nicht glück lich," dachte die Rose, Erdmblüte und Himmelsröselein beisammen! Als die Mittagssonne niedersengte, da neigte eine Rose sich nieder. „Du sollst nicht welken," sprach

eine alte Frau, knickte die Rose und vermengte die duftmden Blätter mit Lavendel. „Ich habe eine hohe Ehre," dachte die Rose. Wie die Bevorzugtesten der Menschen werde ich einbalsamiert. Wüßten das meine Schwestern, die würde ich beneidet. —• Ein Dichter vernahm das Klagen der Rose, daß gar so kurz ihre Herrlichkeit wäre. Begeistert rief er: "Sie soll in meinen Liedern weh'n und dort ein ewiges Leben haben." Nun klagte die Rose nicht mehr. — Von glücklicher Hand wurden die schönsten rotm Rosen gepflückt

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Unterinntaler Bote
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Page 13 of 18
Date: 24.12.1910
Physical description: 18
403 „Ich bin gekommen, um mit Ihnen nochmals Rücksprache zu halten über den Rat, den ich Ihnen diesen Nachmittag gegeben," kntgegnetc Herr Quinee. „So, so!" versetzte Rose, „nun, ich kann Ihnen höchstens dank bar sein, daß Sie sich meiner Angelegenheit so warm annehmen." „Ja, ich habe in der Tat keine Ruhe gehabt, seitdem ich die Lache genauer erwogen und mir gestehen mußte, daß ich diesmal fehl gegangen und eigentlich ein unzutreffendes Urteil gefällt habe." „Meinen Sie das wirklich?" fragte

der Pächter verlegen. „Ich habe ja nur genau Ihren Rat befolgt, und wenn ich unrecht ge handelt, so liegt die Schuld doch nicht an mir." „Irren ist menschlich," sagte der Schuhmacher laut, als Ant wort auf ein leises Gemurmel, welches sich um ihn her vernehmen lies;. „Ich kenne einen Mann, der eine Frau ihres Geldes wegen geheiratet hat, und erst nach der Hochzeit stellte es sich heraus, daß sie gar keines besaß!" „Nun, ich hoffe, daß ich nichts llnrechtcs begangen habe," sagte Rose ängstlich

. „Sie haben mir ja selbst erklärt, wie ich handeln sollte; diese Männer hier sind Zeuge davon. Es sei fern von mir, in irgend einem Punkte das Gesetz zu übertreten. Bitte, mir also zu sagen, Herr Quinee, was ich tun soll." „Wenn ich an Ihrer Stelle wäre", begann der Rechtsgelehrte, mit Mühe seine Zufriedenheit verbergend, „so würde ich den jungen Mann gleich freilassen, ihn um Entschuldigung bitten, und die Hoffnung aussprechen, er möge diesem kleinen Vorfall keine weitere Bedeutung zuschreiben. Wenn Sie wollen, Herr Rose

zu dem andern zurück, eifrig seine Taschen betastend. „William!" rief er, sich an seinen Freund Hogg wendend, „kannst du dich nicht erinnern, wo ich den Schlüssel hingelegt habe?" „Nein, ich weiß es wirklich nicht," entgegnete der Gefragte, dessen Gesicht sich wieder aufklärte. „Vor einer halben Stunde habe ich ihn in der Hand gehabt", erklärte Rose aufgeregt, noch immer in seinen sämtlichen Taschen herumsuchend, „er kann nicht weit sein." Herr Quinee wollte etwas erwidern, indes die Stimme ver sagte ihm. „Ach

, wie sich doch das Alter fühlen läßt," jammerte der Pächter. „Mein Gedächtnis ist lange nicht mehr so frisch wie früher. Ich hoffe aber doch, daß ich diesen vermaledeiten Schlüssel heute oder morgen finden werde." „Sie. . . Sie täten besser, die Tür aufbrechen zu lassen . . ." riet Ser Rechtsgelehrte, sich alle erdenkliche Mühe gebend, eine gleich- giltige Ruhe an den Tag zu legen. „Nein, nein", rief Herr Rose lebhaft, „ich werde doch mein Eigentum nicht so beschädigen. Ich habe das Recht, meinen Stall zu öffnen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 30.06.1912
Physical description: 16
und auf ihre Zucht große Sorgfalt ver wandt hat. Wahrscheinlich stammt die Rose aus Zentralasien, wo sie heute i och als Zentifolie wild wächst; von dort kam. sie über Griechenland, sti allen zu uns. Atu häufigsten finden wir die Rose in Persien, und hier wiederum hauptsächlich in der Provinz Schiras, wo sie auf Hügeln und in Hainen ohne Pflege prächtig gedeiht; auch in Aegypten und namentlich in der Türkei ist sie heimisch und dient zur Bereitung des kostbaren Rosen öls, von dem ein Kilogramm mit ca. 1200 Mark

in Venedrg, wo das Innere des wundervollei, Markusdomes Tausende von blutroten Rosen barg, die sch um die hohe», goldenen .Kirchenleuchter waichen und in breiten, sch mmer"den Girlanden das Schiff des Gotteshauses durchzogen, ihre süßen, schweren Düfte mit denen des Weihrauchs vermählend. Bei den Römern und Griechen war die Rose das Symbol der Liebe, Freude und zugleich der Sinnenlust; dem Christentum verkörperte sie Keuschheit und Tugend, daher entstand die Sitte der Päpste, die Tugendrose

zu verschenken. Im Mittelalter galt die Rose als Sinnbild der Verschwiegenheit, deshalb hing man in den Sitzungssälen der Rathäuser eine aus Holz oder Metall gebildete künstliche Rose auf. Die Redensart: sub rc>88. (d. h. unter dem Siegel der Verschwiegenheit) entstand in jener Zeit. Heute ist die Königin der Blumen in erster Linie das Wahrzeichen der Liebe und Unschuld. Dem hohen Ansehen entsprechend, dessen sich die Rose allzeit zu erfreuen gehabt hat, scheint es nur zu begreiflich, daß sie zu vielen

zünden Und hier auf Erden Herz zum Herzen trachtet" . . . Von den modernen Rosendichtern erwähne ich noch: den so früh verstorbenen Ludwig Jakobowsky, Hernrann Conradi, O. E. Hartleben, Georg Busse-Palma, Franz Evers, Dehmel, Rudolf Herzog, den ge feierten Romanschriftsteller, der auch eine Anzahl trefjl cher Rosentieder verfaßte, Gustav Felke, Prinz Emil von Schönaich-Carolath, Emanue! von Bodmann, Salus, Presber, Greif, Lilencron rc. rc. Sie alle und noch viele, viele mehr pre.sen die Rose

als Blume der Liebe in begeisterten Liedern. Es möge noch kurz erwähnt werden, daß auch für die Malerei und Baukunst das Bild der Rose stets große Bedeutung hatte. Die Königin der Blumen, deren bunter Blütenzauber uns hier im Norden nur wenige Monde lrng erfreut, will aber nickt allein ein Symbol der Liebeslust und Freude sein, sie mahnt uns zugleich an die Vergang- l chkeit alles Schönen, an den ewigen Wechsel, dem Irdisches unterworfen ist. Kurz sind die Tage der Rosen, und nicht allzulange dürfen

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 18
Date: 24.12.1910
Physical description: 18
Während zehn Minuten arbeitete der Rechtsgelehrte weiter: dann aber erreichte seine Neugierde ihren Höhepunkt. Er stand auf und begab sich langsam in die Richtung des Schuppens. Leise öffnete er die Türe und blickte hinein. Es war ein kleiner, mit landwirtschaftlichen Werkzeugen gefüllter Raum. Auf dem Boden Jtcmb ein umgekehrter Schubkarren und auf ihm saß, ihre zarten Wangen an die Wand gelehnt, Fräulein Rose in sanftem Schlummer. Herr Quinee hustete einige Male in der Hoffnung, das Mäd chen

auf die Erde fallen und starrte das junge Mädchen einen Augenblick mit offenem Munde an. Plötzlich schlug er sich aus die Stirn, eilte in sein Haus zurück, nahm einen Schlüssel vom Na gel herunter, kehrte schleunigst zum Schuppen zurück und verschloß sorg fältig dessen Türe. Ein Gefühl grenzen loser Freude bemächtigte sich des Rechtsgelehrten, und sie würde sich noch gewaltig vermehrt ha ben, hätte er in diesem Augenblicke Herrn Rose sehen können, wie er vor dem Tore vor Hollv Farni stand und unruhig

auf die Landstraße hinausspähte. Er hatte das Gepäck seiner Tochter bereits in die Herberge bringen lassen und ein schmackhaftes Früh stück stand ebenfalls schon bereit; aber trotzdem die Uhr halb zwei schlug, war Celia nirgends zu erblicken. Aufs höchste aufgeregt, sandte der Pächter zwei Knechte nach verschiedenen Richtungen auf die Suche des Mädchens, mit dem Aufträge, sie ohne Verzug in die Herberge zu geleiten, damit sie den Postwagen noch rechtzeitig erreichen könne. Rose schlug gleichfalls

den Weg zum Wirtshaus ein, sich eine für die Gelegenheit passende Strafpredigt im Kopfe zurechtlegend. Der Postwagen kam an, und nachdem er sich seiner verschiedenen Lasten befreit hatte, setzte er seine Fahrt wieder fort ohne Fräulein Celia Rose. Schweigend und bestürzt trat der Pächter den Rückweg an; vergebens suchte er sich die Abwesenheit seiner Tochter zu erklären. Daß ein Mädchen am hellichten Tage verschwinden könne, das war in dem Dörflein noch nie gehört worden. Was konnte also geschehen

sein? . . . Ta plötzlich war es Rose, als wanke der Boden unter seinen Füßen. Sein Atem stockte. Sollte vielleicht. . . Ohne einen Augenblick zu verlieren, rannte der Pächter, so Die Ruine schnell ihn seine Beine trugen, ins Dorf zurück und suchte seinen Freund Hogg auf. „So steht die Sache," seufzte der Müller, nachdem Rose ihm in fliegendem Atem etwas mitgetcilt hatte. „Nun ja, ich habe es mir schon längst gedacht, daß etwas ähnliches geschehen könnte. Jetzt laß uns vorsichtig zu Werk gehen. Trachte

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Tiroler Post
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Page 9 of 16
Date: 30.12.1910
Physical description: 16
war. 7.000,000.000 Zigarren haben die Einwoh ner des Aankeelandes innerhalb des letzten Jah res verpafft. Berechnet man jede Zigarre mit 10 Zentimeter Länge, so bekommt man, wenn 33 Die wilde Rose vom Kapland. Paul meint, sein Herz müsse stille stehen. „Rose!" schreit er auf. „Rose!!" Mit bebenden Händen hebt er den Kops des gestürzten Tieres in die Höhe. „Paul! Paul!" jauchzt es matt auf. Und zwei weiche Arme schlingen sich um seinen Nacken. Und zwei warme Lippen pressen sich auf die seinen. Paul

ist totenbleich. Nicht fragt er das bebende Weib, woher es kommt. Ein Blick in das blasse Gesichtchen sagt ihm, daß es leidet. Mit starkem Arm umschlingt er die schwankende Gestalt, hebt sie auf sein Pferd und jagt mit ihr davon — gegen Büffel-Gold feld. Roses Begleiter aber, ein Fremdenführer aus Kapstadt, der Rose durch die Karroo nach Büffel-Goldfeld geleiten sollte, macht Kehrt und verschwindet bald darauf im Dunkel der Nacht. Die „Jungens" wollen es nicht glauben, daß es ihre Rose ist, die Paul

ihnen da, matt im Sattel hängend, mitbringt. Doch als sie sich vergewissert haben, daß es kein Traum ist, keine „Fata Morgana", sondern Wirklichkeit — da jubeln sie auf und lachen und weinen vor Freude. Paul aber winkt ihnen ab. Er sieht, wie angegriffen Rose ist und daß sie sich nur noch mit Mühe aufrecht hält. Zärtlich wie ein sorgender Vater, geleitet er sie in Mutter Barbaras Hütte. man die Zigarren aneinander legt, die stattliche Zahlenreihe von 700.000 Kilometern, die zwei mal um den Aequator

. In der Nacht wollte es das Unglück, daß im Laden Feuer ausbrach. Die brave Alte gerät in einen Taumel von Entzücken. In einem Atem lacht und weint sie und streichelt immer wieder mit ihren ver knöcherten braunen Händen die bleichen, schmalen Wangen ihres Lieblings. Niemand belästigt Rose heute mit Fragen. Erst am nächsten Morgen, als sie ausgeschlasen hat und - gegessen und getrunken — da nimmt Paul sie vor und fragt sie nach- dem Grunde ihres seltsamen nächtlichen Wüstenrittes und wo ihr Gatte ist. Rose

erzählt — erzählt alles, ohne ein Tüpfelchen zu verschweigen. Und ihr ist, als schmelze die Eiskruste, die ihr armes Herz während der letzten Monate um schlossen hielt, als schwände all das Weh und Leid und sie sei wieder das harmlose fröhliche Naturkind der südafrikanischen Karroo, die „wilde Rose vom Kapland". Paul unterbricht sie mit keiner Silbe. Aber in seinem gebräunten Gesicht zuckt es drohend. Als jedoch die „Jungens" erfahren, daß Rose, „ihre Rose", fortan wieder bei ihnen bleiben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 20.07.1919
Physical description: 12
, die man vorher zum Abendbrot in die' Häuser gerufen hatte. Freuet euch des Lebens! spielte die Orgel, und die Leute lächelten aus den düsteren Fenstern, und die Kin der lachten, und ein paar Mädchen begannen in einer Ecke zu tanzen, und sangen- mit: Pflücket die Rose, eh' sie verblüht . . . Und dann regnete es Kupferstücke. Aus allen Fen stern flogen die Pfennige nach unten. Sogar das Fräulein Lamitfch, das Tag für Tag an ihrem Fenster hinter der Nähmaschine saß, halte einen Pfennig für den Orgeldreher

und einzigste war, was es zu verschenken hatte. Mitten aus die Orgel fiel die Blume, daß der Orgeldreher lächelnd und überrascht nach oben grüßte und die Rose an die Lippen führte. Dann nahm er sie mit dem Stiel zwischen die Zähne und begann lächelnd ein neues Liede: Heißa, heisia, hopfaßa, ist der Bräut'gam noch nicht da? Als der Orgeldreher eine Stunde später in sein Logis kam, schenkte er die Rose seiner Geliebten, die jede Nacht als Blumenverkäuferin vor den großen Tanz lokalen stand

und den Liebespaaren kleine Sträußchen verkaufte. Die steckte die Rose zwischen die übrigen Blumen in ihren Korb und verkaufte sie ein paar Stun den später an ein junges Liebespaar, das mit heißen Wangen aus dem Ballhause kam und dann eng um schlungen in die warme Sommernacht hinausschritt. Das Mädchen steckte die Rose an die Brust und küßte den jungen Mann, als sie die nächste Laterne hinter sich hatten. Dabei verlor es die Rose von der Brust, die in einem Hauseingang auf die Steinstufen fiel und un beachtet

liegen blieb, als die beiden weitergingen. Dort lag sie bis an den Morgen. Da kam eine Zei tungsträgerin und hob sie auf. Die schöne Rose, dachte sie. Daran kann sich meine Aenne noch erfreuen, wenn ich heute nachmittag ins Krankenhaus gehe. Und noch nicht ein bißchen welk. „Ich habe dir etwas mitgebracht," sagte sie, als sie an das Bett ihrer Tochter trat, und legte ihr die bven- nendrote Blume auf die Bettdecke. Die Kranke nahm die Blume mit fieberheißen Händen und lächelte und sog den Duft

ein und wollte sie auch noch nicht wieder aus den Händen geben, als ihre Mutter mit heimlichem Seufzen gegangen war. Sie ging mit in ihren Fieber- trakl-m hinein. Da wurde sie zu einem großen Rosen busch, der über und über voll Blüten stand. Darunter saß sie selber, wiegte ein Kind in ihrem Schoße und summte leise: „Rose, Rose, Ros'marie — bis du dort oder bist du hie?" Und dann fielen von dem Rosenbusch, unter dem sie saß, die Blüten herab und bedeckten sie, daß sie kaum atmen konnte vor lautex Rosenduft. Am anderen Morgen war sie tot, und die Rose

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Unterinntaler Bote
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Page 15 of 18
Date: 24.12.1910
Physical description: 18
mit einem schlauen Lächeln, „man muß nur gut zu suchen verstehen!" . . . Ter junge Quinee steckte den Schlüssel ins Schloß, und als die Türe aufging, gewahrten die drei Männer Fräulein Celia Rose auf denk verhängnisvollen Schubkarren sitzen. Beim Anblick ihres Vaters erhob sie sich und trat einen Schritt vor. „Wie bist du in diesen Schuppen gelangt?" donnerte Rose seine Tochter an. „Ich wollte nicht sortfahren, darum flüchtete ich hierher." „So, so. du wolltest dich dem Willen deines Vaters wider setzen. Schon

gut! Aber nun ist es auch aus zwischen uns!" zetterte Rose außer sich vor Zorn. Er stampfte mit dem Fuß und wir ins Haus hineingingen und statt allen Zankens und Streitens ein Glas leerten auf das Wohl eines jungen Brautpaares?" . . Rose blieb stehen und schüttelte abwehrend den Kops; aber Hoggs Beredsamkeit und Überzeugungsknnst gelang es bald, den Pächter umzustimmen. Bald nachher saßen die drei in gutem Ein vernehmen an einem Tische im „Weißen Schwan" und schlürften ein Gläschen vom Bessern

. Ein kleines Geräusch am Fenster! Rose blickte ans und ge wahrte Red und Celia, die neben einander stehend den alten Pächter betrachteten. „Na, kommt nur herein, Kinder! Es ist noch Platz am Tische!" rief ihnen Rose zu, und lachend schloß er: „Ich will der Klügere sein und . . . nachgeben!" vie inlerejsants (Thfc. Erzählung von Georg Persich. (Nachdruck verboten.) Ter vor kurzem aus Nordamerika herübergekommene Mr. Alfred Danner war in der Gesellschaft rasch beliebt geworden. Pou der Riviera: Blick

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 12.08.1910
Physical description: 12
Gesünder 18o8 JOSEF KARIMERLANDER Tapezierer ii. Dekorateur : Vorhänge-apnretur : Bsinsbruck 71« Universitätsstr. Np. 3. sich nicht blicken zu lassen, so lange der Besuch da ist. Und als Rose einmal nach dem Grund dieses seltsamen Gebarens fragt — da lacht Gräfin Diana, nimmt den reizenden Mädchen kops zwischen ihre schwachen Händchen und lispelt: „Kleine Unschuld! Die Perle bedarf erst der ihrer würdigen Fassung, um im richtigen Glanz zu erstrahlen. Wart nur: wenn Madame St. Denis fertig

Gegenstände, deren Bezeichnung Rose zum größten Teil gar nicht kennt, vorlegen lassen. Aber sie verlangt danach, endlich einmal mit der gepriesenen Londoner Gesellschaft in Berührung zu kommen, um deretwillen sie vou Büffel-Goldfeld fort mußte. „Roch etwas Geduld! Bis Madame .St. Denis fertig ist!" Dies gewichtige Wort hört sie den ganzen Tag über, sowohl von Gräfin Diana als auch von Jeanette. Und in ihrem Ungestüm beginnt Rose fast Madame St. Denis mit samt ihren Toiletten kunstwerken zu hassen

, da sie die Ursache ist, daß Rose nichts von dem ersehnten Londoner Trubel sieht. Eines Morgens — Gräfin Diana schläft noch in ihrem großen, blauseiden-verhangenen Himmelbett — steht Rose wieder am offenen Fenster ihres Zimmers, mit sehnsüchtigen Augen hinausblickend auf die verschlungenen Wege des Parkes vor ihr. Es ist ein ausnahmsweise schöner Tag — wenigstens für London. Warm scheint die Sonne hernieder auf das dichte Grün der Bäume. Und der Himmel er strahlt in reinster Bläue. Da hält es Rose nicht mehr

. Sie eilt hinab in die Halle, setzt den runden Reisehut auf die wogende Lockenfülle, nimmt ihren einfachen weißen Sonnenschirm und ver läßt das Haus. Niemand hat ihr Fortgehen bemerkt. Die ganze Dienerschaft ist im Hause beschäftigt. Tief aufatmend geht Rose mit raschen Schritten dahin. Die Blumen duften. Die Vögel singen. Die wilde Rose vom Kapland fühlt sich nicht mehr so einsam. Das Naturkind hat wieder Fühlung mit Gottes herrlicher Natur. Der Park ist fast menschenleer. Nur hie und da ein Fußgänger

. Und gar keine Reiter. In Sinnen verloren, schlendert Rose weiter. Ihre Gedanken sind in Büffel-Goldfeld. Ihr ist, als sehe sie Paul van Gülpen gutes Gesicht vor sich, als höre sie die rauhen Stimmen der „Jungens" .... Plötzlich wird sie jäh aus ihrem Sinnen ge rissen. Zwei Reiter sprengen daher — ein Herr und eine Dame. Ein einziger Blick aus Roses scharfen Augen, und sie weiß: der Herr beherrscht seinen feurigen Braunen, die Dame jedoch fühlt sich unsicher auf dem jungen mutigen Rappen. Und als gar

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Unterinntaler Bote
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Page 12 of 18
Date: 24.12.1910
Physical description: 18
über seine Arbeit. Rose war einer der wenige», die ganz offen an seinen Gesetzkenntnissen zweifelten und öfters dieselben sogar verhöhnten. Überdies liebte er es, 'hie und da einen Spaß zu machen, was für einen ernsten Mann wie Quinee manchmal als beleidigend erschien. ,,Ta ist er schon!" sagte Hogg zu dem Pächter, als die kleine Gesellschaft vor der Holzkammer anlangte. „Befrage jetzt den Rechts gelehrten Quinee, ob ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe. Ich bin bereit, mich seinem Ansspruche

, da der Pächter plötzlich innehielt. „Er befindet sich noch dort zu dieser Stunde," fuhr Rose fort. „Ich habe ihn im Stalle eingesperrt und hier mein Freund Hogg behauptet, ich hätte das Recht, ihn so lange gefangen zu halten, als es mir beliebt. Mir jedoch kommt es gesetzwidrig vor und ich fürchte, daß die Verwandten des jungen Pasko meinen Stall erbrechen werden, um ihn zu befreien. Hogg ist der Meinung, daß ich mich in diesem Falle an das Gericht wenden könne, um Schadenersatz zu verlangen." „Natürlich

!" „Wenn sich jemand in Ihrem Stalle befindet, der nicht hin gehört, so ist es seine Sache," fuhr Quinee ruhig fort. „Sie haben ihn doch nicht aufgefordert, hinein zu gehen?" „Gewiß nicht," erklärte der Pächter lebhaft. „Ich habe Rose gesagt, er könne den Jungen so lange unter Schloß und Riegel behalten, als es ihm gefiele", wiederholte Hogg, „und zwar bei Wasser und Brot den ganzen Winter hindurch." „Ja, das kann er tun," bestätigte Quinee, mit dem Kopfe nickend. „Was nun die Türe betrifft, die vielleicht

die Leute einbrechen möchten, so können Sie einen oder zwei Ihrer bösen Hunde daran binden; es ist ja Ihr Atall, Sie können mit ihm tun, was Sie wollen." Hogg schlug sich auf die Hüften vor Entzücken. „Ja . . . aber . . ." begann der Pächter. - „Das ist das Gesetz," sagte streng der selbstbewußte Quinee. „Wenn Sie jedoch meinen, es besser zu kennen als ich, so habe ich nichts mehr zu sagen." „Ich möchte nichts tun, was mir Unannehmlichkeiten zuziehen könnte," murmelte Rose. „Das brauchen

Sie nicht zu befürchten, wenn Sie meinen Rat befolgen," sagte der Schuster ungeduldig. „Um indes voll kommen geborgen zu sein, würde ich an Ihrer Stelle den Schlüssel vom Stalle verlieren." „Ten . . . Schlüssel . . . verlieren?" wiederholte Rose verblüfft. „Ja, ja, ganz richtig, den Schlüssel verlieren," erklärte Quinee im Tone höchster Würdigung seines erfinderischen Geistes. „Es ist selbstverständlich, daß Sie ihn zu jeder beliebigen Stunde wieder finden könnten . . . Behalten Sie den jungen Mann so lange inl

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Tiroler Post
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Page 10 of 16
Date: 30.12.1910
Physical description: 16
eine Frau verhaftet, die des Mordes dringend verdächtig ist. Sie ist die ge schiedene Frau eines Blusennähers und heißt Marie Bartonek. Vor dem Eingangsloch einer der Hütten hockt ein Weib. Beim Nahen des schönen Mäd chens stößt sie ein wüstes Geheul aus. Ein paar Kaffernkerle springen herbei. Und ehe Rose es sich versieht, ist sie gepackt und in die Hütte ge zerrt. Sie will ihren Revolver ziehen. Doch mit Vlitzesgeschwindigkeit hat ihn der eine Kaffer ihr entrissen. Dann bindet man ihr Hände und Füße

und wirft sie in eine Ecke der Hütte. Man hat die „Rose vom Kapland" erkannt — den Sckützling der verhaßten „Jungens" von Büffel-Goldfeld. Rose verhält sich ganz ruhig. Sie kennt die Natur der Kaffern. Mit Bitten ist bei ihnen nichts zu erreichen. Sie wartet, bis die Kerle die Hütte ver lassen haben und es ganz dunkel geworden ist. Dann wendet sie sich an das Weib, das sie beim flackernden Schein eines Feuers aus ge trocknetem Kamelmist, auf dem die Lieblings speise der Kaffern, Mais mit gerösteten

Eidech sen, brodelt, mißtrauisch beobachtet. Doch auch das Weib erscheint unerbittlich. Energisches Kopfschütteln, Achselzucken, Abwehren. Rose überlegt. Sie kennt die Vorliebe der Kaffern für Gold und Goldeswert. Hat sie denn nichts bei sich, das Plötzlich fällt ihr das goldene Herzchen ein, das sie stets. Tag und Nacht, an der goldenen Kette um den Hals trägt. Freilich — es fällt ihr unsäglich schwer, es von sich zu lassen. Aber was Einsturzkatastrophen. Aus Philadelphia, 23. Dez., meldet

und eine aus Amalgam eingesetzt wurde. Dann wurde das entzündete Zahnfleisch einge- bleibt ihr anderes übrig? Hastig winkt sie das Weib heran. Und merkwürdig — jetzt begreift das Kaf- fernweib sofort. Die Sprache des Goldes scheint verständlicher zu sein als die Sprache des Mundes. Begehrlich blitzen die stechenden Augen aus dem schwarzen Gesicht herüber nach dem glänzen den Schmuckstück. „Es gehört dir, wenn du mich fortläßt/ nickt Rose. Das Weib grinst. „Ja — aber der Kerl schlägt mich tot!" „Er denkt nicht dran

. . . Und schlimm stenfalls gibst du ihm das goldene Herz. Dann ist er gleich zufrieden." Das Weib überlegt. Nicht losreißen kann es den Blick von dem gleißenden Ding. Jetzt eilt es zum Ausgangsloch und späht hinaus. Dann schleicht es katzenartig zu Rose und beginnt die Stricke von ihren Händen und Füßen zu lösen. Nun aufs neue Lauschen. Draußen das leise Wiehern von Roses Pferdchen, das an einen verdorrten Palmbaum angebunden ist. Wie elektrisiert springt Rose in die Höhe. Hastig händigt sie dem Weib

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 04.11.1910
Physical description: 12
. Ausführliche Preisliste gratis u. franko. S. Benisch in Deschenitz, Nr. 164, Böhmen. 501 „Du kennst mein Herz, Arabella!" hört sie ihn traurig sagen. „Wozu die Wunde aufs neue aufreißen —" Kalter Schweiß bedeckt Roses Stirn. In ohnmächtigem Zorn ballt sie die Fäuste. „Du hast recht — es ist unnütz!" hört sie jetzt Arabellas Stimme hinter der Portiere. „Aber eines versprich mir: vergiß mich nicht! Denk noch manchmal an die Frau, die dich mehr liebt als ihr Leben!" Nicht mehr hört Rose die Antwort. Mit solch

erwacht wieder in ihr. Sie preßt das Taschentuch in den Mund, um den wilden Aufschrei zu ersticken, der sich ihrer gemarterten Brust entringt. „Verraten! Verraten!!" . . . Dann erwacht ihr Stolz. Mit einer herrischen Gebärde, die an die „wilde Rose" von früher erinnert, wirst sie den Kops in den Nacken. Nicht unterjochen wird sie sich lassen! Nein. Von niemand! Auch nicht von dem Manne, der Erste, größte unc höohstprämlierte Edife Harzer GrelzMerei! Schöne Tag- u. Lichtsänger mit den feinsten Touren

. Bei ihrem Anblick prallt die kleine Dame erschrocken zurück. „Allmächtiger! Was hast du, Kind?" „Was soll ich haben? Nichts!" lacht Rose schrill. „Du bist so bleich, so ! Jeanette! Rüsch Wasser! und Riechsalz! Rasch, rasch!" Doch lächelnd weist Rose alles zurück. Nur, als Gräfin Diana die Arme um sie schlingt und zwischen Lachen und Weinen immer wieder das bleiche Gesicht küßt und ihr scheiden des Mündel ihrer Liebe und Anhänglichkeit ver sichert — da ist es Rose einen Augenblick, als müsse sie zusammenbrechen

, und krampfhaft drückt sie die kleine zierliche Figur der Gräfin an sich. Jetzt kommt auch die Hochzeitsgesellschaft, um Abschied zu nehmen — voran der alte Her zog, aus seinen Stock gestützt. „Gott segne dich, meine Tochter!" sagt er gdrührt, Rose auf die Stirn küffend. „Und bleibt nicht zu lange fort! Haltet bald Einzug in Schloß Eichwald!" Für einen Moment werden Roses Augen feucht, um gleich wieder kalt und abweisend zu blicken. Lady Arabella ist soeben herangetreten und will der jungen Frau die Hand

reichen. Als bemerke sie die ausgestreckte Hand nicht, wendet Rose sich ab. Norbert aber reicht seiner Gemahlin mit einer Verbeugung den Arm, um sie zum Auto mobil zu führen. Sein Blick sucht den ihren. Doch sie sieht ihn nicht an. Stolz, hochaus- gerichtet, jeder Zoll die „zukünftige Herzogin", schreitet sie am Arm ihres Gatten die Treppe hinab. Als er sie jedoch in das Automobil heben will, weicht sie zurück. Ohne seine Hilfe steigt sie ein. Er setzt sich neben sie. Hochrufe erschallen. Musik ertönt

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Tiroler Post
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Page 1 of 16
Date: 02.12.1910
Physical description: 16
er als substituierter Finanzinfpektor und Amts- zo Die wilde Rose vom Kapland. Und plötzlich kommt es über sie wie mit unsichtbarer Gewalt, jemanden glücklich zu machen, nicht ganz unnütz auf der Welt zu sein, j „Gerald!" sagt sie leise, die Hand auf seinen Arm legend. Von dem weichen Klang ihrer Stimme wundersam berührt, wendet er sich ihr zu. „Sie lieben Virginia, Gerald!" Wieder steigt brennende Röte in seine Stirn. Er schweigt. ; „Warum haben Sie mir nicht längst Ihr Geheimnis anvertraut, lieber Freund

; j ... . wie er mit aller Kraft gegen seine uner laubte Neigung kämpfte; . . . wie dann Vir ginias sanftes Wesen ihn anzuziehen begann; ... wie er sie bald schätzen lernte und wie er sie jetzt lieb hat — so recht von Herzen lieb. Nicht mit jener himmelstürmenden Liebe, die er vordem für die „Rose vom Kapland" empfand — fügt er wehmütig, mit einem schüchternen Blick auf Rose hinzu — aber mit warmer, treuer Liebe. Und er möchte gern um ihre Hand anhalten, wenn nicht Er stockt. „Nun?" fragt Rose, die voll Interesse zu gehört

hat, aufmunternd. Wenn ich nicht solch ein armer Dachs wäre, der keine Frau ernähren kann!" stößt er ärger lich heraus. Rose denkt einige Augenblicke nach. Ein himmlisches Leuchten breitet sich über ihre Züge. Wie ein Blitz ist es ihr durch den Kopf geschossen, daß hier ihr Geld einmal Gutes stiften kann, wirklich Gutes. „Gerald!" sagt sie sanft, seine beiden Hände fassend. „Gehen Sie morgen zu Vir ginia! Verloben Sie sich mit ihr! Das Weitere lassen Sie meine Sorge sein!" Fast erschrocken blickt

er sie an. „Wie? . . . Was? . . . Ich kann dvch nicht von Ihnen —" Lächelnd schüttelt sie den Kopf. „Nicht Sie! . . . Aber Virginia! Sie wird ihrer Schwägerin eine Mitgift nicht verwehren!" „O, Rose! Sie sind ein Engel! . . . Dank, Dank!" In seinem überströmenden Gefühl nennt er sie wieder bei dem alten, ihm vertrauten Namen. Dann beugt er das Knie vor ihr und drückt ihre Hände an seine Lippen An leises Geräusch läßt beide aufschrecken. Sie blicken sich um. Nichts zu sehen. Und doch stürzt ein Mann wie ein Ver rückter fort aus dem Festsaal

. Jetzt begibt auch sie sich zur Ruhe. Doch sie kann nicht schlafen. Ueber ihr, in Norberts Zimmer unaufhörlich ruhelose Schritte, und sie wundert sich, was den Bruder derart aüfregen kaün nach diesem in jeder Hin sicht wohlgelungenen Fest. Jetzt — oben das Zuschlägen einer Tür. Dann auch dort alles still. — In ihrem Boudoir, eingehüllt iü einen weichen, weißen Morgenrock, ruht Rose in einem bequemen Sessel. Sie hat Jeanette zu Bett geschickt und überdenkt das heutige Fest. Da klopft es an ihre Tür — leise

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 23.09.1910
Physical description: 12
-Weben bester Qualität, schlesische Reinleinen- Damastwaren gediegenster Art, als Damaste, Tischtücher, Servietten, Speise- und Kaffeegedecke, Handtücher usw. Gläser-, Wisch-, Staub und Taschentücher vorzüglichster Sorten. Nachnahme-Versand, Proben, Preisliste kostenlos. Nur reellste, gewissenhafteste und billigste Erledigung aller Aufträge. 164 keit sieht Rose mit weit mehr Unruhe entgegen, als der ersten. Es ist, als ob die frische, fröh liche Unbefangenheit des Naturkindes dem Ball fieber

der Weltdame Platz mache. Oder ist es noch etwas anderes, das Roses Wangen mit tieferer Röte färbt, sobald sie an den morgenden Abend denkt? — Das Fest bei dem Premierminister steht be reits auf seinem Höhepunkt, als Gräfin Diana mit ihrem Mündel eintritt. Sofort sind die beiden Damen umringt. Jeder der jungen Herren bittet Rose um einen Tanz. Mit der ihr eigenen Unbefangenheit ge währt sie lachend alle Tänze bis auf drei. Wes halb sie diese frei hält, gesteht sie sich selbst nicht ein. „Zum Ausruhen

" — meint sie entschul digend. Dabei spähen ihre glänzenden Blicke nach links und rechts. Und plötzlich leuchtet es in ihren Augen auf. Ihre Lippen teilen sich zu frohem Lächeln. Norbert ist soeben eingetreten und steht suchend an der Tür. Er sieht sehr bleich und angegriffen aus, und Rose wundert sich im stillen, weshalb er überhaupt gekommen sein mag. Jetzt hat er sie bemerkt. Eine Sekunde lang senkt er den Blick vor ihren strahlenden Augen, die ihn schon von weitem zu grüßen scheinen. Dann geht

um ihre Taille, und bald fliegen beide nach den einschmeichelnden Klängen eines Straußschen Walzers über das spiegel glatte Parkett. Es ist der erste Tanz, den die „wilde Rose vom Kapland" riskiert — zuerst zaghaft . . . dann mutiger . . . zuletzt, geleitet von Norberts starkem Arm, voll wonnigem Entzücken. Und zu seiner Ueberraschung merkt er, daß auch ihm der Tanz Vergnügen macht. Die un gekünstelte Freude dieses Naturkindes wirkt ansteckend. Als die Musik schweigt, atmet Rose tief auf. „Schade

! Es war so schön. Aber heiß ist mir geworden!" „Darf ich nach einem kühlen Plätzchen Um schau halten?" „Bitte!" „Aber Sie sind für den nächsten Tanz engagiert?" „Macht nichts. Wenn der Herr kommt, sage ich ihm, daß mir zu heiß ist und daß ich lieber bei Ihnen bleibe." Leichte Röte steigt in die Stirn des Man nes. Wie anders ist dieses Mädchen, als all die übrigen Damen seiner Bekanntschaft! Und er Schweigend geleitet er Rose hinaus aus dem menschendurchfluteten Saal auf einen Balkon, der hinausführt

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Tiroler Post
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Page 11 of 16
Date: 30.12.1910
Physical description: 16
der Kielmansegg zu Gülzow niedergelegt hat und den ihr Sohn, Graf Erich, der gegen wärtige Statthalter von Niederösterreich, soeben in der Neuausgabe der von seinem Vater verfaß ten Chronik derer von Kielmansegg veröffent licht. Die Gräfin erzählt in diesem Brief, im Februar 1897 habe Königin Marie von Hanno- Doch bald ist sie beruhigt. Er erzählt, daß er gestern abends in Büffel-Goldfeld angekom men und die Jungens in großer Aufregung vor gefunden habe, weil sie fürchteten, ihrer Rose sei ein Unglück

zugestoßen. Die ganze Nacht über hätten sie die Umgebung abgesucht. Und er, Gerald, mit ihnen. Rose lacht. Sie fürchtet keine Gefahr für sich. „Und nun ist alles gut! Ich habe Sie ge funden!" frohlockt der Jüngling. „Meine Ahnung hat mich nicht betrogen." Wehmütig schüttelt sie den Kopf. Ach, Lord Geralds Anblick reißt aufs neue die Wunde auf, die schon begann sich zu schließen. Warum hat er sie nicht allein gelassen? Warum mußte er ihr folgen, da doch zwischen ihr und dem Gatten alles aus ist für immer

? 19. Wie vor einem Jahr genießt Gerald die Gastfreundschaft von Büffel-Goldfeld. Die „Jungens" sind nicht nachtragend. Sie haben es schon fast vergessen, daß der Jüngling damals ohne Abschied davongeschlichen. Nur Paul beobachtet ihn mißtrauisch. Alles, was „von da oben", aus England kommt er regt jetzt seinen Argwohn. Doch Rose beruhigt ihn. „Gerald ist wirklich gut, Paul. Er ist der einzige, der mich um meiner selbst willen liebte — er und der alte tote Herzog." ver von der Marienburg aus bei ihr in Blu- menau

unter den Kleidern befestigt usw. In meiner Handtasche steckte die kleine englische Juwelenkrone in einem großen Wollknäuel zum Strickzeug. Ein großes Strahlendiadem trug ich, in Ohrenwärmern ein- Die Nachricht von dem Ableben ihres Schwiegervaters berührt Rose besonders tief. Ihr ist, als ob mit seinem Tode das letzte Band, das sie an den Norden und Schloß Eich wald knüpfte, für immer zerrissen sei. Von nun an streifen Gerald und Rose ge meinsam zu Pferde in der Karroo umher — wie zwei gute Kameraden

. Kein vermessener Wunsch regt sich mehr in dem Herzen des Jünglings, seit Rose die Gattin eines anderen ist. Mit feiner ganzen Bered samkeit schildert er ihr Norberts Liebe zu ihr und seine Verzweiflung über ihre Flucht; sucht er sie zu überreden, ihren Stolz zu überwinden und dem Gatten zu verzeihen. Doch Rose ist fest. „Niemals!" Und dabei bleibt sie. — Wieder ist eine Woche vergangen. Und wieder reiten Gerald und Rose lang sam die blühende, sonnenüberflutete Oase ent lang, in lebhaftes Gespräch vertieft

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 20
Date: 15.02.1920
Physical description: 20
Wochenschrift für Politik Wirtschaftsleben u. Kritik Erjcheint am 1. und 15. jeden Monats u«v«ru»»-t e.uqeiauvt. _ , <, Manuskripte wird keine Innsbruck, Maria Therefienstratze 20 *<*««« bl<rntmmtn Vierteljährig K 12.— Doppelnummer K 1.60 21. Jahrgang Sonntag den 15. Februar 1920 Nummer 6/7 Lrs dem Inhalte: Erster Widerhall.Abend: Rose^luarteH. — Clemenceaus karlhagersriede. Don Marg. Nochdarr. — Mnraöfl. Uch! Und doch . . . Von Nob. Skorpil. — Die Wirtschaftssorgen der Wett, von Dalidus

. — Sein Gesicht. Groteske von R. S. — Liebe. Novelle von Franz Gfchnitzer. — Anmerkungen jara ftari Krans-Abend. Don Otto König. — Selbstgericht. Don Rob. Skorpil. — Theater und Publikum. — Vorlesung Erika Deutetmoser. Don O. K. — Peter Paul Ahwauger. Don A. Stt. — Inserate. Erster Widerhall-Abend! Konzert des Rose-Quartetts Sonntag den 22. Februar 1920, 8 Ahr abends, großer Stadtsaal Wir freuen uns. die in der vorigen Nummer angekün- dlgren „W idcrhal l"- Abende mit einem Konzert dieser berühmten Wiener

. Nichtabonnenten zahlen volle Preise! Als ersten literarischen „Widerhall"-Abend planen wir einen Dehmel-Abend, dem Werke nnd der Würdi gung des großen deutschen Dichters gewidmet, dessen Mund in diesen Tagen für immer verstummte. Der nächste Musik-Wend wird, wie angekündigt. Hugo Wolf gewidmet sein. Das Programm des Rose-Abends sowie die näheren Daten der nächsten „Widerhall"-Abende werden in den Tagesblättern und auf den Anschlagsäulen bekannt gegeben. Die Redaktion des „Widerhall"

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 29.06.1918
Physical description: 8
weil er weiß, daß ihr die Mite allein nach Freude macht und weil cs (ifjni nun doch ans Herz greift, wenn er sie einer verwelkten Rose immer ähnlicher werden sieht. ' Ja, er war jetzt bereit gewesen, den Lader sofort herbeizurufen, hätte man nicht seit langer Zeit jnichts mehr von ihn, gehört. Daher ist auch er herzlich froh, als es eines Tages heißt: „Des Lehrers Lader äst auf Urlaub gekommen. A strammer Leutnant ists und Auszeichnungen hat er a die Menge." Der Großbauer bringt

cs seiner blassen Rose zuliebe über sich, dem alten wie dem jungen Lehrer volle Genugtuung zu geben. Bei der bald darauf folgenden Kriegstrauung macht der alte Lehrer die Pfeifen in der großen Orgel jubeln, wie noch selten und bewies wie wahr der Spruch: „So lang sjch's im Herzen noch rührt, ist der Mensch nicht alt." '' r Die Rose aber ierblüht pun als glückliche Gattin schöner als je zuvor. Letzte Rose. Ein Abschied auf Nimmer-Wiedersehen. Mitten im Walde, umgeben von einem wunderlieben, duftenden Gärtchen

gepreßte Rose. — * * •r>* *.,?-• * Im Stübchen zuhause, saß ein Mitterlein. Es war schon spät, der Mond stand a,n Himmel und feine Strahlen guckten durch die weißen Gardinen ins Innere. Das Weiblein war bewegungslos, die Hände hingen schlaff über die Stuhllehnen. Nichts rührte sich, sogar die Uhr stand stille. — Das alte Weibtein war tot. — Ein leiser Windstoß entblätterte den letzten Rosenstrauch und kosend, wie im Spiele sielen die Blätter zu Boden. Ans dem Schoße des Weibleins lag ein Briesblatt

, dort am Boden das Kuvert und daneben eine bleiche Rose. ' Greyear. > Der Blinde. Ging die Türe auf und der Vater, der ihn abgeholt^hatte, führte, fest unter den Arm gefaßt, seinen Sohn herein. Mit Tränen in den Augen trat die Mutter auf ihn zu und drückte ihm stumm die Hand. ; Dann geleiteten sie den Blinden hinüber zum Bett des kranken Großvaters. Segnend strich der Alte ütnr den Scheitel des Heimge kehrten: „Brav mein Junge, bu hast wacker gekämpft^ !Du bist auch einer von den Helden des Vaterlandes"!

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Tiroler Post
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Page 10 of 20
Date: 29.03.1912
Physical description: 20
. In schlichter Darstellung der Ereignisse aus jüngster Zeit besprach Wanderlehrer Franz Hlawna das Leid des deutschen Volksstammes in Oesterreich. Die Wirkung des Vortrages blieb nicht aus: zehn neue Mitglieder wurden gewonnen und die schönen Verlagsgegenstände des Bundes fanden guten Absatz. Die Leitung verbleibt in den bewährten Hän- bilden. Sie haben gerade das Gesichtchen dazu, kleines Fräulein." Eifrig nickt Rose. Ihre dunklen Augen strahlen vor Glück, daß sie, das kleine, unbedeutende Mädchen

, dazu ausersehen sein soll, der kranken Schwester zu Helsen. Der Arzt ist gegangen. Still, ganz still liegt Viala da in dm weißen, spitzenbesetzten Kissen. Große Tränen tropfen unter den geschlossenen Lidern hervor und rinnen langsam die bleichen Wangen herab. Der Schlag war gar zu hart für sie. Alles ausgeben, woran ihr Herz hängt: ihre Kranken — Ralphs Orgelspiel — selbst den erlösenden Gedanken an den nahen Tod! Doch nach und nach schwindet die Depression ihres Gemüts. Rose kommt und plaudert ihr allerhand

vor — von dem guten, alten Vater, wie er an seinen Töchtern hängt und wie er sich freuen würde, wenn Viola wieder gesund wäre; von der Harrison-Farm, wie schön die kleinen Schlitten den schneeglitzernden Abhang hinabfliegen, von Ediths gutem Herzen, wie sie für den Vater unermüdlich sorgt und dabei stets munter und vergnügt ist; und von — von Hier zögert die kleine Rose. Eine tiefe Blut welle ergießt sich in das liebreizende Gesicht. „Run?" fragte Viala, zum erstenmal aus ihrer Gleichgültigkeit gerissen

, mit einem gewissen Interesse. „Wer spuckt denn noch in deinem Köpfchen herum, Rose?" „Ach, Viola!" Das liebe, muntere Geschöpf springt vom Stuhl empor und breitet die Arme Len des verdienstvollen Obmannes Peter Gaim, der sich l mit Treue und Hingabe für die edlen Ziele des Bundes ( einsetzt. Volksbundversammlung. In Telfs fand am 16. März im Gasthof zur „Munde" eine mittelmäßig be suchte Volksbundversammlung statt. Obmannstellver treter Schneidermeister Härting begrüßte die Anwesen den und erteilte

, ich bin ja so glücklich — so unendlich glücklich! Jack Robinson —". „Jack Robinson? Wer ist denn das?" „Unser Nachbar — er hat Vaters kleine Farm gekauft — du weißt doch " „Ach so! Erzähle, Kleine!" Und Rose erzählt von Jack Robinson,' von seinem entzückenden blonden Schnurrbart und seinem dichten Lockenhaar, von seinem goldenen Herzen und seinen treuen blauen Augen Ach, diese Augen! Sie besonders haben es der kleinen Rose angetan. „Wenn man da hineinblickt" — sprudelt sie aufgeregt hervor — „dann ist es einem gerade

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Tiroler Post
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Page 12 of 17
Date: 08.12.1911
Physical description: 17
von einem Jahr und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes. Hoppe hatte sich die oberen Teile der Ohrmuscheln abgeschnitten, um vom Tassen. Etwas ganz Besonderes umschwebt heute ihre hohe, schlanke Gestalt, leuchtet aus den dunk len Augen, spiegelt sich in ihrem ganzen Antlitz wider. Selbst die kleine, muntere Rose empfindet etwas von diesem Zauber. Wiederholt blicken ihre braunen Augen die Schwester von der Seite an, um dann verständnisinnig Viola zuzublinzeln. Gleich einem Gewitter

, das dem Entladen nahe ist, hantiert Edith im Zimmer umher. Sie, die klügste und gewitzigste von allen, ahnt längst etwas. Zur allgemeinen Erleichterung hebt Magda- lene jetzt die Frühstückstafel auf. Ihren Arm in den des Vaters schiebend, nimmt sie den alten Herrn mit hinaus in den Garten. Rose hat von dem Vater die Erlaubnis er bettelt, ihre Freundin Nelly für ein paar Tage in Newyork besuchen zu dürfen. Daß das Mädchen fieberhaft darnach verlangt, auch einmal jenen geheimnisvollen Orgelvirtuosen spielen

läßt die Hand mit dem Buch sinken. Tiefe Röte brennt auf ihren Wangen. Ihre Ge danken wandern. Sie folgen dem Ponywagen, der vor einer Stunde mit Rose davonjagte. Ach, wie hatte sie vorhin gewünscht, die Schwester be gleiten, an der Feier zu Ehren des glücklich be standenen Doktorexamens des jungen Arztes teil nehmen zu können! Fast beneidet sie Rose. Im Geiste sieht sie, wie der neugebackene Doktor ihr die Hand reicht, wie er sie freundlich anblickt, wie er ihr ein paar angenehme Worte sagt

. . . Ha, könnte sie jetzt mit der Kleinen tauschen! Was wollte sie darum geben! . . . Hastiges Türaufreißen weckt sie aus ihren Träumereien. Ediths ärgerliches Gesicht lugt herein. „Wo fährt denn das Mädel, die Rose, hin?" „Nach Newyork." „Wozu?" „Du weißt doch, Frau Kinsley hat Rose schon wiederholt eingeladen!" „Blödsinn!" Edith zieht die Stirn kraus. „Das Mädel will jenen Menschen spielen hören röhre sei geborsten. Bei einer Untersuchung erwies sie sich aber als unverletzt. Tie Beamten wurden jüngst fast ohnmächtig

Bedarf an Baumwollwaren und Leinen waren hat, der wende sich vertrauensvoll an die Firma Anton C. Reichel, Weberei in Deschney Nr. 93, Adlergebirge (Böhmen) und schreibe um Muster und Preise, welche über allhin gratis gesandt werden. Genannte Firma wird bestens empfohlen. 525 — ich kann's mir schon denken. Magdalene und dir kann ich natürlich den Besuch dieser Konzerte nicht verbieten. Ich wünsche aber nicht, daß Rose das sentimentale Zeug in ihren ohnehin romanti schen Kopf kriegt!" „Ein gutes

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Tiroler Post
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Page 11 of 16
Date: 06.01.1911
Physical description: 16
bilden. Für die Be völkerung sei nichts zu befürchten. Todessturz zweier Aviatiker. Aus Paris, 31. Dezember, wird gemeldet: Der Aviatiker Laffont bereitete sich gestern vormittags mit sei nem Begleiter Pola aus dem Flugfelde von 34 Die wilde Rose vom Kapland. Und mit einer spöttischen Verbeugung reicht er Norbert die eine Waffe. Dann öffnet er die Tür und ruft hinaus: „Bobby!" Norbert steht wie erstarrt. Und doch, muß er sich gestehen, daß Paul van Gülpen richtig handelt.' Selbst er, der Herzog

, die mit einem Blick die Situation erfaßt. Bobbys rotes Taschentuch fliegt in die Luft — Paul feuert Ein wilder Aufschrei — ein Seufzer — — und getroffen sinkt Rose zu Boden, die int letzten Moment den Gatten mit ihrem Körper deckte. Wochenlang schweben die Schatten des Todes über dem bleichen Haupt der „Rose vom Kapland". Jssyles-Moulineaux zum Flug Paris—Brüssel vor. Als die Aviatiker das Flugfeld umkreist hatten, stürzte der Apparat aus einer Höhe von ungefähr zehn Metern zu Boden. Die beiden Unglücklichen

sigte Bau war infolge der letzten Regengüsse schadhaft geworden und stürzte neulich gegen An ihrem Schmerzenslager reichen die Tod feinde einander die Hand — der Pflegevater und der Gatte. Als Paul van Gülpen Rose, von seiner Kugel getroffen, blutüberströmt niedersinken sah — da war es ihm, als müsse er die zweite Kugel auf sich selbst richten. Seine Rose, sein Herzblatt, vielleicht tot — durch ihn! Norbert aber durchzuckte in jenem Augen blick ein seltsames Gefühl: wahnsinniger Schmerz und zugleich

jubelnde Freude Im Moment der Gefahr warf sie sich an seine Brust, — nicht an die Brust des Pflege vaters! Schützte sie ihn mit ihrem eigenen Kör per— nicht den Pflegevater! Rose selbst hat sich für den Gatten ent schieden!! So lange Roses Leben in Gefahr schwebt, fällt kein hartes Wort zwischen Paul und Norbert. Und auch nicht zwischen Norbert und Gerald. Es ist, als ob das liebliche Geschöpf, das dort in Mutter Barbaras Hütte mit dem Tode ringt, und das diese drei Männer so heiß

, wenn auch in verschiedener Weise, lieben, ein unsicht bares Band um sie geschlungen. Erst als Teddy, der „Doktor", erklärt, Rose sei außer Gefahr — da reiten die drei Männer miteinander hinaus in die Einsamkeit der Karroo. Und jeder sagt, was er zu sagen hat, — frei, offen, ohne Umschweife. Und jeder glaubt dem andern; denn beim Andenken an das bleiche Mädchen, . das durch ihre Schuld dort drinnen so lange auf dem Schmerzenslager ruhte, schwört jeder, daß er die Wahrheit spricht. Und nur die volle Wahrheit. 20 . Wochen

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 15.04.1917
Physical description: 8
muß es für Sie sein, daß Shre Töchter zu Hause sicher aufgehoben sind und ohne Zweifel noch viele Sahre lang von den tobenden Stürmen des Lhe- standes verschont bleiben werden." Frau whalens Gesicht war purpurn gefärbt, als sie sich zur Tür wandte und ihre Kücken um sich versammelte. „Nun die liebe Rose wieder fast gesund ist, werde ich meine kleinen Madel öfter herüberschicken. Sie findet es hier gewiß sehr öd« nach ihrem — ah New-Porker keben." Kardinal Dr. Franz von vettinger wurde

werde ich mich im Lßzimmer im Lrker nieder lassen und jedermann bei Todes strafe verbieten, mich zu stören, wenn dir das keben deiner Spröß- linge lieb ist, so warne sie davor, die Stube zu betreten. Gerbard sagte, daß eine Schriftstellerin in mir stecke, und beim Barte des Propheten, ich will sie der Welt nicht länger vorenthaltsn I Neben bei, ich brauche Geld, kiebste Nora, wie fängt man es an, ein Buch zu schreiben?" Viertes Kapitel. Rose bekommt Heimweh. Ls ist schwer, sich im Schoße seiner Familie

im Munde hätte. Sch kümmere mich nicht weiter darum, denn ich habe gerade meine Hel din mit einem paar stiller, grauer, von schwarzen Wimpern beschatteter Augen ausgestattet. Aus den oberen Regionen dringt eine Stimme an mein Mhr. „Rose! Ach Rose! Bitte, lauf schnell hin und nimm die Gurken aus dem Schrank heraus, willst du? Der Lismann kommt, er würde sie zerquetschen." Noch ein Abschiedsblick auf die Augen und Haare meiner Heldin, und fort geht's zur Rettung der . Gurken. wieder zurück

zu meiner Schreibmaschine. Soll meine Heldin groß oder klein sein? Sch beschließe, daß die stillen grauen Augen eine stattliche hohe Gestalt bedingen und tippe fröhlich darauf los, während sich der Lntwurf auf rätselhafte weise weiter entwickelt. Da öffnet Nora die Tür ein wenig und blickt herein. „Rose, ich gehe zur Schneiderin. Frida macht oben die Badestube rein, willst du deshalb, bitte, ab und zu einen Blick auf den Braten werfen? Paß auf, daß er nicht ver brennt und daß es recht viel Soße gibt. Sn einer halben

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 4
Date: 01.07.1917
Physical description: 4
, dessen hagere, verhängnisvolle Gestalt im Türrahmen stand, blickte auf eine lustige Szene. Ich sah ihn zuerst. Und beim Anblick der abgezehrten Ge stalt, der hohlen Wangen und eingesunkenen Augen schwand all mein Haß und mein Abscheu dahin, und ich empfand nur noch ein großes Erbarmen mit dieser Ruine eines Mannes. Langsam näherte ich mich ihm. „Nun, Peter?" redete ich ihn an. „Tag, geliebte Rose", sagte er. „Du siehst ausgezeichnet aus. Strohwitwentum scheint dir gut zu bekommen, wie?" Da wußte

ungarische Ministerpräsident. Gerhard unterdrückte einen Aus ruf, und Peter wandte sich rasch ihm zu. „Und wer sind Sie?" fragte er. „Noch ein Verehrer? \ Sie schienen sehr vergnügt mit einander zu sein, als ich Sie über raschte." Kühl und gelassen starrte er Gerhard an. Seine Brauen'zo gen sich finster zusammen. „Sie sind Arzt, nicht wahr? Das wußte ich. Ich erkenne es an Händen und Augen, an Haut und Geruch. Habe zehn Jahre mit den verdammten Kerls zu tun gehabt. Rose, sage diesen Herren

. Ich habe gearbeitet, bis ich vor Mattigkeit am liebsten ge storben wäre. Du weißt, wie anstrengend der Beruf einer Zeitungsberichterstatterin ist. Er wird mir nicht leichter, nun ich älter und müder bin." „Ach, spiele nicht die Tragische, Rose", erwiderte Peter in spöttischem Ton. „Hat einer der Herren etwas Rauch bares bei sich? Danke. Ich schmachte nach einer Zigarette." Mechanisch traten mir die warnenden Worte vergangener Zeiten auf die <ippen: „Rauchst du nicht zu viel, Peter?" Peter blickte mich starr

an. Dann lachte er sein kurzes, unfrohes Lachen. „Bei Gott! Rose, ich glaube, du bist noch ganz die besorgte Gattin, genau so wie vor zehn Jahren, weißt du, ich sagte immer, du würdest 'ne erstklassige Nörg lerin werden, wenn du nicht so viel Humor hättest. Das war deine Rettung." Er richtete seine hohnvollen Augen auf Gerhard. „Sind diese gute Frauen einmal verheiratet, so übertreffen sie in ihrer Anhänglichkeit an den Mann alles. Es liegt eine gewisse Hundetreue darin, die geradezu rührend wirkt

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