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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 13.09.1924
Physical description: 10
, starb. Durch Agnes, eine Base Peters, kam der Hof «n Vi« Stasnvifl. da sie Mit Joh. Stampfl. Richter von Gufivaun, lsich verheiratete. 1421 >kam der Hof (wieder durch Verheiratung) an die Herren von Maierhöfen. — Dom Hos Putzes ist der Umstand zu eigen, daß für ihn Rose s erster Heiratsantrag. Eine Sommevgsschichite von Paula Mart-T itz. Roife-Mjarie stählte MHzelhn Jahre. Sie ging an ebnem schönen, heißen Sommertag mit ihrer BabslvläPche unterm Ämn zur Schwimmschule. Seit ihrer Kindheit mar

sie in Meran; 'Vater Mußte hier sein, der Gesundheit wegen. Vater war vor einem Lahr gestorben, mm zogen sie weit heraus aus der Stadt, nahe an die For- sterstraße; da waren die Wohnungen billiger, aber der Weg zur Stadt weit und zur Bade anstalt «Mos lang. Damals ging noch keine Tram: nur dem Post-- und Stellwageih der aus dem Wmschigau kam, Voninte man begegnen^ hie und da auch wohl einem kleinen Bauerngefährt: Rose wußte jedesmal die Augen schließen — denn vor Staub war dann nichts zu sehen

. Der Weg dehnte sich und Rose sann. Warum wohnten sie nicht mehr in der Stadt? Wo es so Mm war, in dem kleinen Haus oder an der Promenade. Ja! Das war damals, als Vater noch lebte, da die Rosen um das Häuschen rankten und die Schwalben mrterm Deich ihr Nest bauten. Mutter hatte eine karge Pension. Roses Bvuder war in Wien auf der Schule. Und sie lobten nun hier draußen und lfparten Am Havtse war ew kleiner Garten, an diesen dachte Rose gerne. Blaublülhender Rosmarin, brennende Liebe wuchs darinz, nahe

dem Holz, zäun standen vielfarbige, steife Georginen^ Son nenblumen und über ihn seibist wucherten feu rige Bohnen. Bunte frühe Astern, Goldlack, volle rote Nelken waren dort und ein riechendes Kräutlein; dieses durste in einem Bauerngarten niemals fehlen-. Die kleinen« Beete kränzte jun ger, kurzgeschorener Bux. Rose besaß auch eines davon;, dort zog sie dunkle Veilchen und Resieden», die liebte ne. Auch einen kleinen Rosentdaum hatte sie Hierher verpflanzt, den Aater selbst veredelt

. U«d bei jeder Rose, die daran erblühte, mußte sie an Bater denken. Ghnsllchtig wartete sie, bis die ersten sich er- Wossen. Die brachte >ske dann auf Vaters Grab nach Mermu, Wßte sie, steckte sie in den mmlken- den dichten EM am Kreiug und sprach wohl leise: Von deinem roten Rosenbauml Äiuch ein «kleiner, pläiischenOer Brunnen stand »m Garten mit Holzröhre, in dessen Rinne die Bäuerin vom Haus morgen!» täglich den Salat roulsch. 'Und wenn nachts der Brunnen vauWe, lag Roman ostmaLs wach, dann -fang

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 12.10.1929
Physical description: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Dolomiten
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Page 11 of 20
Date: 14.04.1934
Physical description: 20
im Himmel er ledigt. Aber das ist ja unmöglich. Es ist unmöglich, solange Christi Wort steht: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der We non Mein Die Geschichte einer Liebe. Von Hellmut Kay so r. Vertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H., Rastatt. I. „Ja!' sagte Rose van Holten zu dem Manne, der erwartungsvoll vor ihr stand, und reichte ihm die Hand. Klar und bestimmt kam es von ihren Lip pen, aber das fühlte der Mann mit den ergrauten Schläfen ganz genau, daß dieses Vort nicht von Liebe

diktiert oder beeinflußt war. Aber er war innerlich doch froh und dankbar für dieses Ja — das Wort, das Rose von Holten, oie gefeierte Sängerin und Schauspielerin, an ihn band. Das Ja war genug. Er liebte sie und glaubte an die Beständigkeit seiner Liebe, glaubte fest, daß ne stark genug sei, um auch im Herzen der Frau, die ihm soeben ihr Jawort gegeben hatte, die heilige Flamme zu entzünden. Wie oft wuchs Liebe aus der Freundschaft empor! »Ich danke Ihnen, Rose!' sagte Konsul Arndt bewegt

. „Sie erfüllen mir meinen Lebenswunsch. Ich werde es Ihnen nie ver eisen, Rose, daß Sie mir altem Mann Frau und^Gefährtin sein wollen.' »Tic missen, wie ich Sie schätze. Arndt.' °nkgegnete das Mädchen herzlich. „Ich bin mehr so jung, um Ihnen mit dan Ge fühlen einer Siebzehnjährigen gegenüber zutreten. Aber ich hoffe an Ihrer Seite eine glückliche Zukunft zu finden. Ich will Ihnen eine gute Frau sein! Kommen Sie, wir wpl- len es meiner Mutter sagen.' I Frau van Hollen war eine kleine unschein bare Frau, hoch

in den Fünfzigern. Eine gewisse Aengstlichkeit haftete ihrem scheuen Wesen an. Auch jetzt, als ihr die Tochter mitteilte, daß sie Konsul Arndt, dem Freunde des Hauses, das Ja-Wort gegeben habe, wich die Verlegenheit nicht. Frau van Hollen wünschte dem Paare Glück. Forschend ruhte dabei ihr Auge auf der schönen, hochgewachsenen Tochter, die ihr ganzer Stolz war. Roses Gesicht glich tat sächlich einer Rose. Rein und zart waren die Züge, die Augen, tiesbraun wie die der Mutter, hatten die Farbe ihres Haares

. In den Augen lag ein Glanz, der das edle Ant litz wundervoll verschönte. Kindlichkeit, jung fräuliche Lieblichkeit und gleichzeitig Mütter lichkeit sprachen aus den Augensternen. Rose war Sängerin an der Berliner Staatsoper und dazu der erklärte Liebling des Publikums. Sie hatte eine glänzende Schauspielkarriere hinter sich, ehe sie ihre Stimme ausbilden ließ, die dann das Ent zücken der ganzen europäischen Well bildete. Konsul Arndt sprach mit feiner Braut und deren Mutter noch über die bevorstehende

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 11.03.1916
Physical description: 4
sind vor kaum fünf Minuten fortgefahren.' Nataschia machte ein. ganz betrübtes, enttäuschtes Gesicht. ..Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlr. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben ? ' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. ..Rein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85, „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalski) zum Tee sind. Mama

?' fragte Hasso. jetzt erst daran denkend, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tnn wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte. Rose bei den Kowalskri'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber

. Sie traute sich noch nicht die Kraft zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen. Tante Helene.' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gm allein tun. bist hier zu unbekannt. Höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah. als wir hierherfuhren. nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zuckerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen uud hättest

immerhin eine gute halbe Stunde damit zu tun.' ..Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem. Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei nnd holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja, ich habe es auch gesehen, als wir vorüber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 05.03.1916
Physical description: 8
du dich anvertrauen?' .^lnl,edentlich,' . Und ganz ol?ne ^urchr ,.<5anz surchtlos.' Mir leuchtenden Augen sah er sie an. ..Das gefällt mir, Rose. Und wer weist, vielleichi gib! sich einmal eine Gelegeirbeir, dann will ich an dich denken.' Ihre Augen leuchrelen in einem warmen tiesen Glänze. Das Weh, das ihre Seele bedrückre, erschien ihr jelzr, da ei so freundlich und gur zu ihr sprach, etwas leichter. Das hatte sie sich immer als erwas Wunderbares gerräuinr, einmal mir ihm hinaufsteigen zu dürfen in den blauen

führst, werde ich mich sehr freuen.' „Ich will es im Auge behalten, Rose. Es wird sich entrichten lassen.' Ehe sie weitersprechen konnten, traten 5>assos Eltern ein und man nahm nun am Teetisch Platz. Rose füllte die Tassen und reichte sie herum. Und Frau von Falkenried gab dann Rose den Austrag, sich zur Abreise zu rüsten. Am nächsten Morgen suhr Hafso mit den beiden Damen nach Berlin. Während der Reise war er in einer sehr heiteren, erwanungsvollen Stimmung. Fast übermütig erschien er Rose

. Er neckte sie ein wenig, weil sie so blast aussah. „Du hast entschieden Grostsradt- und Reisefieber. Rose.' sagte er lachend. Sie liest ihn bei dieser Vermutung. Wie hätte sie ihm auch ihr blasses, elendes Aussehen erklären sollen! Si>' '.-,-att.' di.> ganze Nacht wach gelegen und war nur am frühen Mvrgen auf ein Stündchen eingeschlafen. Unerträglich schwer schien es Rose, immer wieder von Hasso zu hören, wie er von Nataschka schwärmte. Sein ganzes Wesen schien erfüllt von Sehnsucht nach der Geliebren

. Und seine Stimme klang so weich und zärrlich, wenn er von ihr sprach. Rose hatte dann immer das Gefühl, als würde ihr das Herz durchbohrt. Ach, wie neidete sie der jun gen Russin Hassos Liebe! Od sie dieselbe wohl zu sehen bekam in Berlin? Sie wünschte es und fürchtete es zugleich. In Berlin angelangt, brachte Hasso seine Mutter und Rose ins Hotel. Er verabredete mit ihnen, dast er am nächsten Tage das Mittagsmahl mit ihnen im Hotel einnehmen würde. Am Vormittag wollte er sofort zu Nataschka gehen uitd

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 02.02.1937
Physical description: 6
. In den internationalen Kreisen sieht man der angekündigten Unterredung mit besonderer Er wartung entgegen. In Milano sind aus diesem Anlaß bereits zahlreiche ausländische Pressever treter und Sonderberichterstatter eingetroffen. Um mit der ausländischen Presse zeitgemäß in Kontakt treten zu können, wird sich auch der Gene raldirektor für die Auslandspresse beim Ministe rium für Presse und Propaganda, Minister Guido Rocco, nach Milano begeben. «5 Die »»Goläene Rose I. Z!t. der Königin verliehen Vatikanst adt

, 1. Februar. S. H. der Papst hat beschlossen, I. M. der Kö nigin und Kaiserin von Italien die „Goldene Rose', die höchste päpstliche Auszeichnung, zu ver leihen. Der Heilige Vater wird die Goldene Rose am 7. März in feierlicher Form weihen und dann I. M. der Königin und Kaiserin überreichen iassen. » Als Zeichen seines besonderen Wohlwollens hat der Heilige Vater, Papst Pius Xl., beschlossen, I. M. der Königin von Italien und Kaiserin von Aethiopien am 7. März anläßlich ihres 40jährigen Hochzeitsiubiläums

die „Goldene Rose' überrei chen zu lassen. Der Heilige Bater wird daher am 7. März, dem 4. Fastensonntag, die „Goldene Rose' nach vor gesehenem Ritps weihen. Der apostolische Nun tius beim Quirinal, Möns. Borgoncini, wird dann die Auszeichnung I. M. der Königin überrei chen. Papst Pius XI. hat bisher zweimal die „Goldene Rose' verliehen, u. zw. im Jahre 1923 an die Konigin Viktoria von Spanien und im Jahre 1V2S an Königin Elisabeth non Belgien anläßlich ihres 2Siährig?n Hochzeitsiubiläums. Die „Goldene Ros

?' ist eine Rossnknospe, in deren innerem Hohlraum sich Moos und Balsam aufbewahrt befindet. Diese Knospe ist in einen großen goldenen Rosenzweig eingefügt, der sich wiederum in einer silbernen, künstlerisch dekorier ten und ziselierten Vase befindet. Die Ueberreichung der „Goldenen Rose' erfolgt öffentlich und mit größter Feierlichkeit nach der Zeremonie, die Fall für Fall vom Hofe, der das Geschenk erhält, festgelegt wird. AM deroteOm VnlMMistmmW» Roma, 1. Februar. Unter dem Vorsitz des Duce hielt heute um 16 Uhr

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Dolomiten
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Page 9 of 16
Date: 09.06.1934
Physical description: 16
aus. — Der Bürger meister des Ortes kam persönlich und dankte chm im Namen der Gemeinde. Es war ein 'Abend, der Hans mit reiner Freude erfüllte. Es war ein schönes Gefühl der Befriedi gung in chm, das so wohltat. Es war das Eesiihl des frohen Schaffens. Jetzt lag das Leben sonnig lebenswert vor ihm; wie eine schöne, saubere, breite Straße erschien es chm und er wußte, daß er jetzt doppelten Lebensgenuß finden würde! Hans dachte an Rose, die krank auf Berg felde lag, und es trieb ihn mit allen Fasern

. Da ist doch die Lena, die Tochter vom Vetter von unserem Herrn, mit ihrem Bruder zu Gaste!' „Das weiß ich auch!' „Also die Lena gibt sich nun Mühe als Pflegerin, die bemurmelt die kranke Frau Rose den ganzen Tag!' „Das ist doch schön!' „Ja doch, das schon, aber daß sie dem Herrn, wo sie ihn erwischt, so schöne Augen macht, das ist nicht schön! Ich sage dir, das Frauenzimmer will den Herrn wegangeln.' „Da habe ich eigentlich bei dem Konsul keine Angst!' „Nein, das auch nicht, aber er weiß

du auch tun!' Hans traf den Konsul und Frau Rose, die bleich und matt im Sessel lehnte, am Kaffee tisch mit dem Geschwisterpoar zusammen. Nr. «9 — Sette 7 schwach aufgewerteten Vermögens, verhungern zu müssen. Jetzt erschien ihm sein Besitz im Vergleich zu allem, was er hörte, wieder an sehnlich, hätte zugereicht, eine kleine Familie bescheiden zu ernähren. — Ja, er konnte wirklich froh sein, daß er das nicht brauchte und alles für sich allein hatte! Doch es war merk würdig — er wurde dieses Besitzes

, und das ist eine bekannte Tatsache: Wenn alte Scheunen brennen — dann brennen sie lichter loh. An sonnigen Tagen aber sah man später Herrn Ei'genbrödel mit Frau und Kind glück selig wie andere naturfrohe Menschen hinaus wandern. Er segnete das Auto, das den lang weiligen Peter überfahren hatte, und zog den Arm der jungen Frau Eigenbrödel immer fester in den seinigen, das war das beste Mittel, um ja nicht wieder in den alten Fehler zurückzn- sallen, dem Namen Eigenbrödel Ehre zu mach-'». -- - Arndt und Frau Rose

begrüßten ihn überaus herzlich. Ueber das bleiche Gesicht der jungen Frau flog ein rosa Schimmer, als ihr Hans die Hand reichte und sich nach ihrem Befinden erkundigte. „Es geht schon, aber immer die Schwäche ... und ich kann fast nichts eflen, Hans!' „Sie müssen zu einem anderen Arzt in Behandlung! Es wird gut sein, einen Spezialarzt heranzuziehen; Frau Rose!' sagte Hans warm. „Ach, so schlimm ist es ja nicht, Hans!' dankte Frau Rose. „Nur die Schwache, aber es wird schon wieder werden!' Lena fiel

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Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 04.10.1928
Physical description: 12
der römischen Kirche!' schreibt Papst Julius III.; er ist aber auch die Zierde und der Schatz eines jeden christlichen Hauses Bl!» »MI unti KkSlM liniere pflanze« In Sage, Geschichte und volksmemung Unsere Frau in den Rosen. (Die Rose.) Wenn im Herbste die irdischen Rosen ver welkt sind, dann gedenkt die Christenheit desto inniger jener.„himmlischen Rose sonder Dorn', wie Walther von der Vogelweide die heilige Jungfrau Maria nennt, und feiert am ersten Oktobersonntag das Rosenkranz fest, auch „Unser Frau

liche Galeerensklaven befreit wurden. Versinnbildlicht die Lilie die Reinheit der allerseligsten Jungfrau, so bedeutet die Rose ihre Anmut und Milde und als die schönste der irdischen Blumen den würdigsten Schmuck für die Himmelskönigin. Schon seit den ältesten Zeiten galt diese herrliche Blüte, deren Heimat in Persien zu suchen sein dürfte» als bevorzugter Liebling der Mensch heit und als poetische Verkörperung der Jugend, Freude und Liebe. Man glaubte daher auch, daß sie aus dem Paradiese stamme

, und eine jüdische Sage führt die rote Farbe der Rose auf das unschuldig ver- gosiene Blut Abels zurück. Aus dem Orient kam die Rose über Griechenland nach Ita lien und von da in das übrige Europa bis hinauf an die Ufer des Polarmeeres, wo selbst in Grönland noch weiße Rosen ge deihen. Es ist begreiflich, daß diese Pflanze, die wild und als Ziergewächs in unzähligen Abarten und Sorten vorkommt, auch bei uns in Sage und Brauch immer eine große Rolle gespielt hat und dem Volksgemüt, wie die vielen Lieder beweisen

wurde, unter einen Rosenstrauch schütten, damit der junge Erdenbürger später recht schöne rote Wangen bekomme. Die Wurzelrinde der Heckenrose galt als besonders heilkräftig gegen den Biß toller Hunde und wurde darum auch Hunds rose genannt. Ihre Früchte, die Hetsche- petsch oder Hageputzen, d. h. Dornäpfel, ver schluckte man bei Rotlauf und Wassersucht, und dem Vieh gab man in der heiligen Nacht drei Stück davon, um es vor Rauschbrand zu bewahren. War ein Stall, verhext, so trieb

man mit einer geweihten Dornenrute die unholden Geister aus, und den verschiedenen Auswüchsen an den Rosenstöcken, den so genannten „Schlafäpfeln' und „Rosen königen', traute man die unglaublichsten Dinge zu. Ihre tiefste Bedeutung aber er hielt die Rose im religiösen Leben. Aus vielen Legenden und Wundergeschichten sprießen ihre duftigen Blüten hervor, wie zum Beispiel aus der Dornenhecke des hl. Dominikus und den Körbchen der hl. Eli sabeth und hl. Dorothea. Ihre höchste Ver klärung aber fand dte holde Blume

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Dolomiten
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Page 9 of 16
Date: 15.03.1930
Physical description: 16
Zeit traf mich der Amtsdiener sin und überreichte ihr sin Schreiben des Bezirksamtes, in dem die „hosentragenden Weibchen, die durch chr unziemliches und schamloses Benehmen all gemeines Aorgernis erregten', mit sofortiger Wirkung ausgewissen würden. Ein Ungewrtter entlud sich über den Un glücklichen. „Fort, aus meinen Augen!' rief Rose-Mary zornig. „Ihr blamiert mich vor der gangen Welt!... Rasch ins Auto — und fort nach München!' Unten wartete schon das Auto. In wilder Angst rafften

die gezüchtigten Dämchen ihre Habssligkeiten zusammen, stürmten aus der -Alpenrose' und verkrochen sich in das Auto. Es fetzte noch einige Rutenhiebe ab, dann trug sie das Auto davon. Rose-Mary verbrachte eine schlaflose Nacht Der Aufenthalt im Dorfe war ihr verleidet. Sie schämte sich vor der Bevölkerung und vor Otto Heinrich, der ihr so gründlich die Wahr heit gesagt hatte. Seine Worte brannten wir Feuerflammen in ihrer Brust. Traudl, das liebe Kind, nahm sie mit sich, um wenigstens ein Herz

zu haben, das ihr ohne Falsch, in selbstloser Liebe, ergeben war. Beim Abschied von Dater und Geschwister brach Traudl in herzerschütterndes Weinen aus, nur die Versicherung Rose-Marys, daß sie im Frühling wieder in die Berge zurück kehren würden, tröstete sie und stillte ihren Schmerz. Um die Familie des Schnitzers vor Not zu schützen, kaufte Rose-Mary dem Meister Se- wald sechs vollständige Krippen ab und ließ sie an ihre Freundinnen in Newyork absen den. Und da sie in Dollars bezahlte, besaß Sewald einen Reichtum

Blasen eines Sumpfes. In den vornehmen Vergnügungsstätten herrschte wohl ein feinerer Ton und die ge sellschaftlichen Formen wurden wenigstens äußerlich gewahrt, aber auch hier spielten Ge sinnungslumpen die erste Rolle und zu den Negertänzen, zu Boston und Jazz gesellte sich der Tanz ums goldene Kalb, der an Scham losigkeit alles Dagewesene überbot. In diesem mit raffiniertem Luxus ausge statteten Bars und Tanzsalons war auch Rose-Mary täglich zu finden und es schmei chelte ihr, auch in Europa

als Rosenkönigin gefeiert und umworben zu werden. Sie er schien stets mit ihrer Leibgarde, den sechs schlanken Gibson-Girls, die sich hier austob ten und in Begleitung Henry Bakers, der sich eifriger als je um ihre Hand bewarb. Zwar fand er am Tanze kein Vergnügen, aber was hätte er Rose-Mary zulieb nicht getan? Sogar an den Jazz wagte er sich, gab jedoch den Versuch, ein flotter Tänzer zu werden, bald wieder auf. Rose-Mary aber war unersättlich. Wem»: alle anderen, vom Tanze ermüdet, di« Flügel- Hängen ließen

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Der Burggräfler
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Page 11 of 12
Date: 15.03.1890
Physical description: 12
: KarlingePs Gasthaus. Au [b. Langenfeld]: Hell's Gasthaus. AxaiilS Fr. Bücher, Neuwirth. Bad Egart: Peter Berger. Bandes [Oberinnthal]: Gastwirth Jos. Platter. Bozen: Gasthof z. weissen Rose; Cafe Nussbaumer, Schöpfer, Walther von der Vogelweide, Restaurant Bacher, Cafö Stadt München, KräutnePsehe Bierhalle. Brenner: Sterzinger Hof u. Brennerbad. Brixen: Hotel z. Stern (P. Kinigader), Gasthöfe z. Krone und z. Rössl, Cafe Larcher, Priller, Mair, K.Stöckle z. Sonne, M. Hm er z Adler, J, Grober z. Schlüssel

., Andrä Roth. Girlan [Eppan]: Tschöll’s Gasthof, Re stauration Parolini, Restauration Stefan Lochmann. Glums: StockePs Gasth., Kreuzwirth. Grätsch : „Kircher“ (Geschw. Bixner), Wessobrunn. Graun: Frz. J. Blaas, Reinhardwirth, Josef AlbePs Gasthaus. Fr. Wayger, Wirth. Grins [b. Plans, Oberinnthal]: Zandl’s Gasthaus. Grossari [PongauJ: J. Äusserer, Neu wirth. H&selgehr [Lechthal]: Gasthof z. Krone. Hafling: Gemeinde-Gasthaus. .Hall: Restaurat. Lamprecht „Zur Rose“ linst: Gasthof z. Lamm. Innsbruck

: Hotel Krone. Rother Adler, Goldner Stern, DornauePs Cafe. Inzing: Gasthof Klotz. Jenesien: Oberwirth. « Judenstein [b. Hall]: PirchePs Gasth. Kalch [am Jausen]: Klotz Gasthaus. Kaltenbach . Franz stadl, Gastwirth zur Brücke. Kältern: Gasthof z. Mondschein. Kastelrutll, Peter Mayregger z.Lamm. Karres [Oberinnthal] : Gasthof z. Post. Kardaun: Gasthof z. goldenen Rose. Klausen: Gasthof z. Mohren Klerant [b. Brixen]: FischePs Gasthaus. Kortsch [Vinstgau]: Hohenstüm’s Gasth. Kramsach [b.Brixlegg

]: Angerers Gasth. Kufstein: Daxenbichler’s Gasthof. Kurtatsch ■ Gasthof z. Rose. Land : GurschnePs, GampePs und Kof- lePs Gasthäuser, Pflasterwirth, Gasthof Theis (z. weissen Rössl), Cafü Reich halter. Gasthaus Tanner, Hasenwirth, Schiessstandwirth, Gasthaus d. H. Tribus, Wallbauer's Restauration, Ludwig Si mon, Vilpianer Bierdepöt. Laatsch [b.Mals]: Bärenwirth, Gerstl’s Gasthaus. Langenfeld [Oetzthal]: Gstrein’s Gast haus, AI. MüllePs Hotel, Joh. Stippler. Bdhn [Lechthal]: Gasthof z. Krone des A. Fuchs

, Laßen [b. Klausen]: Gasthaus Joh. Mayr. Laus [Vinstgau]: Gasthöfe z. goldenen Stern, z. schwarzen Adler, z. Krone, Höllrigl’s Gasthaus. Latsch: Hirschenwirth, Badwirth Kotier, A. Schweiger, Lammwirth Laurein [N'onsberg]: Kessler’s Gast haus. Leithen [b. Zirl]: Scholl’s Gasthaus. St. Leonhard [Passeier]: Brühwirth, Stroblwirth, Theiswirth, Gasthaus des Tschöll. Liens: Wergeiner’s Gasthaus. St. Lorenzen [Pusterthal] -. Gasthof zur Rose. Hals ; Gasthof zum Hirschen, zur Post, Tappeiner’s, Nogglers

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Dolomiten
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Page 1 of 6
Date: 05.04.1937
Physical description: 6
Nomentana übertragen. Die päpstliche Autokolonne trat ihre Fahrt km St. Damasus-Hofe des Vatikans an. Im ersten Wagen faßen oie päpstlichen Kämmerer aus dem Laienstande Graf Caracciolo di Forino und Eroßoffizier Vignoli, welche roten Frack, schwarze Vantalons und Degen trugen, im jioeücn Wagen saßen Marquis Sacchetti als Träger der Goldenen Rose mit Auditor Mon signore Misuraca von der Nuntiatur, tm dritten die päpstlichen Zeremonienmeister Monsignore Dante und Monsignore Erano, ferner Cav. Belardi

, Zugeteilter bei der Nuntiatur. Die Goldene Rose traf um 16 Uhr 30 bei der Nuntiatur ein. Nuntius Monsignore Borgongini Duca ging, angetan mit Tatar, Rochett (Cbor- rock mit anliegenden statt weiten Aermsln), Mantelletta (bis zu den Knien reichendes, ärmel loses und vorne offenes Mäntelchen aus dem gleichen Tuche und von der gleichen Farbe wie der Talar) und Mozzetta (ähnlicher Kragen wie jener der Dekane, aus dem gleichen Tuch und von gleicher Farbe wie der Talar). sowie mit dem Brustkreuz

und den Insignien des Großkreuzes des Ordens der hl. Mauritius und Lazarus, dem Marauis Sacchetti entgegen, der. von den andern Würdenträgern begleitet, die Goldene Rose brachte. Im Salon neben dem Eingang des Nuntiaturgebäudes waren einige Persönlichkeiten versammelt. Unter ihnen be merkte man den Fürsten Thigi, Großmeister des souveränen Malteser Ritter-Ordens, den Mar- guis Serafini, Gouverneur der Stadt des Vatikans, den Monsignore Nardone, Sekretär der Konnregation des Zeremoniells, den Ecoß- offiiier

, um den Apostolischen Nuntius abzuholen, der sich in Be gleitung des Marquis Sacchetti zu S. M. dem König-Kaiser und zu I. M. der Königin- Kaiserin begab, um den Majestäten je ein Apostolisches Breve zu überreichen, welches ihn als außerordentlichen Delegierten für die Ueber- reichuna der Goldenen Rose beglaubigt. Im ersten Automobil nahm der Nuntius mit dem königlichen Hofzeremoniemneister Graf Ruffa di Calabria Platz, im zweiten der Marauis Sac chetti. im dritten der Auditor und der Zugeteilte der Nuntiatur

von Aethiopien» Vi»s XI.. Papst. Unser vielgeliebter Sohn in Christo, Gruß und Apostolischen Segen! Dao uralte Haus Savoyen, dessen jahrhundertelange Geschichte von soviel Ruhm erstrahlt, erfuhr von den römische» Päpsten mehr als einmal die hohe Ehrung durch die Goldene Rose. Wir nun, denen die christliche» Tugenden Ihrer erlauchten Ge mahlin, der Königin von Italien und Kallerin von Aethiopien, sowie besonders ihre Mild tätigkeit gegen die Notleidenden sehr wohl be kannt sino, habe» ihr dieses Geschenk

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Dolomiten
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Page 9 of 16
Date: 08.03.1930
Physical description: 16
. Sonntag, den ^ März, findet die 9. Runde des Winterturniers der 1. Klasse statt. Beginn ’A2 Uhr nachmittags. Gleichfalls morgen, Sonntag, unternimmt eine Abteilung der jüngeren Mitglieder einen Aus flug auf den Renan. Zusammenkunft spätestens um 1 Uhr nachmittags im Klubheim, woselbst Abmarsch. Das Ziel wird vor dem Abmarsch bekanntgeqeben. Gehschwache können Bahn be nützen. Heute abends noch nähere Besprechung. Mary in den Tod getrieben hatte, ernstlich zürnte. Rose-Mary hatte sechs kleine

Freundinnen -ls Hofdamen mit sich gebracht, die der amerikanischen Künstlerkolonie in München angohörten und fast ganz von Rose-Marys Gnaden lebten. Während so in der „Alpenrose' ausgelas sene Fröhlichkeit herrschte, ging der Hunger mit bleichem Gesicht durchs Dorf. Aber Rose-Mary sah dos Gespenst nicht, sie lebt« nur der Freude, dem Vergnügen und dem Sport. Täglich gab es in der „Alpenrose' Tee-Abende mit Tanz, jeden Morgen, den Gott gab, zogen die „bösen Sieben', wie man sie im Dorfe nannte

' in dem Bergdorfe, Listen Einwohner hungerten und froren, während sie schlemmten und praßten. Die -hosenweibchen' und di« „Schneekönigin' waren daher bald im ganzen Dorfe verhaßt wid man ballte zornig die Faust gegen si§. Rose-Mory hatte über ihren Sportübungen wü ihren Tanzabenden jede Fühlung mit Dorfleuten verloren; Trcmdl, die wieder ] Zosendien-ste bei ihr tat, war das einzige Band, das sie mit dem Dorfe verknüpfte. Aber Traudl gefiel es nicht inehr in der „Alpenrose'; ihre Herrin war so ganz

anders als bei ihrem ersten Besuch im Dorfe. Damals zeigte sie ein warmes Herz für das'darbende Volk, jetzt aber hotte sie nicht das geringste Verständnis für seine Not, obwohl sie dessen Unglück und Armut kannte. Traudl fragte sich manchmal, was ihre Herrin wohl so um- gervandelt und sie so kalt und herzlos gemacht hatte. Aber sie fand keine Antwort darauf. Traudl bekam jetzt häufig Rose-Marys Launen zu fühlen; oft fuhr sie ihre Zofe hart und zornig an, wenn das arme Kind dann zu weinen anfing, drückte sie ihr eine Dank

note in di« Hand und glaubte damit das Unrecht gut gemacht und die brennende Wunde geheilt zu haben. Rose-Mary kannte sich oft selber nicht rnehr. Sie betäubte sich, wühlte sich förmlich in eine tolle, ausgelassene Stimmung hinein, um zu vergessen, was ihn ihr brannte und nagte, sie stürzt« sich lachend von einem Ver gnügen ins andere, ihr Leben war eine be ständige Jagd nach Lust und Freude. Oft ekelte ihr vor sich selbst und ihrem tollen, sinnlosen Treiben, nannte ihr Benehmen unweibisch, gemein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 27.04.1920
Physical description: 4
nachmittags „Der Gardeofflzier', abends um ö Uhr „Carmen'. Sonn- tad um 3 Uhr nachmittags „Der Operuball', abends als letzt« Vorstellung in dieser Spielzeit „Schwarzwatdmädet'. kose Bernd. Schauspiel in 5 Alten von Gerbart Haupt mann. Spielleitung: Alfred Gebhardt. „Das Mädel — waS «uh die gelitten Hanl' DaS sind die Schlußworte die ses Dramas und sie kommen aus dem Munde des August Keil, der trotz all der Bitternisse und trotz all des Unglückes, welch, seine Braut Rose Bernd ihm zugefügt hat sich rin

- porm»gt zu Mitleid und verstehendem Erbarmen. Und Mit leid, Verstehen, Verzeihen und Erbarmen zu wecken, ist ja hier iie schöne Absicht des Dichters, dein ein warmes Herz für die arme, gequälte, sündige Menschheit in der Brust schlivt und ganz besonders hier für das Geschöpf seines Dichtens Rose Bernd. Diese ist ein hübiches Bauernmädel mit derber Sinnlichkeit und steht unter der stren gen Zucht ihres frommen Vaters. Sie weckt die Sinn lichkeit der Männer, welche ihr nachstellen, ihr keine Ruhe

lassen, sie abdrängen vom rechten Wege, bis sie nicht mehr ein »och auS weiß und in hindern Wahnsinn zur Mörderin ihre» Kindes wird. „Hernach bin ich von Schlinge zu Schlinge, getreten, daß ich gar nicht mehr zur Beimnung gekomm'', so sagt Rose Bernd und das ist ihre Rechtscr- tigiu»s vor dem strengen Gericht ihrer Umgebung. HUe all dies gelommen, daS zeigt uns der Dichter mit der ganzen, fast mir ihm eigenen Kunst der Äbschitdernng des Lebens, wie »s ist, und mit einer so schar,en, so überzeug'nven

Cb«w»lterisirru>.gslunst, mit einem so tiefen Beistehen menschlichen Fehlens und Sündigen-, dag wir gar nicht da zu lmminen, moralisch zu richten, sondern gedrängt von der folgerichtigen Wucht der Geschehnisse, zu verzeihen und mit zufühlen mit dem armen, gequälten, mit schwerer Sct'nld be lade»«« Geschöpf. Gebhardt Hauptmann hat mit diesem Dra«l keine Tragödie geschlissen, wahrichcinlich euch gar kein« schassen wollen, denn Rose Bernd ist keine tragische Heldin, da von vornherein ihre «eelische und geistige

z,iv die Rose Bernd mir sc großer, ülierzeugender, natürlicher t.unst in aUem, dak vviil jeder ^u-cüam'r »u staunender Bewunderung hin gerissen wurde. Wie eindringlich war jede Geste, -.oe Be wegung uud daS prachtvolle, ausdrucksvolle Mincnspiell Immer, immer war sie die Rose Bernd und stand i o im MilMpunkt der Aufsülirung, daß ihre Darstellung allein scho» zum Drama wurde. Diejenigen, welche ihr in der Gestaltung ihrer handelnden Menden am nächste» lamen, war« Gebhardt ats gut in Haltung, Aussehen

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 31.05.1893
Physical description: 12
von der bürger lichen Gewalt geduldet ist, wo die Mitglieder derselben Straflosigkeit genießen und wo die Kirche von ihrer Disziplinargewalt nicht Gebrauch machen kann. — Am PfingstsamStag hat der hl. Vater j während seiner in der Privatkaprlle gelesenen Messe die goldene Rose geweiht. Dieser Messe j wohnte eine Anzahl Fremder verschiedener Na- ! tionen bei, welche Se. Heiligkeit nachher zum Handkuß zuließ. — Die Roscnweihe am Pfingst- feste ist ein sehr alter Brauch. Ursprünglich trug der Papst

an diesem Tage, dem FrühlingS- . feste, beim Kirchgang eine Rose in der Hand, ! die er dann irgend einer angesehenen Person zu ! schenken pflegte. In der Folge trat an Stelle der natürlichen Rose eine goldene, die dann an eine Fürstin gesandt wurde. Um die Natur besser nachzuahmen, wurden ihre Blätter mit rosenfarbigem Schmelz verziert, später aber ein Rubin in ihre Mitte gefaßt. Seit SixtuS IV. wurde aus der einzelnen Rose ein Strauß durch Hinzufügung anderer kleinerer Blumen und Blätter um jene herum

, und dieser Strauß stand in einer ebenfalls goldenen Vase. Diamanten und andere Edelsteine von verschiedenen Farben werden hie und da auf den Blättern angebracht als Thautropfen und bunte Käfer. In die' Krone der Rose wurde wohlriechender Balsam gethan als Sinnbild der Tugenden, die das päpstliche Geschenk zu ehren bestimmt ist. Die heuer gesegnete Rose wird der Papst der Kö nigin der Belgier übersenden. Sie wurde vom Hofjuwelier Sr. Heiligkeit, Tarfani, angefertigt und ist des hohen Gebers würdig. Der schlank

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 14.03.1916
Physical description: 8
einen tiefen Seufzer aus u. machte ein drollig zerknirschtes Gesicht. „Ach, ich sehe schon, daß ich Ihnen eine vollstän dige Beichte ablegen mutz, um Ihnen mein Hiersein zu erklären. Wollen Sie mich anhören?' So fragte Nataschka scheinbar in kindlicher Harm losigkeit. Sie hatte sich inzwischen eine Ausrede zurecht gelegt. Rose blieb kühl und formell. „Es liegt bei Ihnen, mir eine Erklärung zu geben oder nicht. Ich habe keine zu fordern.' „Ader natürlich sind Sie im Innern sittlich entrü stet

, damit ich sicher war, daß er wirklich in seine Hände kam. So eilte ich hierher, da ich ihn 'abwesend wußte. Nicht wahr, das ist nicht ganz so schlimm, als es aussah?' Rose hörte das alles mit einem peinlichen Empfin den an. Sie konnte nicht vergessen, daß sie ein Geräusch vernommen hatte bei ihrem Eintritt, als habe Nataschka an Hassos Schreibtisch geschlossen. Und ganz sicher hatte sie gesehen, daß diese sichtlich verlegen ein Schlüsselbund in ihrer Handtasche barg. So verlegen

war sie gewesen, daß sie nicht merne, daß sie das zusammengefaltete ^5a- pier verlor, das dort noch aus dem Eisbärfell lag. Rose wollte Nataschka aus das Papier aufmerksam machen. Aber ein Gefühl, als drücke ihr etwas den Hals zusam men, hinderte sie daran. Sie war in diesen Minuten überhaupt nicht Herr über sich. 93 Auf diese Platte legte Nataschka mit einem rätsel haften Lächeln den an Hasso von Falkenried adressier ten Brief. Dieser Brief sollte als Erklärung dienen für ihr Eindringen in seine Wohnung, das Riemer na türlich

seinem Herrn melden würde nach dessen Rück kehr. Nataschka hatte alles sehr schlau erwogen. Inzwischen war Rose von Lossow mit ihrer Besor- gmrg fertig geworden und in Hassos Wohnung zurück gekehrt. Sie fand Riemer mit dem Putzen der Vor- saaltür beschäftigt und mutzte einen Augenblick warten, bis er von der Leiter herabgeklettert war und ihv Platz zum Eintreten machte. So brauchte Rose nicht die Fliurklingel zu ziehen. Riemer öffnete ihr die WohnJimmertür und ließ sie eintreten. Dieses Geyäusch vernahm

, wie es ihr Hasso angeboten hatte. Ahnungslos öffnete sie die Verbindungstüre zwi- schen den beiden Zimmern. Ein leises Klirren von Schlüsseln und ein schwaches Geräusch, als wenn ein schloß einschnappte, drang an ihr Ohr. Auf der Schwelle blieb sie betroffen stehen. Dort drüben an Hassos Schreibtisch stand hochaufgerichtet eine bildschöne junge Dame und sah mit großen, erschrockenen Augen nach ihr herüber. Ganz deutlich bemerkte Rose, daß diese Dame sich irgendwie an Hassos Schreibtisch zu schaffen gemacht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 26.08.1905
Physical description: 12
samen Lichteffekt en k enützt. D ie Musik von Thiersee, allen, den wir nicht abschütteln vermochten. „O wie wohl ist mir's am Abend' und das „'Abend' war gezogen wie der Schweif einer Boa und verflogen war die schöne Abendstimmung. Die „Rose von Kar see' hatte den Bann gelöst; ein schallender.Heiter- keitSauSbruch begrüßte ihn, dem bald ein Zischeln und Tuscheln solgte. ' So find halt die Menschen. Vielleicht wollte einer dem andern semer Seele schwere Stimmung ver bergen. Die letzte Erinnerung

an die drei letzten Nächte in Bozen war es und mancher noch wird gerne daran denken mit dem Sehnen: „Dahin, dahin ich möchte zieh'n'. Aber anderswohin führt unser Weg, nach den Enden der Windrose, den dahin, den dorthin. So fahrt denn wohl, ihr trauten Gefährten, fahr wohl auch du, bemoostes Haupt, und lies diese Erinnerung und danke der .Rose von Karsee', der ich hier noch einen ÄbschiedSgruß nachsende in seine Stille und Verlassenheit: ' „Wenn aufflammt im glühenden Abendrot Der^Rosengarten, hinüber

ich seh', «müder, hinüber, wo einsam weilt Die Rose von Karsee. Und sinken die dämm'rigen Schatten hinab Aus den Rosengarten, träumend ich steh', Und denke dein, da weilest du fern mir, fern. Der Rose von Karsee. Und glänzet in silbernem Mondesglanz Der Rosengarten, ich bete und fleh'. Behüt' dich der Himmel, fahr wohl, fahr wohl, Rose von Karsee. .. größtenteils aus Bauern bestehend, spielt auch beim Passionsspiel. .Dieselbe ist vorzüglich. Geradezu glänzend ist das Spiel und die Komposition'bei

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Dolomiten
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Page 6 of 12
Date: 11.01.1930
Physical description: 12
sein?' fragte sie hastig. „Ja,' erwiderte er kurz und bestimmt. „Was sagst du zu Henry Baker?' „Oooo,' machte Rose-Mary gedehnt, „im Grunde habe ich nichts gegen ihn, aber als Gatte, weißt du, kann er mit seiner Fisch natur eine Frau von Temperament zur Ber- zweiflung bringen. Dabei ist er auch nicht ein bißchen eifersüchtig. Der reinste Eeld- schrank.' „Du täuschest dich, Mary, er wird ein musterhafter Ehegatte sein, der dich auf Händen trägt. Dabei ist er ein tüchtiger Geschäftsmann und ein gediegener

!' sagte er mit seiner blechernen, an Erbsenrollen erinnernde Stimme, „hast du dich aber schön gemacht, Mary! Und die Schleppe! Wenn ich dir drauftrete, ist ein Vermögen kaput.' „Hüte dich,' drohte sie lachend, „sonst schneid' ich dir die Ohren ab. Dann bist du vor der ganzen Welt blamiert und alle Girls in den U. S. A. lachen dich aus.' Sie lachten übermütig und traten zum Tanze an. Trotz ihrer Schleppe tanzte Rose- Mary leicht und anmutig, Henry dagegen war steif und hölzern, ohne jeden Schwung

. Auch der Tanz bedeutete für ihn nur ein fliegendes Geschäft, das er so rasch als mög lich erledigen wollte. Rose-Mary dachte schaudernd: „So lang weilig und öde wie dieser Tanz wird meine Ehe mit Henry sein — ein Tanz ums goldene Kalb. Schrecklich!' Sie empfand Henrys Arm wie eine lästige Kette, die sie am liebsten von sich geschleudert hätte, und blickte sehnsüchtig nach dem Saal- eingang. Da zuckte sie plötzlich zusammen, alles Blut schoß ihr zum Herzen, und ihre Wangen überzog ein flammendes Rot

, wenn du mich angenehmer zu unterhalten ver stehst.' „Werde mir alle Mühe geben,' lachte er und trollte sich, um ins Rauchzimmer zu gehen und mit den älteren Herren über Börsenkurse, Kupferaktien und Eoldminen zu verhandeln. Das war seine stärkste Seite, darüber vergaß er Brautwerbung und Rosenkönigin. Rose-Mary hatte indessen Otto Heinrich begrüßt und schenkte ihm gerne einen Tanz. Sie waren das schönste Paar und gaben sich mit solchem Feuer hin, daß sie darüber die ganze Welt vergaßen. Das Glück, sich um fangen

zu dürfen, stand deutlich auf ihren Gesichtern geschrieben und ihre Herzen schlugen in Liebe zusammen, daß sie nicht voneinander lassen konnten. Aller Augen waren auf sie gerichtet, ein Flüstern lief durch den Saal, die Damen zischten und tuschelten in höchster Erregung: „Welch ein Affront!.. Sie tanzt mit ihrem Chauffeur!' Der Name Marshall wurde von d« Millionären nur mit abweisender Ver achtung genannt und über Rose-Mary ein Scherbengericht gehalten. Sie kümmerte sich aber nicht darum, sondern fühlte

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Brixener Chronik
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Page 4 of 4
Date: 25.07.1917
Physical description: 4
Erzherzog Iosef: Der Nordflügel schloß sich der südlich des Dnjestr begonneneu Bewegung an. Längs der ganzen Front starte Gesechtstätigkeit. Der Erste General-Quartiermeister: i v. Ludendorf. ! Verloren! ' wurde ein schwarzes Port emonaie mit große» rem Geldbetrag, Der Finder wolle dasselbe in der Polizeiwachstube gegen Finderlohn abgeben. 28S5 82 „Denkst du noch daran, Rose, als ich dich das erste Mal gesehen habe, im nassen, kurzen Kleide, neben dem wilden Rosenstock?' Die Frage griff ihr ans Herz

sie. Sie schüttelte nur leise den Kopf. Ihre Augen trübten sich. Da sagte die Baronin, die sie beobachtet hatte: ,Jch glaube, unser Töchterchen ist müde?' Sie führte Rose selbst in das zierliche Mädchen zimmer, schloß sie noch einmal zärtlich in die Arme, und dann war Rose allein. Sie trat ans Fenster und sah in die wilde Nacht hmaus. Nichts sahen ihre Augen, als den sturmge peitschten Schnee, der allen Raum zu süllen schien zwi schen .Himmel und Erde. Sie fühlte die Kälte, die durch die Fensterritzen einzog

des Vordermannes tretend, ehe der feinkörnige Schnee sie wieder ver wehte. Rose lag unter seidener Decke und schlief. Seit sie erwachsen war, hatte sie zum ersten Male die Christ - mette versäumt. Tags darauf hielt vor dem Schlößchen der altmo dische Schlitten des Forstmeisters. Rose hörte den dumpfen Klang der gesprungenen Schlittenglocken und — sie war schon verwöhnt — sie empfand es peinlich. Sie bemerkte es auch, wie alt ver wittert der Fuchspelz war, aus dem ihr Vater sich her auswickelte und der Fußsack

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 25.07.1917
Physical description: 4
, eittgetr. Ges. m. d. H. —Verantw. Schriftleiter: Michael Weiskopf, Bozen — Druck Tyrolia, Bozen. 82 „Denkst du noch daran, Rose, als ich dich das erste Mal gesehen habe, im nassen, kurzen Kleide, neben dem milden Rosenstock?' Die Frage griff ihr ans Herz. Es flutete Früh lingsluft durch ihre Seele. Jener Tag, so klar und rein... es war nicht klug von Bela, daß er sie daran erinnerte. Nein, sicher nicht! Es kam ihr da plötzlich zum Bewußtsein, was den ganzen Abend dunkel in ihr gelebt: Heimatsehnsucht

... „Es wäre doch schön, wenn Vater, oder Tante Jo sefa oder Josef zum Fest gekommen wären. Ich bin so lange von zu Hause fort — ich war noch nie am Weih nachtstag in der Fremde...' „Du bist doch hier auch daheim/' sagte Bela ge kränkt und küßte sie. Sie schüttelte nur leise den Kopf. Ihre Augen trübteil sich. Da sagte die Baronin, die sie beobachtet hatte: „Ich glaube, unser Töchterchen ist müde?' Sie führte Rose selbst in das zierliche Mädchen zimmer, schloß sie noch einmal zärtlich in die Arme

, und dann war Rose allein. Sie trat ans Fenster und sah in die wilde Nacht hinaus. Nichts sahen ihre Augen, als den sturmge peitschten Schnee, der allen Raum zu füllen schien zwi schen Himmel und Erde. Sie fühlte die Kälte, die durch die Fensterritzen einzog und ließ die schweren Seidenvorhänge herabfallen. Langsam begann sie sich auszukleiden. Sie hatte die Zofe, die ihr die Baronin geschickt, verabschiedet. Sie wollte kein fremdes Gesicht sehen. Vorsichtig streif te sie das hellblaue Seidenkleid

. Sie verschlangen den Schall der Dorfglocken, die zur Christmette riefen. Vom Schlosse her tappten vermummte Gestalten. Laternen tragend und Stöcke, durch die Schneewehen. Einer ging immer hinter dem andern, vorsichtig in die Fußtapfen des Vordermannes tretend, ehe der feinkörnige Schnee sie wieder ver wehte. Rose lag unter seidener Decke und schlief. Seit sie erwachsen war. hatte sie zum ersten Male die Christ - mette versäumt. Tags darauf hielt vor dem Schlößchen der altmo dische Schlitten des Forstmeisters

. Rose hörte den dumpfen Klang der gesprungenen Schlittenglocken und — sie war schon verwöhnt — sie empsand es peinlich. Sie bemerkte es auch, wie alt ver wittert der Fuchspelz war, aus dem ihr Vater sich her auswickelte und der Fußsack, das erste Geschenk ihrer

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 02.04.1916
Physical description: 8
in Innsbruck, Landhaus. MM?» Die Einsendungen durch die hochw. Pfarrämter» die vielfach die Gamm» -.-MM lung in ihrem Wirkungskreis selbständig durchführen, sind 158 „Es ist nicht anders, »als wenn wir eine kleine Autofahrt unternehmen würden, lieber Colmar.' „Ja. für Sie, gnädiger Herr, da ist es wohl nichts anderes. Aber für das gnädige Fräulein bange ich mich doch ein. bißchen. Und ich selbst möchte lieber den Wildesten Gaul zwischen den Schenkeln haben, als auf solch einem Flugzeug sitzen.' Rose lachte

stieg er empor, in den blauen Aether hinauf. Ach — was Rose auf dieser Fahrt empfand, das konnte sie selbst kaum fassen. Weit unter ihr lag die Welt, mit allem, was schwer und drückend gewesen war. Hier oben war sie losgelöst von allem, allein mit dem Manne, dem ihre junge Seele zujauchzte. In seine Hand war jetzt ihr Leben, ihr ganzes Sein gegeben, und wenn es ihm gefallen hätte — jubelnd Hätte sie den Untergang mit ihm begrüßt. Ein Gefühl war in ihr. als könnte sie nun nie mehr etwas Schöneres

War. Er sah seltsam bewegt in dieses strahlende, verklärte Mädchenantlitz hinein, das wie von einem heiligen Feuer durchglüht war. „Nicht wahr, Rose — das war schön?' fragte er sie. Sie preßte nur fest und dankbar seine Hand in der ihren. Sprechen konnte sie nicht. Aber ex verstand sie auch ohne Worte, wußte, daß er in ihr einen Kamera den gefunden hatte, der mit ihm durch! dick und dünn hielt und bei dem er Verständnis finden würde für alles, was ihn bewegte. Aber keine Ahnung kam ihm, jdaß Rose

nur des halb so gut auf alle seine feinsten Regungen eingehen konnte, weil sie die Liebe »zu ihm dazu befähigte und sie gleichsam über sich selbst hinaushob. Frau von Falkenried, die keine Ahnung von Roses Mitfliegen hatte, war entsetzt, als diese nun glückstrah lend nach Hause kam und ihr von jhvem Ausflug be richtete. „Mein Gott, Rose, bist du denn von Sinnen ge wesen ? Es ist doch wahrlich genug, daß ich. in ewiger Angst um Hasso leben muß. Nun fange du nur um Gottes Willen

nicht auch noch mit diesem Unsinn an,' sagte sie außer sich. Rose umarmte 'sie herzlich. „Ach liebste Tante Helene, wenn du einmal solch einen Flug unternehmen würdest, dann hättest du gar keine Angst mehr. Bitte, ängstige dich nicht. Es war so Wunderschön. Und ich. habe dir vorher nichts davon gesagt, weil ich fürchtete, du würdest es mir verbieten. Sieh es dir doch einmal mit anderen Augen an als bis her. Jedes neue Verkehrsmittel, jede neue Erfindung pflegt im Anfang Opfer zu kosten. Denke an die Elek trizität

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 12
Date: 15.07.1917
Physical description: 12
nicht, wie er denn nie mit den „Frauenzimmern' von seinen Geschäften redete. S. Der Bertehr mit den Orzis wurde ein lebhafter. Der Alte mußte noch öfter seine Hand austun und meh rere Hunderter wanderten in Kleidergeschäste, damit sein kleines Heideröslein standesgemäß in dem Salon der Baronin erscheinen konnte. Die vornehme Dame machte Rose ganz sachte mit den Gewohnheiten ihrer Kreise bekannt, und Rose war eine gelehrige Schülerin. Baron Bela war zurückhal tend gegen sie. Manchmal bemerkte er sie kaum, und 51 erst

ein Wink seiner Mutter brachte ihn dazu, sich ihr zu nähern. Dann freilich wirkte seine feine ritterliche Art auf das harmlose Naturkind, berauschte und ent zückte es, ließ eine seltsame Sehnjucht im Herzen aus leben, die den Augen Glanz und Tiefe gab. Rose sing an, gegen Josef fremd zu werden. Manchmal, wenn sein Blick in verzehrendem Verlangen an ihrem Gesichtchen hing, ging ein Zittern durch ihre Glieder, ein rasches Erröten trat in ihre Wangen und mit lauten alltäglichen Worten zerriß sie den Faden

am Morgen aus dem Walde geholt. Herbst blumen standen in Körben umher, Astern, Goldrute und die dicken Köpfe der Georginen. Rose ging hin und her und suchte die Blumen aus. band sie zürecht und reichte sie den Mägden. Es war der neunzehnte September, der Vorabend von ihres Vaters Geburtstag: der einzige Tag im Jahre, da der Forstmeister den alten Adam auszog und völlig ver ändert,/freigebig und liebendswürdig war. Einmal im Jahre, eine alte Sitte, die sich in seiner Familie fort geerbt

und die ihren Ursprung im patriarchalischen Le ben hatte, das dem Hausherrn die wichtigste Stellung in der Familie und die größten Ehren einräumte. In ländlicher Art wurden Zimmer und Tische ge schmückt mit Reisern und Kränzen und mit jungen Bäumchen. Rose umwand auch die Hängelampen mit blühenden Gewinden. Sie wählte sorgsam unter den Blüten die passendsten zusammen, prüfte die Wirkung . ^ '

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