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Maiser Wochenblatt
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Page 5 of 14
Date: 02.06.1906
Physical description: 14
, die an mutige Rose, der Blumen Königin, und viele andere der schönen Kinder Floras öffnen ihre Kelche dem Blicke der Sonne. Aus ihrem unerschöpflichen Füllhorn spendet uns jetzt die gütige Allmutter Natur ihre reichen Gaben, darum ist auch der Juni eigentlich der schönste Monat des Jahres, der die Entfaltung des Blühens imb Glühens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahr tausende hindurch hat sich die Rose ihre, Be liebtheit als herrlichste im großen Blumen garten der Natur zu bewahren

gewußt; seit Jahrtausenden gilt sie als Königin in Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die. altklassischen Dichter haben wonne trunken die Rose besungen.. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit! der Venus aus dem Meeresschaum erstehen, auf welche die Götter dann voller Entzücken bei ihrem Anblick Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köst lichen Duft erhielt.. Nach einer anderen Sage

hat Aphrodite die weißen Rosen in rote ver wandelt, als sie von glühender. Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwundet im f aine von Pavhos liege, eilte sie, ihrer zarten üße nicht achtend, zu ihm hin durch dornen reiche Rosenbüsche, deren weiße Blüten sie mit, ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orien talischen Sage entstammt die Rose dem Pa radiese selbst.^ Als das erste Menschenpaar das Paradies verlassen mußte

, erbat sich Eva von dem Cherub zum Andenken eine Rose, und von dieser Nosenstammutter stammen alle die vielen, über die ganze Erde verbreiteten Rosenarten ab. Während andere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode'unter worfen waren, zeigte sich die Rose stets über allen Wechsel des Geschmacks erhaben. Diesen Vorzug verdankt die edle Pflanze der Ver- Gottesdienst-Ordnung. Tn der Pfarrkirche: Am 3. Juni, das hohe Pfingstfest und der vierte Aloisisonntag

und kopfüber in das tiefe , reißende Wasser hinabgesunken. „ „ . . ... Vigl,. Obsthändler und Hausbesitzer in Meran cinigung von herrlichem Aussehen und kost-1 käuflich erworben worden. lichem Duftz wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungs fähigkeit hat die Rose uns lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfordert ja 'bei uns die Pflege der Rose, dafür löhnt sie aber reichlich durch den herrlichen Duft, dem sie ausströmt, und die Fülle der Blüten, den sie uns , beschert

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 06.01.1938
Physical description: 6
zu können. im neuen Handelsabkommen wird oie Einfuhr von falschen Zähnen in gleicher Hohe beibehalten werden. Die Gesmn!- àusfuhr der Staaten an falschen Zähnen bringt alljährlich die Summe von 7.5 Millionen Mark ein. Hauptabnehmer ist England. Der wässrige Mensch Der erwachsene Mensch besteht zu r'O Prozent aus Wasser: sieht man von dem verhältnismäßig wasserarmen Skelett av. so erhöht sich der Prozentsatz auf 75 v. H. Das Neugeborene besteht mindestens zu zwei Dritteln aus Wasser. Die gelbe Rose. Seit fünf

Iahren erhält die Filmschau- spielerin Constance Ryland, wo immer sie sich auch lesindet. an jedem Morgen eine wunderschöne gelbe Rose überreicht. Die Geschichte dieser Rose ist die einer nicht alltäglich standyaften Liebe, und üer Ritter Toggenburg heißt Jimmy Brand- ley und ist ver Sohn eines reichen Ban kiers in S^vannah in Georgia, woher auch Confta ice Ryland herstamnü. S'e war mit ihm verlobt, brach jedoch das Verlöbnis, um zum Film zu gehen. An diesem Tage trug sie eine gelbe Rose, >,. Jimmy

schwor, ihr täglich durch die Rose beweisen zu wollen, daß er nach wie vor darauf lvarte. daß sie anderen Sinnes werde. Sie heiratete inzwischen einen Radioreportsr Fred Husing, aber auch am Hochzeitstage erhielt sie noch die gel be Rose von Jimmy, sie ließ sich scheiden, und als sie aus dem Gericht kam, erhielt sie die Rose wieder. Aber vorläufig bleibt sie ungerührt, sie hat den Repor tern zwar die Geschichte erzählt aber auch gleichzeitig mitgeteilt, daß sie Jimmy eben nicht liebe

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 04.07.1934
Physical description: 8
zu ihnen. Und... das Er leben ... das fehlt mir. Mein Erleben ... das ist Rose... ja... aber ich war hoch in den Fünfzigern, ehe ich das Wort wagte.' „Rose ist gern Ihre Frau geworden, lieber Schwiegersohn!' „Ja, ja, Mutter, das weiß ich und das ist ein so köstliches Gefühl. Und noch ein andere» Gefühl ist da, das mich so dankbar sein läßt: sie ist treu, trotzdem ich all bin und sie so jung, so jung istl' „Ja, das ist sie gewiß! Die wird Ihnen immer in die Augen blicken können. Das weiß ich gewiß. Das ist sie, mein Kind

.' Er nickte ihr dankbar zu. „Sehen Sie, Mutter... wenn man so an die Sechzig herankommt, dann wird man manchmal nachdenklich... und ich habe jetzt die Zeit, da ich so elend war, immer denken müssen, ob es nicht ein Unrecht war, Rose an mich alten Mann zu ketten!' „Herr Konsul!' „Verstehen Sie mich, Mutter. Sie ist ja ein Gnadengeschenk für mich. Mein großes Erleben, das mich noch einmal glücklich macht, so glücklich, daß ich es kaum fassen kann. Aber ich denke an sie. Ich will ja nur. daß sie das Glück

findet. Und bin ich denn Glück für sie? Opfert sie mir nicht ihr junges Leben?' „Es ist kein Opfern!' sagte die alte Frau fest. „Wir wissen es nicht! Vielleicht ist in Rose noch alles unerschloffen, was bei den anderen schon den Weg zum Licht gefunden hat. Sie ist in ihrer Reinheit der Liebe im Leben aus gewichen. Alle ihre Triebe schlafen noch in ihr und der alternde Mann kann... und darf sie ja nicht wecken. Mutter, ich denke jetzt an den Hans. Sie wissen, wie ich ihn schätze, ja... ich muß

es aussprechen... wie ich ihn liebe. Wenn er ins Haus kommt, da ist Freude um mich. Und so manchmal habe ich daran denken müssen... wenn du ihn liebst... wie muß es dann einem jungen Weibe gehen. Und ihre Herzen haben doch einmal zusammengeschlagen.' „Als Rose noch ein Kind war! Haben Sie Sorgen um Ihr Glück, Herr Schwiegersohn?' Der Konsul lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, Mutter... die habe ich nicht. Das weiß ich, Rose ist fo treu, wie Hans treu ist. Hans kann sterben, aber nicht betrügen

. Aber... ich liebe Rose so, ich habe für mich nicht mehr viel zu erwarten. Nein, Mutter, mich macht die Krankheit nicht elegisch... ich weiß es. Da zählen die Jahre. Aber Rose ist jung! Ich will ja nur, daß sie glücklich ist, und wenn einmal in ihrem Herzen die Liebe erwacht... dann stehe ich alter Mann im Wege. Ich denk' immer... ich müßte mich dann bitter schämen.' Die alte Frau nahm seine Hand. „Lieber Sohn', sagte sie herzlich, „lassen Sie die trüben Gedanken! Leben Sie und freuen Sie sich des Lebens

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 07.01.1876
Physical description: 8
den schl ankeu, kräftigen Körper, indeß die rechte Hand den schö nen Kopf mit den dicken Flechten so fest hielt, als fürchte sie, daß er sonst springen müsse vor Leid und Weh. Sie hörte auch nicht, oder wollte eS nicht hören, daß die Thür geöffnet wurde und der Vater eintrat, wenig sten S rührte sie sich nicht, hielt auch nicht inne mit ihren Thränen und Schluchzen. „Rose, steh' auf,' sagte der Krugwirth streng und hart, und das war gewiß und Wahrhaftig ein Zeichen, daß ihm etwa« sehr nahe gegangen

war. Er hatte v»« Kindesbeinen an der Rose nie r« hartes, böseS Wort grsagt, sondern sienur allzeit sanftmllthig zum Gute« ermahnt, und dieser Klang der Stimme hätte daS junge Mädchen wohl erschrecken können. Aber Rose rührte sich uicht. Erst als deS Vater« Hand sich mit gewichtiger Schwere auf ihren Oberarm legte, hob sie den Kopf empor. Sie fah den Bater mit ihren großen thräneaübcc- strömtea Augen fragend an. .Rose, steh' auf,' wiederholte er noch strenger. „Da draußen stehen Knechte und Mägde und horchen

was hier geschieht. Sie hören jeden Laut, den Du ,vou dir giebst, und jeder Laut vermehrt die Schande, welche Du durch Deinen maßlosen Eigenwillen auf das Haupt Deiner Eltern geladen hast.' Rose 'S Augen erweiterte» sich. Den Oberkörper bog sie weit zurück und- streckte die Hände wie zur Abwehr von sich, und dann bedeckte sie wieder daS blasse Antlitz. „O, Gott, Vater — auch Jhi?' stöhnte sie in un säglichem Jammer. .Ja, auch ich,' entgegnete der Krugwirth finster. „Auch ich habe jetzt ein Wörichen uiitzureden

, denn ob wohl ich schwach genug gewesen bin, und mir jetzt bitte« Vorwürfe mache, daß ich Deinem Eigensinn nachgegeben meine Ehre und die Ehre des EilmkrugeS gilt mir mehr, als ein unger-nheneS Kind urd lieber will ich Dich von Thür und Schwelle stoßen, eh: ich dulde, daß Du noch eine Thräne um diesen Verbrecher vergießest.' Rose sprang aus, ihre ganze.Gestalt zitterte. Sie eilte auf den Vater zu, und obglech er sie abzuwehren versuchte, umklammerte sie doch snne Kniee und blickte flehend in daS strenge

, sonst allzer gütige Äntlitz. „Vater! Vater!' jammerte siu mit herzzerreißender Stimme. „Ist es den möglich. > auch Dich haben sie solches glauben gemacht? Du hälft eS für möglich, daß er ein solches Verbrechen begangv? O, das ist ein Be weis, daß er verloren ist.' ^ „Ja, Rose, er ist verloren,' kgte der Kiugwirth zwar noch immer nicht sanft, aber dah schon milder, „ihn kann Niemand mehr retten. Ich j ordere nun auch von Dir, daß Dir Deine und Deine' Eltern Ehre mehr gilt als eine sündige Liebe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 27.04.1920
Physical description: 4
nachmittags „Der Gardeofflzier', abends um ö Uhr „Carmen'. Sonn- tad um 3 Uhr nachmittags „Der Operuball', abends als letzt« Vorstellung in dieser Spielzeit „Schwarzwatdmädet'. kose Bernd. Schauspiel in 5 Alten von Gerbart Haupt mann. Spielleitung: Alfred Gebhardt. „Das Mädel — waS «uh die gelitten Hanl' DaS sind die Schlußworte die ses Dramas und sie kommen aus dem Munde des August Keil, der trotz all der Bitternisse und trotz all des Unglückes, welch, seine Braut Rose Bernd ihm zugefügt hat sich rin

- porm»gt zu Mitleid und verstehendem Erbarmen. Und Mit leid, Verstehen, Verzeihen und Erbarmen zu wecken, ist ja hier iie schöne Absicht des Dichters, dein ein warmes Herz für die arme, gequälte, sündige Menschheit in der Brust schlivt und ganz besonders hier für das Geschöpf seines Dichtens Rose Bernd. Diese ist ein hübiches Bauernmädel mit derber Sinnlichkeit und steht unter der stren gen Zucht ihres frommen Vaters. Sie weckt die Sinn lichkeit der Männer, welche ihr nachstellen, ihr keine Ruhe

lassen, sie abdrängen vom rechten Wege, bis sie nicht mehr ein »och auS weiß und in hindern Wahnsinn zur Mörderin ihre» Kindes wird. „Hernach bin ich von Schlinge zu Schlinge, getreten, daß ich gar nicht mehr zur Beimnung gekomm'', so sagt Rose Bernd und das ist ihre Rechtscr- tigiu»s vor dem strengen Gericht ihrer Umgebung. HUe all dies gelommen, daS zeigt uns der Dichter mit der ganzen, fast mir ihm eigenen Kunst der Äbschitdernng des Lebens, wie »s ist, und mit einer so schar,en, so überzeug'nven

Cb«w»lterisirru>.gslunst, mit einem so tiefen Beistehen menschlichen Fehlens und Sündigen-, dag wir gar nicht da zu lmminen, moralisch zu richten, sondern gedrängt von der folgerichtigen Wucht der Geschehnisse, zu verzeihen und mit zufühlen mit dem armen, gequälten, mit schwerer Sct'nld be lade»«« Geschöpf. Gebhardt Hauptmann hat mit diesem Dra«l keine Tragödie geschlissen, wahrichcinlich euch gar kein« schassen wollen, denn Rose Bernd ist keine tragische Heldin, da von vornherein ihre «eelische und geistige

z,iv die Rose Bernd mir sc großer, ülierzeugender, natürlicher t.unst in aUem, dak vviil jeder ^u-cüam'r »u staunender Bewunderung hin gerissen wurde. Wie eindringlich war jede Geste, -.oe Be wegung uud daS prachtvolle, ausdrucksvolle Mincnspiell Immer, immer war sie die Rose Bernd und stand i o im MilMpunkt der Aufsülirung, daß ihre Darstellung allein scho» zum Drama wurde. Diejenigen, welche ihr in der Gestaltung ihrer handelnden Menden am nächste» lamen, war« Gebhardt ats gut in Haltung, Aussehen

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 03.08.1917
Physical description: 8
. ! Die hwr empfohlenen Bücher könne« sämtlich j durch die Buchhandlungen der Verlagsanstalt ! „Tyrolia' bezogen werdein «I r r w e s « ö e r Liebe.- Stoman. 116 „Du bist wirklich kindisch, Rose. Aber es ist hohe Zeit, komm!' Er reichte ihr den Arm und legte seine hageren Finger auf ihre weiche Frauenhand. Da ging es ihr durch den Sinn: Wie seltsam knochig, wie spinnenartig lang und dünn diese Finger find . . . und es kroch ein Grauen, ein Wehren durch ihr gesundes Blut. Die Baronin-Mutter

hatte inzwischen die ersten Gäste empfangen. Ein tadelnder Blick traf das junge Paar, als es endlich im Salon erschien. Es war hohe Zeit, denn Wagen auf Wagen rollte vor dem Schlosse vor. Rose trat den Gästen gleichgiltig entgegen. Man bewunderte ihre kostbare Toilette, ihre Steine, ihre Frisur, ihren zarten Teint mit unverhohlenem Neide, So ein Glück . . . nein, dieses Röschen aus dem Wal de .. . wer das gedacht hätte! Erst nach der Tafel kamen Forstmeisters. Tante Josepha hatte wirklich nur das alte

Grauseidene an. Aber es fiel nicht sonderlich aus dem Rahmen, denn es war in Schnitt und Farbe wieder modern geworden. Rose begrüßte den Vater und Tante Josepha mit stürmischer Herzlichkeit: „So spät kommt ihr und wieder ohne Joseph.. Frau Josepha sah ihrem Liebling forschend in das zarte Gesicht. Fremde Linien fand sie da eingegraben, Linien, wie sie nur still getragenes Leid einzumeißeln weiß. Es fiel ihr ein, was Joseph von dem Baron erzählt hatte. „Was fehlt dir, Rose? So heimatlich traut klang

zum Freunde wandelt Dann kam sie ins Erzählen, sprach von der und je ner Ehe, bewies an Beispielen, daß Liebe meistens nur ein Rausch ist und eine gute Ehe am besten auf gegen seitiger Achtung aufgebaut ist. Rose hatte aus allem nur das eine herausgehört: „Seine Liebe war ein Rausch ... nur ein Rausch, nichts sonst.' Da stand vor ihrem Geiste ein herrlicher Sommer- morgen — Heckenrosen blühten, Wald und Feld lagen oor ihr wie das Paradies des Herrn ... Sie dachte auch jetzt wieder daran, seufzte leise

auf und trat vor den Spiegel. Sie zupfte die Spitzen ihres Kleides zurecht. Müde lächelte sie ihr Spiegelbild an. Das war nun die Rose von einst, die im ausgewachse nen Kattunkleide durch nasse Wiesen lief und sich von Josef über den Bach tragen ließ! Es kam eine große Wedmut über sie, eine Sehnsucht nach der Zeit, dk so

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 06.02.1900
Physical description: 6
Sorg falt angedeihen zu lassen. Erst nachdem er ihm noch Schwammstückchen auf wunde Stellen gepreßt und ihm das Antlitz mit wohlriechenden Essenzen bestäubt hatte, griff er wieder zum Rasirmesser und schnitt — seinem Opfer glatt die Kehle durch. Kaltblütig schloß er sodann seinen Laden und stellte sich selbst der Polizei. — Ein starkes Mädchen ist Fräulein Rose de La Chapelle. welche kürzlich vor der neunten Kammer des Parises Strafgerichtes, nach ihrem Beruf befragt, die kurze Antwort gab

: „Ich habe einen Freund.' Fräulein Rose de La Chapelle liebt es, spät schlafen zu gehen und vor ihrer Abendtoilette noch etliche Cafss und Weinstuben des Huartisr latin zu be suchen. So gerieth sie vor einigen Wochen gegen 2 Uhr Morgens wieder in eine Wein stube ; sie war schlechter Laune und fand, daß man sie nicht schnell genug bediene. Um ihrem Unmuthe Lust zu machen, verließ sie das Lokal, kam aber gleich mit einem mächtigen Pflaster steine bewaffnet zurück und warf diesen so schneidig zwischen die Tische

, daß deren ein halbes Dutzend mit allen Gläsern und Flaschen krachend und klirrend zusammenstürzten. Da« gab einiges Geräusch. Drei Kellner, welche leider über die Muskelkraft von Fräulein Rose de La Chapelle nicht genügend unterrichtet waren, wollten sich der Friedensstörerin be mächtigen. Der Erfolg war, daß der erste Kellner hinter das Büffet, der zweite unter die gestürzten Tische und der dritte durchS Fenster aus die Straße flog. Das gab nun wieder einiges Geräusch, welches jetzt zwer Schutzleute

herbeilockte. Fräulein Rose de La Chapelle, weit entfernt, sich auch an den Schutzleuten zu vergreifen, erklärte nur, sie lasse sich nicht hinauswerfen und griff dabei mit der Rechten nach einer in die Mauer ein gelassenen Eisenstange: Die Schutzleute zogen an der Dame. Vergeblich ! Man holte noch zwei Schutzleute. Fräulein Rose de La Chapelle war an die Mauer sestgewachsen. Auch die drei Kellner, also zusammen sieben Mann, konnten die Brunhilde nicht zwingen, bis end lich die — Mauer nachgab und die Eisen

- klammer herausfiel. Vor Gericht hatte Fräulein Rose de La^ Chapelle die Lacher auf ihrer Seite und kam mit einer Geldstrafe von ov Francs davon. — Ein starkes Mädchen!

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 10 of 12
Date: 16.09.1922
Physical description: 12
aus sich selbst heraus, das produziert, was er uns spendet, sondern br ein Transformatorenhaus vorstellt, in ilchem die Energien des Weltenalls in jene Formen umgewandelt werden, deren wir Men schen auf Erden vorzüglich bedürfen. M. V. Die Rose. Von I. S. T u r g e n j e m. Die letzten Tage im August... der Herbst ist im Anzug. Die'Sonne war untergegangen. Ohne Don ner und Blitz ergoß sich plötzlich ein heftiger Regen über unsere breite Ebene. Der Garten vor dem Hause brannte und rauchte, völlig überflutet

nicht zurück. Da stand ich auf, ging aus dem Hause und begab mich in die Allee, durch die sie — woran ich nicht zweifle — auch gegangen sein mußte. Es dämmerte rundherum; die Nacht kam näher. Aber auf dem feuchten Sande des Wegesyvurde selbst durch den webenden Nebel lein runder Gegenstand sichtbar. Ich beugte mich nieder. Es war eine frische, kaum aufge brochene Rose. Zwei Stunden vorher sah ich dieselbe Rose an ihrer Brust. Vorsichtig hob ich die Blume auf, die in den Schmutz gefallen war, und. ins Gast

zimmer zurückkehrend, legte ich sie auf den Tisch vor ihren Sessel. Endlich kam sie nun auch zurück — und leichten Schrittes das ganze Zimmer durch streifend, setzte sie sich an den Tisch. Ihr Gesicht erbleichte und belebte sich wieder; rasch, mit heiterer Verwirrung liefen ihre gesenkten, gleichsam verkleinerten Augen nach allen Seiten. Sie hatte die Rose erblickt, er griffen, und schaute deren zerdrückte, be schmierte Blütenblättchen an, dann fiel ihr Auge, das auf einmal ruhig und tränen schwer

wurde, auf mich. — Wen beweinen Sie? — 'fragte ich. — Nun, diese Rose. Sehen Sie, was aus ihr geworden ist. — Ich glaubte, tiefsinnig und mit Nachdruck erwidern zu sollen: — Ihre Tränen werden den Schmutz von ihr abwaschen. — — Tränen waschen nicht, sie brennen,— antworte sie und warf die Blume in das erlöschende Feuer. — Das Feuer wird sie besser verbrennen, als Tränen — rief sie nicht ohne Verwegenheit aus — und die herr lichen, .noch unter Tränen glänzenden Augen lachten keck und glücklich

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 08.06.1930
Physical description: 8
auf den klaren Wein.' Kein Wunder, daß Ro sen, Reben und Rhein sich im Liede zusammen fanden: ,.. . . wir wollens vergeben, vergessen, verzeihen den Rosen und Reben am sonnigen Rhein.' Hoch aufschäumende Lebensfreude ju belt aus den Stlvphen mit dem Kehrreim' „Noch ist die blühende, goldene Zeit, noch sind die Tage der Rosen.' In allen diesen Liedern stellt man sich die Rose ak volle, üppige Edel- rose, mit denen ein Dichter die Frauen ver gleicht: „Frauen wie volle Rosen, üppig und an- mutreich

.' Und doch errang nicht diese Rose dei» höchsten Ruhm in der deutschen Dichtung. Den gewann die bescheidene Wildrose, das Heiderös- lein. Sirher haben nicht nur der Umstand, daß, Goethe der Dichter ist. u. die ansprechende Ver tonung des „Heiderdslein' zum Volkslied r 'r- den lassen. Die Heckenrose hat im deutschen Bol le ganz einfach der Gartenrofe den Rang ab gelaufen, das Bauerndirndlein siegte über die Cdeldame. So hat ja auch das Lied. In den« „am Walde die Nosen blühen' eine ungemein aveste Verbreitung

, seine Stirn bedeckte sich mit kleinen Schweißperlen, seine Augen be kamen etwas Irrsinniges, gleich denen eines auf eine Führte angesetzten Bluthundes. Nlanchpial schri? er ein paar Befehle mit der Heiseren, va» Würde ein Wettbewerb veranstaltet werden, welche Pflanze die Dichter am häufigsten zu lyrischen Schöpfungen angeregt hat. so dürfte die Rose den ersten Preis erringen, den zweiten wahrscheinlich der Flieder. In weitem Abstand folgen dann vielleicht Veilchen. Vergißmeinnicht und Schneeglöckchen

. Eigentümlich ist es. daß kaum jemals die Pracht der Apfel- oder Kisch- blüte — es sei denn in Japan, wo letztere eine besondere Rolle spielt — ihren Sänger gefunden hat. Aber die Dichter sind eben von jeher wun derliche Leute gewesen.— In der Nos^nlyrik gibt es zunächst eine Richtung, die in der stolzen prangenden Rose die Königin der Blumen sieht und ihre majestätische Schönheit feiert. In der Tat: was uns die Kunst der Züchter an Edel- fchen Stimme eines alten Kapitäns, lind seine Angestellten flogen her

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 20.04.1904
Physical description: 16
. Das Erträgnis desselben tvird zum Aitsbckn des Märlinger Turmes ver wendet:, (König Laurin - Straße.) Kommer- zienrat Herr Albin Paetel ans' Berlin hat ans Anlaß seines diesjährigen Aufenthaltes M Kur gast in Meran dem hiesigen Sträßenbauvereine I(XK) X für den Baufond der König Laurin- Straße überwiesen. (Stadttheäter.) Unser Stadttheater ha am Samstag Abend wieder einen Ehrenabend verzeichnen. Es wurde uns Gerh. Häuptmanns „Rose Bernd', das vom Hofburgtheater Ver banute 5aktige Drama, in äußerst würdiger

Weise vorgeführt. Dies jüngste Drama Hauptmanns ist eine schwere düstere Tragödie, die, ähnlich wie „Fuhrmann Henschel', am Wirrsal furchtbarer Geschicke haftet. Voll einer Nacherzählung der Fabel müssen wir heute Raum- und Zeitmangels halber absehen; überdies würde die Nacherzählung der Handlung diesmal auch einen falschen Ein druck machen, da auf der Bühne alle Freunde der Rose Bernd im Unklaren Aber die furcht baren Erlebnisse des Mädchens bleiben, auch die Zuschauer erst im letzten Augenblick

sehen, durch welche Motive das Mädchen, die Rose, zum Kinds- mord gehetzt worden ist. Die Nacherzählung der Fabel dagegen könnte nicht Verstecken spielen, in dem sie keine theatralische Ueberraschung wünscht. „Rose Bernd' ist ein Werk der Kleinkunst mit durchaus lebenswahre» Gestalten, mit einer mei sterlich nach dem Leben kopierten Sprache. Straff und gerade wird die Handlung, ist der Aufbau auch etwas bedenklich, fortgeführt, zu dramati schen Explosionen voller Kraft und Glut ge trieben

. Die Wirkung der Aufführung war eine starke: das Haus war mit Ausnahme der Logen sehr gut besucht und in fast atemloser Span nung solgte das Publikum den Bühnenvorgängen. Die Darstellung war, sehen wir von der teilweise ungenügenden Wiedergabe des schwierigen schle- sischen Dialekts ab, eine sehr gute. Die Leitung der Ausführung führte Direktor v. Maixdorff und trefflich war Inszenierung und Ausstattung, das Zusammensptel. Es fehlten nicht der wirkliche Kartoffelacker, in dem Rose mit der Haue

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Dolomiten
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Page 4 of 6
Date: 07.01.1930
Physical description: 6
ge nießen zu können. Rose-Mary, die Tochter des Oelkönigs John Marshall, sah von alledem nichts, als sie im lautlos gleitenden Mercedes-Wagen, den Otto Heinrich, ihr Chauffeur, steuerte, vom Hudson zur Fünften Avenue fuhr. Sie berauschte sich an ihrer eigenen Schönheit und an den Triumphen, die sie heute ge feiert hatte; denn bei der mit dem Blumen- korso verbundenen Schönheitskonkurrenz war sie mit dem ersten Preise gekrönt worden. Jubelnd hatte man sie mit Rosen geschmückt, ihr ein Diadem aufs Haupt

gesetzt und das Rosen-Szepter in die Hand gegeben. Der Präsident des Schönheits-Klubs hatte ihr zu allem Ileberfluß eine goldene Rose auf die Brust geheftet — und so, als Rofenkönigin, in ihrer zu einer Rosenlaube ausgebaute« Limousine, hatte sie, von einem glänzende« Hofstaat umgeben, ihren Triumph gehalten und Huldigungen empfangen wie eine wirt lich gekrönte Königin. Nun war sie müde. Das Königin-Spiel hatte doch etwas angestrengt. Sie lehnte sich in die Polster zurück, schloß die Augen mb ließ

die glänzenden Bilder des Festes noch einmal an ihrem Geiste vorüberziehen. Wenn das Licht der Scheinwerfer in den Wagen fiel, tauchte sie wie eine Märchen königin aus dem Dunkel auf. denn Rose- Mary Marshall war eine Schönheit ersten Ranges. Hoch und schlank gewachsen, voll Adel in jeder Bewegung, trug sie das schöne Haupt mit der Würde und Majestät einer Königin. Ihr Gesicht war von wunder samem Liebreiz, ihr Teint glich dem weichen, leuchtenden Weiß der Lilie, auf den Wangen lag ein hauchzarter, rosiger

Dust, die Augen von tiefem Blau leuchteten wie zwei strah lende Sterne unter den feingefchwungenen Brauen und das reiche Haar, das vom satten Blond so recht apart ins Goldbraun hinüberspielte, lag wie eine schimmernde Krone auf ihrem Haupte... Ja, Rose- Mary war eine unvergleichliche, strahlende, wenn auch stolze und kalte Schönheit, da ihre kleine, feine Hand Millionen zu vergeben hatte, wurde sie viel umworben. Bis jetzt aber hatte sie alle Bewerber abblitzen lassen; an Heirat schien

Lebens jahr und ihr Dater, der seinen Wildfang versorgt wissen wollte, hatte ihr erklärt, daß sie sich an ihrem Geburtstag zu verlobe» habe. Bei der großen Zahl ihrer Verehiu» und als preisgekrönte Schönheit schien es Ar ein Leichtes, den Mann zu wählen, bem ß» ihre Hand zum Bunde fürs Lebe« rsichM wollte. '' : Für Rose-Mary aber war das eine WotziO Sache. Ihr Herz hatte noch nicht gesprochen. Die Liebe war für sie eine unbekannte, gs- heimnisvolle Macht, die wie ein traum- schönes, süßes

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