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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 10.06.1910
Physical description: 8
„Gott sei Dank!' rief er aus tiefster Seele. — „Du wun- Rose legte, bittend ihre Hände zusammen, und ein gequäl- derst dick) vielleicht über meine Sehnsucht nach dir und den ter Blick traf den arg Erregten. . Kindern, aber wenn du wüßtest, wie traurig, wie einsam es „O Rose, Rose, in dir Hab' ich mich auch getäuscht. Du jetzt bei uns ist, würdest du's verstehen. Seit ich nicht mehr bist . . .' Er brach plötzlich ab, riß die Tür auf, stürzte mit auf Reisen gehe und mich in der Familie heimisch

und glücklich zwei Sätzen die Stufen des Gartenhäuschens hinab und zum fühle, bin ich halt ein ganz anderer Mensch geworden.' Rose Weingarten hinaus. Rose sank auf den nächsten Stuhl und nickte ihm liebevoll zu und erhob sich, um aus ihrem Arbeits- stöhnte: „Mein Gott, mein Gott, .ich kann doch nichts dafür!' körbchen, das im Lusthäuschen am Tische stand, eine Schere Es fielen ihr die Kinder ein; was müssen die denken, wenn zu holen. Onkel Peter schloß rasch die Türe und war mit zwei sie Onkel Peter

in solcher Verfassung sehen? Sie spähte hinaus Schritten Rosen gefolgt. Er legte leicht seine Hände auf ihre und war beruhigt: die saßen in ihrer Spielecke und hatten offen- Schultern und sagte in gedämpftem Tone: bar den Davonstürmenden gar nicht bemerkt, und da sah sie ihn „Rose, ich wüßte einen Ausweg, der allem Klatsch die auch, wie er außerhalb des Weingartens, den Staketenzaun ent- Spitze abbrechen würde, der alles gut machte und alles wieder lang auf und ab ging. Er war also nicht fortgerannt

, er wollte ins alte Gleis brächte, wenn, nämlich — wenn du dich ent- sich nur fassen, beruhigen und würde wiederkommen. Ein Ceuf- schließen könntest — meine Frau zu werden. Still, Rose, rede zer der Erleichterung hob ihre Brust. So lange, so lange hatte noch nicht, nenne mich nicht anmaßend, nenne mich nicht wahn- sie ihr Geheimnis bewahrt; sie konnte sich doch keinen Vorwurf sinnig — ich bin beides nicht — wahr ist's ja, ich könnte den machen, sie schädigte keinen Menschen mit dieser Liebe, die über Jahren

, könnte ich so zu dir nicht sprechen — und Denken, aber auch im Entsagen, und ihre Ruhe war daher aber da wäre ja au^ alles ganz anders, ganz anders! — keine erkünstelte. Sie wollte auch Onkel Peter fest in die Augen Rose!' rief er dann rm traurigen Tone, als sie bei seinen schauen, wenn er nur bald wiederkäme, dringenden Worten, unter seinen beredten Blicken so ruhig Und er kam, ruhig und gefaßt. Er bot ihr seine Hand, blieb. Da wandte sie ihm sanft ihr Gesicht zu, das ganz bleich und sie legte die ihre hmein. „Schau, Rose

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 22.04.1910
Physical description: 8
, man lebe auf der Erde und nicht in einem Narren- müssen! War denn das möglich, war das wirklich möglich? I'aradiese; Rose hätte Schultern und Arme, die sie zeigen könnte War dieser schreckliche Mensch, der so sonderbar sprach, der lind den Männern zur Freude, den Damen zum Neide auch Dr. Helmer der verflossenen Wochen? Hatte wirklich er, er sie Rciqen müßte, wenn sie Blut und nicht Ol in den Adern fließen eben um die Taille gefaßt, er, der sie in den vielen schönen Made — und wozu hätte sie den teuren

. „Die rasche Art Ihrer Tante hat Sie erschreckt', sagte Mädchenhafter Schüchternheit, Schmelz, Anmut und Bescheiden- er. Er nannte den Zynismus, vor dem ihr graute, rasche Art, Mcit zu sprechen, sei auch höchst altmodisch und tauge daher und er hatte schon daran gedacht, sie zu heiraten, er hatte mit Ducht mehr in die Jetztzeit. Rose erklärte, sie werde weder den ihrem Gelde gerechnet, um sich in der Hauptstadt etablieren zu Danen noch den anderen Vorschlag berücksichtigen, sie sei alt

ge- können. Die widerstreitendsten Gefühle kämpften in ihr, aber I mg, um für ihre Toilette selbst zu sorgen, und erbitte sich da- der Zorn überwog zehnfach jedes andere Empfinden. Sie schluckte Iher völlige Freiheit. Ein Sturm der Entrüstung folgte dieser tapfer ihre Tränen hinunter, entledigte sich rasch der Konzert- Icnergischen Erklärung, und erst als Rose sagte, sie würde unter toilette iznd hatte eben noch Zeit, ihr graues Hauskleid über feiner Bedingung das Konzert besuchen, wenn man ihr in dem zuwerfen, als Tante Jean

mit Ungestüm an ihre Türe pochte. lAnkte nicht völlige Freiheit gewähre, ließen sie ihr zwar den „Na, hast du noch nicht ausgetrotzt, prüde Prinzessin? Mach iMllen, nörgelten aber ununterbrochen weiter, so daß Rose alle doch auf und komm endlich, wir können den Wagen nicht so iLust zu dem Konzerte, auf das sie sich so sehr gefreut hatte, lange warten lassen. »verging. Als aber der Abend endlich da war und Rose vor Rose öffnete. Iben Tanten erschien, im einfachen, aber eleganten Kleidchen „Herr Gott

Tadel unausgesprochen ließen. Als Rose aberihre „Larifari. Was soll das heißen. Mach schnell weiter, wir »Handschuhe anzog, kam Dr. Helmer, um die Damen abzuholen, haben höchste Zeit, ins Konzert zu kommen . . wer soll deinen I „Lieber Doktor', rief ihm Tante Ann entgegen, „sieht sie Klavierpart übernehmen? Die Nummer müßte rein wegfallen.' Inicht aus wie Aurora, die Göttin des Morgenrots, die mit . „Das schadet nicht... geht nur, wenn es euch Vergnügen »glänzendem Gespann, die Fackel in der Hand

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 30.04.1911
Physical description: 20
Smmtaa, 30.' April 1911 ..Meraner Zeitung' Nr. 52. Seite 9 Stuvmesivogen. ^ Roman pon Wilhelm von Trotha. (Nachdruck »erbot«»? »Ei, Du - willst mir wohl Vorschriften machen, Onnen! Nicht? da. mein Junge, die ganze Welt soll es sehen, daß die Tochter des entehrten Jensen eine — — ist, die — —/ er konnte nicht fort fahren. Rose stieß einen Schrei aus, der den Alten zur Besinnung, brachte; Onnen war mit einem Satz auf den Mann losgesprungen uud schloß ihm mit der Hand den Mund. .Kein . Wort

weiter über die ,Rose! Hier ist sie unter' meinem Dach und wenn der eigene Vater .sie nicht Zu schützen versteht, so steht hier einer, der sein; zukünftig Weib in Ehren zu halten weiß!' - „Ein! Soldat, ein Unteroffizier der Marine/ hohnlachte Jensen. «Fort mußt Du, zu gehorchen hast Du, und ich gebe meine Tochter, wem ich will!- Du kannst Dir das Mädel aus dem Kops schlagen. Du bist zu gul für sie! Die braucht einen, wie den roten Klaas und der wird sie schon holen kommen, dafür laßt mich sorgen!' .Nun gebt Ruhe

vor der Tür. .Nun müssen wir allein sehen, wie wir durch« kommen. Rose, in welch' furchtbare Lage hat uns Dein' Vater gebracht? Ich kann Dich keine Stunde mehr unbewacht lassen. Du bist bei ihm weniger sicher^ wie im Wasser, mitten unter den gefräßigen Haien.' Er.brüteteHumps vor sich hin. ^Onnen, ich gehe jetzt. Komm' heute Abend an den Gartenzaün unter die Linde, dort findest Du mich!'» Flüchtigen Schritts verließ sie die Stube. Wie angedonnert stand er allein mitten im Zimmer und jetzt erst wurde

ihm klar, was der Alte meinte. ' ' ^ Ja, er hatte recht, Oimeu war ein Mann, der nicht frei über sich vf^ügen konnte. Er hatte sich gebunden) und nun war er machtlos. ' Rose konnte er nicht, schützen,'und'dieser Gedanke brachte ihn zur Verzweiflung. Wie wäre es, wenn er desertierte? . ^„Ja, das ist das Richtige,' sagte er zu sich selbst, „dann sperren sie mich auch ein, dann steht die Partie ja gleich, er entehrt und ich entehrt, ja dann kann er mir die Rose nicht verweigern!' Erst dieser Gedanke

brachte Ruhe in sein rastlos arbeitendes Gehirn; er schritt in seine Kammer und begann Stück für Stück seiner Uniform abzulegen. Liebevoll strich er noch einmal über jedes Kleidungs» stück hin. Er war gern Soldat gewesen, aber es ging eben nicht mehr. Die Verhältnisse waren stärker, sie verlangten das Opfer und er brachte es ja ihr— seiner Rose! — Morgen sollte er in die Garnison zurückkehren, mochten die dort in Kiel warten, er Onnen Tomsen, der Obermaat, wird nicht kommen, er muß

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 28.04.1911
Physical description: 12
demütig da ^ und sprachen ein stummes Gebet. Als sie sich anschickten die Bahre aufzuheben, trat ein junges Mädchen heran und drückte dem Toten die nur halbgeschlossenen Augen zu,' stumm reichte sie Onnen die Hand, und eine Träne glänzte in ihren Augen. „Ich dankeZ Dir von Herzen, Rose — und auch Euch, Freytags/ sagte Onnen und reichte den beiden jungen Fischern, von denen der eine knapp 17, der andere nicht viel über 15 Jahre alt war, die Hand. Langsam trug man den toten Tomsen hinweg. „Siehst

Du Onnen, so ist's recht, jetzt hast Du Deine Energie wieder. Nun eile aber, daß Du An zeige machst, denn sonst entkommen die beiden — Mörder noch,' sagte Rose. Während sie das Wort Mörder aussprach, ging ein Schauer durch ihren Körper, denn sie erinnerte sich, daß einer jener Menschen sie, die reine und ehrliche Rose, so be leidigt hatte, sie um ihre Hand zu bitten. „Was ist Dir, Rose?' fragte Onnen. .Nichts, nichts, Onnen,' gab sie hastig zur Antwort. »Nichts, sagst Du? Rose, Du bringst

verrückt gewesen sein.' , . Nach einer Pause sagte Rose: „Ja, so schlimm 's sür mich ist, aber der Vater wollt' nicht auf mich.hören. — Ich fürchte durch den Klaas steht dem Vater noch Böses bevor,- fügte sie seufzend hinzu. „An mir soll's nicht liegen, ich werde gegen Deinen Vater nichts tun!' Ja, Onnen. das weiß ich, aber die anderen im Dorfe werden nicht ruh'n, die werden gegen ihn sein. — Freunde hat er nicht gar viele hier!' Der junge Mann wußte, wie recht Rose hatte, so schwieg er und sah stumm

zum Fenster hinaus. . Plötzlich wurde er blaß und sagte hinaus deutend: - Da geht der Gendarm eben zu Euch.' Rose mußte sich am Tisch festhalten, um nicht zu fallen. Langsam schwankte sie der Türe zu und warf dem Zurückbleibenden einen trostlosen, tränen leeren Blick zu. An der Schwelle blieb sie noch einmal müde stehen und sagte tonlos: „Leb' wohl Onnen, wir gehören nicht mehr zusammen, die Tochter des Mörders, die Entehrte, mit dem Sohne des — Gemordeten. Leb' wohl,' und sie war hinausgeschwankt, ehe

Du mich, und willst Dn treu zu mir halten und stehen, wann und wo es auch immer sei, und willst Du, wenn 'die Zeit gekommen ist, mein braves Weib werden?' ' > Er sah ihr mild, aber sest ins Auge, und während jetzt «in Tränenstrom ihrem gequälten Herzen Luft schaffte, sagte-sie, sich sanst und schüchtern an ihn .schmiegen»: ^Tue ich auch keine Sünde, wenn ich „ja' sage?' ^Nein,?. meine,, Rose. Von jetzt an bist Du mein, mein fürs Leben. Vater,? wandte er sich mit . . Rose vor dem Toten auss Knie niederlassend

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 04.06.1911
Physical description: 16
. Das Gelb'des Jensen hat der rote.Lump mit/ setzte der erste Offizier hinzu.' ^ ' ' ' - Zwei Stunden später befahl der Kapitän: »Klar bei Steuerbord am Raa! Lag fallenSchiff lag auf der Reede von Neuyork. ' - > 13. Kapitel, l Rose. Der Arzt hatte wieder längere Zeit am Bell i des Mädchens gesessen. . Er sah befriedigt auf die im Schlafe sich mehr und mehr rötenden Wangen. Das war das Zeichen, auf das er schon lange wartete, jetzt wußte er, die Gefahr sei vorüber. Auf einmal schlug Rose die Äugen

auf und' erkannte/ den' neben ihr sitzenden Schiffsarzt. »Sie. haben lange, geschlafen. Fräulein Jensen/ Hub der Arzt an. Rose sah ihn einen Augenblick ruhig und ernst an, dann fragte, sie mit anscheinend gleichgültiger Stimme: ' — »Ist er tot?' - - ' Wer?' ^ , »Mein Bräutigam!' »Er ist nicht aufgefischt worden; man hat nur die Boje und die Mütze von ihm gesunden/ ant wortete ausweichend der Arzt. ^ »Also tot. tot für immer/ sägte Rose leise und wie geistesabwesend. »Und gemordet haben sie meinen Liebling

sich eilig. »Ich bin bald wieder bei Ihnen, Fräulein, essen Sie ein wenig, , denn fast 48 Stunden haben Sie so gut wie nichts zu sich genommen.' Er schob ihr alles bequem und handgerecht hin und; mng^ dann. ^Rose gewahÄe von alledem kaum etwas. »Ach^ wäre ich'doch 'mit ihm -hinab in die blouen Nuten «funken, wo es keinen Schmerz mehr Wie lange- sie so geweint hatte, sie wußte es nicht, erst ein stqrkes Klopfen ließ sie aushorchen, ein leises, schluchzendes „Herein' rang sich nur mühsam aus ihrer Kehle

heraus. . ; Wenn es npWicht der. Vat«h ist, schoß es ihr als erster Gedankt vurch'den^Kaps, den kann ich jetzt nicht sehen und eine heftige Abneigung ergriff sie plötzlich gegen den alten Mann. ' »Ich freue mich, Sie wieder einigermaßen her gestellt zu sehen/ hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich sagen, in der sie die des Kapitäns erkannte. „Darf ich eintreten?' Rose wandte langsam ihr tränenbewegtes Gesicht dem in der Tür stehenden Kommandanten zn und nickte langsam. Er schritt herein, ergriff

die eine der schlaff herunterhängenden Hände der Kranken und fuhr streichelnd über sie hin. „Mein armes Kind/ sagte er ruhig und als er sah, wie sie unter krampfhaftem Schluchzen zusammen zuckte und wieder zu weinen begann, da strich er leise über ihr blondes Haar und fuhr beruhigend fort: „Nur Ruhe, meine Kleine, weinen und jammern nützt hier nichts mehr, wir müssen handeln und Ge rechtigkeit walten lassen, der Mörder soll feinem Schicksal nicht entgehen!' Rose hatte aufmerksamer werdend den letzten Worten

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 10.10.1922
Physical description: 8
ihre stille Traurigkeit an — nur Hans Dernburg vermochte sie nicht zu täuschen. llnd immer wieder flogen seine Augen mit un ruhig sorschendem Blick zu ihr hinüber. Er hätte sie so gern fragen mögen: Was ist es, das deine Augen so traurig blicken macht, während deine Lippen lä cheln? Aber er hatte kein Recht zu dieser Frage. waren seit Dick Garrings Verlobung mir Rose-Marie vergangen. Die junge Braut lebte nach wie vor in Gladys Forests Hause, jetzt abe- wirklich nur als lieber Gast

, wo sie bis zu ihrer Hoch zeit im Frühjahr bleiben sollte. So hatte es sich ganz von selbst gemacht, daß nicht nur Dick Garring, sondern auch Hans Dern burg fast täglich ins Haus kamen, um Rose-Marie zu besuchen — und natürlich auch Gladhs zu sehen. Sie hatte wenigstens nach außen hin ihr seelisches Gleichgewicht wiedergefunden und gab sich Hans Dernburg gegenüber in einer ruhigen Freundlich keit, wenn auch dabei eine leise Zurückhaltung in ihrem Wesen lag.. Sie glaubte, um jeden Preis ver hindern zu müssen

, daß ihr Hans Dernburg noch näher trat, die Schuld ihres Vaters lag als tren nende Kluft zwischen ihnen. Sie litt namenlos darunter und hätte gern die größten Opfer für Rose-Marie und ihren Bruder gebracht, um gutzumachen; aber auch diese Genug tuung blieb ihr versagt, denn für Rose-Marie konnte sie nichts tun, als sie verwöhnen und mii kleinen Geschenken erfreuen, und für Hans Dernburg. konnte sie erst recht nichts tun — im Gegenteil, sie I mußte es ruhig mit ansehen, wie er sich o^ne ihr Zutun

wurde, konnte er Dernburgs Mitarbeiterschaft vielleicht aus immer sicher sein. Rose-Marie war in diesen Tagen mit der Beschaf fung ihrer Ausstattung stark in Anspruch genom men. Mistreß GarriNg suhr mit ihr von Geschäft zu Geschäft, und Dick strahlte, daß sie die Herzen seiner Eltern so im Sturm gewonnen hatte. Eines Tages saßen Rose-Marie und Gladys mit feinen Handarbeiten beschäftigt einander gegenüber.' denn Gladys betrachtete es als selbstverständlich, daß sie soviel als möglich an Rose-Maries

Ausstattung half. Rose-Marie wollte es nicht dulden, daß Gladys jede freie Minute nützte und allerlei reizende Sticke reien und Handarbeiten für sie anfertigte, ^r Gladys hatte darauf bestanden und gemeuit: „Es macht mir ja solche Freude, und einmal, möchte ich doch auch bei einer Brautausstattung be schäftigt sein.' ... In ihren letzten Worten schwang ein seltMN^ Ton, aber Rose-Marie schüttelte harmlos lächeln den Kopf und sagte: , , „Wer weiß, wie bald du über deiner eigenen Uuo- steuer sitzest

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 09.10.1922
Physical description: 8
?' fragte er mit seinem hellsten Lachen. „Um keinen Preis!' sagte sie tief aufatmend. „Du bist also sehr glücklich?' „Ach Dick —lieber Dick!' Er küßte ihre Hände und strich ihr dann sanft das Haar aus der Stirn, und seine sonst so lachen den Augen blickten ernst und zärtlich. „Mein süßes Herz, wie lieb.ich dich habe. Und nun komm zu Mama und Gladys, sie werden warten.' Arm in Arm gingen sie ins Haus zurück. . Mistreß Garring und Gladys waren wirklich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Marie

wieder ein traten und sich als Brautpaar vorstellten. ^ Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und sei mir eine liebe.Tochter,' sagte sie. hatte mit einem lieben Lächeln und seuchtschimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie gangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gesehen. Deutschland nicht ohne Sie verlassen.' „Auf keinen Fall,' bestätigte

Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe.' /,Doch, Gladys, ich hbae Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Ansang an so lieb und' freundlich entgegengekommen.' das Herz doch ein wenig weh, und in heißer Sehn suchtdachte sie an Hans Dernburg. Ihr selbst wuroe ja nie ein gleiches Glück erblühen wie ihrer Freun din Rose-Marie.— .. Als sie im Geschäftshaus ankam, begab ne nc? zuerst in das Kontor von Mister John Garring, oer

sie am Schreibtisch begrüßte. . . y./ „Nun, Gladys, was führt dich jetzt noch hierher - Sie trat neben ihn und legte ihm kindlich zu- Gladys zog Rose-Marie an sich. ! traulich den Arm um die Schultern. . , „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb.! „Onkel Garring, ich bin gekommen, um dir etwa Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freundschaft schließen. Wir sageil uns du, liebe Rose-Marie.' Sie küßten sich einander herzlich. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose

diplomatisch bei, daß er Schwiegervater ihn genau genug, um Ihnen gratulieren zu können.' geworden ist.' Gott wolle ^hnen beiden ein wolkenlose^ Glück Gladys nickte Rose-Marie beruhigend zu. schenken.' Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, teure Gladys, in: Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien gekommen.' ' „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns ge „Jch gebe dir mein Wort, Rose-Marie

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Dolomiten
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Page 6 of 9
Date: 12.02.1930
Physical description: 9
höflichst ein geladen werden. Eintritt 10 L. Anfang 9 Uhr abda. R. R E H E I S. Die Rofenkönigin Der Roman einer Dollarprtnzessin von Felix R a b o r. (Nachdruck verboten.) IS. Fortsetzung Er hatte einen heiteren Ton angeschlagen, aber Rose-Mary ging nicht daraus ein. son dern deharrte in ihrer frostigen, feindlichen Abwehr. „So sind Sie also nach Europa ge kommen, um den Kampf mit mir aufzuneh men?' fragte sie mit blitzenden Augen. »Ich gegen' Sie kämpfen?' rief er schmerz lich überrascht. »Ach

zu sein; bei dem Haß, den er aus naheliegenden Gründen auf Sie hat, wäre das Schlimmste zu befürchten.' Erschrocken und verwirrt rief Rose-Mary: „Mein Gott, das wußte ich nicht... Es ist ein Versehen — und ich gehe schon...' Er drohte mit dem Finger. „Tja — das ist nun eine schlimme Sache In flagranti ertappt, mit der Büchse kn Arm... Wild- freveil... Di« Gesetze hier sind sehr streng —' „Wie,' schäumte sie auf, „Sie wollen mich dem Gesetze auskiefern? ... Das ist nicht ritterlich... Uebrigens

ist das nicht zu machen, das kostet Gefängnis —' „Gefängnis? ... Oooo—' „Ja. Gefängnis! Bedenken Sie doch: ge wildert in fremdem Revier! Gewiß haben I Sie auch schon einen Bock geschaffen —“ | „Rem, gewiß nicht.' beteuerte sie. „Doch, doch!... Herzschuß auf Ehret' Er lachte fröhlich und zwinkerte lustig mit den Augen. Unwillig über seinen Spott wandte sie sich zum Gehen, aber da stand er auch schon bei ihr und erfaßte mit warmem Druck ihre Hand. „Liebe Rose-Mary.' sagte er voll Wärme, »es war entschieden ein Herzschuß

, denn ich bin von der schönsten Jägerin ins Herz getroffen, schon lange, ach so lange!... Liebe und Heimweh haben mich übers Meer getrieben — zu dir, du süße Rosenkönigin. Am Rosenfest, in jener trauten Stunde im ' Wintergarten, schlugen sich unsere Herzen entgegen — willst du das leugnen? Du hast, dem Gebote deines Darers folgend, dein Herz mit Erz gepanzert, aber tag an: hast du nicht heiße Qual gelitten unter diesem Panzer? Wenn es so ist, liebe teure Rose-Mary, dann sprich ein einziges Wort — und alles ist gut. Warum

uns bekämpfen, wenn doch unsere Herzen zusammenschlagen und uns gut sind? Dein Racheschwur am Sterbebette deines Vaters war unnatürlich und ungerechtfertigt. Ri« habe ich deinem Bater, noch weniger dir ein Leid getan — warum also diese Feindschaft?' „Weil ich Sie und die ganze Sippe hasse!' „Einbildung, Rose-Mary! Laß dein Herz sprechen, es wird dir den rechten Weg zeigen — zu mir! Lassen wir doch das Vergangene! Wir wollen ln der Gegenwart und nur der Liebe leben. Wozu sich dos Leben durch Haß verbittern

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 30
Date: 16.02.1907
Physical description: 30
des Onkels die reizende Rose ins Zimmer trat. — Rose nennen wir Ostpreußen ja die Mädchen, die Rosa getauft wurden, und wenn sie wie die gleichnamige Blume aussehen, dann ist's ein hüb scher Name. Und es war diesmal auch ein sehr hübscher Name. So frisch, so lieb, so rosig war sie! So schelmisch mit ihren Grübchen, dem Lachen ihrer weißen Zähne, ihrer blonden Nu- schuld von sechzehn Jahren. Der Onkel schien das Interesse zu bemerken, das ich an der Kleinen nahm, und er begann

für seine „Ehlanische Historie' zu fürchten. „Es ist gut, Rose, du kannst gehen. Den Kaffee mache ich mir selbst/ sagte er. Die bloude Schöne machte einen graziösen Knix, und dann ward es wieder dunkel im Zimmer. Ich sah sie sobald nicht wieder. Den Tag über schrieb ich für den Onkel, und wenn ich des Mittags oder des Abends freie Zeit hatte, war sie beschäftigt. Sie hatte keine Mutter mehr, und so mußte sie dem Vater die Wirtschaft führen, die jüngeren Geschwister beaufsichtigen, die Schnlhefte der Kinder

mußte ich vorüber. Es brannte kein Licht in dem Giebelstübchen, das Rose eingeräumt war. War sie noch nicht schlafen gegangen? Neun Uhr war vorüber, und der Wächter hatte schon seine erste Runde gemacht. Ich hielt den Schlitten an uud lauschte. Alles war still. Eine nubezwiugbare Lust, der Mutwille eines Knaben, irgend einen tollen Streich zu begehen, kam über mich. Ich war zwanzig Jahre alt und Student. Und ich dachte an das liebliche Kind, das nicht mehr aus meinem Ge dächtnis kam. Ich knallte

laut mit der Peitsche. Ein H»»d schlug an; es war der des Nachbars. In der Straße war sonst alles still. Da ging eine Tür. — Eine weibliche Gestalt trat auf die Steinstufen. Sie hatte kein Licht, aber der Mond stand voll am Himmel, und ich erkannte sie wohl, obgleich sie sich mit einem Tnche verhüllt hatte. Es war Rose. Offenbar hatte sie der Peit schenknall erschreckt. Sie wollte die Tür schließen. Da rief ich: „Bitte, Mamsell Rose, erschrecken Sie nicht. Ich bin's, der Rein hold

sich, aber sie schrie nicht. „Schämen Sie sich, Herr Reinhold,' rief sie, während sie sich mir zn entziehen suchte, „wenn das der Herr Pfarrer wüßte!' „Seien Sie vernünftig, liebe Rose, es geschieht Ihnen nichts, aber Sie sollen mir nnd sich die Frende einer Schlittenfahrt machen,' „Lassen Sie mich los!' Und sie wollte vom Schlitten springen, aber es war zn spät. Ich hatte sanft aber fest den Arm nm sie gelegt, und der Braune sauste, von meinem Peitschenhieb beflügelt, mit uns in die Wiuteruacht. Blitzschnell schoß

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 20.06.1929
Physical description: 12
sie eine Besserung von zirka 200.000 Arbeits losen gegenüber dem April 1922 und «inen Auffchwung auch in Bezi ehung zum April 1923. Die Zahl der beschäftigungslos« Indu striearbeiter betrug im vergangenen April 164.540, was eine Verminderung von 33* gegenüber dem April des vergangenen Jah res bedeutet. , Bl LAX Verstopfung,Blähimg,Ver dauungsstörungen,Gallen- besohwerden, Leber- und Magenleiden. Fläschchen mit 60 Pillen L 4450 HapplnlederlasG C. Dlonpo, Milano (108) JWe geltet» Rose' ter Päpste Da man davon

spricht daß in nächster Zeit in der Stadt des AaMans die feieMche Jena monie der Wethe dar »goldenen Rose^ stabt- findet, «ln symbolisihes Geschenk, das einer katholischen Fürstin verliehen werden soll, dürste es ganz am Platze fein, etwas über Ursprung und Bedeutung dieser Zeremonie zu hören. Mehr ab 10 Jahrhunderte hatte dies« Geschenk «inen großen Wert im Verkehr des Papsttums mit den Rationen. Die Zeit des Ursprunges dieser troditionellen Einrichtung kann man nicht genan angoden, wohl aber läßt

die DoodWcm Gregor den Großen als Stifter gelten. Historisch jedenfalls fft es richtig, daß Papst Leo IX. (gest. 1054) von der Weihe der goldenen Rose wie von einer schon lange bestehenden Einrichtung der römischen Papste sprach, als er dem Kloster HMg-Kreuz tn der Diözese Dulle, Frank reich, zum Entgelt für verliehene Privilegien die Verpflichtung auserlvgi«, «ine goldene Rose oder zwei römische Unzen Goldes zur Herstellung derselben dem Papste zu senden. Me goldene Rose, «in SbnnbiD Christi, wurde

von hohen Persönlichkeiten, Korporationen, Heiligtümern und Städten zur Auszeichnung geschenkt. Den größten Herrschern, van Lud wig VH. bis Karl VII. von Frankreich, von Kaffer Sigismund bis Ludwig I. von Ungarn, von Karl HI. von Savoyen As Cosimo bei Medivt wurde das Geschenk der grWenen Rose gegeben. Außerdem stehen die Ramen großer Heerführer, wichtiger und mächtiger Städte und bekannter Heiligtümer, wie St. Peter, St. Maria Maggiore und Loretto in den Reihen jener, welche dieses Ehren geschenk

«hielten. In uns viel näheren Zeiten war es Papst Pius IX., der dreimal die goldene Rose ver lieh. 1847 an die Königin von Sardinien, 1840 an die Königin Maria Theresia von Neapel Md 1868 an die Königin Jsabella von Spanien. Leo XIII. hatte lebhaftes Interesse cm der Einrichtung dieses Ge schenkes und errichtete sin eigenes Amt dafür, ein Amt »der Urberbringsr der goldenen Rose', das Sen. Graf Soderini bekleidete. Dreimal oerlich auch Leo XU. die Aus zeichnung, an die Königin Chrfftina. von Spanien

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Dolomiten
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Page 9 of 16
Date: 09.06.1934
Physical description: 16
aus. — Der Bürger meister des Ortes kam persönlich und dankte chm im Namen der Gemeinde. Es war ein 'Abend, der Hans mit reiner Freude erfüllte. Es war ein schönes Gefühl der Befriedi gung in chm, das so wohltat. Es war das Eesiihl des frohen Schaffens. Jetzt lag das Leben sonnig lebenswert vor ihm; wie eine schöne, saubere, breite Straße erschien es chm und er wußte, daß er jetzt doppelten Lebensgenuß finden würde! Hans dachte an Rose, die krank auf Berg felde lag, und es trieb ihn mit allen Fasern

. Da ist doch die Lena, die Tochter vom Vetter von unserem Herrn, mit ihrem Bruder zu Gaste!' „Das weiß ich auch!' „Also die Lena gibt sich nun Mühe als Pflegerin, die bemurmelt die kranke Frau Rose den ganzen Tag!' „Das ist doch schön!' „Ja doch, das schon, aber daß sie dem Herrn, wo sie ihn erwischt, so schöne Augen macht, das ist nicht schön! Ich sage dir, das Frauenzimmer will den Herrn wegangeln.' „Da habe ich eigentlich bei dem Konsul keine Angst!' „Nein, das auch nicht, aber er weiß

du auch tun!' Hans traf den Konsul und Frau Rose, die bleich und matt im Sessel lehnte, am Kaffee tisch mit dem Geschwisterpoar zusammen. Nr. «9 — Sette 7 schwach aufgewerteten Vermögens, verhungern zu müssen. Jetzt erschien ihm sein Besitz im Vergleich zu allem, was er hörte, wieder an sehnlich, hätte zugereicht, eine kleine Familie bescheiden zu ernähren. — Ja, er konnte wirklich froh sein, daß er das nicht brauchte und alles für sich allein hatte! Doch es war merk würdig — er wurde dieses Besitzes

, und das ist eine bekannte Tatsache: Wenn alte Scheunen brennen — dann brennen sie lichter loh. An sonnigen Tagen aber sah man später Herrn Ei'genbrödel mit Frau und Kind glück selig wie andere naturfrohe Menschen hinaus wandern. Er segnete das Auto, das den lang weiligen Peter überfahren hatte, und zog den Arm der jungen Frau Eigenbrödel immer fester in den seinigen, das war das beste Mittel, um ja nicht wieder in den alten Fehler zurückzn- sallen, dem Namen Eigenbrödel Ehre zu mach-'». -- - Arndt und Frau Rose

begrüßten ihn überaus herzlich. Ueber das bleiche Gesicht der jungen Frau flog ein rosa Schimmer, als ihr Hans die Hand reichte und sich nach ihrem Befinden erkundigte. „Es geht schon, aber immer die Schwäche ... und ich kann fast nichts eflen, Hans!' „Sie müssen zu einem anderen Arzt in Behandlung! Es wird gut sein, einen Spezialarzt heranzuziehen; Frau Rose!' sagte Hans warm. „Ach, so schlimm ist es ja nicht, Hans!' dankte Frau Rose. „Nur die Schwache, aber es wird schon wieder werden!' Lena fiel

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Page 3 of 8
Date: 26.01.1908
Physical description: 8
: Touristen- £ Christbaum rm „Hotel Rose'; 15. Jänner: Feuerwehr-Theater: „Der verwunschene Prinz'; 22. Jänner: Feuerwehrball im „Hotel Rose'; 29. Jänner: Faschingsliedertafel im Hotel „zur alten Post' (erstes Auftreten des Orchesters); 5. Februar: Feuerwehr-Theater: „Ter Arzt wider Willen' und „Ein in Gedanken stehen gebliebener Regenschirm'. Und vor zehn Jahren: 1. Jänner: Touristen-Christbaum im „Hotel Rose'; 2 . Jänner: Gesellenvereins- , Theater: „Ein Stockwerk zu hoch' und „Ter j Prozeß'; 9. Jänner

: Feuerwehr-Kränzchen in | der „Rose' (Kaiserjägermusik aus Trient); 23. § Jänner: Schützenkränzchen in der „Rose' (Mili- 1 tärmusik aus Trient); 30. Radfahrerkränzchen § in der „Rose'; zu gleicher Zeit Müller- und | Bückerball im Hotel „zur alten Post'; 13. Fe- Ü bruar: Familienabend des Wintersportklub und des Gesangvereines im „Hotel Stötter'. Generalversammlung. Bei der a,n 20. d. M. im Hotel „Rose' abgehaltenen General- » Versammlung der Schützen des hiesigen k. k. Be- Izirksschießstandes wurden

Wieser lehnte eine Wiederwahl ab. Freischietzen. Beim Freischießen, welches am am 20. Jänner im. „Hotel Rose' stattfand, er hielten folgende Herren Beste: Hauptbeste: Franz Girtler, Josef Girtler-Telfes, Johann Rainer, Paul Häusler, Wilhelm Haas, Johann Plattner, Johann Ueberegger. Serienbeste: Johann Rainer-Telses (25), Josef Plattner (25), Franz Ninz (24), Josef Girtler (23), Karl Carli (22), Franz Girtler (22); als Nachlöser: Wilh. Haas (22). Schleckerbe st e: Franz Ninz, Josef Plattner, Josef

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 20.05.1910
Physical description: 8
„Um Gottes willen, Kind, was ist geschehen?' fragte angst- Jsa kauerte in einem Winkel im Nebenzimmer und weinte lich Frau Petrus und legte die Feder weg und Rose faßte Jsa leise vor sich hin. Onkel Peter hob sie auf und führte sie inz an den Schultern und drehte sie herum. Kinderzimmer hinüber. „Aber Mädchen, großes Mädchen, was soll's? Bist du ge- „Ich — kann — nichts dafür', schluchzte sie, „Paula - fallen, oder hast du etwas verloren, oder hast du eine schlechte Bertin — hat so — gesagt

dazu, deinen Papa zu be- zu haben. Der alte Hausarzt, Dr. Fuchs, verordnete Eispack schimpfen! Du mußt wohl geträumt haben. Komm mit hinüber ungen aufs Herz und Eispillen zum Schlucken, im übrigen die und erzähle mir, was vorgefallen.' Rose fühlte instinktiv, daß konstanteste Ruhe. die Geschichte mit dem Gerücht zusammenhänge, und wollte „Sagen Sie's lieber gleich, Doktor, ist keine Hilfe mehr?' Jsa aus Mamas Hörweite entfernen; aber das Kind riß sich fragte Onkel Peter. los und sagte auf die Beschuldigung

Note bekommt „Ein paar Tage — ja.' — und da sagte sie, ich würde nicht mehr lange lachen, in ' „Ich danke Ihnen, Doktor', sagte Onkel Peter, schüttelte kurzer Zeit werde ich nur noch von Wasser und Brot leben dem alten Herrn die Hand und eilte blutenden Herzens hinunter, müssen, denn mein Papa ...' um ein Telegramm an Niko folgenden Inhaltes zu senden: Rose war der Schreck in alle Glieder gefahren, aber sie „Komm rasch, Reli liegt im Sterben.' Er klingelte dem Diener unterbrach Jsa und lachte laut

ihrem Munde. Rose war erst wie gelähmt vor der drei der jüngsten Geschaftsangestellten an ihren Pulten Schreck, dann aber sprang sie rasch hinzu, richtete den herab- saßen. Herr Petrus wollte Ferenz nochmal zurückrufen, nnes gesunkenen Kopf der Ohnmächtigen auf und wusch das toten- kleinen Auftrages, wegen, den dieser auf dem Rückweg erledige« ähnliche Antlitz mit Essigäther. Jsa wollte sich auf Mama konnte. Er hatte schon den finsteren Gang betreten, als sein stürzen und schrie laut: „Mutti, Mutti! Blut

! Blut!' aber Rose Fuß wie gebannt an der Stelle blieb. Ferenz hatte in der sagte energisch: „Kopf oben, Jsa, lauf rasch zu Onkel Peter Eile die Türe der Schreibstube offengelassen, und so konnte hinunter, er möge schnell nach dem Arzt senden und dann gleich Petrus in den lichten, geräumigen Raum blicken. Er traut? heraufkommen — lauf, Jsa, lauf!' Und Jsa lief; das Kind seinen Augen und Ohren nicht, als er sah, wie die drei ^>ung- verstand zwar den richtigen Sachverhalt nicht, aber es war doch linge

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 16.06.1934
Physical description: 16
wa, den großen Dingen- gewachsen und ihnen eben bürtig. Beide groß — jeder in seiner Art und auf seine Weise und an seiner Stelle. Herren- und Damenschneiderei F. DANDER, Bolzano, Bindergasse 9. Erstklassige Maßarbeit, mäßige Preise mächtig war» den Roch und die Weste ent kleidete. Sie sahen, daß die Kugel von hinten hinein gegangen war. Die Mamsell legte einen Verband an. Jochen aber raste zum Arzt mit dem Auto. Er kam noch früher, ehe Frau Rose zurück war. und untersuchte den immer noch Bewußt losen

. ' „Wie steht es, Herr Doktor?' fragte Hans zitternd. Der alte Landarzt sagte ernst: „Die Kugel ist in die Schulter gegangen. Nach dem Schubkanal zu urteilen, ist es möglich, daß sie die Lunge nicht verletzt hat. Ich hoffe, daß keine Gefahr besteht. Rur der schwere Blutverlust . . . wir wollen hoffen, daß wir das Wundfieber fernhalten.' Onkel Otto, der totenblaß an der Tür stand, sagte plötzlich: „Die gnädige Frau kommt!' Hans verließ das Bett und lief Rose ent gegen. Sie erschrak, als sie sein entsetztes

Gesicht sah. „Um Gotteswillen . . . was ist geschehen, Hans?' Hans fielen die Worte schwer, die Kehle, die Mundhöhle waren ihm wie ausgetrocknet. „Ein ... ein. . . Verbrechen. Frau Rose! Man hat. . . Ihren Mann meuch lings niedergeschossen!' Rose schrie auf. „Hans . . . Hans . . . lebt er noch? Ist . . . ist es schlimm?' „Selen Sie ganz ruhig, Frau Rose! Der Arzt Ist bei ihm. Er hofft, daß edle Teile nicht verletzt sind. Kommen Sie, aber ganz ruhig, Rose ... es wird alles gut werden!' Er stützte

die Weinende und geleitete sie in das Krankenzimmer. Der Konsul hatte eben das Bewußtsein wiedererlangt. Rose kniete an seinem Bett nieder. „Herbert. . . lieber, lieber Herbert . . . was ist dir geschehen?' „Ich weiß nicht . . .!' stöhnte der Konsul. „Am Schreibtisch . . . plötzlich ... ein leiser Knall. . . und dann . . . dann brach ich zusammen. Ich weiß nicht!' Hans sprach. „Sprechen Sie nicht, Herr Konsul. Sie sind schwach durch den Blut verlust. Schonen Sie sich . . . Frau Rose, ich überlasse

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 20.01.1930
Physical description: 8
Der Rosenmontag, ter dem Feste folgte, war ein grauer, trüber Dag, ebenso düster wie Rose Marys Stimmung. Sie verbrachte qualvolle Stunden und als am Abend noch kein Telegramm da war, fuhr sie mitten in ter Nacht zu ihrem Vater, um chm im Kampfe gegen die Rebellen beizustehen. Cs war nicht mehr nötig; der Aufstand war niedergeschlagen, der Brand gelöscht, aber chven Vater fand sie als Sterbenden. Eine Kugel hatte ihm die Lunge durchbohrt, daß er innerlich verblutete. Rose-Mary warf sich weinend über ifytt

und räche mich m meinen Feinden. Wllst du?' „Alles, was du willst, Pa... Aber ich kann es nicht glauben, daß du sterben mußt. Gestern noch ein König, ein Riese an Kraft — und heute...' „Liebe Rose-Mary, der Tod ist stärker als alle Herrscher ter Erde. Riesen und Zwerge, Könige und Bettler müssen sich ihm beugen — er ist der Herr der Welt.' Das Atmen wurde ihm schwer, gleichwohl fuhr er fort: „Du wirst nach meinem Tode über Millionen verfügen. Sei klug und laß dich nicht von Schmeichlern umgarnen. Lebe

, frei und unabhängig und wenn du dir einen ' Gatten nimmst, so wähle nach Deinem Herzen.' „Ja, Papa, ja! — Ach, bleib doch bei mir!' Marshall bewegte abwehrend «den Kopf, i „Nur keine Selbsttäuschung,' sagte er. „Ich ' sühl's, daß es zu Ende geht. Ach, wie ist das Sterben so schwer, wenn man einen Berg von Sünden trägt.' „Du warst immer gut, Po, und hast im Stillen vielen Gutes getan...' „Diese guten Werke sind die einzigen Freunde, die mich in di« Ewigkeit begleiten und für mich sprechen, Rose-Mary

. Ich habe im Leben zu viel an den Mammon und zu wenig an den Himmel gedacht. Das rächt – sich jetzt. Wenn die Welt versinkt und der Sensenmann langsam die Pforte der Ewig keit öffnet, werden alle Sünden wieder lebendig und springen uns an. Was wird mich drüben, hinter der dunklen Pßovte erwarten?.. .* Ein Schauer lief durch feirren Leü» und von jäher Angst gepackt, evgriA er Sofc» ' Marys Hand, als ob er sich an ihr fest klammern müßte, damit er nicht versinke. Rose-Mary zitterte vor Angst und Grauen

... da liegt mein Testament.' Sie tat es und zog ein versiegeltes Kou- vert hervor, das in ihrer Hand zu zitterin begann. „Du wirst alles erfüllen, was hier ge schrieben steht — Punkt für Punkt,' hauchte er. „Ja, Papa,' würgte sie he-roor. „Du bist die Erbin meines Namens und meines Vermögens, aber auch die Voll streckerin meiner Rache. Schwöre es mir!' „Ich schwöre!' Seine Züge entspannten sich, seine Hand legte sich auf ihren Scheitel und leise kam es von feinen Lippen: „6ei gesegnet, Rose- Mary

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 23.12.1943
Physical description: 4
. In den folgenden Minuten ist der Soldat damit beschäftigt, sich unter den Mädchen eines anszustichen. dem er seine Blume zuwersen würde. Diese kleine Blonde zweite von links, deren Lächeln einen Augenblick aus ihm geruht hatte — Ihr würde seine Rose bestimmt sein! Cs ist sa freilich zu befürchten, daß sie eg gar nicht merkt, wem sie den Zierat zu verdanken hat. Wahrscheinlich ist sie von einer Anzahl Soldaten zum Ziel ihrer zarten Bombenwürfe ausersehen Verwechslungen sind nicht ausgeschlossen, allerlei

Gaukelspiel egal — nein was ihn stärker beunruhigt. Ist. ob sein gezielter Wurf auch das auserwähite Ziel treffen wird, er schätzt die EMfernung: es sind etwa 10 Meter. Mit Handgranaten, auf denen seine-Erfahrung basiert, müßte es ein Kinderspiel sein — er erschrickt bet dem bloßen Gedanken, als wäre schon irgend etwas explodiert.- Ach. er wird die Rose einfach werfen mit bestem Schwung, und wenn sie an der Brust einer anderen Schönen landet, so ist es nicht seine Schuld. Schließlich

, die Rose läßt sich nicht zwischen die Knie zwängen — ma« tun? Gleich werfen? O Gott, welche Verwirrung könnte dadurch entstehen, er würde durch den vorzeitigen Wutf das ganze Ballett gefährden. Er hat nicht länger Zeit zum Ueberleqen. Cr steckt die Rose in den Lauf — Sein Gewissen ist entlastet. Alles wird einen harmonischen Gang nehmen. Seine Füße gehen im Takt der Polka. Sein Herz hüpft wie das Trommelfell. Die Musik spielt das Finale. Alles ist Rausch und Einoebung. Und dann ist der große Augenblick

da - alles erhebt sich zu brausenden Rufen be qelsterter Herzen. in einem Ueberall sei denroter Geschosse. Der Beifall ist verrauscht. Die Damen haben die Blumen in den Brustausschnitt gesteckt, der Ballettmeister seinen Dank ausgesprochen.' Der Saal beginnt sich zu leeren. Da bemerkt der Gefreite Prechti zu-seinem Schrecken, daß er noch Immer die Rose In der Hand hält. Er hat ganz vergessen, sie zu werfen — wo war er nur mit leinen Gedanken? Eine rauhe Männerstimme — ah. der Bogner-Deitl Prechtl versteckt

schnell sein Pfand. Es ist ja doch nur aus Papier..... Gemeinsam fahren sie zurück auf der kalten» schöngepflügten Straße. Und nach einer Woche, als di« Schnee verwehungen zentnerweise auf der Rach- schubstraße liegen und .der Schneepflug oft genug fahren kann, da fällt dem Ge freiten Prechtl einmal wie er das Feuer zeug aus der Tasche zieht, etwas zu Bo den — die Rose vom Ballett! Sie sinkt in den Schnee der Pflug geht über sie weg. Der Soldat spürt es nicht. Alle feine Sinne sind bei der Maschine

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 18.11.1943
Physical description: 4
habe ich einen Ent schluß gefaßt. Ich heirate.' Die beiden Freunde sprangen auf. „Wen. Marianne?' „Dich. Christian', sagte Marianne, „oder dich, Matthias! Meine Kraft reicht nicht aus, selbst zu entscheiden. Damm überlasse ich es dem Schicksal. Gestern ist die erste rote Rose in unserem Tarten erblüht. Ich habe sie abgeschnitten und in meinem Zimmer versteckt. Wer die Rose findet, dem will ich gehören.' „Und der andere?' fragte Matthias. „Der andere soll jtns ein guter Freund bleiben', bat Marianne, „versprecht

ihr mir das?' Sie versprachen es. Das Zimmer, in dem die Rose in einer Truhe versteckt lag. wurde vom Hellen Öicfit de-, aroken Fensters überflutet Marianne öffnete die Tür. Ihre Stimme klang unsicher. „Jetzt liegt mein Schicksal nicht mehr in.meiner Hand', sagte sie. Marianne hatte Angst. Sie wußte nicht, wovor sie sich fürchtete. Würde Christian ihr Mann werden? Sie liebte ihn von ganzem Her zen. Würde Matthias die Rose finden? Sie kannte Matthias seit ihrer Kindheit, und er war ihr sehr vertraut. Es würde vieles

? Würde er — jetzt -- die Rose — „Rein! Rein! Nicht er! Christian, Chri stian soll sie finden!', wußte Marianne plötzlich, und ehe noch Matthias mit sei ner Hand die Truhe- berührte, lief Ma rianne auf Christian zu und legte ihre Arme um seinen Hals. „Christian! Du! Christian!' „Marianne!' . ... „Ich liebe dich, Christian! Nur dich! Matthias stand neben dem Spiegel und vor der halbgeöffneten Truhe. Hatte er die rote Rose gesehen? Lang sam schloß er die Truhe, trat zu den bei den und gab ihnen die Hand: „Ich will euer Freund

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 18.02.1937
Physical description: 8
- au» einer dorligen Schule. Der. Lehrer fragt: .Welche» ist die Sauvt- ladt von Baden?- - Der Schüler weiß e» nicht, der Lehrer will ihm mif die Spur helfen: „Da» erste st rin Knabenname, da» zweite sucht man. wenn «an zu Bett gebt- (Karlsruhe). - Kurze» ma- denken und freudig antwortet der Schüler: «Fried- ächShafen.- Die Rose von Jericho Das Leven der Anserstehungspflanzen. Pon Dozent Ewald Schild. Es gibt auch unter den Pflanzen solche, die von der Natur recht stiefmütterlich bedacht wer den. Da wächst

das Bällchen sich beim Be feuchten wieder aufrollt, grün wird und weiter wächst. Dazu bedarf es freilich einer gleichmäßig feuchten Luft, wie ste etwa durch Bedecken mit einer Glasglocke erreicht werden kann. .Dann bildet die Pflanze neue Wllrzelchen als Beweis» daß sie nicht nur zu einem Scheinleben erwacht ist. In Samen« oder Pflanzenhandlungen kann man den kleinen Moosfarn meist unter dem Namen „Rose von Jericho' für wenig Geld kaufen' und sich damit in.der Jahreszeit der Pflanzenarmüt eine festelnde

' Zimmerzirde. verschaffen. Andere Auferstöhungspflanzen erwachen nur zu einem Scheinleben. Auch ste führen den Namen „Rose von Jericho'. Da ist zunächst e'n Pflänzchen aus der Alasie der Kreuzblütler/die - vom Raps, vom Hirtentäschelkraut und von ähnlichen heimischen Pflanzen her bekannt sind, die echte Rose von Jericho. Sse wächst in den östlichen Mittelmeerländern von Asten bis Aegypten. 2n der Trocketzzelt biegen stch die - Aestch en mit den eng zusammengefalteten Frucht« träuvchen auch zur Gestalt

aber wohlverwahrt im 2nnern des Balles sitzen. Wenn der. erste Regen in der Wüste fällt, breiten stch die Zweig lein aus, die Pflanze rollt nicht mehr weiter, stirbt ab, aber die Samen haben jetzt Gelegen heit zum Auskeimen. Der Name „Rose non Jericho' ist übrigen« hier ebensowenig berechtigt wie für die mexikanische Moosfarnpflanze. Bride sind keine Rosen, und Leide wachsen nicht in der Gegend von Jericho. Auch die dritte. Auferstehungspflanze, das Zwergsternchen, erwacht bei Feuchtlgkeitszufuhr

nicht, zu neuem Lehen.. Sie gehört wie unsere Astern zu den Körbchenblütlern. Wenn ste ab geblüht hat,-schließen fich.die.KörVchenhü«blatter fest zusammen und verhindern dadurch, daß oer Wind bei trockener Lust - dse. Samen verweht. ' Das ist für. das Leven der Pflanze wichtia. denn sie wächst in. den trockenen, regenarmen Wüsten« gegenden, der algerischen Sahara bis weit nach - Vorderasien hipein. Wahrscheinlich ist das kleine Pflänzchen die echte . „Rose von Jericho' der Pilger und Kreuzfahrer

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 04.10.1922
Physical description: 8
Begrüßung lächelnd an Rose-Marie. „Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Miß Dern- burg. Haben Sie Ihre Neisevorbereitnngen ge troffen?' „Wir sind vollständig reisefertig. Miß Forest.' .Nach kurzem Plaudern bat Dick nach dem Speise saal. Ein Ecktisch, etwas abgesondert von den an- . deren, war für sie reserviert. Rose-Marie zwang tapfer ihre' Schüchternheit nieder, die sie in der ungewohnten glänzenden Um gebung befallen wollte, und bewies,'daß eine gute Erziehung sie auch der neun Situation gegenüber

, taufrischer Rosen zurück. Davon reichte - er einige Miß Clara, einige Gladys und den Rest Rose-Marie. Gladys nahm sie mit einem leisen Lächeln ent gegen. Sie wußte sehr wohl, daß Dick diese Rosen im Grunde nur für Röse-Marie Dernburg be stimmt hatte. Diese faßte zögernd nach den Rosen und sah Dick mit einem halb zagenden, halb entzückten Blick an,'der ihn vollends in ihren Bann zog. „Oh, die wundervollen Rosen! Ich danke Ih nen, Mister Garring — oh, ich danke Ihnen. Ich habe Blumen so gern

wieder'einen Moment selbstvergessen in die Gladys'. Sie errötete und schlug die Augen nieder. .. ' Dick Garring aber sorgte durch seine muntere j dafür, daß das Gespräch eine heitere Wenduiig nahm, und Rose-Maries klares Lachen dankte ihm idafür und entzückte ihn immer mehr. . - Fast bis Mitternacht faß die kleine Tafelrun ^beisammen, und alle hatten das Gefühl, einen icy ^ nen Abend verlebt zu haben. ' . ! Als die Geschwister sich verabschiedeten, begleu ^ Mister Garring sie bis in das Vestibül

. ^ . j sprach er schnell einige Worte mit dem Portier u trat dann wieder zu den Geschwistern heran. , i „Bitte, warteii Sie einen Moment, es wird gl . '. ein Auto vorfahren. Ich kann nicht gestatten, Sie mit Ihrem Fräulein Schwester so Stadtbahn benutzen,' sagte er wie selbstverstano ^ Hans und Rose-Marie widersprachen nicht. als nun das Auto vorfuhr und Rose -Marie Garring die Hand reichte, sah sie ihn Mit eine .strahlend dankbaren Blick an, daß er für sehr ^ ' Artigkeit reich belohnt wurde. Das letzte

, w von Rose-Marie sah, war, daß sie die Rosen, . -sie von ihm erhalten hatte, sogleich .in ^ . bettete und mit einem dankbaren Bück zum Uvi den Kopf neigte. . „ ^r, Dick sprang, als das Auto davongefahren in großen Sätzen die Treppe empor. . (Fortsetzung Mt.)

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