regten sich in seiner Seele. Seine Augen blitzten kühn und scharf, als rich teten sie sich bereits aus den Feind. Jetzt war für ihn die Zeit gekommen, sich selbst die Seele rein zu baden von dem Borwurf, daß er eine einzige Stunde einem Weibe gegenüber die Vorsicht außeracht gelassen hatte, die für seinen Berus Hauptbedingung war. Und wenn er fiel in Feindesland? Dieser Gedanke machte ihn nicht bange. Aber da bei mußte er wieder an Rose denken. Die Frage, was nun aus ihr werden sollte, wurde
nun mit einem Male dringender und mußte zwischen heute und Montag früh entschieden werden. Zwar konnte Rose nun vorläufig ungestört in Fal kenried bleiben, denn er reiste ja nun ab. Und in ihren Händen wußte er Falkenried wohl geborgen, solange er fern war. Aber — wenn er nicht wiederkehrte — wenn er fiel — was wurde dann aus Rose? Falkenried war Majorat, und wenn er ohne Lei beserben, ohne einen Sohn zu hinterlassen, starb, dann kam ein entfernter Verwandter nach Falkenried. Und dann hatte Rose kein Recht mehr
, hier zu bleiben. Man würde sie aus der Heimat vertreiben, und sie würde verlassen und schutzlos im Leben stehen. Er sprang auf und lief unruhig auf und ab. Was er tun sollte, um ihre Zukunft auf alle Fälle sicherzu stellen, wußte er nicht, er kam auch jetzt nicht zur Klar heit darüber. Andere Gedanken drängten sich ihm auf. Aber eins war ihm klar — geschehen mußte irgend etwas für Rose. Jetzt mutzte er nochmals auf den Flugplatz hin über. Rose war nicht daheim. Jetzt in der Ernte kam sie spät von den Feldern
zurück. 179 . Er hinterließ, daß sie nicht mit dem Abendessen aus ihn warten sollte, da er drüben vielleicht länger aufgehalten würde. Das wurde Rose bestellt, als sie nach Hause kam. Es befremdete sie nicht. Sie wußte, daß Hasso ein neues, schweres Werk vollendet hatte, und wenn ihn etwas Interessantes drüben bei der Arbeit festhielt, vergaß er Zeit und Stunde oft. Erst als sie, wie jeden Abend, im Hause herumging und alles abschloß, kam Hasso nach Hause. Sie be grüßten einander mit warmem
Händedruck. „So lange warst du heute bei der Arbeit, Hasso? Ist alles nach deinem Wunsche gelungen?' „Ja, Rose. Alles geht tadellos. Und du bist auch noch nicht zur Ruhe?' „Ich hatte noch einiges in die Bücher einzutragen. Jetzt in der Ernte bleibt mir am Tage wenig Zeit da für. Aber nun bin ich auch rechtschaffen müde.' „Nun gute Nacht, Rose — du bist müde.' „Gute Nacht, Hasso' Sie stieg die Treppe empor zu ihrem Zimmer hin aus. Er blieb in der Halle stehen und sah ihr nach. Sie trug ein Licht