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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 11.03.1916
Physical description: 4
sind vor kaum fünf Minuten fortgefahren.' Nataschia machte ein. ganz betrübtes, enttäuschtes Gesicht. ..Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlr. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben ? ' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. ..Rein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85, „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalski) zum Tee sind. Mama

?' fragte Hasso. jetzt erst daran denkend, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tnn wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte. Rose bei den Kowalskri'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber

. Sie traute sich noch nicht die Kraft zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen. Tante Helene.' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gm allein tun. bist hier zu unbekannt. Höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah. als wir hierherfuhren. nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zuckerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen uud hättest

immerhin eine gute halbe Stunde damit zu tun.' ..Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem. Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei nnd holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja, ich habe es auch gesehen, als wir vorüber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 21.03.1916
Physical description: 8
Sie Angebote von I> o s e p 9 M a r t a, l-uxuspsplörkbrll. ösrlin L.ll.LK Lllssbettiuksi' 38 Ä 118 So saß er lange Zeir und lies; die Wunden bluten, die ihm die Falschheit eines Weibes geschlagen hatte. Drüben im Arbeitszimmer war Rose bei seinein ersten Aufstöhnen zusammengezuckt. Und als sich dieser Laut wiederholre. mußte sie sich kraftlos in einen Ses sel fallen lassen. Die Knie zitterten ihr. Was war das für ein qualvoller, schmerzlicher Laut? Auch Frau von Faltenried hatte ihn vernommen und sah Rose

erschrocken an. Eine Weile saßen sie regungslos und sahen sich unruhig an. Dann konnte Frau von Falkenried die Stille nicht mehr ertragen. Sie fühlte gleich Rose, das; Hasso von einem Schmerz betroffen worden war, und ihr Muttertier,z forderte sein Teil an diesem Schmerz. „Hasso!' rief sie angstlich. Dieser Ruf riß ihn aus seiner Erstarrung empor. Er schrat zusammen. In seinem Elend hatte er ganz vergessen, das; er nicht allein war. Schwerfällig erhob er sich und schwankte zur Tür. Als er bleich

und verstört aus der Schwelle stand, sahen ihn die beiden Damen entsetzt an. Rose zuckte zusammen wie unter einem Schlag und preßte die Hände aufs Herz. Und seine Mutter streckte ihm die Hände entgegen. „Mein Sohn — was ist dir ? Gott im Himmel, wie siehst du aus?' rief sie außer sich. Er ris; sich gewaltsam zusammen und lachte schnei dend auf, so grell und schneidend, das; es Rose wie ein Messer durch das Herz drang. „Ein lustiger Fastnachtsscherz, Maina, ein artig Stücklein von Frauentücke und Hinterlist

! Rataschka von Kowalski ist bereits verheiratet. Sie trieb nur ein Spiel mit mir. Ein interessantes Intermezzo war ihr meine Liebe, sonst nichts; da lies dieses freche Vrieschen, das mich zum Narren machte,' stieß er Heister hervor und warf seiner Mutter den Brief in den Schoß. Rose krampfre vor Schreck die Hände zusammen und sah ihn mit großen, erschrockenen Augen an. Sie fühlte seine Schmerzen, fühlte, daß er bis ins Mark ge- 119 troffen war. Er war nicht der Mann, sich leicht über eine Täuschung

hinwegzusetzen. Mir einem erneuten lütteren Auslachen sah er in Roses blasses, erschrockenes Gesicht. „Nicht wahr. Rose, das kannst du nicht fassen, so viel Falschheit in einer so gvttergleichen Hülle? Und du. liebe Mama, hattest wohl reiht, wenn du mir sag test. die Russinnen sind anders geartet als deutsche Frauen. Oder sind alle Frauen falsch und verlogen? 'Rein, nein, verzeih: mir, ihr beiden, ich bin ein wenig aus dem Gleichgewicht und weiß nicht, was ich rede. Das kam mir alles so plötzlich, so ganz

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Brixener Chronik
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Page 3 of 4
Date: 28.07.1917
Physical description: 4
- „I r r w e D e der Liebe.' Roman. 96 mit dem lebhaften Spiel ihres Schirmchens die unfrei willige Haft herbeigeführt hatte. Rose versuchte es, sich frei zu machen. Sie zog die Handschuhe aus und nestelte mit ihren Fingern an den Spitzen ihres Schultertüchleins. Wie sie den Kopf ge beugt hält, sieht sie den überraschenden Ausdruck der dunklen Augen nicht, die wie gebannt auf ihrem Ringe ruhen: so etwa, wie wenn man altbekanntes, halbver gessenes plötzlich wieder sieht. Unverwandt blickte die Fremde auf Roses schlanke

noch nicht gesehen: aber der Ring den sie ihm gegeben, der schmückte jetzt die Hand des schönen Kindes mit den jungen, frommen Augen. „Das kann mein Ring nicht sein — ich muß mich täuschen . . Brennend wir ihr Blick. Der Schirm wrid frei. Rose hebt den Kops. „Ich danke!' hört sie die Fremde sprechen, und dann — sie glaubt zu träumen —: „der Ring, gnädiges Fräulein, darf ich ihn einmal näher ... ich meine, ganz betrachten?' Rose findet die Bitte dreist, sie kennt die Dame

nicht: aber sie kann sich ihrem zwingenden Blick nicht entziehen. Sie streift den Ring vom Finger und reicht ihn zögernd hin: „Mein Verlobungsring: ein altes Erbstück.' „So . . ein klingendes Lachen machte Rose ver wirrt: Zweifelt die Dame an ihrem Wort? 93 „Also du bist wieder zu Hause?' fragte Josef, zwang sich zur Gleichgültigkeit, kam nachlässig die Trep pen hinunter. Sein Wesen wirkte erkältend auf Rose. Ihr Trotz erwachte, schnippisch sagte sie: „Ja, wie du siehst. Ich wollte Lenchen und Therese besuchen, sind sie zu Hause

?' Sie hätte um keinen Preis zugegeben,was sie zu so später Stunde in den Wald geführt: „Ach ... da bemüh' dich nicht weiter ... die Mädels werden warten können... der alte Schubert ist krank, da haben sie keine Zeit zu tratschen.' Das alte Rauhbein! — dachte Rose ärgerlich. „Nun, dann will ich ein andermal wiederkommen. Was machst du aber hier den ganzen Tag? Man sieht dich ja gar nicht mehr!' Unbewußte Trauer klang durch ihre Worte. Ein halbes Leben hatten sie zusammengelebt, gespielt ge lacht

den Hunden und ging seitwärts in den Wald, auf ungebahntem Wege. Rose sah ihm nach, verwundert, verärgert. Was sollte das bedeuten ? Unschlüssig stand sie, warf einen Blick auf die grü nen Fensterläden, durch deren herzförmigen Aus schnitt ein Lichtschein fiel. Und da ging es ihr durch den Kopf: „Der Vater hat recht, verliebt wird er sein... ja ja, verliebt. In Lene oder in Therese? Beide sind so schön — beide.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 28.07.1917
Physical description: 4
werden, nur .Zrrwe>eder Liebe.' Roman. 96 mit dem lebhaften Spiel ihres Schirmchens die unfrei willige Haft herbeigeführt hatte. Rose versuchte es, sich frei zu machen. Sie zog die Handschuhe aus und nestelte mit ihren Fingern an den Spitzen ihres Schultertuchleins. Wie sie den Kopf ge beugt hält, sieht sie den überraschenden Ausdruck der dunklen Augen nicht, die wie gebannt auf ihrem Ringe ruhen: so etwa, wie wenn man altbekanntes, halbver gessenes plötzlich wieder sieht. Unverwandt blickte die Fremde aus Roses

noch nicht gesehen: aber der Ring den sie ihm gegeben, der schmückte jetzt die Hand des schönen Kindes mit den jungen, srommen Augen. „Das kann mein Ring nicht sein — ich muß mich täuschen . . Brennend wir ihr Blick. Der Schirm wrid frei. Rose hebt den Kopf. „Ich danke!' Hort sie die Fremde sprechen, und dann — sie glaubt zu träumen —: „der Ring, gnädiges Fräulein, darf ich ihn einmal näher... ich meine, ganz betrachten?' Rose findet die Bitte dreist, sie kennt die Dame nicht: aber sie kann sich ihrem zwingenden

Blick nicht entziehen. Sie streift den Ring vom Finger und reicht ihn zögernd hin: „Mein Verlobungsring: ein altes Erbstück.' „So . . .' ein klingendes Lachen machte Rose ver wirrt: Zweifelt die Dame an ihrem Wort? 93 „Also du bist wieder zu Hause?' fragte Josef, zwang sich zur Gleichgültigkeit, kam nachlässig die Trep pen hinunter. Sein Wesen wirkte erkältend auf Rose. Ihr Trotz erwachte, schnippisch sagte sie : „Ja, wie du siehst. Ich wollte Lenchen und Therese besuchen, sind sie zu Hause

?' Sie hätte um keinen Preis zugegeben,was sie zu so später Stunde in den Wald geführt: „Ach... da bemüh' dich nicht weiter... die Mädels werden warten können... der alte Schubert ist krank, da haben sie keine Zeit zu tratschen.' Das alte Rauhbein! — dachte Rose ärgerlich. „Nun, dann will ich ein andermal wiederkommen. Was machst du aber hier den ganzen Tag? Man sieht dich ja gar nicht mehr!' Unbewußte Trauer klang durch ihre Worte. Ein halbes Leben hatten sie zusammengelebt, gespielt ge lacht

den Hunden und ging seitwärts in den Wald, auf ungebahntem Wege. Rose sah ihm nach, verwundert, verärgert. Was sollte das bedeuten? Unschlüssig stand sie, warf einen Blick auf die grü nen Fensterläden, durch deren herzförmigen Aus schnitt ein Lichtschein fiel. Und da ging es ihr durch den Kopf: „Der Bater hat recht, verliebt wird er sein... ja ja, verliebt. In Lene oder in Therese? Beide sind so schön — Heide.'

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 08.03.1903
Physical description: 12
Statt halter möge der Stadt Bozen sein Wohlwollen erhalten, ihre Bestrebungen durch tatkräftige För derung unterstützen und endlich sich nicht an das ü l ! 1 Eine Alltagsgeschichte. ^ .V Nvvellette von S. Halm. ^ ptachdruck »«rtoteo.l Der Winter wär vorbei. Die Pulse klopften schneller; ins Herz zogen sehnsüchtige Wünsche, zages Hoffen, auch in das «müdeste, gar so oft enttäuschte. V ' ; Selbst die kleine Rose hob etwas hoffnungs- frendiger das blonde Köpfchen. ' ^ - Solte nicht doch endlich

aber flutete weiter und Mancher Rippenstoß fiel für . das alternde. Mädchen ab. ...Ein taufrisches.Ding war Rose gewesen, als ^ stz' ih^ WzAn dmMeichaltrigen gehängt. Eine Gh^Mästenliebe — wie aussichtslos! und . dinmÄ Witz töricht U ^ . Klippe über? hätte . Ia^ Zeit/ sie . lM. / M...NauenWWfft,MaM^ immer, wo es liebt. Und sie hatte diesen Glauben nötig gehabt, denn der Herzlichste war gar ein Fwtter und seine Treue Mochte sich nicht immer Mit der ihren messen können. Sie las es zwischen den Zeilen

seiner oft so gleichgültigen Briefe heraus, daß ihrem! Glück Gefahr drohte; mit Angst und Beben durchlebte sie die Zeiten, in denen der Beruf ihr den Liebsten fern hielt. Aber gottlob, kehrte er heim, dann zwang sie ihn doch iMmer wieder in ihren Bann, die kleine mutige Rose. Und ob sie auch heimlich nachts das Kissen naß weinte, kam ihr Albin, dann flog sie ihm lachend an den Hals, immer fröhlich, immer jung mit vor Freude geröteten Wangen, und sein leises Schuldbewußtsein Paarte sich mit Rührung

, daß er die beginnenden Krähenfüßchen um! ihre lachen den Augen nicht sah. Sie war ja so lieb und dann so geistvoll. So verstand ihn doch keine andere; möchte diese oder jene auch jünger und hübscher sein, so hatte ihn doch keine im! Bann, wie die kleine Rose. Dann gab es zärtliche Kosestunden, in denen die alten Schwüre, erneuert, Zukunftspläne ge schmiedet würden. Bald wollten sie heiraten, ja, bald int nächsten Frühjahr oder Herbst, aber wenn es e?nst werden sollte, fanden sich rntmer Schwie rigkeiten

, unvlorhergesehene Hindernisse oder Al. bins Eltern bedurften einer höheren Unterstützung von Seiten Sohnes. Und seufzend fügte, sich Rose auch diesH Mal. EinMal mußte es ja. reichen. UM taps kämpfte sie die. Angst nieder. Durfte sie denn mißtrauen? Pfui! sie war gewiß kleinlich, ja sicher! Aber dennoch, warum heiratete er sie nicht endlich? Sollte ihnen denn die Jugend ganz ent schwinden und sie alt und grau vor den Altar treten? Oder oder — — nein, nein, weit wehrte sie den Gedanken von sich ab. Nein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 05.07.1917
Physical description: 8
srlanxt liat. vureli a.116 LueIiIia.ii(11iiQssQ 211 vssislisii. KvTßvnksK llvs H koKon ^su^vsi 14 die mitten im sonnenheißen Hofe stand, und aus deren verschlossenem Spundloch langsam ein Tropfen nach dem andern niederfiel, mitten in den aufgesperrten Schnabel einer jungen Ente, die lüstern auf das kühle Naß wartete. Die Sache belustigte Rose, die Verständnis für Humor besaß. Einem ihrer raschen Einfälle nachge bend, zog sie den Zapfen aus dem Spundloch. Ein dicker Wasserstrahl sprang auf die Erde

und stob in un zähligen Tropfen auseinander. Die erschrockenen En ten begriffen bald den Vorteil, der ihnen da so uner wartet kam. Sie drängten, schoben, stießen sich um das plätschernde Wasser. Rose stand dabei und freute sich. Das Wasser sprang an ihrem Kleide hinauf, die Sonne brannte ihr Gesicht und Hände braun, sie achtete es nicht. „Aber Rose — bist du toll ?' rief auf einmal Josef, der unbemerkt den Hof betreten hatte. „Ich glaube, du wirst überhaupt nicht mehr vernünftig!' Er nahm

ihr den Zapfen aus der Hand und stieß ihn ärgerlich in das Spundloch. „Mindestens eine Vierteltonne Wasser verschlam- pert! Zur Strafe solltest du es kannenweise holen müssen, da würdest du fremde Arbeit achten lernen!' ..Ihr seid wohl heute alle mit dem linken Fuß zu erst aufgestanden!' rief Rose trotzig und schüttelte ihr Kleid, das ganz durchnäßt war. Josef sah sie an und sagte ärgerlich: „Du wirst wohl niemals eine ordentliche Hausfrau werden!' Jäh stieg ihr das Blut in die Wangen. Sie fühljx

sich beschimpft durch seine Worte und könnte nichts da gegen sagen. Er hatte ja so recht — sie trieb nur Dummheiten. Sie schämte sich plötzlich vor ihm und lief eilig durch die Hoftür hinaus in den Garten. Sinnend sah ihr Josef nach: dann lachte er leise auf: „Du bist noch zu kindisch, kleine Rose!' IS Aehnliches sagte im Speisesaal der Forstmeister zu seiner Schwester. „Ich sehe keinen Ernst in dem Mädel. Das Leben ist ihr nur ein schöner Traum. Du bist zu gut zu ihr, Josefa! Läßt ihr zu viel Freiheiten

. Spanne sie ein mal ein bißchen mehr in der Wirtschaft an. Ich meine, wir brauchen keine Zierpuppe in unserem Hause!' Frau Josefa hob den Kopf. Ihr feines, blasses Gesicht erinnerte auffallend an jene vornehmen Frau en, die wir aus Bildern der ersten Hälfte des vergange nen Jahrhunderts kennen, an jene stillen Gesichter, die das politische Unglück ihrer Zeit geadelt, ernst und sin nend gemacht. Mit einem verwunderten Blick sah Josefa ihren Bruder an. „Rose läuft nie allein im Walde herum

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 15.08.1917
Physical description: 8
, das den Menschen, die ihn pflegten, Kraft und Feuer nahm... Rose las weiter: Wo Klein und Groß zusamenschreitet Und man einander Brüder nennt: Und Herrn und Knecht nicht unterscheidet. Weil man hier nur noch Freie kennt. „Frei...!' Da kam das Fieber wieder und er sah die Freiheit vor sich in unendlichen Weiten. Sie winkte ihm, sie rief ihn in lockender Gestalt, er öffnete die Augen und sah sich in der dunklen Kran kenstube. Matt brannte das Licht unter, dem grünen Schirm. Rose lehnte im Sessel. Sie schlief

. In ihrem Schöße lag das offene Buch. „Weil man hier nur noch Freie kennt!' ging es ihm durch den Sinn. Frei!... er richtete sich im Bette auf, leise,um Rose nicht zu stören. . Warum hielt man ihn hier gefangen? Frei wollte er sein ! Frei! — er stand auf — in seinem Innern tobte es mit wilder fie bernder Kraft. Er warf einen Mantel um, der zufällig hier hing, warf einen Blick auf Rose, einen scheuen, furchtsamen Blick. Sie schlief den tiefen Schlaf über müdeter Jugend. Niemand sah ihn, niemand hörte

ihn, so schlich er hinaus in die Winternacht. 155 Am nächsten Morgen fand ihn Josef oben an der Donau, nahe der Dampferhaltestelle. Einsam war die Gegend hier im Winter, vereist die Donau. Josef war aus dem Dorf gekommen und hatte den Umweg gemacht, um nicht das verdunkelte Fenster se hen zu müssen,hinter dem Rose gefangen saß. Da fand er den Kranken — er war hinübergegangen in die ewi ge Freiheit. Freiheit!... Joses streckte sich, auch er und Rosc waren frei geworden. — Ende. —

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Brixener Chronik
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Page 4 of 4
Date: 19.02.1916
Physical description: 4
, daß Sie dieselbe durch den „Allg. Tiroler Anzeiger' erfahren könnten. Herausgeber: Vevlatsanftatt „Tißrslia'. etn»etr. Ges. m. b. H. — Vermrtw. Schriftleiter Peter Fuchsbrugger. Bozen. — Druck Tyrolia Bozen. 14 „Rose!' Sie zuckte zusammen, als er ihren Namen so er schrocken ausrief und ließ ihre ausgestreckten Arme schnell herabsinken. Ein tiefes Rot färbte ihr Gesicht. „Verzeih, Hasso, daß ich mich zu diesem Ausdruck hinreißen ließ. Du hast es mich gewiß nie fühlen las sen, daß ich nur aus Gnade und Barmherzigkeit in Fal

kenried geduldet wurde,' sagte sie leise. Forschend und nachdenklich sah er sie an. „Hat dich das überhaupt jemand fühlen lassen, Rose? Waren meine Eltern oder meine Schwester nicht gut zu dir?' Sie strich sich hastig über die Stirn. Das gold blonde Haar umgab ihr im Schatten liegendes Gesicht wie ein flimmernder Heiligenschein. Er mußte diesen goldenen Schein betrachten. „Doch, doch? Rita iit immer gut, sehr gut zu mir, und deinen Eltern bin ich so viel Dank schuldig. Aber Naturen wie ich bleiben

ihn etwas in ihrer Art und zugleich konnte er sich doch so gut in ihre Seele hineindenken. Rasch faßte er mit warmem Griffe ihre Hand. „So stolz bist du, Rose?' Ein wehes Lächeln irrte um ihren Mund. „Nennst du das stolz?' Er antwortete ihr nicht auf diese Gegenfrage, sah sie nur immer noch forschend an, als sähe er sie zum erstenmal. „Ich weiß überhaupt so wenig von dir und deiner Wesensart. Wie selten kommen wir einmal dazu, un- 15 gestört unsere Gedanken auszutauschen und ich gestehe zu meiner Schande

, sonst — sonst ertrüge ich diese Wohltaten nicht.' Die letzten Worte stieß sie fast hastig heraus. Mit einem warmen Druck gab er ihre Hand frei, und ein Lächeln milderte die harten, festen Linien sei nes Gesichtes. „Wer hätte hinter der stillen, bescheidenen Rose diesen herben Stolz gesucht?' sagte er staunend. „Es ist der Stolz der Armut, Hasso — Bettelstolz,' erwiderte sie mit einem bitteren Lächeln. Er schüttelte den Kopf. „Mir scheint, ich muß dich in Zukunft mit anderen Augen betrachten, als bisher

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 21.09.1889
Physical description: 8
Thätigkeit für unser Land ge denkend ; Obmannstellvertreter v. Trentlni aus die deutschen Frauen, deren schöne Tugenden niemand schöner besungen hat als Walther. Heinr. Wachtler gedachte in Pietät des verstorbenen Obmannes Dr. G..V. Kofler, sinnreich an den Spruch erinnernd: Keine Rose ohne Dornen und keine Freude ohne Leid; da es uns heute nicht mehr vergönnt ist, den wackern Recken in unserer Mte zu haben. Der Trinkspruch des Hosrathes v. Steidle galt der Stadt Bozen und. dem Lande Tirol. Weitere

u. gemüthlichen Freude baren Zeit heraufzubeschwören. So endete der Ehrentag Walthers von der Vogelweide, der endlich nach Jahr hunderte langer Vergessenheit am schönen Namensfeste Mariä in unserer Stadt feine Heimath gefunden. , « > O Marias sonnenreine.' . - Lichte Rose ohne Dorn, I Stille deines Sohnes Zorn, ^ Daß er gnädig uns erscheine! . v 1 Engel dir zum Preisen singen Und durch alle Welten klingen . /> » Lieder dir und deinem Sohn; .... . Bitte du. vor Gottes Thron- . - , > Mr uns Arme, schuldbeladen

den oberhirtlichen Segen. Aus dem Keuediktinerfiifte Marienberg. Versetzt wurden die hochw. Herren: 1?. Salntt Florin, Koop. in Platt nach Marienberg; ?. Kohler Pins, Neos^ in Marienberg als Koop. nach Platt. - Eine Katecheten- «nd Kehrer-Eonferenx findet am Dönnerbtag, den 26^ Sept. in Klausen im Gasthaus zur „Rose' statt. Beginn um 1 Uhr nachmittag.- ' ' . .. .. Mnsenm. Unserer neulichen den Besuch des Mu seums empfehlenden Notiz können wir die Mittheilung beifügen, daß derzeit und zwar bis inklusive nächsten

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 16.09.1888
Physical description: 10
. Hotel ErzHerz. Karl. Bayrenth. Hot, gold. Anker. Berchtesgaden. Hotel vier Jahreszeiten. — Hotel Bellevne. ausgeführt von der Meraner Cnr-Capelle Sonntag, den 16. September, von 11—1 Uhr Mittags im Marie-Valerie-Garten. I. Zur Frühlingszeit, Marsch von Staßny. S. Luverture zur Op. „Martba' v. Flotow. Z. Finale aus „Attila' von Verdi. 4. Wiener BonbonS, Walzer von Strauß. 5. TaZ Bild der Rose, Lied von Reichardt. 6. Ungarische Tinze von Johannes Brahins. ?. Tie Heinzelmännchen, SalonMck d. Eilen

» kerson 30 kr. Jnnichen. Hotel Grauer Bär. — Hotel Soune. Innsbruck. — Kaffee Anich.' Hotel Grauer Bär. — Kaffee Dornaner. — Hotel de l'Europe. — Kaffee Hierhammer. — Kaffee, Condit. F.Kofler. — Hotel Gold. Krone. — Gasthans z. gold. Löwen. — Hotel Stadt München. — Rest. A. Niedl, Lürzcrstr — Hotel Gold. Rose. — Rest. Schweizerkeller. — Hotel Gold. Sonne. — Restaur. Summerer. Niederdorf. Hotel schwarzer Adler. Oberolaug. Gasthaus Prngger. Rlva. Restaur. Tan Marco. — Hotel Musch. — Hotel Jmp.znr Sonne

3!om. Hotel Europe. — Hotel de la Ville. Salzburg. Hotel Oesterreichischer Hof. Schlauders. Hotel Post. — Hotel Rose. Steinach. Restaur. Gander. Sterzing. Hotel Krone. — Hotel Alte Post. Trient. Hotel Europe. — Hotel Treut^ ? ^ Trieft. Hotel de l'Europe. St. Ulrich. Hotel Adler. — Hotel Post. St. Valentin a. d. Haid. Gasthof zur Post. Venedig. Hotel Italic. Waidbruck. Hotel Sonue. Welsberg. Goldener Löwe Wleu. Hotel Hammerand. — Hotel Gold. Lamm. — Hotel Weißes Roß. K. k. Milcgirtt M Ghsdicleil-Faliril

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 19.06.1909
Physical description: 12
Gefühle, das ganze innere Leben sich vereinte. Die Liebe des Gottmenschen war es, die dieses Herz schlagen machte, bis zu jenem er- schütternden „Es ist vollbracht'; Mitleid, das es bewegte, bis es versöhnt hatte den Himmel mit der sündhaften Erde. Daraus ersiehst du, daß die Herz-Jesu-Andacht nicht etwas neu Erfundenes, sondern was ehrwürdig Altes ist. Das war das erste Knöspchen der blutigroten Rose, die sich im Laufe der Jahrhunderte zur edeldustenden Blume ent wickeln sollte. Wie Frühjahrs stürme

du dies, als der Bundestreue dieses höchsten Herrn? Die gewaltigen Jahre 1796—1810, sie zogen vor bei und konnten dem Tiroler Volke nicht rauben die Liebe zu Gott, Kaiser und Vaterland. Dem Beispiele unseres Vaterlandes folgten bald viele andere Länder und weihten sich dem Herzen unseres Herrn. Und wie in der Frühlingssonne die Rose ihre Blumenblätter immer schöner ent faltet, so entfaltete sich die Herz-Jesu-Andacht unter dem Schutze der Kirche zu immer herrlicherer Pracht. Leo XIII. sah nun den Augenblick gekom men

und schenkte im Jahre 1898 die ganze Welt dem liebevollsten Erlöferherzen. Und nun trat diese Andacht ihren Triumphzug durch den Erdkreis an, keinen Ort, wo Katholiken wohnen, wirst du finden, wo man nicht dieses Herz kennt, ehrt und liebt. Was nützte es aber dem Menschen, wenn die ganze Welt voll herrlich blühender Rose wäre, wenn er mit geschlossenen Augen durch der Erde Gauen pilgerte. So ist es auch mit dir, lieber Leser, mit helfen mußt du, dem Bundesherrn eine Wohnung in deinem Herzen zu erbauen

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Books
Category:
General, Reference works
Year:
(1922)
Adress-Buch der Stadt Bozen und der Marktgemeinde Gries; 14. 1922/23
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Page 175 of 215
Place: Bozen
Publisher: Verl. der Buchhandl. Tyrolia
Physical description: 106, LXVI S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bozen;f.Adressbuch
Location mark: II Z 277/14(1922-23)
Intern ID: 474253
, Franz Kamaun, Goethestraße 3 Bad St. Isidor, Josef Egger, Kohlern Eisenhut, Sebastian Amplatz, Bindergasse 21 Weiße Gans, Rudolf Graf, Rauscliertorg, 21 Mondscheiti. Heinnch Mayer, Binedrgässe ^25 Weißes Kreuz, Johann Baumgartner, Kornpl. 3 Posthotel Erzh.-Heinrich, Joh. & P. Innerebner, Löwengrube, Magdalena Mayer, Kirchebner- . Defreggerstraße 1 straße 1 Riesen, Ludwig Groß, Poststraße 10 P f r au > Therese Bachmann, Bindergasse 5 Schgraffer, Louis Kommerell, Walttierplatz 1 Weiße Rose, Josefa

: Bru'ggerhof, Heinrich Kofier, Sigmundskron Pitscheider Rosa, Gold. Kreuz Pircher Matthias, Meßner • Pircher Rosa, Moar Pechlaner Rosa, Rieser Rottensteiner Anton, Weiße Rose Sanin Anton, Mooshof » Schweigkofler Heinrich, Eichbergerhof Strengier Alois, Paradies Schwingshackl Luise, Hotel Germania Seebacher Franz, Viktoria Seebacher Johann, Telser Strobi Johann, Hoferheim Strumpflohner Franz, Gurhof Schrott Josef, Kellermann Trafojer Martin, Badi Trafojer Roman, Hotel Trafojer Spögler Josef, Münzbanker

481 Rose, Anton Rottensteiner, Hl.-Kreuzplatz 157 Sonne, August Viehweider,^^'Meranerstraße 465 Bahnhof res tsiuratiön, Josef Muderlak, Bahnhof.; Sonnenhof, J^sef Eiaenberger, Habsburger- Bozner Hof, Alois Gamper, Loretta 367, stralie 347 . Bürgersäle, Antonie Dirrihofer, Eisackstr. 17 Ueberetsch, Martin Oberrauch, Sigmundskron Gastwirtschaften ä) in Bozen:

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