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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 23.07.1934
Physical description: 8
ist seine „Missa solemnis' (auch mtt Orchesterbesetzung), die auf den meisten größeren Thören Deutschlands und Oester- reichs oufgefühtt wird. Auf derselben Höhe steht sein „Te De um' op. 50 und sein großes Requiem, sowie die Missa solemnis II und Motetten, z. B. Miseremini. Er war zugleich „praktischer' Komponist, das bezeugen feine a und trugst mit Recht mein ganzes Vertrauen. Ich will, daß Du weiter es tust, um Rose willen und ich bitte Dich, Rose im Leben edr Helfer zu sein. Sieh, lieber Hans, als ich Rose

an meine Seite nahm, da glaubte ich, noch jung zu sein und ein Recht auf die Jugend zu haben, aber ich war alt, und das Schicksal korrigierte meinen Fehler. Und es war wieder richtig. • Und da es mich jetzt wegnimmt nach der un vergeßlich schönen Glückszest, trotz allen Schlägen, die mir nicht erspart blieben . . . immer ist es richtig und gut. Ich denke an Rose, die glücklich werden soll und jetzt im Leben das Glück finden soll, das ihr der alternde Mann nicht geben konnte. Rein ist sie zu mir gekommen

und unberührt habe ich sie verlassen. Hans, aber eine Gewißheit nehme ich mit in den Tod, die Gewißheit, daß Rose nicht allein stehen wird, denn Rose hat immer Dich geliebt, selbst wenn sie es nicht wußte, wenn sie sich darüber nicht klar wurde. Hans, hast du Rose lieb? Dann nimm sie und trage sie im Leben und alle meine Wünsche sind erfüllt. In Liebe und Freundschaft Dein Herbert Arndt.' Hans las den Brief, las ihn immer wie der, sein Gesicht wurde von dunklem Rot überslutet. „Rose . . . liebte

ihn!' Da, erst in diesem Augenblick, da wurde alles klar vor seinen Augen und er wußte, was er vordem nie gewußt hatte — Rose liebte ihn — und er hatte sie geliebt, sein ganzes Leben lang. Und jetzt sollte er Erfüllung finden. Er sah sie mtt glanzenden Augen an. Faßte nach ihrer Hoaü». „Rose!' Sie startte $n an, in seeliger Verwirrung. „Hans!' „Rose, lies den Bttef, und dann . . . dann sag' mir ein Wottl' Sie nahm den Bttef des Toten und las ihn. Ihre feinen Hände zittetten. Dann barg sie den Kopf

in den Händen und weint« und schluchzte. Hcms stand aus und trat neben das ge liebte Weib. „Rose!' Da sahen ihn zwei Augensterne voll Liebe und Hingabe an. „Rose, sag' mir ein Wort — nur ein Wort — darf ich dich nehmen und mit meinen starken Armen durch das Leben tragen? Ich habe dich geliebt mein ganzes Leben lang, und hab's doch selber nicht gewußt, w i e ich dich liebe, kleine, liebe Rose!' Da lag sie an seinem Herzen und umschlang ihn unter Lachen und Weinen. „Du. . Du . . mein lieber, geliebter Hans

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Page 4 of 8
Date: 16.04.1934
Physical description: 8
von den Granaten, K wuchs vor seinen Augen auf. Und blühende ! Rosen an den Hecken um das Haus und... dann die schönste Rose von allen... das Mädchen, das Kind... die Rose von Flan dern ... der einst sein Lied gegolten hatte, s» Seine Lippen bebten, f „Rose... von Flandern! Sie... sind es, |. Rose?' ; Sie nahm seine Hände und drückte sie und unter Lachen und Weinen sagte sie: „Hans I- .:. daß ich Sie wiedersehe... Mutter... Du : kennst ihn doch noch, den Hans von damals! l Weißt du noch... als er uns damals

einen weiteren Spielern herausgefunden, der sich als Mittelstürmer gut bewährte und wesentlichen Anteil am heutigen Erfolg der Gelb-Blauen hat. Auch die neu- „Wollen Sie es nicht mehr?' „Doch, doch!' entgegnete er hastig. „Dann erlauben Sie mir eins: lassen Sie sich helfen von mir.' „Wie wollen Sie mir helfen, Rose? Ich kann mir doch nicht von einer Frau helfen lassen. Ich müßte mich... so sehr schämen, Rose.' „Nicht schämen sollen Sie sich, lieber Freund. Ich will Ihnen... und auch Ihrem Kameraden

... ja auch Ihrem Kameraden zur Arbeit verhelfen, Hans. Ja, Sie müssen heraus aus dem Elend, das Sie jetzt tragen. Ich will Ihnen eine Stellung verschaffen, Hans.' „Oh, wenn Sie das könnten, Rose.' „Ja, ja, ich kann's... Hans. Jetzt müssen Sie erst einmal Geld annehmenl' Er sah sie erschrocken an. Aber sie lächelte fein. „Oh, Hans, seien Sie setzt nicht stolz. Nehmen Sie an, ich leihe es Ihnen. Nicht wahr, das gestatten Sie mir, Hans. Sie kleiden sich beide richtig ein. Kleider machen Leute, das ist nun mal

so. Nicht wahr, Hans, das tun Sie der Rose zuliebe. Bitte, sträuben Sie sich nicht. Allo ich kleide Sie ein, ich gebe Ihnen, was Si brauchen. Und dann müssen Sie sich eine Wohnung nehmen. Die muß man haben. Hans. Das geht nicht anders. Und dann kommen Sie wieder. Bis dahin werde ich Ihnen eine Stellung ver schafft haben. Ach, ich bin ja heute meinem Herrgott so dankbar, daß ich Ihnen das ver- fprchen kann. Und'dann, H-rn» dsmi werden zusammengestellte Verteidigung der Meraner hinterließ guten Eindruck

.' Rose sah, wie der Mann mit sich kämpfte, und verstand, wie es in ihm aussah. Begriff, wie bitter-schmchmerzlich das Wiedersehen unter diesen Umständen für den Freund ihrer Jugend sein mußte. „Hans!' sagte sie weich. „Hans, geben Sie mir Ihre Hand. Sagen Sie nur ein Wort, ein „Ja'... ich bitte Sie darum.' Aber der Mann blickte zu Boden und schwieg. Da winkte die Mutter der Tochter mit den Augen. Rose verschwand und ließ die Mutter mit den beiden Männern allein. „Hans!' nahm die alte Frau das Wort

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Page 9 of 12
Date: 18.04.1934
Physical description: 12
angedeihen lassen, sein Urteil galt viel und man schätzte seine noble, seine Art. Er verstand zu geben, so fein und unauf fällig, daß es in der Oesfentlichkeit nicht auf- s'el; fein Geben machte Freude und ließ keine Beschämung zurück. ^ Herbert Arndt hatte Rose van Holten als -ebütantin am Stadttheater Leipzig kennen gelernt. Die Stimme gefiel chm ausgezeich net. Damals war sie noch nicht restlos durch gebildet, Schlacken hafteten ihr noch an. aber ihr Sopran war so leuchtend, sie sang

so aus dem Innersten heraus, daß er sofort erkannte: hier ist eine große Hoffnung für die Zukunft. Rose van Holten lebte damals mit ihrer Mutter in den bescheidensten Ver hältnissen. Arndt verstand es, ihre Bekannt- schast zu machen, er förderte sie in jeder Weise und ihre Stimme wuchs und wurde zu dem herrlichsten Organ. Das Engagement an der Staatsoper kam. Rose wurde im Handumdrehen der Lieb ling des Berliner Publikums. Arndt aber blieb, dem Hause van Holten in aufrichtiger Freundschaft verbunden

seine Braut nach denklich an. „Warum sehen Sie mich so an, Herbert?' fragte sie errötend. „Sie sahen nie so schön aus, wie heute. Rose!' sagte der Konsul warm. »In Ihren Augen ist ein Glanz, als hätten Sie eine ganz besondere Freude gehabt.' «Und ob ich die gehabt habe, Herbert! Ich freue mich. Ihnen davon erzählen zu dürfen. Machen Sie es sich bequem! Ich muß Ihnen heute eine Geschichte erzählen, die Geschichte meiner frühesten Jugend, als ich noch ein löjähriges Mädel war.' Herbert Arndt nahm

im bequemeit Sessel Platz. Rose schenkte ihm Tee ein. Dann begann sie, während ihre Augen verträumt in die Weite blickten, zu erzählen. „Herbert, Sie wissen, Mutter und ich sind Blameu. Mein Vater war Beamter im Mini sterium der belgischen Regierung und als er starb zog sich meine Mutter mit mir, mit ihrem kleinen Vermögen und im Besitze einer für uns gut auskömmlichen Pension vom Großstadtleben in Antwerpen zurück. Mutter erwarb ein kleines reizendes Häuschen in Rieuwkerk. Ach, was war das für ein herr

aus dieser Zeit . .. ein Lied von der Rose von Flandern. Ich will es Ihnen hernach einmal singen. Jetzt will ich weitererzählen. Der Krieg ging über die Welt, die deutschen Truppen drangen in Belgien ein und der Kriegsschauplatz kam näher und näher. Wir sollten das Häuschen räumen, aber es war uns so ans Herz ge wachsen, es war unsere Heimat geworden. Und wir blieben. Wir versteckten uns im Keller und als wir wieder ans Licht kamen, da hatten die Deutschen Rieuwkerk besetzt. Unser Dörfchen

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