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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 25.09.1883
Physical description: 10
: »— und nur wenig Manieren! Außerdem . . . verzeih' mir, aber . . . eine Putzmacherin zu heirathen, würde meine Carriere schädigen und daher . . . .' »Und daS findest Du erst jetzt heraus, jetzt nachdem Du sie um ihre schönsten Jugendjahre betrogen hast!' »Mir fehlte eS früher an Einsicht... ES ist auch um ihretwillen besser, Rose, glaube mir'S.' »Freilich ist'S besser, freilich!' sagte sie hart und stand auf. AIS sie am zweiten Tage danach wieder in BraunSberg angekommen war, erledigte sie in gewohnter Weise

alle Geschäfte und Arbeiten, Idann setzt» sie sich zu ihrer Schwester. »Jetzt habe ich Dich so oft nach Georg ge fragt und immer sagst Du. später,' rief Marie ungeduldig. Rose sah daS junge Mädchen an mit einem ihr zuweilen eigenen, ungemein warmen, sanften, etwas schwermüthigen Blick. , »Bin ich Dir eine gute Schwester gewesen?' fragte sie dann, scheinbar ohne alle Verbindung mit dem Vorhergehenden. »Rose, liebste Rose, Du warst mir AlleS!' »Würdest Du eS ertragen können, wenn ein großes Leid Dich treffen

möchte — würdest Du weiter leben können für mich?' »Dav könnt' ich . . . uud daS wollte ich!' »Ohne Georg?' »Heilige Jungfrau, ist er todt?' schrie das junge Mädchen aufspringend und am ganzen Leibe bebend. »Er lebt . . . aber er liebt «ine Andere.' Marie schmiegte sich an die Schulter ihrer Schwester und weinte lange, schmerzlich. Rose streichelte ihr die kalten Hände, küßte ihre heiße Stirn und liebkoste sie vorsichtig und zart, wie eine Mutter ihr kleines, krankeS Kind, als fürchte sie, ihr wehe

zu thun. »Ich bin Schuld daran,' sagte sie leise, ,Du liebtest ihn. Du warst blind. Aber ich hätte früher erkennen sollen, waS an ihm ist.' * » * Kurze Zeit daraus wurde Georg an daS BraunSberger Gymnasium versetzt. Wie peinlich für ihn! Marie blieb ganz unbefangen, wen« sie ihm ja einmal irgendwo begegnete; für Rose war er nicht vorhanden. Keine der Schwestern hatte jemals der andern gegenüber wieder seinen Namen ausgesprochen. Die geliehene Summe hatte er inzwischen übrigens gänzlich

ein» und auSgiag, schilderte ihnen in wenig Worten die trostlose Lage deS Leidenden so grell, daß Marie nach kurzem Kampf erklärte, sie halte eS sür ihre Pflicht, den kranken Jugendgespielen nicht zu verlassen. »Brav von Ihnen,' sagte der alt« Doctor, indem er eS nicht unterlassen konnte, Rose einen bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen, der aber auf diese vollständig seine Wirkung verfehlte, »sehr brav! EtwaS anderes hätte ich von Ihnen gar nicht erwartet.' Rose hatte sich gegen Marie'S Entschluß auf lehnen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 16.04.1902
Physical description: 18
der Fahrbahn sein, welche wohl dein neuen Stadt Magistrat znr Ansfnhrnng überbleibt? l „Der Rose Pilgerfahrt' von S ch n mann.) Wenn man nicht den hohen Maßstab an die „Rose' legt, welchen Zchuman!' selbst iu seinen besten Werken uns an die Hand giebt, so wird man sich des vielen harten uud Anmuthigen darin allzeit ersreuen, ja, mehr als eine Nummer mit Entzücken genießen. Darüber wird man zeit weise vergessen können, wie selten dies Werk in einein Verlaus nn>.' zn einer sreieu, kräs tigeu Stimmung erhebt

. Wir befinden nns in iner trüben Dämmerung, in einer Atmosphäre vou entnervender Weichlichkeit uud Schwüle. Die Lichtseite des Werkes bilden die Nummern von geschlossener strophischer Form, die liedmäßigen Stücke (Jägerchor, Hochzeitschor. Duett von der Mühle :c. , während alles Erzählende und Dra inatische der plastischen Festigkeit erinangell, hei- mathlos zwischen Epos und Drama schwankend. Eine» großen und nachhaltige» Totaleindrnck dürfte „Der Rose Pilgerfahrt' nirgends hervor bringen, Das Leben

eines Landmädchens, ohne die Maschinerie des Wnuders, hätte nns tieser gerührt, als diese Fata Morgana der Mädchen rose, welche in ibrer Doppelnarnr nnd ihrem Ansgang eine beinahe hnmoristische Verwandt schast mit Lohengrin hat, - So schrieb Eduard Hauslick vor dreißig Jahren. Trol.dem können wir der Pilgersahrt der Rose nnd ihrem Empsang hier in Laurins Rosengarten nur Gutes nachsagen. Schon aus den dichtbeseltten Reihen des Saales war zu erkennen, welch guter Ruf dein Märchen, sowie dem Ehorvereiu uud

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