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Maiser Wochenblatt
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Page 9 of 12
Date: 17.06.1912
Physical description: 12
In stolzer Pracht erschließt die Königin der Blumen in unseren herrlichen Kur-Anlagen und Privatgärtcn ihre farbenreichen, düfte schweren Kelche. Freudig schmückt der schön- hcitsdurstige Mensch sein Gewand und sein Heim mit den herrlichen Gaben der Natur, jn denen sich das höchste Gut des Herzens, die Liebe, symbolisch verkörpert. Schon im Illlertum verherrlichte man die Rose. Im MiUelalter galt sie als das Symbol der Ver schwiegenheit. Man brachte sie gern in dem Schnitzwerk der Beichtstühle

, sowie an den Decken der Bcratungsziminec an, woher denn auch die Bezeichnung: jemanden etwas unter der Rose (sub rosa) anoerlraucn, ihren Ur sprung hat. Auch als Sinnbild der Tugend wurde die Rose von altersher betrachtet, wo bei an die französischen Nosenfeste und die goldene Rose des Papstes erinnert sein mag. In unserer Kirche ist die Rose der Jungfrau Maria geweiht, und die Kugeln des Rosen kranzes, die, vom heiligen Dominikus einge führt, durch die Finger der frommen Beter gleiten, bestanden

ursprünglich aus gepreßten Nosenblättern. Geschichte und Sage haben der Königin der Blumen gleichfalls eine Rolle zugewiesen. Der Krieg der weißen und roten Rose zwischen den Häusern Lancaster und Vork ist ebenso bekannt wie das Rosenwun der der heiligen Elisabeth. Die Dichtung aber hat cs sich nicht nehmen lassen, der Rose Schönheit in zahllosen Liedern zu preisen. So besingt Rückert sinnig den Ursprung der Rose: Ten Rosenziveig bcivcgt ein Läimnlcin ans der Weide, Es tut's nur sich zur Lust, es tut's

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Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 12.04.1916
Physical description: 4
Geldes zur Verteilung an die anderen drei Kriegsbräute ausgehändigt, denn diese waren alle recht wenig mit Glücksgütern gesegnet und konnten eine kleine Beihilfe wohl brauchen. Still und ernst traten Hasso und Rose den Heim weg an. Er legte ihre Hand aus seinen Arm. ?o sühne er sie durch den Wald nach dem Zchloß. Es war ein wundersames Gehen, so zu Zweien durch den dunklen Wald, der nur spärlich durch den Mond und einige Laternen, welche die heimkehrenden Leute mit sich führten, beleuchtet wurde

hatte, in sich aufgenommen wie etwas, das er lange würde entbehren müssen im wil den Kriegstrubel. Aber nun war die leise Rührung verflogen, nun sah er wieder klar und zielbewußt aus den Augen. Das Schicksal der stillen Frau an seiner Seite war nun un lösbar an das seine gebunden, „bis daß der Tod euch scheide'. Und er fühlte sich innig zufrieden damit. Rose war nun auf alle Fälle in Zukunft geborgen, gleichviel, ob er wiederkam oder nicht. Niemand durfte Ne aus Falkenried vertreiben. Als Herrin konnte

sie nun hier schalten und walten. Und er meinte, es müsse ihm ein wohliges Erinnern sein, wenn er draußen im Felde stand und heimdachte, wenn er dann Rose im Geiste als Hausfrau von Falkenried durch die trauten Räume schreiten sah. 189 Rose stand mit gesenktem Haupt vor Hasso und suchte sich zu fassen. Hassos Worte übten zwingende Macht auf sie aus. Sie hatte keinen Willen als den seinen. Obwohl sie wußte, daß er sie nicht liebte, wußte sie voch auch, daß ihm keine andere Frau teurer war als sie. Vielleicht wäre

und einfach. Warm umschloß er ihre bebende Hand und sah ihr ernst und tief in die Augen. Ganz seltsam warm und froh wurde ihm ums Herz, als sei er einer schweren Last ledig geworden. „So komm, Rose — laß uns zur Kirche gehen. Ich danke dir, daß du dein Schicksal mir anvertrauen willst,' sagte er bewegt. Und so schritten sie. Hand in Hand, in den lauen Zommerabend hinaus. Rose in ihrem schlichten, schwar zen Kleide, Hasso im Arbeitsanzug. In der kleinen Sakristei der Dorfkirche warteten Rose und Hasso

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 03.07.1917
Physical description: 8
die von ihnen südlich des Gehöftes La No velle verlorenen Gräben abgeschlagen. Der Erste General-Ouartiermeister: v. Ludendorsf. Eingesendet. KM2!» m . MKIM 6 „Rose,' bat er dringender, die zarte Röte ihrer Wangen bemerkend und günstig deutend, „Rose —' Hufschlag schreckte beide auf. Mit einem raschen Blick sah Rose an ihrem Kleide herab, das Tau und Staub arg zugerichtet hatten, mit einem zweiten nach irgend einem Versteck. <so eitel war sie doch, daß sie in der Verfassung sich nicht vor Fremden zeigen

wollte. Rasch sprang sie hinter den Rosenstrauch, der ihr einige Deckung gab. Es war die höchste Zeit. Aus dem Walde kam ein Reiter. Seine Augen huschten über die beiden weg, ein Lächeln trat auf feine Lippen; langsam ritt er vorüber, ritt über die Wiesen und ver schwand im jenseitigen Walde. Rose war sehr verlegen. Auch Josef empfand die Begegnung peinlich. Ihm war es, als habe eine fremde Hand störend in sein Glück gegriffen. So gingen beide schweigend weiter. Endlich be siegte Rosens Lebhaftigkeit

die drückende Stimmung. Mochte der Fremde doch denken, was er wollte. Es war ja Unsinn, sich darum den schönen Morgen zu ver darben. Sie warf den Kopf zurück und sagte lachend: „Wie ein Märchenprinz kam er dahergeritten!' „Ja,' erwiderte Josef einsilbig, aber er wurde Rose nicht leicht los. Ihre Neugierde war wach geworden und trat auf ihre Lippen: „Wissen möcht ich doch, wer er war!' „Vielleicht der neue Gutsherr von Adamhos,' gab Josef sinnend zurück. „Ach ja!' rief sie lebhast. „Er soll bereits

ruhte auf Josef und Rose, die vor dem Bache standen und darüber Rat hielten, wie sie am schnellsten ans jenseitige Ufer kämen. Weit und breit war hier keine Brücke zu sehen, die lag eine Viertelstunde entfernt vor der Einfahrt zum Schlosse.

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Brixener Chronik
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Page 3 of 4
Date: 12.04.1916
Physical description: 4
192 Ehe sie die Kirche verließen, hatte Hasso dem Pfarrer eine Summe Geldes zur Verteilung an die anderen drei Kriegsbräute ausgehändigt, denn diese waren alle recht wenig mit Glücksgütern gesegnet und konnten eine kleine Beihilfe wohl brauchen. Still und ernst traten Hasso und Rose den Heim weg an. Er legte ihre Hand auf seinen Arm. So führte er sie durch den Wald wach dem Schloß. Es war ein wundersames Gehen, so zu Zweien durch den dunklen Wald, der nur spärlich durch den Mond

Frieden dieses kleinen Gotteshauses, in dem er schon als Kind sein Gebet verrichtet hatte, in sich aufgenommen wie etwas, das er lange würde entbehren müssen im wil den Kriegstrubel. Aber nun war die leise Rührung, verflogen, nun sah er wieder klar und zielbewußt aus den Augen. Das Schicksal der stillen Frau an seiner Seite war nun un lösbar an das seine gebunden, „bis daß der Tod euch scheide'. Und er fühlte sich innig zufrieden damit. Rose war nun auf alle Fälle in Zukunft geborgen, gleichviel

, ob er wiederkam oder nicht. Niemand durfte sie- aus Falkenried vertreiben. Als Herrin konnte sie nun hier schalten und walten. Und er meinte, es müsse ihm ein wohliges Erinnern sein, wenn er draußen im Felde stand und Heimdachte, wenn er dann Rose im Geiste als Hausfrau von Falkenried durch die trauten Räume schreiten sah. 189 Rose stand mit gesenktem Haupt vor Hasso und suchte sich zu fassen. Hassos Worte übten zwingende Macht auf sie aus. Sie hatte keinen Willen als den seinen. Obwohl sie wußte

sie mit einem tiefen Atemzug ihre Hand in die seine. „Ich will mit dir gehen, Hasso,' sagte sie schlicht und einfach. Warm umschloß er ihre bebende Hand und sah ihr ernst und tief in die Augen. Ganz seltsam warm und froh wurde ihm ums Herz, als sei er einer schweren Last ledig geworden. „So komm, Rose — laß uns zur Kirche gehen. Ich danke dir, daß du dein Schicksal mir anvertrauen willst,' sagte er bewegt. Und so schritten sie, Hand in Hand, in den lauen Sommerabend hinaus. Rose in ihrem schlichten, schwar zen

Kleide, Hasso im Arbeitsanzug. In der kleinen Sakristei der Dorfkirche warteten Rose und Hasso, bis der Pfarrer kam. Da trug ihm Hasso seine Bitte vor. Der weißhaarige, alte Herr sah

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