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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 01.04.1916
Physical description: 4
. vermittelt die für die Aussor- schung bestimmten Nachrichten und die zu die sem Zwecke besonders willkommenen und not wendigen Photographien von verschollenen Kriegern. Ueberfahren. Am 26. März wurde auf der Trient—Male-Bahn ein In fanterist überfahren und schrecklich verstüm melt. Ter Mann war sofort tot. H. Tourths-Mahler: „Die K?iegsbr,?»t.' 136 Rose erwieb sich nun noch mehr, als zuvor, als oer Mittelpunkt von Falkeniied. Durch ihre Hände liefen alle Fäden nnd es war ihr Glück und ihr Stolz

, daß sie Hasso alles Störende fernhalten konnte. Die Arbeiten anf dem Flugplatz schritten rüstig vorwärts. Zu Ostern war schon die Halle und Werk srätte fertig, und Monteure und Arbeiter waren ange stellt. Am frühesten Morgen schon radelte Hasso aus dem gutgepflegten Waldweg nach dem Flugplatz hinüber und kam erst Mittag wieder heim. Nach Tisch besprach er sich mit Colmar und Rose und dann suhr er wieder mit dem Rad hinüber. Abends saß er dann mit seiner Mutter und Rose zusammen im Wohnzimmer

, bis sich die beiden Damen gleich nach neun Uhr zurückzogen. Frau von Falken- rieds etwas leidender Zustand bedingte eine frühe Ruhestunde und Rose wußte, daß Hasso, sobald sie sich zurückgezogen hatten, in sein Arbeitszimmer ging und über seinen Plänen saß bis Minernach und ost auch noch später. Zuweilen, wenn Rose der Weg auf die Felder am Flugplatz voiüberführte, traf sie dort mit Hasso zusam men. Und da er merkte, wie sehr sie sich für seine Ar beiten interessierte, sprach er oft mit ihr darüber und ließ

sie dabei und ihre Blicke folgten sehnsüchtig dem Riesenvogel, der sich so stolz und kühn in die Lüfte schwang. Sie wagte aber nicht, Hasso zu bitten, sie einmal an einem solchen Fluge teilnehmen zu lassen. 153 Eine tiefe, innere Freudigkeit hob Rose gleichsam über alles hinweg. Hasso war ja nun heimgekommen, sür immer, und sie dnrste als sein treuer Kamerad ne ben ihm stehen nnd ihm von Nutzen sein. Für ihre be scheidene Seele war das ein Glück, wie sie es kaum je mals zu hoffen gewagt

hatte. Ihre wunschlose Liebe hatte reine höhere Forderung an das Schicksal. Roses Verhältnis znr Familie Falkenried hatte sich, zumal seit dein Ereignis in Berlin, vollständig ge wandelt. Es fiel jetzt niemand mehr ein. sie achtlos beiseite zu stellen, und den neuen österreichischen Ver wandten war sie als vollwertiges Familienmitglied vorgestellt worden. Rita harte sich herzlich gefreut, das; die Elteru sich >o ganz anders zu Rose stellten. Sie hatte aber keine Ahnung von dem großen Dienst, den Rose ihrem Bru

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 11.08.1917
Physical description: 4
zum Schlage aus. Da stand Josef auf und reichte Rose die Hand. Sie legte ihre weißen Finger in seine seste Männerhand, und es ging wie ein elektrischer Funke von einem zum andern, daß keines Worte fand zum Abschied. Jeder dachte nur. Muß es denn sein, daß wir uns trennen? Eines fühlte des anderen Beben und beide sahen sich zu gleicher Zeit in die Augen. . . . Willenlos, in süßer Betäubung lehnte Rose plötzlich an Josefs Brust. Zur rechten Zeit kratzte Lord an der Tür. Da rich tete sich Rose auf, strich

langsam über ihr schönes Haar und sagte tonlos: „Mein Gott!' . Ihr Ehering blitzte gleißend auf, sie hielt die Augen Itarr darauf gerichtet und ihre Wangen brannten. Josef riß sie an sich, wild und stürmisch, und fragte: „Ist es dir leid. Rose, daß wir uns lieben?' „Nein — nein — aber ich bin ja nicht frei ich darf dich nun niemals mehr wiedersehen!' Sie wand sich aus seinen Armen und verließ rasch das Zimmer. „Sie liebt mich!' In die Weld hätte er es hinaus schreien mögen, jubelnd vor Glück

. Zwar sagte er sich immer wieder, daß Rose ja noch die Frau eines anderen war: allein er hoffte, daß ein glücklicher Zufall ihm zu Hilfe kommen werde. Der Ba ron hatte seine Frau verlassen, böswillig verlassen und trieb sich in fremden Ländern und fernen Erdteilen herum. Vielleicht war er schon verdorben und gestorben. Auch mit seiner Mu-tter sprach Josef über seine Hoff nungen und sie hörte ihm lächelnd zu. Auch sie glaubte, was sie wünschte. „Es ist ein Glück,' sagte Josef, „daß meine Ernen nung

mich so rasch zurückgeführt hat.' 141 Und dann erging sich Tante Josefa in Erinnerun gen, erzählte von dem Tag:, der ihr den elternlosen Josef geschenkt: von ihrer Liebe, von ihrer Sorge um ihn, kam so ins Vergessen und erzählte auch von jener Stunde, in der sie Joses das Wort abgenommen oben auf dem Hügel, das Wort, Rose dem andern zu lassen. Rose hörte es mit tiefem Schreck. Wie ein jähes Erwachen kam es über sie. ihr Leben stand plötzlich im grellen Licht der Erkenntnis vor ihr. In diesem Lichte sah

sie deutlich sich selbst und Josef — sah es, daß sie zu sammengehörten als zwei sich innig ergänzende Na turen. Ihr wurde auf einmal das Benehmen Josefs klar, sein plötzlich so abstoßendes Wesen — seine Derbheit vor dem Forsthause im Walde — damals war sie noch — Braut . . . Rose brauste es in den Ohren, quälende Gedanken stiegen in ihr auf. Sie lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. „Du bist müde. Kind' — sagte Frau Josefa, küßte sie und ging. In dieser Nacht lag Rose lange schlaflos in ihrem Bett

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Brixener Chronik
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Page 3 of 4
Date: 01.04.1916
Physical description: 4
H. Courths-Mahler: „Die Kriegsbraut.' 156 Rose erwieb sich nun noch mehr, als zuvor, als der Mittelpunkt von Falken vi ed. Durch ihre Hände liefen alle Fäden und es war ihr Glück und ihr Stolz, daß sie Hasso alles Störende fernhalten konnte. Die Arbeiten auf dem Flugplatz schritten rüstig vorwärts. Zu Ostern war schon die Halle und Werk stätte fertig, und Monteure und Arbeiter waren ange stellt. Am frühesten Morgen schon radelte Hasso aus dem gutgepslegten Waldweg nach dem Flugplatz hinüber

und kam erst Mittag wieder heim. Nach Tisch besprach er sich mit Colmar und Rose und dann fuhr er wieder mit dem Rad hinüber. Abends saß er> dann mit seiner Mutter und Rose zusammen im Wohnzimmer, bis sich die beiden Damen gleich nach neun Uhr zurückzogen. Frau von Falken rieds etwas leidender Zustand bedingte eine frühe Ruhestunde und Rose wußte, daß Hasso, sobald sie sich zurückgezogen hatten, in sein Arbeitszimmer ging und über seinen Plänen saß bis Mitternach und oft auch noch später. Zuweilen

, wenn Rose der Weg auf die Felder am Flugplatz vorüberführte, traf sie dort mit Hasso zusam men. Und da er merkte, wie sehr sie sich für seine Ar beiten interessierte, sprach er oft mit ihr darüber und ließ sie teilnehmen an seinem geistigen Schaffen. Und weil sie mit klarem Verstand auf alles einging und spielend alles erfaßte, wurde es ihm bald Bedürfnis, sich ihr mitzuteilen. So wuchs sie mehr und mehr in seinen Ideenkreis hinein und überraschte ihn oft selbst mit praktischen Vorschlägen. Im Mai

unternahm Hasso die ersten Aufswge von seinem Flugplatz ans, und von nun an fanden fast täg lich Probeflüge statt. Roses Wunsch, solche Flüge zu sehen, wurde nun oft genug erfüllt. Mit glänzenden Augen stand sie dabei und ihre Blicke folgten sehnsüchtig dem Riesenvogel, der sich so stolz und kühn in die Lüfte schwang. Sie wagte aber nicht, Hasso zu bitten, sie einmal an einem solchen Fluge teilnehmen zu lassen. 153 Eine tiefe, innere Freudigkeit hob Rose gleichsam über alles hinweg. Hasso

war sie als vollwertiges Familienmitglied vorgestellt worden. Rita hatte sich herzlich gefreut, daß die Eltern sich so ganz anders zu Rose stellten. Sie hatte aber keine Ahnung von dem großen Dienst, den Rose ihrem Bru der geleistet, denn man hatte ihr gar nichts von Na- taschka von Kowalsky erzählt. Aber sie war froh, daß sich ihre Eltern inniger- an Rose angeschlossen hatten. „Du wirst meinen Eltern nun die ferne Tochter er setzen müssen, liebe Rose, und ich kann sie beruhigter allein lassen, zumal ja nun auch Hasso

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 10.02.1891
Physical description: 8
, die hl. Priesterweihe und wird Dienstag den 10. Februar in Wängle seine Primiz feiern. sDie Fastenpredigtens in hiesiger Pfarrkirche wird Heuer an den Freitagen ?. Norbert, Cap>- Vic., und an den Sonntagen hochw. Herr Peter Schwingshackl, f. b. Hofcaplan, halten. — Von Ostern an wird ?. Norbert an Stelle des ver storbenen ?. Honorius auf unbestimmte Zeit auch die Dompredigten übernehmen. (Die goldeue Rose.) Wie wir bereits schon einmal mitgetheilt haben, soll diesmal die goldene Rose vom Papste unserer erlauchten

Kaiserin zu gedacht sein. Es dürfte nun unsere Leser jeden falls interessieren, das Ceremoniel ihrer Ueber gabe zu erfahren. Die Herstellung dieses Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Francs. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Vase von vergoldetem Silber, die an den Seiten die päpstlichen Jnsignien und eine Inschrift trägt. Die symbolische Bedeutung des Geschenkes ist folgende: Das Gold stellt die Allmacht dar, der Glanz und der Reichthum der übrigen Metalle das Licht

der himmlischen Weisheit. Der Act der Weihe ist ein höchst feierlicher. Der heilige Vater, in die priesterlichen Gewänder ge hüllt, liest die Segensformel aus einem Buche, das ein Bischof hält, während zwei andere Bischöfe ihm zurSeiteKerzen tragen. Die höchsten päpstlichen Würdenträger stehen um den heiligen Vater. Einer der päpstlichen Kämmerer überreicht dem Papste kniend die Rose. Der heilige Vater spricht nun sein Gebet und besprengt die Rose mit ge weihtem Wasser und Balsam. Die Ueberreichung

des Geschenkes geht fast mit gleichem Ceremoniel vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Cardinal spricht zur Empfängerin die Worte: „Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Auftrage des heiligen Vaters Dir überreichen. Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die Rose, die Königin der Blumen, ist ein Symbol 't die Empfängerin fügt der Legat geruhen, dies der ewigen Ruhmeskrone.' eine Kaiserin, oder Königin, hinzu: „Eure Majestät wollen Geschenk

und mit ihm die göttliche'Gnade hinzu nehmen, die der heilige Vater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeiten und Ewigkeiten er fleht. Die hohe Frau küsst darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den päpst lichen Generalablass für alle Glieder ihrer Familie. (Die „Gebirge' im neuen Wien. Im „Ge- birgsfreuuo' finden wir einen trefflichen Aufsatz über das künftige Weichbild Wiens vom touristischen Standpunkt aus. Wir entnehmen demselben nach stehende Zusammenstellung über die Berge und Hügel

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.01.1897
Physical description: 4
temberg übersenden. Marie Therese, Erzherzogin von Oester reich, Tochter des Erzherzogs Albrecht und Hildegard«, Prinzessin in Baiern, ist geboren am IS. Juli 184S und vermählte sich zu Wien am 18. Jänner 18K5 ont dem Herzog Philipp Alei xauder von Württemberg. Die goldene Rose, richtiger der goldene Rosenstrauß, denn er besteht aus zehn Blumen, die in einer sehr kunstvoll gearbei teten Vase vereinigt sind, wird am vierten Fastensountage feier lich geweiht. Die liturgische Auslegung bezeichnet

diesen Tag al« eine Oase inmitten der Fastenwüste, als Tag geistlicher Erquickung, um daS von Kasteiungen und Bußen gedrückte Gemüth der vie len Gläubigen wieder aufzurichten. Die Cermonie der Weihe ist folgende : In der Sakristei der Sixtinischen Kapelle wird ein mit Rosen und Kränzen reichlich geschmückten Altar ausge richtet und auf selben die goldene Rose zwischen zwei brennende Kerzen gestellt. Der Papst kleidet sich in ein weiße» Chorhemd und gleiche Stola, die Kardinäle sind in rosenrother Tracht

, die sieden ganzen Tag beibehalten. Ein Kammerbeamter präsen tiert nun die Rose dem Papste, der sie mit Weihrauch beräuchert hierauf im Gebete die Bedeutung erklärt: Wie Christus die Blume des Felde« und die Lilie de» Thales, ist, so bildet die Rose zwar ein Symbol der Flüchtigkeit deS menschlichen Lebens, aber bezeichnet zugleich durch ihre, Farbe die Klarheit und Rein heit, durch ihren Geruch die Anmuth, durch den Geschmack die Sättigung; die Farbe erfreut, der Geruck ergötzt, der Geschmack stärkt

; durch sie soll der Empfänger ^zur/Reinheit und Bestän digkeit im Glauben ermahnt, zur geistlichen Freude aufgemuntert werden. Hierauf träufelt der Papst in die mittelst? hiezu. geformte Rose etwas Peruanischen Balsam, besprengt und beräuchert sie. trägt sie dann in die Kapelle, wo sie unter dem Kren; auf den mit rosasarbeaer Decke verhüllten War gestellt, hier während der Messe bleibt und hierauf in die Sacristei zurückgebracht wir:. Al« der Papst noch auf der Sedia gestatoria in die. Kapelle und wieder zurück getragen

wurde, hielt er die Rose in der linke,» Hand und segnete mit der rechten, das Volt. Zu welcher Zeit die Rosenweihe entstand, läßt sich nicht mehr mit Bestimmtheit ermitteln. CensiuS Camerariud führt im elften Jahrhunderte auS den Akten deS Kloster« Heiligenkreuz in Lothringen an, daß diese« zur Anschaffung der goldenen Ros unter Leo IX. einen jährlichen Beitrag leisten mußte; von da an läßt sich der Gebrauch weiter verfolgen. Verliehen wurde die Rose al« Geschenk solchen fürstlichen Personen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 22.03.1902
Physical description: 12
unter Polizeiaufsicht stellen. Der Gerichtshof erkannte gegen Ganzer auf 15 Monate schweren Kerkers, sowie auf Stellung unter Polizeiaufsicht. ** Drittes Mnfikvereins-Konzert. Ein herrliches, liebliches Gegenstück zu dem im Herbste ausgeführten Manfred bildet Robert Schumann'S „Der Rose Pilgerfahrt'. So großartig, düster, ernst und dramatisch „Manfred' ist, so zart und genial in der musikalischen Kleinmalerei ist „Der Rose Pilgerfahrt', 1851, noch vor des Komponisten Geistes umnachtung komponirt. Der hiesige

Musikverein hat mit Vorführung dieser beiden Werke Robert Schu mann, den echten Romantiker der Tonkunst in wür diger Weise vorgeführt. „Der Rose Pilgerfahrt', ein Märchen nach einer Dichtung von Moritz Horn ist so recht geeignet, in die Herzen der Hörer ein» zubringen. Das Schicksal der Blumenkönigin, welche des Lebens Leid und Freud kennen lernen will und schließlich von Engelstimmen in den Himmel gerufen wird, gab dem Komponisten Gelegenheit eine Reihe ganz entgegengesetzter Stimmungsbilder

auszuarbeiten: die l ebliche Einleitung als Frühlingsterzett, kanonisch gearbeitet, das Duett der. Rose mit der Elfenfürstin, das Duett der Mädchen-Rose mit der Witwe Marthe, das Grablied, das „Gebet der Rose', der „Elfen- chor', das Quartett „Rosa, Müller, Müllerm und Todtengräber', die drei herrlichen Duct:e „Zwischen grünen Bäumen', „Der Abendschlummer' und „Ei, liebe Mühle' mit vollendet lieblichen, klang vollen Stimmen vorgetragen von den Fräuleins Bertha Wachtler und Betty Biasion

der Fürstin der Elfen, der Marthe, der Müllerin, die Altarie und das Solo von den Kirchenglocken mit äußerst klangvoller, sympathischer Stimme, edlem, durchdachtem Vortrage; Herr Oberscharlner, welcher die Parthie des Todtengräbers und die Arie vom Jäger sang, versügt über einen sonoren Baß, dem zwar die hellen oberen Tönen fehlen, der aber m der tieferen Lage rund und angenehm wirkt. Die Parthie der Rose sang Fräulein Marie Ferrarie, eine Schülerin des hiesigen Musitvereines, des Herrn Karl Deluggi

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 03.07.1917
Physical description: 8
die von ihnen südlich des Gehöftes La No velle verlorenen Gräben abgeschlagen. Der Erste General-Ouartiermeister: v. Ludendorsf. Eingesendet. KM2!» m . MKIM 6 „Rose,' bat er dringender, die zarte Röte ihrer Wangen bemerkend und günstig deutend, „Rose —' Hufschlag schreckte beide auf. Mit einem raschen Blick sah Rose an ihrem Kleide herab, das Tau und Staub arg zugerichtet hatten, mit einem zweiten nach irgend einem Versteck. <so eitel war sie doch, daß sie in der Verfassung sich nicht vor Fremden zeigen

wollte. Rasch sprang sie hinter den Rosenstrauch, der ihr einige Deckung gab. Es war die höchste Zeit. Aus dem Walde kam ein Reiter. Seine Augen huschten über die beiden weg, ein Lächeln trat auf feine Lippen; langsam ritt er vorüber, ritt über die Wiesen und ver schwand im jenseitigen Walde. Rose war sehr verlegen. Auch Josef empfand die Begegnung peinlich. Ihm war es, als habe eine fremde Hand störend in sein Glück gegriffen. So gingen beide schweigend weiter. Endlich be siegte Rosens Lebhaftigkeit

die drückende Stimmung. Mochte der Fremde doch denken, was er wollte. Es war ja Unsinn, sich darum den schönen Morgen zu ver darben. Sie warf den Kopf zurück und sagte lachend: „Wie ein Märchenprinz kam er dahergeritten!' „Ja,' erwiderte Josef einsilbig, aber er wurde Rose nicht leicht los. Ihre Neugierde war wach geworden und trat auf ihre Lippen: „Wissen möcht ich doch, wer er war!' „Vielleicht der neue Gutsherr von Adamhos,' gab Josef sinnend zurück. „Ach ja!' rief sie lebhast. „Er soll bereits

ruhte auf Josef und Rose, die vor dem Bache standen und darüber Rat hielten, wie sie am schnellsten ans jenseitige Ufer kämen. Weit und breit war hier keine Brücke zu sehen, die lag eine Viertelstunde entfernt vor der Einfahrt zum Schlosse.

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Brixener Chronik
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Page 3 of 4
Date: 11.07.1917
Physical description: 4
. Seine Schwester sah ihm mit trüben Blicken nach: dann seufzte sie auf, strich über das graue Haar, zupfte die schwarzen Spitzen zurecht und wandte sich endlich an Rose. Eine letzte Hoffnung durchbebte ihre Stimme: „Sag' mal. Kind, hast du wirklich Lust, da drüben zu verkehren ?' Mit heißen Wangen nickte Rose. „Ja, Tante.' Es zuckte schmerzlich in den sanften Augen der al ternden Frau: „Es ist nicht immer Glück, was neben dem Glänze steht,' sagte sie leise. Rose machte erschrockene Augen, lief auf Josefa

in die Augen gestochen hat. Na, vielleicht fährt sie selbst einmal darin zur Kirche.' Frau Josefa warf ihrem Bruder einen warnen den Blick zu. Rose war glühend rot geworden. „Aber, Papa —' rief sie verschämt. „Nu, warum denn nicht?' fragte der Forstmeister zurück, „schließlich hätten wir's ja dazu.' Er klopfte auf seine Tasche. Josefa sah ihn unwillig an. „Setze doch dem Mädel keine Raupen in den Kops. Ich meine, für solche Gedanken ist noch lange Zeit!' Er drehte sich rasch nach seiner Schwester

, so innig fle henden Frauenaugen verwirrten ihn. Ihre Stimme, hell und hoch wie Glockenton, liey sich darauf mit folgenden Worten vernehmen: „Wenn ich dir raten soll, Bruder, so laß die Orzis. Wir machen unseren Gegenbesuch ohne Rose, und die Sache ist abgetan. Glaube es mir, wir passen nicht in jene Kreise. Unser Leben hat sich ganz anders entwik- kelt, wir können nicht zusammen harmonieren.' Rose hatte mit klopfendem Herzen Rede und Ge genrede gehört. Ein Verkehr mit Orzis — der Ge danke ließ

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 6
Date: 11.07.1917
Physical description: 6
Enden seines Schlafrockes zusammen und ging. Seine Schwester sah ihm mit trüben Blicken nach-, dann seufzte sie auf, strich über das graue Haar, zupfte die schwarzen Spitzen zurecht und wandte sich endlich an Rose. Eine letzte Hoffnung durchbebte ihre Stimme: „Sag' mal. Kind, hast du wirklich Lust, da drüben zu verkehren?' Mit heißen Wangen nickte Rose. „Ja, Tante.' Es zuckte schmerzlich in den sanften Augen der al ternden Frau: „Es ist nicht immer Glück, was neben dem Glänze steht.' sagte sie leise

. Rose machte erschrockene Augen, lief auf Josefa zu, umschlang sie mit ihren Armen und flüsterte, ihr heißes Gesicht an der Brust der mütterlichen Freundin bergend: „Ach, Tantchen, ich freue mich doch so sehr darauf!' Da gab Josefa nach. Sie ließ Muster aus Wien kommen und eine gute Schneiderin aus der Kreisstadt. Bald rasselte die Nähmaschine in den Zimmern der Frauen, und auf die groben Decken, welche an Stelle der Teppiche da lagen, rieselte die weiche Seide, aus der Roses Kleid geschneidert

wurde. 33 „Ich glaub's schon, daß meiner Prinzeß der Wa gen in die Augen gestochen hat. Na, vielleicht fährt sie selbst einmal darin zur Kirche.' Frau Josefa warf ihrem Bruder einen warnen den Blick zu. Rose war glühend rot geworden. „Aber, Papa —' rief sie verschämt. „Nu. warum denn nicht?' fragte der Forstmeister zurück, „schließlich hätten wir's ja dazu.' Er klopfte auf seine Tasche. Josefa sah ihn unwillig an. „Setze doch dem Mädel keine Raupen in den Kopf. Ich meine, für solche Gedanken

. Er bemerkte wohl, wie es in ihren Augen auf blitzte lind wandte sich ab. Diese gütigen, so innig fle henden Frauenaugen verwirrten ihn. Ihre Stimme, hell und hoch wie Glockenton, ließ sich darauf mit folgenden Worten vernehmen: „Wenn ich dir raten soll, Bruder, so laß die Orzis. Wir machen unseren Gegenbesuch ohne Rose, und die Sache ist abgetan. Glaube es mir, wir passen nicht in jene Kreise. Unser Leben hat sich ganz anders entwik- kelt, wir können nicht zusammen harmonieren.' Rose hatte mit klopfendem

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 20.04.1904
Physical description: 8
KuchrWe» ms Äroi. Theater in Bozen und anderswo. Sonntag ging, von Direktor v. Maixdorff in allen Details treff lich ausgestattet und inszeniert, Hauptmanns „Rose Berndt' im Stadttheater zu Meran iir Szene mrd errang einen durchschlagenden Erfolg. In fast atemloser Spannung folgte das Publikum den Bühnenvorgängen. Der Aufführung wohnte Erz- Herzog Ludwig Viktor mit dem Personaladjutan- tsn Grafen Coreth bis zum Schlüsse bei. — Wie steht es aber in Bozen in dieser Hinsicht? ..Rose Berndt

' war vom Bühnenpersonal tüchtig einstu diert worden, die Vorstellung war schon auf dem SpiÄplan vorgemerkt, da drang plötzlich aus Wien die Kunde daher. d<ch „Rose Berndt' vom Rsper- toire des Burgtheaters abgesetzt sei, weil eine hocharistokraksche Dame in dem Stück Anstößiges. Unschickliches, Unmoralisches. Sittenverderbmdes gefunden hatte. Einige Bozner Damen von an derem Blut als die meisten Menschenkinder glaub ten in der Aufführung von „Rose Berndt' in Bozen eine Gefahr für die Sittenreinheit erblicken zu müs

sen. Sie begaben sich also zu der Theaterdirektion und verlangten Absetzung dieses „Schandflecks' vom Spielplan, sonst würden sie in der Folge die Räumel des Theaters meiden. Die Theaterdirck- tion fügte sich den Wüschen dieser „Sittenstren gen' und das „Volk' mußte der Prüderie diese? aristokratischen Damen wegen aus die Vorstellung von „Rose Berndt' verzichten. Im Myraner Stadttheater gelangte dieses Drama in Gegenwart des Erzherzogs Ludwig Viktor zur Ausführung und der hohe Herr verblieb

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 10.08.1917
Physical description: 8
von alten Schützen. Die Worte: „Weißt du noch? — Denkst du noch an den Tag? — Erinnerst du dich dessen noch?' flogen stän dig hin und her. Nur von Bela sprachen sie nie, um so lieber aber von der Baronin, die im Süden weilte und oft schrieb. Sie hatte sehr oft eine kleine Aufmert- samkeit sür Rose und Aennchen, sandte Obst, feine Sei dentücher und Spitzen, nannte Rose immer „mein lie bes Töchterchen' und webte so das Band fest und fester zwischen sich und der Mutter ihrer Enkelin. Abend war's. Die Tage

waren schon kurz, aber der Sommer blühte noch in dem kleinen Garten. Durch das offene Fenster strich ein duftendes Atmen. Der Wald stand still, denn kein Lüftchen regte sich und am Himmel glänzte der Mond. Solche Stunden liebte Rose, dann saß sie mit Tante Josefa in dem alten Ledersofa und plauderte mit ihr von alten Dingen, von der Poesie der Kinderzsit, vom Vater und seiner wunderlichen Art, von ^ose^, — ja, von Josef am meisten. Jedes Gespräch klang in seinem Namen

, sie schaffte Rat. Am Ausgang des Dorfes, nahe dem Walde, stand ein kleines Anwesen, nur aus Haus und G >.rt:n de stehend, zum Verkauf. Es war billig zu haben. Irak' nahm ihre Notgroschen aus der Sparkasse in W- kaufte das Haus und ließ es für Rose einrichten. Es vergingen freilich noch Wochen, che es zu be ziehen war. Aber Rose lebte auf in Erwartung ans das Heim, das sie beziehen sollte. 11. Sperrangelweit standen die Fenster in dein. Ue!n. n Waldhause offen. Nur recht viel Sonne - d^s r- - Frau Josefas

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 18.07.1917
Physical description: 4
sie aus vor allen: „Ich habe Sie lieb, kleine Rose, so wie Sie sind!' Niemand kümmerte sich um Joseph. Er fühlte seine Ungeschicklichkeit sehr wohl, schlich sich fort — wie sein Hektar, wenn der eine Dummheit gemacht . . . Er ging in sein Zimmer, hing den schwarzen Rock weg, fuhr in seine Jägerjoppe, nahm die Büchse und ging. Es war spät, als er aus dem Walde kam. Das Feuerwerk war abgebrannt, der Puloergeruch lag noch in der Luft. Aus den Fenstern des großen Saales erstrahlte Licht. Walzermelodien klangen an das Ohr. Joseph

gleichen sie, die brennen und glühen in bunter Farbenpracht. Erdentrückt, voll seligen Blickes sie, die schönste von allen-, Rose, die er liebte mit jedem Atem zuge, seine Rose ... im Arme Belas . . . Die weißen, blauen, rosa Wolken da drinnen schwimmen zusammen zu einem Farbenton, aus dem mit greller Schärfe die beiden Menschen treten, die er allein noch sieht: Rose und Bela, die Mutter Natur in guter Laune geschaffen. Ja, er mußte es zugeben: Bela ist ein schöner Mann. Vollendet ebenmäßig wirkte

seine Gestalt, das blasse schmale Gesicht ist fes selnd trotz des matten Ausdrucks seiner Augen. Rose im Arm, wiegt er sich sicher und kunstvoll nach den schmelzenden Tönen, die aus den Geigen springen. 59 wiegt sich und dreht sich und führt das Mädchen, das so oertrauend, so selig lächelnd, in seinen Armen liegt. Joseph kann es nicht mehr sehen. Aus seinem Herzen züngeln Flammen nach seinem Kopfe. Seine Fäuste ballen sich in ohnmächtiger Wut. Aug um Auge mit dem Manne da drinnen, dem Räuber seines Glückes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 19.03.1916
Physical description: 8
. Als beide in Hassos Wohnnng anlangten, berich tete Riemer von Nataschkas Besuch und erklärte, das Fräulein von Kowalski? habe anch mit Fräulein von Lossow gesprochen. Befreniidet sah Frau von Falkenried ihren Sohn an. obwohl sie in Gegemvart des Dieners nichts sagte. Auch Hano lauschte etwas betroffen auf diesen Be richt. Sie traten nun beide eilig ins Wohnzimmer, um von Rose Näheres zu erfahren. Diese saß noch immer drüben im Arbeitszimmer in dem Sessel. 116 Als Hasso mit seiner Mutter eintrat, schrak

sie ans ihrem Sinnen empor und erhob sich. „Da sind wir wieder, Rose. Hast du dich sehr ge- langweilr? Wir sind lange ausgeblieben. Riemer sagte mi'. Nataschka sei hier gewesen und du hättest mit ihr gesprochen.' stieß Hasso hastig hervor. Rose Wandte ihm ihr blasses, unruhiges Gesicht zu. „Ja. Hasso. Als ich von meinein Ausgang zurück- kaum und mir hier aus dem Arbeitszimmer Zeitungen holen wollte, sah ich. als ich die Tür ösfnete, die junge Dame hier am Schreibtisch stehen. Sie sagte

mir, sie habe di- diesen Brief persönlich herbringen wollen.' Damit zeigte Rose auf den Brief. „Aber Hasso — das ist doch — wie kann die junge Dame zu dir in deine Wohnnng kommen?' fragte Frau von Falkenried sehr mißbilligend. Dieser Schritt Nataschkas schien ihr unerhört. Hasso machte ein Gesicht, als begreife er das selbst nicht. „Fräulein von Kowalski) wollte sicher sein, daß der Brief bestimmt in Hassos Hände kam. Sie sagte mir. sie habe gewußt, daß Hasso nicht zu Hause sei,' suchte Rose, um Hassos willen, zu erklären

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 19.02.1921
Physical description: 8
des „Angrei fers' zuschieben kann. Wir erhoffen die wei tere leidenschaftslose Austragung dieser Angele genheit zuversichtlich von der Handels? und G'- werbekammer Bozen. Die Verbandsvorstehung. Wirtsgenossenschatf Klausen. Von dort wird uns geschrieben: Am Montag, den 14. Februar waren im Saale „zur Rose' die Gastwirte von Klausen und jene aus den neun Landgemeinden des Bezirkes versammelt, um in Gegenwart des Verbandsobmannes, Herrn Paul Pechlaner aus Meran. des Regierungsvertreters, Herrn Dr Teßmann

der Landwirte' taxierte, ^aren sich die Anwesenden nach gegebenen Auf- Gärungen einhellig über den Wert der Genofsen- >chaft bewußt. Unter Uebergehung verschiedener Ausführungen, die nur die Fachkreise interes- «ieren, sei hier nur des Wahlergebnisses gedachr. wurde per Akklamation gewählt, und zwar Zum Vorsteher Herr Ferdinand Kargrnber, Be iher der „Rose' in Klausen, zu dessen Stellver treter Herrn Leonhard Schrott, Besitzer der Krone' nächst dem Bahnhofe Klausen (ab:r zur. Gemeinde Layen gehörig

: 1. G. Metalls: „Cnrro euchares', spanischer Marsch. — 2. Franz Lehar: „Gold und Silber', Walzer. — 3. V. Bellini: Ouver türe zur Oper „Norma'. — 4. Heinr. Man fred: „Ein Opernabend', Melodienkranz. - 5. Leon Jessel: „Der. Rose Hochzeitszug', Cha rakterstück. — 6. Leo Fall: „Die Rose von Stam-- bul' aus der gleichnamigen Operette. —7. Th. Rupprecht: ^,Priscal', Ständchen aus der Ope» rette „Die Nijaden'. — 8. Max Oscheit: „Nacht eulen', Walzer. — 9. P. Malsy: „Ungarischer Tanz'. — 10. Fr. v. Suppe: „Teufels

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 27.08.1897
Physical description: 4
junge Mäd chen zur Hochzeit. Brautkranz und Hochzeitsgeschenke kennt man hier nicht. Bei den Halligern trägt die Braut dagegen einen Kranz. Auf dem Wege zur Kirche geht der Bräutigam zwischen ihr und der Brautjungfer. Den Ringwechsel bei der Trauung kennt man auch hier nicht mehr. Nach dem Festmahl wird die Braut „aus der Ecke getanzt', auch befestigt man an ihrem Kopf den rothen Lappen, das Abzeichen der neuen Frauenwürde. Letzte Rose. Vor kurzem ist im Mount Bonrnon bei New-Iork eine Frau Amelia

Kohler im Alter von 92 Jahren gestorben die einst den irischen Dichter Tho mas Moore den Gedanken zu seinem Gedicht Ross ok Zummer^ eingab. Sie war als junges Mäd chen in einer Schule auf der Insel Wight, die von der Schwester Mooree's geleitet wurde. Moore, der seine Schwester öfter besuchte, saß eines Nachmittags im Gar ten, als Amelia wie der „Köln. Ztg.' erzählt wird, mit einer eben gepflückten Rose herankam und ausrief: „Sieh ist sie nicht schön? Das ist die letzte Rose des Som mers

.' „Die letzte Rose des Sommers,' murmelte der Dichter vor sich hin, „was für ein reizender Gedanke!' Diesen Gedanken führte er dann in den bekannten Ge dicht aus. Aktien d. Krediramtalt 365.— London für WO Pf.-2l. 119.7» Berlin mr 100 R.-M. 56.72'/.- 2V Markstücke ll .76 2» Franksslücke S.Z3' i Lire iral. 100 45.25 Dukaten 3.64 ?ou!src>»Ssicts sowie weifte, schwer;« u. Zelven'ro^e jed. )lrc ;u wirkt. Havrit- vreis. unrer Garantie i' Aechrtzeit »t. soUdirär 'k'> 5c. vls <!. l2 v. H». vorro- u. zollfrei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 04.08.1917
Physical description: 4
, die aus dem Dienst getreten war. — „Ich vermisse sie sehr,' sagte Frau Josefa, „leider habe ich noch keinen Ersatz für sie gefunden.' So wurden lauter einfache Dinge besprochen, aber Rose war es. als rücke ihr das Vaterhaus wieder nä her. Sie lauschte den Reden Josephas wie einer Offen barung und mitten hinein tat sie eine Frage, die ihr schon lange auf den Lippen geschwebt: „Was ist denn eigentlich mit Joseph los? Warum läßt er sich gar nicht bei uns sehen? Ich glaube es nicht, daß er an meinem Hochzeitstage

krank war. Er wollte ihn nicht mitfeiern. Warum nur... sag', Tante, warum? So dringlich ruhten die Augen der jungen Frau auf dem alten Frauengesicht! Tante Josepha war eine schlechte Diplomatin. Das zeigte ihre Antwort, die ver hüllen sollte, aber verriet.was besser ungesagt geblie ben wäre: „Vielleicht!':t er Differenzen mit deinem Manne gehabt..' Rose horchte auf. „Differenzen mit meinem Manne... sie waren ja niemals zusammen!' „Manchmal bringt ein Augenblick tödliche Feind schaft

...' Das war unvorsichtig. Josefa sah, wie Rose sich verfärbte, wie ihre Augen groß und staunend wurden, wie ein Erkennen zitternd durch ihre Glieder rann. Schweigend wandte sich die junge Frau von Jo sepha ab und sah lange in das Wasser der Donau, das Himmel und Ufer in bewegten Bildern wiedergab. Mo sen schössen darüber hin, der ziehende Dampfer sandte Rauchwolken vor sich her. Aber Rose sah das alles nicht, sie hatte den Blick gesenA. So stand sie lange un beweglich und stumm. 119 Als sie sich endlich zurückwandte

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 16.04.1934
Physical description: 8
verlegen auf Jochen. Jochen antwortete für ihn: „Das dürfte sehr schwer sein, Fräulein!' sagte er munter. „Wenn Sie da adressieren.. Mutter Grün! Ich weiß nicht, ob das an- kommtl' Rose wechselte einen Blick mit der Mutter. Sie sah, wie in den Augen der alten Frau Tränen standen. „Sie werden jetzt ein Zimmer nehmen!' sagte sie fest, „und Sie müssen mir erlauben. I daß ich dafür aufkomme.' Hans wehrte ab. „Rein, nein, gnädiges Fräulein... das... das kann ich nicht an nehmen. Ach, es nützt

ja auch nichts. Wenn es Ihnen recht ist. dann, dann werden wir in den nächsten Tagen bei Ihnen einmal an- fragen.' Frau Cornelie nickte ihnen zu. „Das geht auch, meine Herren! Aber jetzt tun Sie uns erst mal die Freude uiür singen uns ein Lied. Ein recht schönes Volkslied. Ich liebe ste so sehr.' Jochen nickte Hans zu. „Sing du nur allein, Hans, dein Lied... und ich spiel die Begleitung.' Hans war einverstanden, verlegen sah er zur Seite. Die Ziehharmonika intonierte. Leise, scheu und zart begann er: „Rose von FlandernI Morgen

geht's fort. Morgen heißt's wandern. Drum sag' mir ein Wort, Sag' mir nur. daß du mich niemals vergißt, Wenn, der jetzt scheidet, gefallen auch ist. Rose von Flandern, Dein Bild grub ich ein. Ewig wird's in mir und um mich stets sein, Rose von Flandern. Und lacht mir das Glück, Dann kehr' ich wieder Zu dir zurück. Trifft mich die Kugel, trägt man mich zu Grab'. Vergiß nicht, Rofe von Flandern, Daß geliebt ich Dich Hab''

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