1,180 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1935/19_12_1935/VBS_1935_12_19_3_object_3135092.png
Page 3 of 6
Date: 19.12.1935
Physical description: 6
Ehcmannet Zu widerstehn er nicht vermocht, da ste mit »Merancr Backpulver' kochp . Meraner Backpulver hält söner Qualität wegen ieder Kaufmann vorrötig. Dev Festbraten Eine heiter« Meihnachtsgeschicht» von Josefine R i ch t e r. Rose Ebinger geht ohne sonderliche Eile durch die abendliche, vorweihnachtliche Straße, denn e» erwartet sie niemand. Sie denkt an da« be hagliche Haus der Mutter in der keinen Stadt, da» nun fremde Leute bewohnen, — fie denkt an die glücklichen Tage ihrer Kindheit

zum Kauf locken. „Nun, gnädige Frau, haben Sie schon einen Festbraten?' Rose errätet. Gewiß. sie ist in dem Alter, wo man längst verheiratet sein'könnte. Und olötzllch wandelt ste eine unbezähmbare Lust an, über die Feiertage in der Küche ihrer Wirtin Hausfrau zu spielen, eine weltze Schürze zu tra gen und am Herd zu stehen, um Eänsebratenduft zu^enietzen, . gekaufte Gans hat ein rotes Bändchen um den nackten Hals und wird damit an das eiserne Eitier des abendlich-stillen Küchenbalkons gehängt

. — bis zu ihrer letzten Bestimm»««. Aber dem kleinen Fräulein Rose verwelkt bald das glückliche Lächeln auf dem zarten Gesicht, es wird ihr doch ein bitzihen Angst. Dorbereiten, braten — fai Welch herrliches Vergnügen I Alte Erinnerungen an die Weihnachtsfeste da heim tauchen auf, — aber wer soll um Himmels willen die Gans essen? Doch nicht etwa sie, Rase, allein? Und sie sieht sich schon einsam rag des GherkngeS Brefsanone, 18. Dez. In den frühen Morgenstunden würde ^am Domplatz der in der heutigen Nacht gefallene

hat, bei denen ste willkommen ist. Zuletzt erst und ein wenig beklommen denkt Rose an ihren freundlichen Nachbarn, der das zweite Zimmer der Witwe Bachmann inne hat, den knöchernen und. wie es scheint, etwa» ab sonderlichen Junggesellen: Studienrat Alexander Häberlein. Rose Ebinger weitz fa nicht, welche« Gespräch isck einen Tag vorher zwischen Frau Bächmann, die geschäftig und munter ihren Koffer packte, und Alexander Häberlein stattgefunden ... «Verleben Eie nur die Feiertage recht gut, Herr Studienrat

. Vielleicht würde iie gern «inen Gänsebraten zubereiten, sie kennt das alles von zn Hause. Sprechen Sie doch mal mit ihr. Herr Häberlein!' Ob»war Herr Häberlein geantwortet, er kenne doch Fräulien Ebinger zu wenio. und man wisse auch nicht, was ste sich für die Feiertag« vor« S enoinmen habe, hat er dann doch lange über as Gespräch nachqedacht. Sa war vielleicht tat sächlich kein so übler Vorschlag. Natürlich würde er fllr das Nötige sorgen... Während Rose Gewissensbisse über den oor- ettig erstandenen

1
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1937/03_02_1937/DOL_1937_02_03_1_object_1146054.png
Page 1 of 8
Date: 03.02.1937
Physical description: 8
des Parteisekretärs haben sie eine Partie Olivenöl gehamstert.' Die „goldene Rose' für die Königin und Kaiserin Der „Osseroatorc Romano' vom 1./2. ds. be richtet: „Wie wir erfahren, hat der Heilige Vater Pius XI. geruht, Ihrer Majestät der Königin von Italien und Änifcrht von Aethiopien als ein neues Unterpfand warmer väterlicher Glück wünsche zur Vierzigjahrfeicr der Vermählung Ihrer Majestäten und als glückverheißendes Vor zeichen für das Wohlergehen des Hauses Savoyen die goldene Rose zuzuwenden. Die Weihe

wird den alten Gebräuchen gemäß am Sonntag,,Lä- tare'. dem vierten in der Fasten, am 7. März stattfinden.' Somit wird der Heilige Vater am 7. ds. die goldene Rose weihen, die dann dem Hcrrschcr- paare vom Apostolischen Nuntius Monsignore Borgongini Duca überbracht werden wird. Die Uebergabc wird jedoch voraussichtlich nicht am 7. März erfolgen, sondern wahrscheinlich gleich nach Ostern, und zwar in der Hauskapelle des Quirinals und nach dem altherkömmlichen Zere moniell, mit welchem die Feier der heiligen

Messe verbunden ist. Das Ereignis gewinnt eine besondere Be deutung durch den Umstand, daß es das erste Mal ist, daß die goldene Rose einer Königin von Italien zugedacht ist. Bis- ber hatte Vius XI. die goldene Rose 1023 der Königin Viktoria von Spanien und 1025 der Königin Elisabeth von Belgien anläßlich der silbernen Hochzeit überbrinaen lassen. Bei der „goldenen Rose' handelt es sich in Wirklichkeit nicht um bloß eine goldene Vlume, sondern um ein ganzes Büschel goldener, mit Edelsteinen

besetzter Rosen, deren eine mit Moschus und Balsam gefüllt ist. Das Rosen- büschcl steht in einer fein ziselierten und ver goldeten Silbervase. -Die Wp h e der goldenen Rose wird, wie schon gejagt a i. vierten Sonntag in der. Fasten vor- gcnom jf i. Sie erfolgt in der Prioatkapelle des Papstös^in Anwesenheit weniger Prälaten und des Herrn/der dazu ausersehen ist. das kostbare Geschenk dem. Empfänger zu überbringen. Die Ueberreichung '»r goldenen Rose hingegen er folgt in der O.fentlichkeit

und mit großer Feierlichkeit. Die goldene Rose hat eine bereits taufend- e rige Geschichte. Zuerst wurde diese Einrich- g unter Leo.IX. im Jahre 1049 erroäljnt. Ursprünglich wurde die goldene Rose vom Papst am Sonntag Lätare bei der Prozession getragen. Seit dem 11. Jahrhundert wird sie als Ehrung verf' naci. digt«. schenkte er die goldcm von Angers. Die Päpste wandten die goldene Rose als Ehrengabe Herrschern, Prinzen, Wall fahrtsorten, Städten zu oder auch Heerführern, die sich um die Christenheit verdient

2
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/06_01_1938/AZ_1938_01_06_6_object_1870370.png
Page 6 of 6
Date: 06.01.1938
Physical description: 6
zu können. im neuen Handelsabkommen wird oie Einfuhr von falschen Zähnen in gleicher Hohe beibehalten werden. Die Gesmn!- àusfuhr der Staaten an falschen Zähnen bringt alljährlich die Summe von 7.5 Millionen Mark ein. Hauptabnehmer ist England. Der wässrige Mensch Der erwachsene Mensch besteht zu r'O Prozent aus Wasser: sieht man von dem verhältnismäßig wasserarmen Skelett av. so erhöht sich der Prozentsatz auf 75 v. H. Das Neugeborene besteht mindestens zu zwei Dritteln aus Wasser. Die gelbe Rose. Seit fünf

Iahren erhält die Filmschau- spielerin Constance Ryland, wo immer sie sich auch lesindet. an jedem Morgen eine wunderschöne gelbe Rose überreicht. Die Geschichte dieser Rose ist die einer nicht alltäglich standyaften Liebe, und üer Ritter Toggenburg heißt Jimmy Brand- ley und ist ver Sohn eines reichen Ban kiers in S^vannah in Georgia, woher auch Confta ice Ryland herstamnü. S'e war mit ihm verlobt, brach jedoch das Verlöbnis, um zum Film zu gehen. An diesem Tage trug sie eine gelbe Rose, >,. Jimmy

schwor, ihr täglich durch die Rose beweisen zu wollen, daß er nach wie vor darauf lvarte. daß sie anderen Sinnes werde. Sie heiratete inzwischen einen Radioreportsr Fred Husing, aber auch am Hochzeitstage erhielt sie noch die gel be Rose von Jimmy, sie ließ sich scheiden, und als sie aus dem Gericht kam, erhielt sie die Rose wieder. Aber vorläufig bleibt sie ungerührt, sie hat den Repor tern zwar die Geschichte erzählt aber auch gleichzeitig mitgeteilt, daß sie Jimmy eben nicht liebe

3
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1935/04_02_1935/DOL_1935_02_04_5_object_1157031.png
Page 5 of 8
Date: 04.02.1935
Physical description: 8
, der andere hier links auf das Rondell zu. Haben Sie ihn entdeckt?' Der Detektiv nickte und schien in Gedanken versunken zu sein. „Aber, Mr. Eales?' lachte die Baronesse. „Sie schauen ja gar nicht nach den Stöcken. Sie gucken mit inquisitorischem Blick nach meiner Hand.' Nun war es an Eales, zu lächeln: „Doch, doch, Baronesse, ich habe die Stöcke schon entdeckt.' „Gut. nun sagen Sie mir. Mr. Eales. von welchem Stocke habe ich diese beiden Rosen abgeschnitten?' Eales nahm ihr behutsam eine Rose aus der Hand

. „Diese Rose haben Sie selbst am Stock vom Ende der Treppe abgeschnitten. Und die andere, die Sie noch in der Hand halten, hat Ihnen vom Stock in der Nähe des Rondells der Gärtner abgeschnitten.' Ethel starrte sprachlos dem Detektiv ins Gesicht. Mit einem Male lachte sie schallend: „Sie sind schon eine Viertelstunde hier und haben mir von der Veranda aus zugesehen.' „Durchaus nicht, ich kam in diesem Augen blick hierher, in dem wir uns begegneten.' Die Baronesse schüttelte nachdenklich den Kopf

: „Dann stehe ich vor einem Rätsel.' „Ich will es Ihnen lösen und Sie werden daran selbst sehen, wie recht ich gestern abend mit »»einer Bemerkung hatte, daß man uns viel zu oft überschätzt und geistige Ueber- legenheit sucht, wo es sich einzig und allein um Uebung und ganz normales fachliches Denken und Kombinieren handelt. Sehen Sie sich einmal die Schnittfläche dieser Rose an. Sie ist schräg und am unteren Ende hängt ein kleines Zipfelchen Rinde. Diese Rose wurde von Ihnen abgeschnitten

, und zwar mit einem ziemlich stumpfen Taschenmesser. Sie halten es ja noch in der anderen Hand. Und nun sehen Sie sich die Schnittfläche der zweiten Rose an. Scharf, gerade, abgezwickt. Die Arbeit einer Gärtnerschere.' „Ja, da haben Sie allerdings recht, aber woher wollen Sie die Stöcke wissen, von denen beide Rosen stammen? Woher wollen Sie überhaupt wissen, daß sie von zweien und nicht von demselben genommen wurden, was eigentlich doch das Nächstliegende wäre.' „Auch das will ich Ihnen erklären. Um von dem Stock

am Rodell eine Rose abzuschneiden, muß man mindestens mit einem Fuß seit wärts in das Gras treten. Das Gras ist vom Regen noch patschnaß. Schauen Sie Ihre Schuhe an: Beide sind strohtrocken. Sie sind vom Kieswege nicht abgegangen. Dem Stock am Ende der Terrasse ist aber gut vom Kies- wege beizukommen, also haben Sie dort Ihre Rose abgeschnitten. Würden beide Rosen von daher stammen, dann hätten Sie sie selbst mit Ihrem Taschenmesser abgeschnitten. Die zweite Rose schnitt aber der Gärtner, also stammt

4
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1935/04_02_1935/DOL_1935_02_04_7_object_1157039.png
Page 7 of 8
Date: 04.02.1935
Physical description: 8
» besonders die Gruppen von Bolzano und Renan das Miß geschick. daß sie mit ihren breiten Elsstöcken nicht doch, Baronesse, ich habe die Stöcke schon entdeckt.' „Gut. nun sagen Sie mir. Mr. Eales. von welchem Stocke habe ich diese beiden Rosen abgeschnitten?' Eales nahm ihr behutsam eine Rose aus der Hand. „Diese Rose haben Sie selbst am Stock vom Ende der Treppe abgeschnitten. Und die andere, die Sie noch in der Hand halten, hat Ihnen vom Stock in der Nähe des Rondells der Gärtner abgeschnitten.' Ethel

- legenheit sucht, wo es sich einzig und allein um Uebung und ganz normales sachliches Denken und Kombinieren handelt. Sehen Sie sich einmal die Schnittfläche dieser Rose an. Sie ist schräg und am unteren Ende hängt ein kleines Zipfelchen Rinde. Diese Rose wurde von Ihnen abgeschnitten, und zwar mit einein ziemlich stumpfen Tascheninesser. Sie halten es ja noch in der anderen Hand. Und nun sehen Sie sich die Schnittfläche der zweiten Rose an. Scharf, gerade, abgezwickt. Die Arbeit einer Gärtnerschere

.' „Ja, da haben Sie allerdings recht, aber woher wollen Sie die Stöcke wissen, von denen beide Rosen stammen? Woher wollen Sie überhaupt wissen, daß sie von zweien und nicht von demselben genommen wurden, was eigentlich doch das Nächstliegende wäre.' „Auch das will ich Ihnen erklären. Um von dem Stock am Rodell eine Rose abzuschneiden, muß man mindestens mit einem Fuß seit wärts in das Gras treten. Das Gras ist vom Regen noch patschnaß. Schauen Sie Ihre Schuhe an: Beide sind strohtrocken. Sie sind vom Kieswege

nicht abgegangen. Dem Stock am Ende der Terrasse ist aber gut vom Kies wege beizukommen, also haben Sie dort Ihre Rose abgeschnitten. Würden beide Rosen von daher stammen, dann hätten Sie sie selbst mit Ihrem Taschenmesser abgeschnitten. Die zweite Rose schnitt aber der Gärtner, also stammt sie vom Stock am Rodell. — Und nun sagen Sie selber: Ist diese ganze, verblüffende Sache nicht lächerlich einfach?' „Einfach, nennen Sie das? Ich finde es fabelhaft. Aber nun müssen Sie zu Ihrem Frühstück. Mr. Eales

!' „Ich habe zuvor noch eine Bitte, Baronesse! Schenken Sie mir, sagen wir mal zur Be lohnung, eine Rose!' „Welche?' „Die, die ich schon habe.' „Sehr gerne, wenn es Ihnen Freude macht.' „Es »lacht mir eine große, große Freude.' Und er beugte sich über ihre Hand und küßte sie. indes ein roter Schein über ihr Gesicht ging. * Eales, der sein' Frühstück beendet und sich eine Zigarette angezündet hatte, war in ein eifriges Gespräch mit der Baronesse über die Grenzlinien vom Barock und Rokoko vertieft, als der Baron

5
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1904/25_04_1904/BZN_1904_04_25_1_object_2445954.png
Page 1 of 8
Date: 25.04.1904
Physical description: 8
. — JedeS solide Annoncenbureau nimmt Aufträge entgegen. j!r. S4 j Dienstag. SS. April 1904 jll. Jahrg. Rundschau - Boz e n, M 5-pril. Die päpstliche Tngendrose für Kaiserin Elisabeth. Mus her Zehnte widmete die erste voll ihm aeweihte der 50. JalMstag i^r Vennählung unseres Allerhöchsten ölöiseipäareZ.- - . ' ^ Die NoseNweihe ist uralt und läßt sich bis ins 1 l, Jahr- tntllbert verfslgellwo Censius Camerariüs. aits den. Akten des, MHers HeiligenWiz m Lothringen.'eilten' Befehl des der goldenen Rose

ergötzt, der Geschmack stärkt. Hier auf folgte die Weihe der Rose. , A .. . Später verlegte nmn die Zerelnonie in die Älxtinljche Kapelle, der Papst wurde auf der Sedia Gestatoria getrageii lind hielt die Rose in der linken .Hand, während er mit der rechten das Volk segnete. Jetzt wird in der Sakristei der Sir- tiilischvn Kapelle ein eigener mit lebenden Rosen und Kräu M reich geschunWer Altar errichtet und zlvischen brennenden ^crzen die zu weihende Rose gestellt. Dieselbe stellt nicht mehr

ein einzelne Blume dar, sondern einen ails zehn Blu- inen bestehenden Strauß, der in einer kunstvoll gearbeiteten Vase ruht. Nach Ankunft des Papstes wird derselbe in ein lveißes Ehorhenrd nild gleiche Stola gekleidet, die Kardinäle sind in rosenrother Tracht. Der Papst beräuchert die Rose, träufelt in die größte der Blumen etlvas peruanischen Bal sam, besprengt sie mit Weihtvasser und trägt sie in die Kapelle sie auf den rofonrvthen Altcrr gestellt wird und dort tväh- rend der Messe bleibt. In gleicher

dem Dogen der Republik,, llrban der Fünfte selttelll Beschützer Kömg Johann von wicilien, es erhielten sie die Herzoge von Ferara^ Gonzaga, Mantua und Urbilio. llin Bundesgenossen im Kampfe gegen Hüß'. mrd Luthers Lehre zll gewiuuen, sendete der Papst die Rose an die Kaiser Sigmund und Friedrich den Vierteil, an den Kui> fürsten Ft^drich den Weisen von Sachsen, an die Herzoge von Mecklenburg und Markgrasen von Brändenburg. Auch an Städte, Stifter und Klöster-kam sie, Pins der Zweite verehrte

sie seiner Vaterstadt Siena, - Gregor der Sechzehnte an die Kathedrale von San Marco. ' - - - »- ?tll fürstliche.Frauen sendete,sie zum enteil Male' Vene-, dikt der Dritte,- und zwar an die Großherzogin - Viola nta Beatrix. Später verallgemeillerte sich dieser Gehrauch, es bildete sich die Bedeutung als Tngendrose ans, in welch letz terem Sinne sie jetzt nur mehr verliehen wird. Die persön liche Ueberreichuilg ist ebenfalls abgekomnleii, ' die goldene Rose wird durch einen eigenen Gesandten mit einem Begleit

6
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/02_02_1937/AZ_1937_02_02_1_object_2635330.png
Page 1 of 6
Date: 02.02.1937
Physical description: 6
. In den internationalen Kreisen sieht man der angekündigten Unterredung mit besonderer Er wartung entgegen. In Milano sind aus diesem Anlaß bereits zahlreiche ausländische Pressever treter und Sonderberichterstatter eingetroffen. Um mit der ausländischen Presse zeitgemäß in Kontakt treten zu können, wird sich auch der Gene raldirektor für die Auslandspresse beim Ministe rium für Presse und Propaganda, Minister Guido Rocco, nach Milano begeben. «5 Die »»Goläene Rose I. Z!t. der Königin verliehen Vatikanst adt

, 1. Februar. S. H. der Papst hat beschlossen, I. M. der Kö nigin und Kaiserin von Italien die „Goldene Rose', die höchste päpstliche Auszeichnung, zu ver leihen. Der Heilige Vater wird die Goldene Rose am 7. März in feierlicher Form weihen und dann I. M. der Königin und Kaiserin überreichen iassen. » Als Zeichen seines besonderen Wohlwollens hat der Heilige Vater, Papst Pius Xl., beschlossen, I. M. der Königin von Italien und Kaiserin von Aethiopien am 7. März anläßlich ihres 40jährigen Hochzeitsiubiläums

die „Goldene Rose' überrei chen zu lassen. Der Heilige Bater wird daher am 7. März, dem 4. Fastensonntag, die „Goldene Rose' nach vor gesehenem Ritps weihen. Der apostolische Nun tius beim Quirinal, Möns. Borgoncini, wird dann die Auszeichnung I. M. der Königin überrei chen. Papst Pius XI. hat bisher zweimal die „Goldene Rose' verliehen, u. zw. im Jahre 1923 an die Konigin Viktoria von Spanien und im Jahre 1V2S an Königin Elisabeth non Belgien anläßlich ihres 2Siährig?n Hochzeitsiubiläums. Die „Goldene Ros

?' ist eine Rossnknospe, in deren innerem Hohlraum sich Moos und Balsam aufbewahrt befindet. Diese Knospe ist in einen großen goldenen Rosenzweig eingefügt, der sich wiederum in einer silbernen, künstlerisch dekorier ten und ziselierten Vase befindet. Die Ueberreichung der „Goldenen Rose' erfolgt öffentlich und mit größter Feierlichkeit nach der Zeremonie, die Fall für Fall vom Hofe, der das Geschenk erhält, festgelegt wird. AM deroteOm VnlMMistmmW» Roma, 1. Februar. Unter dem Vorsitz des Duce hielt heute um 16 Uhr

7
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/06_06_1893/BRC_1893_06_06_3_object_139274.png
Page 3 of 8
Date: 06.06.1893
Physical description: 8
Nr. HZ. Brixen, Dienstag, ..Brwener Chronik.« 6. Juni ^893. .Seite 5. waltungsrathe der Südbahn sitzen heute noch der Wiener Albert Rothschild, zwei Rothschild von Paris und ein Rothschild von London. Die Südbahn hat bis heute mehr Schaden für Oesterreich gebracht als Panama für Frankreich.' (Die goldene Nose.) Der hl. Vater hat am Pfingstsamstag während semer in der Privatcapelle gelesenen Messe die goldene Rose geweiht. Dieser Messe wohnte eine Anzahl Fremder verschiedener Nationen

bei, welche Se, Heiligkeit nachher zum Aandknss zuließ. — Die Rosenweihe am Psingstfest ist ein sehr alter Brauch. Ursprünglich trug der Papst an diesem Tage, dem Frühlingsfeste, beim Kirchgang eine Rose in der Hand, die er nachher irgend einer angesehenen Person zu schenken pflegte. In der Folge trat an die Stelle der natürlichen Rose eine goldene, die dann an eine Fürstin gesandt wurde. Um die Natur besser nachzuahmen, wurden ihre Blätter mit rosenfarbigem Schmelz verziert, später aber, ein Rubin in ihre Mitte gefasst

. Seit Sixtus IV. wurde aus der einzelnen Rose ein Strauß durch Hinzufügung anderer kleinerer Blumen und Blätter um jene herum, und dieser Strauß stand in einer ebenfalls goldenen Vase. Diamanten und andere Edelsteine von verschiedenen Färben werden hie und da auf den Blättern angebracht als Thautropfen und bunte Käfer. In die Krone der Rose wurde wohlriechender Balsam gethan als Sinnbild der Tugenden, die das päpstliche Geschenk zu ehren bestimmt ist. Die Heuer gesegnete Rose wird der Papst

Jahren sandte der jetzt regierende Papst die goldene Rose der Königin-Regentin von Spanien, der Gräfin von Eu, damaligen Regentin des brasilia nischen Kaiserreichs, gelegentlich der Aufhebung der Sklaverei, und der Königin Amalia von Portugal. Nicht jedes Jahr kommt die goldene Rose zur Versendung. (Unter dem Hammer.) Dem Erfinder der „kugelsicheren Uniform' in Mannheim, Dowe, find vor kurzem Möbel, Kleider u. dgl. im Ver- steigerungslocale zwangsweise unter den Hammer gekommen. Der Besitzer

8
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1917/10_08_1917/BRC_1917_08_10_6_object_139994.png
Page 6 of 8
Date: 10.08.1917
Physical description: 8
Anfragen unter „C. D. 456'. SIS 138 Das runde Eckzimmer vertrug recht gut die feine Aus stattung aus Roses Salon. Die anderen Zimmer hatte sie mit Möbeln aus dem Forsthaus eingerichtet. „Solch alter Hausrat ist ein Band, das uns zurück führt zu unseren Lieben, die nicht mehr sind.' Sie sagte es zu der alten Marie, die im Forsthaus entbehrlich geworden und mit tausend Freuden zu ih rem „Fräuleinchen' zog. Sie nannte Rose immer noch so, trotzdem dieselbe schon Frau geworden war. „Ich denke

, sie wird hier gesunden,' flüsterte Josefa vor sich hin, „es ist nur ein kleines Heim, aber dafür traulich.' Sie stellte einen Strauß auf den Tisch, dann band sie die blaue Leinenschürze ab, strich ihr Haar an den Schläfen zurecht, zupfte die schwarzen Spitzen, die fein gefältet auf dem grauen Scheitel lagen, glatt, und trat vor das Haus. Sie hatte das Rollen eines Wagens gehört. Bald darauf hielt das Gespann aus Adamhof vor dem Holzgitter des Häuschens. Die Wärterin mit dem Kinde stieg aus, Rose folgte

ihr. Sie reichte Josefa die Hand-, beide Frauen begrüßten sich stumm, sie waren so bewegt, daß kein Wort über ihre Lippen wollte. Rose ging rasch ins Haus. Josesa wandte sich dem Kinde zu, das schon auf dem Arm der Wärterin saß. Sie riefi „Marie, führe die Frau in das Kinderzimmer — zeige ihr, wo sie wohnen wird.' Sie wollte allein mit Rose sein und ihr Zeit lassen, sich zu sammeln. Nur schwer bezwang sich ihre Weh mut: Wie elend sie aussieht! dachte sie. Nun, sie ist ja jung, sie wird noch gesunden

! Die im Leid erstarkte Frau hob den Kopf und nahm eine ernste aber ruhige Miene an. Sie ging Rose nach, küßte sie und tröstete sie mit weicher Frauenstimme: „Armes Hascherl, arg zerzaust hat dich das Leben — nun aber — du wirft sehen, hier wird alles gut, hier in der Heimat!' 139 „In der Heimat — ja, ich hatte Heimweh,' gab Rose mit müdem Lächeln zur Antwort. Sie legte Hut und Mantel ab, warf einen Blick um sich und es trat ein Ausdruck stiller Glückseligkeit in ihr blasses Gesicht. „Vaters Lehnstuhl

soll!' „Es ist Gottes Wille,' sagte Josefa, „Tränen än dern daran nichts. Es liegt Gutes in dem Glauben des Volkes. Wir sollen dem Toten die Ruhe gönnen und unsere Kräfte nicht im Schmerz vergeuden.' „Ach, wenn das alles so von unserem Willen ab hängig wäre!' rief Rose und trat an das Fenster. Es lag auf der Waldsiete. Der Zufall hatte hier einen breiten Durchblick geschaffen. Eine Holzabsuhr führte zum Donaustrom. Hell blitzte in der Ferne das Was ser auf. Sie wandte sich ab, zurück in das Zimmer: „Es ist schön

9
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/10_08_1917/TIR_1917_08_10_6_object_1958483.png
Page 6 of 8
Date: 10.08.1917
Physical description: 8
. „Solch alter Hausrat ist ein Band, das uns zurück führt zu unseren Lieben, die nicht mehr sind.' Sie sagte es zu der alten Marie, die im Forsthaus entbehrlich geworden und mit tausend Freuden zu ih rem „Fräuleinchen' zog. Sie nannte Rose immer noch so, trotzdem dieselbe schon Frau geworden war. „Ich denke, sie wird hier gesunden,' flüsterte Josefa vor sich hin, ..es ist nur ein kleines Heim, aber dafür traulich.' Sie stellte einen Strauß auf den Tisch, dann band sie die blaue Leinenschürze ab, strich

ihr Haar an den Schläfen zurecht, zupfte die schwarzen Spitzen, die fein gefältet auf dem grauen Scheitel lagen, glatt, und trat vor das Haus. Sie hatte das Rollen eines Wagens gehört. Bald darauf hielt das Gespann aus Adamhof vor dem Holzgitter des Häuschens. Die Wärterin mit dem Kinde stieg aus, Rose folgte ihr. Sie reichte Josefa die Hand: beide Frauen begrüßten sich stumm, sie waren so bewegt, daß kein Wort über ihre Lippen wollte. Rose ging rasch ins Haus. Josefa wandte sich dem Kinde

zu, das schon auf dem Arm der Wärterin saß. Sie rief: „Marie, führe die Frau in das Kinderzimmer — zeige ihr, wo sie wohnen wird.' Sie wollte allein mit Rose sein und ihr Zeit lassen, sich zu sammeln. Nur schwer bezwang sich ihre Weh mut: Wie elend sie aussieht', dachte sie. Nun. sie ist ja jung, sie wird noch gesunden! Die im Leid erstarkte Frau hob den Kopf und nahm eine ernste aber ruhige Miene an. Sie ging Rose nach, küßte sie und tröstete sie mit weicher Frauenstimme: „Armes Hascherl, arg zerzaust

hat dich das Leben — nun aber — du wirst sehen, hier wird alles gut, hier in der Heimat!' 139 „In der Heimat — ja. ich hatte Heimweh.' gab Rose mit müdem Lächeln zur Antwort. Sie legte Hut und Mantel ab, warf einen Blick um sich und es trat ein Ausdruck stiller Glückseligkeit in ihr blasses Gesicht. „Vaters Lehnstuhl, und das Glas, aus dem er am liebsten getrunken! Die lange Pfeife, ach, wie die mir den Nater lebendig machen'! Du hast doch auch den alten Schlafrock, der aus 'Großmütterchens Brautkleid zurecht

vergeuden.' „Ach. wenn das alles so von unserem Willen ab hängig wäre!' rief Rose und trat an das Fenster. Es lag auf der Waldsiete. Der Zufall hatte hier einen breiten Durchblick geschaffen. Eine Holzabfuhr führte zum Donaustrom. Hell blitzte in der Ferne das Was ser auf. Sie wandte sich ab, zurück in das Zimmer: „Es ist schön hier! Ich danke dir tausendmal — ach. nur mit Worten kann ich dir danken, nur mit Worten!' Und dann suhr sie fort: „Mama läßt dich grüßen. Sie dankt dir auch sehr. Sie ist ganz

10
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/23_12_1943/BZLZ_1943_12_23_2_object_2101788.png
Page 2 of 4
Date: 23.12.1943
Physical description: 4
. In den folgenden Minuten ist der Soldat damit beschäftigt, sich unter den Mädchen eines anszustichen. dem er seine Blume zuwersen würde. Diese kleine Blonde zweite von links, deren Lächeln einen Augenblick aus ihm geruht hatte — Ihr würde seine Rose bestimmt sein! Cs ist sa freilich zu befürchten, daß sie eg gar nicht merkt, wem sie den Zierat zu verdanken hat. Wahrscheinlich ist sie von einer Anzahl Soldaten zum Ziel ihrer zarten Bombenwürfe ausersehen Verwechslungen sind nicht ausgeschlossen, allerlei

Gaukelspiel egal — nein was ihn stärker beunruhigt. Ist. ob sein gezielter Wurf auch das auserwähite Ziel treffen wird, er schätzt die EMfernung: es sind etwa 10 Meter. Mit Handgranaten, auf denen seine-Erfahrung basiert, müßte es ein Kinderspiel sein — er erschrickt bet dem bloßen Gedanken, als wäre schon irgend etwas explodiert.- Ach. er wird die Rose einfach werfen mit bestem Schwung, und wenn sie an der Brust einer anderen Schönen landet, so ist es nicht seine Schuld. Schließlich

, die Rose läßt sich nicht zwischen die Knie zwängen — ma« tun? Gleich werfen? O Gott, welche Verwirrung könnte dadurch entstehen, er würde durch den vorzeitigen Wutf das ganze Ballett gefährden. Er hat nicht länger Zeit zum Ueberleqen. Cr steckt die Rose in den Lauf — Sein Gewissen ist entlastet. Alles wird einen harmonischen Gang nehmen. Seine Füße gehen im Takt der Polka. Sein Herz hüpft wie das Trommelfell. Die Musik spielt das Finale. Alles ist Rausch und Einoebung. Und dann ist der große Augenblick

da - alles erhebt sich zu brausenden Rufen be qelsterter Herzen. in einem Ueberall sei denroter Geschosse. Der Beifall ist verrauscht. Die Damen haben die Blumen in den Brustausschnitt gesteckt, der Ballettmeister seinen Dank ausgesprochen.' Der Saal beginnt sich zu leeren. Da bemerkt der Gefreite Prechti zu-seinem Schrecken, daß er noch Immer die Rose In der Hand hält. Er hat ganz vergessen, sie zu werfen — wo war er nur mit leinen Gedanken? Eine rauhe Männerstimme — ah. der Bogner-Deitl Prechtl versteckt

schnell sein Pfand. Es ist ja doch nur aus Papier..... Gemeinsam fahren sie zurück auf der kalten» schöngepflügten Straße. Und nach einer Woche, als di« Schnee verwehungen zentnerweise auf der Rach- schubstraße liegen und .der Schneepflug oft genug fahren kann, da fällt dem Ge freiten Prechtl einmal wie er das Feuer zeug aus der Tasche zieht, etwas zu Bo den — die Rose vom Ballett! Sie sinkt in den Schnee der Pflug geht über sie weg. Der Soldat spürt es nicht. Alle feine Sinne sind bei der Maschine

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1902/22_03_1902/BZZ_1902_03_22_2_object_469132.png
Page 2 of 12
Date: 22.03.1902
Physical description: 12
unter Polizeiaufsicht stellen. Der Gerichtshof erkannte gegen Ganzer auf 15 Monate schweren Kerkers, sowie auf Stellung unter Polizeiaufsicht. ** Drittes Mnfikvereins-Konzert. Ein herrliches, liebliches Gegenstück zu dem im Herbste ausgeführten Manfred bildet Robert Schumann'S „Der Rose Pilgerfahrt'. So großartig, düster, ernst und dramatisch „Manfred' ist, so zart und genial in der musikalischen Kleinmalerei ist „Der Rose Pilgerfahrt', 1851, noch vor des Komponisten Geistes umnachtung komponirt. Der hiesige

Musikverein hat mit Vorführung dieser beiden Werke Robert Schu mann, den echten Romantiker der Tonkunst in wür diger Weise vorgeführt. „Der Rose Pilgerfahrt', ein Märchen nach einer Dichtung von Moritz Horn ist so recht geeignet, in die Herzen der Hörer ein» zubringen. Das Schicksal der Blumenkönigin, welche des Lebens Leid und Freud kennen lernen will und schließlich von Engelstimmen in den Himmel gerufen wird, gab dem Komponisten Gelegenheit eine Reihe ganz entgegengesetzter Stimmungsbilder

auszuarbeiten: die l ebliche Einleitung als Frühlingsterzett, kanonisch gearbeitet, das Duett der. Rose mit der Elfenfürstin, das Duett der Mädchen-Rose mit der Witwe Marthe, das Grablied, das „Gebet der Rose', der „Elfen- chor', das Quartett „Rosa, Müller, Müllerm und Todtengräber', die drei herrlichen Duct:e „Zwischen grünen Bäumen', „Der Abendschlummer' und „Ei, liebe Mühle' mit vollendet lieblichen, klang vollen Stimmen vorgetragen von den Fräuleins Bertha Wachtler und Betty Biasion

der Fürstin der Elfen, der Marthe, der Müllerin, die Altarie und das Solo von den Kirchenglocken mit äußerst klangvoller, sympathischer Stimme, edlem, durchdachtem Vortrage; Herr Oberscharlner, welcher die Parthie des Todtengräbers und die Arie vom Jäger sang, versügt über einen sonoren Baß, dem zwar die hellen oberen Tönen fehlen, der aber m der tieferen Lage rund und angenehm wirkt. Die Parthie der Rose sang Fräulein Marie Ferrarie, eine Schülerin des hiesigen Musitvereines, des Herrn Karl Deluggi

12
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_14_object_986770.png
Page 14 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
stand regungslos; Rose war herumgefahren und sah ihn an, erstaunt, fragend; Friede war jäh aufgesprungen, die Arbeit entglitt ihren Händen. „Heini! Heini!' Ganz plötzlich hatte die Kleine die paar Worte hervor gestoßen, im nächsten Augenblicke war sie durch das Zimmer ge flogen und lag an der Brust des Mannes, der sie scheu, wie behutsam in seme Arme nahm. „O du goldene Jugend!' sprach er leise vor sich hin; dann neigte er sich und küßte die roten Lippen, die sich ihm gerne boten. Eine Sekunde

später hatte sich Rose losgelöst. „Hurrah!' rief sie. „Heini ist da! Friede, was stehst du, wie entgeistert? Er ist ganz extra gekommen, um meinen ersten Ball mitzumachen!' Die ältere Schwester rührte sich noch immer nicht. Aber der Fremde fuhr sich nun, wie erwachend, über die Stirne. „Friede', sprach er halblaut vor sich hin — „Friede' — Sie trat jetzt vor und bot ihm eine leicht zitternde Hand. „Da bin ich, Heinrich,' sagte sie. „Du hast in Rose die Jugend gegrüßt — unsere Jugend

' doch,' wehrte Friede — „komm' nun lieber mit zu Papa und berichte ein bißchen vernünftig, was dich herführt.' Sie war vorangegangen. Nun merkte sie, daß er ihr nicht nachkam. Als sie sich umwandte, stand er und sah noch immer auf die lichte Gestalt der Schwester. Und Rose blickte glückselig zu ihm empor. Die Ältere sprach kein Wort mehr; im nächsten Augenblicke schloß sie sachte die Tür hinter sich zu. „Hier sind wir, Papa!' sprach Friede, als sie mit Rose am Abend des großen Tages in das Studierzimmer

das Rauschen und Flattern. Rose sah sie kaum, die flog lachend siegesgewiß von einem Arm in den anderen; Heinrich Leuthold hatte sich durch den dichten Kreis von Bewunderern Hindur5- aedrängt, welcher sie gleich zum Beginn umlagerte. Nur mit Mühe konnte er noch einen Tanz erobern. Als Friede die hohe, stattliche Gestalt mit dem schon etwas ergrauenden, be deutenden Kopf mitten zwischen den jugendhaften Tänzern aus tauchen sah, hatte ihr ein Gefühl von Weh plötzlich das Herz zusammengeschnürt

aus dem Herrenzimmer. Aber was macht es. Seinetwegen konnte ich doch dem jungen Mediziner und dem Leutnant keinen Korb geben! überhaupt, wenn man in seinem Alter ist! Wer tanzt denn da noch!' Die Reihen formierten sich, und Rose tanzte richtig mit ihren drei Herren. Die ältere Schwester sah nachdenklich zu- Wie eigentümlich Heinrichs Kopf hervorragte zwischen den an deren. Seine Bewegungen waren ruhiger, fast ein wenig be haglich; und sein Gesicht war so ernst . . Nun kamen die Figuren. Es war ein tolles Treiben

13
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1911/15_04_1911/LZ_1911_04_15_34_object_3296623.png
Page 34 of 36
Date: 15.04.1911
Physical description: 36
es aus den dunklen Braunaugen, und wer in dem jungen Mädchenherzen hätte lesen können, würde diese Wandlung sehr begreiflich gefun den haben, denn der Herr Pfarrer hatte ihr, der Rose, auf dem Kirchweg gesagt: „Morgen abend erwarten wir unfern Sohn Paul; wie er uns gemeldet, hat er den ersten Preis für den Ent wurf eines Rathausbaues erhalten, wir sind sehr erfreut darüber.' Ach und sie, die Rose, war auch sehr erfreut, aber nicht ge rade in erster Linie über die dem Architekten Kronau wider fahrene Auszeichnung

, sondern, daß er, der Heimlichgeliebte, nun wirklich zum Osterfeste kam. — Ihr Herz war so voll Jubel über diese Nachricht, daß sie den mit freudigem Gebell an ihr hoch springenden Hofhund, den Karo, in Ermangelung eines besser dazu geeigneten Gegenstandes, in ihre Arme schloß. Als sie nun oben im Wohnzimmer bei der Mutter eintrat, kam ihr diese, eine kleine, korpulente Frau, in große rAufregung entgegen: „Wo steckst du denn nur so lange, Rose; die Kirche ist doch längst aus, und wir hatten eben einen so interessanten Besuch

, der Assessor von Kitzerstein war hier und hat uns, als Vorstand der Kasinogesellschaft, zu der Partie nach dem Jagdhaus am ersten Osterfeiertag eingeladen; es hat dem Herrn Baron sehr leid getan, daß er dich nicht angetroffen hat.' „Mir tut's aber gar nicht leid!' war Roses lakonische Antwort. „Wie du nur schwätzest!' entgegenete ärgerlich die Mutter, „ich möchte das Mädchen sehen, das sich nicht geschmeichelt fühlte, wenn ein Mann von altem Adel es auszeichnet!' Rose begnügte sich, anstatt eine Antwort

er das Insekt verächtlich über den Zaun. Ein paar Augenblicke stand die Frau verblüfft, doch dann lächelte sie wieder: „Ich möchte wohl wissen, an wem Sie nichts auszusetzen hätten? Mir gefällt der liebenswürdige junge Mann sehr gut. Tugendspiegel,' setzte sie hinzu und zuckte bedeutsam die vollen Schultern, „seid Ihr Männer leider alle nicht!' „Aber Sie denken doch nicht im Ernste daran, die Rose, das liebe unschuldige Kind, jenem reduzierten Menschen zu ver kuppeln?' brauste der alte Hausarzt

Gevatterin, das nenne ich ehrlich Farbe be kennen !' sagte er ingrimmig. „Also weil der gesunde Sinn einer sonst verständigen Frau plötzlich krankhafte Seitensprünge in sogenannte ,höhere Regionen^ macht, soll das Lebensglück der einzigen Tochter der mütterlichen Eitelkeit geopfert werden! — Empfehle mich, Frau Keilholz! Werde es der Rose sagen, daß sie Ihnen Handschuhe und Gartenhut herunterbringt, Maien sonne ist dem Teint schädlich und ich denke, Sie wissen, was Sie einem adligen Schwiegersohne

14
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1893/31_05_1893/BRG_1893_05_31_3_object_752477.png
Page 3 of 12
Date: 31.05.1893
Physical description: 12
von der bürger lichen Gewalt geduldet ist, wo die Mitglieder derselben Straflosigkeit genießen und wo die Kirche von ihrer Disziplinargewalt nicht Gebrauch machen kann. — Am PfingstsamStag hat der hl. Vater j während seiner in der Privatkaprlle gelesenen Messe die goldene Rose geweiht. Dieser Messe j wohnte eine Anzahl Fremder verschiedener Na- ! tionen bei, welche Se. Heiligkeit nachher zum Handkuß zuließ. — Die Roscnweihe am Pfingst- feste ist ein sehr alter Brauch. Ursprünglich trug der Papst

an diesem Tage, dem FrühlingS- . feste, beim Kirchgang eine Rose in der Hand, ! die er dann irgend einer angesehenen Person zu ! schenken pflegte. In der Folge trat an Stelle der natürlichen Rose eine goldene, die dann an eine Fürstin gesandt wurde. Um die Natur besser nachzuahmen, wurden ihre Blätter mit rosenfarbigem Schmelz verziert, später aber ein Rubin in ihre Mitte gefaßt. Seit SixtuS IV. wurde aus der einzelnen Rose ein Strauß durch Hinzufügung anderer kleinerer Blumen und Blätter um jene herum

, und dieser Strauß stand in einer ebenfalls goldenen Vase. Diamanten und andere Edelsteine von verschiedenen Farben werden hie und da auf den Blättern angebracht als Thautropfen und bunte Käfer. In die' Krone der Rose wurde wohlriechender Balsam gethan als Sinnbild der Tugenden, die das päpstliche Geschenk zu ehren bestimmt ist. Die heuer gesegnete Rose wird der Papst der Kö nigin der Belgier übersenden. Sie wurde vom Hofjuwelier Sr. Heiligkeit, Tarfani, angefertigt und ist des hohen Gebers würdig. Der schlank

15
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1930/16_04_1930/DOL_1930_04_16_4_object_1150766.png
Page 4 of 8
Date: 16.04.1930
Physical description: 8
geben, > Verhältnisse zu schaffen, daß die Leute vor wärts kommen. An Freude wollen wir ihnen geben, soviel wir nur können; das andere aber, das Köstliche und Beste im Leben: das Glück, das muß sich jeder selber schmieden. Wir wollen ihnen aber den Hammer dazu geben.' „Ja, das wollen wir,' pflichtete Rose-Mary ihm bei, „und über dem einzelnen wollen wir nie die Allgemeinheit vergessen. Zu allererst aber sollten die Gefahren beseitigt werden, welche dem Dorfe drohen: Die Wildwasser müssen gebannt

in ihren früheren Zimmern wohnen wollte. — Da die Erneuerungsarbeiten im Schlosse längere Zeit in Anspruch nahmen, als ur sprünglich vorgesehen war» so-m^lbe bte Hoch zeit um einen Monat verschoben werden. Rose-Mary wollte inzwischen nicht untättg sein, sondern die Zelt durch ernste Arbeit aus füllen. Schon am folgenden Tage beriet sie sich mit Otto Heinrich über die Renovation des Schlosses, über die Korrektur des Wild- bachs und die Erbauung eines Walles zum Schutze gegen Lawinen und Bergstürze. Sie beriefen

einen Baumeister aus München, der die Pläne entwarf und die Arbeit sogleich in Angriff nahm. Der Gemeinde stellte Rose-Mary in frei gebigster Weise die Mittel zur Verfügung, daß die durch Wasser und Lawinensturz be schädigten oder zerstörten Häuser wieder auf- gebaut werden konnten, ebenso ließ sie Vieh und Ziegen aufkaufen, um die leeren Ställe der Dorfbewohner wieder zu füllen und be sonders den Kindern die erforderliche Menge von Milch zu verschaffen. Mit einem Schlage kam nun Leben in das tote Dorf

. Alle Arme regten sich, um im Som mer aufzubauen, was der Winter vernichtet hatte. Es wurde gegraben, gemauert, gehäm mert, gezimmert und genagelt, gestrichen und gepinselt, daß es eine Lust war, zuzuschauen. Der gleiche Feuereifer herrschte in den Stuben der Schnitzer. Hunderte von hübschen zierlichen Kustwerken gingen ihrer Vollen dung entgegen. Rose-Mary setzte sich mit einer großen Kunsthandlung Newyorks in Verbindung, sandte Muster ein und erhielt sofort größere Aufträge. Darüber herrschte heller

Jubel unter dem Künstlervolk des kleinen Dorfes; die Aussicht auf guten Ver- dieust im Ausland spornte die Bildschnitzer zu neuem Eifer und größter Leistungsfähigkeit an, weckte manches Talent, das bisher ge schlummert hatte und eröffnet« den welt fernen Künstlern des Dorfes neue, ungeahnte Perspektiven... Otto Heinrich und Rose-Mary halfen überall, wo es fehlte, sprangen allen in der Not bei und gingen ihnen mit Rat und Tat zur Hand. Kein Wunder, daß sie im Dorfe fast vergöttert wurden. — Ende

16
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1904/20_04_1904/BZZ_1904_04_20_4_object_376819.png
Page 4 of 8
Date: 20.04.1904
Physical description: 8
KuchrWe» ms Äroi. Theater in Bozen und anderswo. Sonntag ging, von Direktor v. Maixdorff in allen Details treff lich ausgestattet und inszeniert, Hauptmanns „Rose Berndt' im Stadttheater zu Meran iir Szene mrd errang einen durchschlagenden Erfolg. In fast atemloser Spannung folgte das Publikum den Bühnenvorgängen. Der Aufführung wohnte Erz- Herzog Ludwig Viktor mit dem Personaladjutan- tsn Grafen Coreth bis zum Schlüsse bei. — Wie steht es aber in Bozen in dieser Hinsicht? ..Rose Berndt

' war vom Bühnenpersonal tüchtig einstu diert worden, die Vorstellung war schon auf dem SpiÄplan vorgemerkt, da drang plötzlich aus Wien die Kunde daher. d<ch „Rose Berndt' vom Rsper- toire des Burgtheaters abgesetzt sei, weil eine hocharistokraksche Dame in dem Stück Anstößiges. Unschickliches, Unmoralisches. Sittenverderbmdes gefunden hatte. Einige Bozner Damen von an derem Blut als die meisten Menschenkinder glaub ten in der Aufführung von „Rose Berndt' in Bozen eine Gefahr für die Sittenreinheit erblicken zu müs

sen. Sie begaben sich also zu der Theaterdirektion und verlangten Absetzung dieses „Schandflecks' vom Spielplan, sonst würden sie in der Folge die Räumel des Theaters meiden. Die Theaterdirck- tion fügte sich den Wüschen dieser „Sittenstren gen' und das „Volk' mußte der Prüderie diese? aristokratischen Damen wegen aus die Vorstellung von „Rose Berndt' verzichten. Im Myraner Stadttheater gelangte dieses Drama in Gegenwart des Erzherzogs Ludwig Viktor zur Ausführung und der hohe Herr verblieb

17
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/12_05_1895/MEZ_1895_05_12_9_object_645806.png
Page 9 of 16
Date: 12.05.1895
Physical description: 16
gewesen wäre. Sie sah mich traurig an. Nach einer kleinen Pause sagte der alte Herr: .Ich werde an ihn schreiben, sobald er mir seine Adresse geschickt hat; da könnten wir den Fehler wohl noch gut machen und ihm die Rose in den Brief legen. Wir müßten sie aber sogleich aus dem Wasser nehmen und einpressen. Noch halten die Blätter ober sie find schon sehr welk.' So war also meine Schönheit vorüber I — Aber ich klagte nicht um sie. Mich erfüllte nur der eine Bedanke, daß ich auch fernerhin das Schicksat

. Die einliegende Rose habe ich von Fiänlein Alma für Sie erbeten. Mögen Sie durch dieselbe oft an die schöne Spenderin erinnert werden! Hartmann'S treten übrigens auch bald die Heim reise an, da der Frühling ja überall seinen Einzug hält. Herr Pinker und sein Sohn sind bereits abgereist, nachdem sie Wohl eingesehen hotten, daß alle ihre Bemühungen um Alma's Gunst erfolglos blieben. Ein wenig Schuld habe ich auch daran, denn eS bereitete mir ein köstliches Vergnügen, immer als Dritter zu erscheinen, sobald

sah sie aus und welch' ein Zauber von Anmuth flog über ihr liebcS Gefichtchen, als sie sich an den Gatten schmiegend, sagte: „Als tch Dir die Rose damals schickte, Gtza, da glaubte tch kaum aus ein Wiedersehn mit Dtr hoffen zu dürfen und nun ist Alles so schön geworden!' .Ohne die G-oßmuth, mit welcher Onkel Elmerfeld mich bei seinen Lebzeiten schon zum Erben eine« TheieS seines Vermögens mochte, wä e ich wohl noch lange nicht sähig gewesen, meine Nordlandfahrt anzutreten und wer weiß! wer weiß

aus der Welt ist, waS ich dem geliebte» Onkel nicht gönnen würde' Die junge Frau lachte fröhlich auf. .Ja,' sagte sie, »die Rose bewahren wir uns auf zur Erinnerung an jene» bittersüßen Abend in Cannes!' Sie ahnten nicht, wie diese Rose schon lange vor jenem <lbend ihr Herz an sie verlor und wie glücklich sie War, nun in ihrer Nähe die ewige Ruhe finden zu können! Ende.

18
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1910/02_07_1910/BZZ_1910_07_02_6_object_454038.png
Page 6 of 16
Date: 02.07.1910
Physical description: 16
. Sie ging gleich nach der Küche und begann auf dem Küchentische damit, Vasen und Schalen, die sie aus den Zimmern sich hatte holen lassen, mit Veilchen zu Mlen. Die auf Schloß Driebusch alt und grau ge wordene Mamsell Rose Holtz — man nannte sie kurzweg »die Holtzen', wenn man in ihrer Ab wesenheit von ihr sprach, während sie im übrigen streng auf die Titulatur „Mamsell' hielt — stand am Herde und kochte. >Du meine Güte, die vielen Veilchen! Wo soll« die denn alle ein Ende nehmen/ gab

sie ihrer Verwunderung Ausdruck, nachdem sie dem Beginnen Lieselottens eine ganze Weile schweigend zugeschaut hatte. »Es ist überhaupt ein Unsinn, das alles abzureißen, Fräulein Lieselotte.' - »Mit Nichten, Rose, das ganze Haus soll nach Frühling duften, in jedes Aimmer kommt ein Strauß,' sagte Lieselotte, während sie geschäftig und glücklich ordnete. Die Holtzen brummte etwas von »Zeitver trödeln' und »lieber etwas Besseres tun' und schien von der Tätigkeit des jungen Mädchens nicht sehr erbaut zu sein. .Uebrigens

so, der Heinz von Lindeneck drüben?' fragte die Holtzen. „Der Heinz! Rose, das ist nicht mehr „der Heinz', das ist jetzt der Herr Leutnant! Ich sage dir, der weiß kaum noch, wie ein Pflug aussieht, und guckt die Landwirtschaft und alles, was damit zusammenhängt, nur noch über die Achselan. Landwirtschast! Puh, dies Ungetüm, diese plebejische Beschäftigung! Wie kann man nur so vernagelt sein und sich dafür interessieren! Ich sage dir. Rose, das schöne Lindeneck kommt einmal elendiglich unter den Hammer

heischend, zu der Mamsell hinüber, die mit in die Seite gestemmten Armen vor dem Herde stand. „Manchmal kommt das ganz anders, Fräulein Lieselotte', sagte sie gewichtig und bedächtig, die Miene einer Seherin zur Schau tragend. „Er ist nun man eben erst in den bunten Rock reinge- krochen und denkt, andere Leute sind gar nichts erste Hitze mehr. Die geht vorüber, und schließlich wird er noch mal große Sehnsucht nach seinem Lindeneck kriegen// . - „Meinst du wirklich, Rose? Ach, das wäre ja ein großes

19
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1934/18_04_1934/DOL_1934_04_18_9_object_1191922.png
Page 9 of 12
Date: 18.04.1934
Physical description: 12
angedeihen lassen, sein Urteil galt viel und man schätzte seine noble, seine Art. Er verstand zu geben, so fein und unauf fällig, daß es in der Oesfentlichkeit nicht auf- s'el; fein Geben machte Freude und ließ keine Beschämung zurück. ^ Herbert Arndt hatte Rose van Holten als -ebütantin am Stadttheater Leipzig kennen gelernt. Die Stimme gefiel chm ausgezeich net. Damals war sie noch nicht restlos durch gebildet, Schlacken hafteten ihr noch an. aber ihr Sopran war so leuchtend, sie sang

so aus dem Innersten heraus, daß er sofort erkannte: hier ist eine große Hoffnung für die Zukunft. Rose van Holten lebte damals mit ihrer Mutter in den bescheidensten Ver hältnissen. Arndt verstand es, ihre Bekannt- schast zu machen, er förderte sie in jeder Weise und ihre Stimme wuchs und wurde zu dem herrlichsten Organ. Das Engagement an der Staatsoper kam. Rose wurde im Handumdrehen der Lieb ling des Berliner Publikums. Arndt aber blieb, dem Hause van Holten in aufrichtiger Freundschaft verbunden

seine Braut nach denklich an. „Warum sehen Sie mich so an, Herbert?' fragte sie errötend. „Sie sahen nie so schön aus, wie heute. Rose!' sagte der Konsul warm. »In Ihren Augen ist ein Glanz, als hätten Sie eine ganz besondere Freude gehabt.' «Und ob ich die gehabt habe, Herbert! Ich freue mich. Ihnen davon erzählen zu dürfen. Machen Sie es sich bequem! Ich muß Ihnen heute eine Geschichte erzählen, die Geschichte meiner frühesten Jugend, als ich noch ein löjähriges Mädel war.' Herbert Arndt nahm

im bequemeit Sessel Platz. Rose schenkte ihm Tee ein. Dann begann sie, während ihre Augen verträumt in die Weite blickten, zu erzählen. „Herbert, Sie wissen, Mutter und ich sind Blameu. Mein Vater war Beamter im Mini sterium der belgischen Regierung und als er starb zog sich meine Mutter mit mir, mit ihrem kleinen Vermögen und im Besitze einer für uns gut auskömmlichen Pension vom Großstadtleben in Antwerpen zurück. Mutter erwarb ein kleines reizendes Häuschen in Rieuwkerk. Ach, was war das für ein herr

aus dieser Zeit . .. ein Lied von der Rose von Flandern. Ich will es Ihnen hernach einmal singen. Jetzt will ich weitererzählen. Der Krieg ging über die Welt, die deutschen Truppen drangen in Belgien ein und der Kriegsschauplatz kam näher und näher. Wir sollten das Häuschen räumen, aber es war uns so ans Herz ge wachsen, es war unsere Heimat geworden. Und wir blieben. Wir versteckten uns im Keller und als wir wieder ans Licht kamen, da hatten die Deutschen Rieuwkerk besetzt. Unser Dörfchen

20