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Meraner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 28.04.1911
Physical description: 12
demütig da ^ und sprachen ein stummes Gebet. Als sie sich anschickten die Bahre aufzuheben, trat ein junges Mädchen heran und drückte dem Toten die nur halbgeschlossenen Augen zu,' stumm reichte sie Onnen die Hand, und eine Träne glänzte in ihren Augen. „Ich dankeZ Dir von Herzen, Rose — und auch Euch, Freytags/ sagte Onnen und reichte den beiden jungen Fischern, von denen der eine knapp 17, der andere nicht viel über 15 Jahre alt war, die Hand. Langsam trug man den toten Tomsen hinweg. „Siehst

Du Onnen, so ist's recht, jetzt hast Du Deine Energie wieder. Nun eile aber, daß Du An zeige machst, denn sonst entkommen die beiden — Mörder noch,' sagte Rose. Während sie das Wort Mörder aussprach, ging ein Schauer durch ihren Körper, denn sie erinnerte sich, daß einer jener Menschen sie, die reine und ehrliche Rose, so be leidigt hatte, sie um ihre Hand zu bitten. „Was ist Dir, Rose?' fragte Onnen. .Nichts, nichts, Onnen,' gab sie hastig zur Antwort. »Nichts, sagst Du? Rose, Du bringst

verrückt gewesen sein.' , . Nach einer Pause sagte Rose: „Ja, so schlimm 's sür mich ist, aber der Vater wollt' nicht auf mich.hören. — Ich fürchte durch den Klaas steht dem Vater noch Böses bevor,- fügte sie seufzend hinzu. „An mir soll's nicht liegen, ich werde gegen Deinen Vater nichts tun!' Ja, Onnen. das weiß ich, aber die anderen im Dorfe werden nicht ruh'n, die werden gegen ihn sein. — Freunde hat er nicht gar viele hier!' Der junge Mann wußte, wie recht Rose hatte, so schwieg er und sah stumm

zum Fenster hinaus. . Plötzlich wurde er blaß und sagte hinaus deutend: - Da geht der Gendarm eben zu Euch.' Rose mußte sich am Tisch festhalten, um nicht zu fallen. Langsam schwankte sie der Türe zu und warf dem Zurückbleibenden einen trostlosen, tränen leeren Blick zu. An der Schwelle blieb sie noch einmal müde stehen und sagte tonlos: „Leb' wohl Onnen, wir gehören nicht mehr zusammen, die Tochter des Mörders, die Entehrte, mit dem Sohne des — Gemordeten. Leb' wohl,' und sie war hinausgeschwankt, ehe

Du mich, und willst Dn treu zu mir halten und stehen, wann und wo es auch immer sei, und willst Du, wenn 'die Zeit gekommen ist, mein braves Weib werden?' ' > Er sah ihr mild, aber sest ins Auge, und während jetzt «in Tränenstrom ihrem gequälten Herzen Luft schaffte, sagte-sie, sich sanst und schüchtern an ihn .schmiegen»: ^Tue ich auch keine Sünde, wenn ich „ja' sage?' ^Nein,?. meine,, Rose. Von jetzt an bist Du mein, mein fürs Leben. Vater,? wandte er sich mit . . Rose vor dem Toten auss Knie niederlassend

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 12.10.1929
Physical description: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 09.08.1917
Physical description: 8
, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Hause!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid : „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim ?' schrie sie auf; ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schassen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits

von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, sragt nicht nach Leid: es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: „Erzähl' mir von zu Hause,' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorsschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits

eine an dere Frage durch ihren Kops, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch.' „Was macht Joses?' „In Ungarn ist er; er hat sich versetzen lasten.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josesa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Joses. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen; sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' -t I! 133 „Es ist so finster hier,' sagte Karsten

. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aussteigende Blut beengte ihn: „RoseRose!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen,' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen?' Karsten richtete sich auf. Er hotte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin, daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweiselnd

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Dolomiten
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Page 5 of 16
Date: 29.03.1930
Physical description: 16
- und Schwamm »Schalen \ JfQdeiwelfler - Papierfiandinnden V fj Bolsano. Merano. Bressanone. Vlpdeno Teppiche. Bettvorleger, Länger, Kokos-Teppiche und -Läuter. Preise sehr günstig. Hipper & Lednhaler. Bolzano. Die Rofenkönisin Dor Roman einer Dollarprinzeffin von Felix Rador. (Nachdruck verboten.) 35. Fortsetzung Henry setzte sich unter eine Tanne und sprach von Goldgruden und Kupferaktien. Rose-Mary schloß in» Geiste mit dem Leben ab: Droben am Kreuze sollt« es enden! Henry erzählte von seinem Old-King

, der das Szepter nicht aus der Hand geben wollte, ober er, Baker Sohn, habe «ne geniale Idee, die Millionen verspreche: er werde einen Welt-Film-Kongern gründen und durch den Film die gange Welt beherrschen — ein wahrhaftiger Filmkömg. „Filmkömg ist gut, «ms?... Eigene Idee! Und du, Rose-Mary, wirst meine Filmkünigin. Wir werden dein Lichtbild bringen und du wirst deinen Sieges- zug über die gange Erde machen als schönste Frau der Welt, o yes!' „Rede doch nicht fo abgeschmackt!' wies sie ihn zurecht. Betroffen

zu knipsen ansangon, aber Rose-Mary verbat es sich. „Auf d« Kofelspitze wird geknipst, hier nicht,' fuhr sie ihn an und ihre Augen schickten ihn fort, da sie allein sein wollte. Murrend ging « zum Walde, setzte sich unter «ine Tanne und vergchrte mit Appetit ein paar belegte Brötchen. Dazivischen pfiff « leise den Pankee-Dodle. Rose-Mary aber trank das liebliche, zauber- fchöne Bild im Tale förmlich in sich hinein; ihre Augen suchten ein Haus, drunten in der silberfurchigen Amm« im beschneiten Tale

mir.' „Ich rvorde mich hüten,' rief er hinauf. „Wir wollen doch nicht das Genick brechen! Sei vernünftig und komm herab. Denk an die schöne Welt und uns« Glück! Tu es mir zulieb —' „Dir zulieb?' rief sie und wandte ihm das bleiche Gesicht zu, aus dem alles Bürt ge wichen war. „Zum Lachen l Weißt du denn noch immer nicht, daß du mir nichts bist? Henry Bat«, du Mwmmonsknecht, ich ver achte dich.' «Das glaubst du selber nicht, Rose-Mary. Unsere Ehe soll ein ewiger Festtag sein.' „Sag lieb«: ein Tanz ums goldene

Kalb! Ab« da mache ich nicht mit. Nicht in die ttefab »^Bbwwnaahkrifteg E iehfovdo« empor zu dm lichten Höhen, z»» dm gobdmen Gipfeln.' Und sie klomm höh« und höher, daß von Anstrengung d« Atem ihres Mundes wie eine weiße Rauchwolke an dem kalten Feels emporfchwobte. „Rose-Mary,' kam es von unter», „ich bitte . dich, nicht weit«! Komm herab!' Jlontm herauf, wenn du mich habm willst! s Hole mich aus Eis und Schnee herab, wenn - du ein Mann bist. Od« bist du zu feig dazu?' X Henry überlegte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 09.08.1917
Physical description: 8
des Benefizial- rschts, der Patronate, des Baues der Kirchen und Pfarrgebäude, des Ordinationstitels wird sich daher durch den neuen Kodex keine Abän derung für Oesterreich ergeben. Abt Eugen Notz von Mehreren» gestorben. Am 4. August starb im Zisterzienserstiste Meh- » eG, der Liebe.' Roman. 136 Der Tag verran und als die Abendschatten hernie dersanken, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Haufe!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid

: „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim?' schrie sie auf: ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schaffen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, fragt nicht nach Leid : es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts

noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: ..Erzähl' mir von zu Hause.' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorfschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits eine an dere Frage durch ihren Kopf, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch: „Was macht Josef?' „In Ungarn ist er: er hat sich versetzen lassen

.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josefa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Josef. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen: sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' 133 „Es ist so finster hier.' sagte Karsten. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aufsteigende Blut beengte ihn: „RoseRose

!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen.' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen ?' Karsten richtete sich auf. Er hatte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin. daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweifelnd an — sollte >er es wirklich noch nicht wissen, was die Spatzen von den Dachern pfiffen? Er allein nicht? „Bela — Bela ' sie hielt ihr Riechsläschchen an die Nase — eine Ohnmacht

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 16.06.1934
Physical description: 16
wa, den großen Dingen- gewachsen und ihnen eben bürtig. Beide groß — jeder in seiner Art und auf seine Weise und an seiner Stelle. Herren- und Damenschneiderei F. DANDER, Bolzano, Bindergasse 9. Erstklassige Maßarbeit, mäßige Preise mächtig war» den Roch und die Weste ent kleidete. Sie sahen, daß die Kugel von hinten hinein gegangen war. Die Mamsell legte einen Verband an. Jochen aber raste zum Arzt mit dem Auto. Er kam noch früher, ehe Frau Rose zurück war. und untersuchte den immer noch Bewußt losen

. ' „Wie steht es, Herr Doktor?' fragte Hans zitternd. Der alte Landarzt sagte ernst: „Die Kugel ist in die Schulter gegangen. Nach dem Schubkanal zu urteilen, ist es möglich, daß sie die Lunge nicht verletzt hat. Ich hoffe, daß keine Gefahr besteht. Rur der schwere Blutverlust . . . wir wollen hoffen, daß wir das Wundfieber fernhalten.' Onkel Otto, der totenblaß an der Tür stand, sagte plötzlich: „Die gnädige Frau kommt!' Hans verließ das Bett und lief Rose ent gegen. Sie erschrak, als sie sein entsetztes

Gesicht sah. „Um Gotteswillen . . . was ist geschehen, Hans?' Hans fielen die Worte schwer, die Kehle, die Mundhöhle waren ihm wie ausgetrocknet. „Ein ... ein. . . Verbrechen. Frau Rose! Man hat. . . Ihren Mann meuch lings niedergeschossen!' Rose schrie auf. „Hans . . . Hans . . . lebt er noch? Ist . . . ist es schlimm?' „Selen Sie ganz ruhig, Frau Rose! Der Arzt Ist bei ihm. Er hofft, daß edle Teile nicht verletzt sind. Kommen Sie, aber ganz ruhig, Rose ... es wird alles gut werden!' Er stützte

die Weinende und geleitete sie in das Krankenzimmer. Der Konsul hatte eben das Bewußtsein wiedererlangt. Rose kniete an seinem Bett nieder. „Herbert. . . lieber, lieber Herbert . . . was ist dir geschehen?' „Ich weiß nicht . . .!' stöhnte der Konsul. „Am Schreibtisch . . . plötzlich ... ein leiser Knall. . . und dann . . . dann brach ich zusammen. Ich weiß nicht!' Hans sprach. „Sprechen Sie nicht, Herr Konsul. Sie sind schwach durch den Blut verlust. Schonen Sie sich . . . Frau Rose, ich überlasse

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 14 of 16
Date: 25.09.1914
Physical description: 16
, das kleine Fleckchen Erde in einen: blühenden Garten und verwischen den allzu trühen Eindruck des Todes. ^ ^ Unter allen Blumen nimmt die Rose un streitig den ersten Rang em. Sie gilt für die schönste Blume und ist umwoben von der Sage aller Völker, Dichter und Sänger preisen ihre Schönheit. Bereits im grauen Altertum erwähnt Homer der Rose und die griechische Dichterin Sappho nennt sie die Königin der Blumen, ein Name, den sie beibehalten hat bis auf unsere Tage. Sie war mehreren Gottheiten geweiht

. Als Sinn bild der Schönheit war sie der Venus heilig, als Zeichen der Liebe dem Amor geweiht und als Symbol der Jugend und Schönheit stand sie der lieblichen Aurora am nächsten. Bei °den Festen der Gottheiten schnlückten sich die 'Opfernden mit Rosenkränzen, ja selbst die Opfertiere erschienen im Schinucke der Rosen und als selbst die barbarische Rau heit menschlicher Sitte?: gewichen waren, lebte die Vorliebe für das holdeste Kind Floras unbekümmert fort im Gemüte der Völker. Die Rose

man die bekannten Rosenfeste. Auch die Sage bemächtigt sich der Rose und zieht sie in jhren Kreis. Wer kennt nicht die- Legende von den Rosen der hei ligen Elisabeth, der frommen Landgräfin von Thüringen? Ebenso bekannt dürfte jedermann die Sage von der Entstehung des Moosrösleins sein. 'Einst schlief der Engel Gottes, der die Blumen pflegte, im Schat ten eines Rosenstrauches ein. Der Tag war schwül, die Sonne brannte heiß und sengend und der gute Rosenstrauch gab dem Schläfer gern und willig seinen Schatten

-als Dornenkrone um des gött lichen' Dulders Haupt. Seit dieser Zeit blieb der arme Dornenstrauch ohne Blät ter, ohne. Blüten, nur Tränen vhne Zahl glänzten an dem Strauch. Da ging die Ostersonne aus und mit ihren warmen, ver söhnenden Strahlen traf sie auch den armen Dornenstrauch imd bedeckte ihn über und über mit Blätter und Blüten. „Ja, der Heiland hat Erbarmen . Mit der Rose traurig Los! Jeder Tropfen seines Blutes Glänzt am Dornenstrauch als Ros'!' Deshalb . muß der Dornenstrauch auch heutigen. Tages

auszustrecken. Die Seerose ist näm lich eine verzauberte Seejungfer und zieht unbarmherzig alle in die Tiefe, die sich ihr nahen. „Nachts um die Zwölfte Stunde' wird die See- oder Wasserrose allemal wie der für eine Stunde zur Elfe und schwingt sich mit ihrem weißen Nebelschleier in lusti gem Reigen. Wir wollen nun noch emes Blümleins gedenken, das ebenfalls den Namen Rose führt, nämlich der Jerichorose, auch Auf erstehungsrose genannt. Zu Taufenden wird dieses unscheinbare» vertrocknete Pflanzen gebilde

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Dolomiten
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Page 6 of 12
Date: 18.01.1930
Physical description: 12
einer Dollarprinzessin von Felix N a b o r. (Nachdruck verboten.) 5. Fortsetzung Rose-Mary riß mit einer heftigen Be wegung bie goldene Ros« von ihrer Robe und rief: „Ich schäme mich wahrhaftig, diesen eitlen Schmuck, den Siegerpreis einer Schön heitskonkurrenz, zu tragen. Er ist ein Hohn auf das Sinnbild der Tugend, das der Heilige Vater nur den Auserwählten schenkt. Wie oberflächlich ist doch unser Leben, wie eitel tknd vergänglich die Schönheit!' „Sie machen sich schlechter, als Sie in Wirklichkeit sind,' sagte

Baron Glonn. „Nach , meiner Ueberzeugung können Sie getrost den Vergleich mit dm edelstm Frauen aushaltm; bei aller modemen Zerfahrenheit ziert Sie deir ^höchste Adel der Seele — und überdies haben Sie ein goldenes Herz, so daß man Ne in Wahrheit eine „goldene Rose' nennen kann.' Errötend wehrte sie seinem Lobe und er hob sich, um zu ihren Gästen zurückzukchren. „Auch ich muß gehen,' sagte Baron Glonn. „Leben Sie wohl, schöne, teure Rosenköniginl Ich wünsche Ihnen alles Glück für die Zu kunft

und recht viel« Rosen 'ns Ihrem Lebenspfad.' Er küßte ihre Fingerspitzen und ging, seiner Erregung kaum mchr Herr werdend, nasch davon. Rose-Mary preßte die Hände auf ihr heiß pochendes Herz, und ihre schönen, stolzen Augen füllten sich mit Tränen. Ein wilder Schmerz zerriß ihr Herz und die stolze Rosen königin weinte wie ein Kind. Als sie nahende Stimmen hörte, flüchtete sie rasch in die blaue Grotte, deren grüner Vorhang von Schlinggewächsen sie völlig verbarg. Niemand sollte die stolze Nose-Mary

ein beständiger Kampf, eine ewige Hölle, denn sie ist, wie Kundry, eine richttge Höllen, rose. Ich wäre der Sklave ihrer Launen — und das will ich nicht sein. Mag sie meinet wegen Hren Chauffeur heiraten — täte ift’s egal.' Seine Mutter küßte ihn stürmisch. »Llch, was bin ich froh, daß du so vernünftig bist,' rief sie erfreut. „Nun wollen wir aber gehen, sonst fallen wir doch noch dem Bankerotteur in die Hände. Komm, hier ist ein Seiten ausgang, durch den wir ungesehen ent schlüpfen können.' Mutter und Sohn

verließen rasch das Haus, wie di« Ratten das sinkende Sckfiff. Rose-Mary zitterte vor Wut und Scham, als sie aus ihrem Versteck« trat. Die beiden hatten ihr das eigene Bild wie in einem Spiegel gezeigt. O, was war sie für ein er- bärnÄlches Wesen, voller Fehler und Un tugenden. Ach, wie viele Domen hotte die goldene Rose!... Eine Höllenrose hatte Henry sie Aber aus > Wort maßl Feigling t Schuft! In «r sie, verfö hätte ihn d Brennende weil dieser und ein fa hatte. Crw haßte sie ih mal meinet werde dick

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 27.04.1920
Physical description: 4
nachmittags „Der Gardeofflzier', abends um ö Uhr „Carmen'. Sonn- tad um 3 Uhr nachmittags „Der Operuball', abends als letzt« Vorstellung in dieser Spielzeit „Schwarzwatdmädet'. kose Bernd. Schauspiel in 5 Alten von Gerbart Haupt mann. Spielleitung: Alfred Gebhardt. „Das Mädel — waS «uh die gelitten Hanl' DaS sind die Schlußworte die ses Dramas und sie kommen aus dem Munde des August Keil, der trotz all der Bitternisse und trotz all des Unglückes, welch, seine Braut Rose Bernd ihm zugefügt hat sich rin

- porm»gt zu Mitleid und verstehendem Erbarmen. Und Mit leid, Verstehen, Verzeihen und Erbarmen zu wecken, ist ja hier iie schöne Absicht des Dichters, dein ein warmes Herz für die arme, gequälte, sündige Menschheit in der Brust schlivt und ganz besonders hier für das Geschöpf seines Dichtens Rose Bernd. Diese ist ein hübiches Bauernmädel mit derber Sinnlichkeit und steht unter der stren gen Zucht ihres frommen Vaters. Sie weckt die Sinn lichkeit der Männer, welche ihr nachstellen, ihr keine Ruhe

lassen, sie abdrängen vom rechten Wege, bis sie nicht mehr ein »och auS weiß und in hindern Wahnsinn zur Mörderin ihre» Kindes wird. „Hernach bin ich von Schlinge zu Schlinge, getreten, daß ich gar nicht mehr zur Beimnung gekomm'', so sagt Rose Bernd und das ist ihre Rechtscr- tigiu»s vor dem strengen Gericht ihrer Umgebung. HUe all dies gelommen, daS zeigt uns der Dichter mit der ganzen, fast mir ihm eigenen Kunst der Äbschitdernng des Lebens, wie »s ist, und mit einer so schar,en, so überzeug'nven

Cb«w»lterisirru>.gslunst, mit einem so tiefen Beistehen menschlichen Fehlens und Sündigen-, dag wir gar nicht da zu lmminen, moralisch zu richten, sondern gedrängt von der folgerichtigen Wucht der Geschehnisse, zu verzeihen und mit zufühlen mit dem armen, gequälten, mit schwerer Sct'nld be lade»«« Geschöpf. Gebhardt Hauptmann hat mit diesem Dra«l keine Tragödie geschlissen, wahrichcinlich euch gar kein« schassen wollen, denn Rose Bernd ist keine tragische Heldin, da von vornherein ihre «eelische und geistige

z,iv die Rose Bernd mir sc großer, ülierzeugender, natürlicher t.unst in aUem, dak vviil jeder ^u-cüam'r »u staunender Bewunderung hin gerissen wurde. Wie eindringlich war jede Geste, -.oe Be wegung uud daS prachtvolle, ausdrucksvolle Mincnspiell Immer, immer war sie die Rose Bernd und stand i o im MilMpunkt der Aufsülirung, daß ihre Darstellung allein scho» zum Drama wurde. Diejenigen, welche ihr in der Gestaltung ihrer handelnden Menden am nächste» lamen, war« Gebhardt ats gut in Haltung, Aussehen

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Dolomiten
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Page 3 of 6
Date: 14.04.1930
Physical description: 6
so liebe ich dich — weil ich zu dir emporschauen und mich an dich anschmiegen kann, du starker, stolzer, lieber Mann! So rankt sich Efeu um die Eiche, so schmiegt sich die Rose an einem festen Turm empor...' „Ja,' rief er, bezaubert von ihrer Schön heit und ihrer Liebe, „sei immer die süße Rose, die an meinem Herzen blüht! Ich will sie hegen und pflegen und lieben wie es die Königin der Blumen verdient.' Als sie das gastliche Haus verließen, fanden sie all feine Bewohner bereits versammelt, um Abschied

zu nehmen. Ein herzliches Grüßen und Händedrücken — dann stieg das Braut paar ins Auto. Rose-Mary rief die Magda lena mit dem wunderschönen goldschimmern den Haar zu sich her und küßte sie auf beide Wangen. „Seid ihr beiden Marien von Am mergau mir auch nicht mehr böse?' fragte sie leise. „Nein, nein, gewiß nicht,' erwiderte das schlanke MAxhen unter Tränen. l „Nun lebt wohl!... Leb wohl, du liebes Ammergau — Ich komme wieder!... Denn wer dich einmal sah und in deinem stillen Frieden wohnte

, wird dich nie vergessen. Auf Wiedersehen, ihr Lieben!' Das Auto sauste davon. Otto Heinrich und Rose-Mary saßen.eng aneinandergeschmiegt in den weichen Polstern und sprachen von der Zukunft, von ihren Plänen, Hoffnungen und Wünschen. Das Herz voll Seligkeit und Jubel, fuhren sie durch den blühenden Malentag, dem Heim entgegen. * Droben In dem kleinen Bergdorfs gab es einen festlichen Empfang. Die Kunde von dem großen Umschwung, der durch die Vermäh lung des Barons Otto o. Glonn mit der stein reichen

zur „Alpenrose' trug riesige Tan nenkränze über den Fenstern und das Ober geschoß, in dem die Braut bis zu ihrer Ver mählung wohnen sollte, war mit einer mäch tigen Guirlande von Feld- und Wiesenblumen und mit dicken Sträußen von Alpenrosen ge schmückt. Bom Turme des Schlosses wehte die große Standarte mit der goldenen Rose und verkün dete den Ruhm des alten Adelsgeschlechtes. Völler krachten, als das Auto ins Dorf fuhr, der Bürgermeister begrüßte am Dorf eingang feierlich das Brautpaar, das unter dem Jubel

der ganzen Dorfbevölkerung feinen Einzug in die Heimat hiett. Rose-Marys Augen strahlten vor Freude; diese echte, ungezwungene Herzlichkett tat ihr so wohl, daß sie sich in der ersten Stunde schon wieder hier heimisch fühlte und sich vor nahm, diesen schlichten Menschen eine gütige Herrin und sorgende Wohltäterin zu sein. Wir wollten danach trachten, aus diesen: schönen, aber armen Tale eine reiche Au, ein Paradies zu machen,' sagte sie zu Otto Hein rich, als sie unter brausenden Hochrufen durchs Dorf

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Dolomiten
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Page 9 of 12
Date: 20.06.1934
Physical description: 12
Blick und er sah den Haß nicht, der in ihren Augen glühte. IV. Die Verletzung, die Konsul Arndt erlitten batte, erwies sich gottlob nicht als schwer, es bestand keine Lebensgefahr. Aber der schwere Blutverlust hatte ihn bach sehr mitgenommen — so sehr, daß er das Bett hüten mußte, gerade in der schönsten Jahreszeit, da draußen das Korn reifte, und als die Sonne ihre Pracht verschwenderisch über die prangenden Fluren ergoß. Frau Rose war ihm eine liebevolle Pflegerin und sie half mit frohem Herzen

und den Auers- ' den keiner leiden konnte, an die frische — - -«setzt, samt zwei Direktoren und der Suomis Aufsichtsrat hat ihm das volle Ver trauen ausgesprochen und alle Maßnahmen gebilligt. Das wirkte stark! Hans hatte sein gerütteltes Maß voll Arbeit in Berlin, aber das Schaffen war ihm Freude. Sonntags fuhr er immer nach Bergfelde und wurde herzlich ausgenommen. Dann musizierte er mit Frau Rose, deren Stimme schöner und strahlender mit jedem Tage wurde, unterhielt sich mit dem Konsul, dem er genauen

werden, Pianist oder Kapellmeister, kom ponieren wollte ich! Ja, das wollte ich. aber nun ist es anders gekommen.' „Sie haben doch schon etwas Wunder schönes geschaffen, Hans!' warf Frau Rose ein. „Ihr Lied von der Rose von Flandern, aus das ich so stolz bin, es ist ja so schön.' „Ein Volkslied! Oh. es hat mir manche trübe Stunde verschönt. Und jetzt, aber Sie dürfen mich nicht auslachen, in Berlin, in den Wendstunden, als ich Zeit hatte, da habe ich mir die Freiheit genommen, Herr Konsul, an Ihrem Flügel

zu musizieren und ... und da ist ein... ein kleines Singspiel fertig geworden.' Frau Rose klatschte vor Freude in die Hände. „Herbert, hast du gehört, der Hans komponiert! Was ist es denn, Hans?' „Ich habe an die vergangene Zeit in Flandern gedacht, und da ist ein kleines Spiel — Rose von Flandern entstanden — ganz einfach, aber es hat mir viel Freude gemacht... es war wie eine Entlastung.' Konsul Arndt sah ihn lange an und schüttelte staunend den Kopf. „Hans.. Hans., was steckt alles in dem Hans, Herr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 03.08.1917
Physical description: 8
hinter ihr lag. Ihre Glieder bebten ihre Augen wurden feucht. Es klopfte, sie regte sich nicht. Ein starrer Trotztz war über sie gekommen. Den Plunder herunterreißen von ihremLeibe und hinauslaufen in die Freiheit... Ihr Mann trat ein: „Nun, Rose, wir warten... bist du fertig?' Seine Stimme riß sie auf. Sie fürchtete seinen Tadel. Er war so streng, so eigen in Toilettesachen... ängstlich sah sie zu ihm aus. „Hm...' Er strich gedankenvoll seinen blonden Schnurrbart. Hm... drehe dich einmal langsam

für solche Dinge.sie fand nur das Komische heraus. Er runzelte die Stirn. Sein blasses Gesicht sah auf einmal grau und alt aus. Es durchschauerte Rose als seine hageren Finger, die eiskalt waren, ihren Arm berührten. Sie zuckte zusammen und schloß dieAugen wie im körperlichen Schmerz. Du solltest dir mehr Ruhe gönnen, Bela — du siehst abgespannt aus.' Er gab ihr keine Antwort, aber die Falten auf sei ner Stirn vertieften sich. Prüfend ruhte sein Blick auf Rose. „Gut ist alles- sehr gut — aber der Schmuck fehlt

modern. Als meine Frau mutzt du mit der Mode ge hen. Ja, ja, kleine Rose!' Er hatte alles höflich, aber sehr bestimmt gesagt, in einem Tone, in dem man mit Kindern spricht. Sie tat gehorsam, was er wollte, nahm ein Schmuckstück nach dem anderen aus seiner Hand. Als er ihr aber den Ring mit dem rosa Brillanten hinhielt, blitzte es in ihren Augen widerwillig auf. Sie stieß seine Hand zurück. „Den nicht!' „Nanu —' er machte ein verwundertes Gesicht. „Ich mag ihn nicht!' Das war wieder die alte Rose

. Wie sie den Kopf aufwarf! Er sah sie sinnend an: „Ich begreife nicht, warum du den Ring nicht inpgst? Dieses Feuer... es gibt so leicht keinen .zweiten Ring, der diesem gleicht.' Da wallte es in Rose auf. Die Szene auf dein Schiffe stand grell vor ihr. Die Wahrheit will ich wis sen, dachte sie, die Wahrheit! — Was sich auch hinter dem Ringe verbirgt, ich will es vergessen, wenn ich es kenne. Äber frei sein will ich von dem dumpfen Ban gen, um wieder vertrauen zu können. Sie bückte Bela scharf

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Dolomiten
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Page 4 of 6
Date: 07.01.1930
Physical description: 6
ge nießen zu können. Rose-Mary, die Tochter des Oelkönigs John Marshall, sah von alledem nichts, als sie im lautlos gleitenden Mercedes-Wagen, den Otto Heinrich, ihr Chauffeur, steuerte, vom Hudson zur Fünften Avenue fuhr. Sie berauschte sich an ihrer eigenen Schönheit und an den Triumphen, die sie heute ge feiert hatte; denn bei der mit dem Blumen- korso verbundenen Schönheitskonkurrenz war sie mit dem ersten Preise gekrönt worden. Jubelnd hatte man sie mit Rosen geschmückt, ihr ein Diadem aufs Haupt

gesetzt und das Rosen-Szepter in die Hand gegeben. Der Präsident des Schönheits-Klubs hatte ihr zu allem Ileberfluß eine goldene Rose auf die Brust geheftet — und so, als Rofenkönigin, in ihrer zu einer Rosenlaube ausgebaute« Limousine, hatte sie, von einem glänzende« Hofstaat umgeben, ihren Triumph gehalten und Huldigungen empfangen wie eine wirt lich gekrönte Königin. Nun war sie müde. Das Königin-Spiel hatte doch etwas angestrengt. Sie lehnte sich in die Polster zurück, schloß die Augen mb ließ

die glänzenden Bilder des Festes noch einmal an ihrem Geiste vorüberziehen. Wenn das Licht der Scheinwerfer in den Wagen fiel, tauchte sie wie eine Märchen königin aus dem Dunkel auf. denn Rose- Mary Marshall war eine Schönheit ersten Ranges. Hoch und schlank gewachsen, voll Adel in jeder Bewegung, trug sie das schöne Haupt mit der Würde und Majestät einer Königin. Ihr Gesicht war von wunder samem Liebreiz, ihr Teint glich dem weichen, leuchtenden Weiß der Lilie, auf den Wangen lag ein hauchzarter, rosiger

Dust, die Augen von tiefem Blau leuchteten wie zwei strah lende Sterne unter den feingefchwungenen Brauen und das reiche Haar, das vom satten Blond so recht apart ins Goldbraun hinüberspielte, lag wie eine schimmernde Krone auf ihrem Haupte... Ja, Rose- Mary war eine unvergleichliche, strahlende, wenn auch stolze und kalte Schönheit, da ihre kleine, feine Hand Millionen zu vergeben hatte, wurde sie viel umworben. Bis jetzt aber hatte sie alle Bewerber abblitzen lassen; an Heirat schien

Lebens jahr und ihr Dater, der seinen Wildfang versorgt wissen wollte, hatte ihr erklärt, daß sie sich an ihrem Geburtstag zu verlobe» habe. Bei der großen Zahl ihrer Verehiu» und als preisgekrönte Schönheit schien es Ar ein Leichtes, den Mann zu wählen, bem ß» ihre Hand zum Bunde fürs Lebe« rsichM wollte. '' : Für Rose-Mary aber war das eine WotziO Sache. Ihr Herz hatte noch nicht gesprochen. Die Liebe war für sie eine unbekannte, gs- heimnisvolle Macht, die wie ein traum- schönes, süßes

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 15.08.1917
Physical description: 8
, das ihn im Bette hielt für immer? Ein Leben, das den Menschen, die ihn pflegten, Kraft und Feuer nahm ... Rose las weiter: Wo Klein und Groß zusamenschreitet Und man einander Brüder nennt: Und Herrn und Knecht nicht unterscheidet, Weil man hier nur noch Freie kennt. „Frei...!' Da kam das Fieber wieder und er sah die Freiheit vor sich in unendlichen Weiten. Sie winkte ihm, sie rief ihn in lockender Gestalt, er öffnete die Augen und sah sich in der dunklen Kran kenstube. Matt brannte das Licht unter dem grünen

Schirm. Rose lehnte im Sessel. Sie schlief. In ihrem Schöße lag das offene Buch. „Weil man hier nur noch Freie kennt!' ging es ihm durch den Sinn. Frei !... er richtete sich im Bette auf, leise,um Rose nicht zu stören. Warum hielt man ihn hier gefangen? Frei wollte er sein! Frei! — er stand auf — in seinem Innern tobte es mit wilder fie bernder Kraft. Cr warf einen Mantel um, der zufällig hier hing, warf einen Blick auf Rose, einen scheuen, .furchtsamen Blich, Sie schlief den tiefen Schlaf

über- ^ H . ^znüdeter Jugend».- Niemand sah°ihn, niemand hörte ihn, so schlich er hinaus in die Winternacht. — — 155 Am nächsten Morgen fcknd ihn Josef oben an der Donau, nahe der Dampferhaltestelle. Einsam war die Gegend hier im Winter, vereist die Donau. Josef war aus dem Dorf gekommen und hatte den Umweg gemacht, um nicht das verdunkelte Fenster se hen zu müssen,hinter dem Rose gefangen saß. Da fand er den Kranken — er war hinübergegangen in die ewi ge Freiheit. Freiheit!... Josef streckte sich, auch er und Rose

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Alpenzeitung
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Page 10 of 16
Date: 23.12.1928
Physical description: 16
Rollen . übernommen. So das einst ' der Göttin Fr-ya. e-ne ChrWik. daß eine Meihnachtswse. ,diq zur siemidinete yohanneekmut, das. getrocknet heute Zeit dcr Krouzzüge nach Europa g-ebracht ivur- welk, so Zieht sie sich kngàrtig Zvfamin>?n und ähnelt in d«r Fomi einer Rose. Man glaubte, daß sie Iahrhundertolaiig dürr,bleiben..könne, weshalb sie auch Auferstehungsbwme genannt und dem Heilanid xen^ciht wurde. So. erzählt de. iiach 700 S^h^n inl'Wa^er.wleder zn^lii in maliche» Gegàden genannt wird. hen

begann. Wenn die Weihnachtsglocken klingen, so denkt Wie mit alà wunderlichen Dingen, so'wur- man heute wohl kaum mehr daran, daß, das H«' im Mittelalter-auch mit der Rose von Je« „Eii'läuten' einst dazu diei'en mußte, nm vor irichö ein Ku>lt Mr'lelben. der im Volksglauben ..Welch wunderbare Musik', rief der kleine ^ aimi. „Woher man sie kommen?' „Die Engel singen', entgegnete eine Zeder, ' „niewand sonst verniöchte so heriiche Tön«.her« vor zu bringen.' „Auch die Sterno singen', bemerkte

sich dazu sehr aufge» 'klärt aus: - „Es wirdt diele Rose von bcii alten Ueibern in großem Wevth gehakten vnd geben für, daß sie das ganbe Jàhr ober zubleibe, ohne allein in der Christnacht, da soll sie sich <n einer gewissen Stundt aufthntt, lvann ma„ sie in frisch Wasser setzet und höben älödann ihre besondere Specnlatioil und Merck'daram wie es sich hernach mit etlichen Sachen schicken werde, wM.es, falsch'ist.' Das bezrèhi sich ans die^ angebliche Fähigkeit' der Weihnachtè-rose, Träume Zit denten iind

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 23.02.1916
Physical description: 4
schlafen, mein Junge. Ich habe weder Sinn noch Zeit für solche Eroberungsge lüste, und wenn Fräulein von Steinberg auch eine sehr reizende junge Dame ist — schon der Gedanke, daß du sie liebst, würde sie mir unantastbar machen.' Aremberg schüttelte ihm fast die Hand aus den Ge lenken. Als Hasso nach Ablauf seines Urlaubs nach Berlin zurückkehrte, rüstete sich auch Rita zu ihrer Abreise nach Wien zum Besuch ihrer Freundin, der Baronesse Iosesa Hohenegg. Mit Rose hatte Hasso während seines Aufenthaltes

kaum noch alleingesprochen. Sie wechselten nnr noch zuweilen einige Worte über seinen Bertis. Zu einem längeren Gedankenrausrausch war es zwischen ihnen nicht mehr gekommen. Hasso war viel zu sehr von seinen Plänen und Är lieiten in Anspruch genommen, als daß Rose ein nach haltiges Interesse bei ihm erwecken können. Als er abreiste, verabschiedete er sich von Rose so herzlich wie von seinen Angehörigen, und ganz sicher empfand er eine warme Sympathie für sie. Mehr aber nicht. Und Rose

war in ihrem mädchenhaften Stolz viel zu zurückhaltend, als daß ihnr nur eine leise Ah nung Härte kommen können, was er> ihr war. Rose wußte nach wie vor, daß ihre Liebe Hoffnung los war und wunschlos bleiben mußte, und sie hütere Gefühl wie ein Heiligtum, das niemals einem mensch lichen Auge preisgegeben werden durfte. Hasso vertiefte sich, nach Berlin zurückgeketirr. gleich wieder in seine Pläne und Arbeiten. En hatte den Kops voller Ideen, die nach Gestaltung und Berwirkli- chung drängten. Dazu kamen bei dem klaren

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 04.05.1940
Physical description: 10
und Ortsbauernfühver und außerdem noch der Schützenverein Lienz mit der Trachtenkapelle Tristach und dem Kreis musikzug der NSDAP Aufstellung ge nommen hatten. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schritt Kreisleider Dr. Pachneck mit Kreisleiter Goltschnigg und ^-Obersturmführer Hecke die Front der angetretenen Formationen ab, worauf er die Ehrengäste noch persönlich begrüßte. Appell im Gasthof „Rose'. Im Anschlüsse daran' begaben sich die Politischen Leiter. Bürgermeister, Orts bauernsührer, die Führer

der Formationen und Gliederungen gemeinsam mit dm Ehrengästen zum ersten Appell im Gasthofe „Rose'. Kreisleiter Pg. Goltschnigg er öffnete diesen mit herzlichen Begrüßungs worten an die Versammelten. Sein beson derer Gruß galt Kreisleiter Dr. Pachneck und seinem Mitarbeiterstab. Kreisleiter Pg. Goitschnigg gab dann ein lebendiges Bild vom harten Leben der Menschen im Kreise Lienz und von ihren Eigenheiten, die man chesmal vom Fernstehenden nicht richtig be urteilt und daher falsch gemessen wenden

. Zu den Ortsgruppenleitern und übrigen Politischen Leitern sprach im Gasthof „Rose' Pg. Knapitsch vom Gau- organisationsamt über die „Aufgaben der NSDAP im Kriege'. Er gab den Anwe senden diejenigen Richtlinien, die sie bei ihrer Arbeit in der Ortsgruppe nicht.nur unbedingt zu beachten haben, sondern die ihnen auch unter Zugrundelegung der Ge genwartsverhältnisse eine leichtere Bewäl tigung der anfaltenden Arbeit erlaubt. Denn nur durch wohldurchdachte Arbeitsteilung wird es dem Hoheitsträger möglich

' im Gasthof „Rose' und im Kaffee „Lienzer- hof' noch Tanzabende, die ebenfalls einen ausgezeichneten Besuch aufwiesen. N -t. prScktiy «t, koivviny 'Vuzlin kskomm». V« gut. iH 8ia »ul 6io mi« x 4 4t> »u ü Bürgermeistern ermöglichte, hier die klare Umgrenzringslinie zu erkennen. Nach Behandlung aller Fragen, die die Kriegswirtschaft an die Bürgermeister her anträgt, erläuterte der Herr Landrat noch die Angelegenheiten „Ueibernuhme des Ost tiroler Bezirkskrankenhauses durch den Landkreis als Kreiskrankenhaus

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 15.08.1917
Physical description: 8
, das den Menschen, die ihn pflegten, Kraft und Feuer nahm... Rose las weiter: Wo Klein und Groß zusamenschreitet Und man einander Brüder nennt: Und Herrn und Knecht nicht unterscheidet. Weil man hier nur noch Freie kennt. „Frei...!' Da kam das Fieber wieder und er sah die Freiheit vor sich in unendlichen Weiten. Sie winkte ihm, sie rief ihn in lockender Gestalt, er öffnete die Augen und sah sich in der dunklen Kran kenstube. Matt brannte das Licht unter, dem grünen Schirm. Rose lehnte im Sessel. Sie schlief

. In ihrem Schöße lag das offene Buch. „Weil man hier nur noch Freie kennt!' ging es ihm durch den Sinn. Frei!... er richtete sich im Bette auf, leise,um Rose nicht zu stören. . Warum hielt man ihn hier gefangen? Frei wollte er sein ! Frei! — er stand auf — in seinem Innern tobte es mit wilder fie bernder Kraft. Er warf einen Mantel um, der zufällig hier hing, warf einen Blick auf Rose, einen scheuen, furchtsamen Blick. Sie schlief den tiefen Schlaf über müdeter Jugend. Niemand sah ihn, niemand hörte

ihn, so schlich er hinaus in die Winternacht. 155 Am nächsten Morgen fand ihn Josef oben an der Donau, nahe der Dampferhaltestelle. Einsam war die Gegend hier im Winter, vereist die Donau. Josef war aus dem Dorf gekommen und hatte den Umweg gemacht, um nicht das verdunkelte Fenster se hen zu müssen,hinter dem Rose gefangen saß. Da fand er den Kranken — er war hinübergegangen in die ewi ge Freiheit. Freiheit!... Joses streckte sich, auch er und Rosc waren frei geworden. — Ende. —

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 16.10.1922
Physical description: 8
. Dann sagte er: „HM— ich schicke vir morgen früh mein Auto. Mein Wausfeut weiß den Weg, er hat wich pst' hmN^'efähM« HeM Gladys duf ihrer HaAemia.'weifte../ Vü KräüW dtH also um njchts ?chr zu kümmern. ÄbÄHOe bk, wenn bü Wa- nicht als glückstrählende Braut zurückbringst)' Hans Wernburgs Augen hatten einen feuchten Mimmer: „Honktest du mit ms Herz sehen, drückten sich fest die Hände. Dann machte USA Mck los^ / ^ ^ ^ - ^Nun aber laß mich endlich zu Rose-Marie!' ^.Noch einen Augenblick, Dick. Sage Rose-Marie

, daß W geschäftlich morgen früh eine Reise antreten muß. Ich will sie nicht unnötig beunruhigen.' „Well! Sonst noch etwas?' „Min — nun kannst du gehen.' Dick eilte davon, die Treppe mit Riesensätzen emporstürmend und ungestüm oben im Wohnzim mer landend. ' Mss-Marie flog in sei^ Arme, und er küßte sie, als sei er Jahre von ihr getrennt gewesen. Dann wandte er sich, Rose-Marie im Arm haltend, an Miß Clara. ' ' . .. . ! „Verzeihung, Miß Clara, daß ich so stürmisch hier eindringe. Abet mein Schwager

hat mich mit Geschäften so lange unten aufgehalten, dkß ich Meine Sehnsucht nach Rose-Marie nicht länger be zwingen könnte.' j Miß Clara überließ die beiden lächelnd ihrem Glück. . Es war am anderen Morgen. Gladys war Müde und zerschlagen erwacht und hatte das Frühstück, das ihr von der Pächtersfrau auf die Veranda hinausgebrächt WLtrdd, räum be rührt. Draußen Prangte die gesegnete Natur im üp pigsten Frühlingsschmuck. Wie ein Mütenmeer lag es vor Gladchs müden Augen. Dies Blühen rings um sie her machte

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