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Der Oberländer
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Page 11 of 12
Date: 24.04.1931
Physical description: 12
mir überhaupt seltsam still und verändert." Ihre Augen schimmerten feucht. „Mein lieber Dick, jeder Mensch wird ein mal von seinem Schicksal ereilt." „Soll das heißen, daß du unglücklich liebst?" „Vielleicht." „Aber ich bitte dich, Darling, du bist auf der ganzen Reise kaum mit einem Mann zusammen gekommen, und drüben war doch dein Herz noch frei." Mit einem Lächeln sah sie ihn an. „Wie lange hast du gebraucht, um dein Herz an Rose-Marie zu verlieren, Dick?" Er stutzte. „Also eine Lieb auf den ersten Blick

, vielleicht schneller, als du jetzt glaubst." Damit ging er hinaus. * * * Die Reise war programmäßig angetreten wor den und Dick Garring ein hervorragender Reise marschall; Rose-Marie staunte ihn immer wieder bewundernd an, wenn alles so tadellos klappte. Ihr frisches und dabei so bescheidenes Wesen ent zückte nicht nur Dick Garring, sondern auch Gla dys, und als sie dann von London aus mit dem riesigen Luxusdampfer in See gingen, war zwi schen den beiden jungen Damen schon ein regel rechtes

Freundschaftsverhältnis gekommen, so daß sie sich wie alte Freundinnen bei ihren Vornamen nannten. Das Wetter war wundervoll, und trotzdem man schon im September war, schien die Sonne noch heiß vom wolkenlosen Himmel auf die leicht bewegte Flut des blauen Ozeans. Es war am dritten oder vierten Tag der Fahrt, kurz nach dem Frühstück. Hans Dernburg leistete Gladys, die ihren Bordstuhl in den Schatten gerückt hatte, Gesellschaft, während Dick Garring mit Rose-Marie seine Morgenpromenade um das Schiff machte. Als die beiden eben

wieder Gladys* Stuhl passiert hatten, meinte Dernburg, während er ihnen nachsah: „Es freut mich sehr, daß Rose-Marie Ihnen gefällt, Miß Forest. Ich habe sie sehr lieb, meine kleine Schwester." Sie seufzte leise. „Und sie liebt ihren großen Bruder ebenso sehr. Es ist rührend, wie sehr sie beide aneinan derhängen — rührend und wunderschön."

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 30.04.1911
Physical description: 20
Smmtaa, 30.' April 1911 ..Meraner Zeitung' Nr. 52. Seite 9 Stuvmesivogen. ^ Roman pon Wilhelm von Trotha. (Nachdruck »erbot«»? »Ei, Du - willst mir wohl Vorschriften machen, Onnen! Nicht? da. mein Junge, die ganze Welt soll es sehen, daß die Tochter des entehrten Jensen eine — — ist, die — —/ er konnte nicht fort fahren. Rose stieß einen Schrei aus, der den Alten zur Besinnung, brachte; Onnen war mit einem Satz auf den Mann losgesprungen uud schloß ihm mit der Hand den Mund. .Kein . Wort

weiter über die ,Rose! Hier ist sie unter' meinem Dach und wenn der eigene Vater .sie nicht Zu schützen versteht, so steht hier einer, der sein; zukünftig Weib in Ehren zu halten weiß!' - „Ein! Soldat, ein Unteroffizier der Marine/ hohnlachte Jensen. «Fort mußt Du, zu gehorchen hast Du, und ich gebe meine Tochter, wem ich will!- Du kannst Dir das Mädel aus dem Kops schlagen. Du bist zu gul für sie! Die braucht einen, wie den roten Klaas und der wird sie schon holen kommen, dafür laßt mich sorgen!' .Nun gebt Ruhe

vor der Tür. .Nun müssen wir allein sehen, wie wir durch« kommen. Rose, in welch' furchtbare Lage hat uns Dein' Vater gebracht? Ich kann Dich keine Stunde mehr unbewacht lassen. Du bist bei ihm weniger sicher^ wie im Wasser, mitten unter den gefräßigen Haien.' Er.brüteteHumps vor sich hin. ^Onnen, ich gehe jetzt. Komm' heute Abend an den Gartenzaün unter die Linde, dort findest Du mich!'» Flüchtigen Schritts verließ sie die Stube. Wie angedonnert stand er allein mitten im Zimmer und jetzt erst wurde

ihm klar, was der Alte meinte. ' ' ^ Ja, er hatte recht, Oimeu war ein Mann, der nicht frei über sich vf^ügen konnte. Er hatte sich gebunden) und nun war er machtlos. ' Rose konnte er nicht, schützen,'und'dieser Gedanke brachte ihn zur Verzweiflung. Wie wäre es, wenn er desertierte? . ^„Ja, das ist das Richtige,' sagte er zu sich selbst, „dann sperren sie mich auch ein, dann steht die Partie ja gleich, er entehrt und ich entehrt, ja dann kann er mir die Rose nicht verweigern!' Erst dieser Gedanke

brachte Ruhe in sein rastlos arbeitendes Gehirn; er schritt in seine Kammer und begann Stück für Stück seiner Uniform abzulegen. Liebevoll strich er noch einmal über jedes Kleidungs» stück hin. Er war gern Soldat gewesen, aber es ging eben nicht mehr. Die Verhältnisse waren stärker, sie verlangten das Opfer und er brachte es ja ihr— seiner Rose! — Morgen sollte er in die Garnison zurückkehren, mochten die dort in Kiel warten, er Onnen Tomsen, der Obermaat, wird nicht kommen, er muß

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 28.04.1911
Physical description: 12
demütig da ^ und sprachen ein stummes Gebet. Als sie sich anschickten die Bahre aufzuheben, trat ein junges Mädchen heran und drückte dem Toten die nur halbgeschlossenen Augen zu,' stumm reichte sie Onnen die Hand, und eine Träne glänzte in ihren Augen. „Ich dankeZ Dir von Herzen, Rose — und auch Euch, Freytags/ sagte Onnen und reichte den beiden jungen Fischern, von denen der eine knapp 17, der andere nicht viel über 15 Jahre alt war, die Hand. Langsam trug man den toten Tomsen hinweg. „Siehst

Du Onnen, so ist's recht, jetzt hast Du Deine Energie wieder. Nun eile aber, daß Du An zeige machst, denn sonst entkommen die beiden — Mörder noch,' sagte Rose. Während sie das Wort Mörder aussprach, ging ein Schauer durch ihren Körper, denn sie erinnerte sich, daß einer jener Menschen sie, die reine und ehrliche Rose, so be leidigt hatte, sie um ihre Hand zu bitten. „Was ist Dir, Rose?' fragte Onnen. .Nichts, nichts, Onnen,' gab sie hastig zur Antwort. »Nichts, sagst Du? Rose, Du bringst

verrückt gewesen sein.' , . Nach einer Pause sagte Rose: „Ja, so schlimm 's sür mich ist, aber der Vater wollt' nicht auf mich.hören. — Ich fürchte durch den Klaas steht dem Vater noch Böses bevor,- fügte sie seufzend hinzu. „An mir soll's nicht liegen, ich werde gegen Deinen Vater nichts tun!' Ja, Onnen. das weiß ich, aber die anderen im Dorfe werden nicht ruh'n, die werden gegen ihn sein. — Freunde hat er nicht gar viele hier!' Der junge Mann wußte, wie recht Rose hatte, so schwieg er und sah stumm

zum Fenster hinaus. . Plötzlich wurde er blaß und sagte hinaus deutend: - Da geht der Gendarm eben zu Euch.' Rose mußte sich am Tisch festhalten, um nicht zu fallen. Langsam schwankte sie der Türe zu und warf dem Zurückbleibenden einen trostlosen, tränen leeren Blick zu. An der Schwelle blieb sie noch einmal müde stehen und sagte tonlos: „Leb' wohl Onnen, wir gehören nicht mehr zusammen, die Tochter des Mörders, die Entehrte, mit dem Sohne des — Gemordeten. Leb' wohl,' und sie war hinausgeschwankt, ehe

Du mich, und willst Dn treu zu mir halten und stehen, wann und wo es auch immer sei, und willst Du, wenn 'die Zeit gekommen ist, mein braves Weib werden?' ' > Er sah ihr mild, aber sest ins Auge, und während jetzt «in Tränenstrom ihrem gequälten Herzen Luft schaffte, sagte-sie, sich sanst und schüchtern an ihn .schmiegen»: ^Tue ich auch keine Sünde, wenn ich „ja' sage?' ^Nein,?. meine,, Rose. Von jetzt an bist Du mein, mein fürs Leben. Vater,? wandte er sich mit . . Rose vor dem Toten auss Knie niederlassend

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Volksbote
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Page 2 of 8
Date: 18.02.1937
Physical description: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 14
Date: 03.05.1911
Physical description: 14
Mittwoch. 3. Mai 1S11 .Meraner Zeitung' Nr. 53. Seite t3 Roman von Wilhelmon Trotha. ' ^ (Nachdruck „Na seid nur ruhig, Fräulein. ES wird ntcyr allzu schlimm werden' mit dem Alten. Ihr, Sie Rose und der'Onnen seid ja die einzigsten Zeugm und da könnt Ihr ja sagen. — Ja das ist Eure Sache, aber wir alle können den Jähzorn des Alten bekunden. Ein Verbrecher braucht er darum nicht zu sein!' F .Ihr habt recht; ich danke Euch für Euren freund lichen Rat, er soll mir als Richtschnur bei der Sache

heulenden Wind. .. Leise ging die Tür auf und Rose kam bleich und müde herein. - - . ^ Als sie. aber daS Gesicht Onnens sah, färbten sich ihre etwas hohler gewordenen Wangen höher und lächelnd schritt, sie auf den Geliebten zu. ' -Fühlst Du Dich heute ein wemg stärker?' .>Er nickte freundlich und zog sie zu sich hernieder. . „Sei nur ruhig, mein Herz. Ich werde schon der Gerichtskommission sagen, wie es war und der Vater wird dann bald wieder , freikommen!' „Gott gebe es,' seufzte sie und setzte

sein, jo ist der Große da, der sorgt schon für uns! ' Rose war daraufhin wieder ruhiger geworden und hatte überhaupt im Lause der langen Wegezeit einen Teil, ihrer früheren Zuversicht und Energie wiederbekommen, wozu auch nicht wenig ihre Ver nehmung vor Gericht beigeträgen hatte, die an scheinendere. Mnstige Wendung nn der Lage des Vatershervorgerufen' hatte. Nach- Schluß der verschiedenen Termine hatten ihr die^einzelnen Richter schon versichern können, daß der Vater keiner harten Strafe entgegengehe und die Sache

als>fahrlässiaer. Waffengebrauch aufgefaßt werden müsse, falls nicht Onnen Tomsen schwer be lastende Aussagen^.mache.. Davor aber.bangte ihr nicht, denn Onnen war stets nur der Ansicht ge wesen, daß der Vater in der ganzen Sache sich in Halb unzurechnungsfähigem Zustande befunden.habe nnd ihm der Revolver, den er stets bei sich getragen habe, versehentlich -losgegangen sei. —' . Heute Abend fühlte Onnen sich bedeutend wohler, und so. wollte er sein schuldbeladenes Gewissen vor Rose befreien, denn er konnte

es noch immer nicht verwinden, daß er so schwach gewesen war, damals sich vorzunehmen? zu desertieren. ' . „Rose.' > '. . „Du willst Onnen?' ' . ' ' ^ Äv^Jch habe Dir nöchs! etwas zu beichten/ ' -.Du — mir?' ^ «Ja Rösi, komm einmal her, aber versprich mir, ^chtLhöse-iDfMkWMeül, denn M schlechte? Tat^z die ich.begehen wollte, galt nur unserem Glück, für DiA meiw geliebtesWädcheii, wollt'- ich sie tun!' ' »Ei ^ so sprich,''mein Onnen,' da bin ick aber >leugierig, was Du für mich „Schlechtes' tun 'wolltest

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 10.05.1911
Physical description: 16
Taler verdienen willst! Machst/Du Deine' Sache gut und klappt hSügt'nämlich'omch nur von Dir ab—, so7.bekom.mst Du-zwanzig Mark von mir extral Ver- steUt/Dn.mich?'. ^ ^ ^ . , Das'leuchtete dein Manne ein, nnd da ihm ein .solch^reichÄWHn/wuM^ er sich sofort bereit und würde hellhörig. — . ' „Also hier'diesen Zettel- gebt an Fräuleul Rose Jensen. /Sie fährt im Zwischendeck und zwar in der Abteilung für unverheiratete Frauen. Wartet anf A ntwort oder bringt das junge Mädchen selbst herauf

'' wie Ihr das, ohne abgefaßt zu werden, macht, ist mir egal, dafür die zwanzig Mark, jeden falls'^macht es!'! „O, das soll schon geschehen!' sagte der Mann unv stieg'hinab. Onnen, der bisher ziemlich rllhig gewesen war, begann jetzt nervös zu .werden, denn nun erst kam ihm der Gedanke, daß Rose vielleicht gÄr - nicht M . Bord sein könne. Dem' verdrehteil Alten war vielleicht irgend etwas anderes durch den Kopf-gefahren, oder er konnte. ja, was sogar sehr wahrscheinlich war, von der Entführung durch die falschen

sei, man habe sie mit ihrem Vater auf Steuerbordseite hin- nnd hergehen sehen. Nach einiger Mühe gelang es dem Mann, das Mädchen zu entdecken. Er näherte sich ihr verstohlen.« „Dies sendet Euch ein junger Mann, in zehn Mimiken erwarte ich Euch hinten auf dem Deck,' raunte er dem erstaunt dastehenden Mädchen zu und drückte ihr den.Zettel in die Hand. Rose- hätte beim Lesen der Zeilen beinahe laut aufgeschrien vor Freude und Ueberraschnng. Da „Bin' anBord. Ueberbringer führt D ich. Bringe

etwas EfscN nnd Trinkeil mit. Onnen.' Sie eilte dem Vater nach und sagte hastig: „Mir ist - schlecht Vater, ick) gehe unter Deck. Eutä'Nacht.' und damit verschwand sie. Dem Alten'schien das schon reckt m sein, denn er nickte nnr und stampfte davon. Kaumdaß er in einer der Türen verschwunden war, eilte Rose in fliegender Hast nach dem Teil, woderMannsie-erw artenwollte/ er stand auch schon dort. «Können Sie mir. nicht etwas Essen und Trinken besorgen/ fragte Rose. „Hier, hier- ist Geld

, hier haben Sie einen Taler,aso nun eilen.Sie, ich warte hier,' sagte Rose und drückte dem Mann Geld in die Hand. „Ei, die können's aber gar nicht erwarten, sich wiederzusehen, das ist doch wenigstens mal wieder ein echtes Liebespaar,' sagte der Heizer und stieg die Treppe zur Mannschafts-Bar hinab, erschien aber in wenigen Minuten wieder bei Rose und gab ihr verschiedene Verhaltungsmaßregeln, daniit ihr beini Besteigen des Bootsdocks erstens nichts passieren könne und dann hauptsächlich, daß sie beide nicht erwischt

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Meraner Zeitung
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Page 14 of 14
Date: 05.05.1911
Physical description: 14
AlMtM, ,i5. Mni, 1911 .Mcrancr Zcitung' Nr. 51. Gelte 13 ^ Koman von Wilhelm von Trotha. > ^Ws8,^»as..MIch ' nicht ^wissen?-^ 'L. oäs ist UnrHht von ' „Rose!' sagte er gedehnt in vonvnrssvollem Tone. Sielschlug beschämt die Auge» nieder und sagte nichts mchr. ^Bedenke doch. Kleine, wenn ich von Kiel komme und ich finde Dich nicht mehr vor, reise Dir nach und HucherDich drüben l in New-Iork oder sonst wo, und iDn.bist hierher gelaufen, suchst mich hier, das würde eine, schöne Konfusion geben

. Sei also nur ruhig und. vernünftig und verlaß Dich ans mich, ein guter Hausväter-muß ckus alles bedacht sein und,? setzte er lächelnd hinzu/ »wenn ich auch noch keiner bm, so mill ich doch bald -einer werden!' 4. Kapitel. j ^ Die Emigranten. Es war Januar geworden und die Kälte hatte . anstatt abzunehmen sich nur noch erhöht.! Onnen war seit, ''drei Tagen in Kiel, wo er noch die Formali tät^.wegen seiner^Entlassung zu erledigen hatte. DerMschied non Rose, war ein kurzer und herz licher

gewesen und was ihn auch sehr freute, sein Anwesen hatte einen Käufer gefunden. Bernhigt war er also abgefahren und hatte Rose gesagt, das; sie sich bereithalten sollte, abzureisen, wenn er ihr ein Telegramm se,iden werde. Zuversichtlich sahen beide den Kommenden Zeiten entgegen. Das Urteil üder Roses Äater war noch immer nicht gesprochen, da m der Hauptverhandlung ein Formsehler gemacht wordW Zvar;. es mußte aber jeden Tag gefällt werden. Es war am Abend vor Kaisers Geburtstag. Onnen hatte, drei seiner alten Freunde

, na die soll nur mit rüber kommen, jenseits des Oeean fragen sie nicht nach einer toten ,,1-ul)' mehr oder weniger,' brummte einer der Männer. „So nnn Ruhe,' gebot Gelsen. „Also was gibt's noch!' „Wir beide fahren also morgen Abend nach Tarnvwitz, der Alte, das heißt, der alte Jensen, ist gestern ans dem Gefängnis entlassen worden nnd ich komme dann, wie damals, als wir die Rose mit nehmen wollten, zu dem Alten. Schade war's drum, daß der verdammte Bengel von Tomsen jnnior mit ihr an dem Abend bummelte, so konnten

wir nur einige lumpige Fische stehlen und — den alten Tomsen über Bord werfen. Ich bin neugierig, wie alles gekommen ist und ob sie ihn noch mit dem Netz gefunden Habens Vorsichtig muß ich schon sein und — —' - „Wie willst Du denn die Rose zu sprechen be kommen?' warf eine andere Frauenstimme ein. „O das ist sehr einfach! — Ich habe heute schon an sie mit verstellter Handschrift geschrieben) als wenn ich ein Freuud Ouuens wäre.' ' „Aber was?' / „So laßt mich doch erst ausreden,' schalt der Mann. „Also ich schrieb

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.10.1931
Physical description: 6
?" La Rose wandte sich mit einer ärgerlichen Bewegung an den Direktor zurück. „Ich will keine Dankesbezeugungen. Wenn Sie reinen Mund gehalten hätten, wüßten es die Leute nicht und hätten glauben können, Sie hätten ihnen das Geschenk gemacht." Rochus stand mit offenem Munde da. „Aber — aber die Leute müssen es doch wissen, daß Sie es sind, der ihnen so großherzig aus der Not hilft." Der Artist schob den breiten Siegelring an seinem linken Goldfinger hin und her. „Ich hätte gern darauf verzichtet

, als Wohltäter zu glänzen. Jedenfalls will ich weder jemand sehen noch sprechen." „Schön, schön. Soll die ganze Gesellschaft mit ihrem Klamauk bleiben, wo der Pfeffer wächst. Doch noch eine Frage: Wo wohnen Sie, Mister La Rose?" Ein ärgerliches Lachen und dann: „Das braucht Sie weiter nicht zu interessieren. Es muß Ihnen genügen, wenn ich die drei vereinbarten Abende pünkt lich da bin." Rochus verbeugte sich abermals. „Sehr wohl. Der Diener wird Sie also dann nachher erin nern, wenn Sie sich bereithalten

müssen. Viel Glück und auf ein frohes Wiedersehen." Der Reklamechef verbeugte sich tief. La Rose sah weder diese noch des Direktors Verbeugung. Als die Tür sich hinter den beiden Herren geschlossen, atmete Lu Karell tief auf. Die rauschende Musik draußen wirkte auf ihn wie süßes Gift. Und doch sollte das sein endgültiger Ab schied von der bunten Welt sein, deren Glanz er haßte und deren Gefahren er so liebte. Seine Blicke fielen auf die Blu men, die in der hohen Kristallvase standen. Ein Kärtchen

und ein ganzer Büschel Haare versengte. Dadurch wurde die Luft nicht besser in dem engen Raum. Eifrig zupfte die junge Frau an den Löckchen zurecht. Dann massierte sie ihr freches Puppengesichtchen. „Nimmst dir ja reichlich Zeit, heute," sagte der Mann giftig. „Glaubst vielleicht gar, der schöne La Rose blicke nach dir? Da wirst du eine Enttäuschung erleben, sage ich dir." Sie antwortete nicht, sondern trällerte leise: „Die Augen einer schönen Frau..." „Du scheinst ganz zu vergessen, daß Violette Montee

auch noch da ist," sagte der Kunstreiter. Ein böser Zug legte sich über das hübsche Gesicht der Frau. Dann sagte sie: „Ach, du meinst, weil du die verehrst? Na, das steht doch noch in aller Erinnerung, wie La Rose sie immer abgeblitzt hat. Der hat sie durchschaut, die wird sich auch diesmal wieder um sonst den Hals verrenken." „Genau wie du," meinte er hohnvoll. Sie warf die Bürste nach ihm. „Warum habe ich dich geheiratet? Wie konnte ich von einem Rohling Besseres verlangen?" Der Zank ging weiter. Nebenan

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 10.10.1922
Physical description: 8
ihre stille Traurigkeit an — nur Hans Dernburg vermochte sie nicht zu täuschen. llnd immer wieder flogen seine Augen mit un ruhig sorschendem Blick zu ihr hinüber. Er hätte sie so gern fragen mögen: Was ist es, das deine Augen so traurig blicken macht, während deine Lippen lä cheln? Aber er hatte kein Recht zu dieser Frage. waren seit Dick Garrings Verlobung mir Rose-Marie vergangen. Die junge Braut lebte nach wie vor in Gladys Forests Hause, jetzt abe- wirklich nur als lieber Gast

, wo sie bis zu ihrer Hoch zeit im Frühjahr bleiben sollte. So hatte es sich ganz von selbst gemacht, daß nicht nur Dick Garring, sondern auch Hans Dern burg fast täglich ins Haus kamen, um Rose-Marie zu besuchen — und natürlich auch Gladhs zu sehen. Sie hatte wenigstens nach außen hin ihr seelisches Gleichgewicht wiedergefunden und gab sich Hans Dernburg gegenüber in einer ruhigen Freundlich keit, wenn auch dabei eine leise Zurückhaltung in ihrem Wesen lag.. Sie glaubte, um jeden Preis ver hindern zu müssen

, daß ihr Hans Dernburg noch näher trat, die Schuld ihres Vaters lag als tren nende Kluft zwischen ihnen. Sie litt namenlos darunter und hätte gern die größten Opfer für Rose-Marie und ihren Bruder gebracht, um gutzumachen; aber auch diese Genug tuung blieb ihr versagt, denn für Rose-Marie konnte sie nichts tun, als sie verwöhnen und mii kleinen Geschenken erfreuen, und für Hans Dernburg. konnte sie erst recht nichts tun — im Gegenteil, sie I mußte es ruhig mit ansehen, wie er sich o^ne ihr Zutun

wurde, konnte er Dernburgs Mitarbeiterschaft vielleicht aus immer sicher sein. Rose-Marie war in diesen Tagen mit der Beschaf fung ihrer Ausstattung stark in Anspruch genom men. Mistreß GarriNg suhr mit ihr von Geschäft zu Geschäft, und Dick strahlte, daß sie die Herzen seiner Eltern so im Sturm gewonnen hatte. Eines Tages saßen Rose-Marie und Gladys mit feinen Handarbeiten beschäftigt einander gegenüber.' denn Gladys betrachtete es als selbstverständlich, daß sie soviel als möglich an Rose-Maries

Ausstattung half. Rose-Marie wollte es nicht dulden, daß Gladys jede freie Minute nützte und allerlei reizende Sticke reien und Handarbeiten für sie anfertigte, ^r Gladys hatte darauf bestanden und gemeuit: „Es macht mir ja solche Freude, und einmal, möchte ich doch auch bei einer Brautausstattung be schäftigt sein.' ... In ihren letzten Worten schwang ein seltMN^ Ton, aber Rose-Marie schüttelte harmlos lächeln den Kopf und sagte: , , „Wer weiß, wie bald du über deiner eigenen Uuo- steuer sitzest

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 25.05.1911
Physical description: 12
war. Nun saßen sie glücklich und zufrieden beisammen, plauderten über die Zukunft und kamen auch bald auf das nicht zu vermeidmoe Zusammentressen mit dem roten Klaas und auch dem Bater von Rose zu sprechen und da sagte Onnen denn: „Sieh mal, Rose, selbst wenn ich Deinem Vater aus dem Wege gehe, so kann ich das mit dem Klaas nicht tun, denn der gehört mit zur Steuerbordwache, die ich befehlige. Hat er mich erst gesehen, so weiß es Dein Vater in kürzester Zeit, denn auf sein Anstiften hin bist Du ja damals

so HUSÄ geraubt worden.' . Als Rose ihn fragend ansah, fuhr er fort: „Du mußt doch einmal alles erfahren/ Dann begann er ihr die ganze Geschichte zu erzählen, wie er in Kiel durch Zufall in jenem ^ Lokal erfahren habe, was mit ihr geschehen sollte, .kurz, er klärte sie über alles auf, versuchte aber immer noch den alten Jensen in Schutz zu nehmen. Kälter und kälter war es beim Erzählen der ganzen Geschichte im Herzen des jungen Mädchens geworden, endlich sagte sie leise und mit tonlose, Stimme: „Onnen

, auch ich bin einsam, für mich gibt es auch nur noch einen Menschen auf der Welt — und das bist Du — einen Vater habe ich nicht mehr, nur noch dem Namen nach!' Ein heftiges Schluchzen brach aus dem ge quälten Innern des jungen Mädchens hervor und ein Tränenstrom machte dem bedrückten und kummer schweren Herzen Lust. Lange hatten die beiden, Rose und Onnen, so still nebeneinander gesessen und jedes hatte seinen eigenen Gedanken nachgehangen, als sie durch wiederholtes Trampeln über sich aufmerksam ge macht

aus der Tasche und rief dann dem Mm zur Antwort ins Boot hinein: „Da irren Sie sich, Herr JnHn, ms die Rose ist, da gehört auch der Onnen Tomsen hm, hier steht er und nun heraus mit Euch beiden dce aus vem Boote,' donnerte er denen da drin zu. Dm beiden erstarrten bei diesen Worten alle Glieder, und sie glaubten nicht anders, als das Ganze sei ein furchtbarer Seemannsfpnk, aber als Onnen dann wieder rief: „Sosort kommt Ihr beiden Hallunken heran? oder ich pfeife die Wache und lasse Euch in Eisen legen

, als daß er ging. „Ich konnte nicht anders handeln,' sagte der vollständig erschöpfte Onnm für sich. Er ließ das Boot wieder klar machen und schritt schweren Ganges zum Salon zurück, in dem Rose in bangem Warten seiner harrte. Schweigeiid setzte er sich zu ihr und sie ergriff seine zitternde, eiskalte Hand. Die Sache mit dem Alten hatte ihn doch mehr aufgeregt als er es gedacht hatte. „Nun, was gab es denn dort oben,' fragte Rose endlich leise und fast ängstlich. Etwas Außergewöhnliches mußte vorgefallen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 24
Date: 23.04.1911
Physical description: 24
Mützenbänder flatterten mit den Locken des jungen Mädchens im Gepeitsch des Windes um die Wette. Von der Unterhaltung war nichts zu hören, denn die kaum den Lippen entschlüpften Worte trug der Wind davon und jagte sie dem brausenden Meere zu, das mit seinem Getöse alle andern Laute ver schlang. Der junge Mann neigte sich zu seiner Begleiterin und fragte sie in schreiendem Tone: „Also Rose, Du hast mich noch eben so lieb, wie damals, vor drei Jahren, ehe ich aus die lange Reise ging?' „Wie kannst

. Nach einer Pause fuhr der junge Mann, ihre blonden Kraushaare streichelnd, fort: „Recht hast Du, Rose, aber sieh, es geht so schlecht in der Welt zu, und neulich, erst haben sie mir einen meiner liebsten Offiziere von nnferm Schiff im Duell .totgeschossen, weil ihn seine Frau hinter gangen hat, während er im fernen Lande war. Ja siehst Du, da soll man nicht manchmal verzweifeln? Und sie war doch so schön, die junge Frau und so engelsgut sah sie aus. Ich sah beide noch mit einander fröhlich scherzen

, wie sie am Tage vor unserer Ausreise an Bord war, und dann hat sie beim Abschiednehmen gar so herzbrechend geweint und jetzt, ja jetzt liegt er, der doch gar nichts dafür gekonnt hat, unter der Erde — nicht einmal ein ehrliches Seemannsgrab konnten wir ihm draußen auf schäumenden Wogen geben — na und sie, nun sie ist jetzt eine sehr lustige Witwe geworden!' Er sah stumm vor sich und drückte seiner Rose die verstohlen ihm zugeschobene Hand. In dein Drucke fühlte er, daß er unrecht hatte, sich um seine Rose

hat sich zu weit mit dem Manne eingelassen und kann ihn schwer losbekommen,' fügte das junge Mädchen traurigen Tones hinzu. -' 'Onnen gab keine Antwort. „Hast Du den vorhin angekommene^ Gast ge» sehe», der beim-Vater eingekehrt ist?' fuhr Rose fort, als ihr Begleiter schwiege ' ^ä,' ich war recht erstaunt/ denn ein Erholungs bedürftiger ist Ä'nicht, der Ruhe vor dem Leben in der Stadt sucht. Um diese Jahreszeit pflegt nie mand die See aufzusuchen, wenn er nicht zu scheuem Gelichter gehört, das sich ein wenig

, kommenden Dampfers schaffen müsse.' „Merkwürdig, merkwürdig, va vtn ich doch neu» gierig, waS daraus wird. Sag' mal, wieviel Meilen laust denn die „Liese' bei gutem Winde, weißt Du das, Rose?' „Na, ob ich das weiß, so ihre fünf bis sechs schafft sie schon.' „Hm, unsere „Anne-Liese,' die macht doch so ihre sieben bis acht Meilen,' sagte er halb für sich, „und dann der Kutter des Zollwächters, der läuft auch nicht weniger.' „Es ist ein eigentümlicher Weg, den der Mann nimmt, um seine Kiste an Bord

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.06.1942
Physical description: 4
, der die Entfaltung des Blühens und Glü hens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahrtausende hindurch hat sich d?e Rose ihrer Beliebtheit als herrlichste im großen Blumengarten der Natur zu be wahren gewußt: seit Jahrtausenden gilt sie als Königin im Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die altklassischen Dichter haben wonnetrunken die Rose hefungen. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit der Venus

aus dem Mee resschaum erstehen, auf welche die Götter dann voll Entzücken bei ihrem Anblick' Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köstlichen Duft erhielt. Nach einer anderen Sage hat Aphro. dite die weißen Rosen in rote verwan delt, als sie von glühender Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwun det im Haine von Paphos liege, eilte sie, ihrer zarten Füße nicht achtend, zu ihm hin durch dornenreiche Nosengebüsche, de ren weiße

Blüten sie mit ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orientalischen Sage ent stammt die Rose dem Paradiese selbst. Als das erste Menschsnpaar das Para dies verlassen' mußte, erbat sich Eva von dem Cherub als Aitdenken eine Rose, und von dieser Rosenstammutter stammen alle die vielen, über die game Erde ver. breiteten Rosenarten ab. Während an dere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode unterworfen waren, zeigte

sich die Rose stets über allem Wech sel des Geschmacks erhaben. Diesen Vor zug verdankt die edle Pflanze der Ver> einigling von herrlichem Aussehen und köstlichem Duft, wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungsfähigkeit hat uns die Rose lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfor« dert ja in unserer Heimat die Pflege der Rose, dafür lohnt sie sber reichlich durch den herrlichen Duft, den sie ausströmt und vie Fülle der Blüten, die sie uns be schert. Mit diesem Lob auf die Rose

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 28.05.1911
Physical description: 20
,' knurrte der Mann und schlüpfte in sein Versteck zurück, aber er hatte nicht gesehen^ daß zwei Mädchenäugen ' ihn bei jeder Be wegung verfolgt hatten und daß sie nun Wache hielten^ um den Geliebten zu warnen, denn Rose Iensen chatte in jenem 'einzelnenManne den „roten Klaas' erkannt. Als sie in ihrem namenlosen Schmerz an Deck kam/schritt Onnen dicht an ihr vorbei dem Vorschisse wieder ziy dann sah sie, was folgte. Nun war es klär in ihr, sie wußte, was sie zu tun hatte! Unbeweglich stand

sie da und hielt Wache. Das Wetter klärte sich -mehr und mehr auf, und dieNebelschleier zerriß ab und zu ein daher jagender Windstoß. Minute reihte.sich an Minute. Rose wartete. — So .möchte eine Stunde vergangen sein. Der. Mau« im Garn, der Rote, nahm einen Schluck äuS der mitgeführten Flasche, da kam auch schon der Steuermann, aber, o Schrecken, ein Quarter meister begleitete ihn. : .Vereitelt,' knirschte der Rote „und nur noch zwei Tage Seefahrt, verdammt!' Er fuhr mit der Hand an das Messer, riß

-er sich Zvon zwei kleinen, aber Menharten>Slrölen5 gepackt und eine ihm nur zu bekmlnts-Stiinme.-schrie.-'-wie > halb irrsinnig: „Mörder!' war die stieß der auf dem Den Ruf Onnen, den das junge Mädchen herzu eilend ausgestoßen, hatte er mcht gehört, da er zu eifrig darauf bedacht war, fein Opser in die zischenden Wellen hinabzustoßen. Rose hatte den Klaas zu spät erreicht, mn den Geliebten noch retten zu können. Sie hielt jetzt den Mörder mit eisernen Armen umspännt, der Schmerz um den Verlust Onnens gab

ihr Riesenkräfte. „Du bist's, Rose? Ei, na, dann komm her, mein Täubchen,' schrie Klaas und biß wütend dem jungen Mädchen in die Hand, sodaß sie vor Schmerz stöhnend den Mann losließ. Dieser hatte den Geldbeutel an ihrem Halse gefühlt. Ach, das war es ja, was er suchte; mit einem rohen GM faßte er zu, ein heftiger Schmerz durchzuckte die Brust des MädchenZ» die Geldtasche hatte er aber nicht; dann hob der Mann Rose auf und hielt sie über die Reeling. Noch einmal nahm sie all ihre Kraft zusammen und umschlang

auf- und niederschwankte. „Steüerbordkutter klar bei Niederlassen,' kom mandierte der wachhabende dritte Offizier und stand schon in dem ausgeschwungenen Kutter bereit. Nocks ehe das Schiff im großen Bogen an die Stelle kam, wo das rote Licht der Leuchtboje noch immer auf der langen Dünung bald hoch oben auf den mächtigen Wogenkämmen, bald unten in den Wellentälern tanzte, da war der Kutter schon zu Wasser gelassen und stieß, sobald das Schiff ruhig lag, ab. Ter furchtbare Kampf zwischen Rose und dein roten Klaas

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 21.05.1911
Physical description: 20
Du, daß das wieder besser wird?' „Du Närrchen, natürlich! Denke doch, was sich im Laufe der letzten vier Monate alles ereignet hat und über uns ergangen ist! Du warst bisher nur das ruhige Leben zu Hause gewöhnt und man .sagt, idaß ^eingebendes Weib 'sich ja auch ' stets ein ÄeuiNänoern., soll!' ^ Rose «sagte nichts, schmiegte sich aber noch enger an den jungen Mann an. Er schien also Recht zu zmmer zu, !ber nun Nach einer Pause fragte sie, wie aus einem Traume hastig auffahrend: „Sag' m:r doch Onnen, wer

er die beiden; wendete sich aber besonders an <R se. ' „O wir beide kennen sie,' gab Rose strahlenden B icks zurück, „sie hat uns auf einander angewiesen und sie hat uns zu einander geführt!' - >So .so, also auch Sie kennen das Meer?' »Ja>. Herr- Oberleutnant,' -sagte Onnen, seine 5 Rose:sto^Zansehend,-„auch sie kennt-das Meer und ^ sv wie die.Rosetakelt Ihnen wohl kaum einer Ihrer z-Mitrosen -hin! an^?'Bord- einem Kutter »öder eine ^Gig'äus!'! > A ' ' „G,'es/das wird ja immer schöner, da weiß

ich ja, an wen ich mich wenden kann, wenn mal Not am Mann ist!' - gab Rose lachend zur Antwort, einmal Spaß bei Seite. Ich kam hier herauf um mit Ihnen zu sprechen, wie wir es mit Ihrem Vater, Fräulein Jensen, halten sollen, daß er nicht Unnötiges erfährt.' „Die Sache ist ja ziemlich heikel,' meinte Onnen und sah nachdenklich auf die See hinaus. „Glauben Sie, daß der Alte schon irgendetwas gemerkt hat?' „Nein, das sicher nicht, denn in die Räume für nichtverheiratete Frauen darf kein Mann hinein

, das ist nach der Schiffsordnung streng verboten, also weiß er davon nichts! ' Dann denke ich, wir lassen alles beim Alten,' sagte der erste Ossizier. „Sie gel-en ab und zu hinten auf das Deck, Fräulein Jensen, den Zwischen deckspassagieren zum, Promenieren zur.Verfügung steht und so denkt der, Älte^ Sie seien noch unten im Räum untergebracht. Ich glaube, so ist uns allen geholfen.' Nach einigem Besinnen nickte Rose eifrig und fügte dann leise hinzu: „So ist es mir am liebsten, denn dann brauche ich dem Vater

und beide wÄzten sich ringend am Boden. Mit einem leisen Schrei hatte Rose, die den anderen Mann von ihrem dunklen Verstecke aus so fort erkannt hatte, sich an Onnen geklammert, jetzt fiel es ihr wie Schuppeu von den Äugen, der dort unten, der den Vater angefallen hatte, war der „Rote Klaas!' Sie faßte sich aber schnell und nickte nur stumm vor sich hin. Niemand hatte bisher von den dreien oben auf dem Deck etwas bemerkt. „Bleiben Sie hier, ich bin gleich zurück,' sagte der Schiffsossizier zu Onnen

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Dolomiten
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Page 8 of 12
Date: 18.03.1930
Physical description: 12
za Konkurrenz - Preisen an. Die Erzeugnisse der Fabrik Aug. Leonhardl ans Bologna können in allen besseren Papierhandlungen bezogen werden. Die Rosenkönigm Der Roman einer Dollarprinzessin von Felix Na vor. (Nachdruck verboten.) 81. Fortsetzung Rose-Mary ärgerte sich maßlos über ihn und die mächtige Flagge, die er auf dem . Schlößchen hatte aufziehen lassen und die nun triumphierend seine Anwesenheit verkündete. „Komisches Land,' sagte sie zu ihrer Beglei- ; terin. „Bon den Königsschlössern

und Hoffnungen - drehten. Rose-Mary kam sich unter chnen vor wie Magdalena, die Sünderin, die nicht würd'-g war, diesen durch das erhabene Spiel ge heiligten Boden zu betreten. Trotz all dem war sie nicht sott geworden. Ihr Herz hungerte nach Liebe, chre Seele dürstete nach Wahrheit und Frieden. In ein samen Nächten weinte sie über sich selber und die Reue fraß an ihr wie ein giftiger Wurm. Ihr Stolz gab es jedoch nicht zu, sich einem Menschen zu offenbaren; aud) der Verkehr mit der Baronin Glonn

, ging Rose-Mary jeden Tag in die Berge, die im Winterschnee lagen und mit ihrem reinen Silberweiß einen wunderbaren, märchen haften Anblick darboten. Wenn sie dann auf j dem Rodelschlitten pfeilschnell zu Tal fuhr I oder auf Schneeschuhen über weite Schnee- flächen glitt, vergaß sie für Stunden alle Sorgen des Lebens und ging ganz und gar im Wintersport auf. Sie wurde dabei immer waghalsiger, so daß Henry Baker, der sich dauernd in Oberammergau eingenistet hatte, sich weigerte, ihr Gefolgschaft

zu leisten. „Mein Leben ist mir zu lieb, als daß ich es 1 deiner Launen wegen aufs Spiel fetze,' er klärte er ihr. Sie goß die ganze Schake ihres Zornes und Spottes über ihn aus und sie trennten sich in Unfrieden. . Am Abend trafen sie sich in der „Alten Post'. Rose-Mart) nahm dort ihre Abend- . mahljzeit ein, Henry suchte sich mit den ; Ammepgauern mtzusveunÄe». Aus reinem ' Widerspruchsgeist fmg Rose-Mary mit Streit an und verspottete ihn. Rose-Man), die keinen Widerspruch er tragen konnte, geriet

in heftigen Zorn und fuhr ihn an: „Geh mir mit eurer Passion! I Das ist doch nur Spekulation und die Ammer- I gauer mad)en damit ein glänzendes Geschäft. ! Wenn erst die Amerikaner anrücken und die j Dollars fliegen lassen — hip. hip! Das wird einen Tattz ums goldene Kalb geben!' Die Ammergauer an ihren Tischen fuhren empor, als hätte man sie ins Gesicht geschla gen. Rose-Mary hatte englisch gesprochen, aber nicht bedacht, daß die meisten Ammer gauer diese Sprache verstehen. Ein breit schultriger Mann

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 25.06.1911
Physical description: 16
Sonntag, 25. Juni 1911 Sturmeswogen. .Meraner Zettung' Nr. 76. Seite 13 . man Wilhelm von Trotha. Zg M^druck «nb»I«».Z »er erste Offizier schrieb: „Steuermann Onnen Tomsen! Hoboken — Neuyork — City. United. States, Amerika, Union Square IS H. Hocherfreiit über Rettung, senden Glückwünsche. Rose an Bord falschen Namen. Spur von Gelsen- Jürgens gesunden, nieist auf Boston. Erwarten Sie uns am 10. April. Kapitän und I. Offizier S. M. S. Augusta Victoria, zur Zeit Genua.' „So, das genügt,' sagte

der erste Offizier, „ich «erde es selbst noch ans das Telegraphenamt bringen, damit keiner der Leute etwas erfährt.' Er schritt davon und verließ bald darauf das Schiff, kam aber erst spät wieder an Bord zurück. Am änderen Morgen lichtete das Schiff die Anker. Langsam begannen die Schrauben zu arbeiten, dann glitt der Ozeanriese hinaus, dem offenen Meere zu. Erst spät am Vormittag fand der erste Offizier Gelegenheit, Rose zu sprechen. Sie zeigte ihm den Brief und teilte ihm alles nnh dann brachte

sie ihm auch ihre kleine Schutz, befohlene und nachdem Lora wieder gegangen war, sagteer: ! iUm keinen Preis darf vas liebe, kleine Ding etwas von dem wissen, was ihr Bruder ans dem Gewissen hat.' „Aus Neuyork habe ick gute, recht gute Nachricht, man sollte gar nicht glauben, was auf See alles passiert.' „Und?' fragte Rose hastig. „Da ist ein lieber, alter Freund von mir, den wir alle für tot hielten, auf eigentümliche Weise ge rettet worden I' „Wer?' fragte Rose. ä, ich meine, so den Kapitän und mich!' kehr

, es geschehen Zeichen und Wunder auf Gottes weiter See, warum soll eS Ihnen nicht auch so gehen wie es unL. ich meine, o«m Kapitän und mir, erst kürzlich ergangen ist, daß einer unserer für tot ins Loggbuch ein getragenen Freunde doch noch aufgesammelt worden ist. Also hoffen Sie! Zeit zur Trauer ist noch genng, ein ganzes Leben lang, wenn man will!' Mit diesen Worten schritt er schnell davon. 18. Kapitel. ^ Hilfe in der Nok Als Rose, sinnend vor sich niedersehend, langsam gegangen war, da beeilte

sich der erste Offizier, in seine enge Kammer zu kommen, die nun schon seit mehr denn zwei Jahren seine einzige Behausung war. Während er so einsam dasaß, wurde ihm ganz eigen ums Herz. Was war die Rose doch für ein Hönes, liebes Mädchen! Er niußte immerzu an sie enken und konnte sich gar nicht losreißen. Mißmutig griff er nach dem Briese von Onnen Tomsen und las ihn noch einmal durch, warf ihn aber mit einem gewissen Widerwillen von sich und sagte: „Soääaw, da wäre ich beinahe in Gedanken ein gleicher Lump

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Maiser Wochenblatt
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Page 5 of 14
Date: 02.06.1906
Physical description: 14
, die an mutige Rose, der Blumen Königin, und viele andere der schönen Kinder Floras öffnen ihre Kelche dem Blicke der Sonne. Aus ihrem unerschöpflichen Füllhorn spendet uns jetzt die gütige Allmutter Natur ihre reichen Gaben, darum ist auch der Juni eigentlich der schönste Monat des Jahres, der die Entfaltung des Blühens imb Glühens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahr tausende hindurch hat sich die Rose ihre, Be liebtheit als herrlichste im großen Blumen garten der Natur zu bewahren

gewußt; seit Jahrtausenden gilt sie als Königin in Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die. altklassischen Dichter haben wonne trunken die Rose besungen.. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit! der Venus aus dem Meeresschaum erstehen, auf welche die Götter dann voller Entzücken bei ihrem Anblick Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köst lichen Duft erhielt.. Nach einer anderen Sage

hat Aphrodite die weißen Rosen in rote ver wandelt, als sie von glühender. Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwundet im f aine von Pavhos liege, eilte sie, ihrer zarten üße nicht achtend, zu ihm hin durch dornen reiche Rosenbüsche, deren weiße Blüten sie mit, ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orien talischen Sage entstammt die Rose dem Pa radiese selbst.^ Als das erste Menschenpaar das Paradies verlassen mußte

, erbat sich Eva von dem Cherub zum Andenken eine Rose, und von dieser Nosenstammutter stammen alle die vielen, über die ganze Erde verbreiteten Rosenarten ab. Während andere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode'unter worfen waren, zeigte sich die Rose stets über allen Wechsel des Geschmacks erhaben. Diesen Vorzug verdankt die edle Pflanze der Ver- Gottesdienst-Ordnung. Tn der Pfarrkirche: Am 3. Juni, das hohe Pfingstfest und der vierte Aloisisonntag

und kopfüber in das tiefe , reißende Wasser hinabgesunken. „ „ . . ... Vigl,. Obsthändler und Hausbesitzer in Meran cinigung von herrlichem Aussehen und kost-1 käuflich erworben worden. lichem Duftz wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungs fähigkeit hat die Rose uns lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfordert ja 'bei uns die Pflege der Rose, dafür löhnt sie aber reichlich durch den herrlichen Duft, dem sie ausströmt, und die Fülle der Blüten, den sie uns , beschert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 12
Date: 20.07.1901
Physical description: 12
-Äcticngesellschaft Cavalese: Donnerstag. Pfisterer und einnial wöchentlich „zum Greifen* Deutschuoven: Samstag, Josef Lang, vormals Greißing Eggenthal: - SamStag, Pfisterer, Gasthaus „weiße Rose' und Gasthaus „Sargant' Eppan: Samstag, Pfisterer- - ' Mittwoch u. SamStag, Commisfionär in der Restauration Knoll, „Sar gant' u. Thaler . . ' 2mal wöchmtlich, Greißing > Montag, Mittwoch und SamStag,^ Kotier, Wachshandlung EyerS: 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Fassa: Wöchentlich, aber unbestimmt

, bei Scrinzi Fonds z 2mal wöchentlich, Gasthaus „Erz herzog Heinrich. Montag und Freitag, Scrinzi Girlan: 2mal wöchentlich, Cafs Pitscheider Samstag, Krautschneider' ^ Gröden: SamStag, Krautschneider ) Freitag, Thaler u. „wnßeS'Kreuz' Freitag und Samstag, Vinatzer (3 Böten) Jenefien: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kalter«: Samstag, Pfisterer u. Commisfionär bei ^schwarzer Adler' m „Eiseiihut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch'und SamStag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant

' Kastelruth: Freitag, Krautschneider; von Juli bis Sept. Mittwoch und Freitag und Gasthaus „Rössl' Donnerstag, Conserven-Actienge- s'llschaft Samstag, Gasthaus „Sargant' Klausen: Samstag, Lederhandlung Kemenater Klobenstein: Mittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen', Bindergasse und Gastdaus .Sargant'; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Täglich, Gasthaus „Eisenhut' Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautsckneider Knrtatsch: Samstag, Pfisterer Laas: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose

' Lana: Samstag. Gasthaus „Sargant' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur . weißen Rose' Unbestimmt „Sargant' LengmooS: Äcittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen' LeiserS: Samstag, Malserteiner ».Pfisterer Lengstein: Freitaq, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: Imal wöchentlich, Gasthaus „zum . Rössl' Mendel: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Erzherzog Heinrich' und Hotel „Greif* im Sommer täglich. Diontag und Freitag, Scrinzi ' Meran: Täglich, Greißing und Gasthaus

^zum schwarzen Adler' Mölten: SamStaq, Pfisterer Freitag, Kelderer MdntaU: Donnerstag Pfisterer NalS: Dienstag und Freitag, Reinisch NatnrnS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' ! Nenmarkt: Samötag, Pfisterer ü. Kräutschneider Oberbozen: Samstag, (km Sommer täglich) Krautschneider und Thaler Oberinn: s Samstag, Thaler und Franciscaner- Bäcker HtterSVerg: Samstag, Kelderer , Prad: ^ 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Predazzo: Unbestimmte Scrinzi' Imal wöchentlich, Hotel ^Greis' . Ritten

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 14.05.1911
Physical description: 22
Ilkl WM 51 'Vv,lM0Z MeranerZ ettung' Nr. SS. Seite 9 Ktuvmes wogen. v Sioman von Wilhelm von Trotha. Okubdrwt -Kar dann in Neuyork der Klaas unschädlich ge macht worden, so wurde er mit dem alten Jensen schnell fertig, d. h. Onnen kam hier auf denselben Gedanken, wie schon sein Feind, der Klaas, ihn ge äußert hatte. Rose mußte vom Zwischendeck in die zweite Kajüte übersiedeln, dann konnte der Alte, ehe er ihn auslöste, wie es ihm scherzhaft durch den Kopf ging, auf Ellis Island in Qnarantaine

sitzen, bis ihn die Jungvermählten abholten. Der vollendeten Tatsache mußte er sich dann wohl oder übel beugen und wenn er das nicht wollte, mm so konnte Onnen beim besten Willen nicht mehr tun, dann mußten sie, Rose und er, ihn seinem Schicksal über lassen. . So war nun alles klipp und klar. Sollte ihm der Klaas trotz größter Vorsicht in der Zeit der Uebersahrt dennoch einmal in den Weg lansen, nun so mußte Onnen in aller Stille seine Vorkehrungen treffen und den Kommandanten benachrichtigen

, daß der Mensch festgenommen wurde. Man stand, solange man auf vem Schiff war, auf deutschem Boden, da gelten auch die Gesetze noch. Die Nacht ging ruhig vorüber. Onnen erwachte schon ziemlich zeitig und nahm mit Behagen den Rest des Essens zu sich, das ihm Rose gestern Abend mitgebracht hatte. Er war vor einer Entdeckung, ziemlich sicher, denn bis zur Ausfahrt aus dem Hasen von Cher- bourg hatten alle Offiziere, Böotsleute und die gesamte Mannschaft vollauf zu tun. Der Tag wird ja ein wenig langwellig

werden, dachte er bei sich, aber er hatte Zeit noch einmal alles reiflich zu überlegen und das war ihm schon ganz recht. — Fensen und Rose hatten, nachdem die Ronde vorder »var, eiligst das Bootsdeck verlassen und waren hinab auf das Hauptdeck gestiegen. „Also laßt Euch nicht unnötig sehen, es ist besser, das Mädel- erfährt heute noch nichts von Euerer Anwesenheit ans dem Schiff,' sagte in ermahnendem Tone der Alte zu Klaas. „Werde schon aufpassen. Wenn Ihr mir etwas zu sagen habt, was von Wichtigkeit

der Sprache der See, die mit wuchtigen Worten ihm und dem Schiffe ihre Existenz zubrüllte. Unterdessen stieg Rose die steilen Eisenstiegen zum Deck hinauf, denn unten im Raum war es ihr zu eng und zu dumpf, selbst wenn die Luken offen gewesen wären und die frische Seeluft hätte herein- strömen können. Sie mußte das Bild der tovenden Fluten sehen^ mnßte frei atmen können, um auch chre Gedankeil frei zu machen von jeglicher Art kleinlicher Auffassung! Ein noch dicker Wolkenschleier hing über der See

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 14
Date: 07.06.1911
Physical description: 14
heulte, daß es mir durch alle- Glieder fuhr, trotzdem ich sonst nicht schreckhast bin. Als ich den Onnen nun.langsam wieder nach vorn gehen sah, da- saßte -ich^den Entschluß, mich auf 'dem^Achterschiff zu, ve^tecken. ,,und chn. dM..zu - erw«ten. ^Usagen -Käß De' <5iM-nnr^ Bräutigam:getan habe,-.um,Mt chU.eMlch wieder ivA-päre znekonMen.j .'z M -2 ^Der'AcAitan» erkannte sofort^ die ^Verlegenheit, in der Rose sich befand und dalf ihr mit den Worten: „Also, Sie suchten sich dort zu verstecken, schön

blitzte mehrfach auf. Wie die große Boje nachfolgte, ist mir ent gangen, denn mit dem Schrei „Onnen' stürzte ich auf den Unhold zu, um ihn zu greisen. Mit beiden Armen umspannte ich den Mann und schrie in meiner Verzweiflung und Wut nur: Mörder. Da lachte er auf und brüllte: .Ei, Du bist's, Rose, na, dann komm her, mein Tänbchen,' biß mich in die Hand, sodaß ich ihn loslassen mußte, dann griff er brutal nach meinem Halse und entriß mir die Tasche mit dem darin bs- Mdlichen Vermögen meines Vaters

. Dieser mußte ihm wohl in einer Stunde der Trunkenheit gesagt haben, daß ich das Geld bei mir trage. Nun entstand ein furchtbares Ringen, denn ich sollte dem Onnen folgen, und nur mit meinen letzten Kräften riß ich ihn mir in die Fluten hinab. Dort fühlte ich einen heftigen Schmerz am Kopse dann verlor ich die Besinnung.' Rose hielt im Erzählen inne und schöpfte tief Atem. „So, Herr Kapitän, nun kennen Sie den wahren Sachverhalt und — die wenigen, furcht baren Leidensminuten und ein zerschlagenes Lebens

glück einer Seemannsbraut. — Entsagen und eine teuere Erinnerung, das ist nun mein Leben!' Wieder entstand eine Pause, während der Kapi tän ein Stück Panier aus seiner Rocktasche hervor zog und es vor Rose legte. „Und das?' fragte er. Das ist Onnen Tomsens Geld. Ich sollte ihm nur die Quittung aufbewahren, da sie bei mir sicherer sei, als bei ihm. Er hätte sie leichter verlieren können, als ich, meinte er.' Damit waren aber auch Roses Kräfte er schöpft, und ein neuer Tränenstrom machte

ihrem gepreßten und totwunden Herzen Luft. Nach einer längeren Pause, während der der erste Offizier noch geschrieben hatte und der Ka pitän still das weinende Mädchen betrachtete, sagte elfterer leise zum Kommandanten: „Stimmt sast ans ein Haar, wie ich alles ver mutete.' Der Kapitän nickte. „Fräulein Jeusen, sind Sie bereit, das alles zu beschwören?' sragte der Kapitän endlich langsam und jedes Wort betonend, „dann unterschreiben Sie bitte dieses Protokoll.' Rose schien wie aus einem Traum zu erwachen

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