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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 26.06.1935
Physical description: 6
l ' 'W Seite 6 »AlpenzeNung* Mittwoch, den 26. Jun! 1S3S-XM -st '' -'l ) 'Z:? N t -I i. < - I ! ^ !' 'i. ^'1'^ ! >.'-^ 'i ' 7.' 1 »z WM -'N '^'-s ->i>' i -ì K .GDd ilisÄ' WU . !' ' > >z IsZ D'c-^c! MW RMh Db-j^ Mà?M iM .'1- MAft NW» WM s, '? Ä>>! !:.>!«, ^P' - ^ÜM>! j WiW !-à^ UM?'',, WZ W WW Wèlbl /''' ^ l ' u ' i u'i >ß U Rose und Mensch Von Professor Dr. Karl Roth- München Die Iunitage sind die Geburtstage unserer Rose. In allen Formen und Farben bis zu dem seltenen und kostbaren Schwarz

, das zu erwerben ein Ver mögen kostet, hat gärtnerische Kunst die orientali sche Schöne iin Laufe der Jahrtausende umgebildet. Dein Norden war ja nur die wild wachsende Hecken rose eigen, auch Hundsrose genannt, weil früher ihre Wurzelrinde für besonders heilsam gegen den Biß toller Hunde galt. Unsere kultivierte, gefüllte Rose stammt aus dem Osten. Auf den alten Bildwerken Aegyptens sucht man sie vergebens. Sie gehört den nördlichen Ge bieten Lorderasiens, den anatolisch-iranischen, an. àst doch heute

noch der Iran das Land der Rosen- mit den Blüten schmück der Eingebo rene dort seine Gärten und Höfe, seine Säle und Bäder, und in feurigen Versen besingt Hafis die Rosen von Schiras/ Von dort trat die vielblättrige Rose ihren Sie geszug westwärts an. Die Babylonie oerherten sie so sehr, daß die Männer ihre Stöcke, wie Herodot ließe». Mit den nach Westen wandernden Völkern Vorderasiens gelangte die Rose in das ganze Mit telmeergebiet, dann erschien sie in der ältesten Dich tung der Griechen. In den Gärten

des Midas wuchs schon die sech- ,zigblättrige Rose,' deren Duft, wie uns Strabon er zählt, den aller anderen Arten übertraf. Sie war die Blume der Liebesgöttin Aphrodite die! sie selbst , aus dem Blute des sterbenden, Adonis erstehen ließ. Es ist merkwürdig, wie lange sich auf anatolischen Boden diese Sage, wenn auch infolge des Wechsels der Religionen in etwas veränderter Form, erhielt. Da erzählt uns Ghislain de Busbek, den der deutsche König Ferdinand 1334 an den Sultan Suleiman

ll. zu Friedensunterhandlüngen ìnach Amasia geschickt hatte, daß kein Türke ein Ro- senblatt auf der Erde liegen lasse, da die Rose aus Mohammeds Schweißtropfen entstanden sei. Es. ist die alte Adonissage in anderer Auffassung. Schon in ältesten Zeiten oerstand man aus der Rose duf tende Wasser und Oel herzustellen, die in den Ha rems der kleinasiatischen Despoten zu den täglichen Bedürfnissen, gehörten. Die Liebesgottin salbt Hektars Leiche mit dustenden Rosenöl. Archilochos, der älteste griechische Lyriker, besingt die Rose

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 23.07.1934
Physical description: 8
ist seine „Missa solemnis' (auch mtt Orchesterbesetzung), die auf den meisten größeren Thören Deutschlands und Oester- reichs oufgefühtt wird. Auf derselben Höhe steht sein „Te De um' op. 50 und sein großes Requiem, sowie die Missa solemnis II und Motetten, z. B. Miseremini. Er war zugleich „praktischer' Komponist, das bezeugen feine a und trugst mit Recht mein ganzes Vertrauen. Ich will, daß Du weiter es tust, um Rose willen und ich bitte Dich, Rose im Leben edr Helfer zu sein. Sieh, lieber Hans, als ich Rose

an meine Seite nahm, da glaubte ich, noch jung zu sein und ein Recht auf die Jugend zu haben, aber ich war alt, und das Schicksal korrigierte meinen Fehler. Und es war wieder richtig. • Und da es mich jetzt wegnimmt nach der un vergeßlich schönen Glückszest, trotz allen Schlägen, die mir nicht erspart blieben . . . immer ist es richtig und gut. Ich denke an Rose, die glücklich werden soll und jetzt im Leben das Glück finden soll, das ihr der alternde Mann nicht geben konnte. Rein ist sie zu mir gekommen

und unberührt habe ich sie verlassen. Hans, aber eine Gewißheit nehme ich mit in den Tod, die Gewißheit, daß Rose nicht allein stehen wird, denn Rose hat immer Dich geliebt, selbst wenn sie es nicht wußte, wenn sie sich darüber nicht klar wurde. Hans, hast du Rose lieb? Dann nimm sie und trage sie im Leben und alle meine Wünsche sind erfüllt. In Liebe und Freundschaft Dein Herbert Arndt.' Hans las den Brief, las ihn immer wie der, sein Gesicht wurde von dunklem Rot überslutet. „Rose . . . liebte

ihn!' Da, erst in diesem Augenblick, da wurde alles klar vor seinen Augen und er wußte, was er vordem nie gewußt hatte — Rose liebte ihn — und er hatte sie geliebt, sein ganzes Leben lang. Und jetzt sollte er Erfüllung finden. Er sah sie mtt glanzenden Augen an. Faßte nach ihrer Hoaü». „Rose!' Sie startte $n an, in seeliger Verwirrung. „Hans!' „Rose, lies den Bttef, und dann . . . dann sag' mir ein Wottl' Sie nahm den Bttef des Toten und las ihn. Ihre feinen Hände zittetten. Dann barg sie den Kopf

in den Händen und weint« und schluchzte. Hcms stand aus und trat neben das ge liebte Weib. „Rose!' Da sahen ihn zwei Augensterne voll Liebe und Hingabe an. „Rose, sag' mir ein Wort — nur ein Wort — darf ich dich nehmen und mit meinen starken Armen durch das Leben tragen? Ich habe dich geliebt mein ganzes Leben lang, und hab's doch selber nicht gewußt, w i e ich dich liebe, kleine, liebe Rose!' Da lag sie an seinem Herzen und umschlang ihn unter Lachen und Weinen. „Du. . Du . . mein lieber, geliebter Hans

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 22.04.1910
Physical description: 8
, man lebe auf der Erde und nicht in einem Narren- müssen! War denn das möglich, war das wirklich möglich? I'aradiese; Rose hätte Schultern und Arme, die sie zeigen könnte War dieser schreckliche Mensch, der so sonderbar sprach, der lind den Männern zur Freude, den Damen zum Neide auch Dr. Helmer der verflossenen Wochen? Hatte wirklich er, er sie Rciqen müßte, wenn sie Blut und nicht Ol in den Adern fließen eben um die Taille gefaßt, er, der sie in den vielen schönen Made — und wozu hätte sie den teuren

. „Die rasche Art Ihrer Tante hat Sie erschreckt', sagte Mädchenhafter Schüchternheit, Schmelz, Anmut und Bescheiden- er. Er nannte den Zynismus, vor dem ihr graute, rasche Art, Mcit zu sprechen, sei auch höchst altmodisch und tauge daher und er hatte schon daran gedacht, sie zu heiraten, er hatte mit Ducht mehr in die Jetztzeit. Rose erklärte, sie werde weder den ihrem Gelde gerechnet, um sich in der Hauptstadt etablieren zu Danen noch den anderen Vorschlag berücksichtigen, sie sei alt

ge- können. Die widerstreitendsten Gefühle kämpften in ihr, aber I mg, um für ihre Toilette selbst zu sorgen, und erbitte sich da- der Zorn überwog zehnfach jedes andere Empfinden. Sie schluckte Iher völlige Freiheit. Ein Sturm der Entrüstung folgte dieser tapfer ihre Tränen hinunter, entledigte sich rasch der Konzert- Icnergischen Erklärung, und erst als Rose sagte, sie würde unter toilette iznd hatte eben noch Zeit, ihr graues Hauskleid über feiner Bedingung das Konzert besuchen, wenn man ihr in dem zuwerfen, als Tante Jean

mit Ungestüm an ihre Türe pochte. lAnkte nicht völlige Freiheit gewähre, ließen sie ihr zwar den „Na, hast du noch nicht ausgetrotzt, prüde Prinzessin? Mach iMllen, nörgelten aber ununterbrochen weiter, so daß Rose alle doch auf und komm endlich, wir können den Wagen nicht so iLust zu dem Konzerte, auf das sie sich so sehr gefreut hatte, lange warten lassen. »verging. Als aber der Abend endlich da war und Rose vor Rose öffnete. Iben Tanten erschien, im einfachen, aber eleganten Kleidchen „Herr Gott

Tadel unausgesprochen ließen. Als Rose aberihre „Larifari. Was soll das heißen. Mach schnell weiter, wir »Handschuhe anzog, kam Dr. Helmer, um die Damen abzuholen, haben höchste Zeit, ins Konzert zu kommen . . wer soll deinen I „Lieber Doktor', rief ihm Tante Ann entgegen, „sieht sie Klavierpart übernehmen? Die Nummer müßte rein wegfallen.' Inicht aus wie Aurora, die Göttin des Morgenrots, die mit . „Das schadet nicht... geht nur, wenn es euch Vergnügen »glänzendem Gespann, die Fackel in der Hand

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 06.04.1937
Physical description: 6
von là den Stadtbehörden, den staatlichen InMiü! Aschen Würdenträgern, den Rektoren I Her Universitäten Italien» und den Vor- Roma, 5. April Gestern vormittags erfolgte in der Kapelle Paolina im Quirin«! mit feierlichem Ritus die Ueberreichung der „Goldenen Rose' an I. M. die Königin und Kaiserin Elena. Bereits am Vortage erfolgte die Uebertragung der Goldenen Rose aus dem Vatikan in die Nuntiatur in der Via Nomentana. Um 4 Uhr nachmittags fuhr die päpstliche Auto kolonne vom St. Damasus-Hose ab; im ersten Wagen

befanden sich die päpstlichen Kämmerer Graf Caracciolo di Formo und Gr. iW Vignali, im zweitey Marchefe Sacchetti, der die Goldene Rose trug, und Möns. Misurata, Auditor der Nuntiatur, im dritten die päpstlichen Zeremonien meister Möns. Dante, Grano und Cav. Belardo. Um Uhr traf die Goldene Rose bei der Nuntiatur ein. Nuntius Möns. Borgoncini Duca, angetan mit Talar, Rochett» Mantèllata und Mozzetta, mit dem Brustkreuz und dem Großkreuz des Mauri- . tius- und Lazanis-Ordens, ging dem Marchese Sacchetti

, entgegen der, begleitet von den hohen ^.Würdenträgern, die Goldene Rose in den Thron- saal und von dort in die Nuntiatur-Kapelle trug und sie dort auf der Evangelienseite des Altares aufstellte. Me Anwesenden knieten sich nieder und der Nuntius betete die Lauretanische Litanei und das Oremus von Maria Verkündigung vor. Vor der Nuntiatur waren inzwischen drei kgl. Hof-Automobile eingetroffen, um den Apostolischen Mntius abzuholen, der sich in Begleitung des Marchese Sacchetti zu Ihren Majestäten

dem König und der Königin begab und ihnen die päpstlichen Schreiben überreichte, die ihn als außerordentlichen Beauftragten für die Ueber reichung der Goldenen Rose beglaubigten. Auf dem Quirinalplatze hatte sich eine große Menschen menge angesammelt, um die Vorfahrt des Nuntius zu erwarten. Dieser wurde vom ersten Zeremo nienmeister in den Thronsaal geführt, wo bereits der Hofstaat um das Herrscherpaar versammelt war. S. M. der König-Kaiser trug Parade- Uniform. Ihre Majestäten empfingen von Nuntius

die Beglaubigungsschreiben, die folgenden Wort laut hatten. Das Breve an den König und Kaiser „An S. M. Vittorio Emanuele Ul., erlauchten König von Italien und Kaiser von Aethiopien, Pius XI., Papst. Unser vielgeliebter Sohn in Christo, Gruß und Apostolischen Segen! Das ur alte Haus Savoyen, dessen jahrhundertelange Geschichte von soviel Ruhm erstrahlt, erfuhr von den römischen Päpsten mehr als einmal die hohe Ehrung durch die Goldene Rose. Wir nun, denen die christlichen Tugenden Ihrer erlauchten Gemah lin, ber Königin von Italien

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 03.06.1910
Physical description: 8
Mo blickte stumm und finster vor sich hin,: er war noch - ,u sehr von den Ereignissen der letzten Zeit und dem Schmerz um seine Frau hingenommen, um anderen Tatsachen das richtige Interesse entgegenbringen zu können. Er nickte nur und mur- meltc: „Zwei Wochen, nun, in Gottes Namen, zwei Wochen.' Kapitel. . V . / -. „Pipo, laß das sein, das kannst du nicht. Du köpfst.die Blumei ^ja alle, anstatt sie mit langen Stielen abzupflücken; die ; kann Rose ja gar nicht zum Kranze verwenden ' Der kleine

ihre Schürze voll Laub werk und Waldblumen neben Rose aus, die auf einem Baum stumpf saß und einen großen Kranz für Muttis Grabhügel wand. „Der muß in einer Stunde fertig sein', erklärte Dalli dem eben wild daherstürmenden Bertold; „denn Tante Ann sagte, in einer Stunde ungefähr fährt der Milchmann nach Wien, und der wird den Kranz mitnehmen, damit er noch frisch auf Muttis Grab kommt.' V, .Ach, in einer Stunde schon'> rief Bertel, „da muß ich nachsehen, ob Herr Michel wohl die Pferde füttert

Mirr t M versorgt und aufgehoben und hatten geschäftlich, der Früh- !^Ä?lson wegen, sehr viel zu tun. Bertold besuchte die Schule ^ !n , und Jsas und Dallis Unterricht hatte Rose einst- 'händig übernommen; auch mit Pipo begann sie Vor- I3Ü ? ^ machen,. da er mit nächstem Herbst zur Schule kam. Im,!!. zwischen Spiel und Arbeit unendlich rasch; l cy machte man Ausflüge in die herrliche Umgebung. - > Ann war die liebenswürdigste Wirtin^; sie war.wie - ^ gewandelt und hatte alle vier Kinder

, ja. P-n? dann so rasch wie möglich wieder fort zu kommen, »Tienp?« dachte gewöhnlich - zwischen Tür und An'°l Aliqen» r? kehrte der Behausung der ^Tante mit ^ttsuck-. wieder den'Rücken. Jsa hatte einige schüchterne diese der Tante allerlei zu erzählen, da schnitt ihr ^ . uial.mitten im Satze das Wort ab mit der bissigen 'Du brauchst nicht so freundlich zu mir sein, es ist ^ ^tze dich doch.nicht in mein Testament.' Äsa die Tant? '<' Zwischenfall ganz bestürzt Rose, und die ersuchte Zerdrück?» 6^^n Bemerkungen

doch vor. dem Kinde zu ^danken ^ verstünde das gar nicht und käme auf allerlei * Glaub doch nicht, daß die so dumm ist, ^ gar nicht danach aus, die weiß ganz gut, daß Geld groß geschrieben wird, dürfte keine^ Kaufmannstöchter sein— übrigens, wenn du° glaubst, ich verderbe dir an dem Mädel etwas, dann schicke sie einfach nicht mehr zu mir herauf, ich kann den Gutenmorgengruß ganz leicht entbehren.' Schickte Rose die Kinder aber einmal wirklich nicht hinauf, dann tobte sie wieder über die taktlose Bande, die sich's

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 13.09.1924
Physical description: 10
, starb. Durch Agnes, eine Base Peters, kam der Hof «n Vi« Stasnvifl. da sie Mit Joh. Stampfl. Richter von Gufivaun, lsich verheiratete. 1421 >kam der Hof (wieder durch Verheiratung) an die Herren von Maierhöfen. — Dom Hos Putzes ist der Umstand zu eigen, daß für ihn Rose s erster Heiratsantrag. Eine Sommevgsschichite von Paula Mart-T itz. Roife-Mjarie stählte MHzelhn Jahre. Sie ging an ebnem schönen, heißen Sommertag mit ihrer BabslvläPche unterm Ämn zur Schwimmschule. Seit ihrer Kindheit mar

sie in Meran; 'Vater Mußte hier sein, der Gesundheit wegen. Vater war vor einem Lahr gestorben, mm zogen sie weit heraus aus der Stadt, nahe an die For- sterstraße; da waren die Wohnungen billiger, aber der Weg zur Stadt weit und zur Bade anstalt «Mos lang. Damals ging noch keine Tram: nur dem Post-- und Stellwageih der aus dem Wmschigau kam, Voninte man begegnen^ hie und da auch wohl einem kleinen Bauerngefährt: Rose wußte jedesmal die Augen schließen — denn vor Staub war dann nichts zu sehen

. Der Weg dehnte sich und Rose sann. Warum wohnten sie nicht mehr in der Stadt? Wo es so Mm war, in dem kleinen Haus oder an der Promenade. Ja! Das war damals, als Vater noch lebte, da die Rosen um das Häuschen rankten und die Schwalben mrterm Deich ihr Nest bauten. Mutter hatte eine karge Pension. Roses Bvuder war in Wien auf der Schule. Und sie lobten nun hier draußen und lfparten Am Havtse war ew kleiner Garten, an diesen dachte Rose gerne. Blaublülhender Rosmarin, brennende Liebe wuchs darinz, nahe

dem Holz, zäun standen vielfarbige, steife Georginen^ Son nenblumen und über ihn seibist wucherten feu rige Bohnen. Bunte frühe Astern, Goldlack, volle rote Nelken waren dort und ein riechendes Kräutlein; dieses durste in einem Bauerngarten niemals fehlen-. Die kleinen« Beete kränzte jun ger, kurzgeschorener Bux. Rose besaß auch eines davon;, dort zog sie dunkle Veilchen und Resieden», die liebte ne. Auch einen kleinen Rosentdaum hatte sie Hierher verpflanzt, den Aater selbst veredelt

. U«d bei jeder Rose, die daran erblühte, mußte sie an Bater denken. Ghnsllchtig wartete sie, bis die ersten sich er- Wossen. Die brachte >ske dann auf Vaters Grab nach Mermu, Wßte sie, steckte sie in den mmlken- den dichten EM am Kreiug und sprach wohl leise: Von deinem roten Rosenbauml Äiuch ein «kleiner, pläiischenOer Brunnen stand »m Garten mit Holzröhre, in dessen Rinne die Bäuerin vom Haus morgen!» täglich den Salat roulsch. 'Und wenn nachts der Brunnen vauWe, lag Roman ostmaLs wach, dann -fang

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Volksbote
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Page 2 of 8
Date: 18.02.1937
Physical description: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 14
Date: 03.05.1911
Physical description: 14
Mittwoch. 3. Mai 1S11 .Meraner Zeitung' Nr. 53. Seite t3 Roman von Wilhelmon Trotha. ' ^ (Nachdruck „Na seid nur ruhig, Fräulein. ES wird ntcyr allzu schlimm werden' mit dem Alten. Ihr, Sie Rose und der'Onnen seid ja die einzigsten Zeugm und da könnt Ihr ja sagen. — Ja das ist Eure Sache, aber wir alle können den Jähzorn des Alten bekunden. Ein Verbrecher braucht er darum nicht zu sein!' F .Ihr habt recht; ich danke Euch für Euren freund lichen Rat, er soll mir als Richtschnur bei der Sache

heulenden Wind. .. Leise ging die Tür auf und Rose kam bleich und müde herein. - - . ^ Als sie. aber daS Gesicht Onnens sah, färbten sich ihre etwas hohler gewordenen Wangen höher und lächelnd schritt, sie auf den Geliebten zu. ' -Fühlst Du Dich heute ein wemg stärker?' .>Er nickte freundlich und zog sie zu sich hernieder. . „Sei nur ruhig, mein Herz. Ich werde schon der Gerichtskommission sagen, wie es war und der Vater wird dann bald wieder , freikommen!' „Gott gebe es,' seufzte sie und setzte

sein, jo ist der Große da, der sorgt schon für uns! ' Rose war daraufhin wieder ruhiger geworden und hatte überhaupt im Lause der langen Wegezeit einen Teil, ihrer früheren Zuversicht und Energie wiederbekommen, wozu auch nicht wenig ihre Ver nehmung vor Gericht beigeträgen hatte, die an scheinendere. Mnstige Wendung nn der Lage des Vatershervorgerufen' hatte. Nach- Schluß der verschiedenen Termine hatten ihr die^einzelnen Richter schon versichern können, daß der Vater keiner harten Strafe entgegengehe und die Sache

als>fahrlässiaer. Waffengebrauch aufgefaßt werden müsse, falls nicht Onnen Tomsen schwer be lastende Aussagen^.mache.. Davor aber.bangte ihr nicht, denn Onnen war stets nur der Ansicht ge wesen, daß der Vater in der ganzen Sache sich in Halb unzurechnungsfähigem Zustande befunden.habe nnd ihm der Revolver, den er stets bei sich getragen habe, versehentlich -losgegangen sei. —' . Heute Abend fühlte Onnen sich bedeutend wohler, und so. wollte er sein schuldbeladenes Gewissen vor Rose befreien, denn er konnte

es noch immer nicht verwinden, daß er so schwach gewesen war, damals sich vorzunehmen? zu desertieren. ' . „Rose.' > '. . „Du willst Onnen?' ' . ' ' ^ Äv^Jch habe Dir nöchs! etwas zu beichten/ ' -.Du — mir?' ^ «Ja Rösi, komm einmal her, aber versprich mir, ^chtLhöse-iDfMkWMeül, denn M schlechte? Tat^z die ich.begehen wollte, galt nur unserem Glück, für DiA meiw geliebtesWädcheii, wollt'- ich sie tun!' ' »Ei ^ so sprich,''mein Onnen,' da bin ick aber >leugierig, was Du für mich „Schlechtes' tun 'wolltest

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 10.10.1926
Physical description: 8
Hab' ich doch nicht.' Hühner. „Sie sind doch Zoologe, Herr Doktor, sagen Sie mir doch, «wie man Me «von jungen Hüh nern unterscheidet?' „An den Zähnen.' „Hühner haben doch keime Zähne!' „Ader ich!' Die Rose als Slume der Liebe Studie von Fritz Leutenthaler. Zur Zeit, wo es die Menschen alljährlich hinaustreibt in die neu ergrünende Frühlings- slur, wo es auch in ihren Herzen wärmer wird, so wie in der ganzen erwachenden Natur, in der es ringsum knosvet und sprießt, blüht und duf tet, zu den sonnigen Tagesstunden

, der sie als zarte, sinnige Spende, als schüchternes Ge ständnis seiner Liebe, der geliebten Jungfrau weiht: darum gilt auch die Rose allgemein als die Blume der Liebe, als ihr geheiligtes, dufti ges Symbol! So kann es uns auch nicht Wunder nehmen, wenn das Volk die Heimat der Rose in das Pa radies verlegt, obwohl Zentristen der Voden ist, von donr sie ihren Sivgesgug durch alle Länder der Erde antrat. Schon bei den ältesten Völkern findet sich der Rosenkultus ausgeprägt, l'°i den Iranern. Indern, Babyloniern

, Aegyp ten und Griechen; allen ist sie ein Symbol der Heiligkeit und Schönheit, des unvergänglichen kiebesreizes! «Vom ìNvrgenlìanè- verbrekete sich die Rose über Italien in die anderen Länder Europas »nd wtt'.^e im Laufe der Jahrtausende für die gk..„c Welt jene Blum«, die als Symbol der Liebe altorts gebraucht wurde. Die phmitasie- reichen und genußsüchtigen Römer machten die Rose zum Sinnbild fröhlichen Verkehrs, bedeck ten mit ihr die Tische bei den Gastmählern, schlangen sie als Kränze

um das Haupt der Kna ben, die die Pokale mit Wein füllten, sowie um die Stirnen der Tänzerinnen, die nach oer Tafel die Gäste unterhielten. Unter Kaiser Nero dann erhielten auch die Gäste Rosenkränze aufs Haupt gedrückt und sie konnten sich in Rosenwasser Hände! und Angesicht erfrischen; der Festival war ebenfalls über und über mit Rosen geschmückt. Auch bei den alten Germanen war, wie bei den meisten anderen Völkern des Altertums, die Rose das >Lkhàmbol und die Jungfrau gab dem Geliebten eine rankende

Rose zum Zeichen, daß sie sich ihm anschmiegen wolle, wenn er ihr Halt uno Stütze gewähren würde. Die Frauen gaben den ausziehenden Kriegern Rosenknospen, mit auf den Weg, damit diese sie vor den Spee ren der Feinde schützten. Auch bei allen Festlich keiten dienien die Rosen als sinniger Schmuck, soweit die Feste mit der Blütezeit der geliebten Blume zusammenfielen. St» war also den Ger manen die Blume des Lebens und der Liebe, die so lange sie blühte das Herz aller Menschen er freute

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 17.06.1910
Physical description: 8
auch schaudernd an Alice denken, die gar keinen Blick für Naturschönheiten hatte und ihn immer unsanft mit einer banalen oder gar zynischen Bemerkung aus allen Träumen riß. Rose dagegen stand zwischen den beiden. Auf ihrem Gesichte laq deutlich, was sie empfand; sie konnte auch ihrem Entzücken, ihrer Bewunderung Worte leihen; aber schon in der nächsten Minute konnte sie erzählen, daß es mit tags gefüllte Tauben gebe und Walderdbeeren zum Dessert. Es stieß nicht ab, es verletzte nicht — man war nur immer rasch

freuen in seiner Gesellschaft. Daß solche schöne Zeit ein Ende nehmen mußte! Niko empfand einigermaßen verwundert, welches Leben, welche Anregung Peter ins Haus brachte; ^a, nicht nur die Kinder waren eitel Freude und Jubel, auch Rose war wie um gewandelt: sie ging so mehr aus sich heraus. Er beobachtete plötzlich mit merkwürdig unbehaglichem Empfinden die beiden: wie das vertraut tat, wie das verständnisinnige Blicke wechselte! Und es war ihm eines Tages, als erwache er aus einem tiefen Traum

noch jedem Weibe gefährlich werden! Er beobachtete einmal die zwei, als sie sich allein glaubten, und da kamen ihm wieder Zweifel; sie taten da gar nicht ver traulicher als in Gegenwart anderer. Diese Zweifel quälten ihn und er beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen — einfach Peter direkt darum zu fragen. Es war nach Tisch. Die Kinder hatten eben das Zimmer verlassen, um sich auf der Wiese zu tummeln, und Rose be reitete in einer kleinen Kaffeemaschine den Mokka. Die Brüder hatten sich Zigarren angezündet

auf den Tisch. Der Brief war nach Wien adressiert und von dort hierher geschickt worden. Rose hatte einen Blick darauf geworfen, und alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen; mit unsicherer Hand goß sie den Kaffee in die Tassen; sie sah noch, wie Niko ohne die ge ringste Erregung den Brief vom Tische nahm und ihn ruHig entzweiriß, dann packte sie die Karte für Jsa und huschte damit lautlos zur Tür.hinaus. > Niko aber erhob sich, entzündete ein Streichholz und steckte beide Briefhälften in Flammen, warf

sie dann in den großen Kachelofen, hockte davor hin und sah zu, bis das letzte Stückchen in Asche verwandelt war. Peter beobachtete scharf jede seiner Bewegungen; er mußte an sich halten, um nicht laut aufzujubeln. So hatte sie's also doch zustande gebracht, die Rose, so hatte ihr ruhiges Beispiel doch gewirkt und ihn zur besseren Einsicht gebracht! Die Freude und die Befriedigung lag ihm so deutlich auf dem Gesicht, und der Blick, mit dem ihn der Bruder ansah, als er wieder zum Tisch zurückkehrte, war so sprechend

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 15.01.1930
Physical description: 8
Sie un besorgt sein. Wir werden uns hoffentlich bald Wiedersehen. Und nun noch eine Bitte! Ent hüllen Sie mir das Gehimnis Ihres Zauber ringes mit der Rose!... Bielleicht offenbaren sich dabei Zusammenhänge zwischen Haus Glonn und Marshall — und einer gewissen Rose-Mary...' „Ach, wenn das wäre!' rief Otto Heinrich erfreut und nahm neben ihr auf der Bank Platz. „Die Chronik unseres Ge schlechtes.' fuhr er fort, „berichtet von einem Ritter Christoph v. Weinberg, der auf einem Kreuzzuge mit zwanzig Getreuen

heim ins deutsche Land,... Sänger und Dichter haben diese heroische Tat verherrlicht und so gelangte die Heldenmär auch zur Kenntnis des Heiligen Baters nach Rom. Der Papst, entzückt über diese Heldentat und so hohe Frauentugend, verlieh ihr als höchste Aus zeichnung, die nur Fürsten zuteil wurde, die goldene Rose... Dieses kostbare Geschenk wirb heute noch als höchstes Kleinod in unserer Familie aufbewahrt und seit jener Zeit führen wir die goldene Rose im Wappen.' Rose-Mary deutete ans

ihre goldene Rofe auf ihrer Brust und sagte lächelnd: „So sind wir also Schicksalsschwesiern, Ihre Ahnfrau, die Türkenbezwingerin, und ich, die Siegerin bei dem Rosenfest?' „Nicht doch', erwiderte Baron Glonn. „Ihr Schmuckstück ist ein Schönheitspreis — dis goDene Rose des Papstes aber — ein Tugend- preis; das ist der große Unterschied.' „Ach,' rief Rose-Mary übermütig, „bei einer Tugendkonkurrenz wäre ich leer aus gegangen, denn ich bin ein Ausbund von Fehlern und Bosheiten. Daher gelüstet es nrich

auch nicht nach der goldenen Rose von Rom —' „Auch nicht nötig,' ging der Baron auf ihre neckische Rede ein, „Sie sind ja selber; eine Rose —' „Aber mit viel Dornen dran,' lachte sie«! „Vielleicht bricht die Zeit die Dornen ab,, so daß Sie nach dem Schönhettspreis auch' des Tugondpreifes der goldenen Rose würdig, werden...' „Wer weiß, ums die Zukunft bringt!' vev-j setzte sie nachdenklich. „Erzählen Sie mir doch; noch mehr von der goldenen Rose...' „Gerne. Die Rose aurea ist eine vom Papste am Sonntag Lätare als Sinnbild

Christi der „Blume des FeDes' geweihte! Rose aus Gott», reich mit Edelsteinen besetzt., Nach der Weihe trägt sie der Papst in feier licher Prozession, begleitet von den Kardi nalen, durch die Peterskirche, um sie dorm einer hohen Persönlichkeit als höchste Aus zeichnung für besondere Verdienste zu> schenken, damit sie „in aller Tugend geadelt; werde'. Daher heißt sie auch die „Tugend-, rose', und Fürsten, Könige und Königinnen, rechnen es sich zur besonderen Ehre an, men»' sie mit diesem Preise

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.02.1926
Physical description: 4
Hello, der mehr Wunden als Falten im Gesichte hatte, wurde an diesem Tage die Ehrenmedaille für lange, treue Dienste zuteil. Dar Kapitän des „Heron' hatte ihn denn auch zur Tafel geladen, wo er soviel von seinen Heldentaten erzählte, daß sich die junge Bohnentönigin — Marie Rose war ihr Name — nicht genug darüber wundern konnte. Marie Rose streichelte die Hände des alten Seemannes und das Herz des alten Seebären pochte bei diesen Liebkosungen ebenso laut und erregt, wie bei der Ver leihung

der Ehrenmsdaille. Doch am Tage nach ihrer kurzen Regent schaft war die kleine Ex-Bohnenkönigin sehr „Seien Sie unbesorgt. Mademoiselle,' tröstete Pierre Hello, „wenn dem „Heron' je ein Unglück zustoßen sollte, so halten Sie sich nur an meinem Gurt fest — so — und da hoff' ich, mit Gottes und meines traurig und namentlich, sodaß W ber alle Seewolf vor sie hinstellte und Marie Rose unruhig und kummervoll ansah, wie ein udel, der seinen Herrn weinen steht. Ge rührt von so viel Teiln<chme, erzählte die kleine

Kreolin d^m alten Matrosen von einer Begebenheit, die sie vor kurzem erlebte und deren Erinnerung sie heute besonders be drücke. In Martinique hatte Marie Rose einer alten Negerin, die für eine Hexe und Wahrsagerin galt, oft heimlich Brot in den Wald getragen, und das alte Negerweib hatte ihr prophezeit: „Gutes kleines Fräu lein, ich habe gesehen zu den Wolken einen großen Kondor hoch steigen, — sehr hoch — mit Rose im Schnabel — Rose bist du — du sehr unglücklich, —« dann Königin — dann großer Sturm

— dann sterben!' Und h^its nach dem fröhlichen Feste mußte Marie Rose der seltsamen Prophezeiung der Alten gedenken. „Gestern war ich nun Königin!' sprach Marie Rose traurig, „ich erwarte jetzt nur noch den Sturm, der mich tötot.' patrones Hilfe sollen Sie so sicher ans Lar gesetzt werden, wie eine durch einen Drei master bugsierte Goelette.' Bedeutend getröstet durch die treuherzigen Worte des Matrosen, belohnte sie ihn da durch, daß sie eine Ballade sang, die bis da hin noch niemand vernommen

hatte. Nach wochenlanger Fahrt rief die Wäche des „Heron': „Land!' Die Abschiedsstunde schlug und der Ab schied fiel der jungen Kreolin und dem alten Matrosen unendlich schwer. „Ich werde immer Euer gedenken und Euere Schuhe stets als eine Reliquie ausbe wahren', sprach Marie Rose tröstend zu Pierre Hello, der «sich mit «dem Mcken seiner schwieligen Hand «die feuchten Augen trock nete. Er antwortete topfschüttelnd: „Ach, Made- moiselle, Sie gehen nach Paris, da finden Sie neue Freunde, die Ihnen nicht Zeit lassen

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 09.10.1922
Physical description: 8
?' fragte er mit seinem hellsten Lachen. „Um keinen Preis!' sagte sie tief aufatmend. „Du bist also sehr glücklich?' „Ach Dick —lieber Dick!' Er küßte ihre Hände und strich ihr dann sanft das Haar aus der Stirn, und seine sonst so lachen den Augen blickten ernst und zärtlich. „Mein süßes Herz, wie lieb.ich dich habe. Und nun komm zu Mama und Gladys, sie werden warten.' Arm in Arm gingen sie ins Haus zurück. . Mistreß Garring und Gladys waren wirklich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Marie

wieder ein traten und sich als Brautpaar vorstellten. ^ Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und sei mir eine liebe.Tochter,' sagte sie. hatte mit einem lieben Lächeln und seuchtschimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie gangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gesehen. Deutschland nicht ohne Sie verlassen.' „Auf keinen Fall,' bestätigte

Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe.' /,Doch, Gladys, ich hbae Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Ansang an so lieb und' freundlich entgegengekommen.' das Herz doch ein wenig weh, und in heißer Sehn suchtdachte sie an Hans Dernburg. Ihr selbst wuroe ja nie ein gleiches Glück erblühen wie ihrer Freun din Rose-Marie.— .. Als sie im Geschäftshaus ankam, begab ne nc? zuerst in das Kontor von Mister John Garring, oer

sie am Schreibtisch begrüßte. . . y./ „Nun, Gladys, was führt dich jetzt noch hierher - Sie trat neben ihn und legte ihm kindlich zu- Gladys zog Rose-Marie an sich. ! traulich den Arm um die Schultern. . , „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb.! „Onkel Garring, ich bin gekommen, um dir etwa Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freundschaft schließen. Wir sageil uns du, liebe Rose-Marie.' Sie küßten sich einander herzlich. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose

diplomatisch bei, daß er Schwiegervater ihn genau genug, um Ihnen gratulieren zu können.' geworden ist.' Gott wolle ^hnen beiden ein wolkenlose^ Glück Gladys nickte Rose-Marie beruhigend zu. schenken.' Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, teure Gladys, in: Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien gekommen.' ' „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns ge „Jch gebe dir mein Wort, Rose-Marie

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Dolomiten
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Page 1 of 8
Date: 03.02.1937
Physical description: 8
des Parteisekretärs haben sie eine Partie Olivenöl gehamstert.' Die „goldene Rose' für die Königin und Kaiserin Der „Osseroatorc Romano' vom 1./2. ds. be richtet: „Wie wir erfahren, hat der Heilige Vater Pius XI. geruht, Ihrer Majestät der Königin von Italien und Änifcrht von Aethiopien als ein neues Unterpfand warmer väterlicher Glück wünsche zur Vierzigjahrfeicr der Vermählung Ihrer Majestäten und als glückverheißendes Vor zeichen für das Wohlergehen des Hauses Savoyen die goldene Rose zuzuwenden. Die Weihe

wird den alten Gebräuchen gemäß am Sonntag,,Lä- tare'. dem vierten in der Fasten, am 7. März stattfinden.' Somit wird der Heilige Vater am 7. ds. die goldene Rose weihen, die dann dem Hcrrschcr- paare vom Apostolischen Nuntius Monsignore Borgongini Duca überbracht werden wird. Die Uebergabc wird jedoch voraussichtlich nicht am 7. März erfolgen, sondern wahrscheinlich gleich nach Ostern, und zwar in der Hauskapelle des Quirinals und nach dem altherkömmlichen Zere moniell, mit welchem die Feier der heiligen

Messe verbunden ist. Das Ereignis gewinnt eine besondere Be deutung durch den Umstand, daß es das erste Mal ist, daß die goldene Rose einer Königin von Italien zugedacht ist. Bis- ber hatte Vius XI. die goldene Rose 1023 der Königin Viktoria von Spanien und 1025 der Königin Elisabeth von Belgien anläßlich der silbernen Hochzeit überbrinaen lassen. Bei der „goldenen Rose' handelt es sich in Wirklichkeit nicht um bloß eine goldene Vlume, sondern um ein ganzes Büschel goldener, mit Edelsteinen

besetzter Rosen, deren eine mit Moschus und Balsam gefüllt ist. Das Rosen- büschcl steht in einer fein ziselierten und ver goldeten Silbervase. -Die Wp h e der goldenen Rose wird, wie schon gejagt a i. vierten Sonntag in der. Fasten vor- gcnom jf i. Sie erfolgt in der Prioatkapelle des Papstös^in Anwesenheit weniger Prälaten und des Herrn/der dazu ausersehen ist. das kostbare Geschenk dem. Empfänger zu überbringen. Die Ueberreichung '»r goldenen Rose hingegen er folgt in der O.fentlichkeit

und mit großer Feierlichkeit. Die goldene Rose hat eine bereits taufend- e rige Geschichte. Zuerst wurde diese Einrich- g unter Leo.IX. im Jahre 1049 erroäljnt. Ursprünglich wurde die goldene Rose vom Papst am Sonntag Lätare bei der Prozession getragen. Seit dem 11. Jahrhundert wird sie als Ehrung verf' naci. digt«. schenkte er die goldcm von Angers. Die Päpste wandten die goldene Rose als Ehrengabe Herrschern, Prinzen, Wall fahrtsorten, Städten zu oder auch Heerführern, die sich um die Christenheit verdient

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 24
Date: 23.04.1911
Physical description: 24
Mützenbänder flatterten mit den Locken des jungen Mädchens im Gepeitsch des Windes um die Wette. Von der Unterhaltung war nichts zu hören, denn die kaum den Lippen entschlüpften Worte trug der Wind davon und jagte sie dem brausenden Meere zu, das mit seinem Getöse alle andern Laute ver schlang. Der junge Mann neigte sich zu seiner Begleiterin und fragte sie in schreiendem Tone: „Also Rose, Du hast mich noch eben so lieb, wie damals, vor drei Jahren, ehe ich aus die lange Reise ging?' „Wie kannst

. Nach einer Pause fuhr der junge Mann, ihre blonden Kraushaare streichelnd, fort: „Recht hast Du, Rose, aber sieh, es geht so schlecht in der Welt zu, und neulich, erst haben sie mir einen meiner liebsten Offiziere von nnferm Schiff im Duell .totgeschossen, weil ihn seine Frau hinter gangen hat, während er im fernen Lande war. Ja siehst Du, da soll man nicht manchmal verzweifeln? Und sie war doch so schön, die junge Frau und so engelsgut sah sie aus. Ich sah beide noch mit einander fröhlich scherzen

, wie sie am Tage vor unserer Ausreise an Bord war, und dann hat sie beim Abschiednehmen gar so herzbrechend geweint und jetzt, ja jetzt liegt er, der doch gar nichts dafür gekonnt hat, unter der Erde — nicht einmal ein ehrliches Seemannsgrab konnten wir ihm draußen auf schäumenden Wogen geben — na und sie, nun sie ist jetzt eine sehr lustige Witwe geworden!' Er sah stumm vor sich und drückte seiner Rose die verstohlen ihm zugeschobene Hand. In dein Drucke fühlte er, daß er unrecht hatte, sich um seine Rose

hat sich zu weit mit dem Manne eingelassen und kann ihn schwer losbekommen,' fügte das junge Mädchen traurigen Tones hinzu. -' 'Onnen gab keine Antwort. „Hast Du den vorhin angekommene^ Gast ge» sehe», der beim-Vater eingekehrt ist?' fuhr Rose fort, als ihr Begleiter schwiege ' ^ä,' ich war recht erstaunt/ denn ein Erholungs bedürftiger ist Ä'nicht, der Ruhe vor dem Leben in der Stadt sucht. Um diese Jahreszeit pflegt nie mand die See aufzusuchen, wenn er nicht zu scheuem Gelichter gehört, das sich ein wenig

, kommenden Dampfers schaffen müsse.' „Merkwürdig, merkwürdig, va vtn ich doch neu» gierig, waS daraus wird. Sag' mal, wieviel Meilen laust denn die „Liese' bei gutem Winde, weißt Du das, Rose?' „Na, ob ich das weiß, so ihre fünf bis sechs schafft sie schon.' „Hm, unsere „Anne-Liese,' die macht doch so ihre sieben bis acht Meilen,' sagte er halb für sich, „und dann der Kutter des Zollwächters, der läuft auch nicht weniger.' „Es ist ein eigentümlicher Weg, den der Mann nimmt, um seine Kiste an Bord

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 12.10.1929
Physical description: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.06.1942
Physical description: 4
, der die Entfaltung des Blühens und Glü hens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahrtausende hindurch hat sich d?e Rose ihrer Beliebtheit als herrlichste im großen Blumengarten der Natur zu be wahren gewußt: seit Jahrtausenden gilt sie als Königin im Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die altklassischen Dichter haben wonnetrunken die Rose hefungen. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit der Venus

aus dem Mee resschaum erstehen, auf welche die Götter dann voll Entzücken bei ihrem Anblick' Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köstlichen Duft erhielt. Nach einer anderen Sage hat Aphro. dite die weißen Rosen in rote verwan delt, als sie von glühender Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwun det im Haine von Paphos liege, eilte sie, ihrer zarten Füße nicht achtend, zu ihm hin durch dornenreiche Nosengebüsche, de ren weiße

Blüten sie mit ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orientalischen Sage ent stammt die Rose dem Paradiese selbst. Als das erste Menschsnpaar das Para dies verlassen' mußte, erbat sich Eva von dem Cherub als Aitdenken eine Rose, und von dieser Rosenstammutter stammen alle die vielen, über die game Erde ver. breiteten Rosenarten ab. Während an dere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode unterworfen waren, zeigte

sich die Rose stets über allem Wech sel des Geschmacks erhaben. Diesen Vor zug verdankt die edle Pflanze der Ver> einigling von herrlichem Aussehen und köstlichem Duft, wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungsfähigkeit hat uns die Rose lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfor« dert ja in unserer Heimat die Pflege der Rose, dafür lohnt sie sber reichlich durch den herrlichen Duft, den sie ausströmt und vie Fülle der Blüten, die sie uns be schert. Mit diesem Lob auf die Rose

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 13.10.1922
Physical description: 8
in einem Kasten liegen. Im Winter 1920 wandte sich eine Nachbarin mit der Bitte ters, die allein die unüberbrückbare Kluft zwi schen Ihnen und mir aufgerissen hat. Ich lege diesesSchnldbekenntnis meinesVaters vertrauens voll in Ihre Hände. Ich weiß, Sie werden es mir ersparen, vor der Welt für meinen Vater er röten zu müssen. Bitte, vernichten Sie das Schriftstück, wenn Sie es gelesen haben. Und, ich bitte Sie herzlich, sagen Sie Rose-Marie nichts davon, wessen Tochter ich bin. Ich bin ja schon so arm

geworden, weil ich meine Liebe opfern muß, lassen Sie mir wenigstens in Rose-Marie die geliebte Freundin. Gönnen Sie mir das arm selige Glück, ihr Liebes und Gutes tun zu dür fen. Wie gern hätte ich mehr für sie getan, um zu sühnen, was mein Vater verbrach! Ich wagte es aber nicht, um mein dunkles Geheimiiis nicht zu verraten. Wie ich darunter gelitten habe, verstehen Sie vielleicht, Hans Dernburg! Die Schuld meines Vaters habe ich mit meinem Lebensglück bezah len müssen, - mit einem Glück, so groß

durch Rose-Ma rie.- Wenn S'ie dieselben erhalten, bin ich schon auf dem Weg zu meiner Hazienda. Ich kann Ih nen'jetzt nicht begegnen, muß erst Ruhe und Fas sung zurückerlangen. Ich werde auch in Zukunft Ihre Nähe meiden, so viel ich kann, und den größten Teil des Jahres auf meinem Landgut leben und nur nach Frisko kommen, wenn es unbedingt uötig ist. Und auch da werden wir einander ausweichen können. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich werde Rose-Marie mit-, teilen, daß mich Geschäfte

auf meine Hazienda rufen. Sie bleibt unter Miß Claras Obhut in meinem Hause, wenn Sie es gestatten wollen. Bitte, erlauben Sie es ihr und ersparen Sie es mir, vor Rose-Marie erröten zu müssen, Ihnen allein bin ich nach dem, was heute geschehen ist, Offenheit schuldig, ich kouute Ihre Verachtung nicht ertragen. Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen Schmerz bereiten mußte, ich trage ja selbst soviel größeren Schinerz! Lassen Sie mir den Trost, daß Sie mir verzeihen, daß ich Ihnen so lange verschwieg, wer mein Vater

ist. Ich habe keine andere Entschuldi gung, als die, daß es eben meines Vaters Schuld war, die ich Ihnen verschwieg. Bitte, senden Sie mir eine Zeile nach San Mateo, ob Sie mir ver zeihen und ob Sie Rose-Marie Geheimnis blei ben lassen, was Ihnen der beiliegende Brief ent hüllen wird. Rose-Maries Hochzeit werde ich fern bleiben, um Ihnen eine Begegnung mit mir zu ersparen. Ich werde Krankheit vorschützen, da dies die einzige Absage sein wird, die Dick gelten lassen wird. . Und nun leben Sie wohl, Gott möge Ihnen, helfen

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 11.04.1916
Physical description: 8
, nicht wahr?' Sie senkte die Augen und nickte. „Ja, Hasso. Und man fürchtet sich fast, seinen Ge danken Worte zu g^ben.' Er atmete tief auf. „Nein, Rose, das ist es bei mir nicht. Was mich zum Schweigen brachte, war ein Gedanke, der mix das Herz so bewegte, daß ich ihn nicht gleich in Worte fas sen konnte. Aber jetzt will ich es tun, Rose. Die Mi nuten sind kostbar, man darf nicht eine vergeuden. Ich habe einen Wunsch auf dem Herzen, Rose — eine Bitte. In den letzten Tagen, seit meiner Mutter Tod

, habe ich mich in banger Sorge gefragt: Was soll nun mit Rose werden — und was mit Falkenried, wenn Rose hier fort müßte? Ehe der Krieg kam, mußte ich mir sagen: Du kannst mit Rose nicht mehr wie bisher in Falkenried zusammenleben, nun die Mutter tot ist. — Hast du auch darüber nachdenken müssen, Rose?' Sie atmete tief auf, ohne die Augen zu ihm zu erheben. Etwas Hilfloses, das er sonst nicht an ihr kannte, lag über ihrem Wesen und rührte ihn. »Ja, Hasso, ich habe daran gedacht und mir auch gesagt

ist ja diese Frage vorläufig gelöst, nicht wahr ?' „Ja, Rose — aber nur für den Fall, daß ich zu rückkehre. Solange ich am Leben bin, bis du hier in Falkenried -wohl aufgehoben. Aber — wenn ich nun falle?' 5« 187 Sie zuckte zusammen, senkte das Haupt und preßte die Hände wie im Krampf ineinander. „Das wolle Gott verhüten,' sagte sie mit verhal tener, tonloser Stimme. Er legte seine Hand auf die ihre. „Man muß damit rechnen, Rose. Ich tue es je denfalls. Und ich will dich auf alle Fälle in gesicher ten

Verhältnissen zurücklassen, auch auf den Fall mei nes Todes.' Sie konnte nicht antworten. Und so fuhr er fort: „Ich bin nun endliche auf einen Ausweg gekom men, Rose, den ich für den natürlichsten und verstän digsten halte, vorausgesetzt, daß du ihn gehen willst.' „Was ist das für ein Ausweg, Hasso?' fragte sie, ihre Erregung niederzwingend, so ruhig wie mög lich, und sah ihn fragend an. Er zeigte ernst und ruhig nach der Tür. „Da gingen eben zwei junge Menschen von uns, Rose. Der Pfarrer

will sie, mit noch zwei anderen Paaren, heute abends noch zusammengeben für Leben und Tod. — Willst du diesen selben Weg mit mir ge hen, Rose?' ' ? Sie saß einen Augenblick wie gelähmt und sah ihn mit großen Augen an, als verstehe sie ihn nicht. Und dann fuhr sie plötzlich auf und stand hochaufgerichtet vor ihm. „Hasso!' Fest faßte er ihre Hände. „Das kommt dir überraschend, Rose. In einer Zeit, wie wir sie jetzt erleben, werden schnelle Ent schlüsse geboren und kleinliche Bedenken ohne weiteres beiseite geschoben

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Dolomiten
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Page 11 of 20
Date: 14.04.1934
Physical description: 20
im Himmel er ledigt. Aber das ist ja unmöglich. Es ist unmöglich, solange Christi Wort steht: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der We non Mein Die Geschichte einer Liebe. Von Hellmut Kay so r. Vertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H., Rastatt. I. „Ja!' sagte Rose van Holten zu dem Manne, der erwartungsvoll vor ihr stand, und reichte ihm die Hand. Klar und bestimmt kam es von ihren Lip pen, aber das fühlte der Mann mit den ergrauten Schläfen ganz genau, daß dieses Vort nicht von Liebe

diktiert oder beeinflußt war. Aber er war innerlich doch froh und dankbar für dieses Ja — das Wort, das Rose von Holten, oie gefeierte Sängerin und Schauspielerin, an ihn band. Das Ja war genug. Er liebte sie und glaubte an die Beständigkeit seiner Liebe, glaubte fest, daß ne stark genug sei, um auch im Herzen der Frau, die ihm soeben ihr Jawort gegeben hatte, die heilige Flamme zu entzünden. Wie oft wuchs Liebe aus der Freundschaft empor! »Ich danke Ihnen, Rose!' sagte Konsul Arndt bewegt

. „Sie erfüllen mir meinen Lebenswunsch. Ich werde es Ihnen nie ver eisen, Rose, daß Sie mir altem Mann Frau und^Gefährtin sein wollen.' »Tic missen, wie ich Sie schätze. Arndt.' °nkgegnete das Mädchen herzlich. „Ich bin mehr so jung, um Ihnen mit dan Ge fühlen einer Siebzehnjährigen gegenüber zutreten. Aber ich hoffe an Ihrer Seite eine glückliche Zukunft zu finden. Ich will Ihnen eine gute Frau sein! Kommen Sie, wir wpl- len es meiner Mutter sagen.' I Frau van Hollen war eine kleine unschein bare Frau, hoch

in den Fünfzigern. Eine gewisse Aengstlichkeit haftete ihrem scheuen Wesen an. Auch jetzt, als ihr die Tochter mitteilte, daß sie Konsul Arndt, dem Freunde des Hauses, das Ja-Wort gegeben habe, wich die Verlegenheit nicht. Frau van Hollen wünschte dem Paare Glück. Forschend ruhte dabei ihr Auge auf der schönen, hochgewachsenen Tochter, die ihr ganzer Stolz war. Roses Gesicht glich tat sächlich einer Rose. Rein und zart waren die Züge, die Augen, tiesbraun wie die der Mutter, hatten die Farbe ihres Haares

. In den Augen lag ein Glanz, der das edle Ant litz wundervoll verschönte. Kindlichkeit, jung fräuliche Lieblichkeit und gleichzeitig Mütter lichkeit sprachen aus den Augensternen. Rose war Sängerin an der Berliner Staatsoper und dazu der erklärte Liebling des Publikums. Sie hatte eine glänzende Schauspielkarriere hinter sich, ehe sie ihre Stimme ausbilden ließ, die dann das Ent zücken der ganzen europäischen Well bildete. Konsul Arndt sprach mit feiner Braut und deren Mutter noch über die bevorstehende

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.10.1922
Physical description: 8
einig werden', und zu Rose-Marie sagte sie: „Wir können ja gleich ein kleines Examen abhal ten. Sind Sie musikalisch?' „Ja, Miß Forest, ich i viele Klavier vom Matt, singe auch ein wenig und kann meine Lieder zur Laute begleiten.' t „Das ist reizend, ich freue mich, Sie zu hören» Ihrer Sprache, nach müssen Sie eine weiche, dunkle Stimme haben.' „Mezzosopran.' „Sehen Sie wohl. Und wie ist es mit Ihren Sprachkenntnissen?' . „Englisch und Französisch beherrsche ich in Wort und Schrift ziemlich perfekt

.' „So kann ich mit Ihnen in allen drei Sprachen, plaudern, die ich selbst beherrsche, und beide bleiben wir in der Übung. Hoffentlich können Sie auch heiter und lustig sein?' Rose-Marie atmete schnell wie ein erregtes Kind'. „O wie gern bin ich es, wenn mich keine Sorgen daran hindern.' Dick starrte wie hypnotisiert auf Rose-Marie. „Ihre Sorgen lassen Sie in Deutschland zurück. Miß Dernburg,' sagte er. Rose-Marie atmete tief auf und sah ihren Bru der mit leuchtenden Augen an. „O wie gern! Nicht wahr, Hans, wir werden aufatmen

sich und machte seine Schwester wit Dick Garring bekannt. Mit großen Augen sah dieser auf Rose-Marie. Ihre holde, liebreizende Er scheinung schien ihn einen Moment sprachlos zu wachen,' und unter dem Blick ihrer leuchtenden Augen Wurde er unsicher und verlegen wie ein Schuljunge, '^lber als Gladys zum Platznehmen ausforderte, hatte er sich schon wieder gefaßt. Vorerst überließ aber Gladys die Anknüpfung der Unterhaltung, d^e sich sofort an Rose-Marie wandte und sie fragte, A sie wohl schon zu einem Entschluß

wegen der «telluitg alF' Gesellschafterin bei ihr gekommen sei. Rose-Marie war unter Dick Garrings bewun derndem Blick tief errötet. Nun sah sie Gladys an. „Das hängt nicht von mir, sondern nur von Ihnen ab, Miß Forest,' sagte sie einfach. Gladys lächelte sie an. Sie war sehr froh, daß Rose-Marie Dernburg ihr so sehr gefiel. So brauchte sie sich nicht zu einer Freundlichkeit zu zwingen, von der ihr Herz nichts wußte. „Ich denke, dann sind Sie schon engagiert. Miß Dernburg.' Rose-Marie stieg

die Freudenröte ins Gesicht. ' „Das wage ich noch gar nicht zu glauben. Miß Forest.' Dick hatte die junge Dame nicht aus dem Auge gelassen. „Sie ist entzückend', dachte er. Und laut fuhr er fort, im Bestreben, die Sache schnell in Ordnung! zu bringen: „Sie können alles ohne Vorbehalt glauben, was Miß Forest sagt. Sie weiß ganz genau, was sie will.' Rose-Marie faßte des Bruders Hand. „Hans, so werde ich dir doch keine Last sein,' sagte sie aufatmend. ' Er streichelte beruhigend ihre Hand. „Verzeihen

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