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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 15.01.1930
Physical description: 8
Sie un besorgt sein. Wir werden uns hoffentlich bald Wiedersehen. Und nun noch eine Bitte! Ent hüllen Sie mir das Gehimnis Ihres Zauber ringes mit der Rose!... Bielleicht offenbaren sich dabei Zusammenhänge zwischen Haus Glonn und Marshall — und einer gewissen Rose-Mary...' „Ach, wenn das wäre!' rief Otto Heinrich erfreut und nahm neben ihr auf der Bank Platz. „Die Chronik unseres Ge schlechtes.' fuhr er fort, „berichtet von einem Ritter Christoph v. Weinberg, der auf einem Kreuzzuge mit zwanzig Getreuen

heim ins deutsche Land,... Sänger und Dichter haben diese heroische Tat verherrlicht und so gelangte die Heldenmär auch zur Kenntnis des Heiligen Baters nach Rom. Der Papst, entzückt über diese Heldentat und so hohe Frauentugend, verlieh ihr als höchste Aus zeichnung, die nur Fürsten zuteil wurde, die goldene Rose... Dieses kostbare Geschenk wirb heute noch als höchstes Kleinod in unserer Familie aufbewahrt und seit jener Zeit führen wir die goldene Rose im Wappen.' Rose-Mary deutete ans

ihre goldene Rofe auf ihrer Brust und sagte lächelnd: „So sind wir also Schicksalsschwesiern, Ihre Ahnfrau, die Türkenbezwingerin, und ich, die Siegerin bei dem Rosenfest?' „Nicht doch', erwiderte Baron Glonn. „Ihr Schmuckstück ist ein Schönheitspreis — dis goDene Rose des Papstes aber — ein Tugend- preis; das ist der große Unterschied.' „Ach,' rief Rose-Mary übermütig, „bei einer Tugendkonkurrenz wäre ich leer aus gegangen, denn ich bin ein Ausbund von Fehlern und Bosheiten. Daher gelüstet es nrich

auch nicht nach der goldenen Rose von Rom —' „Auch nicht nötig,' ging der Baron auf ihre neckische Rede ein, „Sie sind ja selber; eine Rose —' „Aber mit viel Dornen dran,' lachte sie«! „Vielleicht bricht die Zeit die Dornen ab,, so daß Sie nach dem Schönhettspreis auch' des Tugondpreifes der goldenen Rose würdig, werden...' „Wer weiß, ums die Zukunft bringt!' vev-j setzte sie nachdenklich. „Erzählen Sie mir doch; noch mehr von der goldenen Rose...' „Gerne. Die Rose aurea ist eine vom Papste am Sonntag Lätare als Sinnbild

Christi der „Blume des FeDes' geweihte! Rose aus Gott», reich mit Edelsteinen besetzt., Nach der Weihe trägt sie der Papst in feier licher Prozession, begleitet von den Kardi nalen, durch die Peterskirche, um sie dorm einer hohen Persönlichkeit als höchste Aus zeichnung für besondere Verdienste zu> schenken, damit sie „in aller Tugend geadelt; werde'. Daher heißt sie auch die „Tugend-, rose', und Fürsten, Könige und Königinnen, rechnen es sich zur besonderen Ehre an, men»' sie mit diesem Preise

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Page 8 of 16
Date: 12.10.1929
Physical description: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 13.10.1922
Physical description: 8
in einem Kasten liegen. Im Winter 1920 wandte sich eine Nachbarin mit der Bitte ters, die allein die unüberbrückbare Kluft zwi schen Ihnen und mir aufgerissen hat. Ich lege diesesSchnldbekenntnis meinesVaters vertrauens voll in Ihre Hände. Ich weiß, Sie werden es mir ersparen, vor der Welt für meinen Vater er röten zu müssen. Bitte, vernichten Sie das Schriftstück, wenn Sie es gelesen haben. Und, ich bitte Sie herzlich, sagen Sie Rose-Marie nichts davon, wessen Tochter ich bin. Ich bin ja schon so arm

geworden, weil ich meine Liebe opfern muß, lassen Sie mir wenigstens in Rose-Marie die geliebte Freundin. Gönnen Sie mir das arm selige Glück, ihr Liebes und Gutes tun zu dür fen. Wie gern hätte ich mehr für sie getan, um zu sühnen, was mein Vater verbrach! Ich wagte es aber nicht, um mein dunkles Geheimiiis nicht zu verraten. Wie ich darunter gelitten habe, verstehen Sie vielleicht, Hans Dernburg! Die Schuld meines Vaters habe ich mit meinem Lebensglück bezah len müssen, - mit einem Glück, so groß

durch Rose-Ma rie.- Wenn S'ie dieselben erhalten, bin ich schon auf dem Weg zu meiner Hazienda. Ich kann Ih nen'jetzt nicht begegnen, muß erst Ruhe und Fas sung zurückerlangen. Ich werde auch in Zukunft Ihre Nähe meiden, so viel ich kann, und den größten Teil des Jahres auf meinem Landgut leben und nur nach Frisko kommen, wenn es unbedingt uötig ist. Und auch da werden wir einander ausweichen können. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich werde Rose-Marie mit-, teilen, daß mich Geschäfte

auf meine Hazienda rufen. Sie bleibt unter Miß Claras Obhut in meinem Hause, wenn Sie es gestatten wollen. Bitte, erlauben Sie es ihr und ersparen Sie es mir, vor Rose-Marie erröten zu müssen, Ihnen allein bin ich nach dem, was heute geschehen ist, Offenheit schuldig, ich kouute Ihre Verachtung nicht ertragen. Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen Schmerz bereiten mußte, ich trage ja selbst soviel größeren Schinerz! Lassen Sie mir den Trost, daß Sie mir verzeihen, daß ich Ihnen so lange verschwieg, wer mein Vater

ist. Ich habe keine andere Entschuldi gung, als die, daß es eben meines Vaters Schuld war, die ich Ihnen verschwieg. Bitte, senden Sie mir eine Zeile nach San Mateo, ob Sie mir ver zeihen und ob Sie Rose-Marie Geheimnis blei ben lassen, was Ihnen der beiliegende Brief ent hüllen wird. Rose-Maries Hochzeit werde ich fern bleiben, um Ihnen eine Begegnung mit mir zu ersparen. Ich werde Krankheit vorschützen, da dies die einzige Absage sein wird, die Dick gelten lassen wird. . Und nun leben Sie wohl, Gott möge Ihnen, helfen

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Page 11 of 20
Date: 14.04.1934
Physical description: 20
im Himmel er ledigt. Aber das ist ja unmöglich. Es ist unmöglich, solange Christi Wort steht: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der We non Mein Die Geschichte einer Liebe. Von Hellmut Kay so r. Vertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H., Rastatt. I. „Ja!' sagte Rose van Holten zu dem Manne, der erwartungsvoll vor ihr stand, und reichte ihm die Hand. Klar und bestimmt kam es von ihren Lip pen, aber das fühlte der Mann mit den ergrauten Schläfen ganz genau, daß dieses Vort nicht von Liebe

diktiert oder beeinflußt war. Aber er war innerlich doch froh und dankbar für dieses Ja — das Wort, das Rose von Holten, oie gefeierte Sängerin und Schauspielerin, an ihn band. Das Ja war genug. Er liebte sie und glaubte an die Beständigkeit seiner Liebe, glaubte fest, daß ne stark genug sei, um auch im Herzen der Frau, die ihm soeben ihr Jawort gegeben hatte, die heilige Flamme zu entzünden. Wie oft wuchs Liebe aus der Freundschaft empor! »Ich danke Ihnen, Rose!' sagte Konsul Arndt bewegt

. „Sie erfüllen mir meinen Lebenswunsch. Ich werde es Ihnen nie ver eisen, Rose, daß Sie mir altem Mann Frau und^Gefährtin sein wollen.' »Tic missen, wie ich Sie schätze. Arndt.' °nkgegnete das Mädchen herzlich. „Ich bin mehr so jung, um Ihnen mit dan Ge fühlen einer Siebzehnjährigen gegenüber zutreten. Aber ich hoffe an Ihrer Seite eine glückliche Zukunft zu finden. Ich will Ihnen eine gute Frau sein! Kommen Sie, wir wpl- len es meiner Mutter sagen.' I Frau van Hollen war eine kleine unschein bare Frau, hoch

in den Fünfzigern. Eine gewisse Aengstlichkeit haftete ihrem scheuen Wesen an. Auch jetzt, als ihr die Tochter mitteilte, daß sie Konsul Arndt, dem Freunde des Hauses, das Ja-Wort gegeben habe, wich die Verlegenheit nicht. Frau van Hollen wünschte dem Paare Glück. Forschend ruhte dabei ihr Auge auf der schönen, hochgewachsenen Tochter, die ihr ganzer Stolz war. Roses Gesicht glich tat sächlich einer Rose. Rein und zart waren die Züge, die Augen, tiesbraun wie die der Mutter, hatten die Farbe ihres Haares

. In den Augen lag ein Glanz, der das edle Ant litz wundervoll verschönte. Kindlichkeit, jung fräuliche Lieblichkeit und gleichzeitig Mütter lichkeit sprachen aus den Augensternen. Rose war Sängerin an der Berliner Staatsoper und dazu der erklärte Liebling des Publikums. Sie hatte eine glänzende Schauspielkarriere hinter sich, ehe sie ihre Stimme ausbilden ließ, die dann das Ent zücken der ganzen europäischen Well bildete. Konsul Arndt sprach mit feiner Braut und deren Mutter noch über die bevorstehende

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Page 4 of 6
Date: 27.01.1930
Physical description: 6
in der Tasche, fand es aber am klügsten, zu schweigen. Der General fuhr fort: „Schulden müssen bezahlt werden, dafür sind sie da. Und die Burg muß renoviert werden, sonst bricht sie uns überm Kopf zusammen. Hypotheken müssen ausgenommen werden — einverstanden?' Alle riefen und schrien durcheinander. Baronin Agnes hob beschwichtigend die Hönde: „So haltet doch Ruhe!' bat sie. „Einer soll nach dem anderen reden. Was ineinst denn du, Hugo?' „Man muß die goldene Rose verkaufen,' gab der Ministerialrat

zur Antwort. „Gold hat jetzt einen fabelhaften Wert.' Das Wort zündete wie ein Blitz. Alle sprangen auf, riefen laut durcheinander, der General schlug mit der Faust auf den Tisch und schmetterte mit seiner Trompetenstimme in den Saal: „Ha, die goldene Rose verkaufen, das würde euch paffen, ihr sauberen Brüder!' „Jawohl — verkaufen,' gellte Ottmars Stimme. „Seit ewigen Zeiten bildet sie ein Zankapfel in der Familie. Darum fort mtt chm. Wenn wir die goldene . ose verkaufen, >dann sind wir heraus.' ‘ „Nein

, nein, nein!' schrie der General. „Die goldene Rose gehört dem Urstamm — und das bin ich!'... „Lüge!' erwiderte chm die taube Tante, die zu Zeiten ganz prächtig härte. „Die gol dene Rose gehört der erstgeborenen Tochter — und das bin ich ' Sie wandte sich dabei zornig cm die Baronin Agnes, die mißmutig diesem Streit zugehört hatte. „Agnese,' rief sie, „gib mir die goldene Rose, ich habe ein helliges Recht.' Die Baronin erhob sich langsam und sagte mit lauter, fester Stimme' „Die golden« Rose

Faust auf die Platte und rief mit ihrer silberhellen Stimme, die wie eine Glocke klang: „Guten Tagt... Die alte Dame hat recht — die goldene Rose ist Gemeingut derer o. Weinberg und auch ich habe Teil cm ihr —' Alle verstummten und betrachteten ver wundert den fremden, schönen Gast. Der General rief: „Wie kommen Sie hier herein — und wer sind Sie?' Zwei blaue, stolze Augen überflammten ihn. und eine kalte, schneidig klingende Stimme schlug wie eine stählerne Klinge dagegen: „Ich bin Rose - Mary

Marshall, Baronesse von Weinberg, Tochter des Mannes, den Sie aus der HMrat ver trieben haben.' Der General zuckte sichtlich zusammen und sagte, Haft rm Blick: „Das kann jede sagen. Wo sind die Beweise — und was wollen Sie hier?' Rose-Mary warf stolz das Haupt zurück und rief: „Ich bin gekommen, um r ^nen Vater zu rächen.' Dem General wurde bange unter den stolzen Mädchenaugen. Seine Erregung ge waltsam unterdrückend, rief er höhnisch: „Rächen?... Lächerlich!... Wie vermag solch «in hergelaufenes Ding

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Page 10 of 20
Date: 12.04.1930
Physical description: 20
. Kommunion-Gebetbücher führen dis Vogelweider-Duchhandlungen. Linoleum inr Boilenlielofi isi heute zeitgemäß iiir ms motferne Mnuns. stierte Kostenlos. Binner & lechlhalcr. Bolzano. „Heule auciu, iku uujettt Verloblingsfeier müßt ihr unsere Gäste sein, damit wir den Froundschastsbund noch fester schließen und besiegeln können.' Sie versprachen es und Rose-Mary fragte sie, ob wohl auch „Christus' käme, wenn er geladen würde? Aber Magdalena erwiderte: „Das ist kaum zu glauben. Er hat heute am Oelberg

und am Kreuze wieder soviel geweint, daß er ganz gebrochen ist.' „Er geht bei jedem Spiel so sehr in seiner Roll« auf, daß er nachher niemand sehen will, sondern sich von allem zurückzicht und in die EnsamkeÄ vergräbt,' fügte Maria hinzu. Sie sprachen von ihm mit einer Ehrfurcht, als ob er der wirkliche Mosstas und Gottes sohn wäre. Da bestand Rose-Mary nicht länger auf ihrem Wunsch, sondern verabschiedete sich mit einem frohen „Aus Wiedersehen!' und folgte Otto Heinrich. Plötzlich trat ihnen Christus

im schnee weißen Auserstehungsgewand entgegen, Him melsglanz in dm Augen, Verklärungsschim mer auf dein edlen Gesicht. Unwillkürlich beugte Rose-Mary das Haupt vor ihm. Otto Heinrich grüßte vertraut und fügte, auf seine Begleiterin deutend, hinzu: „Meine Braut!' „Christus lächelt« gütig und feine Hand glitt wie segnend über Rose-Marys Scheitel. Alles Glück der Erde sei euch boschiedm!' jagte er mit bewegter Stimme. Es klang leise geheimnisvoll, wie aus Himmelshöhen herab und im nächsten Augenblick

war er verschwundm wie eine überirdische Erschei nung. Rose-Mary fühlte eine Weihe, als hätte sie dm Sogen eines Gottes empfangen. Stumm, von heiligen Schauern überfüllt, verließ sie mit Otto Heinrich das Passions theater, in dem sich in der Passion das höchste Wunder ihrer Seel«, die Auferstehung zu einem neuen, schönen Leben vollzogen hatte. Freudigen Mutes trat sie hinaus in dm Frühling, der ihr sin neues, wundersames Glück verhieß 17. Kapitel. 3m parMeg. Einige Wochen später rüsteten sich Otto Heinrich

und Rose-Mary zur Abreise nach Weinberg, um sich in dem stillm Bergkirchloin träum zu lassen. Baronin Agnes war ihnen vorausgeeilt, um die Wohnung für das junge Paar instand zu setzen und mit Traudls Hilfe alles für die Hochzeit vorzubereiten. Die Gmeralin und ihre Töchter hatten das Schloß freiwillig verlassen, nachdem Urnen Rose-Mary großmütig eine Rente ausgesetzt hatte, die es ihnen ermöglichte, in einer kleinen Prooinzstadt in Frankm, der Heimat der Generalin, standesgemäß zu lebm. Nun stand Nofe

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Page 9 of 16
Date: 08.02.1930
Physical description: 16
Rose-Mary noch einmal die Hand. „Es war trotz meines Pechs wunderschön,' sagte er, „denn ich durfte einen ganzen Tag an deiner Seite zubringen, schöne, bezaubernde Nosenkönigin.' „Wahrhaftig, es geschehen Zeichen und Wunder,' lachte Rose-Mary, „der Geld schrank wird poettsch. Entweder bist du be schwipst — oder die Götter haben dir den Verstand verwirrt.' „Keines von beiden,' antwortete er, «viel mehr habe ich mein Herz entdeckt, das nur für dich schlägt. Auf Wiedersehen. Herz königin — morgen komm

ich wieder, und so alle Tage, bis du mir dein Jawort gibst.' „Troll dich,' rief sie, ihm einen Klapps gebend. „Pechvögel habe ich besonders gern, das kannst du dir denken — und wenn ich mal einen Hofnarren brauche, werde ich dich dazu ernennen.' Henry lachte, daß sein ganzes gesundes, glänzendes Gebiß auflouchtete, grüßte noch einmal und fuhr trompetend in den weißen Nebel hinein. Rose-Mary fand solches Gefallen an der Jagd, daß sie täglich auf die Pirsch g-ng. Cs knallte bald da, die dort, und sie empfand Freude

war, seine Pension zu verpfänden. Was mm?... Nächtelang zermarterte er fein Gehirn, bis ihn endlich ein rettender Ge danke durchzuckt«: „Die goldene Rose! ... Wenn ich sie in meinen Besitz bringe und verkaufe, hat alle Not ein Ende.' Seine Gedanken gegen diesen Raub be schönigte er mit der Entschuldigung, daß die Not ihn dazu zwinge. ./Schließlich gehört mir die goldene Rose so gut wie jedem andern Familienmitglied, denn auch ich bin «in Weinberg — und zwar aus dem Ur- stamm. Was nützt das tot« Metall

, wenn dabei alle zu gründe gehen? Es ist daher besser, daß dieses Prunkstück geopfert wird, als daß unser Geschlecht an den Bettelstab kommt und aussttrbt. Das Recht der Leben den steht höher als die Pietät gegen die Toten. Was nützt es. wenn die goldene Rose der vermoderten Ahnsrau. die nachgerade zu einem Schreckgespenst der Familie ge worden ist. wie ein goldenes Kalb angebetet und beräuchert wird, während wir alle hun gern und an unserer Armut zu Grunde gehen? Besser und gerechter

ist es, wenn das Kleinod geopfert wird! Die goldene Rose muß sterben, damit wir Hungernden — leben können.' Mit solchen Gründen beschrvichttgte er sein Gewissen und entschuldigte den Verrat, den er an seinen Verwandten begehen wollt«. Sein Entschluß, die goldene Rose zu entwenden, stand fest und in aller Heimlich keit schmiedete er einen Plan, um so rasch als möglich st- , Ziel zu erreichen. Inzwischen setzte Rose-Mary ihre Pürsch- gänge fort, meistens allein, da sie dann un gestört ihren Gedanken nachhangen

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Page 6 of 9
Date: 12.02.1930
Physical description: 9
höflichst ein geladen werden. Eintritt 10 L. Anfang 9 Uhr abda. R. R E H E I S. Die Rofenkönigin Der Roman einer Dollarprtnzessin von Felix R a b o r. (Nachdruck verboten.) IS. Fortsetzung Er hatte einen heiteren Ton angeschlagen, aber Rose-Mary ging nicht daraus ein. son dern deharrte in ihrer frostigen, feindlichen Abwehr. „So sind Sie also nach Europa ge kommen, um den Kampf mit mir aufzuneh men?' fragte sie mit blitzenden Augen. »Ich gegen' Sie kämpfen?' rief er schmerz lich überrascht. »Ach

zu sein; bei dem Haß, den er aus naheliegenden Gründen auf Sie hat, wäre das Schlimmste zu befürchten.' Erschrocken und verwirrt rief Rose-Mary: „Mein Gott, das wußte ich nicht... Es ist ein Versehen — und ich gehe schon...' Er drohte mit dem Finger. „Tja — das ist nun eine schlimme Sache In flagranti ertappt, mit der Büchse kn Arm... Wild- freveil... Di« Gesetze hier sind sehr streng —' „Wie,' schäumte sie auf, „Sie wollen mich dem Gesetze auskiefern? ... Das ist nicht ritterlich... Uebrigens

ist das nicht zu machen, das kostet Gefängnis —' „Gefängnis? ... Oooo—' „Ja. Gefängnis! Bedenken Sie doch: ge wildert in fremdem Revier! Gewiß haben I Sie auch schon einen Bock geschaffen —“ | „Rem, gewiß nicht.' beteuerte sie. „Doch, doch!... Herzschuß auf Ehret' Er lachte fröhlich und zwinkerte lustig mit den Augen. Unwillig über seinen Spott wandte sie sich zum Gehen, aber da stand er auch schon bei ihr und erfaßte mit warmem Druck ihre Hand. „Liebe Rose-Mary.' sagte er voll Wärme, »es war entschieden ein Herzschuß

, denn ich bin von der schönsten Jägerin ins Herz getroffen, schon lange, ach so lange!... Liebe und Heimweh haben mich übers Meer getrieben — zu dir, du süße Rosenkönigin. Am Rosenfest, in jener trauten Stunde im ' Wintergarten, schlugen sich unsere Herzen entgegen — willst du das leugnen? Du hast, dem Gebote deines Darers folgend, dein Herz mit Erz gepanzert, aber tag an: hast du nicht heiße Qual gelitten unter diesem Panzer? Wenn es so ist, liebe teure Rose-Mary, dann sprich ein einziges Wort — und alles ist gut. Warum

uns bekämpfen, wenn doch unsere Herzen zusammenschlagen und uns gut sind? Dein Racheschwur am Sterbebette deines Vaters war unnatürlich und ungerechtfertigt. Ri« habe ich deinem Bater, noch weniger dir ein Leid getan — warum also diese Feindschaft?' „Weil ich Sie und die ganze Sippe hasse!' „Einbildung, Rose-Mary! Laß dein Herz sprechen, es wird dir den rechten Weg zeigen — zu mir! Lassen wir doch das Vergangene! Wir wollen ln der Gegenwart und nur der Liebe leben. Wozu sich dos Leben durch Haß verbittern

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Page 8 of 16
Date: 01.02.1930
Physical description: 16
feftmachen — ich begleite Sie zu ihren Eltern... GeroD, zwsi Maschen Wein vom ! besten...' Der Wirt kies wie ein Wissel und brachte ! den Wein, den Rose-Mary bezahlte und ! Traudl gab. „So, mein Kind, mm wollen ! wir 'mal zu Vater Sewald, den Kvippen- | künstter, gehen.' \ Gerold sah den beiden kopfschüttelnd nach > und fuhr dann wutschnaubend in die Küche, wo seine nudeldicke Frau am Herd hantierte, und Zenzl, die mollige Tochter, faul im Herd winkel hockte und „Schoko' lutschte. „Du Schaf!' fuhr

- ten. Erst Äs bei einem unglücklichen Wurf es zornigen Mrtes ein« Fensterscheibe in Scherben ging, trat Ruhe ein und der Zorn der Kämpfer verrauchte. Derweil hatte Rose-Mary das Schnitzer- Häuschen betteten, das in einem wohlgepfleg- ten Gärtchen lag und einen ärmlichen, aber anheimelnden Eindruck machte. Blumen blühten aus den Fensterbrettern, weiße Gar dinen bauschten sich und die Sonne lag blank, wie geschmolzenes Gold, auf den Schoben. Die Stube war niedrig aber sauber ge halten

auch ihm der Hunger aus den Augen, und die Not hatte seine Haare ergrauen gemacht. Beim Eintritt der fremden Dame erhob er sich und grüßt« sie zuvorkommend. Rose- Mary winkte ihm freundlich zu, fand aber zunächst keine Worte, sondern war sprachlos vor Staunen. Ihr Blick lief über die gegen überliegende Wand, wo ein ganzes Heer von bunten Figuren auf breitem Wandbrett aufgestellt war: Hirten und Engel, Bäume und Schafe, Esel und Oechslein, Josef« und Morien, Könige mit ihrem Stern und endlich das Christkind

mit ousgestreckten Aermchen in der Krippe. Es war wunder-, rvundertied — und wenn ein Sonnenstrahl darüber huschte, leuchteten und funketten die Farben, die heiligen Gestalten schienen sich zu beleben, da lächelte das Christkind, da staunten die Hirten, «s neigten sich die Könige und es jubilierten die Engel. Ein« ganze Zauber welt wurde lebendig und Rose-Marys Herz begann mitzujubsln. sie wurde so froh, daß sie für den Augenblick allen Haß und sogar ihre Rache vergaß. »Wie schön, o wie schön!' ries sie mtt

, ginge es uns schlimm. Aber sie ist unser lieber Schutzengel.' „Verzeihen Sie, Miß Marshall,' juchte Traudl dom Lobe auszuweichen, „ich muß nach der Mutter sehen!' Sie eilte in die anstoßende Kammer, aus der gleich daraus ihr Hilferuf erklang. Der Meister stürzte in die Kammer, di« Kinder folgten chm weinertt» und falteten die Hände. Rose-Mary sah eine tteiche, zum Skelett abgemagerte Gestatt in den Kissen liegen, deren Gesicht so weiß war, daß man das fBtut in den Adern sich. SswaL» und Traudl Lam

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 04.02.1911
Physical description: 16
segelnde Brigg, mit dem Geschwader, zu gleich wurden die fünfzig „derb frisch jeverländische und ostfriesische Jungen' an Bord genommen, von denen Ambrosius gesprochen hatte. Nachdem dies geschehen, wurde der Kriegsrat aus der „Güldenen Rose' — diesen Namen führte das Vollschiff Lud wig Günthers — gehalten. Demselben wohnte auch der treue Oltmann von Wangerooge. der mit seinen Söhnen natürlich an der Expedition teilnahm, bei. Schiffer hatten das Schmuggler- schiff, das in diesen Gewässern ein bekannter

nnd, der gelegentlich auch betriebenen Seeräuberei halber, ein gefürchteter Gast war, zwei Tage vorher jenseits der Wesermündung bemerkt. So wurde denn deschloiien, alle Segel beizusetzen und die Ver folgung des Räubers aufzunehmen. Was von den kleineren Schissen nicht mitkommen konnte, sollte folgen. Die „Güldene Rose' ivar ein guter Segler, und die Brigg des Meisters, welche den Namen „Sophie' führte, war geradezu berühmt durch ihre Schnelligkeit. Das ganze Geschwader segelte

unter der Knypphauser Flagge, die damals, wo Napoleon bereits seine Hand aus ganz Nord west-Deutschland gelegt und dem trotzigen Albion mir der Kontinentalsperre,n Leibe ging, von den Kauffahrteischiffen aller Nationen als neutrale Flagge sehr gesucht war. Das Glück, das in seinen unbegreiflichen Launen ja so oft dem Un» würdigen hold ist, die Edelsten und Besten abe? im Stich läßt, war diesmal mit der guten Sache. Die „Güldene Rose' und die „Sophie' waren den übrigen Schiffen weit voraus, als sie nach längerem

sich die „Güldene Rose' und die „Sophie' dem Gegner immer mehr. Nichts an Bord des letzteren schien darauf hin zudeuten, daß er die Gefahr ahne, die ihm drohte. Ludwig Günther frohlockte bereits, allein Am brosius schüttelte bedenklich den Kops. „Glauben Sie doch nicht, daß der Fuchs mis nicht ebenso gut bemerkt hat, wie wir ihn; er kennt die „Sophie' gut genug, so daß er weiß, wen er vor I sich hat, sobald» er bloß eine Mastspitze davon er- i blickt. Er hat irgend etwas vor, wahrscheinlich

I will er uns weiter nach Norden locken, um uns völlig von unserer Reserve, den zurückgebliebenen I Schissen, zu trennen, vielleicht hofft er sogar, daß ^ die „Güldene Rose' und die „Sophie' auseinander kommen, damit er uns einzeln schlagen kann.' Der Junker wollte dieser Ansicht nicht bei pflichten, denn was man wünscht, das hofft man pat» la «einte er denn, der rote .See» . i löwe', wie das feindliche. Schiff hieß, werde sie j in der Tat, ohne Verdacht zu schöpfen, w weit : heran lassen, daß ein Entkommen sür iyn

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Page 3 of 6
Date: 17.02.1930
Physical description: 6
!...' Und ohne in ihrer Erregung daran zu denken, daß sie keinen Schutz mehr im Lauf hatte und voll ständig ivehrlos war — hob sie die Büchse und legt« sie an die Wange... Aber kaum hatte der General 'diese Bc- wegung wahrgenommen, so faßte er seine Büchse fester, zielte und drückte los... Der Schuß krachte, aber er traf nicht Rose- Marys Brust, sondern eine einsam stehende Fichte; im letzten Augenblick hatte eine starke Hand die Büchse des Generals zur Seite ge- 'chlagen... Es war Otto Heinrich, der nun seinen Onkel zornig

anfuhr: „Was fällt dir denn ein!... Das fft ja absichtlicher Mord! .. Du wußtest, daß Rose-Mary keinen Schuß mehr im Lause hatte — und hast trotzdem cms sie geschossen... Was soll ich von dir denken?...' Der General rieb sich den schmerzenden Arm und kurrte: „Denk, was du willst!... Ich war in meinem Recht und Hobe m Not- wchr gehandelt.' „Das ist Lüge — und eines Edelmannes und Offiziers unwürdig!' rief Otto Heinrich in flammender Entrüstung. „Du wolltest vor sätzlich einen Mord begehen — die Gründe

dich in die Klappe, daß dein Haß verraucht und deine ausgepeitschten Nerven Ruhe finden.' Cr ging zu Rose-Mary hinüber und sagte leise, aber bestimmt: „Komm, laß uns gehen. Ich werde dich nach HEse begleiten — und niemand soll dir etwas anhaben können...' Zitternd und an allen Gliedern bebend, noch ganz unter dem Eindruck der drohenden Ge fahr, folgte Rose-Mary ihrem Retter durch den Wald. Sie sprachen kein Wort, die Er regung war zu mächtig in beiden. Erst als sie das Dorf erreichten, trat bei Rose-Mary

, du schöne, süße Rose?...' Er umfaßte noch einmal ihr« hohe, schlanke Gestalt mtt warmen Blicken und stieg dann rasch zum Schlosse empor. Dort folgten böse Tage und stürmische Szenen zwischen dem General und seinem Neffen. Otto Heinrich brach die Tyrannei des gewalttätigen Mannes und machte von seinem Recht als Schloßherr Gebrauch. Der General geriet darüber in solche Wut, daß ihm alle scheu Eg dom Wege gingen, selbst seine eigenen Angehörigen. Nachdem er sich ausgetobt hatte, schloß

er sich in ein Zimmer ein und sann über seine verzweifelte Lage nach. Er verwünschte Otto Heinrich« Da zwischen treten im Walde; ohne ihn wäre jetzt Rose-Mary, wie er sich ausdrückte, „erledigt', sie könnte ihm nichts mehr anhaben. ja. die Weinbergs hatten sogar ihre Millionen ge- erbt. So aber war ihr Hatz noch größer ge worden, und es war leicht ernzusehen, daß sie nicht ruhen würde, bis er völlig ruiniert und vernichtet war. Dem mußte er zuvorkommen — und dazu gab es nur «in Drittel: die gol dene Rose

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Page 9 of 16
Date: 15.03.1930
Physical description: 16
Zeit traf mich der Amtsdiener sin und überreichte ihr sin Schreiben des Bezirksamtes, in dem die „hosentragenden Weibchen, die durch chr unziemliches und schamloses Benehmen all gemeines Aorgernis erregten', mit sofortiger Wirkung ausgewissen würden. Ein Ungewrtter entlud sich über den Un glücklichen. „Fort, aus meinen Augen!' rief Rose-Mary zornig. „Ihr blamiert mich vor der gangen Welt!... Rasch ins Auto — und fort nach München!' Unten wartete schon das Auto. In wilder Angst rafften

die gezüchtigten Dämchen ihre Habssligkeiten zusammen, stürmten aus der -Alpenrose' und verkrochen sich in das Auto. Es fetzte noch einige Rutenhiebe ab, dann trug sie das Auto davon. Rose-Mary verbrachte eine schlaflose Nacht Der Aufenthalt im Dorfe war ihr verleidet. Sie schämte sich vor der Bevölkerung und vor Otto Heinrich, der ihr so gründlich die Wahr heit gesagt hatte. Seine Worte brannten wir Feuerflammen in ihrer Brust. Traudl, das liebe Kind, nahm sie mit sich, um wenigstens ein Herz

zu haben, das ihr ohne Falsch, in selbstloser Liebe, ergeben war. Beim Abschied von Dater und Geschwister brach Traudl in herzerschütterndes Weinen aus, nur die Versicherung Rose-Marys, daß sie im Frühling wieder in die Berge zurück kehren würden, tröstete sie und stillte ihren Schmerz. Um die Familie des Schnitzers vor Not zu schützen, kaufte Rose-Mary dem Meister Se- wald sechs vollständige Krippen ab und ließ sie an ihre Freundinnen in Newyork absen den. Und da sie in Dollars bezahlte, besaß Sewald einen Reichtum

Blasen eines Sumpfes. In den vornehmen Vergnügungsstätten herrschte wohl ein feinerer Ton und die ge sellschaftlichen Formen wurden wenigstens äußerlich gewahrt, aber auch hier spielten Ge sinnungslumpen die erste Rolle und zu den Negertänzen, zu Boston und Jazz gesellte sich der Tanz ums goldene Kalb, der an Scham losigkeit alles Dagewesene überbot. In diesem mit raffiniertem Luxus ausge statteten Bars und Tanzsalons war auch Rose-Mary täglich zu finden und es schmei chelte ihr, auch in Europa

als Rosenkönigin gefeiert und umworben zu werden. Sie er schien stets mit ihrer Leibgarde, den sechs schlanken Gibson-Girls, die sich hier austob ten und in Begleitung Henry Bakers, der sich eifriger als je um ihre Hand bewarb. Zwar fand er am Tanze kein Vergnügen, aber was hätte er Rose-Mary zulieb nicht getan? Sogar an den Jazz wagte er sich, gab jedoch den Versuch, ein flotter Tänzer zu werden, bald wieder auf. Rose-Mary aber war unersättlich. Wem»: alle anderen, vom Tanze ermüdet, di« Flügel- Hängen ließen

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 20.01.1930
Physical description: 8
Der Rosenmontag, ter dem Feste folgte, war ein grauer, trüber Dag, ebenso düster wie Rose Marys Stimmung. Sie verbrachte qualvolle Stunden und als am Abend noch kein Telegramm da war, fuhr sie mitten in ter Nacht zu ihrem Vater, um chm im Kampfe gegen die Rebellen beizustehen. Cs war nicht mehr nötig; der Aufstand war niedergeschlagen, der Brand gelöscht, aber chven Vater fand sie als Sterbenden. Eine Kugel hatte ihm die Lunge durchbohrt, daß er innerlich verblutete. Rose-Mary warf sich weinend über ifytt

und räche mich m meinen Feinden. Wllst du?' „Alles, was du willst, Pa... Aber ich kann es nicht glauben, daß du sterben mußt. Gestern noch ein König, ein Riese an Kraft — und heute...' „Liebe Rose-Mary, der Tod ist stärker als alle Herrscher ter Erde. Riesen und Zwerge, Könige und Bettler müssen sich ihm beugen — er ist der Herr der Welt.' Das Atmen wurde ihm schwer, gleichwohl fuhr er fort: „Du wirst nach meinem Tode über Millionen verfügen. Sei klug und laß dich nicht von Schmeichlern umgarnen. Lebe

, frei und unabhängig und wenn du dir einen ' Gatten nimmst, so wähle nach Deinem Herzen.' „Ja, Papa, ja! — Ach, bleib doch bei mir!' Marshall bewegte abwehrend «den Kopf, i „Nur keine Selbsttäuschung,' sagte er. „Ich ' sühl's, daß es zu Ende geht. Ach, wie ist das Sterben so schwer, wenn man einen Berg von Sünden trägt.' „Du warst immer gut, Po, und hast im Stillen vielen Gutes getan...' „Diese guten Werke sind die einzigen Freunde, die mich in di« Ewigkeit begleiten und für mich sprechen, Rose-Mary

. Ich habe im Leben zu viel an den Mammon und zu wenig an den Himmel gedacht. Das rächt – sich jetzt. Wenn die Welt versinkt und der Sensenmann langsam die Pforte der Ewig keit öffnet, werden alle Sünden wieder lebendig und springen uns an. Was wird mich drüben, hinter der dunklen Pßovte erwarten?.. .* Ein Schauer lief durch feirren Leü» und von jäher Angst gepackt, evgriA er Sofc» ' Marys Hand, als ob er sich an ihr fest klammern müßte, damit er nicht versinke. Rose-Mary zitterte vor Angst und Grauen

... da liegt mein Testament.' Sie tat es und zog ein versiegeltes Kou- vert hervor, das in ihrer Hand zu zitterin begann. „Du wirst alles erfüllen, was hier ge schrieben steht — Punkt für Punkt,' hauchte er. „Ja, Papa,' würgte sie he-roor. „Du bist die Erbin meines Namens und meines Vermögens, aber auch die Voll streckerin meiner Rache. Schwöre es mir!' „Ich schwöre!' Seine Züge entspannten sich, seine Hand legte sich auf ihren Scheitel und leise kam es von feinen Lippen: „6ei gesegnet, Rose- Mary

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 18.11.1943
Physical description: 4
habe ich einen Ent schluß gefaßt. Ich heirate.' Die beiden Freunde sprangen auf. „Wen. Marianne?' „Dich. Christian', sagte Marianne, „oder dich, Matthias! Meine Kraft reicht nicht aus, selbst zu entscheiden. Damm überlasse ich es dem Schicksal. Gestern ist die erste rote Rose in unserem Tarten erblüht. Ich habe sie abgeschnitten und in meinem Zimmer versteckt. Wer die Rose findet, dem will ich gehören.' „Und der andere?' fragte Matthias. „Der andere soll jtns ein guter Freund bleiben', bat Marianne, „versprecht

ihr mir das?' Sie versprachen es. Das Zimmer, in dem die Rose in einer Truhe versteckt lag. wurde vom Hellen Öicfit de-, aroken Fensters überflutet Marianne öffnete die Tür. Ihre Stimme klang unsicher. „Jetzt liegt mein Schicksal nicht mehr in.meiner Hand', sagte sie. Marianne hatte Angst. Sie wußte nicht, wovor sie sich fürchtete. Würde Christian ihr Mann werden? Sie liebte ihn von ganzem Her zen. Würde Matthias die Rose finden? Sie kannte Matthias seit ihrer Kindheit, und er war ihr sehr vertraut. Es würde vieles

? Würde er — jetzt -- die Rose — „Rein! Rein! Nicht er! Christian, Chri stian soll sie finden!', wußte Marianne plötzlich, und ehe noch Matthias mit sei ner Hand die Truhe- berührte, lief Ma rianne auf Christian zu und legte ihre Arme um seinen Hals. „Christian! Du! Christian!' „Marianne!' . ... „Ich liebe dich, Christian! Nur dich! Matthias stand neben dem Spiegel und vor der halbgeöffneten Truhe. Hatte er die rote Rose gesehen? Lang sam schloß er die Truhe, trat zu den bei den und gab ihnen die Hand: „Ich will euer Freund

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 23.11.1910
Physical description: 8
Schösfenge-- M im August 1910 zu zehn Mark Geldstrafe verurteilt. ^M,der früher die Fortbildungsschule besuchte, hatte sei nem ehemaligen Lehrer auf der Straße das Wort „Schul meister' zugerufen. Die gegen das Urteil eingelegte Beru fs würde von der Strafkammer kostenpflichtig mit der ^egründung verworfen, daß mit dem Ausdruck „Schulmei- der früher für «inen Lehrer ehrenhaft war, jetzt eine gewisse Mißachtung verbunden sei. ^ Die „goldene Rose' des Papstes. Ueber den Ursprung goldenen Itose

wird, daß die Überreichung der „goldenen Rose' auf den seli- Papst Gregor zurückzuführen sei. Calcaterra weiß auch N berichten, wie der fromme Brauch entstanden ist: Em Ansiedler habe in seinem Gärtchen einen Rosenstrauch be M^..an welchem am vierten Sonntag der Fastenzeit ganz fuztznch ejne einzige wunderbare Rose erschienen sei ; er habe v, ki^Ker Freude, gleichsam dem Willen Gottes -gehorchend. Mm Papst Gregor gebracht, der das Erblühen '«er schonen Rose fast noch zur Winterzeit als ein Wun- Mittwoch, 33. November

1910 3 der Gottes beimchtete, die Munre „mit Vergnügen und in nerer Freude' aus den Händen des Eremiten entgegen nahm, sie segnete und dann, mit der Rose in der Hand, sich in feierlicher Prozession nach Santa Croce di Gerusalemme begab, wo er die Blume dem Volke zeigte, indem er es er mahnte, „mit Freude und Fröhlichkeit' im Fasten zu ver harren. In den Vatikan zurückgekehrt, sei der Papst, auf den Gedaiäen gekommen, die Rose einem Fürsten der Ehri- . stenheit, einenr besonders treuen und ergebenen

Diener der Kirche, als Geschenk zu senden. Die Rose habe sich fortan jedes Jahr um dieselbe Zeit am Rosenstrauche gezeigt und sei erst mit dem Tode des Eremiten verschwunden; in dieser Zeit habe man sich entschlossen, die natürliche Rose durch eine von Silber oder Gold zu ersehen. . Bilanzen, Bücheranlagen, in zweckentsprechender, amerikanisch, doppelter und ein facher Führung, Revisionen, Abschlüsse, Nachtragungen, sowie Verwal tungen aller Art besorgt in beiden Landessprachen, nnter Garantie

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 27.10.1911
Physical description: 16
-Freitag, 27. Oktober 1911 „Meraner Leitung' Nr. 139. Seite IL erkämpftes 6Mck, Roman von A. Bellow. 44 (Nachdruck verboten.) . Das Glück, das in seinen un- oegrciflichen Launen ja so oft dem Unwürdigen hold ist, die Edelsten .und Besten aber im Stich läßt, war diesmal mit der guten Sache. Die „Güldene Rose' und die „Sophie' waren den übrigen Schiffen weit voraus, als sie nach längerem fruchtlosem Kreuzen und Suchen endlich am Morgen des dritten Tages des Schmugglers ge wahr wurden

uns ein solcher Koloß nicht gerade in die Quere, wenn wir mit dem Schufte anbinden.' Schon vorher war alles Nötige zwischen den Verfolgern verabredet worden, falls man des Schmugglers ansichtig würde. Die beiden Schisse trennten sich infolgedessen und suchten den letzteren zwischen sich zu bekommen. Das Manöver schien auch zu gelingen; in schräger Linie zusegelnd, näherte, sich die „Güldene Rose', und die „Sophie' dem Gegner immer mehr. Nichts an Bord des letzteren schien daraus hinzudeuten, daß er die Ge fahr ahne

, die ihm drohte. Ludwig Günther sroh- lockti^ereits, allein Ambrosius schüttelte bedenklich den Kops. „Glauben Sie doch nicht, daß der Fuchs uns nicht ebenso gut bemerkt hat, wie wir ihn; er kennt die „Sophie' gut genug, so daß er weiß, wen er vor sich hat, sobald er bloß eine Mastspitze davon erblickt. Er hat irgend etwas vor, wahrscheinlich will er uns weiter nach Norden locken, um uns völlig von unserer Reserve, den zurückgebliebenen Schissen, zu trennen, vielleicht hofft er sogar, daß die „Güldene Rose

nachsetzenden Schiffe legte. Einen halben Tag bereits dauerte diese eigentümliche Fahrt und es war schon am Nach mittag in vorgerückter Stunde, da schien sich der Schmuggler eines anderen zu besinnen. Er segelte langsam und ließ die beiden Verfolger herankommen. Vorsichtigerweise war die Mehrzahl der Hilfs mannschaft, welche von Wangerooge und Spiekerooge an Bord genommen, der „Güldenen Rose' zugeteilt worden; es war dies schon in Voraussicht der Mög lichkeit geschehen, daß die kleineren Schisse

von dort her einKmioÄn- schuß herüber und die Kugel schlug mcht weit. vov. oer .Güldenen Rose' ins Wasser. Es sollte dies offen bar ein Warnungszeichen fein. Wer die Verfolger ließen sich dadurch feinen Augenblick abschrecken, der Verabredung gemäß wollte man versuchen, das feindliche Schiff möglichst baü» zu entern. So leicht mdes machte iynen der Schmuggler die Sache nicht; «s war offenbar ein vortrefflich armiertes Fahrzeug, das vielleicht selbst mit manchem kleineren Kriegsschiffe es ausgenommen hätte

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Alpenzeitung
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Page 10 of 12
Date: 21.11.1926
Physical description: 12
, den kein Wölkchen trübte. Kaum, daß sich die Rose des Lebens freute und dankend zur Sonne aufblickte, kam auch schon die ganze Käferschar heran mit Brummen und Summen. Die im dunkelblauen Eisenhut wagen waren die ersten. Im grünen Frack mit goldenen Knöpfen kamen sie zur Matreirofe emporgeflogen. Diese konnte sich eines Lächelns nicht erwehren und stellte rund um sich ein Dornenheer auf, baß sie nicht näher kommen konnten und begossen den Älickzug antreten mußten. ì „Hohle Vornehmheit,' sagte das Röslein

hatten sie aber in alle Blumenkelche geschaut und kamen verspätet. Wild ü'.d eilig taumelten sie zur Rose, die erschrocken ihre Blumenblätter schloß. Die einen wollten Honig naschen, die anderen Blü tenstaub rauben, die dritten lockte das Gold und die Schönheit. i Die Rose durchschaute sie olle, zeigte keinem ihre Gunst, denn sie war ja eins Zauberrose. ?atte ein fühlend Herz, wie es die Menschen laben und sehnte sich nach dem Glück und Men- chenliebe. Da standen sie nun alle unten und ahen zu ihr empor, freuten

sich ihrer Schönheit und lachten über das unsinnige Käser- und Schmetterlingvolk, das sie umschwirrte. Als alles Surren und Fliegen nichts half, zogen die Käfer und Schmetterlinge von dannen, von Bienen^ Libellen und Mücken begleitet. Jetzt kamen die Menschen an die Reihe. Schon standen die Ratsherren und Vornehmen auf Mauern und Zinnen und auf dem hohen Söl ler, reckten die Hälfe und ritzten sich die Finger wund an den Dornen. Der Versuch, die Rose zu pflücken, mißlang allen und sie verloren sich endlich beschämt

, und erzürnt in der Menge. Das Volk schalt aus die stolze Rose. Es waren noch viele fromme, tüchtige und mutige Männer zu ihr emporgekommen, aus altem Geschlechte stammend» mit Gold und reichem Wissen ausge stattet! Es wurde still unter dem Turm. Die Matrei rofe war voll Trauer, daß die Erlösung auf sich warten ließ. Hundert Jahre sollte sie nun wieder schlafen und harren! llvie Sonne neligte sich zum Untergang, ein rauher Wind fuhr durch die zarten Blätter und machte die Rase er Doch siche, als 'chauern

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 14
Date: 26.04.1827
Physical description: 14
Nr. -öS.) Vom Domkapitel zu Briren, Titl. Hr. Graf v. Spaur, Dvmdechant, (bei Hr». Grafen Trapp.) Hr. Prälat von Marienberg (im Servite»- Kloster.) Hr. Prälat von Fiecht (im gr. Bär.) Hr. Dalpiaz / Probst zu Botzen, (im Servitenkloster.) Hr. Pifoni, Probst zu Arko, (ebendaselbst.) Hr. Pungg. Probst zu Jnnichen. (ebendaselbst.) — V 0 in Herren- und Ritterst ande. Hr. Graf V. Tannenberg von Schwatz (Nr. 2V2.) Hr. Grafv. .«oreth.von Trient (in Ve^ gold. Rose.) Hr. Graf v. Thun von NvnSberg (Nr. ^/,Ü.) Hr. Zlntoi

, v. Sìemich von Botzeu (S!r. 2-H4.) Hr. Benedikt v. Hebenstreit von Bolden (in ber gold. Ross.) Hr. v. Giovanell« von Bvtzen (bei Hr». v. Tschidrer, k. k. ZippellatioiiS- Rat^.) Hr. v. VilaS von Salnru (111 dergold. Rose.) Hr. v. Grebmcr vo» Brnncck (Nr. 2,«).) Hr. v. Zu reiter von Briren (Nr. syc).) — c. BomBürger- Staude. Hr. Knoll, MagistratSrath vou Merat» > <l'ni w. Kreuz.) Hr. I. Kiusele von Botzen (in der gold. Sonne.) Hr. I. v. Wcnger von Hall (in der gold, Rose.) Hr. K. Aiguer von Sterzing

(im gold^ Hirsch.) Hr. F. Röck vou Lienz (Iir. >34.) Hr. R. Scarpatetti von Glurnö (im w. Kreuz.) Hr. A. Tha- ker, Bürgermeister zu Rattenberg (im gold. Hirsch.) Hr. I/Suppenmoser von Kufsteiu (in dergold. Rose.) Hc. Sebastian Mudorservon Äitzbühel ^imgold. Hirsch.) Hr. l). C. v. Niarcabruni von Arko (Nr. 24V ) Hr. (Äraf v. Alberti von Trient (Nr. 244.) Hr. F. Ghez- ze von Vriren (im gold. Hirsch.) — cl. Vom Bau ernstände. Hr. I. Peralhouer vou Wolkenstein (in der gold. Krone.) Hr. Joseph Zangerle

von Prutz (Nr. 2>s.) Hr. I. Halbiveis vou VolderS (Nr. ivt,.) Hr. I. Stecher voi, Mals (ini w. Kreuz.) Hr. I. Straffer von Sillian (I?r. i3,.) Hr. Holler von Laudeck (im Pfarrwidnm.) Hr. I. Prarmarer voi) Reith (in der golv. Rose.) Hr. G. v. Allhammer von Arko (bei Hrn. v. Ehrhart , k. k. Gubernialrath.) Hr. I. v. Riccabona von Cavalese (Nr. 212.) Hr. I. Steiiiberger von Bruueck (im gold. Hirsch.) Hr. I. Premier von Auer (in der gold. Rose.) Hr. A. ElS- ler vou Maiö (im w. .^reuz.) Hr. I. Salchner

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 2
Date: 14.05.1945
Physical description: 2
), welche die Einbildungskraft der Menschen von jeher In stärkster Weise bewegt hat. Sie kommt pur selten vor und ihre Standorte wer müssen, und selbst der düstere Tod schmückte sich, wenn er mit mörderi scher Sense zur Mahd schritt, mit ihrer bleichen Blüte.“ („Woche“, Nr. 25 vom 18. Juni 1910, 8. 1049.) Diese Scheu vor der Weißen Alpen rose als einer seltenen und geheimnis vollen Blumen muß im rätischen Hoch lande uralt sein, denn sie wurde schon von der erblickten Blume nicht wegsehen, sondern muß alsogleich seinen Hut

) in bezug liehe Schatz-Sage mit den weißen Alpen- auf die un j er den Domherren eintreten rosen verknüpft worden, mit denen sie den Todesfälle ereignete, wo auf dem aber gar nichts zu tun hat. Erkennbar* Sjtz oder unter dei j, Stuhlkissen dessen, wird die Tatsache, daß ehedem das Volk der sollte, eine weiße Rose ste iler Berge in der Weißen Alpenrose eine f unden wurde, so daß es Sitte wurde, nicht nur mit wunderbaren Eigenschaf- da g wie j a Eiibeck. jeder Domherr so- ten ausgestattete

. Yvürzbnrg 1850, S. 225.) Diese Auffassung kann bei der wei ßen Garfenrose unmöglich ursprünglich sein, wohl aber bei der Weißen Alpen rose. War doch den Völkern des Alter ten bezeichnenderweise vom Bergvolke Alpenverems lb. J4JI ke|| ^ veri(i |i tn \y 0 die Wunderblume Pitztal finden soll. Der Volksglaube ließ tums die Gartenrose in all ihren For men und Farben Sinnbild des Lebens und der Freude. Hingegen scheint die kühle und seltsame Weiße Alpenrose bei den rätischen Alpenstämmen ganz andere Gedanken

erweckt zu haben. Ich möchte somit vermuten, daß die Weiße Alpen rose in uralter Zeit bei den Bewohnern des Alpenraumes einer Todesgottheit ge- sie mit einem Wall schneeiger Blüten den Rosengarten König Laurins schir men, und in klarer Sternennacht brau ten' die Saligen Fräulein aus dem Tau ihrer Blätter einen Saft, um geliebten »Oesterreichischen Alpenvereins (S. 333) berichtete Hartwig Pe’etz, daß die seltene , ÄÄ? *' £&> W**» « O^eliem »mrden weih, des ohnweft Brunecken gelegenen , Schartl-Bades

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