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Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 26.06.1935
Physical description: 6
l ' 'W Seite 6 »AlpenzeNung* Mittwoch, den 26. Jun! 1S3S-XM -st '' -'l ) 'Z:? N t -I i. < - I ! ^ !' 'i. ^'1'^ ! >.'-^ 'i ' 7.' 1 »z WM -'N '^'-s ->i>' i -ì K .GDd ilisÄ' WU . !' ' > >z IsZ D'c-^c! MW RMh Db-j^ Mà?M iM .'1- MAft NW» WM s, '? Ä>>! !:.>!«, ^P' - ^ÜM>! j WiW !-à^ UM?'',, WZ W WW Wèlbl /''' ^ l ' u ' i u'i >ß U Rose und Mensch Von Professor Dr. Karl Roth- München Die Iunitage sind die Geburtstage unserer Rose. In allen Formen und Farben bis zu dem seltenen und kostbaren Schwarz

, das zu erwerben ein Ver mögen kostet, hat gärtnerische Kunst die orientali sche Schöne iin Laufe der Jahrtausende umgebildet. Dein Norden war ja nur die wild wachsende Hecken rose eigen, auch Hundsrose genannt, weil früher ihre Wurzelrinde für besonders heilsam gegen den Biß toller Hunde galt. Unsere kultivierte, gefüllte Rose stammt aus dem Osten. Auf den alten Bildwerken Aegyptens sucht man sie vergebens. Sie gehört den nördlichen Ge bieten Lorderasiens, den anatolisch-iranischen, an. àst doch heute

noch der Iran das Land der Rosen- mit den Blüten schmück der Eingebo rene dort seine Gärten und Höfe, seine Säle und Bäder, und in feurigen Versen besingt Hafis die Rosen von Schiras/ Von dort trat die vielblättrige Rose ihren Sie geszug westwärts an. Die Babylonie oerherten sie so sehr, daß die Männer ihre Stöcke, wie Herodot ließe». Mit den nach Westen wandernden Völkern Vorderasiens gelangte die Rose in das ganze Mit telmeergebiet, dann erschien sie in der ältesten Dich tung der Griechen. In den Gärten

des Midas wuchs schon die sech- ,zigblättrige Rose,' deren Duft, wie uns Strabon er zählt, den aller anderen Arten übertraf. Sie war die Blume der Liebesgöttin Aphrodite die! sie selbst , aus dem Blute des sterbenden, Adonis erstehen ließ. Es ist merkwürdig, wie lange sich auf anatolischen Boden diese Sage, wenn auch infolge des Wechsels der Religionen in etwas veränderter Form, erhielt. Da erzählt uns Ghislain de Busbek, den der deutsche König Ferdinand 1334 an den Sultan Suleiman

ll. zu Friedensunterhandlüngen ìnach Amasia geschickt hatte, daß kein Türke ein Ro- senblatt auf der Erde liegen lasse, da die Rose aus Mohammeds Schweißtropfen entstanden sei. Es. ist die alte Adonissage in anderer Auffassung. Schon in ältesten Zeiten oerstand man aus der Rose duf tende Wasser und Oel herzustellen, die in den Ha rems der kleinasiatischen Despoten zu den täglichen Bedürfnissen, gehörten. Die Liebesgottin salbt Hektars Leiche mit dustenden Rosenöl. Archilochos, der älteste griechische Lyriker, besingt die Rose

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Meraner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 13.09.1924
Physical description: 10
reichere Tätigkeit ermöglichen. Rose fürchtete sich, der Mensch war so un- MMnehm. Wie tonnte lsie sich seiner entledi gen»? «Sie dachte nach. Ach, da kam die Trägerin von Pairtschins; so nannte man die Botensrau, die ging ein kleines Stück «mit. Rose süßte Mut, ober die Trägerin empfahl sich bald; -auch der Bauer war ver- sichmunideU. Dal jetzt tauchte er «unter einem -großen reich behangenen Apfelbaume «wieder auf-und lachte. Roses Füße zitterten, -aiber sie verbarg die Angst. Der Bauer -wars

-verliebte Blicke zu ihr, es -mar schrecklich Unld der W;g war noch so weit. Gott sei Dank! «Wieder ein Mensch: Der Feldifaltnier (WeinlkMer) kam des Wegs. Rose blieb stehen, fragte nach dem Stand der Obst- und Weinernte «lind «hoffte, daß der Bauer allein weitengehen würde. Aber der bückte sich, trank Ms dem kleinen Aach, tat, als o>b er schrecklich bUrstig wäre, «rviischte sich den Schweiß mit dem großen,, roten Taschentuchs, stopfte seine kleine Weise, zündete sie «an, tat ein paar Züge und steckte

die Zündhölzer wieder ein. «Nun war er fertig; auch Rose hatte nichts mehr zu sa- gew sie mußte weiter. Was würde jetzt geschehen? Durch Roses Gelhirn jagten die Gsdanken- Vor kurzem war auf dem Marlinger Wiesemveg ein Mädchen angefaillen worden, «auch Mutter «war damals erschreckt gewesen, als sie es hörte. Rose «hatte zwar -nur 20 Kreuzer und eine Buttersemlmel bei sich, aber einen kleinen golde nen Ring am Finger und eine silberne Schwal- benbrosche mit winzigen Rubinaugen. Ob ihm dies mohl «der Mühe

-wert war, es ihr zu neh men? Die beiden Ding« waren von Vater. Aienastlich «sah sie nach -dein- Manne hin. Dieser grinste und meinte: „Teufel Madll Äugn hascht schun -gon» sackrisch schiane, glänz narret machen sie mi, dah t völliä im hinschaugn kann.' Dann ergriff er ihre Zopfe. „Und Zöpf> Rai A so lang! völlig Rosselspielen «bannt m'r damit.' Und er schwenkte ihre Zöpfe. Rose «impfte mit den Tränen «und rih sich lds. Von« der Forstersh?atze «vernahm man jetzt die kleinen Glocken der Postpferde

. Rose wurde wieder ruhiger und sagte laut: «Wenn ihr nicht «gleich «geht, werde ich -böse «und rufe, ! daß jemand fo-mmt.' ! „Gehn tua i schun, obr mit d-ir, du liabs > Modele.' > Rose schwieg und betete still, daß nur ein Mensch lküme, dien würde sie jetzt bitten, daß er sie schütze. Sie schritt nun schnell -aus, der Bauer «hinter ihr nach. Rose sing an zu lau fen, immer llchnelller; auch der Bauer tat es, etwas mWelig. Nun «konnte Rose nicht mehr, «sie hielt den kleinen Ming fest, machte

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 28.04.1911
Physical description: 12
demütig da ^ und sprachen ein stummes Gebet. Als sie sich anschickten die Bahre aufzuheben, trat ein junges Mädchen heran und drückte dem Toten die nur halbgeschlossenen Augen zu,' stumm reichte sie Onnen die Hand, und eine Träne glänzte in ihren Augen. „Ich dankeZ Dir von Herzen, Rose — und auch Euch, Freytags/ sagte Onnen und reichte den beiden jungen Fischern, von denen der eine knapp 17, der andere nicht viel über 15 Jahre alt war, die Hand. Langsam trug man den toten Tomsen hinweg. „Siehst

Du Onnen, so ist's recht, jetzt hast Du Deine Energie wieder. Nun eile aber, daß Du An zeige machst, denn sonst entkommen die beiden — Mörder noch,' sagte Rose. Während sie das Wort Mörder aussprach, ging ein Schauer durch ihren Körper, denn sie erinnerte sich, daß einer jener Menschen sie, die reine und ehrliche Rose, so be leidigt hatte, sie um ihre Hand zu bitten. „Was ist Dir, Rose?' fragte Onnen. .Nichts, nichts, Onnen,' gab sie hastig zur Antwort. »Nichts, sagst Du? Rose, Du bringst

verrückt gewesen sein.' , . Nach einer Pause sagte Rose: „Ja, so schlimm 's sür mich ist, aber der Vater wollt' nicht auf mich.hören. — Ich fürchte durch den Klaas steht dem Vater noch Böses bevor,- fügte sie seufzend hinzu. „An mir soll's nicht liegen, ich werde gegen Deinen Vater nichts tun!' Ja, Onnen. das weiß ich, aber die anderen im Dorfe werden nicht ruh'n, die werden gegen ihn sein. — Freunde hat er nicht gar viele hier!' Der junge Mann wußte, wie recht Rose hatte, so schwieg er und sah stumm

zum Fenster hinaus. . Plötzlich wurde er blaß und sagte hinaus deutend: - Da geht der Gendarm eben zu Euch.' Rose mußte sich am Tisch festhalten, um nicht zu fallen. Langsam schwankte sie der Türe zu und warf dem Zurückbleibenden einen trostlosen, tränen leeren Blick zu. An der Schwelle blieb sie noch einmal müde stehen und sagte tonlos: „Leb' wohl Onnen, wir gehören nicht mehr zusammen, die Tochter des Mörders, die Entehrte, mit dem Sohne des — Gemordeten. Leb' wohl,' und sie war hinausgeschwankt, ehe

Du mich, und willst Dn treu zu mir halten und stehen, wann und wo es auch immer sei, und willst Du, wenn 'die Zeit gekommen ist, mein braves Weib werden?' ' > Er sah ihr mild, aber sest ins Auge, und während jetzt «in Tränenstrom ihrem gequälten Herzen Luft schaffte, sagte-sie, sich sanst und schüchtern an ihn .schmiegen»: ^Tue ich auch keine Sünde, wenn ich „ja' sage?' ^Nein,?. meine,, Rose. Von jetzt an bist Du mein, mein fürs Leben. Vater,? wandte er sich mit . . Rose vor dem Toten auss Knie niederlassend

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 15.01.1930
Physical description: 8
Sie un besorgt sein. Wir werden uns hoffentlich bald Wiedersehen. Und nun noch eine Bitte! Ent hüllen Sie mir das Gehimnis Ihres Zauber ringes mit der Rose!... Bielleicht offenbaren sich dabei Zusammenhänge zwischen Haus Glonn und Marshall — und einer gewissen Rose-Mary...' „Ach, wenn das wäre!' rief Otto Heinrich erfreut und nahm neben ihr auf der Bank Platz. „Die Chronik unseres Ge schlechtes.' fuhr er fort, „berichtet von einem Ritter Christoph v. Weinberg, der auf einem Kreuzzuge mit zwanzig Getreuen

heim ins deutsche Land,... Sänger und Dichter haben diese heroische Tat verherrlicht und so gelangte die Heldenmär auch zur Kenntnis des Heiligen Baters nach Rom. Der Papst, entzückt über diese Heldentat und so hohe Frauentugend, verlieh ihr als höchste Aus zeichnung, die nur Fürsten zuteil wurde, die goldene Rose... Dieses kostbare Geschenk wirb heute noch als höchstes Kleinod in unserer Familie aufbewahrt und seit jener Zeit führen wir die goldene Rose im Wappen.' Rose-Mary deutete ans

ihre goldene Rofe auf ihrer Brust und sagte lächelnd: „So sind wir also Schicksalsschwesiern, Ihre Ahnfrau, die Türkenbezwingerin, und ich, die Siegerin bei dem Rosenfest?' „Nicht doch', erwiderte Baron Glonn. „Ihr Schmuckstück ist ein Schönheitspreis — dis goDene Rose des Papstes aber — ein Tugend- preis; das ist der große Unterschied.' „Ach,' rief Rose-Mary übermütig, „bei einer Tugendkonkurrenz wäre ich leer aus gegangen, denn ich bin ein Ausbund von Fehlern und Bosheiten. Daher gelüstet es nrich

auch nicht nach der goldenen Rose von Rom —' „Auch nicht nötig,' ging der Baron auf ihre neckische Rede ein, „Sie sind ja selber; eine Rose —' „Aber mit viel Dornen dran,' lachte sie«! „Vielleicht bricht die Zeit die Dornen ab,, so daß Sie nach dem Schönhettspreis auch' des Tugondpreifes der goldenen Rose würdig, werden...' „Wer weiß, ums die Zukunft bringt!' vev-j setzte sie nachdenklich. „Erzählen Sie mir doch; noch mehr von der goldenen Rose...' „Gerne. Die Rose aurea ist eine vom Papste am Sonntag Lätare als Sinnbild

Christi der „Blume des FeDes' geweihte! Rose aus Gott», reich mit Edelsteinen besetzt., Nach der Weihe trägt sie der Papst in feier licher Prozession, begleitet von den Kardi nalen, durch die Peterskirche, um sie dorm einer hohen Persönlichkeit als höchste Aus zeichnung für besondere Verdienste zu> schenken, damit sie „in aller Tugend geadelt; werde'. Daher heißt sie auch die „Tugend-, rose', und Fürsten, Könige und Königinnen, rechnen es sich zur besonderen Ehre an, men»' sie mit diesem Preise

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.02.1926
Physical description: 4
Hello, der mehr Wunden als Falten im Gesichte hatte, wurde an diesem Tage die Ehrenmedaille für lange, treue Dienste zuteil. Dar Kapitän des „Heron' hatte ihn denn auch zur Tafel geladen, wo er soviel von seinen Heldentaten erzählte, daß sich die junge Bohnentönigin — Marie Rose war ihr Name — nicht genug darüber wundern konnte. Marie Rose streichelte die Hände des alten Seemannes und das Herz des alten Seebären pochte bei diesen Liebkosungen ebenso laut und erregt, wie bei der Ver leihung

der Ehrenmsdaille. Doch am Tage nach ihrer kurzen Regent schaft war die kleine Ex-Bohnenkönigin sehr „Seien Sie unbesorgt. Mademoiselle,' tröstete Pierre Hello, „wenn dem „Heron' je ein Unglück zustoßen sollte, so halten Sie sich nur an meinem Gurt fest — so — und da hoff' ich, mit Gottes und meines traurig und namentlich, sodaß W ber alle Seewolf vor sie hinstellte und Marie Rose unruhig und kummervoll ansah, wie ein udel, der seinen Herrn weinen steht. Ge rührt von so viel Teiln<chme, erzählte die kleine

Kreolin d^m alten Matrosen von einer Begebenheit, die sie vor kurzem erlebte und deren Erinnerung sie heute besonders be drücke. In Martinique hatte Marie Rose einer alten Negerin, die für eine Hexe und Wahrsagerin galt, oft heimlich Brot in den Wald getragen, und das alte Negerweib hatte ihr prophezeit: „Gutes kleines Fräu lein, ich habe gesehen zu den Wolken einen großen Kondor hoch steigen, — sehr hoch — mit Rose im Schnabel — Rose bist du — du sehr unglücklich, —« dann Königin — dann großer Sturm

— dann sterben!' Und h^its nach dem fröhlichen Feste mußte Marie Rose der seltsamen Prophezeiung der Alten gedenken. „Gestern war ich nun Königin!' sprach Marie Rose traurig, „ich erwarte jetzt nur noch den Sturm, der mich tötot.' patrones Hilfe sollen Sie so sicher ans Lar gesetzt werden, wie eine durch einen Drei master bugsierte Goelette.' Bedeutend getröstet durch die treuherzigen Worte des Matrosen, belohnte sie ihn da durch, daß sie eine Ballade sang, die bis da hin noch niemand vernommen

hatte. Nach wochenlanger Fahrt rief die Wäche des „Heron': „Land!' Die Abschiedsstunde schlug und der Ab schied fiel der jungen Kreolin und dem alten Matrosen unendlich schwer. „Ich werde immer Euer gedenken und Euere Schuhe stets als eine Reliquie ausbe wahren', sprach Marie Rose tröstend zu Pierre Hello, der «sich mit «dem Mcken seiner schwieligen Hand «die feuchten Augen trock nete. Er antwortete topfschüttelnd: „Ach, Made- moiselle, Sie gehen nach Paris, da finden Sie neue Freunde, die Ihnen nicht Zeit lassen

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Lienzer Nachrichten
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Page 7 of 16
Date: 12.09.1930
Physical description: 16
. Mondlied aus „Bub oder Mädel",- 14. F. Lehar, Austrittslied der Angele, aus Graf von Luxemburg". Der Mufikverei« „Station Lienz" gibt am Sonntag, den 14 . Sepi. i»3o ein Abend-Konzerl im Garten des Gasthofes „Rose", wobei auf österreichischen Reservisten-, Tongemälde Beginn 8 Uhr abends. vielseitiges Verlangen „Der Traum eines von Ziehrer nochmals zur Aufführung gelangt. Am 6. und 7. September 1930 beging die vor Jahresfrist ins Leben gerufene katholische Ferialverbindung Heimfels-Runkelstein

ihr 1. Stiftungsfest. Am Samstag, den 6. September, 8 Uhr abends, wurde im Beisein zahlreicher illustrer Gäste unter dem Präsidium des Herrn Seniors cand. med. Wiefer im Verandasaal des Gast hofes „Rose" ein Festkommers veranstaltet, bei welchem die Mitglieder des Vorstandes der Heimfels-Runkelstein in ihren Verbindungs- farben chargierten. Herr Magistrats-Sekretär Dr. Kanzian widmete seine Festrede den natio nalen und sozialpolitischen Problemen der Ge genwart. Dem Inofficium präsidierte Herr Rat-Rat Dr. Kneußk

Teilnehmer zur gemein samen Fahrt auf den Grazer Schloß berg, wo der Verein der Tiroler den Osttirolern zu Eh ren ein Frühschoppen hält. Am nächsten Tag wird die Rückfahrt über Leoben, Iu de n bu r g, St. Veit a. d. Glan, Villach nach Lienz angetreten, um vereinbarungsgemäß ca. um! halb 9 Uhr abends am Iohannesplatz in Lienz einzutref fen. Anschließend daran wird im Gasthof zur „Rose" ein gemütlicher Dämmerschoppen ge halten, bei dem über die noch frischen Ein drücke der Fahrt munter geplaudert

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 23.07.1934
Physical description: 8
ie Diener davon war er ß er den ne letzten l sterben. »rnehmen chn mit nen sind, n soühen £ „Frau Rose!' sagte Hans weich. „Ich weiß, wie Sie den Toten liebten» und er hat Ihre Liebe verdient wie wohl kaum ein anderer. Drum muß Ihr Herz ganz still sein, so still wie das meine, das ihn auch geliebt hat.' „Ich weiß es, Hansl' sagte sie dankbar. „Kommen Sie, wir wollen zu ihm!' Und sie traten in das Totenzimmer. Frau van Holten hatte am Fußende der Bahre gesessen. Sie erhob sich. Auch sie war gefaßt. Hans

stieß auf keine verweinten Gesichter. Hans drückte der alten Frau stumm die Hände und trat mit Rose zu dem Toten. Ruhig und ftiedlich lag er in dem Kissen. Er war mit Frieden im Herzen von dieser Welt gegangen. Lange sah Hans den toten Wohltäter an, der so viel Güte verschwenderisch über ihn ausgeschüttet hatte, der ihn durch seine Hilfe dahin gebracht hatte, wo er jetzt stand. Noch einmal faßte er die starre Hand des Toten. Es war wie ein Abschiednehmen. „Schlafe wohl... schlafe in Frieden

... Du. der mir Freund und Vater war!' sagte Hans still. „Er hat im letzten Augenblick noch von Ihnen gesprochen, Hans', sagte Rose leise. „Seine Gedanken waren bei Ihnen. Zu mir sagte er: „Sorge dich nicht, Rose! Rufe Hans und er wird dir in allem helfen! Du darfst ihm so vertrauen, wie ich ihm vertraut habe.' Ihre Augen begegneten sich. „Das dürfen Sie. Rose!' „Ich weiß es, Hans! Mir will es nur nicht in den Kopf, daß er gestorben sein soll, der gestern noch neben mir faß und fröhlich war. Wir glaubten

alle, daß er den Blutsturz gut überwinden werde. Und doch mußte er scheiden.' „Wir wollen ihn in unserem Herzen be halten, Rose. Dann lebt er für uns immer.' Schon am nächsten Tage begrub man ihn. Es war ein stilles Begräbnis. Nur drei Menschen folgten dem Sarge. Rose, Hans und Frau van Holten. Rose weinte am Grabe, Hans stützte sie und sagte leise zu ihr: „Stark sein, Rose! Wir haben ihn begraben, aber in uns lebt er, und das wird immer so sein!' Sie sah chn an und nickte. Ein Bitten war in ihren Augen: „Verlass

' mich jetzt nicht!' Er verstaW die Bitte. Stumm schritten sie dann ihrem Heime zu, das ihnen heute so einsam dünkte wie nie. Sonst war Lachen und Fröhlichkeit durch die prächtigen Räume gegangen, jetzt war die Trauer zu Gaste. Am Abend saßen sie zu dritt am Abend tisch. Josef hatte abgeräumt. Hans nahm die Unterhaltung auf: „Und jetzt sagen Sie mir, Frau Rose, was ge denken Sie jetzt zu tun?' „Was soll ich tun, Hans? Soll ich noch hier bleiben und sein Grab hüten?' Er schüttelte den Kopf. „Nein, Frau Rose

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 14.04.1916
Physical description: 8
vollständig zu einer kalten Sauce zerslossen M. als er seinen Spruch mir einem dreifachen Hurra ms — die Wendung überraschre allgemein — auf den Arkellner der ..Blauen Rose' beendigre. Nach dieser Rede verfiel Thomas Eonradin in ei- -in betrübenden Zustand der Teilnahmslosigkeit. Nur Zeilen sagte er leise und zu sich selbst: ..Prost!' und zink aus dem längst leeren Sekrkelch einen imaginären Hinzen auf sein Spezielles, Von nun an ist meine Erinnerung lückenhaft .... e-muß schon einige Stunden spärer

- ::ng über Erweichungsherde im Gehirn, über Psrop- Äoildungen in den Hirngefäßen nnd riber Entartun M der Gefäßwände nur mäßig auffrischte. Ich lehnte Zcs Pilsener Bier ab, konstatierte noch, daß Thomas »nradin neben mir in einem Sessel lag. den Kopf mit Ml Serviette zugedeckt, und schnarchte: dann döste ich Ast ein bißchen weiter. Der erste Schimmer des Morgens fiel in das Hin- Limmer der „Blauen Rose', als mir Möpsel auf die .'ihulter schlug und mich ermunterte. Er war schon in und Paletot. „Wir wollen nun auch gehen

sollte Rose lange keine Antwort bekommen, denn insotge der Mobilisierung in Deutsch land und Oesterreich-Ungarn war die Postverbindung in diesen Tagen sehr mangelhaft und langwierig. - Inzwischen tras von Rila ein Bries an Rose ein. den sie schon vor einer Woche geschrieben Halle. Sie de- richtete, daß ihr Gatte, Baron Rainer Hohenegg, zu gleich mit dessen Schwager, den? Grafen Rudi Haßbach, die beide demselben Regiment angehörten, bereits ins Feld abgegangen seien. In den ersten Tagen erhielr Rose

von ihrem Gae ten nur einige Male eine kurze 'Nachricht, die er der Minute abgestohlen hatte im Drange der Geschähe. Aver so flüchtig diese Zeilen auch hingeworfen waren — für ein Liebesworl fand er doch noch Zeil. And Rose drückte diese kurzen, flüchngen Briese inbrünstig an ihr Herz und verwahrte sie wie ein Kleinod. In einem dieser Briese reilte Hasso mit. daß ihm Hans von Aremberg als Beobachter zugeteilt wurde und daß dessen Braut. Rola von Kreinberg, beim Ro ten Kreuz eingestellt sei. Ihr Barer

als Trümmerhaufen neben dem Feldlager der Deutschen. Tiefe Ruhe war über dem Lager. In einem großen Zelt hatte das Rote Kreuz ein fliegendes Lazarett aufgeschlagen und seine Tätig keit entfaltet. 197 Hasso sah nach Rose zurück. Sie war mir unsicheren Schritten bis in die Mitte des Zimmers getreten, nnd da stand sie, schwankend, als lrügen sie ihre Füße nicht mehr weiter. Sie war leichenblaß nnd der Abschieds schmerz schüttelte sie wie ein schweres Fieber. Da war Hasso plötzlich mit zwei Schritte

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 14.04.1916
Physical description: 8
zu einer kalten Sauce zerflossen g>ar, als er seinen Spruch mit einem dreifachen Hurra — die Wendung überraschte allgemein — auf den Oberkellner der „Blauen Rose' beendigte. Nach dieser Rede verfiel Thomas Convadin in ei nen Wtrübenden Zustand der« Teilnahmslosigkeit. Nur gmoerlen sagte er leise und zu sich selbst: „Prost?' und trank aus dem längst leeren Sektkelch einen imaginären Ganzen auf sein Spezielles. ' ' Bon nun an ist meine Erinnerung lückenhaft Es muß schon einige Stunden später

über Erweichungsherde im Gehirn, über Pfrop fenbildungen in den Hirngefäßen und über Entartun gen der Gefäßwände nur mäßig auffrischte. Ich lehnte das Pilsener Bier ab, konstatierte noch, daß Thomas Tonradin neben mir in einem Sessel lag, den Kopf mit einer Serviette zugedeckt, und schnarchte; dann döste ich selbst ein bißchen weiter. Der erste Schimmer des Morgens fiel in das Hin terzimmer der „Blauen Rose', als mir Möpsel auf die Schulter schlug und mich ermunterte. Er war schon in Hut und Paletot

sollte Rose lange keine Antwort bekommen, denn infolge der Mobilisierung in Deutsch land und Oesterreich-Ungarn war die Postverbindung in diesen Tagen sehr mangelhaft und langwierig. — Inzwischen traf von Rita ein Brief an Rose ein, den sie schon vor einer Woche geschrieben hatte. Sie be richtete, daß ihr Gatte, Baron Rainer Hohenegg, zu gleich mit dessen Schwager, dem Grafen Rudi Haßbach, die beide demselben Regiment angehörten, bereits ins Feld abgegangen seien. In den ersten Tagen erhielt Rose

von ihrem Gat ten nur einige Male eine kurze Nachricht, die er der Minute abgestohlen hatte im Drange der Geschäfte. Aber so flüchtig diese Zeilen auch hingeworfen waren — für ein Liebeswort fand er doch noch Zeit. Und Rose drückte diese kurzen, flüchtigen Briefe inbrünstig an ihr Herz und verwahrte sie wie ein Kleinod. In einem dieser Briefe teilte Hasso mit, daß ihn? Hans von Axemberg als Beobachter zugeteilt wurde - und daß dessen Braut, Rola von Steinberg, beim Ro ten Kreuz eingestellt sei. Ihr Vater

dem Feldlager der Deutschen. Tiefe Ruhe war uoer dein Lager. In einem großen Zelt hatte das ^iote ^-reuz ein fliegendes Lazarett aufgeschlagen und seine Tätig keit entfaltet. 197 Hasso sah nach Rose zurück. Sie war mit unsicheren Schritten bis in die Mitte des Zimmers getreten, und da stand sie, schwankend, als trügen sie ihre Füße nicht mehr weiter. Sie war leichenblaß und der Abschieds schmerz schüttelte sie wie ein schweres Fieber. Da war Hasso plötzlich mit zwei Schritten an ihrer Seite und umfaßte

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Maiser Wochenblatt
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Page 5 of 14
Date: 02.06.1906
Physical description: 14
, die an mutige Rose, der Blumen Königin, und viele andere der schönen Kinder Floras öffnen ihre Kelche dem Blicke der Sonne. Aus ihrem unerschöpflichen Füllhorn spendet uns jetzt die gütige Allmutter Natur ihre reichen Gaben, darum ist auch der Juni eigentlich der schönste Monat des Jahres, der die Entfaltung des Blühens imb Glühens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahr tausende hindurch hat sich die Rose ihre, Be liebtheit als herrlichste im großen Blumen garten der Natur zu bewahren

gewußt; seit Jahrtausenden gilt sie als Königin in Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die. altklassischen Dichter haben wonne trunken die Rose besungen.. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit! der Venus aus dem Meeresschaum erstehen, auf welche die Götter dann voller Entzücken bei ihrem Anblick Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köst lichen Duft erhielt.. Nach einer anderen Sage

hat Aphrodite die weißen Rosen in rote ver wandelt, als sie von glühender. Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwundet im f aine von Pavhos liege, eilte sie, ihrer zarten üße nicht achtend, zu ihm hin durch dornen reiche Rosenbüsche, deren weiße Blüten sie mit, ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orien talischen Sage entstammt die Rose dem Pa radiese selbst.^ Als das erste Menschenpaar das Paradies verlassen mußte

, erbat sich Eva von dem Cherub zum Andenken eine Rose, und von dieser Nosenstammutter stammen alle die vielen, über die ganze Erde verbreiteten Rosenarten ab. Während andere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode'unter worfen waren, zeigte sich die Rose stets über allen Wechsel des Geschmacks erhaben. Diesen Vorzug verdankt die edle Pflanze der Ver- Gottesdienst-Ordnung. Tn der Pfarrkirche: Am 3. Juni, das hohe Pfingstfest und der vierte Aloisisonntag

und kopfüber in das tiefe , reißende Wasser hinabgesunken. „ „ . . ... Vigl,. Obsthändler und Hausbesitzer in Meran cinigung von herrlichem Aussehen und kost-1 käuflich erworben worden. lichem Duftz wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungs fähigkeit hat die Rose uns lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfordert ja 'bei uns die Pflege der Rose, dafür löhnt sie aber reichlich durch den herrlichen Duft, dem sie ausströmt, und die Fülle der Blüten, den sie uns , beschert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 12
Date: 20.07.1901
Physical description: 12
-Äcticngesellschaft Cavalese: Donnerstag. Pfisterer und einnial wöchentlich „zum Greifen* Deutschuoven: Samstag, Josef Lang, vormals Greißing Eggenthal: - SamStag, Pfisterer, Gasthaus „weiße Rose' und Gasthaus „Sargant' Eppan: Samstag, Pfisterer- - ' Mittwoch u. SamStag, Commisfionär in der Restauration Knoll, „Sar gant' u. Thaler . . ' 2mal wöchmtlich, Greißing > Montag, Mittwoch und SamStag,^ Kotier, Wachshandlung EyerS: 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Fassa: Wöchentlich, aber unbestimmt

, bei Scrinzi Fonds z 2mal wöchentlich, Gasthaus „Erz herzog Heinrich. Montag und Freitag, Scrinzi Girlan: 2mal wöchentlich, Cafs Pitscheider Samstag, Krautschneider' ^ Gröden: SamStag, Krautschneider ) Freitag, Thaler u. „wnßeS'Kreuz' Freitag und Samstag, Vinatzer (3 Böten) Jenefien: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kalter«: Samstag, Pfisterer u. Commisfionär bei ^schwarzer Adler' m „Eiseiihut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch'und SamStag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant

' Kastelruth: Freitag, Krautschneider; von Juli bis Sept. Mittwoch und Freitag und Gasthaus „Rössl' Donnerstag, Conserven-Actienge- s'llschaft Samstag, Gasthaus „Sargant' Klausen: Samstag, Lederhandlung Kemenater Klobenstein: Mittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen', Bindergasse und Gastdaus .Sargant'; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Täglich, Gasthaus „Eisenhut' Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautsckneider Knrtatsch: Samstag, Pfisterer Laas: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose

' Lana: Samstag. Gasthaus „Sargant' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur . weißen Rose' Unbestimmt „Sargant' LengmooS: Äcittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen' LeiserS: Samstag, Malserteiner ».Pfisterer Lengstein: Freitaq, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: Imal wöchentlich, Gasthaus „zum . Rössl' Mendel: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Erzherzog Heinrich' und Hotel „Greif* im Sommer täglich. Diontag und Freitag, Scrinzi ' Meran: Täglich, Greißing und Gasthaus

^zum schwarzen Adler' Mölten: SamStaq, Pfisterer Freitag, Kelderer MdntaU: Donnerstag Pfisterer NalS: Dienstag und Freitag, Reinisch NatnrnS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' ! Nenmarkt: Samötag, Pfisterer ü. Kräutschneider Oberbozen: Samstag, (km Sommer täglich) Krautschneider und Thaler Oberinn: s Samstag, Thaler und Franciscaner- Bäcker HtterSVerg: Samstag, Kelderer , Prad: ^ 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Predazzo: Unbestimmte Scrinzi' Imal wöchentlich, Hotel ^Greis' . Ritten

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 27.07.1917
Physical description: 8
Kilo, ein anderer machte mir ein Angebot von 40 Heller per Kilo. Ich kann aber ohne Selbst überhebung sagen, daß der größere Teil meiner Ernte vorzüglich erhalten ist. Und nun kostet in Meran am Obstmarkte dasselbe Obst so viel! Aber trotzdem werden die Bauern als Wuche- „JrrweW« der Liebe. Roman. 92 Als er Rose sah, ging ein heißer Schreck durch seine Glieder, seine Augen wurden weit und dunkeZ. Er blieb oben auf der Treppe stehen, sprach kein Wort, sah Rose wie eine Erscheinung

an. War es das Mond- licht, das seine Gestalt so schön und stattlich aus dem grünen Türrahmen hob? War er gewachsen, seit Rose ihn das letztemal gesehen? War seine Stirne höher, sein Haar dunkler, der Blick seiner Augen tiefer ge worden? Ein anderer stand vor ihr als der Spielgefährte ihrer Jugend: ein anderer . . . und doch derselbe. E sprach aus seinen Augen zu ihr die alte Treue. Da flutete es heimatfroh durch ihre Seele. — Alles, was sie in den letzten Tagen gedrückt undtraurig ge macht hatte, floß

in der Kinderzärtlichkeit zusammen, die oft, ach so oft, in sein Ohr gedrungen, wenn die kleine Rose vor irgend etwas erschrocken war: „Mir wird so bange nach dir, Joseph?' Es zuckte in seinem Gesicht. Ueberrascht, ja be stürzt sah er sie an. Unwillkürlich streckte er die Hand nach ihren kleinen Händen aus, die sie ihm entgegen hielt. Sie stand noch immer unten an den Treppenstufen und sah zu ihm auf: ihr weißes Gesicht lag im Schat ten. Es war die alte Rose, im hechtgrauen Täckchen, das aus ihres Vaters Mantel

gearbeitet worden war. Die alte Rose, und doch ... der Ring an ihrem Fin ger . . . nein, es war die alte Rose nicht. Seine Brauen zogen sich zusammen', die Hand, die sich ihr entgegengestreckt hatte, griff nach dem Flinten riemen, seine Lippen riefen den Hunden, die freudig bellend an Rose aufsprangen: „Pfui, Lord, pfui, Bagatell!' Die Tiere legten sich gehorsam zu seinen Füßen nieder, wedelten mit der Rute, sahen zu ihrem Herrn und wieder zu Rose hinüber, als wollte sie sagen: „Nanu, ihr zwei . . . habt

euch doch nicht so. 89 Rose war in eines ihrer alten Kleider geschlüpft. E<.- paßte nicht mehr, war hier zu eng, dort zu weit. Ihr junger Körper hatte sich gewandelt unter den pfle genden Händen einer geschickten Zofe. Aber sie behielt es an — sie fühlte sich im Forsthause nicht wohl in den modernen Kleidern-, nach und nach kam ihr auch das Gefühl des trauten Zuhauseseins wieder zurück. Sie lief durch alle Zimmer, lächelte den alten bil ligen Großvaterstand an und freute sich darüber. An jedem Stück hing

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Dolomiten
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Page 10 of 20
Date: 12.04.1930
Physical description: 20
. Kommunion-Gebetbücher führen dis Vogelweider-Duchhandlungen. Linoleum inr Boilenlielofi isi heute zeitgemäß iiir ms motferne Mnuns. stierte Kostenlos. Binner & lechlhalcr. Bolzano. „Heule auciu, iku uujettt Verloblingsfeier müßt ihr unsere Gäste sein, damit wir den Froundschastsbund noch fester schließen und besiegeln können.' Sie versprachen es und Rose-Mary fragte sie, ob wohl auch „Christus' käme, wenn er geladen würde? Aber Magdalena erwiderte: „Das ist kaum zu glauben. Er hat heute am Oelberg

und am Kreuze wieder soviel geweint, daß er ganz gebrochen ist.' „Er geht bei jedem Spiel so sehr in seiner Roll« auf, daß er nachher niemand sehen will, sondern sich von allem zurückzicht und in die EnsamkeÄ vergräbt,' fügte Maria hinzu. Sie sprachen von ihm mit einer Ehrfurcht, als ob er der wirkliche Mosstas und Gottes sohn wäre. Da bestand Rose-Mary nicht länger auf ihrem Wunsch, sondern verabschiedete sich mit einem frohen „Aus Wiedersehen!' und folgte Otto Heinrich. Plötzlich trat ihnen Christus

im schnee weißen Auserstehungsgewand entgegen, Him melsglanz in dm Augen, Verklärungsschim mer auf dein edlen Gesicht. Unwillkürlich beugte Rose-Mary das Haupt vor ihm. Otto Heinrich grüßte vertraut und fügte, auf seine Begleiterin deutend, hinzu: „Meine Braut!' „Christus lächelt« gütig und feine Hand glitt wie segnend über Rose-Marys Scheitel. Alles Glück der Erde sei euch boschiedm!' jagte er mit bewegter Stimme. Es klang leise geheimnisvoll, wie aus Himmelshöhen herab und im nächsten Augenblick

war er verschwundm wie eine überirdische Erschei nung. Rose-Mary fühlte eine Weihe, als hätte sie dm Sogen eines Gottes empfangen. Stumm, von heiligen Schauern überfüllt, verließ sie mit Otto Heinrich das Passions theater, in dem sich in der Passion das höchste Wunder ihrer Seel«, die Auferstehung zu einem neuen, schönen Leben vollzogen hatte. Freudigen Mutes trat sie hinaus in dm Frühling, der ihr sin neues, wundersames Glück verhieß 17. Kapitel. 3m parMeg. Einige Wochen später rüsteten sich Otto Heinrich

und Rose-Mary zur Abreise nach Weinberg, um sich in dem stillm Bergkirchloin träum zu lassen. Baronin Agnes war ihnen vorausgeeilt, um die Wohnung für das junge Paar instand zu setzen und mit Traudls Hilfe alles für die Hochzeit vorzubereiten. Die Gmeralin und ihre Töchter hatten das Schloß freiwillig verlassen, nachdem Urnen Rose-Mary großmütig eine Rente ausgesetzt hatte, die es ihnen ermöglichte, in einer kleinen Prooinzstadt in Frankm, der Heimat der Generalin, standesgemäß zu lebm. Nun stand Nofe

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Dolomiten
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Page 6 of 9
Date: 12.02.1930
Physical description: 9
höflichst ein geladen werden. Eintritt 10 L. Anfang 9 Uhr abda. R. R E H E I S. Die Rofenkönigin Der Roman einer Dollarprtnzessin von Felix R a b o r. (Nachdruck verboten.) IS. Fortsetzung Er hatte einen heiteren Ton angeschlagen, aber Rose-Mary ging nicht daraus ein. son dern deharrte in ihrer frostigen, feindlichen Abwehr. „So sind Sie also nach Europa ge kommen, um den Kampf mit mir aufzuneh men?' fragte sie mit blitzenden Augen. »Ich gegen' Sie kämpfen?' rief er schmerz lich überrascht. »Ach

zu sein; bei dem Haß, den er aus naheliegenden Gründen auf Sie hat, wäre das Schlimmste zu befürchten.' Erschrocken und verwirrt rief Rose-Mary: „Mein Gott, das wußte ich nicht... Es ist ein Versehen — und ich gehe schon...' Er drohte mit dem Finger. „Tja — das ist nun eine schlimme Sache In flagranti ertappt, mit der Büchse kn Arm... Wild- freveil... Di« Gesetze hier sind sehr streng —' „Wie,' schäumte sie auf, „Sie wollen mich dem Gesetze auskiefern? ... Das ist nicht ritterlich... Uebrigens

ist das nicht zu machen, das kostet Gefängnis —' „Gefängnis? ... Oooo—' „Ja. Gefängnis! Bedenken Sie doch: ge wildert in fremdem Revier! Gewiß haben I Sie auch schon einen Bock geschaffen —“ | „Rem, gewiß nicht.' beteuerte sie. „Doch, doch!... Herzschuß auf Ehret' Er lachte fröhlich und zwinkerte lustig mit den Augen. Unwillig über seinen Spott wandte sie sich zum Gehen, aber da stand er auch schon bei ihr und erfaßte mit warmem Druck ihre Hand. „Liebe Rose-Mary.' sagte er voll Wärme, »es war entschieden ein Herzschuß

, denn ich bin von der schönsten Jägerin ins Herz getroffen, schon lange, ach so lange!... Liebe und Heimweh haben mich übers Meer getrieben — zu dir, du süße Rosenkönigin. Am Rosenfest, in jener trauten Stunde im ' Wintergarten, schlugen sich unsere Herzen entgegen — willst du das leugnen? Du hast, dem Gebote deines Darers folgend, dein Herz mit Erz gepanzert, aber tag an: hast du nicht heiße Qual gelitten unter diesem Panzer? Wenn es so ist, liebe teure Rose-Mary, dann sprich ein einziges Wort — und alles ist gut. Warum

uns bekämpfen, wenn doch unsere Herzen zusammenschlagen und uns gut sind? Dein Racheschwur am Sterbebette deines Vaters war unnatürlich und ungerechtfertigt. Ri« habe ich deinem Bater, noch weniger dir ein Leid getan — warum also diese Feindschaft?' „Weil ich Sie und die ganze Sippe hasse!' „Einbildung, Rose-Mary! Laß dein Herz sprechen, es wird dir den rechten Weg zeigen — zu mir! Lassen wir doch das Vergangene! Wir wollen ln der Gegenwart und nur der Liebe leben. Wozu sich dos Leben durch Haß verbittern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 10
Date: 14.09.1901
Physical description: 10
, Scrinzi und : Pnsterer . Dicncsag n. Freitag, Grcißin'g Brez (Nenöbcrg): . - - Montag und Frcita.j, Amann und . ' Gasthaus „znm Eisenhut' Brixen: ' - : Dienstag und Doimnötag, Con- ' scrven-Actiengesellschasl Cavalese: Donnerstag. Pfistercr nud einmal wöchentlich „zum Greifen' Dentschnoven: Samötag, Josef Lang, vormals Greiszing Eggenthal: SamStag, Pfisterer, GanhanS „weiße Rose' ilnd Gasthaus „Sargantü EPPa«: . ! SamStag, Pfisterer Mittwoch u. SamStag, Commissionär in der Restauration Kurll, „Sar

: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kältern: Samstag, Pfisterer u. Commissionär bei .schwarzer Adler' u. „Eiserhut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch und Samstag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant- Kastelrnth: Freitag, Krautschneider; von Juli . bis. Sevt,. Mittwoch und Freitag . und GastbauS „Rössl'' Donnerstag, Conserven-Actienae- s-llschait > SamStag, Gasthaus .Sargant' Klausen: SamStag, Lederhändluug Kemenater KlobensteU« Mittwoch üiid SamStag, Gasthaus .zum Pfauen

-, Bindergasse und GastbauS .Sargant*; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Taglich, Gasthaus ^Eisenkut* Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautschneider Kurtatsch: SamStag, Pfisterer LaaS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Nose' Lana: SamStag. Gasthaus .Sargant' ' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur .' weißen Rose? Unbestimmt .Sargant' LengmooS: ül ittwoch uud SamStag, GasthauS „zum Pfauen' LeiferS: Sametag, Malferteiner u. Pfisterer Lengstein: Freitaa, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt

, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: lmal wöchentlich, Gasthaus „zum Rössl- Mendel: Lmal wöchentlich, Gasthaus .zum Erzherzog Heinrich' und Hotil „Greif' im Sommer täglich. Montag und F'.eilag, Scrinzi Meran: Täglich^ Greißing und Gasthaus . '„zuni schwarzen Adler'. Mölten: SaMötag, Pfisterer . - Freitag, Kelderer Montan: Donnerstag Pfisterer NätS: »zur ig und Freitag, Reinisch Naturns. 2mal wöchentlich, Gasthaus weißen Rose' Neumarkt: . SamStag, Pfisterer v. Krautschneider Oberbozen: SamStag, (im Sommer

täglich) Krautschneider und Tha'er Oberinn: .. Samöiag, Thaler und Francivcaner-' Bäcker . Petcrsberg: Samstag, Kclderer Prad: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' , Predazzo: Unbestim't/Scrinzi lmal wöchentlich, Hotcl „Greis' ?! Ritten: Samstag, Krautschneider) im Som- - mcr taglich) Zn-al wöchen'lich> Amonn und Gast- - hauS „zum Eisenhut' (lin'Som-' mer täglich) ' Romeno: . ! . 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Eisenhut' Sarnthal: ^ ' San,ötag, Krautschneider ü. Pfisterer Täglich, Gasthof

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 13.01.1891
Physical description: 8
der schreck lichen That soll verschmähte Liebe sein. Die goldene Rose. Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung soll die goldene Rose diesmal unserer Kaiserin zugedacht sein. Es interessieren viel leicht einige Details über diese Rose selbst und das Ceremoniell ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Francs. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Vase von vergoldetem Silber, die an den Seiten die päpstlichen Embleme und eiue Inschrift trägt

knieend die Rose. Der Heilige Vater spricht nun sein Gebet und besprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Überreichung des Geschenkes geht fast mit gleichem Ceremoniel vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Cardinal spricht zur Empfän gerin die Worte: „Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Auftrage des Heiligen Vaters Dir überreichen. Diese Blume bedeute Dir vie Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die Rose, die Königin der Blumen, ist ein Symbol

der ewigen Ruhmeskrone.' Ist die Empfängerin eine Kaiserin oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Majestät wollen geruhen, dies Geschenk und niit ihm die göttliche Gnade hinzunehmen, die der Heilige Vater für Eure Majestät von vem Herrn der Zeiten und Ewigkeiten erfleht.' - Die hohe Frau küsst darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den päpstlichen General-AblasS für alle Glieder ihrer Familie. Eine Dame als Afrikaforscherin. Eine Amerikanerin, namens Shcldon, ist im Begriffe, Stan

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Pustertaler Bote
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Page 5 of 8
Date: 16.01.1891
Physical description: 8
eines Munitionszuges der Unionsreiterei seien. Die goldene Rose. Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung zufolge soll die goldene Rose diesmal bekannt lich unserer Kaiserin zugedacht sein. Es interes- siren vielleicht einige Details über diese Rose selbst und das Ceremoniet ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Francs. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Base von vergoldetem Silber, die an den Seiten die päpst liche Embleme und eine Inschrift trägt

dem Papst knieend die Rose. Der Hei lige Vater spricht nun sein Gebet und besprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Überreichung des Geschenkes geht fast Mit gleichem Ceremoniel vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Cardinal spricht zur Empfängerin die Worte: „Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Auf trage des Heiligen Vaters Dir überreichen. Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die Rose, die Königin der Blumen

, ist ein Symbol der ewigen Ruhmeskrone.' Ist die Empfängerin eine Kaiserin oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Majestät wollen geruhen, dies Geschenk und mit ihm die göttliche Gnade hin zunehmen, die der Heilige Bater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeiten und Ewig keiten erfleht. Die hohe Frau küßt darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den päpstlichen General-Ablaß für alle Glieder ihrer Familie. Zandwirth. Genossenschasts- Versammlung. Tanfers. — Die am Sonntag

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 04.03.1916
Physical description: 4
i Pers. 5tl -12), sowie Schülerkarlen zu ,'ir. — im Borverk. bei Golih. Ferrari und an der Abendkasse. in allen Sorten frisch eingetroffen bei WrmWkl.V. M.S.Z.. Ms (Josef Pfisterer's Nachs.) 17SS H. Court hs-Mahler: „Die Kriegs braut. 64 gehen mußle, um etwas mit Colmar zu besprechen, rat sie es jetzt gleich. Erst zur Teestunde sah Rose Hasso wieder. Sie fand ihn im Wohnzimmer, wo der Tee meist eingenom men wurde, wenn keine Gäste zugegen waren. Hassos Eltern hatten sich heute später

als sonst zu ihrem Mit tagsschläschen zurückgezogen und waren noch nicht er schienen. Hasso stand am Fenster und wandte sich lächelnd nach Rose um, als sie eintrat. „Endlich sieht man dich wieder. Rose. Ich habe dich vorhin im ganzen Hause gesucht. Wo warst du nur?' fragte er in seiner gutmütig überlegenen Art. Rose hatte sich wieder völlig in der Gewalt und lächelte. „Ich hatte mit Colmar verschiedenes zu besprechen und war drüben bei ihm. Und vorher habe ich die Ta belle fertig gemacht, die wir« für die Weihnachtsein käufe

brauchen.' „Ah, richtig. Mama sagte mir vorhin, daß sie dies mal unter deiner Beihilfe die Einkäufe in Berlin be sorgen will, weil Rita in Wien ist. Und weil sie nicht erwarten kann, meine zukünftige Braut kennen zu ler nen, so hat sie beschloiien, daß ihr mich morgen schon nach Berlin begleiten sollt. Freust du dich auf Berlin, Rose?' „O ja, ich freue mich sehr,' antwortete sie hastig. Er sah in ihr stilles, blasses Gesicht. „Ich will dafür sorgen, Rose, daß euer Aufenthalt einige Tage länger währt

, als Mama beabsichtigt, und daß du auch etwas davon hast. Es wird Zeit, daß du auch einmal ein wenig Vergnügen und Anregung fin dest. Du siehst ja rein gar nichts von der Welt.' „Meine Welt ist Falkenried.' sagte sie schlicht. Es erging ihm sonderbar. Wenn er Rose nicht sah, dachte er wenig an sie. Sah er sie aber, blickte er in ihre großen, stillen Augen, die so gar nichts von der Welt zu fordern schienen, dann hatte er immer das Gefühl, als müsse er ihr etwas zu Liebe tun, ihr etwas gutes erweisen

. 61 Rose nahm alle ihre Kras: zusammen und trat noch eininal vor Hasso hin. Mit einem Lächeln, das ihn seltsam berührte, reichte sie ihm die Hand. ..Ich kann nicht so offen zeigen wie Rita, wenn mir etwas das Herz bewegt. Aber du darfst sicher sein. Hasso. daß ich dir aus meinem tiefsten Herzen heraus ^iles Glück der Welt wünsche.' sagte sie leise. Und nun zitterte es wie tiefe Erregung aus ihren Worten und ihre Hai'.d b^bte in der seinen. Da war er erst so recht zusrieden

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 31.03.1916
Physical description: 8
für sie wie ein Schmuckkästchen - Ungerichtet worden war. Das helle Glück lachte diesen beiden jungen Men schen fast übermütig aus den Augen. Sie hatten es auch als würdiges Ehepaar durchaus noch nicht gelernt, ernsthaft zu sein, und kosteten jede Minute ihres Da seins jubelnd aus. Rose hatte naturgemäß mit den Vorarbeiten zur Hochzeitsfeier am meisten zu tun gehabt. Frau v. Fal- 'enried und Rita waren durch die -Beschaffung der Ausstattung reichlich in Anspruch genommen gewesen und hatten ihr alles überlassen müssen. Rose

war ihrer Aufgabe auch hier vollständig gewachsen gewesen, es ^ab für sie überhaupt keine Schwierigkeit. Sie war von .iner bewundernswerten Leistungsfähigkeit. 149 „Sprich doch nicht von Dank,' sagte Rose. „Ich bin doch froh, wenn es mir das Schicksal vergönnt, dir ei nen kleinen Dienst zu erweisen. Ich stehe ja noch in deiner Schuld.' Hasso schüttelte ärgerlich den Kopf. „In meiner Schuld? Du weißt wohl nicht, was du sprichst?' „Doch, dir verdanke ich es, daß mir hier jetzt alle mit so viel Liebe

entgegenkommen.' „Aber Rose — komm doch nicht immer wieder darauf zurück.' schalt er fast zornig. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. „So laß uns unsere gegenseitige. Rechnung still begleichen,' bat sie leise. ..Stolze Rose — stolze Rose!' schalt er mit einem leisen Lächeln. „Sprichst du mir die Berechtigung ab zu diesem Stolz?' fragte sie halb ernst, halb scherzeind. ..Nein, nein, gewiß nicht. Aber eine Bitte habe ich an dich. Schenke mir deine Freundschaft, Rose. Ich habe dich in der letzten Zeit

von einer Seite kennen ge lernt, die mir so gut gefällt, daß ich dir diese Bitte aus sprechen muß. Du kaninst mir viel, sehr viel sein, Rose — und ich bin nicht stolz in dieser Beziehung, ich wehre mich nicht dagegen, dir verpflichtet zu sein. Mit dei nem feinen Takt, mit deinem Verständnis, uind nicht zuletzt mit deiner Tüchtigkeit und deinem Fleiß kannst du Mir viel, sehr viel geben. Ich möchte dich hier fest halten für alle Zeit, gerade, weil ich meine Kräfte mehr für meinen Beruf als für Falkenried

einsetzen werde. Ultd du kannst in deiner zarten, verständigen Art zwi schen meinen Eltern und mir vermitteln, wenn wir einmal aufeinanderstoßen. Nicht wahr, Rose, du stehst mir treu zur Seite? Natürlich kann ich dich nur so lange in Falkenried festhalten, bis du dich eines Tages verheiraten wirst.' Sie hatte schnell, ohne zu Zaudern, ihre Hand in die seine gelegt. In ihren Augen lag ein Helles Leuchten.

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