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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 22.04.1910
Physical description: 8
, man lebe auf der Erde und nicht in einem Narren- müssen! War denn das möglich, war das wirklich möglich? I'aradiese; Rose hätte Schultern und Arme, die sie zeigen könnte War dieser schreckliche Mensch, der so sonderbar sprach, der lind den Männern zur Freude, den Damen zum Neide auch Dr. Helmer der verflossenen Wochen? Hatte wirklich er, er sie Rciqen müßte, wenn sie Blut und nicht Ol in den Adern fließen eben um die Taille gefaßt, er, der sie in den vielen schönen Made — und wozu hätte sie den teuren

. „Die rasche Art Ihrer Tante hat Sie erschreckt', sagte Mädchenhafter Schüchternheit, Schmelz, Anmut und Bescheiden- er. Er nannte den Zynismus, vor dem ihr graute, rasche Art, Mcit zu sprechen, sei auch höchst altmodisch und tauge daher und er hatte schon daran gedacht, sie zu heiraten, er hatte mit Ducht mehr in die Jetztzeit. Rose erklärte, sie werde weder den ihrem Gelde gerechnet, um sich in der Hauptstadt etablieren zu Danen noch den anderen Vorschlag berücksichtigen, sie sei alt

ge- können. Die widerstreitendsten Gefühle kämpften in ihr, aber I mg, um für ihre Toilette selbst zu sorgen, und erbitte sich da- der Zorn überwog zehnfach jedes andere Empfinden. Sie schluckte Iher völlige Freiheit. Ein Sturm der Entrüstung folgte dieser tapfer ihre Tränen hinunter, entledigte sich rasch der Konzert- Icnergischen Erklärung, und erst als Rose sagte, sie würde unter toilette iznd hatte eben noch Zeit, ihr graues Hauskleid über feiner Bedingung das Konzert besuchen, wenn man ihr in dem zuwerfen, als Tante Jean

mit Ungestüm an ihre Türe pochte. lAnkte nicht völlige Freiheit gewähre, ließen sie ihr zwar den „Na, hast du noch nicht ausgetrotzt, prüde Prinzessin? Mach iMllen, nörgelten aber ununterbrochen weiter, so daß Rose alle doch auf und komm endlich, wir können den Wagen nicht so iLust zu dem Konzerte, auf das sie sich so sehr gefreut hatte, lange warten lassen. »verging. Als aber der Abend endlich da war und Rose vor Rose öffnete. Iben Tanten erschien, im einfachen, aber eleganten Kleidchen „Herr Gott

Tadel unausgesprochen ließen. Als Rose aberihre „Larifari. Was soll das heißen. Mach schnell weiter, wir »Handschuhe anzog, kam Dr. Helmer, um die Damen abzuholen, haben höchste Zeit, ins Konzert zu kommen . . wer soll deinen I „Lieber Doktor', rief ihm Tante Ann entgegen, „sieht sie Klavierpart übernehmen? Die Nummer müßte rein wegfallen.' Inicht aus wie Aurora, die Göttin des Morgenrots, die mit . „Das schadet nicht... geht nur, wenn es euch Vergnügen »glänzendem Gespann, die Fackel in der Hand

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 13.09.1924
Physical description: 10
, starb. Durch Agnes, eine Base Peters, kam der Hof «n Vi« Stasnvifl. da sie Mit Joh. Stampfl. Richter von Gufivaun, lsich verheiratete. 1421 >kam der Hof (wieder durch Verheiratung) an die Herren von Maierhöfen. — Dom Hos Putzes ist der Umstand zu eigen, daß für ihn Rose s erster Heiratsantrag. Eine Sommevgsschichite von Paula Mart-T itz. Roife-Mjarie stählte MHzelhn Jahre. Sie ging an ebnem schönen, heißen Sommertag mit ihrer BabslvläPche unterm Ämn zur Schwimmschule. Seit ihrer Kindheit mar

sie in Meran; 'Vater Mußte hier sein, der Gesundheit wegen. Vater war vor einem Lahr gestorben, mm zogen sie weit heraus aus der Stadt, nahe an die For- sterstraße; da waren die Wohnungen billiger, aber der Weg zur Stadt weit und zur Bade anstalt «Mos lang. Damals ging noch keine Tram: nur dem Post-- und Stellwageih der aus dem Wmschigau kam, Voninte man begegnen^ hie und da auch wohl einem kleinen Bauerngefährt: Rose wußte jedesmal die Augen schließen — denn vor Staub war dann nichts zu sehen

. Der Weg dehnte sich und Rose sann. Warum wohnten sie nicht mehr in der Stadt? Wo es so Mm war, in dem kleinen Haus oder an der Promenade. Ja! Das war damals, als Vater noch lebte, da die Rosen um das Häuschen rankten und die Schwalben mrterm Deich ihr Nest bauten. Mutter hatte eine karge Pension. Roses Bvuder war in Wien auf der Schule. Und sie lobten nun hier draußen und lfparten Am Havtse war ew kleiner Garten, an diesen dachte Rose gerne. Blaublülhender Rosmarin, brennende Liebe wuchs darinz, nahe

dem Holz, zäun standen vielfarbige, steife Georginen^ Son nenblumen und über ihn seibist wucherten feu rige Bohnen. Bunte frühe Astern, Goldlack, volle rote Nelken waren dort und ein riechendes Kräutlein; dieses durste in einem Bauerngarten niemals fehlen-. Die kleinen« Beete kränzte jun ger, kurzgeschorener Bux. Rose besaß auch eines davon;, dort zog sie dunkle Veilchen und Resieden», die liebte ne. Auch einen kleinen Rosentdaum hatte sie Hierher verpflanzt, den Aater selbst veredelt

. U«d bei jeder Rose, die daran erblühte, mußte sie an Bater denken. Ghnsllchtig wartete sie, bis die ersten sich er- Wossen. Die brachte >ske dann auf Vaters Grab nach Mermu, Wßte sie, steckte sie in den mmlken- den dichten EM am Kreiug und sprach wohl leise: Von deinem roten Rosenbauml Äiuch ein «kleiner, pläiischenOer Brunnen stand »m Garten mit Holzröhre, in dessen Rinne die Bäuerin vom Haus morgen!» täglich den Salat roulsch. 'Und wenn nachts der Brunnen vauWe, lag Roman ostmaLs wach, dann -fang

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 22.04.1910
Physical description: 8
, da sieh her, Mutti, der Gärtner völlig ihre Umgebung. Hätte Rose die Blicke der vier Tamn schenkte mir ein Blatt davon, es ist so dick und zähe, und wenn und dazu Tante Jeans unzweideutige Geste gesehen, sie hätte man hineinbeißt, hat man einen würzigen Zimtgeschmack auf jäh ihr Streitthema abgebrochen und sick unter irgend einem der Zunge — da, versuch.' Vorwand entfernt, um sich nie wieder in dieser Gesellschaft sehen Alle drängten sich um den Rollstuhl und erzählten von den zu lassen. Zum Glück

bemerkte sie nichts und kehrte völlig uu- prächtigen Pflanzen und Bäumen ^inr botanischen Garten, bis befangen wieder zum Tische zurück. Man blieb heute bedeutend die Pfannkuchen kamen und ihrem Interesse eine andere länger als gewöhnlich beisammen, und Dr. Helmer mußte beim Richtung gaben. Mutti vergaß auf Augenblicke ihr tiefes Leid, Abschied versprechen, am nächsten jour ivieder seine Mutter ab- als die Kinder schmausend beisammen saßen. Wie reich war zuholen; Rose aber begab sich sofort

, daß sie von hier fort müsse; gleichviel wohin, pörung über ihr Schicksal, daß sie ihr Taschentuch in den Mund nur unter Menschen, nur unter Menschen! ' stopfen mußte, um nicht laut aufzuschreien. Er unterhielt sich Es kam aber nicht zum Schreiben, denn als Rose des an- und lachte und freute sich, während sie ihren Jammer allein dern Tages sich im Weingartenlusthäuschen dazu setzte und über tragen mußte; und er erzählte ihr nicht einmal, wo und mit dachte, wie sie am besten ihr Anliegen vorbringen und den wem

hörte, richtete sie Rose nicht kannte. Es fiel ihr gar nicht ein, zu fragen, wie sich auf — gleich sollten ihn ihre Vorwürfe treffen! Aber sie er hierher kam. Wenn sie gewußt hätte, daß Tante Jean ihm sank wieder in die Kissen zurück, und als er dann in Haus- direkt sagte, wo er sie finden würde, und . daß sie täglich siun- schuhen leise an ihr Lager trat und sich über sie beugte, zwang denlang immer ganz allein dort Maulaffen feil habe, und daß sie sich mit schier übermenschlicher Kraft zur Ruhe

. ^ den später geworden, der Brief konnte nicht mehr geschrieben -Rose war nun achtzehn Jahre alt, sie hatte viel gelernt werden, und Rose dachte auch gar nicht weiter daran. Träu- und alles gründlich gelernt und war trotz ihrer meist gedrückten mend ging sie ins Haus zurück und merkte nicht, daß Tante Stimmung, trotz der Ungemütlichkeit ihrer Umgebung, in der Ann sie wie verschämt von der Seite anblickte, und verstand zu leben sie gezwungen, ein recht blühendes, kräftiges Mädchen auch nicht Tante Jeans

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 12.10.1929
Physical description: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 21.05.1911
Physical description: 20
Du, daß das wieder besser wird?' „Du Närrchen, natürlich! Denke doch, was sich im Laufe der letzten vier Monate alles ereignet hat und über uns ergangen ist! Du warst bisher nur das ruhige Leben zu Hause gewöhnt und man .sagt, idaß ^eingebendes Weib 'sich ja auch ' stets ein ÄeuiNänoern., soll!' ^ Rose «sagte nichts, schmiegte sich aber noch enger an den jungen Mann an. Er schien also Recht zu zmmer zu, !ber nun Nach einer Pause fragte sie, wie aus einem Traume hastig auffahrend: „Sag' m:r doch Onnen, wer

er die beiden; wendete sich aber besonders an <R se. ' „O wir beide kennen sie,' gab Rose strahlenden B icks zurück, „sie hat uns auf einander angewiesen und sie hat uns zu einander geführt!' - >So .so, also auch Sie kennen das Meer?' »Ja>. Herr- Oberleutnant,' -sagte Onnen, seine 5 Rose:sto^Zansehend,-„auch sie kennt-das Meer und ^ sv wie die.Rosetakelt Ihnen wohl kaum einer Ihrer z-Mitrosen -hin! an^?'Bord- einem Kutter »öder eine ^Gig'äus!'! > A ' ' „G,'es/das wird ja immer schöner, da weiß

ich ja, an wen ich mich wenden kann, wenn mal Not am Mann ist!' - gab Rose lachend zur Antwort, einmal Spaß bei Seite. Ich kam hier herauf um mit Ihnen zu sprechen, wie wir es mit Ihrem Vater, Fräulein Jensen, halten sollen, daß er nicht Unnötiges erfährt.' „Die Sache ist ja ziemlich heikel,' meinte Onnen und sah nachdenklich auf die See hinaus. „Glauben Sie, daß der Alte schon irgendetwas gemerkt hat?' „Nein, das sicher nicht, denn in die Räume für nichtverheiratete Frauen darf kein Mann hinein

, das ist nach der Schiffsordnung streng verboten, also weiß er davon nichts! ' Dann denke ich, wir lassen alles beim Alten,' sagte der erste Ossizier. „Sie gel-en ab und zu hinten auf das Deck, Fräulein Jensen, den Zwischen deckspassagieren zum, Promenieren zur.Verfügung steht und so denkt der, Älte^ Sie seien noch unten im Räum untergebracht. Ich glaube, so ist uns allen geholfen.' Nach einigem Besinnen nickte Rose eifrig und fügte dann leise hinzu: „So ist es mir am liebsten, denn dann brauche ich dem Vater

und beide wÄzten sich ringend am Boden. Mit einem leisen Schrei hatte Rose, die den anderen Mann von ihrem dunklen Verstecke aus so fort erkannt hatte, sich an Onnen geklammert, jetzt fiel es ihr wie Schuppeu von den Äugen, der dort unten, der den Vater angefallen hatte, war der „Rote Klaas!' Sie faßte sich aber schnell und nickte nur stumm vor sich hin. Niemand hatte bisher von den dreien oben auf dem Deck etwas bemerkt. „Bleiben Sie hier, ich bin gleich zurück,' sagte der Schiffsossizier zu Onnen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 17.02.1916
Physical description: 8
selbst, sondern auch H. Couchs Malue. l „Die Krisgsbraut.' schsiiräuiueil nach Hause kam, dc?ß inan Rose jedesmal, mieder neue Pflichten aufgebürdet hatte. Er wunderte sich über ihre Leistungsfähigkeit, aber er sprach nicht darüber, weil er den Äopf stets voller Ideen und Pläne hatte. Nur zuweilen nahm .r mit einem scherzenden oder anerkennenden Wort Rose gegenüber davon No- ti^. Und jedes dieser Worte schien Rose wie ein köst liches Geschenk. Sie gruben sich tief in ihre junge Seele, die sich Hasso, seit sie ihn zuerst

gesehen, in tief.'r, ver schwiegener Liebe zu eigen gegeben hatte. Rose war in aller Stille Onkel Herbert lind Tante Helene eine unentbehrliche Stütze geworden, und sie stützten sich recht nachdrücklich darauf, ohne zn beden ken. wieviel Kraft sie dazn nötig hatte und ohne ihr ein Wort des Dankes zu sagen. Im Gegenteil — sie betrachteten sich noch immer als Roses Wohltäter. — Rose war ihnen jetzt allerdings keilte lästige Hansge nossin mehr, sondern ein nützliches Wesen, zn dem in.ii? volles Bertranen

haben konnte. Aber innerlich uäher waren ihr weder Onkel Herbert noch Tante He lene gekommen. Hatte Rose j.unals- eine Mußestunde, so süüte sie dieselbe aus, indem sie sich in allerlei Lektüre über das F!ug.resen vertiefte. Mit brennendem Interesse stand üe Hasso von Falkenrieds Vcrnf gegenüber lind suchte nrh einzuarbeiten in seinen Ideenkreis. Da er auch zuhause an allerlei Zeichnnngen und -l'e-vchnungen arbeitete und niemand etwas in seinem Arbeitszimmer anrühren durfte, hatte sie es übernom men

. dort Ordnung zu halten. Nur sie allein betrat außer Hasso dieses Zimmer, wenn er in Falkenried weilte. Und in letzter Zeit hatte er bemerkt, daß Rose die einzige war, die in Falkenried seinem Beruf einiges Verständnis entgegenbrachte. Er war deshalb sehr iroh, daß sie es übernahm, in seinem Zimmer Ord nung zu hallen. Da konnte er gewiß sein, daß sie ihm kein Blättchen Papier oerlegte und nichts von der Stelle rührte, was liegeil oder stehen bleiben mußte. Das hatte Hasso jedoch nur flüchtig

und in sehr be rheidener Weise erwähnr. Er wnßle, daß seine Ange börigen sein.un Bertis nicht nimpathisch gegenüberstan den und hielt sich mehr an allgemeines, was sie inler essieren konnte. Hasso !?a:te zunächst die Anwesenheit Rose ru: Lossows nichl gemerkt. Das junge Mädchen mar stets nnr wie eine flüchtige Erscheinung dnrch sein Le ben gehuscht. Als sie, die sünszehnjährige Waise einer entfern ren Verwandten nnd Jugendfreundin seiner Mutter, .ins Barmherzigkeil in Falkenried Ansnahme sand. da Hasso bereits

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 14.04.1916
Physical description: 8
vollständig zu einer kalten Sauce zerslossen M. als er seinen Spruch mir einem dreifachen Hurra ms — die Wendung überraschre allgemein — auf den Arkellner der ..Blauen Rose' beendigre. Nach dieser Rede verfiel Thomas Eonradin in ei- -in betrübenden Zustand der Teilnahmslosigkeit. Nur Zeilen sagte er leise und zu sich selbst: ..Prost!' und zink aus dem längst leeren Sekrkelch einen imaginären Hinzen auf sein Spezielles, Von nun an ist meine Erinnerung lückenhaft .... e-muß schon einige Stunden spärer

- ::ng über Erweichungsherde im Gehirn, über Psrop- Äoildungen in den Hirngefäßen nnd riber Entartun M der Gefäßwände nur mäßig auffrischte. Ich lehnte Zcs Pilsener Bier ab, konstatierte noch, daß Thomas »nradin neben mir in einem Sessel lag. den Kopf mit Ml Serviette zugedeckt, und schnarchte: dann döste ich Ast ein bißchen weiter. Der erste Schimmer des Morgens fiel in das Hin- Limmer der „Blauen Rose', als mir Möpsel auf die .'ihulter schlug und mich ermunterte. Er war schon in und Paletot. „Wir wollen nun auch gehen

sollte Rose lange keine Antwort bekommen, denn insotge der Mobilisierung in Deutsch land und Oesterreich-Ungarn war die Postverbindung in diesen Tagen sehr mangelhaft und langwierig. - Inzwischen tras von Rila ein Bries an Rose ein. den sie schon vor einer Woche geschrieben Halle. Sie de- richtete, daß ihr Gatte, Baron Rainer Hohenegg, zu gleich mit dessen Schwager, den? Grafen Rudi Haßbach, die beide demselben Regiment angehörten, bereits ins Feld abgegangen seien. In den ersten Tagen erhielr Rose

von ihrem Gae ten nur einige Male eine kurze 'Nachricht, die er der Minute abgestohlen hatte im Drange der Geschähe. Aver so flüchtig diese Zeilen auch hingeworfen waren — für ein Liebesworl fand er doch noch Zeil. And Rose drückte diese kurzen, flüchngen Briese inbrünstig an ihr Herz und verwahrte sie wie ein Kleinod. In einem dieser Briese reilte Hasso mit. daß ihm Hans von Aremberg als Beobachter zugeteilt wurde und daß dessen Braut. Rola von Kreinberg, beim Ro ten Kreuz eingestellt sei. Ihr Barer

als Trümmerhaufen neben dem Feldlager der Deutschen. Tiefe Ruhe war über dem Lager. In einem großen Zelt hatte das Rote Kreuz ein fliegendes Lazarett aufgeschlagen und seine Tätig keit entfaltet. 197 Hasso sah nach Rose zurück. Sie war mir unsicheren Schritten bis in die Mitte des Zimmers getreten, nnd da stand sie, schwankend, als lrügen sie ihre Füße nicht mehr weiter. Sie war leichenblaß nnd der Abschieds schmerz schüttelte sie wie ein schweres Fieber. Da war Hasso plötzlich mit zwei Schritte

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Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 14.04.1916
Physical description: 8
zu einer kalten Sauce zerflossen g>ar, als er seinen Spruch mit einem dreifachen Hurra — die Wendung überraschte allgemein — auf den Oberkellner der „Blauen Rose' beendigte. Nach dieser Rede verfiel Thomas Convadin in ei nen Wtrübenden Zustand der« Teilnahmslosigkeit. Nur gmoerlen sagte er leise und zu sich selbst: „Prost?' und trank aus dem längst leeren Sektkelch einen imaginären Ganzen auf sein Spezielles. ' ' Bon nun an ist meine Erinnerung lückenhaft Es muß schon einige Stunden später

über Erweichungsherde im Gehirn, über Pfrop fenbildungen in den Hirngefäßen und über Entartun gen der Gefäßwände nur mäßig auffrischte. Ich lehnte das Pilsener Bier ab, konstatierte noch, daß Thomas Tonradin neben mir in einem Sessel lag, den Kopf mit einer Serviette zugedeckt, und schnarchte; dann döste ich selbst ein bißchen weiter. Der erste Schimmer des Morgens fiel in das Hin terzimmer der „Blauen Rose', als mir Möpsel auf die Schulter schlug und mich ermunterte. Er war schon in Hut und Paletot

sollte Rose lange keine Antwort bekommen, denn infolge der Mobilisierung in Deutsch land und Oesterreich-Ungarn war die Postverbindung in diesen Tagen sehr mangelhaft und langwierig. — Inzwischen traf von Rita ein Brief an Rose ein, den sie schon vor einer Woche geschrieben hatte. Sie be richtete, daß ihr Gatte, Baron Rainer Hohenegg, zu gleich mit dessen Schwager, dem Grafen Rudi Haßbach, die beide demselben Regiment angehörten, bereits ins Feld abgegangen seien. In den ersten Tagen erhielt Rose

von ihrem Gat ten nur einige Male eine kurze Nachricht, die er der Minute abgestohlen hatte im Drange der Geschäfte. Aber so flüchtig diese Zeilen auch hingeworfen waren — für ein Liebeswort fand er doch noch Zeit. Und Rose drückte diese kurzen, flüchtigen Briefe inbrünstig an ihr Herz und verwahrte sie wie ein Kleinod. In einem dieser Briefe teilte Hasso mit, daß ihn? Hans von Axemberg als Beobachter zugeteilt wurde - und daß dessen Braut, Rola von Steinberg, beim Ro ten Kreuz eingestellt sei. Ihr Vater

dem Feldlager der Deutschen. Tiefe Ruhe war uoer dein Lager. In einem großen Zelt hatte das ^iote ^-reuz ein fliegendes Lazarett aufgeschlagen und seine Tätig keit entfaltet. 197 Hasso sah nach Rose zurück. Sie war mit unsicheren Schritten bis in die Mitte des Zimmers getreten, und da stand sie, schwankend, als trügen sie ihre Füße nicht mehr weiter. Sie war leichenblaß und der Abschieds schmerz schüttelte sie wie ein schweres Fieber. Da war Hasso plötzlich mit zwei Schritten an ihrer Seite und umfaßte

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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Page 10 of 12
Date: 18.04.1934
Physical description: 12
mit den Herren?' Else nickte wichtig. „Jawohl, Fräulein Rose, das ist sie.' Rose packte die brave, alte Else — das heißt, alt war sie eigentlich noch nicht mit ihren 30 Jahren, aber sie hatte eine so selt same Frisur und trug so altmodische Kleider, daß man sie immer alt fand — beim Kopfe. „Else, heute ist meines Lebens glücklichster Tag!' „Hoho... das klingt ja fast wie Ber- lobung.' Volkswirtschaftlicher Teil Sle MovmrmliimlM zur Grund- und Gebändesteuer. In diesen Tagen geht der Termin für die zweite

Centesimi pro Lira Staats-Eebaudesteuer zu erreichen, blieb die Provinz Bolzano innerhalb der an gegebenen Grenzen, 284 Centesimi für Grundsteuer und 94 Centesimi für Eebäude- steuer. Da dachte Rose zum ersten Male wieder an das Jawort und zuckte plötzlich zusammen: „Ja... das habe ich auch! Ich habe dem Herrn Konsul heute mein Jawort gegeben. Aber es ist noch etwas anderes, Else... denken Sie, ich habe heute den Freund meiner Jugend wiedergefunden.' „Bei den Musikanten, Fräulein Rose

mit die Herrens?' „Sachen kaufen, Elfe! Sie müssen Arbeit finden dafür will ich sorgen. Einem Freunde muß man doch helfen, Else.' Bewundernd sah sie der dienstbare Geist an. „Jawohl, das soll man! Das ist schön von Ihnen, Fräulein Rose. Da wird Ihnen der liebe Herrgott alle Striche ausradieren.' * Rose lief in chr Zimmer. Kramte und suchte unter alten Bildern und Briefen. Endlich hatte sie es gefunden. Hans fein Bild. Lande betrachtete sie es. Die schönste Zett ihres Lebens,, die Zeit ihrer ersten Liebe

erwachte wieder vor ihren Augen. Sie sah ihn vor sich, den schlanken, austechten Feld grauen, mit dem kindhasten Gesicht und den sprechenden Augen. „Rose von Flandern. . .' Sein Abschiedslied war es gewesen und dann hatten sie sich nie wieder gesehen. Jahrelang hatte sie gewartet und dann hatte sie ihn als Toten betrauert. Sie hatte an seine Mutter geschrieben, aber der Brief kam mit dem Vermerk „Verstorben' zurück. Aber vergessen hatte sie den Hans nicht. Ueber dem Bild überraschte sie die Mutter

. Verlegen sah sie Rose an und fragend zugleich. „Schon zurück, Mütterchen?' „Ja, mein Kind!' „Und . . .?' „Alles ist in Ordnung, Rose. Erst habe ich sie einmal zu einem Verschönerungsrat geschickt. Dann sind wir in ein Herrenkon fektionsgeschäft gegangen. Ich habe sie aber allein kaufen lassen. Dem Jochen mußte ich das Geld geben. Hans wollte es nicht neh men. Cr hat sich unsagbar geschämt und ich kann ihn verstehen. Dann kamen sie wieder. Sie hatten sich gleich umgekleidet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 12
Date: 20.07.1901
Physical description: 12
-Äcticngesellschaft Cavalese: Donnerstag. Pfisterer und einnial wöchentlich „zum Greifen* Deutschuoven: Samstag, Josef Lang, vormals Greißing Eggenthal: - SamStag, Pfisterer, Gasthaus „weiße Rose' und Gasthaus „Sargant' Eppan: Samstag, Pfisterer- - ' Mittwoch u. SamStag, Commisfionär in der Restauration Knoll, „Sar gant' u. Thaler . . ' 2mal wöchmtlich, Greißing > Montag, Mittwoch und SamStag,^ Kotier, Wachshandlung EyerS: 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Fassa: Wöchentlich, aber unbestimmt

, bei Scrinzi Fonds z 2mal wöchentlich, Gasthaus „Erz herzog Heinrich. Montag und Freitag, Scrinzi Girlan: 2mal wöchentlich, Cafs Pitscheider Samstag, Krautschneider' ^ Gröden: SamStag, Krautschneider ) Freitag, Thaler u. „wnßeS'Kreuz' Freitag und Samstag, Vinatzer (3 Böten) Jenefien: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kalter«: Samstag, Pfisterer u. Commisfionär bei ^schwarzer Adler' m „Eiseiihut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch'und SamStag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant

' Kastelruth: Freitag, Krautschneider; von Juli bis Sept. Mittwoch und Freitag und Gasthaus „Rössl' Donnerstag, Conserven-Actienge- s'llschaft Samstag, Gasthaus „Sargant' Klausen: Samstag, Lederhandlung Kemenater Klobenstein: Mittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen', Bindergasse und Gastdaus .Sargant'; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Täglich, Gasthaus „Eisenhut' Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautsckneider Knrtatsch: Samstag, Pfisterer Laas: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose

' Lana: Samstag. Gasthaus „Sargant' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur . weißen Rose' Unbestimmt „Sargant' LengmooS: Äcittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen' LeiserS: Samstag, Malserteiner ».Pfisterer Lengstein: Freitaq, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: Imal wöchentlich, Gasthaus „zum . Rössl' Mendel: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Erzherzog Heinrich' und Hotel „Greif* im Sommer täglich. Diontag und Freitag, Scrinzi ' Meran: Täglich, Greißing und Gasthaus

^zum schwarzen Adler' Mölten: SamStaq, Pfisterer Freitag, Kelderer MdntaU: Donnerstag Pfisterer NalS: Dienstag und Freitag, Reinisch NatnrnS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' ! Nenmarkt: Samötag, Pfisterer ü. Kräutschneider Oberbozen: Samstag, (km Sommer täglich) Krautschneider und Thaler Oberinn: s Samstag, Thaler und Franciscaner- Bäcker HtterSVerg: Samstag, Kelderer , Prad: ^ 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Predazzo: Unbestimmte Scrinzi' Imal wöchentlich, Hotel ^Greis' . Ritten

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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Page 5 of 16
Date: 29.03.1930
Physical description: 16
- und Schwamm »Schalen \ JfQdeiwelfler - Papierfiandinnden V fj Bolsano. Merano. Bressanone. Vlpdeno Teppiche. Bettvorleger, Länger, Kokos-Teppiche und -Läuter. Preise sehr günstig. Hipper & Lednhaler. Bolzano. Die Rofenkönisin Dor Roman einer Dollarprinzeffin von Felix Rador. (Nachdruck verboten.) 35. Fortsetzung Henry setzte sich unter eine Tanne und sprach von Goldgruden und Kupferaktien. Rose-Mary schloß in» Geiste mit dem Leben ab: Droben am Kreuze sollt« es enden! Henry erzählte von seinem Old-King

, der das Szepter nicht aus der Hand geben wollte, ober er, Baker Sohn, habe «ne geniale Idee, die Millionen verspreche: er werde einen Welt-Film-Kongern gründen und durch den Film die gange Welt beherrschen — ein wahrhaftiger Filmkömg. „Filmkömg ist gut, «ms?... Eigene Idee! Und du, Rose-Mary, wirst meine Filmkünigin. Wir werden dein Lichtbild bringen und du wirst deinen Sieges- zug über die gange Erde machen als schönste Frau der Welt, o yes!' „Rede doch nicht fo abgeschmackt!' wies sie ihn zurecht. Betroffen

zu knipsen ansangon, aber Rose-Mary verbat es sich. „Auf d« Kofelspitze wird geknipst, hier nicht,' fuhr sie ihn an und ihre Augen schickten ihn fort, da sie allein sein wollte. Murrend ging « zum Walde, setzte sich unter «ine Tanne und vergchrte mit Appetit ein paar belegte Brötchen. Dazivischen pfiff « leise den Pankee-Dodle. Rose-Mary aber trank das liebliche, zauber- fchöne Bild im Tale förmlich in sich hinein; ihre Augen suchten ein Haus, drunten in der silberfurchigen Amm« im beschneiten Tale

mir.' „Ich rvorde mich hüten,' rief er hinauf. „Wir wollen doch nicht das Genick brechen! Sei vernünftig und komm herab. Denk an die schöne Welt und uns« Glück! Tu es mir zulieb —' „Dir zulieb?' rief sie und wandte ihm das bleiche Gesicht zu, aus dem alles Bürt ge wichen war. „Zum Lachen l Weißt du denn noch immer nicht, daß du mir nichts bist? Henry Bat«, du Mwmmonsknecht, ich ver achte dich.' «Das glaubst du selber nicht, Rose-Mary. Unsere Ehe soll ein ewiger Festtag sein.' „Sag lieb«: ein Tanz ums goldene

Kalb! Ab« da mache ich nicht mit. Nicht in die ttefab »^Bbwwnaahkrifteg E iehfovdo« empor zu dm lichten Höhen, z»» dm gobdmen Gipfeln.' Und sie klomm höh« und höher, daß von Anstrengung d« Atem ihres Mundes wie eine weiße Rauchwolke an dem kalten Feels emporfchwobte. „Rose-Mary,' kam es von unter», „ich bitte . dich, nicht weit«! Komm herab!' Jlontm herauf, wenn du mich habm willst! s Hole mich aus Eis und Schnee herab, wenn - du ein Mann bist. Od« bist du zu feig dazu?' X Henry überlegte

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 14.05.1911
Physical description: 22
Ilkl WM 51 'Vv,lM0Z MeranerZ ettung' Nr. SS. Seite 9 Ktuvmes wogen. v Sioman von Wilhelm von Trotha. Okubdrwt -Kar dann in Neuyork der Klaas unschädlich ge macht worden, so wurde er mit dem alten Jensen schnell fertig, d. h. Onnen kam hier auf denselben Gedanken, wie schon sein Feind, der Klaas, ihn ge äußert hatte. Rose mußte vom Zwischendeck in die zweite Kajüte übersiedeln, dann konnte der Alte, ehe er ihn auslöste, wie es ihm scherzhaft durch den Kopf ging, auf Ellis Island in Qnarantaine

sitzen, bis ihn die Jungvermählten abholten. Der vollendeten Tatsache mußte er sich dann wohl oder übel beugen und wenn er das nicht wollte, mm so konnte Onnen beim besten Willen nicht mehr tun, dann mußten sie, Rose und er, ihn seinem Schicksal über lassen. . So war nun alles klipp und klar. Sollte ihm der Klaas trotz größter Vorsicht in der Zeit der Uebersahrt dennoch einmal in den Weg lansen, nun so mußte Onnen in aller Stille seine Vorkehrungen treffen und den Kommandanten benachrichtigen

, daß der Mensch festgenommen wurde. Man stand, solange man auf vem Schiff war, auf deutschem Boden, da gelten auch die Gesetze noch. Die Nacht ging ruhig vorüber. Onnen erwachte schon ziemlich zeitig und nahm mit Behagen den Rest des Essens zu sich, das ihm Rose gestern Abend mitgebracht hatte. Er war vor einer Entdeckung, ziemlich sicher, denn bis zur Ausfahrt aus dem Hasen von Cher- bourg hatten alle Offiziere, Böotsleute und die gesamte Mannschaft vollauf zu tun. Der Tag wird ja ein wenig langwellig

werden, dachte er bei sich, aber er hatte Zeit noch einmal alles reiflich zu überlegen und das war ihm schon ganz recht. — Fensen und Rose hatten, nachdem die Ronde vorder »var, eiligst das Bootsdeck verlassen und waren hinab auf das Hauptdeck gestiegen. „Also laßt Euch nicht unnötig sehen, es ist besser, das Mädel- erfährt heute noch nichts von Euerer Anwesenheit ans dem Schiff,' sagte in ermahnendem Tone der Alte zu Klaas. „Werde schon aufpassen. Wenn Ihr mir etwas zu sagen habt, was von Wichtigkeit

der Sprache der See, die mit wuchtigen Worten ihm und dem Schiffe ihre Existenz zubrüllte. Unterdessen stieg Rose die steilen Eisenstiegen zum Deck hinauf, denn unten im Raum war es ihr zu eng und zu dumpf, selbst wenn die Luken offen gewesen wären und die frische Seeluft hätte herein- strömen können. Sie mußte das Bild der tovenden Fluten sehen^ mnßte frei atmen können, um auch chre Gedankeil frei zu machen von jeglicher Art kleinlicher Auffassung! Ein noch dicker Wolkenschleier hing über der See

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Dolomiten
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Page 4 of 8
Date: 16.04.1934
Physical description: 8
von den Granaten, K wuchs vor seinen Augen auf. Und blühende ! Rosen an den Hecken um das Haus und... dann die schönste Rose von allen... das Mädchen, das Kind... die Rose von Flan dern ... der einst sein Lied gegolten hatte, s» Seine Lippen bebten, f „Rose... von Flandern! Sie... sind es, |. Rose?' ; Sie nahm seine Hände und drückte sie und unter Lachen und Weinen sagte sie: „Hans I- .:. daß ich Sie wiedersehe... Mutter... Du : kennst ihn doch noch, den Hans von damals! l Weißt du noch... als er uns damals

einen weiteren Spielern herausgefunden, der sich als Mittelstürmer gut bewährte und wesentlichen Anteil am heutigen Erfolg der Gelb-Blauen hat. Auch die neu- „Wollen Sie es nicht mehr?' „Doch, doch!' entgegnete er hastig. „Dann erlauben Sie mir eins: lassen Sie sich helfen von mir.' „Wie wollen Sie mir helfen, Rose? Ich kann mir doch nicht von einer Frau helfen lassen. Ich müßte mich... so sehr schämen, Rose.' „Nicht schämen sollen Sie sich, lieber Freund. Ich will Ihnen... und auch Ihrem Kameraden

... ja auch Ihrem Kameraden zur Arbeit verhelfen, Hans. Ja, Sie müssen heraus aus dem Elend, das Sie jetzt tragen. Ich will Ihnen eine Stellung verschaffen, Hans.' „Oh, wenn Sie das könnten, Rose.' „Ja, ja, ich kann's... Hans. Jetzt müssen Sie erst einmal Geld annehmenl' Er sah sie erschrocken an. Aber sie lächelte fein. „Oh, Hans, seien Sie setzt nicht stolz. Nehmen Sie an, ich leihe es Ihnen. Nicht wahr, das gestatten Sie mir, Hans. Sie kleiden sich beide richtig ein. Kleider machen Leute, das ist nun mal

so. Nicht wahr, Hans, das tun Sie der Rose zuliebe. Bitte, sträuben Sie sich nicht. Allo ich kleide Sie ein, ich gebe Ihnen, was Si brauchen. Und dann müssen Sie sich eine Wohnung nehmen. Die muß man haben. Hans. Das geht nicht anders. Und dann kommen Sie wieder. Bis dahin werde ich Ihnen eine Stellung ver schafft haben. Ach, ich bin ja heute meinem Herrgott so dankbar, daß ich Ihnen das ver- fprchen kann. Und'dann, H-rn» dsmi werden zusammengestellte Verteidigung der Meraner hinterließ guten Eindruck

.' Rose sah, wie der Mann mit sich kämpfte, und verstand, wie es in ihm aussah. Begriff, wie bitter-schmchmerzlich das Wiedersehen unter diesen Umständen für den Freund ihrer Jugend sein mußte. „Hans!' sagte sie weich. „Hans, geben Sie mir Ihre Hand. Sagen Sie nur ein Wort, ein „Ja'... ich bitte Sie darum.' Aber der Mann blickte zu Boden und schwieg. Da winkte die Mutter der Tochter mit den Augen. Rose verschwand und ließ die Mutter mit den beiden Männern allein. „Hans!' nahm die alte Frau das Wort

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Dolomiten
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Page 10 of 20
Date: 12.04.1930
Physical description: 20
. Kommunion-Gebetbücher führen dis Vogelweider-Duchhandlungen. Linoleum inr Boilenlielofi isi heute zeitgemäß iiir ms motferne Mnuns. stierte Kostenlos. Binner & lechlhalcr. Bolzano. „Heule auciu, iku uujettt Verloblingsfeier müßt ihr unsere Gäste sein, damit wir den Froundschastsbund noch fester schließen und besiegeln können.' Sie versprachen es und Rose-Mary fragte sie, ob wohl auch „Christus' käme, wenn er geladen würde? Aber Magdalena erwiderte: „Das ist kaum zu glauben. Er hat heute am Oelberg

und am Kreuze wieder soviel geweint, daß er ganz gebrochen ist.' „Er geht bei jedem Spiel so sehr in seiner Roll« auf, daß er nachher niemand sehen will, sondern sich von allem zurückzicht und in die EnsamkeÄ vergräbt,' fügte Maria hinzu. Sie sprachen von ihm mit einer Ehrfurcht, als ob er der wirkliche Mosstas und Gottes sohn wäre. Da bestand Rose-Mary nicht länger auf ihrem Wunsch, sondern verabschiedete sich mit einem frohen „Aus Wiedersehen!' und folgte Otto Heinrich. Plötzlich trat ihnen Christus

im schnee weißen Auserstehungsgewand entgegen, Him melsglanz in dm Augen, Verklärungsschim mer auf dein edlen Gesicht. Unwillkürlich beugte Rose-Mary das Haupt vor ihm. Otto Heinrich grüßte vertraut und fügte, auf seine Begleiterin deutend, hinzu: „Meine Braut!' „Christus lächelt« gütig und feine Hand glitt wie segnend über Rose-Marys Scheitel. Alles Glück der Erde sei euch boschiedm!' jagte er mit bewegter Stimme. Es klang leise geheimnisvoll, wie aus Himmelshöhen herab und im nächsten Augenblick

war er verschwundm wie eine überirdische Erschei nung. Rose-Mary fühlte eine Weihe, als hätte sie dm Sogen eines Gottes empfangen. Stumm, von heiligen Schauern überfüllt, verließ sie mit Otto Heinrich das Passions theater, in dem sich in der Passion das höchste Wunder ihrer Seel«, die Auferstehung zu einem neuen, schönen Leben vollzogen hatte. Freudigen Mutes trat sie hinaus in dm Frühling, der ihr sin neues, wundersames Glück verhieß 17. Kapitel. 3m parMeg. Einige Wochen später rüsteten sich Otto Heinrich

und Rose-Mary zur Abreise nach Weinberg, um sich in dem stillm Bergkirchloin träum zu lassen. Baronin Agnes war ihnen vorausgeeilt, um die Wohnung für das junge Paar instand zu setzen und mit Traudls Hilfe alles für die Hochzeit vorzubereiten. Die Gmeralin und ihre Töchter hatten das Schloß freiwillig verlassen, nachdem Urnen Rose-Mary großmütig eine Rente ausgesetzt hatte, die es ihnen ermöglichte, in einer kleinen Prooinzstadt in Frankm, der Heimat der Generalin, standesgemäß zu lebm. Nun stand Nofe

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Dolomiten
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Page 4 of 20
Date: 05.05.1934
Physical description: 20
. . .' '{ Herren- und Damenschneiderei P. DANDER, Botxano, Bindergasse 9. Erstklassige Maßarbeit, mäßige Preise ;i '■ - j; „Wann bist du heut« fertig, Liebling?' ! fragte er zärtlich. ' „Willst du mich abholen, Herbert?' „Ja, Rose! Ich möchte mit dir über etwas jj sprechen.' j! „Gern, Herbert! Wenn du um 411 Uhr 1 kommst! Ich glaube, da werde ich umge« l kleidet und abgeschminkt sein.' „Gut, ich komme. Rose! Auf Wiedersehen!' » Als es gegen ^11 Uhr an ihrer Garde- | robentür klopfte, trat Rose, stifch und mun

ein gemütliches, lauschiges j Eckchen, wo sie es sich behaglich machten. Der Wein perlte im Glase und sie tranken einander zu. I „Die Martha hast du immer gern gesungen, Rose. Hat sie dir auch heute wieder Freude l gemacht?' | „Ja!' gestand Rose. „Ich singe Spiel- j opern zu gern. Ihre Melodien sind so schön und ergreifen alle. Diese Musik gibt doch wenigstens allen etwas, und das ist doch die Hauptsache. Ach, ich glaube, ich habe die Martha noch nie so schön gesungen wie heute.' Er küßte chr die Hand

. „Bist du glücklich, Rose?' Sie sah ihn mit ihren klaren Augen herz lich an. „Ich bin sehr glücklich, Herbert!' ant wortete sie einfach. „Und ich will auch dich glücklich machen, denn ich danke dir so viel.' Ihre Worte erfüllten ihn mit Dankbarkeit. Er nahm ihre Hand und streichelte sie. „Du wolltest mit mir über etwas reden, Herbert!' „Io, über den Hans, Rosel' „lieber den Hans?' sagte sie rasch. „Bist du zufrieden mit ihm?' „Sehr! Ich glaube, daß ich in ihm einen äußerst tüchtigen Mitarbeiter gefunden

habe. Er ist von hoher Intelligenz!' „Wie mich das freut, Herbert!' „Sieh, Rose, ich hatte doch die Absicht, Hans nach Bergfelde zu tun und ihm die Verwaltung meiner Güter anzuvertrauen.' „Ich weiß, Herbert!' „Weißt du auch, warum... ich ihn fort von hier haben wollte? Ich hatte Angst, daß ich dich vielleicht durch ihn verlieren könnte.' „Herbert!' „Du darfst mich ruhig schelten! Es war töricht von mir. Ich sehe es ein. Und drum will ich, daß er als mein Prioatsekretär und Vertrauter immer

um mich ist. Ist es richtig so. Rose?' „Ja, Herbert! Ich habe dir alles gesagt, was mich mit ihm verbunden hat. Er steht mir nahe, das sage ich dir und das weißt du. Mir ist, als wäre ich feine Schwester. Mutter geht's genau so. Sie fühlt sich auch wie seine Mutter. Und das können wir ja auch beide, denn Hans ist ein Mann. Hans wird nie einen Menschen enttäuschen.' „Hast du noch nie darüber nachgedacht, ob du ihn nicht einmal... anders lieb hattest, Rose?' „Docht' sagte sie nachdenklich. „Das habe ich getan, Herbert

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Brixener Chronik
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Page 3 of 4
Date: 11.03.1916
Physical description: 4
fortgefahren.' Nataschka machte ein gan-z betrübtes, enttäuschtes „Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlt. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben?' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. „Nein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch- machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85 „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalsky zum Tee sind, Mama ?' fragte Hasso, jetzt erst daran denkend

, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tun wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte, Rose bei den Kowalsky'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber. Sie traute sich noch nicht die Kraft

zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen, Tante Helene,' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gut allein tun, bist hier zu unbekannt, höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah, als wir hierherfuhren, nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zückerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen und hättest immerbin eine gute halbe Stunde damit zu tun

.' „Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem, Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei und holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja. ich habe es auch gesehen, als wir oorüber- — Ich erwarte euch hier.' Sie reichte Hasso und Frau

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 06.01.1938
Physical description: 6
zu können. im neuen Handelsabkommen wird oie Einfuhr von falschen Zähnen in gleicher Hohe beibehalten werden. Die Gesmn!- àusfuhr der Staaten an falschen Zähnen bringt alljährlich die Summe von 7.5 Millionen Mark ein. Hauptabnehmer ist England. Der wässrige Mensch Der erwachsene Mensch besteht zu r'O Prozent aus Wasser: sieht man von dem verhältnismäßig wasserarmen Skelett av. so erhöht sich der Prozentsatz auf 75 v. H. Das Neugeborene besteht mindestens zu zwei Dritteln aus Wasser. Die gelbe Rose. Seit fünf

Iahren erhält die Filmschau- spielerin Constance Ryland, wo immer sie sich auch lesindet. an jedem Morgen eine wunderschöne gelbe Rose überreicht. Die Geschichte dieser Rose ist die einer nicht alltäglich standyaften Liebe, und üer Ritter Toggenburg heißt Jimmy Brand- ley und ist ver Sohn eines reichen Ban kiers in S^vannah in Georgia, woher auch Confta ice Ryland herstamnü. S'e war mit ihm verlobt, brach jedoch das Verlöbnis, um zum Film zu gehen. An diesem Tage trug sie eine gelbe Rose, >,. Jimmy

schwor, ihr täglich durch die Rose beweisen zu wollen, daß er nach wie vor darauf lvarte. daß sie anderen Sinnes werde. Sie heiratete inzwischen einen Radioreportsr Fred Husing, aber auch am Hochzeitstage erhielt sie noch die gel be Rose von Jimmy, sie ließ sich scheiden, und als sie aus dem Gericht kam, erhielt sie die Rose wieder. Aber vorläufig bleibt sie ungerührt, sie hat den Repor tern zwar die Geschichte erzählt aber auch gleichzeitig mitgeteilt, daß sie Jimmy eben nicht liebe

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 01.02.1930
Physical description: 16
feftmachen — ich begleite Sie zu ihren Eltern... GeroD, zwsi Maschen Wein vom ! besten...' Der Wirt kies wie ein Wissel und brachte ! den Wein, den Rose-Mary bezahlte und ! Traudl gab. „So, mein Kind, mm wollen ! wir 'mal zu Vater Sewald, den Kvippen- | künstter, gehen.' \ Gerold sah den beiden kopfschüttelnd nach > und fuhr dann wutschnaubend in die Küche, wo seine nudeldicke Frau am Herd hantierte, und Zenzl, die mollige Tochter, faul im Herd winkel hockte und „Schoko' lutschte. „Du Schaf!' fuhr

- ten. Erst Äs bei einem unglücklichen Wurf es zornigen Mrtes ein« Fensterscheibe in Scherben ging, trat Ruhe ein und der Zorn der Kämpfer verrauchte. Derweil hatte Rose-Mary das Schnitzer- Häuschen betteten, das in einem wohlgepfleg- ten Gärtchen lag und einen ärmlichen, aber anheimelnden Eindruck machte. Blumen blühten aus den Fensterbrettern, weiße Gar dinen bauschten sich und die Sonne lag blank, wie geschmolzenes Gold, auf den Schoben. Die Stube war niedrig aber sauber ge halten

auch ihm der Hunger aus den Augen, und die Not hatte seine Haare ergrauen gemacht. Beim Eintritt der fremden Dame erhob er sich und grüßt« sie zuvorkommend. Rose- Mary winkte ihm freundlich zu, fand aber zunächst keine Worte, sondern war sprachlos vor Staunen. Ihr Blick lief über die gegen überliegende Wand, wo ein ganzes Heer von bunten Figuren auf breitem Wandbrett aufgestellt war: Hirten und Engel, Bäume und Schafe, Esel und Oechslein, Josef« und Morien, Könige mit ihrem Stern und endlich das Christkind

mit ousgestreckten Aermchen in der Krippe. Es war wunder-, rvundertied — und wenn ein Sonnenstrahl darüber huschte, leuchteten und funketten die Farben, die heiligen Gestalten schienen sich zu beleben, da lächelte das Christkind, da staunten die Hirten, «s neigten sich die Könige und es jubilierten die Engel. Ein« ganze Zauber welt wurde lebendig und Rose-Marys Herz begann mitzujubsln. sie wurde so froh, daß sie für den Augenblick allen Haß und sogar ihre Rache vergaß. »Wie schön, o wie schön!' ries sie mtt

, ginge es uns schlimm. Aber sie ist unser lieber Schutzengel.' „Verzeihen Sie, Miß Marshall,' juchte Traudl dom Lobe auszuweichen, „ich muß nach der Mutter sehen!' Sie eilte in die anstoßende Kammer, aus der gleich daraus ihr Hilferuf erklang. Der Meister stürzte in die Kammer, di« Kinder folgten chm weinertt» und falteten die Hände. Rose-Mary sah eine tteiche, zum Skelett abgemagerte Gestatt in den Kissen liegen, deren Gesicht so weiß war, daß man das fBtut in den Adern sich. SswaL» und Traudl Lam

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Lienzer Zeitung
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Page 35 of 36
Date: 15.04.1911
Physical description: 36
fand sich vielleicht Gelegenheit für einen anderen, und was konnte sich dabei nicht ereignen! Ach, ein Herz, welches liebt, hofft ja so viel! Und in der Tat schien Rose beim heiligen Petrus gut an geschrieben zu sein, denn als sie am andern Morgen die Augen öffnete, präsentierten sich Garten und Flur im weißen Kleide, als hätte Frau Holle besonderen Spaß gemacht, just am lieben Osterfeste ihre Betten tüchtig zu schütteln. — Während nun der Gutsbesitzer Keilholz die Vorsicht der Mutter Natur lobte

wie sie, Witterung bedenken! Rose aber warf sich in ihrem Stübchen geknickt auf das Sofa und zerknüllte das unschuldige Briefblatt. — Ja, die Freundin hatte Wohl gut sich freuen, was aber wartete ihrer? — Doch konnte sie denn nicht zu Hause bleiben, irgendein Unwohlsein vorschützen? Aber o weh, da rauschte die Mama schon zu ihrem Zimmer herein! „Wie, noch immer nicht fertig ? — Soll ich dir vielleicht helfen?' „Ach, Mama, ich — ich habe so Kopfweh,' erklärte Rose und errötete dabei über ihre kleine Lüge

hatte von den männlichen und ritterlichen Tugenden des jungen Aristokraten, dessen Einladung sie Folge geleistet, doch eine bessere Meinung. — Doch weshalb blieb Rose so weit zurück? „Rose hat ihr Armband verloren und Herr Architekt Kronau hilft ihr suchen,' gab Else freundlich Auskunft. „Unsinn, wegen solcher Lappalie nochmals den Weg zurück zu machen,' zürnte die Mama, „da will ich nur gleich —' »Ihr Herr Gemahl nicht ganz wohl? Bedaure sehr!' Es war der Amtsgerichtsrat, der die teilnehmende Äußerung getan

hier getafelt, als heute die Kasinogesell schaft! Frau Keil holz allem saß mit sauersüßer Miene da. — Sollte denn für sie das Fest wirklich so ganz anders verlaufen, als sie zuversichtlich gehofft hatte? — Welche Chancen bot einem jungen Manne der heutige Nach mittag! — Und dann der Heimweg durch den mondbeschie nenen Wald — ein zartes Geständnis machte sich da von selbst und daß Rose sich nicht eigensinnig ihr Glück verscherzte, dafür war die Mama da. Daß der Amtsgerichtsrat sich vorhin auf ihr geschicktes

sollte, wenn sich nicht daheim eine Aufklärung dafür vorfand. „Dort kommt Fräulein Rose mit dem Doktor Birkfeld!' mel dete eine Dame, welche am Fenster ihren Platz hatte. — Sofort richteten sich ein paar Dutzend Augen auf die Genannten, Frau Keilholz aber bekleidete sich hastig mit Hut und Mantel: „Ich gehe meiner Tochter ein Stückchen entgegen, möchte doch wissen, ob sich — das Armband wiedergefunden.' Wie Rose der Mutter entgegenflog! Wie die Augen strahlten, die Wangen glühten! — „O Mama, denke dir, was ich erlebt

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Pustertaler Bote
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Page 5 of 8
Date: 16.01.1891
Physical description: 8
eines Munitionszuges der Unionsreiterei seien. Die goldene Rose. Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung zufolge soll die goldene Rose diesmal bekannt lich unserer Kaiserin zugedacht sein. Es interes- siren vielleicht einige Details über diese Rose selbst und das Ceremoniet ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Francs. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Base von vergoldetem Silber, die an den Seiten die päpst liche Embleme und eine Inschrift trägt

dem Papst knieend die Rose. Der Hei lige Vater spricht nun sein Gebet und besprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Überreichung des Geschenkes geht fast Mit gleichem Ceremoniel vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Cardinal spricht zur Empfängerin die Worte: „Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Auf trage des Heiligen Vaters Dir überreichen. Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die Rose, die Königin der Blumen

, ist ein Symbol der ewigen Ruhmeskrone.' Ist die Empfängerin eine Kaiserin oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Majestät wollen geruhen, dies Geschenk und mit ihm die göttliche Gnade hin zunehmen, die der Heilige Bater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeiten und Ewig keiten erfleht. Die hohe Frau küßt darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den päpstlichen General-Ablaß für alle Glieder ihrer Familie. Zandwirth. Genossenschasts- Versammlung. Tanfers. — Die am Sonntag

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 04.07.1934
Physical description: 8
zu ihnen. Und... das Er leben ... das fehlt mir. Mein Erleben ... das ist Rose... ja... aber ich war hoch in den Fünfzigern, ehe ich das Wort wagte.' „Rose ist gern Ihre Frau geworden, lieber Schwiegersohn!' „Ja, ja, Mutter, das weiß ich und das ist ein so köstliches Gefühl. Und noch ein andere» Gefühl ist da, das mich so dankbar sein läßt: sie ist treu, trotzdem ich all bin und sie so jung, so jung istl' „Ja, das ist sie gewiß! Die wird Ihnen immer in die Augen blicken können. Das weiß ich gewiß. Das ist sie, mein Kind

.' Er nickte ihr dankbar zu. „Sehen Sie, Mutter... wenn man so an die Sechzig herankommt, dann wird man manchmal nachdenklich... und ich habe jetzt die Zeit, da ich so elend war, immer denken müssen, ob es nicht ein Unrecht war, Rose an mich alten Mann zu ketten!' „Herr Konsul!' „Verstehen Sie mich, Mutter. Sie ist ja ein Gnadengeschenk für mich. Mein großes Erleben, das mich noch einmal glücklich macht, so glücklich, daß ich es kaum fassen kann. Aber ich denke an sie. Ich will ja nur. daß sie das Glück

findet. Und bin ich denn Glück für sie? Opfert sie mir nicht ihr junges Leben?' „Es ist kein Opfern!' sagte die alte Frau fest. „Wir wissen es nicht! Vielleicht ist in Rose noch alles unerschloffen, was bei den anderen schon den Weg zum Licht gefunden hat. Sie ist in ihrer Reinheit der Liebe im Leben aus gewichen. Alle ihre Triebe schlafen noch in ihr und der alternde Mann kann... und darf sie ja nicht wecken. Mutter, ich denke jetzt an den Hans. Sie wissen, wie ich ihn schätze, ja... ich muß

es aussprechen... wie ich ihn liebe. Wenn er ins Haus kommt, da ist Freude um mich. Und so manchmal habe ich daran denken müssen... wenn du ihn liebst... wie muß es dann einem jungen Weibe gehen. Und ihre Herzen haben doch einmal zusammengeschlagen.' „Als Rose noch ein Kind war! Haben Sie Sorgen um Ihr Glück, Herr Schwiegersohn?' Der Konsul lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, Mutter... die habe ich nicht. Das weiß ich, Rose ist fo treu, wie Hans treu ist. Hans kann sterben, aber nicht betrügen

. Aber... ich liebe Rose so, ich habe für mich nicht mehr viel zu erwarten. Nein, Mutter, mich macht die Krankheit nicht elegisch... ich weiß es. Da zählen die Jahre. Aber Rose ist jung! Ich will ja nur, daß sie glücklich ist, und wenn einmal in ihrem Herzen die Liebe erwacht... dann stehe ich alter Mann im Wege. Ich denk' immer... ich müßte mich dann bitter schämen.' Die alte Frau nahm seine Hand. „Lieber Sohn', sagte sie herzlich, „lassen Sie die trüben Gedanken! Leben Sie und freuen Sie sich des Lebens

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