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Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 07.07.1945
Physical description: 4
', wie soll denn nun alles werden?“ Es Ist dämmrlg In dem stillen, bescheidenen Zimmer, aus dem sie vor ein paar Stunden die arme Rosa hinausgetragen haben. Obgleich die Fenster weit geöffnet stehen.' schwebt ein leiser Duft von welkenden Blumen, Weihrauch und Wachslichtern im Raum. Mutter Hebintweit sitzt mit nachdenkl'ch ver schlungenen Händen in der Sofaecke und be trachtet mit bekümmert forschendem Ausdruck die bleichen Züge des Sohnes, der die Frage gestellt. Der atmet tief, fügt nach einer spannungsvol len Pause beklommen hinzu

wird nächste Woche herbefördert. Die Möbel, die der Rosa und dem Geiringer gehört haben, verkauf’ Ich. Klebt nur Unglück dran.' „So.“ Hastig streicht Franz mit der Hand über den dunklen Scheitel. Glühende Röte über flutet sein Gesicht. Mit belegter Stimme wirft er die Frage hin: „Aber die Kammer — die braucht ihr doch nicht? Die steht leer?“ „Weshalb — fragst mich?' „Weil —“ Er ringt mühsam nach dem be bekennenden Worte. „Weil — Ich doch wo wohnen muß.. Lanze verharren die beiden still. Endlich erhebt

sich die Mutter. Schließt be dächtig das Fenster und zieht die bescheidenen Mullvorhänge zu. Dann zündet sie die alt modische Petroleumlampe an und öffnet schwel gend die Tür zur Kammer. Der enge Raum Ist fast kahl und riecht muf fig. Hier ist der hübsche alte Biedermeierkasten gestanden, den die Rosa verkauft hat als das Inkasso des Florl nicht stimmte... An der getünchten Wand steht ein eisernes Bettgestell, darüber gebreitet eine bunt gewür felte Wolldecke. ' Die Mutter wendet ihm bald das Gesicht

zu, deutet nach dem Schichten Lager. „Wenn du wieder da schlafen wi'Ist —?“ Da s'nkt er auf das ärml’che Bett hin. ver gräbt das Antlitz ln den Händen. „Mutter — Mutter —“ Endlich. da er die Augen hebt, setzt er hinzu: „Die Rosa hat’s leichter. Mutter —“ Sie aber schüttelt den Kopf. Sagt mit tiefem Ernst: „Das können wir nicht wissen. Bub.“ Dann nimmt sie seine Rechte zwischen Ihre rauhen Hände, schaut dem Sohne tief in die Augen. „Es Ist doch nur ein .Derweil*. Bub. Denn her nach — müßt

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