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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 13.09.1932
Physical description: 8
. Zur Vor geschichte: Der Fabriksbeamte Ludwig Tiefenthaler in Reutte er hielt am 14. Mai 1928 einen anonymen Brief mit dem ^Poststempel Reutte. Das Schreiben enthielt sehr ehren rührige Angriffe gegen die damalige Braut des Brief empfängers, die nachmalige Frau Tiefenthaler. Die in ihrer Ehre Verletzte vermutete, ein Fräulein Rosa Hosmann, Sekretärin, habe den Brief geschrieben, und klagte. Unglück licherweise ist die Handschrift der Angeklagten und die der unbekannten Briefschreiberin sehr ähnlich

. Aber einen an deren Anhaltspunkt hatte Frau Tiefenthaler nicht. Trotz dem mußte die unbescholtene Hofmann auf die Anklage bank. Und die gerichtlichen Schriftsachverständigen — der (inzwischen verstorbene) Schulrat Rosner und der Inns brucker Arzt Dr. Dück — stellten fest, daß die Angeklagte den anonymen Brief versaßt hat. Die Unschuldige wurde nun zu 50 8 Geldstrafe verurteilt. Rosa Hofmann war gebrochen. Dem gerichtlichen Ur teil nach hatte sie eine infame Tat begangen — und war nun in ihrem Berufe

(Vertrauensstellung) arg gefährdet. In der ungeheuren Aufregung versäumte sie auch noch die Berufungsfrist. Mit Mühe und Kosten verschaffte sich Hosmann vom Kriminologischen Universitätsinstitut in Graz ein Fakul- tätsgutachten über die Schriftproben. Das Grazer Institut stellte fest, daß es sich um eine verstellte Handschrift handelt und daß Hofmann nicht den anonymen Brief geschrieben hat. Rosa Hosmann begehrte energisch die Wiederaufnahme des Verfahrens, wurde aber (in zwei Instanzen) ab gewiesen. Rechtsanwalt

vor dem Bezirksgericht in Reutte. Inzwischen waren neue Gutachten von zwei Wiener Schrift sachverständigen eingetroffen. Und aus Grund dieser „Gut achten" wurde Rosa Hosmann neuerlich schuldig erkannt und wieder zu 50 8 Geldstrafe verurteilt. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. H-öflinger rekurrierte. Am 11. Jänner 1932 Berusungsverhandlung. Vertagung. Dr. Höflinger begehrte nämlich Einholung eines amtlichen Gutachtens beim „Universitätsinstitut für die gesamte Strafrechtswissenschaft und Kriminalistik" in Wien. Freitag

Urteiles! Freispruch der Rosa Hofmann! Sie wird im Gerichtsgebäude beglückwünscht. Leichtfertig, sehr leichtfertig hat man die Ehre einer in Vertrauensstellung Befindlichen angetastet aber die Strafe hiefür bleibt nicht aus: Privatklägerin Frau Tiefen thaler muß laut Urteil alle seit 1929 aufgelaufenen Kosten des mehrjährigen Prozesses bezahlen! Daß diese Kosten recht beträchtliche sind, kann man sich wohl denken. Wer die gemeine anonyme Briefschreiberin war, weiß man auch heute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 20.04.1929
Physical description: 16
- Moabit die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und das Prozeßverfahren gegen die Mör- !der, wie wir bereits kurz berichtet haben, wieder aufgerollt. Es handelt sich um die Klage des Reichsanwaltes jJorns, der die Untersuchung wegen des Mordes geführt hat, gegen den Redakteur Born st ein wegen eines Ar- Titels in der Zeitschrift «Das Tagebuch*. In dem Artikel, ,der sich mit der sonderbaren Art beschäftigt, mit der Zorns einen Landesverratsprozeß gegen die pazifistischen Journa- .listen

bei der Gardeschützendivision und scheint von der Ermordung Liebknechts und der Rosa Lu- i xemburg mehr gewußt zu haben als andere, aber der die Untersuchung führende damalige Kriegsgerichtsrat Zorns ' (jetzt Reichsanwalt), ein rechtsradikaler Gesinnungsgenosse Pabsts, vermied es, diesen in Anwesenheit der Mitglieder des Arbeiter-Vollzugsrates einzuvernehmen und schob auch dessen Verhaftung unter den Verdacht der Mitschuld oder Mitwisserschaft am Morde hinaus. Die famose Unter suchung durch den Herrn Zorns machte das Unglaubliche

wollte. Nun weist Levi darauf hin, daß der am 25. noch kranke Pabst am 26. bereits die Absperrungen aus Anlaß der Beerdigung Liebknechts veranlaßt und geleitet boti Zorns erklärt, darüber sei er allerdings sehr er- staunt. (!) Die künstliche Panne im Tiergarten. Schließlich geht Levi auf den merkwürdigen Umstand ein. daß niemals versucht wurde, die beiden Autos sicher» zustellen, in denen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg transportiert wurden. Erst vierzehn Tage nach dem Mord haben die Chauffeure das Blut

muß zugeben, daß er damals die Sicherstellung des Autos versäumt hat. Der damalige Reichsjustizminister Dr. Landsberg sagte über die Untersuchungsführung durch Zorns folgend aus: Die «Rote Fahne" hat über die Ermordung Einzelhei ten gebracht, die uns bis dahin unbekannt waren. Erst daraus erfuhren wir, daß derselbe Täter zuerst auf Lieb knecht und dann auf Rosa Luxemburg mit dem Gewehr- kolben ein'geschlagen hat, bevor beide getötet wurden. We nige Tage danach erschien eine Entgegnung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 09.01.1930
Physical description: 16
und unübertroffen« Mild« find dt« Kennzeichen dieser gdealsetf« für Tetntpfleg«. 1225 AG Mordpläne. Es wäre wohl ein Wunder, wenn eine Prinzenhoch, zeit, wie die eben in Rom vor stch ging, ohne daß im Zusammenhang damit von Mordplänen und Derschwö- rungen die Rede ginge. Diesmal haben die Gerüchte und die angeblichen Entdeckungen schon geraume Zeit zuvor eingesetzt. Wie erinnerlich, hat ein Italiener namens de Rosa aus den italienischen Thronfolger während dessen Auf enthaltes in Brüssel ein Attentat

auszuführen versucht, das mißlang. De Rosa wurde damals sofort verhaftet und gab an, er sei aus Paris gekommen, wo der Anschlag vorbereitet worden war. Die Pariser Polizei hat nun im Zusammenhänge -mit dieser Angabe des Verhafteten in dessen Pariser Wohnung eine Hausdurchsuchung veran- stältet, bei der unter anderem ein Zettel vorgesunden wurde, auf dem 'die Namen dreier italienischer Journa listen vermerkt standen. Me drei Männer sind dafür be kannt, daß sie für verbotene italienische Zeitungen

ar- beiten. Man kam daraus, daß sie mit de Rosa in engster Verbindung standen. Sie .wurden letzte Woche verhaftet. Nun soll die Untersuchung ergeben haben, daß die drei Italiener einen Anschlag aus den Disenbahnzug planten, in dem das 'belgische Königspaar am 5. Jänner zur Teil- nähme an der Hochzeit der Prinzessin Josefa Maria mit dem italienischen Thronfolger nach Rom reisen wollte. Dieses Attentat sollte 'bei der Durchfahrt des Zuges durch Turin ausgeführt werden. Me in den Wohnungen der drei

, daß die Verhafteten mit de Rosa in Verbindung standen. Me schweizerische Polizei nimmt die Gerüchte von den Mordplänen und Ae Pariser Polizeierhebungen je doch ziemli^ ernst und hat Vorkehrungen zum Schutz des italienschen Außenministers Grandi, der diesmal die ita- lienische Vertretung führt, getroffen, schon mit Rücksicht aus die Persönlichkeit der drei Verhafteten. Es sind dies ein gewisser Sardelli, vor dem Faschismus General- ftkretär der sozialistischen Organisationen der Straßen- bahnangestellten

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 24.10.1936
Physical description: 4
." Sri« ist aufgeregt und zittert. Sein Blick geht groß und prüfend über alles weg. Sein Kopf hebt sich witternd in die Luft. „Den Herrn gehn mir suchen, Sri", beugt sich die Cilli auf der Straße zu ihm herunter und schluchzt hinterher. Da zerrt Sri vorwärts. Die Rosa rennt mit einem dicken Woll tuch. „Cilli, Cilli, du hast dir ja nir anglegt! Wirst auch noch krank wern. Iesus Maria, a so a Iagd! Alleweil mit der Jagerei! Na, so was!" Der Himmel lichtet sich auf. Ein schwarzer Wolkenstrich säumt

und kleiner auf der Straße. Riedl sieht nichts mehr als zwei auf gereckte Arme, aus einem schwarzen Nichts, dem Wegkreuz zugereckt, das hoch und pla stisch vor dem Himmel steht, auf der dun kelgrauen Wand der Wolken. Wie die Cilli in die Stube hinein wankt, fangen Rosa und Veverl sie auf. „Iessas, ham sie ihn schon?" „Na, aber i bin zu nix mehr nutz im Leben. Net amal, daß eins rennen kann, wenn 's um so was geht!" Und fängt an, hilflos zu weinen. Tröstend und selber zitternd sitzen die beiden

anderen Frauen neben ihr. „I bring dir an Wein", sagt die Rosa endlich. „Des tut dich stärken." Am Waldsaum zittern die Lichter, warten die Männer. „I mein, dort kommt er." „Ick, i mein, i siech was Weiß, des wird der Hund sein." „Ia, des is er." „Riedl! He! Riedl!" Und der Riedl: „Ia, ja, ja!" „Hast den Hund?" „Ia." Dann sind sie beieinander. „I mein, wir müssen ihn loslassen", sagt der Engelbert, „sonst kann er die Spur net aufnehmen. Wie heißt er denn gschwind?" „Sir", sagt der Riedl. „Sir, psssst! Sir

bringen sie ihn eh^" Da und dort ist noch immer Licht. Die Weiber warten auf ihre Männer, die im Wirtshaus sind, und was sie für eine Nachricht bringen. Die Rosa sagt, wie sie vom Zifferblatt der Schwarzwälderuhr zwölf Uhr abllest: „Cilli, i glaub, jetzt können s' nimmer lang ausbleiben. I mein, du solltest gehen und in der Küch Feuer machen, daß a Heiß Wasser da ist und — a so a — ma weiß net! I geh mit dir." „Mutter, i bleib net allein im Haus. Der Knecht is im Wirtshaus. Laß mich mit." „So komm

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