hat der Tag zwar iir aller Pracht begonnen, aber gegen Mittag zu wird es schwül und drückend. „Es wird ein Wetter geben', sagt,die Tann hoferin zu Robert, der mit ihr unter - der Haustür.steht. Prüfend schaut der Junge zum Himmel auf. „Ich denke, eg wird sich halten bis zum Abend.' Der Weg zur Ruine führt am Tannhof vor b e i ! - Und'jedesmal. Meun wieder eine KW^'Äürschön?.ünd/ Mädeln ^-vorbeikommt, rüjM-Min den,H'of: ' „Was ist.Robert? Gehst net mij?'. „Gleich kommen wir nach.' Run kommt auch Christoph
aus dem Haus, den Hut unternehmungslustig aufs linke Ohr gedrückt, die Hände in den Taschen vergraben. ,,So, 'sagte er frohgelaunt, «jetzt kann's aufgehn!' - Bärbel ist auch fertig und es ist eigentlich auf nichts mehr zu warten. Und trotzdem zögert Robert immer noch. Sein Blick geht immer wieder den Weg binunter. Soeben biegt wieder eine Schar, in den Fußweg ein und Robert späht angelegentlich hinüber. ! Linde Burgstaller ist dabei. Er hat sie so fort erkannt. Und auch die. Mutter hat sie erkannt
, denn sie tritt von der Türe weg ins Haus hinein. „Gehn wir', drängt Bärbel. »Jetzt wart nur noch ein bitzl', meint Chnstoph. „Da kommt ja eine ganze Gesell schaft von guten Pekannten. Die Linde ist, auch dabei! Robert.-da gehen wir mit.' Die Mädchen kommen näher. Voraus schritt Linde. Rosalinde Burgstaller. kurzweg Linde geheißen, ist schön-auf ihre Art. In /ihren weichen Bewegungen liegt -etchas wie.leise Schwermut und. ihre dunkelblauen-Augen sind wie zwei klare Brupnen, in die man ruhig hinelnschauen
kann. Helles,, blondes. Haar ringelt sich über ihre Stirne.und die zwei schweren Zöpfe sind um den Kopf gewunden wie eine Krone. Man wäre' fast versucht, sie stolz zu nennen bei ihrer ruhigen, zurückhal tenden Art. Im neunzehnten Jahre steht sie jetzt, aber sie fchaut so sinnend tn die'Ferne, daß man sie älter, reifer schätzt. „Grüß dich Gott, Robert' ruft sie schon von weitem und winkt mit der Hand. Ihre Augen leuchten, und -wie sie jetzt näher tritt, sicht Robert, daß eine leise Röte in ihre Wangen
gestiegen ist. Ist es von der frischen Lüftend vpn der AnstrenguNg des Wanberns, öder ist es die Freude des Wiedersehens? Sie schaut ihm tief inlvie Augen. Uird nun weiß er, es hat sich nichts Lei ihr geändert/ Sie ist noch die Linde wie früher und . dieses Jahr, das sie jetzt kn der Klinik der großen Stadt zugebracht hat, hat nichts vor ihr ge nommen. „Grüß dich Gott, Linde', sagt Robert und seine.Stimme zittert fast. Auch ihn hat die Was ist Fr'eude des Wiedersehens erregt, das Mädchen hübsch geworden