über ihr Gesicht. Kurz vor Kriegsausbruch war es gewesen, da hatte sie mit ihren Eltern eine Nordseereise gemacht; auf der Rückfahrt hatte man Hamburg ausgesucht und ein paar heitere Tage hier verlebt. Fröhlich waren die Ellern mit ihr und Robert durch die schöne große Stadt geibummelt, es war heißer Sommer gewesen . . . ganz genau erinnerte sie sich: die Mutter hatte einen großen weißen Panamahut getragen und ein elegantes Kleid mit bunter Stickerei, der Vater war so heiter wie nie, fröhlich
hatte er alles erklärt und erzählt; ju belnd waren sie in ein kleines Dampfboot gestiegen, hatten den großen Hafen befahren, beim Aussteigen wäre beinahe Robert ins Wasser gefallen, sie. sah Ihn noch ganz genau vor sich, in dem weißen Matrosen anzug und mit den lustigen, neugierigen Augen . . . schöne, herrliche, sorglose Tage waren es gewesen . . . Eltern, Sorglosigkeit, Freude — alles dahin! Robert, Robert! In wildem Wirbel umkreisten ihre Gedanken den Bruder . . . deutlich fühlte sie eine schwere, dunkle Stunde
bejahte mit blaffen Lippen. „Wir haben die Bande", fagte er dann ruhig. „Berg mann versuchte zu fliehen ... es war aber alles ver gebens, das Haus war umstellt ... er hat sich schließ lich fluchend ergebest ... fünf große Dosen mit Gift sind beschlagnahmt . . ." „Und Robert . . . , Robert. . . ?" „Robert hat . . . feien Sie doch ruhig, Erika, . . . eine Verwundung. . . , er liegt im Krankenhaus, ich bringe Sie gleich hin . . ." „Verwundet ... ja wieso denn?" „Nehmen Sie Ihren Mantel, Erika, kommen
, er traf Robert selbst . . . Wir brachten ihn sofort ins Krankenhaus." „Seien Sie tapfer, Erika . . . kommen Sie jetzt." Mechanisch stand Erika auf und betrat mit Genner das große Krankenhaus. Lange, hallende Gänge, weiße, friedliche Zimmer. Das stille, ernste Gesicht einer Schwester, die kühle Hand eines Arztes. „Hier, bitte . . Kinder in die Lage versetzt, noch 100 bisher in die Ak tion nicht einbezogenen bedürftigen Kindern einen Ferienaufenthalt im 1. Turnus zu ermöglichen. Dieser Nachtransport
Lehrer Anton Walter, Schnann 10 8, Seine Gnaden Abt Johannes von Fiecht 10 8, Deka nat Schwaz 20.50 8, Pfarrer Bauer, Brixlegg 10 8, Pfarrer Max Ben ko, Oetz 10 8, Sammlung der Pfarre Hopfgarten Sie traten in ein großes Zimmer. In den weißen Kisten lag Pobert Hellmann. Das Gesicht war lang und schmäl und seltsam verändert. Graue Schatten lagen um Mund und Augen, er atmete leise und mühsam. „Robert . . . , o.Robert . . . !" Der Kranke hob müde die glanzlosen Augen. Erst langsam lram Begreifen