1,275 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/28_04_1938/VBS_1938_04_28_4_object_3136859.png
Page 4 of 8
Date: 28.04.1938
Physical description: 8
. 14. Alfreds des Angele Migltoranzi, Obstverkäufer, u. d. Karolina Partick. 14. Robert dcS Christian Solderey. Arbeiter, u. d. Anna Lardfchneider. 15. Livio des Carlo Fcrreni, Maurer, u. b. Almira Rizzoli. IS. Oswald des Adolf Parik, Tischler, u. d. Rosa Pircher. 15. Carlo des Pietro Boffi, Beamter, u. d. Fulvla Delucca. 15. Aldo des Ermano Diblasi, Kaufmann, und der Maria Floriani. 15. Madlene des Karl Lutz, Mechaniker, u. d. Marie Patsch, 15. »Loren» des Josef Unterkofler, Tischler, u. d. Kiemen tina

, Beamter, und der Savina Bolongaro. 28. Robert des Robert Gratz, Kaufmann, u. d. Anna Leitner. 28. Sergio dcS Ferdinands Rosst, Zimmermann, und der Amalia Zauotellt. 28. Gigllana des Ferruccio Buerich. Angehöriger der ForstmUiz, u. d. Emma Rigonl. 29. Marie des Josef Bradlwarter, Besitzer, und der Marie Clementi. 39. Mario des Giacomo Biest, Bauafststent, und der Lucia Simonetti. 31 Umberto des Ottone Bolcan, Bahnangestellter, u. d. Josefa Bencdetti. Obstbau im rauhen Klima. Ein neues Obst- baubiichl

gemeldet tvirö, sind auch dort verschiedene Neubauten im Werden. - SerraVcalloY China-Wein mi'F Eisen APPETITANREGENDES, NERVENSTÄRKENDES, BLUTVERBESSERNDES MITTEL ÜBER 10.000 ÄRZTLICHE GUTACHTEN J.SERßAVALLO-TRIESTE sich zusammen. „Du willst mir nur meine Schuld leicht machen. Aber ich weiß es ja. Linde — ich habe dir das Herz gebrochen.' „Nein. Robert, das ist nicht wahr. Mein krankes Herz hatte ich immer schon. Es war vielleicht ganz recht so. daß uns das Schicksal nicht zusammenließ. In oen vielen

Tagen und Nächten, die ich hier gelegen bin, ist mir das vollständig klar geworden. Ich hätte doch niemals Schritt halten können mit dir, denn du bist so weit über mich hinaus gewachsen, als Künstler und als Mensch. Und jetzt, wo du in der Vollkraft deines Schaffens stehst, jetzt müßte ich dich Mein lassen. Siehst du, als ich dich verlor, da tat das wohl sehr weh, ich erkannte aber zugleich auch, daß es eine Fügung des Himmels gewesen ist. Und nun. lieber Robert, erzähle mir von dir. Ich sehe

es ja ganz genau, daß du auch ein Leid trägst. Du darfst es mir ruhig sagen. Hängt es mit der Frau zusammen, der du folgtest?' „Ja, Linde. Sie hat einen anderen ge- uominen.' „Armer Robert', flüstert sie leise.. „Ich Wie dich so gerne glücklich gewußt.' „Das sagst ou. Linde? Gerade du, die doch wirklich den wenigsten Grund dazu gehabt hättet fragt er erschüttert. Da sagt Linde: „Ach laß das! Wenn ich gesund wäre, Robert, ich hätte dich gerne wieder ausgenommen, denn du bist mein lieber Bub geblieben

1
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/03_03_1938/VBS_1938_03_03_3_object_3136728.png
Page 3 of 8
Date: 03.03.1938
Physical description: 8
Bazzanella, g«b. Pergher, Briefträgerin, im Alter von 83 Jahren. Am die gute Mutter trauert eine ISjährige Tochter. Zilm-Nachrtchkev „Lueckitto. Heute der Mmschwank aus „Tausend und mne Nacht „Alt Baba geht auf Abenteuer a u S'. Beginn: S, 6.30, S, 3.S0 Uhr. Nomlino. Heute der neueste Marlene Dietrich- Weltfilm.„Gräfin Ale xandra' nach dem teils auf Wahrheit beruhenden Roman von James Hilton „Ritter ohne Rüstung', mit Robert Donat, Bastl Gill, John Clements. Regie: FacqueS Feyder und Alexander . Korda

Verbrennungen lindert. Schmerzen und verhütet weitere,. Ver- öblung. Die Foster-Salbe wirkt stark antiseptisch' und ist bei allen juckenden Hautleidenvon Nutzen. Überall L 7.—. la Italien hergesteilt. MÜatto. - 64227. 20. IX. 35/XIII. Me Lannhoferbuben Ein Waldromanwon Hans.Ernst. Urheberrechtsschutz durch Berl.-A»st. Manz. München. . :<11. Fortsetzung». Aber sie kommt gar nicht zum Fragen. Offne sich noch einmal in die. Stube zn be geben, geht Robert chknauf in seine Kammer. Die Mutter hört

. den Rosenkranz und betete so innig und herzlich, wie es nur eine Mutter vermaß. . Nicht lange dauert es, so kommt Bärbel nach Hause. Die Trine hatte sie begleitet. Die Tannhofbäuerin verlangt von ihren Dienstboten, daß sie pünktlich bei der Dun kelheit zu Hause sind. Heute am Seefest hatte sie dem jungen Volke einige Ständlein länger gegönnt. ^ „Hat bet Robert die fremde Frau ge troffen?' — fragt Bärbel gleich. — „Ich Hab das Auto beim Seewirtshaus gesehen und die Frau saß mit einem Herrn am Tische

. Sie müffen sich sehr gern haben, denn sie drückten sich oft die Hände und hatten viel zu fcherzenl' — _ Gott sei Dankl denkt die Mutter, dann wird sie dem Robert nicht gefährlich werden, wenn sie einen anderen gern hat. Laut sagte sie: „Was ihr euch nicht alles einblldet! Laßt die fremden Leute in Ruh, sie gehen euch nichts an. Der Robert ist schon lange im Bett!' — Ueber den Besuch der fremden Danre wird aber weder von Robert noch von der Mutter in den folgenden Tagen gesprochen. Rur Christoph hänselt

Robert etwas mit seiner neuen „Eroberung!' . ^ . ... »Aber Geschmack Hast, das muß ich sagen! 7. Kapikel, Sonntag, ist es... Der .letzte Tag .in der Heimat. Am. anderen Morgen soll Robert, nach München abreisen. ' ' ' ' Robert ist froh,-daß er fort kommt und daß er sich in neue Verhältniffe und neue Arbeiten stürzen kann. Er hält es nicht mehr aus daheim. ~ Hilde hatte ihm zuerst recht verärgert ge-. schrieben wegen des Seefestes. Es wurde Robert nicht leicht,'sich zu entschuldigen; denn den wahren

2
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/07_01_1938/VBS_1938_01_07_4_object_3136601.png
Page 4 of 8
Date: 07.01.1938
Physical description: 8
von Winsbury »an die unbekannte geliebte '■ Aber das kann und darf sitz ja nicht tun. Sie kann ihn nur anfchanen mit zärtlichem Blick, kann ihm die Pantoffel hinstellen und das Essen aus der Küche holen. „Laß dir§ gut schmecken', sagt sie. Dann setzt sie sich auf die Ofenbank, stützt den Kopf in die Hände und betrachtet Robert unver wandt. Da wird Christoph aufmerksam und ziebr sie Brauen hoch. Hollah, was hat denn die Bardel? Und plötzlich fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Bärbel ist ver liebt

in den- Robert, stockverliebt. * „Wo Lab ich denn meine Augen allweil ge habt?« schimpft er sich. Ein jäher Schmerz durchzuckt ihn. Hat Bärbel vielleicht schon einmal ihm die Pan toffeln mit so zärtlichex Bedachtsamleit hin gestellt? Hat sie ihn schon eininal so warm und lieb angeschaut, wie jetzt den Robert? War sie ihm nicht immer kichernd entwischt, wenn er einmal im Scherz nach ihr fassen wollte? « „Wo wärst du denn heute unter dem Ge witter?' fragt die Mutter dazwischen. „Alle sind noch rechtzeitig

heimgekommen. Nur du und Linde sind ausgeblieben.' ' „Wir sind nach dem Sanatorium', ant wortet Robert. „Du hättest dich nicht sorgen brauchen. Mutter.' „Man künimert sich aber doch um eins', sagt Bärbel aus dem Winkel heraus. Mutter und die zwei Söhne blicken gleichzeitig zu ihr hin. Bärbel erhebt sich, rot angeslammt in Heller Verlegenheit. - „Nun ja,' meint sie wie zur Entschuldigung, „man. sorgt sich doch, wenn jemand aus dem -Haus ist bei einem Gewitter.' Christoph starrt sie merkwürdig

nur de» Robert!' „Latz mich aus dem Spiel!' fahrt Robert auf. aber fein Bruder hat die Stube schon verlassen. Robeti will ihm folgen, da sagt die Tannhoserin: ,Meib noch, Robert!' Robert bleibt überrascht stehen. „Und -?' Die Mutter schaut ihn fest an. „Ist denn meine ganze Ermahnung umsonst gewesen? Ich will nicht hoffen, daß du auf mein Reden nichts gibst. Jetzt sag ichs dir nochmal: die Geschichte mit dir und oer Linde duld ich nimmer. Meine Gründe kennst du ja.' Robert bringt kein Wort heraus- «Sollst

doch weiterdenken. Bub! Ein Tann- hoferbub und ein Doktormädel, das gibt kein rechtes Paar.' „Aber davon ist ja noch gar net die Rede!' entrüstet sich Robert. „Vor deiner Mutter sollst du kein Geheim nis Laben. Robert. Ich häh doch längst ge merkt, wie's um dich steht.' Ein kurzes Zucken fliegt um die Mund winkel des Jungen. Dann sagt er ganz ruhig: „Dann hast du mehr g'wutzt. Mutter, als ich selber. Mir kam es erst heut' zum Be wußtsein, wie lieb ich sie Hab.' „Asso doch! Aber merkst du denn immer noch net

3
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/28_04_1938/VBS_1938_04_28_3_object_3136857.png
Page 3 of 8
Date: 28.04.1938
Physical description: 8
, ob er nicht telephonisch rückfragen soll, entschließt sich aber'dann,, doch gleich zu fahren, ohne Zeit zu verschwenden. Er hat sich in letzter Zeit einen kleinen Zweisitzer angeschafft. Wenn er gleich fährt, ist er in einigen Stunden daheim. Und heim will erl Rur heim!! Fort aus dieser Stadt, die ihm nur Leid und Kummer gebracht hat. Fort! Leer, wie ausgebrannt, sitzt er am Steuer. Wenn jetzt auch noch die Mutter von ihm ginge! — Rur nichts denken! Still fein! * Robert atmet erlöst auf, als er zu Haufe an kommt

und die Mutter wohlauf und gesund findet. „Warum hat mir dann Doktor Burgstaller das Telegramm geschickt?' fragte er. „Ich dachte an nichts anderes, als daß dir etwas passiert sei. Oder zum mindesten, dachte ich, bist, du schwer krank.' . „Die Linde soll schwer krank sein. Aber nicht erst seit heute und'gestern, sondern den ganzen Winter schon. Doktor Burgstaller hat gesagt, daß sie dich gerne nochmal sehen mochte.' Robert erschrickt gar nicht so sehr. Es kann schon bald kein Leid mehr eindringen

in seine Seele. Sie ist bis zum Rande schon voll. „Wie ist es denn euch immer, ergangen?' fragte er dann, um das Gespräch in eine andere Richtung zu bringen. „Ach, es ist manchmal schwer, Bub. Die Barbl bats dir geschrieben wegen Christoph uiw wegen der Martha. Die Jäger waren inzwischen wieder da. Christoph, kann das Wildern net lassen. Nur die Martha bat Macht über. ihn. Ich bin. so froh, wenn die Hochzeit jetzt bald ist. Du bleibst doch gleich da bis dorthin?' . Einen Augenblick schwankt Robert. Ein Ekel

vor der Stadt erfaßt ihn. „Ja, ich bleibe hier', nickt er. „Und — Linde, sagst du, wäre so krank? Was fehlt ihr denn?'' „Das weiß man nicht. Niemand kann ihr helfen. Das Herz, sagen sie. fei so schwach.' „Das Herz, ja.'* Robert geht znm Fenster hin. Es zuckt in feinem Gesicht. Sein Atem geht hörbar durch den Raum. Als er sich nach einer Weile umwendet, ist fein Gesicht ganz grau. »Ich glaube, Mutter, daß ich Linde das .Herz gebrochen Hab', sagt er dumpf und geht aus der Stube. - • ■•‘■Cr geht in feine

Kammer und zieht sich um. Kaum ist er richtig fertig, hört er unren. schon seinen Namen. Rasch üeht er, hinunter und findet einen fremden Herrn vor. „Doktor Hartwig', stellt er sich vor. „Meißner', sagt Robert knapp und knöpft sein Hemd am Hals zu. «Doktor Burgstaller hat Ihnen heute früh telegraphiert, und wir haben Sie um diese Stunde etwa erwartet. Wenn Sie die Güte hätten und gleich mitkommen würden?' «Ich komme sofort.' Wenige Minuten später surrt das Auto schon durch den Wald hinauf nach Haus

4
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/24_02_1938/VBS_1938_02_24_4_object_3136714.png
Page 4 of 8
Date: 24.02.1938
Physical description: 8
mit Robert redet. Mit einem Scherz wort hatte sie sich von ihm verabschiedet. Er war zckm Seewirtshaus zurückgeganaen. Suchend schritt er unter den Bäumen dahin. Die Gäste saßen alle im Freien. Einfache Glühbirnen gaben einen spärlichen Schein. Bald hatte kein Blick das Paar an dem Tisch chen entdeckt. Robert Meißner spürt sein Herz klopfen. Das ist der Herr, der in Passau bei ihr war, den er für ihren Mann gebalten hatte und bei dessen Erwähnung ein Schatten über ihr Gesicht gefallen war. Sein Fuß

ist wie auf die Stelle gebannt. Jetzt sieht er, wie der Herr lächelnd sich zu Hilde beugt und ihre Hand ergreift, die sie ihm laßt, ja sie. neigt sich zu ihm hin und flüstert ihm etwas ins Ohr. Es muß etwas sehr Liebes und etwas sehr Fröhliches sein, oenn Hilde Bergendorf lacht belustigt auf wie ein Mädchen, und er lacht auch. * Robert Meißner bricht der Schweiß aus allen Poren. Qualen der Eifersucht brennen in ihm. Sollte er vorstürzen und den Neben buhler packen? Sollte er dieser falschen, treulosen Frau offen

ihre Schande ins Ge sicht schreien? — Das war ja Unsinn! Er konnte sich nur lächerlich machen! Was hatte er, Robert Meißner, der Tannhofbub und Bildbauerschüler, für ein Recht auf diese Frau? Hatte sie ihm auch nur den Anlaß gegeben zu glauben, sie liebe ihn? — Aber warum kam sie dann hierher? Und warum mit diesem? — Und warum setzte sie ich hier ins Licht vor aller Augen und ließ ich vom anderen schmeicheln und streicheln? Dar das ein Theater? Tat sie es nur, um ihn zu reizen, eifersüchtig

zu machen? Sie mußte doch wissen, daß er sofort zurückkehrte zu ihr, wenn er Linde hetmgebracht batte? Oder halt, jetzt glaubte er. das richtige qe- troffen zu haben: Sie war auf Linde eifer süchtig!. Sie hatte ihn mit Linde gesehen! Za, so war es! Und nun stürzte sie sich aus Hatz und Wut voll Verzweiflung in die Arme des nächstbesten Mannes! O Robert Meißner, was für ein irrsinniges tgxichtes Zeug fuhr dir ist Blitzesschnelle durch den Kops, als du im Schalten einer > großen Buche standest und auf das Paar

am Tischchen starrtest! Und warum traust du dich nicht einfach an den Tisch hinzutreten, zu grüßen und dich aufsordern zu lasten, Platz zu nehmen? Dann wärst du dem Herrn vor gestellt worden. Er ist ein freundlicher Herr, ein weltgewandter, reifer Mann. Und du hättest erfahren, Robert Meißner, daß dies der Verlobte der Hilde Bergendorf war, mit dem sie schon seit Jahren zum Bund fürs Leben sich verkvrochen. zwei gesund empfin dende. treu sich liebende, kluge Leute, du bättest auch^ erfahren, daß der Herr

5
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/22_04_1938/VBS_1938_04_22_4_object_3136843.png
Page 4 of 8
Date: 22.04.1938
Physical description: 8
. Robert bog eben von der Schwanthaler Straße in den Torbogen ein, da fährt er zurück! Tine Bremse kreischt hart auf. Beinahe hätten ihn die Kotflügel eines Autos ge-, .streift. Der Wagen steht und Robert will oben seinem Unmut Luft machen, da bleibt ihm das Wort in der Kehle stecken. Unter der braunen Lederkappe des Fahrers sehen ihn ein paar graue Augen scharf an. Ern Mund öffnet sich, als möchte er etwas sagen. Das Gesicht kennt er, es ist ihm unver geßlich! Dr. Karras, jener Herr vom See wirtshaus

I Dann ist die Frau an seiner Seite ganz gewiß Hilde! Robert Meißner steht noch immer auf dem gleichen Platz, unfähig, nur ein Glied zu rüh ren, und schaut dem Wagen nach, der soeben langsam in den Hof rollt. Natürlich! Er hätte es sich denken können, daß sie auf das Künstlerfest kommen würden. Auf einmal zuckt er zusammen. Der Wagen hält vor dem Eingang des Theaters. Eine Dame steigt aus. Entzückendes Abendkleid. Die Dame winkt. Wem winkt sie denn? — Robert stockt plötzlich der Puls. Er spürt einen Schmerz

in der Brust. Dann braust es ihm in den Ohren! Das ist Hilde Bergendorf! Sie steht dort vor dom Theatereingang und winkt ihm zu! Ihr Gesicht strahlt! Und hinter ihr der Mann im Wagen? Das ist er. den Robert haßt. Ja, das ist Dr. Karras. Hildes Mann. Er hatte den Mann am Gehsteig sofort erkannt und Hildo angestoßen: „Sieh da. dein Schützling, der Bildhauer! Er will auch zum Fest. Hol ihn doch her. daß er den Abend an unserem Tisch verbringt!' „Aber gern!' Mit einem Sprung war Hilde aus dem Wagen und sucht

sich jetzt ununterbrochen winkend einen Weg zrl ihm zu bahnen. Daß er ihren Grnß nicht erwidert? Hat or sie wirklich nicht erkannt? Aber er hat sie wohl erkannt. Er steht still. Keinen Schritt ihr entgegengehen! Rein! Der ganze Trotz und Eigensinn der Tannhofbuben zeig! sich. Kein Schritt zu ihr! Und wenn sie kommt, wenn sie es wagt, ihm entgegen- zuiretsn, jetzt als Frau jenes anderen, wird er ihr seine Verachtung ins Gest Frau Hilde kommt näher. Es befremdet sie, daß Robert sie nicht erkennt. Zn Robert Meißner tobt

es. Eifersucht, verletzte Eitelkeit, Grimm, Wut, Enttäuschung streiten in ihm mit der Sehnsucht, diese Frau, die hier hinreißend schön auf ihn zugeht, ein fach an sich zu reihen. Immer noch tut er keinen Schritt ihr ent gegen. Jetzt muß er sie doch erkennen! „Robert!' ruft sie und erhebt nochmals die Hand. Er verzieht keine Miene, rührt sich nicht. Rur seine Äugen lodern ihr entgegen. Aufs äußerste befremdet starrt sie ihn an. Dann ist es doch ein Fremder? Aber nein, das ist Robert Meißner! Jetzt öffnet

6
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1937/16_12_1937/VBS_1937_12_16_4_object_3136551.png
Page 4 of 8
Date: 16.12.1937
Physical description: 8
zu den Tannhoferbuben nicht mehr ganz fo unbe fangen wie bisher. Die Bärbel freilich, die' gab sich alle Mühe, daß niemand etwas merke von der Not ihres Herzens und ihrer schmerz lichen Liebe, die dem Robert gehörte. Aber ein so junges Ding kann fein Herz nie ganz verstecken. Die Mutter durchschaute sie, aber sie schwieg und lächelte über diese erste heim liche Jugendschwärmerei. * Die Bärbel breitet eben in der Stuve oas blaugewürfelte Tuch über deu Tisch, als Robert in den Hof fährt. Die Mutter trägt

die Milchsuppe auf, Trine, die Magd kommt in die Stube, hinter ihr Steffel, grauhaarig und den Rücken gekrümmt von der Last seiner siebzig Jahre. Sie nehmen alle reihum Platz am Tisch, ziehen die Löffel unter der Tischplatte vor, warten aber mit aufgestütz-- tem Ellbogen, bis auch Robert kommt. Dann macht die Mutter das Kreuz und betet vor. Robert streift zuerst noch seine Stiefel ab, hängt seine Joppe über die Herdstange und nimmt dann auch Platz. , „Hat er wieder.recht narrisch aufgeladen g'habt

, der Schreiner?' fragt die Mutter. Robert nickt. „Drei Kubikmeter grünes Holz für zwei so leichte Ochsen. Noch dazu, wo die Wege jetzt im Frühjahr so schlecht sind. Drtng'hängt ist er bis in die Achs.' Kaum ist das Essen beendet, kommt auch Christoph heim. Ihn hatte die Tannhoferin nach Wicking geschickt zum Lärchenbauer um einen Saathafer. ‘ „Pressiert hahs dir grad net', meint die Bäuerin, während sie das Spinnrad aus dem Ofenwinkel nimmt und in den Lichtkreis der Lampe stellt. „Hast einkehrt

- schüsserl. Das Spinnrad schnurrt bereits. ' „Steffel, das kannst du machen, morgen früh den Hafer holen.' . Cbristovh macht sich nun über das Essen her. das ihm Bärbel aus der Küche brngt. / Robert zündet sich feine kurze Pfeife an, nimmt dann von dem großen Kachelofen einen unförmigen Klotz linoenes Holz her unter und schärft mit einem Wetzstein sein Schnttzmeffer. „So. so, die Linde hat dich aufgehalten?' ragt er dazwischen kühl, als ob es ihn nicht onoerlich interessierte

. „Ist sie denn wieder >«?' „Ja, ich mein, das solltest du eigentlich besser wissen', war Christophs Antwort. „Sie wird übrigens hübscher mit jedem Tag: sie hat mir auch einen schönen Gruß an dich aufgetragen.' Da hebt die Mutter dag Gesicht und ein scharfer Blick trifft Christoph Robert senkt den Kopf und setzt das Messer in das Holz, aber Christoph plaudert weiter: „Wirklich sauber ist sie beworben und ein nettes Wesen hat sie immer noch. Du bist ja so wie so Hahn im Korb bei ihr.' Da steht die Mutter auf; ihr Gesicht ist vor Aerger rot. „Bon

7
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/20_01_1938/VBS_1938_01_20_4_object_3136633.png
Page 4 of 8
Date: 20.01.1938
Physical description: 8
Schnitzkunst. Da gehört dein Wappenschild hin. Da wird man also deinen Namen zum ersten Male lesen.' „Gut! Dagegen wenigstens wird meine Mutter nichts haben!' „Ist ste immer noch unversöhnlich? Ich will morgen zu ihr.' „Laß es lieber! Cs hat keilten Stnn, Linde! Sie sagt, sie werde mit dir nicht darüber reden. Sie versteht mich nicht. „Dann versteht sie vielleicht mich!' meint Linde zuversichtlich. Aber Robert rät ab: . „Eie will nicht; ich kenne sie. Wenn man dann ihr etwas abtrotzen will, tst

. „Natürlich! Wozu Hab ich es? Mein Vater hat mir schon seit Jahren ein größeres Taschengeld gegeben. Für treue Dienste vor dem Feind, sagte er scherzend, weil ich ihm oft kn der Praxis helfen mutzte. Ich habe viel gespart. Ich habe eine anständige Summe. Das Geld gehört ganz allein mir. Das gebe ich dir!' Robert errötet. Welch ein wunderbares Wesen!! Das Blut schoß ihm in den Kopf und er spürt es feucht in den Augen, und er schämt sich nicht seiner Rührung. „Linde, Linde, liebe Linde! Du bist so gut

— zu gut! Aber das kann ich doch nicht annehmen.' ' „Ach, mach keine Geschichten, gell?' — Sie spürt es: sein Stolz würde sich gegen ihr Ge schenk aüfbsiumen, und redet, hastig auf ihn ein. »Ja, glaubst denn du, das Geld wäre irgendwie bester angelegt als in deiner Aus bildung? Sicher nicht! So ist es das rich tige. Du läßt dich mit diesem Geld richtig ausbilden. Dafür bring ich dir eben nachher ein bistel weniger in die Ehe. Und schau: Was mein ist, sei dein!' Robert kann es noch nicht ganz fasten

. Die Tannhosers find es nicht gewohnt, sich etwas schenken zu lasten. Die Mutter hat ihn .zu einem männlichen Stolz erzogen. Linde sieht sein Schwanken. „Gut! Wenn du zu stolz bist, dir von mir etwas schenken zu lasten, dann sei es halt geliehen!' „Das läßt sich eher hören!' meint Robert. „Geschenkt will ich nichts. Aber wenn es die. Mutter erfährt! Sie hat auch ihren Stolz. Und dein Vater?' „Ich weiß nicht, was ihr Männerleut immer für ewige Bedenken habt!' Linde ist fast entrüstet

. „Was mein ist, ist mein! Wenn ich mein Herz verschenke, geht das auch niemanden was an als nur den. dem ich es gebe. Und Robert, ich liebe dich so!' „Linde, ich danke dir, — einverstanden! — Und nun paß auf. Wir machen es so: Zuerst schicke ich meine Wappen nach Pasta», da fahr ich hin; ich sag. ich muß dabei sein. Dagegen kann die Mutter nichts sagen. Dann er kundige ich mich in Pasta» nach den Be dingungen und Verhältnissen in Oberammer gau uitb melb mich gleich an.' „Fein!' jubelt Linde, „und dann wirst du in Oberammergau

8
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/10_02_1938/VBS_1938_02_10_3_object_3136680.png
Page 3 of 8
Date: 10.02.1938
Physical description: 8
. . Urheberrechtsschutz durch Verl.-Anst. Mauz, München. (8. Fortsetzung» Ob sie wohl auch an ihn denkt? . . ... ^l auch das wäre, wenn ste Türe hereinträte.und kam und allein. Robert Vorstellung. Sie wird daheim sein und unter dem Lich terbaum sitzen jetzt um diese Stunde. Ja. er steht ste ganz deutlich vor sich. Er sieht den großen schlanken Mann, der damals in ihrer Begleitung war, wie er auf sie zugeht und ihr zu Weihnachten etwas schenkt. Eine Hals kette vielleicht, eine dunkle, schwere Kette

treten heraus. Aus der Kirche dringt helles Licht und legt sich auf die Schneedecke. Weithin leuchtet es in die Gassen und Winkel und zu den Hügeln hinauf, von denen eilige Menschen herunter- rommen. Da schlüpft auch Robert in seinen Mantel und: verläßt das Haus, um in der Kirche die Geburt des Kindes mitzufeiern. > In angestrengter Arbeit und heißem Be mühen um Stoff und Form vergehen für Robert die längen Wintermonate. Run schaut wieder der junge Frühling, durch die hohen Fenster, des. Werkraumes

. In weißen Mänteln' stehen die jungen Schnitzer an ihrem Platz, jeder, in seine Arbeit vertieft. Da öffnet sich eines Tages die Türe und Professor Hagen betritt mit mehreren Gäste den Saal. Robert nimmt keine Notiz davon und schaut von feiner Arbeit gar nicht auf. Es. kommt jetzt öfters vor. daß die Schule von Fremden besucht wird er hat eine kleine Ab neigung dagegen, wenn sie dann stehen blei ben und genau wissen wollen, was dies und jenes werden soll. Er haßt die Menschen überhaupt, es gärt

in ihm. Robert arbeitet an einem Christuskopfund das Messer in seiner Faust reißt Faser um Faser aus dem harten Holz. Da stupst ihn sein Nebenmann, der Moßberger Andreas. „Schau hin, Bertl, die schöne Frau neben dem Professor.' Robert dreht das Gesicht und zuckt zu sammen. Frau Hilde! Sie trägt «inen hellgrauen Mantel und hat einen Photoavparat über der rechten Achsel hangen. Der Professor unterhält sich angeregt mit ihr, aber ihre Blicke gehen suchend über die -Schüler hin. Im nächsten Augenblick finden

ihn ihre Augen. Voll und warm ruht ihr Blick aus ihm. Er grüßt hinüber und sie erwidert mit einem, leisten Neigen des Kopfes: Ganz langsam geht sie dann die Reihen durch, der ganze Schwarm zieht hinter ihr her. Bei-jedem bleiben, sie stehen und endlich kommen sie- auf Robert zu. Wie oft hat er sich diese Begegnung in Ge danken zurechtgelegt. .Ganz genau hak.er sich vörgesagt, was er dann sagen wird. Und nun weiß er überhaupt nichts anzufangep. Eine grenzenlose Verlegenheit überkommt ihn und seine Hände

9
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/10_02_1938/VBS_1938_02_10_4_object_3136682.png
Page 4 of 8
Date: 10.02.1938
Physical description: 8
sitzt Robert in der Diele des Hotels und wartet auf Hilde. Er fühlt sich nicht ganz behaglich in dieser Umgebung. Daß ihn Hilde gerade hieher bestellen mußte, wo die vielen Menschen kommen und gehen und wo eins kaum die rechte Sammlung auf bringt für eine so wichtige Aussprache. Lieber wäre es ihm schon gewesen, die Begegnung hätte draußen im Freien stattgefunden, irgendwo auf einem der vielen schönen Plätze und Spaziergänge der Umgebung. Aber vielleicht schickt

sich das nicht ... Da wird er aus feinen Gedanken gerissen. „Habe ich Sie warten lassen, Herr Meißner?' . Unbemerkt war Hilde Bergendorf an fein Tischchen herangekommen und streckt ihm die Hand entgegen. „Erst wollen wir uns richtig Grüß Gott sagen und dann ein bißchen ms Freie gehen. Einverstanden?' Robert ist aufgesprungen und drückt die dargebotene Hand kräftig: „Sie haben mich .wirklich überrascht mit Ihrem Besuch, gnädige Frau', erwiderte er und nimmt ihr gegen über Platz. «Hoffentlich freudig überrascht' lächelt ste

und ihr Blick geht prüfend über sein Gesicht hin. Er weiß nichts zu erwidern. Wie lang er dieses Wiedersehen schon herbeigesehnt hatte, kann er ihr doch nicht gut sagen. Eine Weile wird es still zwischen beiden. „Der Tannhoferbub ist schmäler und blässer geworden', nimmt Hilde jetzt das Wort. Es spricht fast wie leises Bedauern aus ihrer Stimme. „Das macht das viele Stubenhocken', gibt Robert zurück und fügt zögernd hinzu: „Und ein bißchen schon auch das Heimweh. Aber haben Sie mich von Passau her

noch so genau in Erinnerung, gnädige Frau? Hätt' mir net gedacht, daß Sie noch wissen, wie der Tannhoferbub ausgeschaut hat, damals in Passau.' Hat er schon zuviel gesagt? Ist ihm schon das Herz mit der Zunge durchgegangen? Robert beißt sich auf die Zunge, als Hilde jetzt überrascht M ihm aufschaut. Uber sie bat sich gut in der Gewalt und sagt nur leichthin: „Der erste Eindruck eines Menschen bleibt immer am besten haften. Und von diesem ersten Eindruck blieb mir das Bild eines braungebrannten Waldlerbuben

in Erinne rung. Die Schule hat Ihnen nun ja etwas Farbe genommen, aber sonst hoffentlich recht viel geschenkt? Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut über die Berichte Ihres Lehrers.' Nun ist der Bann gebrochen und Robert erzählt offen von seinen ersten Enttäuschun gen, die ihm freilich die Begeisterung für sein hohes Ziel nicht nehmen konnten. Und er schüttet ihr das Herz aus wie einem treuen Freunde! Es ist ganz das Herz eines großen Kindes und Frau Hilde merkt gleich, wie ste mit ihm dran

10
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/31_03_1938/VBS_1938_03_31_5_object_3136797.png
Page 5 of 8
Date: 31.03.1938
Physical description: 8
nichts. Da wird sie um einen Schein blässer und schwieg auch. Wenn sie doch wenigstens etwas sagen, ihn mit Vorwürfen überschütten würde! Ihn fragen, warum er nie geschrieben habe. Aber nein, sie spracht kein Wort, schaut ihn nur an. Er spürt ihren Blick bis in feine Seele hinein. . Da beginnt sie plötzlich zu sprechen. „Weißt du, lieber Robert,' lagt sie, „manch mal war ich schon sehr traurig, weil du mir gar nie geschrieben hast. Und daß du zuletzt meine Briefe nicht erhalten hast, das kam daher, weil sie mein Bruder

, das war eine fürchterliche Zeit, bis ich dann doch einsah, daß dies nicht gut möglich fein kann, denn dazu hattest doch du auch mich zu lieb und ich wußte doch, daß du nicht lügst. Sei mir nicht böse, lieber Robert, daß ich einmal gezweifelt Hab an Robert kann es kaum mehr aushalten. Er hätte in den Boden versinken mögen vor Scham und Schande. Wie wunderbar groß ist doch die Liebe dieser Frau! Wo es doch gar nichts mehr zu hoffen gab, hat dieser uner schütterliche Glaube sie nicht verlassen. Und nun muß er brutal

diesen Glauben zertrüm mern, denn er kann sie unmöglich noch weiter diesem Irrtum leben lassen. Er kommt sich vor wie einer, der einen Mord begehen will.' „Ich kan« dir das genau nachfühlen' jagt er und erschrickt vor der Farblosigkeit seiner Stimme. „Ich meine — wie dir zumute war. weil keine Post kam. Aber man kann doch nicht — es ist nämlich so, liebe Linde — ich hätte dir schon längst gewisse Dinge —' „Du sollst dich nicht entschuldigen, Robert. Ich bin dir ja gar nicht böse', unterbricht

schattenhaft und ferne sah ich dich htngehen am Rande des Horizontes. Du warst nicht allein. Eine Frau war bei dir. Und trotzdem warst du einsam und gingst gebeugt unter einer Last in der Dunkelheit unter/' — Sie faßt nach seiner linken Hand und legt sie an ihre Wange. „Ich will dir nun oen Platz zeigen, Robert, wohin wir unser Haus bauen wollen «nd —' Aber nun hält er es nicht länger aus. Cs bricht aus ihm hervor: „Linde! Rein! Linde,^setz dich, ich muß dir etwas sagen —' „Jcb weiß schon. Liebster

, das mit der Frau. Aber das ist ja nichts. Künstler schwärmen oft für Frauen, sagt der Vater, aber lieben ist etwas anderes. Die Hauptsache ist, daß du wieder gekommen bist. — Jetzt ist alles wieder gut.' Da schreit er auf: . „Rein! Nichts ist wieder gut. Linde, ich muß offen sein, ich darf nicht nrehr lügen. Helmut nannte mich einen Lügner, er hatte recht. Jetzt mutz ich dir die Wahrheit sagen: Ich liebe eine andere Fraul Ich habe dich noch gern, ich habe grenzenloses Mitleid mit dir —' „Robert! —' schreit

11
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/24_02_1938/VBS_1938_02_24_3_object_3136712.png
Page 3 of 8
Date: 24.02.1938
Physical description: 8
, daß du wenigstens ein ehr licher Mann wirst!' — Dann geht sie rasch hinaus und Mt Robert allein. 6. Kapitel. Der Eemeinderat in Wolfsbach hat ve« schlosien, zur Unterhaltung der Fremden, die nun doch langsam auch die Schönheiten des Bayerischen Wäldes entdeckt hatten und , jedes Jahr in grösterer Zahl kamen, ein kleines Seefest auf dem Waldsee abzuhalten. Abend für Abend sitzen nun-die jungen Leute beisammen und sind beschäftigt,»Kränze und Blumen zu binden, denn der ereignis reiche Tag soll eröffnet

werden mit einer Korsosahdt auf dem See. Den Höhepunkt erreicht die Feier gegen Abend. Jeder Tisch und jede Nische ist be setzt und der Wirt vom Seehaus reibt sich vergnügt die Hände. Es wird ein gutes Geschäft geben. Als es dunkel wird, flammen hundert bunte Lichter auf. die auf dem Wasier tanzen und schillernde Reflexe um sich werfen. Alle Nischen sind in ein bezauberndes Licht ge taucht. Gläferklirren, Lacken und Musik er füllen die Luft und hoch und hell, wie eine fremde Sonne steht der Mond über dem See. Robert

verbringt das Fest mit Linde und läßt sich anstecken von der allgemeinen Freude: nur Linde vermag heute nicht recht .froh zu werden. Plötzlich sagt sie: „Ich muß nun leider keimgeben. Robert. Mein Bater ist etwas leidend die letzte Zeit und ich habe keine rechte Ruhe mehr. Cs tut mir leid. Robert. Du warst heute so nett zu mir und ich danke dir für alle guten-Worte. Unterhalte dich auch noch gut! — Du mußt noch hier bleiben. Ich gehe allein heim.' „Rein, ich gehe mit dir', sagt Robert ohne zu überlegen

und hilft ihr in den Mantel. Und im stillen denkt er, es fei wohl just der rechte Augenblick» um nun in aller Ruhe mit ihr von Hilde zu sprechen. Im selben Augenblick, als sie aufbrechen wollen, fährt ein blaugraues Sportkabriolett vor dem Seehaus vor. Einen Augenblick befinden sich Robert und Linde im grellen Scheinwerferlicht. Sie sehen eine Dame äussteigen und Linde spürt, wie Roberts Arm in dem ihren zuckt. Da kommt dis Dame schon auf sie zu und sagt: „Run? Junger Freund, gar nicht ein wenig

überrascht?' Robert ist nicht nur überrascht, sondern be stürzt und wie aus den Wolken gefallen. »Hilde...' Mehr bringt er nicht heraus. „Wollen Sie mir das Fräulein nicht vor stellen?' fragt Hilde. Ihm steht der Schweiß auf der Stirne und er weiß es hernach nicht, wie er es fertig brachte, Linde als Fräulein Burgstaller vor- zustellen. „Ich kam zufällig in diese Gegend,' erklärte Hilde mehr zu Linde gewandt. „And da wollte ich die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, meinen alten Bekannten zu besuchen

12
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1937/30_12_1937/VBS_1937_12_30_4_object_3136584.png
Page 4 of 8
Date: 30.12.1937
Physical description: 8
aber kein klarer Abdruck erkennen. Aber die schlinge kann erst vor ein paar Tagen gelegt worden sein, denn die abgebrochenen Aeste sind noch ganz frisch. '' ~ aklich ‘ Nachdenklich steht Robert da. Da spürt er eine Hand auf seiner Schulter. Linde ist es. „Komm, Robert, die anderen find uns schon voraus. Was denkst du immer?' „Ich weiß nicht, mir ist's, als ob ich diese Schnur schon in den Fingern gehabt hält. Aber gehen wir weiter; du hast recht!' Dex. Weg geht bergan. Sie gehen langsam ----- - - —iciti voran

, «wenn ich bei dir bin!' Robert-legt den Arm um Lindes Schulter und sie wandern wortlos weiter, verlassen die Tannenschonung und kommen wieder in den dunklen Wald. Sie wandern auf einem über wachsenen Fahrweg dahin, wohl eine Viertel stunde schon, und immer ist noch kein Wort gefallen. . Auf einmal sagt Linde: „Ich bin so froh, daß du mich lieb hast.' Er kann keine Antwort geben. Zu tief ruht dieses junge Glück in ihm. „Seit wann liebst du mich Robert?' „Seit ich denken kann. Linde. Nur Hab' ich es lange nicht gewußt

und jedes Geräusch erlischt. Manch mal fliegt ein Vogel auf, flattert ein wenig und fällt wieder in den Baum zurück. „Wir müssen sehen, daß wir nach dem Sana torium kommen', meint Robert. „Es dauert nicht mehr lange, dann kracht es. Hast du wirklich reine Angst, Linde?' Das Mädchen schüttelt ruhig den Kopf: «Ich sagte schon, wenn ich bei dir bin, fürchte ich mich nie. Da schau, der Sturm bricht los, die Bäume brüllen auf und schwanken hin und her wie Gerten.' Robert.faßt Linde bei der Hand. „Geh schneller, Linde

öffnet im ersten Stock eine Türe und steckt den Kopf hinein. „Tag, Helmut. Wir sind es, ich und Robert. Wir wollen nur Unterschlupf juchen. Ist das Balkonzimmer oben frei?' Es ist dies Lindes Zimmer, wenn sie im Sanatorium aushilft, ein großer. Heller Raum mit breiten Fenstern. Em weißüberzogenes Bett steht in ver linken Ecke und rechts neben demFeyster ein Schreibtisch. , Linde zieht Robert zum Fenster hin. Alles ist grau vor ihren Auaen.- Nur wenn ein Blitz aus der grauen Wand einer Wolke fährt

, kann man für Sekunden ein -paar Baumwivfel unterscheiden. . „Meinst du, daß es lange dauert?' fragt Linde. Er schüttelt den Kopf. „Bis zum Abende wird alles vorbei sein.' Eine Stunde vergeht. Sie rücken zwei Korbstühle ans Fenster, halten sich bei den Händen und schauen in das Unwetter hinaus, das unvermindert tobt. Regen klatscht an die Fenster, in breiten Würfen, schräg aus den Wolken geschleudert, f Linde lehnt den Kopf an seine Brust und lächelt glücklich. „Es ist doch schön, nicht wahr, Robert?' Er nickt

13
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/12_05_1938/VBS_1938_05_12_4_object_3136891.png
Page 4 of 8
Date: 12.05.1938
Physical description: 8
hat. An einem schönen Sommertag, die Ernte ist gerade eingebrachi, fahren Robert und Martha nach Passau und besuchen Christoph. Es ist ja nicht viel, was man unter Be wachung reden kann. Die beiden haben ja auch nichts zu sagen, was etwa der Wärter nicht hören dürfte. » Der wilde Christoph ist keineswegs ge beugt. aber von feiner Wildheit hat er doch einiges abgelegt. Die Einsamkeit hat es ihm ins Eehirn gehämmert, dah er gegen Gesetz und Ordnung gefrevelt und Schande über den Tannhof gebracht

. „Und bei uns ist sogar noch dag Jagdrecht dabei, da kannst du pulvern dann, soviel du magst, und wirst nimmer ein- gesporrt darum. Und den Tannhof nimmt der Robert. Jawohl, wir haben schon alles abgemacht, net wahr, Robert7^ Der nickt lächelnd Und sagt dann: „Bon der Mutter soll ich dich auch schön grüßen, Christoph, und von der Bärbel auch.' „Und recht gehabt Hab ich doch, daß du ein Wilder bist', lacht Martha schelmisch und fragt dann gleich: „Freut es dich denn net, wenn du aus den Eödlhof kommst und pirschen

kannst, so oft's dich g'freui?' „Schon. Nur kann ich das net so zeigen.' „Alsdann, Eödlbauer. tu dich gut führen. Vielleicht lassen sie dich dann ein bissel früher raus.' Marthas Fröhlichkeit steckt auch Christoph an, und sie plaudern dann eine Stunde lang über die Zukunft, wie alles werden soll. -!! Es ist schon wahr. Sie haben darüber geredet, daß der Robert den Tannhof neh men soll. Ganz eindringlich hat ihm Martha das auf der Herfahrt nach Passau geschildert. Und auf dem Heimweg beginnt

sie gleich wieder. „Du mußt doch selber sagen. Robert, daß das die beste Lösung ist. Ihr seid doch Zwillingsbrüder, und es wäre doch ungerecht, wenn der eine gleich zwei Höf hätt und der andere keinen.' „Gewiß, Martha, von deinem Gesichts punkt aus ist das schon richtig gesehen. Rur fürchte ich, daß ich zur Baueruarbeit nicht mehr recht tauge.' „Das glaubt dir kein Mensch. Robert. Denn so kann die Stadt einen Tannhoferbuben gar net verderben, .daß er zur Bauernarbeit nim mer tauglich war. Das Bauernblut

sie dich noch so geliebt haben, aber dag wird sie dir net aufgetragen haben, datz du dein Leben um sie vertrauerst? Vielleicht tat st« sich in der Ewigkeit noch freuen, wenn sie dich in rechten Händen wußte . . .' Da mutzte Robert an Lindes letzten Auf trag denken, als sie ihm Bärbel ans Herz legte. Als er daheim ankommt, unterrichtet er die Mutter gleich von Christophs Absicht, nicht mehr auf den Tannhof zurückzukehrcn. Die Mutter erwidert nichts darauf. Sie schaut Robert nur mit einem Blick an, der tief

14
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/24_03_1938/VBS_1938_03_24_3_object_3136777.png
Page 3 of 8
Date: 24.03.1938
Physical description: 8
sie an. Sie kommt sich vor wie eine Fremde, tödlicher Einsamkeit preisgegeben,' armselig und ohne jede Hilfe. Robert war tet ein Weilchen vor ihrem Blick, lächelt ein weng und geht dann vorüber. „Leidenschaften sind net dazu da, daß man - sich ihnen unterwirft, sondern daß man sie. bekämpft. Traurig genug, daß das. Wort immer herhalten muß. Damals bei der Bär bel Haft, auch gesagt, .es.fti 'eine.Leidenschast, und jetzt gehst, an ihr vorbei, als wenn du sie net kennen tatst.' Christoph streicht-ein paarmal

. Es ist ein Tierstllck: .Sicherndes Reh' — steht darunter — „von Robert Meißner'..— Er versteht von Kunst nicht viel, aber immerhin so viel, um zu sehen, daß hier ein ganz , entzückendes Kabinettstück geschaffen war. ^.Respekt!' — murmelt er vor sich hin — „Kann er Halt doch was, der junge Tann hofer, und dro Linde Lat vielleicht gar nicht so unreal, daß sie so em'.großes Stuck auf ihn Er tritt in den Laven, tut so, als ob er sich für das Stück sehr interessiere,- und läßt sich die Adresse des Künstlers geben. Wer

sein und dann hat sein Freund und Kollege vielleicht Glück bei ihr. Jedenfalls, die Geldangelegenheit muß in Ordnung-kommen. Es wissen 'nachgerade genug Leute. davon und feine Schwester kommt in ein falsches Licht. Man würde sagen, sie hält ihren Zukünftigen an einem goldenen Bändel fest, trotzdem er nichts mehr von ihr wissen will. Dr. Burastaller fährt mit einer Taxi in dis Eoethestraße, wo Robert wohnt, trifft ihn aber nicht zu Hause. Die Hausfrau meini zwar, er könne noch kommen, bevor er zum Nachtessen gehe

ein Mädchen.,,sein Fräulein', auf ihn wartet, kurzerhand seine Tür öffnet und sich in sein Zimmer setzt, so sagt das ge nug und es braucht gar keiner weiteren Be weise. Und nun ärgert sich Dr. Burgstaller erst recht, weil er fast bereit gewesen wäre, Robert enigegenzukommen. Er tritt in das Schreibzimmer des Hotels, in dem er abzusteigen pflegt, wenn er meh rere Tage in München zu tun hat, setzt sich hin und schreibt zwei Briefe. Der erste geht an Herrn Robert Meißner und besagt in kurzen

, mit der Dr. Hellmut Burgstaller an A die heikle Ausgabe herangeht, der Schwester kla ren Wein über Robert Meißner einzuschen ken. Er schildert sein Erlebnis mit der Dame auf Roberts Zimmer und legt ihr nahe, doch dieses Band zu lösen, da Robert sie doch offensichtlich nicht mehr liebe, sondern nur . aus Rücksicht auf die ansehnliche Unter stützung. die er von ihr erhielt, alles beim alten lasse und vorgebe, sie zu lieben. Run werde ihr doch wohl klar sein, warum er so wenig schreibe! • Dr. Burgstaller hätte

15
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1938/12_05_1938/VBS_1938_05_12_3_object_3136889.png
Page 3 of 8
Date: 12.05.1938
Physical description: 8
Kranken wirken. b 125jährige vestaadsfeier, Colle- pietra, 10. Mai. Ein seltsames Fest wird unsere Pfarrgemeinde am Sonntag, den 15. Mai feiern, das 125. Jahresgedenken der Biß llannhoferbuben Ein Waldroman von Hans Ernst. UrheberrechtSfchutz durch Berl-Anst. Mm,,. München. (SSL Fortsetzung» Im selben Augenblick pocht es an der Türe. „Herein!' sagt Robert gutgelaunt. Zwei Gendarmen treten ein. Die Mutter schreit auf. „Christoph Meißner?' fragt der eine und Mt auf Robert zu, „Hier bin ich', sagt

?' fragt er- dann, die Beamten ansehend. „Es ist zwecklos, wenn Sie leugnen wollen. Ihr Komplize, der Knecht vom Hansenbauer, hat bereits ausgesagt. Also, machen Sie sich fertig! Wir müssen nach unserein Befehl handeln.' „Aber Eie sehen doch,' mischt sich nun Robert drein, „daß mein Bruder heute ge traut werden soll. Hernach ist auch noch Zeit, daß Sie Ihres Amtes walten. Ich würde mich Ihnen inzwischen an seiner Stelle zur Verfügung stellen.' Die Beamten lächeln, mitleidig beinahe, zucken

folgt dem Verhafteten hinauf in seine Kammer. Da lauten von WvlfsLach herauf schon die Glocken zum Hochzeitsamt. „Die Schand', stöhnt die Tannhoferin auf und verbirgt das Gesicht in der Schürze. Ja, Schande ist es genug. Der Zug der Braut wird auch schon lang unterwegs fein in die Kirche. Die Hochzeitsgaste werden auf der Straße stehen, und man wird Christoph hindurchfuhren wie einen Verbrecher. Das geht auch-Robert durch den Kopf. Er möchte das Aeußerste abwenden und fragt deshalb: ,,Wo müssen

Sie meinen Bruder ein- Neiern?' „Vorerst in Eisensteiu.' „Verstößt das auch gegen Ihre Dienst pflicht, wenn ich Sie mit dein Wagen nach Eisenstein bringe? In diesem Fall würde dann alles ohne viel Aufsehen vor sich gehen.' „Gewiß, wenn einer von uns beiden am Steuer sitzt', versichert der Wachtnieister. der die peinliche Situation vollkourmen versteht. „Ich danke Ihnen vielmals', sagt Robert und geht hinaus. Ein paar Minuten später steht der Wagen schon vor der Türe. Da kommt auch Christoph schon umgekleidet

die Stiege herunter. „Versprich mir, Robert, daß du bei der Mutter bleibst, bis ich zUrückkomm', wendet er sich an den Bruder. Dann geht er zur Mutter hin. „Kannst du mir verzeihen, Mutter, daß ich dir den Kummer g'macht Hab?' Er hebt die Arme, als möchte er sie umfassen, läßt sie aber wieder sinken und wendet sich mit einein Rück um. „Gehn wir', lagt er, und die Türe schließt sich hinter der Gruppe. Di« Tannhoferin bleibt halb ohnmächtig in der Stube zurück. Sie schreit nicht einmal auf. als das Auto

16
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/06_02_1937/AZ_1937_02_06_6_object_2635430.png
Page 6 of 6
Date: 06.02.1937
Physical description: 6
. — Meldung an den Balaillonskommandeur, Prinz Axel von Dane mark. — die Tragödie in Zelt 7. Unter der Leitung des zuständigen Ba- taillonskommandeurs, des Prinzen Axel von Dänemark, ist soeben ein seltsames ^Dryma aufgeklärt worden, das sich in der -franzö sischen Fremd:-.-''?ion abspielte. Eine Patrouille in der Sahara. Es wurde ein Vorstoß von In Salah aus unter nommen, um ein paar Màrbanden unschädlich zu machen. Er erfolgte unter der Leitung der bei den Leaionsoffiziere Serge Robetzky und Robert Loyd

Lager auf den Beinen. Man stürzte zum Zelt 7, aus dem der Schrei gekommen war. Hier bot sich ein grauenvolles Bild. Ueber das Lager Robert Boyds gebeugt, stand eine junge Eingeborene mit einem Dolch in der Hand und stach in sinnloser Raserei auf den bereits toten Offizier ein. Man riß die Tobende zurück, fesselte sie und brachte sie vor den dienst tuenden Offizier der Nachtwache. Das Geständnis der Marketenderin. Man kannte die Eingeborene recht gut. Sie hieß Ayala und gehörte zum Troß der Legions

abteilung, mit der sie als eine Art Marketenderin miireiste. Das Mädchen legte sofort ein Geständ nis ab, dessen Inhalt so seltsam klang, daß unver züglich Prinz Axel von Dänemark, der Batail lonskommandeur, herbeigeholt wurde, vor dem sie ihre Aussagen wiederholte: „Ich habe Serge Robetzky gerächt. Seit ich ihn sah, habe ich ihn geliebt, aber nie ein Wort da von zu ihm gesprochen. Wohl aber habe ich be obachtet, daß sein größter Feind Robert Boyd war. Als Serge Robetzky gestern nicht zurück kehrte

, habe ich bei seinen Leuten herumgefragt. Und bald wußte ich, daß Serge Robetzky durch Robert Boyd gestorben war. Fragt die Legio näre, was sich draußen in der Wüste abspielte. Ich habe meine Rache vollendet: Serge Robetzky ist tot, und Robert Boyd mußte sterben, weil.er den Mann ermordete, dem mein Herz gehörte. „Die Sugel soll entscheiden!- Am nächsten Tag leitete Prinz Axel von Däne mark eine eingehende Vernehmung aller an der Expedition beteiligten Legionäre ein. Eine Gegen überstellung mit der schönen Ayala konnte

nicht mehr stattfinden, da sich die Eingeborene kurz nach ihrem Geständnis vor dem Prinzen mit einem Gift umbrachte, das sie offenbar im Saum ihres Kleides verborgen hatte. Aus dem Verhör der Legionäre ergab sich, daß Robert Boyd, der seit 17 Jahren in der Legion diente, Serge Robetzky die vielfachen Auszeich nungen und Beförderungen nicht gönnte, die Ro betzky bereits zuteil geworden waren, bzw. in Aussicht standen. Es war schon häufig zwischen den beiden zu hitzigen Auseinandersetzungen

17
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1932/09_11_1932/DOL_1932_11_09_9_object_1202836.png
Page 9 of 12
Date: 09.11.1932
Physical description: 12
-Meter-Lauf: Senioren: 1. Sehnert Wilhelm 4 Min. 53.2 Sek. 2. Scrinzi Friedrich Junioren: kein Start. 3000-Meter-Lous: 1. Sehnert Wilhelm 11 Min. 37 Sek. Junioren: kein Start. 199-Meter-Hürden: 1. Lux Robert 18 Sek. Junioren: Merlo Heinrich 21.2 Sek. Kugelstoßen r Senioren: . ^ 1. Lux Robert 13.01 Meter (neuer Regional rekord). 2. Dr. Deflorian 11.30 Meter. Junioren: Hofmann Franz 8.69 Meter. Vindimian Tullio. Diskus: Senioren: 1. Lux Robert 36.40 Meter. 2. Dr. Deflorian 31.37 Meter. Junioren: Orsi

Walter 20.36 Meter. Vindimian Tullio 19.89 Meter. Speerwurf: Senioren: 1. Lux Robert 43.65 Meter. 2. Rossi Bruno 40.23 Meter. 3. Dr. Deflorian 36.54 Meter. Junioren: Hnfmann Franz 30.45 Meter. Hochsprung: Senioren: 1. Lux Robert 1.60 Meter. 2. Rosst Bruno 155 Meter. Junioren: Hofmann Franz 1.45 Meter. Agostini Rich. Weitsprung: Senioren: 1. Lux Robert 6.58 Meter. 2. Dr. Deflorian 5.49 Meter. 3. Rossi Bruno 5.10 Meter. Junioren: Hofmann Franz 4.84 Meter. Agostini Rich 4.76 Meter. Orsi Walter 4.37

Meter. Stabhochsprung: Senioren: 1. Ruedl Anton 2.90 Meter. 2. Lux Robert 2.80 Meter. Junioren kein Start. Stasfett« I 100 Meter: Deflorian—Camper—Lux—Ruedl in 50 Sek. s A. T. Trento—F. & Schia 3 : 1t Die Trien- tiner Mannschaft, die bereits im letzten Spiele Sieg über Schio mit nach Haufe zu bringen. Die Roveretaner. die an der Meisterschaft Denetiens teinlehmen, verloren bis fetzt beide ausgetragene Spiele und rangieren an letzter Stelle in der Tabeil«. Schießsport s Bestgewinner beim Bolz

18
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/07_11_1933/AZ_1933_11_07_2_object_1855468.png
Page 2 of 4
Date: 07.11.1933
Physical description: 4
hatte. Aber auch beim Speer- und Diskuswerfen konnte Lux Leistungen er zielen, die den Regionalrekorden nahekamen. Guten Eindruck machten auch Schönegger, Eritale und Sehnet, sowie Hoffmann und Bonatta, deren Leistungen vorzüglich waren. Die Ergebnisse: 100 ZNeler-Lauf: Senioren: Lux Robert in 12.6 Sek.: Junioren: Schönegger Hermann, Vonatta Rüg gero, Hoffmann Franz. 200 N!eter-Lauf: Eritale Eduard in 27.4 Sek., Bonatta.Ruggero, -àlgier 400 Meter-Lauf: Senioren: Rizzi Ugo in 59.6 Sek. Junioren: Gamper Josef. soo

Meter. Lauf: Junioren: Schönegger Hermann in 2 Min. 17 S. Sbetta Ugo, Gamper Josef. 1S00 ZNeler-Lauf: Junoren: Sehnert Wilhelm in 4 Min. 43.2 Sek. Sbetta Ugo. 3000 ZNeler-Lauf: Junioren: Sehnert Wilhelm in 10 Min. 2 Sek Depretto Josef. Hürdenlauf (110 m): Senioren: Lux Robert in 17 Min., Rossi Bruno Junioren: Eritale Eduard. Hochsprung: Senioren: Lux Robert 1.60 Meter, Rossi Bruno 1.55 Meter. Junioren: Eritale Eduard 1.43 Meter, Hoffmann Franz 1.4S Meter, Sentobe Karl 1.35 Meter, Wenighofe Erwin

1.35 Meter. Wettsprung: Eritale Eduard 5.14 Meter, Hoffmann Franz 4.87 Meter, Bonatta Ruggero 4.82 Meter. Sbetta Ugo 4.76 Meter, Orsi Gualtiero 4.59 M Diskuswerfen: Senioren: Lux Robert 37.85 Meter, Rizzi Ugo 30.90 Meter. Junioren: Deslorian 30.98 Meter, Hosfmann Frz 26.04 Meter. Speerwerfen: Senioren: Lux Robert 51.28 Meter, Rossi Bruno 47.23 Nieter'. Junioren: Hoffmann Franz 32 Meter. Kugelstoßen: Senioren: Lux Robert 12.73 Meter (neuer Ge bietsrekord). Junioren: Hoffmann Franz 9.40 Meter, Kugler

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/11_02_1932/AZ_1932_02_11_7_object_1853951.png
Page 7 of 8
Date: 11.02.1932
Physical description: 8
eine amerikanische Zeitschrift, die das Leben Robert Lincolns erzählt. Robert Lincoln war 22 Jah re alt, als sein Vater, der Präsident der Ver einigten Staaten; ermordet wurde. Damals, im Jahre 1865, befand sich der junge Lincoln bei der Armee, die gegen die Südstaaten kämpfte. Eines Tages wurde er nach Washington zurück gerufen, wo er spät am Abend ankam. Man sagte ihm, seine Eltern seien im Theater; er begab sich daher sofort dorthin, um sich bei sei nem Vater zu melden. Als er das Gebäude be trat, trug

man gerade seinen sterbenden Vater der das Opfer des Schauspielers Dooth, eines fanatischen Anhängers der Sklaverei, gewov den war, auf einer Bahre die Treppen herun ter. Es war sechzehn Jahre später. Robert Lin> coln war Kriegsminister und hatte eines Ta ges die Aufgabe, dem Präsidenten Garfield nach Elberon in New Jersey zu begleiten. Im letz ten Augenblick mußte er seine Dispositionen än dern. Er begab sich daher in aller Eile zum Bahnhof, um sich bei dem Präsidenten zu ent schuldigen

. Als er den Bahnsteig betrat, hört« er Schüsse lind sah den Präsidenten schwer ver letzt zu Boden stürzen. Garfield starb einige Zeit später. Am 6. September 1901 reiste del Präsident William Mac Kinley zur Eröffnung einer Ausstellung in Buffalo. Robert Lincoln war ebenfalls geladen. Er kam in dem Augen blick in der Stadt an. wo der Präsident, von der Hand des Anarchisten Czolgosz getroffen, feinen Geist aufgab. Zum dritten Mal hatte Robert Liucoln den Staatschef, zìi dein er sich begeben wollte, als Opfer

. Um das geheimnisvolle und wahrscheinlich ge waltsame Ende des Präsidenten Harding zu er leben, wurde Robert Lincoln nicht alt genug. VernZchlUügsfeldiug gegen das grnue Eich hörnchen. In England hat man beschlossen, das graue Eichhörnchen in allen Parks. Gärten und Wäl dern auszurotten. Dieser Beschluß der maßge benden Behörden geht auf das Verlangen zahl reicher Gemeindeverwaltungen, Zaologeu und' Vogelforscher zurück und ist bereits vom Mini sterium für Ackerbau bestätigt winden. Denn das kleine graue

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/20_10_1934/AZ_1934_10_20_6_object_1859154.png
Page 6 of 6
Date: 20.10.1934
Physical description: 6
genug. Robert Hempel faßte bereits an die Klinke der verschlossenen Türe. „Aerbergen Sie den Diamanten in Ihrer Kleidertasche!' rief Frau Hempel. „Robert dars nichts wissen:, er ist-natürlich erstaunt, daß ich die Tür verschloß!' „Die Diele in Ihrem Tchlaszimmor ist noch nicht geschlossen; er dürste sich darüber noch weit mehr wundern. „Er wird es nicht .sehen, ich'will hinüber und die Spalte schließen. Das Kästchen werde ich ver stecken: Sie nehmen den, Diamanten vorläufig

. Ist etwas vorgefal len?' «Ich hahet mich damit unterhalten, m-sine Ju welen zu betrachten,' entgegnete Beatrice. „Was du da für ein hübsches Kästchen aus dein Sofa hast: ich ke>nne es ja gar nicht.' Hempel nahm das kleine ziselierte Etui zur Hand. „Ja, es ist hübsch', orwiderte Frau Hempel und wurde immer bleicher, während die Erregung allmählich von ihr wich, ^Will/t du es iin den feuerfesten Schrank tun, Robert? Ich zeigte eben Lotto meins Juwelen.' ..Beatrice, Sie sollen zu Bett gehen', sagt« Lotte mii

mahnender Stimme. „Robert, rede ihr zu.' Lotte wollte eben das Zimmer verlassen, als Robert Hempel ihr zurics: „Là, willst du im Salon aus mich warten, ich möchte dich sprechen.'? Er sah dabei besorgt und verstimmt aus. Das junge Mädchen tat, wie ihm geheißen war, obgleich sie sich über das Verlange», ihres Vetters wunderbe. Lotte betrat den behaglich durchwärm« ten Salon. In ihrer Tasche befand sich jenes Kleinod von königlichem Wert, und die Verant» wortung, welche ihr zugesallen war. ängstigte

sie« Endlich wurden Schritte im Gange hörbar und! Robert betrat das Zimmer. Hempel schwieg eine Weile, dann sagte eir lang« sam: „Sage mir offen, Lotte, was ist in meines Abwesenheit vorgefallen und was habt ihr Heid« so eifrig und aufgeregt verhandelt? Beatrice hav soeben einen Weinkrampf gehabt. Sie ist stets in bezug aus ihre Juwelen sehr besorgt gewesen. Sis ürchtet sich vor Dieben und regt sich leicht auf<! Jetzt hat sie ihr Beruhigungsmittel genommen« und ich werde bei ihr bleiben. Ich wünsche fast

21