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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1929
Physical description: 6
auf den Staatsbahnlinien den Tarifen für Oelsamen nnterltegen. MMN M Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben, 40, ForllelMg Der Kaiman war in diesen Gewässern sehr be kannt. Erst kürzlich ist ihm ein tunesisches Fischer fahrzeug begegnet. Der Inhaber der letzteren war auch an Bord des Kaimann gegangen, um eine Ware anzubieten. Diese Nachricht tröstete Robert. Anscheinend hatten di« Seeleute die Mei nung, daß der Kaiman nach Spanien und Ita lien Schmuggel treibe. Im August verschwanden Robert und John von La Calle

, wo sie sich niedergelassen hatten. Am zweiten Tage nach ihrer Abreise schon be fanden sie sich in Sicht der „Schwestern'. Bald darauf -varfsn sie bei den Klippen Anker. Hier hatte sich gar nichts geändert. Wie Robert so fort erkannte, befanden sich die Trümmer des „LÄvanger' noch an der alten Stelle. Die Ap parat« wurden vorbereitet und der Anker noch mehr befestigt. Robert erinnerte sich gut, daß die meisten der Goldbarren unter dem Fuß boden des Osfizierssaales untergebracht waren. Nur ungefähr einige Barren

, im Gewichte von hatte. Immerhin blieb es ein schweres. Stück Arbeit. Es gelang ihm, die Falltüre zu beseiti gen. Die Barren waren da. Vorläufig gedachte «r mir einen Teil von diesen zu beheben, den anderen aufzusparen bis zur Rettung Georgs. Robert tauchte empor uud berichtete John über den Stand der Dinge. Der Erfolg war sicher. Sie rechneten damit in einer Woche ungefähr vier bis fünf Barren heben zu können. Je der von diesen repräsentierte einen Wert von L00.000 Frank. Eine Million genügte

, um ein Schiff zur Verfolgung Morgans anzukaufen. Am nächsten Tage tauchte Lohn und schaffte einen Barren herauf. Die Arbeit ließ sich schwerer an, als man zuerst geglaubt hatte. Daher beschloß Robert, in der Kajüte des Kapitäns nachzusehen, ob es dort vielleicht leichter ginge. Das Schiff hatte sich stark gesenkt und ivar in zwei Teile zerschnitten. Die Kajüte des Kapitäns bildete sozusagen eine Anhäufung von Trümmern. Als Robert dorthin gelangte, bemerkt« er eine auffallende Unordnung. Der Fußboden

war erbrochen. Sofort erkanne er. daß jemand an den Goldbarren herumgearbeitet hatte. Vielleicht hatte die Tätigkeit des Meeres diese Aenderung hervorgebracht. In dem zweifelhaften Dämmer lichte, das sich noch in dieses Dunkel verirrte, ta stete Robert nach den umliegenden Gegenstän- vielleicht sechs Tonnen, waren-erst ganz im letz- den. Schon wollte er umkehren: da griffen seine ten Augenblicke eingeschsist und in der Kapi- Hände ein langes rundes Etwas. Vielleicht war tänskajlite untergebracht worden

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.03.1929
Physical description: 8
von selten gesehener Schönheit und Pr'cht< — Ab Freitag der russische Naturfilm „Krassin'» dao^ einzige, authentische Dokument, von der! russischen Hilkserpedition zur Rettung d>.'r Ael« den der Arktis. ^ ^ Ztriminalroman von Fortunato du Uoisgoden. 47. Foriieftung „Konmien wer zu Ende', nahm Robert wie» ver das Wort. „Du begreifst nun. daß ich dich töten muß. so wie du alle meine Lieben hinge» mordet Hast. Ich konnte dich wie einen Hund er- schlagen. Aber ich will mit dir einen Zwei gewähren konnte

. »Gut also. Ich werde mich mit dir sch!a>geln. Ich verlange jedoch die Wahl der Waffen.' Mit einer kalten Gebärde wies Ro bert a>us den Tisch, mi? dem die Säbel und De gen lagen. Diego prüfte und wählte einen Sä bel. Das Duell währte lange. Gleich anfangs Cr beanstraate daher John. Erkundigungen ei'Nzuziehzn. Da der alte Seemann in Mont martre völlig nàkannt war. konnte er sich ohne Gesahr unter die Menge mischen. Robert trug ihm auch auf, die Pariser Blätter genau durch zusehen. - Am Abend kehrte

John niedergeschlagen nach wurde Robert an der Schu-lier verwundet. Mit 'Hause — und es kostete seinem Herrn nicht ge doppelter CrbittenMg warf er sich auf Diego, ringe Miche, aus ihm herai'szàingen. was er Gegen das Ende dieses grausamen Kampfes erfahren hatte. Roberts BemiihmMN waren rangen sie hart aufemandergepreßt um die Ent- mir allzu sehr begründet. Man hatte bereits Ver- schelidung — der Säbel Nn-berts bohrt sich in Haftungen vorgenommen und'der Mann, den das Herz Diegos. Leb'oo sank

dieser zu Boden, man hauptsächlich des Mordes beschädigte, war und befanden sich bereit? an» Abend des zavel« ten T>a>Fes ihrer Abreise in Portel, einen auten. Büchsenschuß weit von der bestellten, Barke. Nun erfolgte die letzte^ Szene des Dramas. Jchn und Paddy 'hatten heimlich immer-noch gehofft, daß Robert mit ihnen nach England fliehen werde. Nun sahen sie. daß er fest ent> schlössen war, sich den französischen Gerichten zu stellen. John umschlang die Fähe- seine? Herrn: „Mein lieb»r armer Herr

, ich beschwöre Sie in Gottes Namen, kommen Sie mit uns. Verlassen Sie uns nicht. Biel lieber teile ich und Paddy mit Ihnen alle Schrecknisse des Gekäng- kämpf Misfechten, auf daß Gott entscheide. Hier von schwerer Ohnmacht befallen stürzte Robert memmd anderer als der hochherzige Wohltäter nisses. als fern von Ihnen in Sicherheit M sind die Massen. Wähle rasch. Die letzten Worte hatten Diego augenschà' Hch M'lie Hsfsming eingeflößt. Er versuchte nun- tneHr Zeit zu gewinnen. „Wie? Ein Duell in diesem Zimmer

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 20.02.1929
Physical description: 6
hatte offensichtlich völlig Bankerott gemacht und das gesamte Vermögen Marias, -,as sie ihm, wie man jetzt erfuhr, geschenkt hatte, ìurchgebracht. Robert hatte schon längst eine ,'hnliche Entwicklung befürchtet und war daher van ihr nunmehr nicht überrascht. Freilich war der Verlust der Erbschaft für ihn gerade in die sen Tagen doppelt empfindlich, weil das Unter nehmen, in den, er seine Gelder angelegt hatte, infolge einer Jndustriekrise in England und Frankreich zugrunde gegangen war. Seine feste Hand allein

hätte den völligen Zusammenbruch vermeiden können: er mußte sich jedoch der Pflege seiner Gattin widmen, die ersichtlich von Tag zu Tag mehr dahinsichte. So fest früher ihre Gesundheit war, der grausame Tod ihrer Schwe ster halte sie völlig niedergebrochen. Vom Ver luste einer Gattin bedroht, achtete Robert nicht auf den Untergang seiner sin anzi elle» Glücks güter. An einem wunedrherrlichen Maitage bat Helena Stöbert lind den nun sechzehnjährigen Georg, der die Mutter heiß liebte

, zu sich. Mit ichivacher Stimme flüsterte sie: „Robert ich fühle, t>aß mein Tod nahe ist. Der Mörder, welcher oieiiie Schwester ums Leben brachte, hat in. jenein Augenblick auch mich getroffen. Robert wache gut über unfern Sohn! Ich lasse dir Waffen zurück, um ihn zu verteidigeil. Nimm diesen Schlüssel zu dem Kästchen, das du mir am Hochzeitstage geschenkt hast. Dort liegen die Beweise für die Verbrechen jenes Ungeheuers, Has wir lange Zeit unfern Bruder nannten. Wird von ihm, der in unsere Familie die Trauer

und den Tod hineingeschleppt hat, das Leben «unseres Georg bedroht, dann erst mache Ge brauch von diesen Beweisen, um den Verruch ten der verdienten Strafe zuzuführen.' Es waren die letzten Worte Helenas. Robert begrub den Leichnam seines geliebten Weibes auf dem Kirchhof zu Whiiftable. Von der Erfül lung dieser traurigen Wicht nach Frankreich zurückgekehrt, befand er sich angesichts seines völ ligen wirtschaftlichen Ruins. John Slough hatte zwar einige kärgliche Neste Hes ehemaligen Millionenvermögens

gerettet. Robert dachte da ran. die beiden Häuser, das auf Montmartre und das in Whiistable, als Andenken an Helena zu erhalten und opferte seinen letzten Groschen. -um diese ihn« so teuren Heiligtümer dem stürmi schen Andringen der Gläubiger zu entreißen. Um durch Verwertung seiner Kenntnisse neuer dings einen gewissen Wohlstand zu erreichen und seinen Sohn einer Wildling zu den exakten Wis senschaften teilhaftig werd zu lassen, beschloß Ro bert, sich nach England zu begeben. Bevor er von Montmartre

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Page 2 of 6
Date: 18.02.1929
Physical description: 6
um 8, 7 und 9.15 Uhr. — Ab morgen der sensationelle Russenfilm der Fox-Film Corp Newyork: „Wetterleuchten' mit Camilla Horn, dem unvergeßlichen „Gretchen' aus dem Faust- film^ und John Barrymore. kiMMM«?» Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben, Zj. FarlfclMg , Den Sommer über verbrachte Maria mit Diego und Morgan in einem hocheleganten vandhanse zu Saint Quen. Die Villa lag hart am User der Seine. Fast jeden Tag fuhr Maria nach Paris. Manchen Abend verbrachte sie dort mit Helena und Robert. Helena erteilte

hatte, geführt wurde, auf den Heimweg. Robert staunte sehr, als am übernächsten Tage »in atemloser Bote Diegos in seinem Geschästs- lokalen eintraf und ihm mitteilte, er habe ihm außerordentlich dringenden Brief seines Herrn zu überbringen, Hastig riß er den Un^ schlag weg und las mit immer größer wetden- .der Bestürzung folgende Zeilen: „Lieber Ro bert! Als Maria gestern abends von Saint Ouent zurückkehrte, ließ sie die Kutsche ungefähr eine Meile von unserem Hause anhalten und stieg aus. Sie sagte

haben, wenn ich nicht ein Schreiben Marias aufgefunden hätte, das mich in die schwersten Besorgnisse versetzt. Ich bitte, komme ohne einen Augenblick zu ver liere».' Robert eilte sofort ins Haus Diegos. Dort empfing ihn Morgan mit dem Ausdruck eines mehr gekünstelten als echten Schmerzes. Robert versuchte Näheres zu erfahren, wurde jedoch von Morgan gleich zu seinein Schwager geführt. Diego stand mit allen Anzeichen tiefster Trauer in seinem Zimmer. Stumm drückte er dem eintretenden Robert die Hand und reichte ihm ein Blatt

Papier vom Tische. Es war eines jener Blätter, wie sie Maria zu ihren Schreib- übungen zu benutzen pflegte. Robert erkannte auch sofort die ungeübt« Hand feiner Schwä gerin. Auf dem Blatte stand zu lesen: «Gott möge mir meinen Selbstmord verzeihen. Ich stürze mich in die Seine. Man soll mich mit meinein weißen Hochzeitskleide ins Grab legen.' Wie vom Schlag egtroffen. starrte Robert fort während auf die schrecklichen Zeilen. Ja war es denn möglich, daß Maria, die er noch am Bor tage so glücklich

und fröhlich gesehen hott«, plötzlich lebensiiberdrüssig gWorden war?. Das war doch wirklich kaum glaublich. Und trotzdem stammte diese fast kindliche Schrift vot ihrer Hand. Die Stimme seines Schwagers riß ihn aus seinen Gedanken.^ . . „Seit gestern suchen wir sie. Das ganze Ufer haben wir abgestreift. . Aber nicht eine Spür haben wir gefunden....' ^ „Aber das ist ja ganz unmöglich', rief Robert, „Maria hat sich sicherlich nicht das Leben genom men, weshalb sollte sie es auch getan -haben? Man muß

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Page 2 of 6
Date: 01.02.1929
Physical description: 6
. Ig. Fortseijung Robert befand sich noch in dem Alter, in dem sich uns das Leben nur lachend zeigt, und des halb trafen ihn die bitteren Worte, die manchmal Digo entschlüpften, ins Herz und machten ihn !traurig. Dessenungeachtet war der junge Fremde in Whitstable stets wie ein Bruder aufgenommen. Am raschesten hatte «r sich das Herz des braven Tom erobert, als er ihm von den englischen Ko lonien erzählte, in denen er geboren war und der alte Seefahrer ergriff im Fluge die Gelegen heit, um ihm seinerseits

von seinen langen und großen Reifen zu berichten. Was die beiden „kleinen Schwesterchen', wie sie Robert noch immer nannte, betraf, so emp fingen sie Diego stets mit ausgesuchter Höflich keit. Die ältere bezeigte ihm diese stets in ganz Besonderer Art und Weise. Maria war damals von vollendeter Schönheit. Ihr süßes Gesicht hatte den Ausdruck engelhaf ter Reinheit der ersten Kindheit bewahrt. Aber, wie ihr Antlitz, so war auch ihr Geist in dem .Stande der Naivität jenes unschuldigen Alters oerblieben. Eigentlich

hätte man sie ein unferti darunter und mehr als einmal gab sie Robert gegenüber Ausdruck. Sie war auch'die Erste, die die junge Liebe entdeckte, die Marias Herz er füllte. Sie erkundigte sich über Diego, über feinen Charakter und sein« Gewohnheiten und sprach ernste Befürchtungen über die Zukunft ihrer Schwester aus. . Robert konnte sich nicht lobenti genug über seinen Freund aussprechen; es gelang ihm leider nicht, Helena vollständig zu beruhigen. Auch sie beide, Robert und Helena, liebten

ihrer Kindheit ostmcns saß, ließ Helena halten. „Robert',.sprach sie, „ich muß mit dir über sehr ernste Dinge. sprechen. Maria liebt Diego und hat sich mit ihm ver lobt.' ... Robert machte ein« Bewegung größten Ver wundern. . '. . ' „Es ist wirklich so', fuhr die Schwester mit ihrem ganzen Leben Unheil bringen sollt«, war iebt eine Ahnung'kommenden Unheils^ nun ist nur zu nahe Eines Tages, kaum von feinem Besuche in Whitstable nach London zurückgekehrt, erhielt Robert «inen Brief von seiner schwesterlichen

Freundin folgenden Inhaltes: Komme sofort, es ist absolut notwendig, daß ich dich sehe! Verliere keine Minute, es handelt sich um unser aller Glück! Robert, auss äußerste beunruhigt über diesen ^ plötzlichen Ruf, reiste sofort ab und kam am nächsten Tage in den Morgenstunden in Whit stable an. Helena erwartete ihn schon mit dem das Glück, das ihm vor wenigen Minuten wider fahren, wachse ihn so verwirrt, daß er sich nur, mit Mühe erklären konnte. Als endlich der tre ff-! liche Tom alles begriffen

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Page 2 of 6
Date: 06.03.1929
Physical description: 6
den der Arktis. »! Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben. 46, Forlleljnng Alles war bereitgestellt. In Helenas Sierbezim- mer lagen auf einem Tische Säbel und Degen. Alle übrigen Möbel waren entfernt, um freien Raum zu schaffen: nur der Taiicheranzug, das Totenyemand Georgs, war im Hintergrund des Gemaches verblieben. Das Schreibheft Marias nnd das Testament des alten Disney lagen ne ben den Waffen. John ging ins Erdgeschoß hin ab,' Robert aber kniete zu einem inbrünstigen Gebete nieder. Gerade

als es auf der Mont martrekirche 11.15 Uhr schlug, wurden an der Türe des Erdgeschosses drei Schläge hörbar. Robert sprang auf, schloß die Vorhänge, die bis her offen geblieben waren, damit Diego durch die Oede des Hauses nicht abgeschreckt werde. Unten ging die Türe auf. man unterschied deut lich die Schritte zweier Personen. Eine Stimme r'm: „Ah du bist es John, du bist ja alt und grau geworden wie ein richtiger Seebär. Was! Habe ich nicht ein gutes Gedächtnis? Sofort habe ich dich erkannt. So. du hast

bei mir trage nnd schließlich sind die Fällst« dieses Jr- länders auch nicht zn verachten.' Robert hörte das Knacken eines Pistolenhahns und gleich daraus das Knarren der Schritte Diegos. Die Zimmertür ging auf. Diego stand auf der Schwelle. Paddy foügte ihm. John trat als letz ter ein und schloß die Türe hinter sich ab. Robert hatte sich in dem Hintergrund des Zimmers auf gestellt. Er stand im Schatten, welchen die in der Ecke aufgehängte Lampe warf. Nach seinem Ein tritt ins Zimmer blickte er mißtrauisch

umher, dann herrschte er John an-' «Ich habe keine Zeit zu verlieren. Sag was du will. Aber mach' kurz, wenn dir dein Loben lieb ist.' In diesem Augenblick trat Robert zwei Schritte vor und zeigte sich in voller Beleuch tung. Er war gekleidet wie ein einfacher Ma trose, genau so, wie er nach dem Schiffbruche des ,,L' Avenger' auf den Kaimann gekommen war. Unwillkürlich wich Diego einig« Schritte zurück, aber gleichzeitig suchte «r in seinem Ue- berrack nach der Pstol. Ehe er sie auf Robert rich ten

nicht bei Kassa. Die Geschäfte des Kaiman mußten wir leider ohne dich abwickeln. Ganz natürlich, du warst ja ins Meer gefallen und wir fürchteten sehr, daß du ertrunken seiest. Ich nnd mein teurer Onkel Mopgan haben da- Her den aus dich entfallenden Gewinn unter uns aufgeteilt. Aber falls du Lì,st Haft, können wir ja noch einmal nach Brasilien reisen.' So viel Frechheit empörte Robert; trotzdem ließ er sich durch diese Sarkasnvm lnicht aus der Fassung bringen. »Wir haben eine ganz andere Rechnung mit einander

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Page 2 of 8
Date: 10.02.1929
Physical description: 8
zu Ihnen, sondern der Freund, der. tiesbetrübt über den Tod Bhres Vaters, ihn rächen möchte. Robert, von diesen Worten tief bewegt, drückte die dargereichte Hand des Beamten und. mit Gewalt die Tränen zurückdrängend, erzählte er die kurze und einfache Geschichte seines Lebens. Diese Erzählung ging dem Richter sehr zu Her-en. Cr hörte mit größter Aufmerksamkeit zu und unterbrach ihn nur manchmal, um sich über die Herkunft und Familienverhältnisse Die gos iu erkundigen. Als Robert in seiner Geschichte an dem Puukte

angekommen war. wo er dem Nichter von den letzten, mit seinem Vater verlebten Tagen und der fatalen Reise nach Marseille er zählte. wurden des Beamten Fragen immer öfter und dringender. Cr bat Robert, ihm von seiner Beschäftigung während seines Aufent haltes in Marseille zu berichten, ohne auch nur den kleinsten und unbedeutendsten Umstand zu vergessen. Die Sache war leicht Robert hatte den ersten Tag ausschließlich in den Büros der Bankiers Garem und Crozert verbracht. » Am Abend hatte er zusaminen

mit Diego bei den Herren gespeist. Andern Tags befanden sich die beiden bereits wieder im Schnellzuge von Saint Tropez lind hatten die folgende Nacht, während der arme D'sney ermordet wurde, ruhig schlafend im Gasthofe ni Cogoli» verbracht. Mit Mühe nur konnte Robert seine Erzäh lung beenden, die Stimme brach ihm vorSchmerz und der Richter achtete sein tiefes Leid. Die letzte Frage, die er stellte, war nur mehr, warum die l-eiden Schwager an jenem Abend im Marktflecken Cogolin verblieben, statt sofort

nach Haufe zurückzukehren. Ohne Säumen antwortete Robert, daß es ihnen zu seyer Stunde nicht mehr möglich war, eine Kutsche aufzutreiben, übrigens eine natür liche Sache, da in solch kleinen Ortschaften die Transportmittel immer rar sind. Nach dklem langen Verhör und durch Schmerz und Anstrengung gezeugt und ermü det. ging Robert, um seine Frau aufzusuchen, die er betend vorfand. Sie weinte nun nicht mehr, aber ihr vollstän dig verändert-s Gesicht trug d?e Spuren schwe ren inneren Kampfes. Sie ging

ihren. Manne entgegen und drückt« ihm heftig die Hände, in dem sie sprach: . ' ..Es ist notwendig, weiter zu leben, mein Ro bert. zn leben für meine Schwester Maria, die in diesem Augenblick niemand mehr hat. als uns.' Ihre Stimme klang ruhig, aber in ihren Augen schillerte ein seltsam«? Feuer und Robert las in ihren Zügen «inen energischen Entschluß, der ihm ins Herz traf. Nicht länger mehr fähig, denken oder han deln zu können, nahm die körperliche Entkräfti gung, die meist tiefe seelische Schmerzen

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Page 2 of 8
Date: 31.01.1929
Physical description: 8
. ne- ' zzer ^naenieur ^'li^desieii Büro ln'Londs» Sanftmut und gleichzeitiger.Schwermut, wider- Freundinnell 'umarmte und stieg mit wunder, léna liitd Matta w'àrèn sö^roß utid schSn'gewor.. Robert aufààvmeW'wu^ à einer' jsnel spiegelten. . Seele in die Kutsche, die ihn von zuhause fort- den und hatten sich zu anmutigen Jungfrauen .prattifchen' M «nnà'!bìe.tzngläiid ' gewöhnlich Sie. war im selben .Maße ruhig als ihr« bringen sollte. - «ntwiMt. so dak Ràt Ne kaum mehr erkannte aufweist und à»,MrMner'Fà

mà de» Schwester lebhaft war. Obwohl die ältere an Drei Tage später befand er sich bereits in und bei ihrem Anblick so verwirrt wurde, daß er Mann rasche Fortschritte. Jahren, unterwarf sie stck dem Einflüsse der jiin- àem der besten Pensionate pon Paris, wo er sich ihnen fast nicht zn nähern getraute. . Aber Nun begann für Robert eine neue Eristen» ken. aus dir etwas rechtes Z» machen. Morgen werde ich dich nach Donvres bringen zu meinem alten Schiffstapitän. welcher dich nach Frankreich begleiten

war. er wüßte auch dk' Schätze aufzufinden, die unter den Trümmer» verborgen lagen. Cr kannt alle Lagen des Mee/ reg und es brauchte »venig Mühe, um Roberts jugendliche Phantasie, zu beeinflussen, und lo reiste dieser mit,einem von Begeisterung «nd -If-' 'i geren Schwester, deren Geist bedeutend mehr ent wickelt war und Robert hielt sie deshalb auch nicht immer als seine und Helenas vollwertige Spielgefährtin. Die drei Kinder waren zusammen aufgewach sen und oft dachte Robert, wenn er sich in spä teren

Jahren der schönen, lustigen Zeit seiner Kindheit erinnerte, daß die Spanier recht hatten, wenn sie, einem alten, volkstümlichen Brauche folgend. Mn Todesfälle eines kleinen Kindes ein feierliches Fest veranstaltetn. nachdem sie es als rin leben und Hatte. Als das erste große Leid sein Herz traf, zählte Robert dreivkn Jahre. sechs Jahre hindurch blieb. Die ersten Monate seines Verweilens dort, waren hart nnd traurig. Robert war von jener spröden Schüchternheit, welche Kindern eigen ist. die wenig

unter fremde Leute geführt worden, und außerdem verstand er auch keine Silbe der französischen Sprache. Somit wurde er oft die Zielscheibe des Spottes und Uebermuteg seiner Mitschüler. Jedoch hörten diese Stänkereien mit der Zeit auf. Robert, für sein Alter sehr Moß und stark. Helena siel ihm vor Freude gleich um den Hals Jàn Monat kam er auf einige Tage zu Belm und Maria tat desgleichen. Die geschäftlichen Unternehmungen Toms hat ten günstigen Verlauf genommen. Die glückliche Rettung eines.an der Küste

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Page 9 of 10
Date: 10.04.1927
Physical description: 10
as llterh altungs b lati'' »»«« Der Ring des Zaren Skizze von Kurt Münzer. Einmal, eines Abends im Winter, erzählte uns Onkel Max die Geschichte eines schönen, al ten Cmpiresofas. Es stand in seinem Arbeits- ziiNnrer, nie von ihm benutzt. Dabei mar es so lockend behaglich und weich gepolstert. Ueber dem Sofa hing, als einziger Wandschmuck, die Porträtzeichnung Roberts von Feldkirch, seines verstorbenen Freundes. „Es war ein Abend wie heute, als Robert von Feldkirch zu mir kam. Wir waren beide

den Ring ab, um den schmerzen den Finger zu streicheln, und Robert nahm das kostbare Stück auf. „Ja,' sagte ich lachend, „das sind dreimal dreitausend Mark; aber ich verletze ihn wirklich nicht.' Robert wog ihn in seiner Hand . .. Nachher schien mir, in seinem blassen Gesicht wäre ein leidenschaftliches Spiel wider streitender Regungen. Cr schien mir bleicher zu werden, indem er den Ring auf den Tisch warf. Ja, und nun — hatte ich ihn an den Finger gesteckt? Hatte ich ihn liegen lassen

? Hatte er ihn auf den Tisch gelegt? ... Als ich abends, beim Zubettegehen, wie gewohnt den Ning ab streifen wollte, hatte-ich ihn nicht mehr am Fin ger. Ich stürzte in mein Wohnzimmer — nichts auf dem Tisch. Ich läutete den Diener wach: er hatte den Ring nicht gesehen. Wir suchten stun denlang, nahmen die Teppiche hoch — dev Ring war verschwunden ... Erst am nächsten Abend wagte ich mich aus dem Hause, um Robert aufzusuchen. „Wohin?' rief'mich der kleine Krolog an. „Sie schleichen ja wie ein Greis oder Verbrecher

.' Ich nannte Robert. „Der war unlängst bei mir,' sagte der andere. „Der arme Teufel hatte gestern drei tausend an mich verloren. Wir fürchteten das Schlimmste. Aber soeben hat er sie mir gebracht. Fatal! Wird gehörig bluten lassen. Und sein kleines, braves Frauchen!' Ich traute mich nicht zu Robert hinauf. Ich lief stundenlang in der kalten Nacht umher. Ich war so unglücklich wie nie zuvor. Ich hatte den Freund verloren. Denn: kein Zweifell Er hatte den Ning — gestohlenl Ja, gestohlen! .... Zwei Tage

dem, der In ihm es sich bequem machte! Und es stand als: Erin nere dich! Sei eingedenk! Onkel Max. nahm aus einem der geheimen Fächer seines alten Sekretärs den herrlichen Ring, den wir alle noch nicht kannten, den Za renring, und ließ ihn rundum gehen. Und wir hielten ihn in der Hand, als sei er glühendes Gold und brennender Stein. Endlich flüsterte die junge Linda, ganz blaß und angstvoll: „Und Robert? Konntest du ihm niemals sagen, Onkel Max...' , '„Als ich endlich seinen Aufenthaltsort erkun det hattet in.Ohio

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Page 4 of 8
Date: 08.04.1926
Physical description: 8
. Wir ersuchen unsere Korrespondenten, ihre Nachrichten mit dem eigenen Namen zu unter- zeichnen? jeder Notiz einen Titel zu geben und vor jedem dieser Titel einen Buchstaben zu setzen. - Dei» fsll Detektiv-Roman von A. Fielding (Autorisierte Uàrsetzamg aus dem Englischen von H. Stöbnitz er.) Lop^i-lkilit Oecirx INiillor, lUllacben (31. Fortsetzung) Robert entschied sich dafür, die Farm zu verkaufen . Die Mutter siedelte zu einer Schwester in Toronto über, wo ich studierte, und nachdem Ich damit fertig

war, erhielt ich eine Stelle dort an der Mittelschule. Schließlich legte Robert das Verkaussgeld von der Farm in die Seidenwebereien in Toronto ein und wurde dort Direktor. Es ging ihm gut, und er gehörte zu den feinen jungen Leuten in Toronto. Dann kam der Krieg.' Sie schwieg eine oder zwei Mi nuten lang. „Jack ließ sich einschreiben und ging mit dem ersten Kontingent hlnm l er wurde bei Vimy schwer verwundet, als ei seinen Offizier zwischen den Linien heraushol,wollte. Mo natelang

war er in einem Lazarett in Frank reich und wurde dann als untauglich entlassen, blieb aber bis zum Waffenstillstand in Frank reich und gab dort, soviel ich weiß, Ingenieur- Kurse im Verein christlicher junger Männer.' „Und Mister Robert Erskine?' „Robert machte nicht mit. Die Fabrik hatte Krankenmaterial zu tiefem, und er dachte, er könnte dabei ebenso nützlich sein als in Europa. Außerdem hatte er sein Herz an ein Mädchen verloren, die eigentlich eine Deutsche war, eine Miß Heilbronner. Durch sie kam

Heilbronner wollte Rob ruinleren, wie die Leute sagten. Und tatsächlich kam auch! die Fa brik, die bisher großartig gegangen war, etwas herunter nach dieser Geschichte, wie sie auch ge wesen sein mag. Wer Robert hielt doch! alles aufrecht, bis nach dem Waffenstillstand, als er die Fabrik wieder Mif die Seidenweberei um stellte. Dann kam Jack aus >Europa zurück und bestand darauf, einzuspringen, um Rob zu helfen. Wollte vom Gewinn nicht einen Cent nehmen, und sie glaubten, sie würden durch halten

das wie jemand, der es lange genug versucht hatte. „Aber er ist »kein Mörder, viel weniger ein Dieb.' Pointer tat sie aufrichtig leid. Cr rückte un ruhig in seinem Stuhle hin und her. „Sehen Sie, ich kannte Ihn als Jungen und kannte ihn als jungen Mann. Ucber die Grund züge eines Charakters können Sie sich nicht irren, wenn Sie jemand so lang und intim ge kannt haben. Onkel Jan liebte ihn auch. Mehr als Robert, und Onkel Jan war unfähig, je manden gern zu haben, in dem es nicht ehrlich zugeht

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Page 3 of 6
Date: 17.04.1929
Physical description: 6
' Das dreiaktige Lustspiel, ohne besondere Be deutung, von F. Gaudern und C. Gever „Die imaginäre Geliebte' fand Montag abends ein dankbares Publikum in unserem Stadttheater. Robert Verdied. ein junger, unerfahrener Jüngling, hegt eine aufrichtige Liebe zu einer kleinen Parisern, die ihn aber noch viel zu uner fahren und lächerliä' findet. Robert aufs Aeu> ßersto gekränkt, sucht bei seiner erfahrenen Mut ter Zuflucht, die als gereiste Frau ihren Liebling ins Leben einwehen will, indem sie im kleinen Kurort

Cabonry die Nachricht verbreitet, daß ' Robert eine Geliebte habe. Das im Umlauf ge brachte Gerücht f d-t Robert um v Unerwartet er eine Schauspieler von komischen »de/ Glauben und Simone fin- elcs Interessanter, chcint die imaginäre Geliebte,> n, und es erfolgen eine Menge Verwechslungen, unverhoffte Polkabeivegung Zn Bolzano vom 7. bis 13. Äpril ISZg-A. 7 Geburten: Männl. 10. Meibl. 3. Eheschließungen: De Ettmayer Federico, Ingenieur, Bolzano Maria. Private, Bolzano. CMiar li<;sMat, Riva di Tures

, Rottenfleiner Giuliana, Private in Bolzano. Franca Ferruccio, Beam ter, Cremona, Merelli Carola. Pàté, Bolzano. Pitschiller Francesco, Eisenbahner, Bolzano, Remda Anna, Private, Bolzano. Todesfälle: Perathoner Vittorio, 39 Jahre alt. Advokat, Bolzano. Schmittner Giovanni, Stelldicheins. Das erfundene Spiel wird zur Wahrheit, die erdachte Geliebte Roberts verlieb! sich in den unerfahrenen Jüngling und weiht oenselben in die Geheimnisse der wirklichen Lie be ein. Tags darauf träumt Robert und sein« nicht mehr

imaginäre Geliebte voll einer langen/ traulichen Reife, von einem nicht mehr endende» Idyll, von ewiger Liebe. Doch der Gemahl der Artistin, vielleicht einzig dastehend in seiner Art, wacht auf die Karriere itmayer Adels bürg mis doch, die auch^icht in unserem Zeitalter seh- seiner Frau und macht den Verliebten einen De Mayrhauser lenden Ereignisse vor Augen. Maximilian Strich durch die Rechnung,,„dem er Robert sei- pallia ri Carlo. Mi- Odiot, Marquis von Ch-ampeey, ein junger Ad- ne Braut Simon

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Page 2 of 6
Date: 06.02.1929
Physical description: 6
Herzen heute vorhanden ist. Die Zeiten, wo Italien im Haufe Raums die Rolle des Aschenbrödels spielte. ^ sind cndgiltig vorbei. ^ Smalis-Palvctbw ^! !.. in Bolzano ^Kriminalroman von Fortunato du Uowgoben« 23. ForlselMg Die Maftbnume waren vom Sturme zerbro chen oder vielleicht auch erst während des Anpral les. nur zwei Stumpfe waren davon übrig ge- - blieben. i Disney fand fast sofort jenen Teil des Schis ses, den man „Lücke' nennt, und begann tiefer hinabzusteigen, indem er Robert ein Zeichen

. Aber die übrigen Reisenden waren fall alle in ihren Kabinen vom Tode überrascht worden. Der goldene Schatz im Schiffsräume war als» von Leichen bewacht. Bei dem Ungewissen Lichte, das durch die offe nen Flanken des Schiffes siel, sah Robert die grausen Gestalten um sich, iiber sich, wie schwim mende Gespenster. Einige hatten sich auch, durch die Kraft des Wassers emporgehoben, krampfhaft an die Tische angeklammert. Dort kniete ein Mutter und hielt soft ihre bei den Kinder umschlungen. In dem Momente

, als Robert mit der Hand die langen Haare eines Mädchen, die ihr um Kopf und Schulter hingen wie die Algen des Meeres, entfernen wollte, bemerkte Disney, daß sein Sohn einer Ohnmacht nahe war. Er packte ihn am Arm und zog ihn an sich. Der alte Taucher schritt in diesem dunklen, todes traurigen Labyrinth mit außergewöhnlicher Si cherheit und mit wunderbarem, instinktivem Ge fühl vorwärts. Das Gold mußte in einer Vertiefung einge schlossen sein, die sich unter der Kabine des Kapi täns befand. Es konnte

ihre Arbeit sehr erleichtern mußte. Auf recht über jenem Haufen Goldes, der nunmehr ihnen gehörte, drückten sich die beiden Männer fest die Hand und schlugen dann ihren traurigen Rückweg an. Der arme Robert erschauerte vor Entsetzen, wenn er, zufällig mit einer schwimmenden Leiche in Berührung kam. - Ms er sich endlich wieder auf der Oberfläche des Meeres im Kahn befand, und die Kapuze mit den Glasaugen abnehmen konnte, war «r derart bleich, daß Diego sofort dachte, das Un ternehmen sei mißglückt

und der Schatz verloren. Mit bezeichnendem Blick und Geste wandte er sich deshalb an seinen Schwager. Seine Befürch tung sah man auf den ersten Blick. Als er nun das Resultat der Expedition erfuhr, hellte sich sein Gesicht sofort auf, weswegen Robert dachte, 'der Wunsch reich zu sein , müsse stark in Dieg o Wenn ikr nickt Zut veräsut nelnnt j'eckczn Morgen oäer jeclen Hbenck einen Lskkeelökel (lVisrlce pcoclel) ein, äall àVeràmng erleichtert clic (Zeckärme 6esinkks- sieri unci erkrischt. Verlangen Sie stets

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 16.02.1929
Physical description: 6
. Da Helena ihrer baldigen Niederkunft ent gegensah, konnte sie nicht mehr Teil an diesem sogenannten glänzenden Leben nehmen, ein Grund auch für Robert, um sich immer mehr a,is seiner Gesellschaft zurückzuziehen, in dere» Mitte !<er sich nicht an, Platze fühlte. - Im übrigen hatte er andere Pläne. 5 Das Nichtstun begann ihn zu bedrücken und er schämte sich, der Arbeit zu entsagen in einem Alter, in dem der. Mann gewöhnlich erst am Be ginne einer Laufbahn steht. Zur Zeit wurden in Frankreich große Kund

gebungen hinsichtlich des industriellen Fort schrittes gemacht und Robert dachte, seine er worbenen Kenntnisse unter der Leitung eines tüchtigen, englischen Ingenieurs praktisch zu verwerten. Tatsächlich gelang es ihn, zu Ende des ersten Lahres seine Zeit und sein Vermögen einen, kolssnlen ' industriellen Unternehmen zur Verfü gung stellen. mögen gewöhnlich und seiner unwürdig sand. maire ein Haus, umgeben von einem großen Morgan, der Onkel, machte den Einwurf, daß ' Garten, darin riesige

, hundertjährige Bäume man größeren Nutzen, ziehen könnte, wenn man Schatten spendeten. ' das Kapital in Unternehmungen auf den, Was- Dort genoß man eine wunderbare Aussicht sergebiete anlegen würde. lind hatte die beste, reinst« Luft. Aber Robert hatte'jede Schlväche abgestreift. Es war eine Art Landhaus und die beiden diesmal unterwarf er sich nicht, sondern bildete Gatten hatten dabei auch die Beruhigung, sich sich eine Existenz ganz nach seinem Geschmack, nicht zu weit von ihrem Schützling entfernt

über Plätzchen, das man für ihn im neuen Hanse bereitet hatte und er richtete es sich bequem, wenn auch bescheiden ein. 'Aus England wurden verläßliche Diener en gagiert und kurze Zeit darauf nahm die Fami lie Roberts von dem Schlößchen Besitz. Die Trennung vollzog sich ohne Schwierig ihre Nürnberger Puppen gefreut hatte und keiten, ja es schien Robert, daß dieser Schritt ihren Mann liebte sie in einer Art ungefähr wie ganz dem geheimen Wunsche seines Schwagers Kinder jemand gerne haben, der ihnen stets

. Das zurückgezogene Leben seiner Frau war ein fortwährender stiller Vorwurf sür Diego und deshalb sah er nicht ohne Befriedigung die Umquartierung seiner Verwandten, ein Grund, der ihm mehr Freiheit in feinen Handlungen Cr vergaß alles andere und dachte an nichts ließ, mehr, als an sein Kind, er zog sich von allem Außer dieser Verschiedenheit ihrer Lebens- zuriick. nur um ganz keinem Mücke zu leben, anschauungen hatte Robert übrigens keinen doch verhältnismäßig leicht kontrollieren und schützen lassen, übermäßig

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 04.05.1929
Physical description: 6
, Aerano; Ladurner Mich?, Lagundo; Riva Luis, Merano; Winkler Hein rich, Laces: Atz Rudolf, Caldaro. Verdroß Franz, Merano-, Winkler Johann, Lana; Pir- cher Alois, Lagundo. Winkler Josef, Tesimo; Egger Josef jun-, Merano: Delucca Eduard, S. Leonardo: Gamper Josef, Senales; Nomen Robert, Appiano; Weithaler Hans, Tel; Dr. von Call, Appiano; Kobald Johann, Nolles; Gilli Luis. Merano; 4181 Teiler. EhrenscheibeHaller' Bauer Johann. Lana, 171 Teiler; Schrötter Josef, Plars; Dannai, Alois, Tire; Parli Ja kob

; Lochmanir Andreas Foiana: Gamper Josef, Certosa; Rei ner Sebastian. Senales; Gilli Luis. Merano; Dellemaim v. Luis, Aàiano; Bauer Johann. Lana: Spechteichauser Max, Senales; Meß- ner Ludwig Gries; Steinkeller Theodor, Ora; Äußerer Johann, Appiano; Ungericht Josef, Ti ralo; Cgger Josef sen., Merano; 308 Punkte. Jagd Aeftscheibc «Vad Gasiein' Klee Robert- Merano, 1835 Teiler: Schwär-. zcr Johann. Appiano;, Boscarolli Ernst jun., Merano, von Delle»,ani, Luis, Andriano; Hal ler Hans, Merano; Den,et; Leo

Josef, Merano; Strohschnei der Artur. Bà Aussee: Vasak Artur, Merano: Haller Hans, Merano: Klee Robert, Merano! Unterlechner Josef, Gries; Gessel,harter Mar tin, Bad Castein; Linhart Bohumir Cerhonica: Dr. von Call, Appiano, 13<!2 Teiler. Iagdmeifterkarle .Ladurner Anton, Lagundo. 93 Punkte. Holl« rigl Thomas Merano Boscarolli Ernst sen., Me rano; Egger Josef jun.. Merano; Pecher'Hein rich, Merano; . Ejzthaler Hans Merano, Haller Hans'; Merano; Weiß Giov. Batt., Merano; Ungericht Josef Tirolo

Josef, Gries: Bartolini Franz, Merano; Dellemann v. Luis. Andriano, Riva Luis. Merano: Lochmann Andreas. Foiana, Haller Hans, Merano; Etzthaler Hans, Merano; Ungericht Josef,-Tirolo; Lmhart Bohumir-Cer honica; Klee Robert, Merano; Abber. Joses. Merano: Rauch Heinrich,.Nalles: Cgger Jo ses sen., Merano:. Boscarolli Ernst, jun., Me< rano, 22 Putte.' . Jagd Premien Ladurner Anton, Lagundo 2H6 Punkte: Eg ger Joise-f jun- Merano; HAlrigl Thomas, Me rano; Boscarolli Ernst sen., Merano; Etztha ler Hans

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 08.09.1929
Physical description: 8
scheinen, à erachte ihr strenger Vater überhaupt keinen^ jungen Mann auf der ganzen Erde der Ehre würdig, sein Schwiegersohn, zu wecü^,. DSshalb- sie. doch einmal ihr Auge auf einen ihrer Mitstudenten zu werfen, auf Alexander Robert son. Sie brachte k-^c» den auf, dem Sena tor davon zu erzählen: „Er ist sehr nett. >Ein Engländer. Zwar hat er kein Geld und muß sich die nötigen Mittel zum Studium als Mechani ker verdienen, aber sicher bringt er es noch wei ter.' Der Vater war ensetzt: „Meine Tochter wagt

aber auch dem jungen Robert son!, seine augenblickliche Stellung als wenig aussichtsreich erscheinen, und deshalb nahm er einen Posten in Newyork an, wo er vorwärts zu kommen hoffte. Senator Eulberson, den, kleinen Despoten, kam gar nicht der Gedanke, daß seme Tochter irgendwie gegen seinen Befehl handeln könnte. Er war dalier maßlos empört, als ihm der Die ner eines Abends in seinem Washingtoner Heim eine Besuchskarte brachte: Alexander Robertson. Seine erste Handlung war,' Mary sofort zu sich zu rufen

verschafft haben. Vorher haben Sie hier nichts verloren.' — „Warten wir eben', sagte Robert son entschlossen und fuhr nach Newyork zurück. Mary selbst wurde/ um ähnliches „faux pas' vorzubeugen, in ein Washingtoner Internat ge schickt, das seinen Zöglingen wenig Aussicht auf Zufamenkünfte mit unerwünschten jungen Män nern versprach. Aber schließlich war noch die Post da, und Mary blieb in schriftlicher Verbin dung mit ihrem Liebsten. Eines Tages wurde ihr aber auch diese letzte Freude verdorben

ihr Vater. „Jetzt wird mich Alex vm meine Hand bitten', dachte Mary. Doch Robert son, der vom Tode ihres Vaters gehört hatte, war der Ansicht, nach allem, was vorgefallen, dürfe nicht er sondern nur Mary den ersten Schritt tun. Außerdem war er noch immer der arme Kerl von früher und wollte sich als solcher der reichen Erbin nicht anbieten. Vier weitere Jahre verstrichen in gegenseiti gem Warten. Und wahrscheinlich wäre auch Senator Eulbersons Wille erfüllt worden, hätte nicht ein gütiges Geschick

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.12.1929
Physical description: 8
einen Augenblick, um Atem zu schöpfen, und auch Marjorie sagte nichts. Sie kauerte auf den Knien an seiner Seite, hatte mit der einen Hand ihr Gesicht be deckt und klammerte sich mit der anderen Hand wie Hilfe suchend an Robert Mac-Kenno. Nach einer Weile fuhr er fort: »Als du mir dein Bild schicktest, da freute ich mich, daß du solch ein liebes, hübsches Gesicht hast, obgleich es der Mary-Anne nicht ähnlich sieht. Und als du mir von deinem Verlobten schriebst, da dachte ich mir: Na, willst dir den Mann mal

teil einer Sekunde den Blick auf die Kniende zu werfen. „Kann den Kerl nicht leiden', knurrte Mac- Kenna, «mag überhaupt keine neuen Gesichter mehr um mich sehen. Ein rechter Jammer, daß mein alter Jack krank wurde und ^ ich mir ' einen anderen nehmen mußte. — Aber mm sprich, mein Kind, und tage mir alles, was du auf dem Herzen hast.' Marjories Gesicht hatte sich plötzlich ver ändert; es war zu.einer blelclzeii, schönen Maske erstarrt, ihre Hände fielen schlaff Herab. „Es fft nichts, Onkel Robert

, was ich glaube, Onkel Robert. Ich bitte dich nur das eine, sa ich flehe dich an: stell' dieser Heirat nichts in den Weg. Laß uns hei raten. laß uns bald heiraten, wenn du mich ein bißchen lieb haft^' „Aber ja, Kindchen, aber ja! Ich will ja nur, daß du glücklich wirst. Vielleicht ist es bei euch Bräuten so Usus, daß ihr lange Gesichter macht und Tränen vergießt, um nach der Hochzeit umso lustiger zu fein. Wäre mir ja lieber ge wesen, du hättest dir einen netten Engländer mitgebracht oder hier einen braven

eintrat und — einen Blick auf das zusammengesunkene Bündel von Decken und Kissen werfend, in dem das leder- farbene, spitzncisige Gesicht seines Herrn fast j verschwand — mit gedämpfter Stimme meldete- „Mister Tomkins und Signor Paniani lasse» fragen, ob sie sich persönlich nach dem Befinde» Mister Mac-Kennas ^erkundigen dürfen.'' Marjorie war aufgesprungen und hätte sich wie schutzsuchend-dicht an Robert Mac-Ken»» gedrückt. Dieser hatte bei dem ersten leise« Wort die Augen geöffnet

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.06.1923
Physical description: 8
das „Violinkonzert' von Paganini sagte dem Musikreferenten nicht zu, trotzdem der Applaus des Publikums ein sehr lebhafter und dessen Aufnahme eine sehr gün- Sprechstunde für Selbstmörder. Budapest, Anfangs 192Ä. Siebzehnjährig wurde Robert -Feinsilber für ein Jahr zu Tolstoi verschlagen. Fand dort 40 Studenten, davon LS Selbstmordkandidaten, junge Menschen, die — feig oder mutig genug — sich einmal schon abgewendet hatten vom Leben. Damals, erfüllt von Mitleid, aus Widerstreben vielleicht und voll Verwunderung

nicht schlafen, mit wärmeren Decken als die Kinder der Lebensmüden nicht zugedeckt sei«. Feinsilber nahm von ihnen den Ehrennamen «Onkel Robert' an, legte den alten Namen ab; den hat man allmählich auch ver« > «essen. Im Kriege wurde es arg. Zählte man in Budapest !>» Lühre 1910 250 Selbstmords, so waren ss im ?ahre 1ö17 schon 4S0, im Jahre 1918 730, Im 1S19 9SS, im Jahrs 1S25 16071 In den ersten acht Monaten des vergan genen Jahres sind 1320 Fälle vorgekommen, die Endzahl überstieg die des Vorjahres weit

, sucht, auf dem Bauche liegend, vor dem Schein einer Aerzs, die garten > BL'Sntien st>,nes Ne!st»z> zu eint« neuen Buche ' zusammenzutragen, Neci-itternd lädt er „Onkel Robert' ein, ihn sehen lassen, ob er Ursache habe, von der Welt, die er liebt, zu scheiden oder nicht, von einem Leben, das immer an dem dünnen Faden der Unn^ahrfcheinlichkeit de? nächsten Abendbrotes hängt. Das Amt, das nicht bettelt, das s?it Anch'.n schon ohne Geld dustebt, hat cc schwer. Dennach — die Miete für den Dichter

wird bezahlt Möbel kommen an gefahren, Lebensmittel und ein Scheck an' zehn Dollar werden Ihn, irgendwie beschafft und so wieder die Aussicht, einmal den bösliche' ren T^od der guten Kieile z» wählen. Gegenwärtig errichtet „Onkel Robert' in der Hauptstadt eine Zen^alstell.' Flicken 'Uer Sc>ä>en, wo (vorbeugend!' jedermann-i abae iraaene Kleidung g-'nz unnitgi-ltl'.ch hergcrich'e' wird. Dann will das Amt eine eiciene Knrtn n-a^esanrik aufmachen in d»r mit der einfachsten Arbeit, mit d?:n Folgen o?>>r Leimea

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 06.03.1924
Physical description: 12
! forschend umher und setzte seinen Weg weiter fort. Stil demselben Morgen begegnete der För ster Robert, Max Klinkers Nachfolger, dem Grafen von Greifenstein an der Rampe des Herckhafttchauses. ... . 7Jat der Sturm Schaden angerichtet, Ro bert?' fragt« der Graf. „Wohl vierzig der besten Stämme liegen,' war die Antwort. „Sorgt, daß sie behauen werden und auf die Schneidemühle kommen.' Damit wollte er gehen. „Mt Verlaub, Herr Graf,' begann der Förster, »grünten am Rammelsberge ist das Kr«iz gestürzt

; aber seinen Verstand hat er doch nicht beisammen gehabt, es ist ja schier unmöglich, so mit klarem Kopfe sich die Kugel ins Herz zu schießen.' „Ich glaub's noch nicht,' sprach ihr Sohn, .der Robert ist ein Aufschneider. Der Fried rich müßte sich ja selbst begraben haben.' „Still, Kind,' unterbrach ihn die Mte, „sag das nicht, Gottes Weg« find wunderbar; aber ein Rätsel ist es, und mein Kopf kann es nicht Gedenken.' , Tag« daraus kam Robert in« Försterhaus auf dem Rammelsberg mit der Botschaft, Max Klinker solle

am folgenden Morgen nach der Ellernburg zwn Grafen kommen. Max saß am Herde, fein Gesicht war bleich und seine Knie zitterten vor Kälte, obschon das Feuer hoch lodert«. j „Volk „Bei Gott, Klinker,' sprach Robert, als er seinen Auftrag ausgerichtet und keine Ant wort erhalten hatte, „Ihr seid krank.' „Es ist nichts, nur eine Erkältung, sie wird vorübergehen. Ich werde zum Grafen kom men, sobald ich kann, aber jetzt vermag ich kaum bis an die Tür zu gehen.' Jndeh ver schlimmerte sich sein Zustand von Stunde

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Dolomiten
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Page 7 of 8
Date: 18.10.1926
Physical description: 8
. „Wen?' „stiiien Advokaten.' „Wohl Robert Braun?' ergänzte sie, den Namen kaum hörbar aussprecheud, und sich vorbeugend flüsterte sie in warnendeiu Tone: „Meiden Sie diesen Mann! Lassen Sie sich nicht mit ihm ein, er würde Sie nur betrügen und berauben.' „Leider kommt Ihre Warnung zu spät,' enlgegiiele Philipp seufzend. „Was?' rief sie auffahrend. „Hat er Sie aiich betrogen?' „Um mein ganzes Vermögen!' „Der Elende! Doch warnm zeigen Sie ihn nicht an? Können Sie ihn nicht zwingen, das Geraubte

'Anfänger die Wege zu ebnen, und er tat dies nicht nur mit guten Ratschlägen, sondern oft genug and) mit reichlichen Geldunterstützungen. In einer unseligen Stunde nahm er Robert Braun als Lehrling in sein Geschäft aus, und da der junge Mensch sich sehr anstellig und lern- begierig zeigte, so wurde er meines Vaters Schreiber.' „Also das war der Anfang seiner Lauf bahn?' warf Philipp ein. „Ja. Er bot alles auf, rasch vorwärts zu kommen: aber er hätte sein Ziel nie so bald erreicht, hätte mein Vater

: „Von jener Zeit an begann mein Unglück. Noch entsinne ich mich des schrecklichen Tages, als man meinen Vater in sterbendem Zustande nach Hause brachte. Ein Schlaganfall hatte ihn getroffen, wie mir Robert sagte, der der einzige Zeuge gewesen mar. Noch in derselben Nacht starb mein armer Vater, von dessen Seite Robert nicht einen Moment gewichen.' „War es wirklich ein Schlaganfall gewe sen?' fragte Philipp zögernd. „So lautete das ärztliche Gutachten', er widerte sie, „obgleich die Herren sich anfangs

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 03.01.1927
Physical description: 8
sich vor seinem Schreibtisch nie- ■>.‘C und lud seine Klienten mit leichter Hand- vewegung zum Sitzen «in. „Nun, meine Herren,' begann er höflich, „womit kann ich Ihnen dienen?' „Mein Anliegen ist bald gesagt', nahm Philipp das Wort. „Bor einigen Tagen ist bei Ihnen ein Päckchen Diamanten deponiert worden.' „Bei mir?' fiel Blum verdutzt eln. „Jawohl.' „Und durch wen?' „Durch den Advokaten Robert Braun', versetzte Philipp. Ich bin nun gekommen — „Darf ich vor allem um Ihren Namen bitten?' unterbrach ihr Blum, „Ich heiße

, der es mit sichtlicher Verwun derung durchlas. „Hier mutz ein Mißver ständnis oorliegen', erklärte er, das Papier zurückgebend. „Ein Mißverständnis?' stammelte Phi lipp. „Wieso?' „Weil ein solches Paket gar nicht bei mir deponiert worden ist'. Wie von einem Schlag getrosten, zuckte Philipp zusammen, während ein jäher Schrecken seine Glieder durchfuhr. „Hat er Ihnen denn nicht selbst di« Diamanten über geben?' fragte er, nach Fassung ringend. „Wer?' „Nun Herr Robert Braun.' „Meines Wissens habe ich den Mann nie

zeigte, ein. „Mein lieber Holms', rief Blum ihm ent gegen. „ich ließ Sie hierherbitten, um Sie zu befragen, ob Sie einen gewissen Robert Braun kennen.' „Braun — Braun?' wiederholte sein Kom pagnon nachdenkend. „Nein, den Mann kenne ich nicht.' „Sie sind ganz sicher, daß er kein Konto bei uns hat?' „Bollkommen. Wir haben keinerlei Ver bindungen mit einem Robert Braun.' „Es ist auch kein Päckchen mit Diamanten bei Ihnen deponiert worden?' „Nichts dergleichen.' „Ich danke Ihnen — das genügt. Ent

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