und suchte nach einem Weg, der den nach feiner reinsten Ueber- zeugung unschuldigen Robert Barneh erretten mußte. Am nächsten Morgen gab John Workmann seinen Ka meraden bei der Zeitungsausgabe den Wunsch kund, daß sie, bevor sie zur Schule gingen, sich noch einmal vor dem Zeitungspalast versammeln sollten, er hätte ihnen eine wichtige Mitteilung zu machen. Als nach zwei Stunden die Boys vollzählig vor dem Zeitungspalast standen, sagte John Workmann: „Boys, ihr wißt, daß Robert Barneh gestern veerhastet
worden ist. Haltet ihr ihn für schuldig?" In den Augen der Knaben blitzte ehrlicher Zorn auf. „Nein," riefen sie. „Robert Barney ist ein ehrlicher Junge! Das können wir alle bezeugen." „Das kann ihm nichts nützen," entgegnete John Work mann. „Aber vielleicht Minen wir ihm in anderer Weise behilflich sein. Kennt jemand von euch Bill Smith ans Brooklyn?" „Jawohl! Wir," riefen zwei Knaben. „Wir gehen mit ihm in dieselbe Schule. Er ist ein bad boy!" „Das weiß ich!" sagte John Workmann
. „Ich habe mich gestern bemüht, den Jungen aufzufinden. was mir aber nicht gelungen ist." „Ich sah ihn vor fünf Minuten den Broadway hin unterschlendern. Bei ihm waren noch mehrere fremde Jungens, Schuljungens," rief einer der Knaben. „Wo sähet ihr ihn?" fragte John Workmann. „An der 32. Straße. Dort treibt er sich immer herum. „Dann haben wir keine Zeit zu verlieren, Boys! Es ist jetzt halb 8 Uhr und um 10 Uhr wird Robert Barney vor den Magistrat geführt, der darüber zu bestimmen hat, ob er schuldig
ist oder nicht. Bis dahin müssen wir Bill Smith vor den Magistrat geschafft haben. Wir wollen jetzt ver suchen, und alle Boys können uns Helsen, den Bill Smith festzunehmen, da ich mit ihm ein ernstes Wort zu sprechen habe. Es gilt die Unschuld von Robert Barneh sestzustellen. Bill Smith gehört statt Robert Barney ins Gefängnis. Damit er uns nicht entgehen kann, wollen wir uns in zwei Parteien teilen, deren jede auf einer Seite des Bürger steiges den Broadway bis zur 32. Straße hinteruntergeht. Wer ihn trifft, hält
mit dir bei dem Magistrat für Robert Barney!" Das Gesicht MN Smith verfärbte sich und John Work mann, welcher ihn scharf beobachtete, erkannte daran deut lich das Zeichen der Schuld. Ein höhnisches Lachen stieß der Bengel aus. „Pah!" rief er, „was habe ich mit Robert Barneh zu tun? Ich habe ihm nicht die Tasche zwischen die Zeitungen gepackt." „So!" rief John Workmann. „Wer war es denn? Wohl dein Kamerad, was!?" „Das ist nicht wahr!" rief einer der Begleiter Bill Smiths. „Wenn er das sagt, bat er gelogen!"