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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 06.05.1940
Physical description: 4
Datum wird der Termin für den Monat Mai auf den 12. erstreckt. Christoph „ 32153 I. 93. . Rosa wendet sich mit einem Seufzer ab und geht in die Küche, um den Kaffee zu bereiten. Kurze Zeit darauf kehrt sie zurück und breitet vor Robert eine Herrlichkeit von guten Sachen aus, die Roberts Lebensgeister wieder anfachen. Er stürzt sich auf das Frühstück und legt mit einem Appetit los, als ob er acht Tage lang nichts mehr gegessen hätte. ,Zich doch deine Jacke aus", sagt Rosa und rückt mit ihrem Stuhl

näher an Robert heran. „Ich finde es gemütlich so. Wenn ich verheiratet wäre, würde es mein Mann gut haben. Ich würde ihm die Schuhe ausziehen, ich würde ihm die Pan toffeln bringen, ich würde... Es ist eben alles falsch verteilt", klagt Rosa. „Der eine hat nichts und der andere hat alles. Du muß! doch zugeben, Robert, daß hier gut Platz füV zwei ist. Wer hier einmal hereinkommt, der hats gut. Die Tankstelle bringt viel ein, und auch sonst ist hier mancherlei zu verdie- nen." Dabei sieht sie Robert

vielsagend an und beobachtet ge nau, welche Wirkung ihre Worte haben. Robert lehnt sich in seinem Sessel zurück und faltet behäbig die Hände über dem Leib. „Vielleicht später einmal, aber vor läufig gefällt mir das Leben auf der Landstraße ganz gut so. Du weißt doch Bescheid, Rosa: andere Städtchen, andere Mäd chen." Dabei lacht er und kneift Rosa in den Arm. Rosa kreischt auf. „Ja, so seid ihr Männer", lacht sie und tut so, als ob sie sich schämt. In Wirklichkeit aber ist es gerade eine gute Gelegenheit

, mit ihrem Stuhl noch etwas näher an Robert hevanzurücken. Robert legt seinen Arm um ihre Schulter und drückt ihren Kopf an sich. „Allerdings, wenn ich mir das alles hier so be sehe ... ich weiß nicht, ob du da doch recht hast." Rosa Hält den Zeitpunkt für gekommen, auszustehen und eine Flasche Kognak herbeizuschaffen. „Willst du?" Und ob Robert will. Robert ist nie Spielverderber ge wesen, wenn es einmal gemütlich wird. Er legt Rosa wie vor hin seinen Arm um die Schulter und zieht sie noch dichter

an sich heran. Durch die halb offenstehende Kabinenluke fällt ein Heller Sonnenstrahl und weckt Michael, Verwundert blickt er um sich. Alles ist still. Der Wagen scheint zu stehen, kein Rütteln des Motors, kein Stampfen der Räder. Mit einem Satz ist Michael aus dem Wagen heraus. Als er sieht, daß der Lastzug vor Rosa Schubalkes Tankstelle steht, bekommt er einen maßlosen Schrecken. Die Tankstelle ist nur ein paar Kilometer von Mutter Herweghs Schenke entfernt. Robert kann also knapp eine Stunde gefahren

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 30.04.1940
Physical description: 6
[!!ll!l!ll!!llHlillll!llilillll Cr wendet sich ab und untersucht den Wagen, prüft, ob ge nügend Wasser im Kühler ist, ob die Bremsen richtig anziehen, die Schluß- und Rücklichter nicht verdreckt sind und richtig brennen... Von der Remigiuskirche schlägt es sieben Uhr. Der letzte Glockenschlag ist noch nicht verklungen, als Robert Kunkel mit Halli und Hallo in die Toreinfahrt biegt. — Michael fällt ein Stein vom Herzen. Es ist wieder einmal gut gegangen mit Robert, er ist pünktlich da. Robert Kunkel

, der in jeder Be ziehung ein Gegenstück von Michael ist, schlägt seinem Ka meraden lärmend die Hand auf die Schulter. „Michael, altes Haus mit alten Fensterscheiben. Auf ihsi... laß die Waschmaschine laufen." Robert, der ewig lustige Robert, hat wieder einmal Land urlaub gehabt und seine 24 Stunden Freizeit restlos aus gekostet. Seine Augen glänzen in unbändiger Lebens- und Körperkraft. Breitbeinig steht er, mit einem Brustkasten wie ein Mühlstein vor Michael und lacht mit dem ganzen Gesicht. Ueberall ist Robert Hahn

im Korb, bei den Kameraden, bei den Mädchen. Ueberall, wo etwas los ist, ist er mittendrin. Alle sehen ihn so, wie er jetzt vor Michael steht, jeden Augen blick, ganz gleich, um was es sich handelt. Aber Michael kennt seinen Freund besser. In den langen Jahren, wo sie nun zusammenfahren, sieht man mancherlei, was den? anderen nicht auffällt. Michael kennt Roberts Schwä chen. Er weiß, daß sein Freund hemmungslos ist in allem, in der Arbeit sowie in seinem ... Leichtsinn. Er weiß, daß Robert schlecht

nein sagen kann und brutal über das hinweggeht, was Michael als ein gutes Gewissen bezeichnet. Michael reicht Robert die Hand hin und versucht dabei un auffällig festzustellen, ob er Alkohol getrunken. Doch Robert hat sogleich seine Absicht erkannt. „Ach du denkst, ich hätte einen vernascht. Ist nicht, mein Junge. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps", antwortet Robert, ohne im geringsten gekränkt zu sein. Er verschwindet für eine Weile und zieht sich zwischen Motorwagen und An hänger

eine andere Hose und die Lederjacke über. Den blauen Ausgehanzug, „erste Garnitur", legt er säuberlich zusammen und verstaut ihn in der Kabine hinter dem Führersitz des Mo torwagens. „Für alle Fälle", wie er sagt, denn Robert ist ein feiner Mann, der etwas auf sich hält und der gern einmal eine andere „Tapete" überklebt, wenn er unterwegs Gelegen heit hat, einen kleinen Bummel durch die Landschaft zu machen. Gerade als Michael und Robert in die Fahrerkabine klet tern wollen, kommt Grimberg, der Geschäftsführer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.03.1932
Physical description: 8
, aber diese Tatsache genügte im Zeitalter der Reklame. Robert Ball, nicht der berühmte Kammer sänger, sondern sein Namensvetter, ein unbeschäfttger Ir gendwer, mit Mutterwitz begabt, dachte über die eben er wähnte Tatsache vier Wochen lang nach, wie andere Leute darüber Nachdenken, ob sie nach Aegypten oder nach der Ri viera fahren. Der Effekt seines Nachdenkens war eine Idee, an deren Ausführung er sogleich ging. Wenn Robert Ball, der Irgendwer, seine Barschaft überrechnete, seinen Kleiderschrank öffnete

, die Schubladen seiner Kommode aufzog, mußte er seststellen, daß eine Reise leider nicht zu den Möglichkeiten rechnete, in deren Bereich er lebte. Da er aber jetzt unbedingt Erholung brauchte, traf auch Robert Ball seine Vorbereitungen zur Reise, die merk würdigerweise zunächst darin bestanden, daß er sich ein Dutzend Briefbogen kaufte, von den teuersten, die es im Laden, gab. Diese Briefbogen verschickte er an folgende Firmen: Kofferfabrik Morern! Da ich demnächst eme Reise antrete. Mächte

ich Ihnen Vorschlägen, mir einige Ihrer ausgeze'chneten Koffer zur Verfügung zu stellen. Ich habe n:chts dagegen wenn Sie in Ihren Inseraten erwähnen, daß ich Ihren Koffer allen anderen Fabrikanten den Vorzug gebe. Robert Ball. P. 8. Bitte im Büro der Gepäcksförderungs G. m. b. H., Backstraße, abzuliefern. und vermerkt mit Befriedigung, daß Mussolini in den letzten Tagen dm Direktor des Zentralamtes, Pros. G i n i, seines Amtes enthoben hat. 3« der Mnheit liegt die Macht. So bitter auch die von ihren Führern

an die Schuh fabrik Elegant, an die Hutfabrik Gerold u. Co. und an die Fabrik für Sportartikel, Marke Dauerhaft. Einige Tage später wurden im Büro der Gepäckbeför- derungs-G. m. b. H. für Herrn Kammersänger Robert Ball abgegeben: ein schweinslederner Coupßkoffer, ein großer Reisekoffer, ein heller Anzug mit Knickerbockers, ein Som mersmoking. zwei Gerold-Hüte, ein Paar Sportschuhe, ein Paar Smokingschuhe und ein Tennisschläger, Marke Dauerhaft, mit einer Widmung: „Dem großen Meister der Kehle

au« dem Salon für vornehme Herrenbeklei dung, für Mab siben immer sagt Robert Ball . . „Ich trage nur Gerold-Hüte! . . . . . Robert Ball, der Namensvetter, verlebte seinen „Urlaub" zwar nicht im Süden wie der göttliche Sänger Hitlers Mlavve in Batzern. In Bayern, in dessen Hauptstadt Hitler bekanntlich „residiert", hat dM Faschismus am 13. März die größte Schlappe erlitten. Wie dem „Vorwärts" aus München be richtet wird, ließen selbst die rein protestantischen Gegenden Nordbayerns und der Pfalz

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 16.05.1940
Physical description: 4
. 10. heute« LS Uhr, CEaudiasaal i Werde Mitglied der NSV.! Robert steckt die Hände in die Taschen und spuckt in hohem Bogen auf die Landstraße. „Nenn' es, wie du willst. Ich nehme an, daß du schon lange weißt, was mit mir los ist, alter Gauner." „Was ist los, Robert? Machst du mir einen großen Schrecken. Ich schwöre dir, daß ich nichts weiß, gar nichts weiß ich, auf Ehre und Gewissen." Robert sieht ihn ungläubig an. „Was ich dir sage, Robert. Den Michael habe ich getroffen. Vor einer Woche in Magdeburg

und Hab' ich ihn gefragt, wo du bist. Aber du weißt ja, wie Michael ist. Er schweigt. Nichts hat er gesagt, kein Wort hat er gesagt." Michaels Name ruft in Robert die Erinnerung an vergangene Zeiten wach. Langsam schiebt er sich eine Zigarette in den Mund, zündet sie an... „Ja, ja, der Michael, der kann schweigen..." Petereit geht ins Haus. In der Tür blickt er sich noch einmal um und ruft Robert zu: „Hundertfünfzig Liter, aber gut gemessen." Während Robert den Brennstoff pumpt, klettert aus der Schlafkabine

des Sattelschleppers Jolla Petereit heraus. Sie gähnt laut und reckt die Arme. „Hallo, Robert!" „Hallo, Jolla!" Jolla kramt aus der Hosentasche ihres Overalls Kamm und Spiegel heraus und macht Toilette. „Du entschuldigst doch?" Robert untersucht den Kühler auf seinen Wasserstand. „Von mir aus. Es ist nicht das erstemal, daß ich so etwas sehe." Jolla blickt ihn über den Spiegel hinweg an. Der Junge gefällt ihr. Wenn sie mit anderen Männern zusammen ist, fühlt sie sofort, welche Wirkung ihre Erscheinung ausübt

, man ist ihr gegenüber immer hilflos und verlegen. Mit Robert Kunkel, ist das eine andere Sache. Robert ist immer der gleiche, frech, etwas unverschämt. „Du hast dir ja eine schöne Suppe eingebrockt" sagt sie. Robert horcht auf und läßt den Wasserleitungsschlauch, den er gerade in den Kühler einführen will, sinken. „Mach' nicht so ein Gesicht wie ein Unschuldslamm. So etwas spricht sich schnell herum." — Jolla steckt die Hände in die Hosen taschen und bleibt einen Schritt vor ihm stehen. Auf ihrem Ge sicht liegt

ein seltsam undurchsichtiges Lächeln. „Und wer hat dir die Geschichte erzählt? Michael vielleicht?" Statt einer Antwort pfeift Jolla einen dummen Schlager vor sich hin. — Plötzlich fragt sie: „Was steckt denn hinter der ganzen Geschichte? Eine Frau?" Robert macht eine ablehnende Handbewegung. „Das ist doch alles ganz egal." Jolla sieht ihn plötzlich durchdringend an. „Vielleicht... viel leicht aber auch nicht." „Was willst du damit sagen?" Jolla setzt sich auf die Stoßstange des Schleppers und schlägt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 08.05.1940
Physical description: 4
und der Ungewißheit weggewischt. Der Heimweg mit ihr hat ihn glücklich gemacht. Mit einem wohligen Gefühl streckt er sich in die Kiffen aus und atmet tief den Blütenduft der Frühlingsnacht ein, der durch das offene Fenster strömt. Aber nach einer Weile blickt er auf die Uhr und wird unruhig. Robert ist immer noch nicht nach Hause gekommen. Gleich ist es drei Uhr. Draußen vor dem Hause, in den hohen Kastanienbäumen, versucht ein Vogel sein Morgenlied. Michael lauscht. Bei jedem Geräusch, das er vor dem Fenster

hört, denkt er, daß es Robert fein könnte, der nach Hause kommt. Immer wieder wird die glückliche Erinnerung an Käthe durch die alte Sorge um den Kameraden verdrängt... Der Morgen graut schon, als er endlich in einen unruhigen Schlaf versinkt. Vor dem Hotel heult ein schwerer Lastzug vorüber. Michael schreckt aus seinem Schlaf auf und weiß im ersten Augenblick nicht, wo er überhaupt ist. Langsam erinnert er sich. Ein Blick auf Roberts unbenutztes Bett macht ihn mit einem Schlage wach. Er springt

. Die Wählscheibe surrt sechsmal zurück. Michael kommen die wenigen Sekunden, bis sich die Zentrale meldet, wie eine Ewigkeit vor. Er läßt sich mit der Lagerverwaltung verbinden... Aengstlich lauscht er in die Hörmuschel hinein. Ja, der Last zug sei ausgeladen. Robert Kunkel? Nein, den habe noch keiner gesehen. Michael fühlt mit plötzlichem Erschrecken, daß es aus, ist mit Robert. Wie, wenn er irgendwo mit diesem Frauenzimmer säße und seinen Dienst versäumte? Mit einem Male kommt ihm ein Gedanke: Käthe

! Vielleicht weiß sie etwas von Robert. Vielleicht war er zu der alten Priembude vom alten Magolei gegangen, sich bei ihr zu entschuldigen. Ohne lange zu überlegen ruft er die kleine Autoreparatur werkstatt an. „Hier Auto — Magolei", meldet sich eine frische Mädchen stimme. Es ist Käthe, die da spricht. Michael öffnet den Mund. Gerade will er seinen Namen sagen und Käthe fragen, da kommt ihm ein Gedanke: Wenn Robert sich überhaupt nicht bei Käthe hat sehen lassen? Welche Sorgen müßte sich Käthe

machen, wenn sie plötzlich erführe, daß Robert in der vergangenen Nacht nicht nach Hause ge kommen ist? Zumal sie doch wußte, daß er sich noch mit diesem Mädel Lissy an der Bar herumgetrieben hatte, nachdem sie selbst mit Michael die „Kaskade" verlassen hatte?" „Hallo, melden Sie sich doch — wer ist denn da?" Käthes Stimme in der Telephonleitung wird ungeduldig. Michael preßt die Lippen aufeinander. Es erfordert viel Selbstbeherrschung, jetzt nicht zärtlich ihren Namen, irgend ein liebes Wort sagen zu dürfen. Knack

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 23.05.1940
Physical description: 4
, daß ich mich freue, mir dir zusammen zu sein", fragt Käthe, nachdem sie eine ganze Weile stumm nebeneinander hergewandert sind. Ganz besonders freue ich mich darüber, weil ich heute morgen mit Robert gesprochen habe." Michael bleibt stehen. „Ich habe es mir gedacht, daß du bei ihm warst." „Und du fragst nicht, was wir miteinander besprochen haben?" „Ich kann es mir denken, daß du ihm deine Meinung gesagt hast und daß er dir versprochen hat, wieder ein anständiger Kerl zu werden. Sicher hat er das versprochen

, sonst könntest du ja nicht so glücklich sein." Käthe muß lächeln: „Du hast recht, glücklich bin ich, aber nicht, weil mir Robert versprochen hat, ein anständiger Kerl zu wer den, sondern weil ich nun endlich über diesen Wahnsinn hinweg bin. weil ich mit Robert endgültig gebrochen habe... weil ich weiß, daß du mich liebst." „Käthe!" „Sei still, ich weiß es! Was ich heute morgen noch nicht ganz klar sah, ist jetzt nach der Aussprache mit Robert gewiß. Du hast dich selbst verraten, und darüber, Michael

, bin ich glücklich. Das alles kommt für dich sicher jetzt sehr plötzlich, und vielleicht denkst du, wie kann eine Frau so schnell ihre Gefühle wechseln. Aber darauf, Michael, kann ich dir nur sagen, daß ich Robert schon lange nicht mehr liebe. Ich quälte mich seit Monaten mit Gedanken um Robert, um seine ganze Art — und ich weiß jetzt, daß mein Gefühl für ihn nicht Liebe war. Ich habe immer im stillen gedacht, ihm weiter helfen zu können, trotzdem es gar nichts mehr zu helfen gab; aber Frauen reden sich das gern

einmal ein." „Käthe, du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich du mich mit deinen Worten machst", unterbricht Michael sie und schließt sie fest in seine Arme. „Aber unsere Liebe kann nichts an mei ner Treue zu Robert ändern. Ich will dir aus meinem Leben erzählen und von Roberts Hilfe, und ich bin gewiß, daß du mich verstehst. Du sollst mir selbst sagen, ob ich anders handeln könnte, als immer zu ihm zu stehen. Wir waren damals — lange Zeit ist das nun schon her — in Berlin, Robert

und ich. Wir waren arbeitslos wie Millionen andere, wir hatten Hunger und wußten nicht, wovon wir leben sollten, wie Millionen andere. Kennengelernt haben wir uns eines Nachts auf einer Bank im Tiergarten, als es so kalt war, daß wir uns gcgeneinanderdrücken mußten, um nicht zu erfrie ren. Wir blieben zusammen, und Robert war stets derjenige, der mir immer wieder neuen Mut einflößte, wenn ich glaubte, nicht mehr weiter zu können. Robert wußte immer einen Rat, wenn wir nichts zu essen hatten; Robert brachte immer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 01.07.1933
Physical description: 16
Bolkß-Zeltu NZ Bonzen des Dritten Reiches Der Säufer und Geschäftemacher Ley — der Führer der nationalsozialistischen Arbeitsfront Genf, Ende Juni. (-) Präsident der deutschen Arbeits front ist Dr. Robert Ley. Die internationale Oeffentlichkeit lernte ihn jüngst auf der Arbeitskonserenz in Genf kennen. Er beschimpfte die südamerikanischen Völkerbundsstaaten als Idioten und mußte fluchtartig die Stadt des Völker bundes verlasien. Die Delegierten der Weltkonferenz staun ten

: Einen solchen Menschen entsendet der deutsche Reichs kanzler nach Genf! Gold-Mark von ZG.-Farben Wer ist der Mann, den der Reichskanzler Adolf Hitler neben dem homosexuellen Pornographen Hauptmann Röhm in feine unmittelbare Nähe gerufen hat? Robert Ley stammt aus einem Dorfe nicht weit von Köln im Bergifchen Lande. Ost ist behauptet worden, seine Vorfahren hätten ursprüng lich Levy geheißen und hätten später auf das kleine „v" ver zichtet. Nachzuweisen ist das nicht. Sicher ist nur. daß Ley bei jedem Rassenforscher

wurde, ein neuer Adel geschaffen werden sollte, wird man dem Ritter Robert von Ley ein Mäuslein ins Wappen setzen müssen. Denn die Maus in der Wurst verschuldet sein Führer tum. Gründungen und Schiebungen Alles was recht ist: Robert Ley verstand sein Geschäft. Er war für keine Gläubiger zu fasten. Alles gehörte seiner Frau. Aber auch diese Dame erwies sich als hochbegabt in Gründungen und Schiebungen. Es gehörte die Findigkeit von zehn Juristen und die Gerissenheit von zwanzig Börsen jobbern

sich mit diesen Gründungsgeschäften von Herrn und Frau Ley füllen. Er dachte wohl an sich, wenn er so gern sprach von „jüdischem Dreh". Nicht nur kleine Leute wurden hereingelegt, sondern ein wirklich blau- blütiger Prinz Christian Friedrich von Schaumburg-Lippe gehörte zu den Geneppten. Süufer im ReichrtAgsreftaurant Tie ersten Krisenwahlen des Jahres 1930 entsandten Robert Ley in den Deutschen Reichstag. Dort fiel er im Sitzungssaale durch zahllose Ordnungsrufe und mehrere Hinauswürfe auf, die er sich durch flegelhaftes

Benehmen zuzog. An das Hinausgeworfenwerden, wie es ihm jetzt in Genf zustieß, ist Ley also aus mehrjähriger Praxis gewöhnt. Dauerhafter und leistungsfähiger als im Sihungssaale war Ley im Reichstagsrestaurant. Da hielt er jeden Rekord. Sein Element ist „Kirsch". Seine intimen Freunde wissen zu erzählen, wieviel Gläser Kirsch Robert Ley zu sich nehmen muß. ehe er aktionsfähig ist. Die Delegierten auf der Ar- beitskonferenz wußten es vermutlich nicht. Sonst hätten sie nch nicht so über Ley gewundert

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 25.08.1922
Physical description: 4
seiner Mutter geworden. Keine Sorge trübt sein heiteres Gemüt, mit einer ichwärwerischerr .Liebe hängt er an der Mutter, die das Glück wohl zu schätzen weiß, einen solchen Sohn zn be sitzen. Robert ist Referendar und hat die schönsten Aussichten, eine glänzende Karriere ztr machen, etwa wie Schwager Hans, der Negierungs-Astestor ist und in allernächster Zeit einen angesehenen Gesanötschaftsposten bekleiden soll. Soeben kam Robert vom Amt nach Hause und die Mutter erwartete ihn bereits, an dem blütenweitz

gedeckten Tische sitzend, ohne indessen auch nur einen Bisten vor seinem Eintreffen anzurühren. Mit dem gewohnten übermütigen Lächeln betritt er das Zimmer, die Mutier begrüßend. „Halt, Mama! Noch bevor du einen Bissen zum Munde führst, vernimm eine große Neuigkeit." Erstaunt blickt ihn Frau Anna an. „Eine Neuigkeit?" sagte sie. „Da bin ich wirklich ge spannt!" „Das konnte ich mir denken," lacht Robert. „Aber rate einmal, was es ist." „Im Erraten war ich niemals groß, Robert." „Ein Brief?" ruft

der junge Mann und zieht aus der Tasche das mäßig große, glänzend weiße Kuvert. „Ein Brief?" macht Frau Anna verwundert. „Bon wem denn nur?" ; „Das eben wird vorläufig zum Geheimnis. Vielleicht ein Liebesbrief an Mama!" „Laß doch die Scherze, Robert," verweist die Mutter, „eine alte Frau —" „Nun Höre einmal, Mama," entgegnet Robert allen Ernstes. „Du führst mit Vorliebe immer das Wort alte Frau im Munde." Da könnte sich mancher gratulieren, solch eine Frau zu bekommen" „Nun gib den Brief, Robert

waren auch Ludwig H a g e n a u e r. der wieder emmal zeigte, daß er wirklich singen kann und Robert F a l t i n. B«i!den Herren merkte man es an, daß ihnen klastische Opern liegen und daß sie in einer guten Mozart- schule ihre Llusbildmrg erhalten haben. Auch Fredy T sch o fen war seiner grotesk-komischen Rolle stimmlich und darstellerisch ge- wachsen. In den richtigen Fächern verwendet, löst Herr Tschäßm seine Aufgabe meistens sehr gut. Die Inszenierung der einzelne« Bilder wurde von Herrn Hagenarler

- lich kämpfen zu müssen, gewonnen. Froitzheim-Kreutzer sind zum erstenmale Doppelspiel-Meister. Im Dameneinzelspiel ist Frau Dri Friedleben zum dritten Male deutsche Meisterin geworden. Sie traf, nachdem sie die Spa nierin Frl. de Olvarez überlegen 6:4, 6:1 geschlagen hatte, in der Schlußrunde mit Frau Nevvach-Berlin zusammen. Frau Dr. Fried leben gewann 6:2, 6:1, mrd doch mußte sie um jeden Ball, um jeden Satz hartnäckig kämpfen. Dennoch evhebt sie sich in starker Erregung. „Erlaube mir Robert

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 20
Date: 22.12.1929
Physical description: 20
die Wagentür, und das Mädchen sprang auf die Stratze. Der Kutscher wurde entlassen. Valerie zog ihren Schleier dichter über das Gesicht und nahm vertrauensvoll den Arm ihres Verwandten. „O, Sir", sagte sie freundlich, „so lange ich denken kann, habe ich nie einen meiner Verwandten gesehen. Wie bin ich mit Ihnen eigentlich verwandt, Mr. Rey nold?" „Das kann ich Ihnen jetzt nicht erklären", erwiderte dieser verlegen. „Sie können mich Onkel Robert nen- nen." Im nächsten Augenblicke bereute er dieses Zuge

herannaht." 7. Kapitel. Valerie. Robert Reynold lenkte seinen Wagen langsam auf den Hof, überzeugt, datz seine Mutter und seine Frau ihn zurückkommen und seine Begleitung sehen wür den. Wie er beiden entgegentreten und Valerie ihnen vorstellen sollte, darüber war er mit sich nicht einig geworden, obwohl er während der ganzen Fahrt dar über nachgedacht hatte. Er half dem Mädchen vom Wagen und sprach einige Worte mit seinem Sohne. Dann führte er Valerie, der es nicht entging, datz feine Stimmung gedrückt

war, in das Haus. „Warten Sie hier einen Augenblick", sagte der Far mer rasch, als sie in die große Küche traten. .Hch mutz zuvor mit meiner Mutter sprechen." Er ging in die anstoßende Wohnstube, in der sich seine Mutter und seine Frau befanden. „Wer ist das Mädchen, Robert?" fragte Anna. Der Farmer beachtete ihre Worte nicht. Er ging an ihr vorüber und näherte sich seiner Mutter. „Ich habe mit der Absendung des Briefes an Mrs. Peason zu lange gezögert, Mutter", sagte er mit z:t- ternder Stimme. Mrs. Reynold

sah jetzt zu ihm aus. „Nun?" fragte sie, als ihr Sohn schwieg. „Mrs. Peason ist abgereist", entgegnete Robert, „und hat das Mädchen veranlaßt, zu uns zu reisen." „Zu uns?" fragte Anna bestürzt. „Großer Gott. Robert, du willst doch nicht sagen, daß das Mädchen, welches mit euch kam, Emmys Kind — datz es Valerie ist?" ! seiner Frau und einem in der Verbannung geborenen ! Kind auf seinen Besitz nach Salurn zurückkehren konnte, wo ihn eine greise Mutter und drei Kinder er warteten. Seelisch

bei der Augartenbrücke von einem Windstoß erfaßt und in den Donaukanal geschleudert. Die Fluten tru gen sie bis zur Aspernbrücke. Dort gelang es dein Wachebeamten Johann Straka, der ihr mit einer Zille nachgefahren war. sie zu bergen. Auch sonst kamen Passanten vielfach zu Falle, da sie der Sturm zu Boden warf. Enormen Schaden rich tete der Sturm auf dem sogenannten Christkindlmarkt auf dem Neubaugürtel an, wo bis auf wenige feste Robert nickte bejahend. Die alte Dame schien teilnahmslos. „Wie konntest du sie hierhr

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 06.12.1944
Physical description: 4
drauf wartet, bis die Frau ge ritten kommt, net wahr. Hölzl?" „Wie meinst denn dös?" „So wie ich es sag." In zitternder Erregung stieß der Schmied hervor: „Red dich net gar so leicht, du." Es wurde still in der Gaststube. Alles horchte an den Tisch her. Das hatte Robert erreichen wollen. Run hatte er den Hölzl so weit, wie er ihn haben wollte. „Mit dir red ich noch ganz anders, wenn du's haben willst." „Ja. Herrgottsakrament! Wie redst denn du mit mir?" Langsam nahm Robert einen Hufnagel

aus der Hosentasche, drückte mit dem Kopf desselben die Glut in seiner Pfeife nieder und behielt ihn dann spielend zwischen den Fingern. „Ich weiß gar net. warum du so schreist", lächelte Robert, holte noch weitere sieben Hufnägel aus der Hosentasche und schob sie über den Tisch. ..Da. hast deine Hufnägel wieder. Wir haben nämlich keine solchen." Run verlor Knspar Hölzl die Nerven. Mit verzerrtem Gesicht holte er zum Schlag aus über den Tisch, aber Robert fing die schlagende Faust ein und behielt

sie im Schraubstock seiner Finger. »Laß die Dummheiten, Schmied." »Laß aus. sag ich dir." „GleichI Zuerst mußt aber schön brav sagen, wie du dös g macht hast mit dem Schimmel." Da stand am Nebentisch der Bachschmied auf. „Jetzt dös interessiert mich schon auch." Kaspar Hölzl stöhnte unter dem Eisengriff des Robert. „^>o laß doch aus. du bist ja narrisch." „Brauchst bloß reden. Und daß du dich leichter tust, sag ich's dir der Reih nach vor. Brauchst bloß ja sagen dann. Du hast dich nachts m den Roßstall vom Gut

Hab. Ihr habt es alle gehört, daß er mich anzeigt?" fragte Robert und schaute sich in der Stube um. „Dann sag ich auch jetzt net mehr, weil d' mich derbarmst." Robert ließ ihn los und hob lächelnd, als sei nick^ ^ ,en, den Deckel seines Krügels hoch und trank. Als et ver, Z)crug wieder absetzte, hatte Kaspar Hölzl die Gaststube verlassen. Nun zahlte auch er und ging, obwohl man thn von allen Seiten drängte, doch die Geschichte genau zu erzählen. So war er nun, dieser Robert. Kein Stäubchen ließ

er auf seiner Ehre und der seines Meisters sitzen. Ein Kerl voll Mut und Entschlossenheit, ein Draufgänger voll ruhiger Kraft — ein hilfloser Knabe aber, was die Liebe betraf, denn die Bärbel war nun wahrhaftig kein Kind mehr. Das wußte er wohl, und seine Augen gingen zuweilen sehnend hinter ihr her. aber er fand nie den Mut zu befreiender Tat. Der Schmied vom Oberdorf hatte wirklich die Frechheit und ging zum Gendarmen, um den Robert Blank wegen Beleidigung anzuzeigen, denn er war so hirnverblendet, zu glauben

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.06.1940
Physical description: 4
, die sich von der Nasenwurzel zu den beiden Mund winkeln hinzogen. Das Gesicht war das schlimmste, alles andere ließ sich ja verdecken und mit ein wenig Nachhilfe ausgleichen. Rosa Schubalke befindet sich in einem unglücklichen Zustand. Sie steht gewissermaßen an der Grenze zweier Zeitabschnitte. Aber sie ist immer noch nicht alt genug, um sich in ihr Schicksal zu ergeben. Ganz allein die Einsamkeit ist es, die sie nervös und unruhig macht. Wenn Robert Kunkel Wort gehalten hätte, wäre es vielleicht

anders gewesen. Vielleicht hätte sie von seiner Jugend profitiert, und wäre selbst jung geblieben. Robert — ihm galten Rosas Gedanken morgens, mittags und abends. Wenn er jetzt zurückkäme, könnte sie alles für ihn tun. Sie könnte ihm das Geschäft übertragen, das Haus mit dem Garten dahinter und alles andere auch. Aber Robert ließ sich nicht mehr sehen. Seit jenem Tage, wo die Pctereits ihn aus ihrem Hause weggeholt hatten, war er für sic verschwunden. Gewiß gab cs Stunden, wo sie ihn hätte erschießen

können, wenn sie zum Beispiel daran dachte, wie Iolla Petereit ihn weggeangelt hatte. Aber dann wurde ihr plötzlich klar, daß Iolla Petereit sich für Robert nur geschäftlich interessierte. Was war denn Robert gegen die feine und gebildete Iolla Petereit? Ein guter Ferntransporter, der dumm und leichtsinnig genug war, ihr ins Netz zu gehen. Hätte sie ihn nur damals zurück- gehalten, sie hätte ihm ja einen eigenen Ferntransport kaufen können. Das Geld dazu hatte sie. Damals war sie noch zu geizig gewesen. In den letzten

Wochen hatte sie an Robert zahlreiche Briefe geschrieben, fast jeden Tag einen, nach seiner Wohnung in Viersen und per Adresse Spedition Petereit, Heinsberg. Alle Briefe waren zurückgekommen mit dem Postvermerk: „Emp fänger auf Reisen." Wenn da nur nicht Iolla Petereit ihre Hand mit im Spiele hat, geht es Rosa durch den Kopf. Sicherlich war es so, denn als sie Iolla das letztemal nach Robert fragte, wich Iolla ihr aus und gab ihr keine Antwort. — Trotzdem Rosa noch immer auf Robert hofft

dem kleinen älteren Mann mit dem ledernen Gnomengesicht gar nicht zugetraut. Aber trotz aller Geschenke und trotz aller Anhänglichkeit war Albert Becher nicht mit Robert zu vergleichen. Das einzige, was Rosa tun konnte, war, ihn sich für alle Fälle warm 3U halten, damit, wenn alle Stricke reißen sollten, sie nicht ganz allein stand. Allerdings war eins an Albert Becher, worüber sich Rosa Schubalke noch nicht klar werden konnte. In geschäft licher Beziehung mißtraute sie ihm. Kam Albert Becher

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 26.04.1936
Physical description: 10
, daß er noch im Vollbesitz seiner Kräfte ist, durch kolossale Schnellig keit der Beinarbeit. Wenn er wie ein Besessener im Ring herumflitzt und dadurch den Gegner auspumpt, ohne selbst kaum zu schlagen." „Das gibt es tatsächlich?" Ilse sah den Trainer ungläubig an. „Aber wenn der Gegner ernst macht, kann sich der Verletzte doch nicht wehren." „Warum nicht?" grinste Berkendt pfiffig. „In der Not frißt der Teufel Fliegen, und der Boxer stößt mit dem harten Schädel." „Ach so!" Kleine Pause. „Aber Robert wird das nie lernen

." „Warum denn nicht?" „Ich glaube, dazu ist er zu fein und zu ehrlich." 12 . Robby gewann in München in der ersten Runde. Das Publi kum war enttäuscht über den schnellen Ausgang. Der Gegner war nicht ebenbürtig. Berkendt sagte nach dem Kampf: „Nicht immer so stürmisch. Prell. Die erste Runde wartet man ab und siegt erst in der zweiten oder dritten. Das Publikum muß schließ lich für fein Geld was sehen." Robert blickte erstaunt. Diese Auffassung war ihm neu. Von München fuhren sie nach Wien. Dort traf

Hotels ab, eine Tatsache, die die Sportzeitungen interessiert berichteten, und sie lebten in einer Weise, die in keinem Verhältnis zu den Kampfbörsen stand> die Robby vorläufig erhielt. Ev besuchte mit seinem Manager die Sportredaktionen der verschiedenen Blätter. Sie stellten sich vor, gaben kleine Auskünfte und ließen ihre Photos zurück. Nach dem großen Sieg gab Berkendt ein Abendessen für die führenden Leute in Sport und Presse. Selbstverständlich war auch der besiegte Gegner eingeladen. Robert

saß neben der schönen Frau eines bekannten Journalisten, die kein Hehl dar aus machte, daß sie den jungen Boxer einfach entzückend fand. Robert machte ihre natürliche Freundlichkeit glücklich. Im Laufe der Unterhaltung fragte sie nach seinem früheren Beruf. Er erzählte ihr gerne von sich. „Ich war Seemann", sagte er bewußt. „Ach, interessant. Da sind Sie wohl schon weit herum gekommen?" „Ich war in Nordamerika und kenne außerdem den größten Teil von Europa." „Großartig. Und nun reisen

Sie als künftiger Champion durch die Welt. Ich beneide Sie. Boxen ist ein fabelhafter Beruf. Ich laste keinen Kampftag aus." Sie neigte sich leicht zu Robert hinüber und ihre leise Stimme vibrierte, als sie sagte: „Ich bin wie verrückt bei diesen Kämpfen. Auch Sie haben mir ganz großartig gefallen." Robby sah sie erstaunt an. Er wußte nicht, was er antworten sollte. Die elegante Frau sprach von etwas anderem. Aber wenn sie Robert ansah, lag stets der Schein eines Lächelns auf ihrem Gesicht. Als sie sich nachts

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.08.1922
Physical description: 4
Dieselmotoren von je 450 Pferdekräften ausgerüstet sind. Diese haben sich seit über Jahresfrist als vollkommen dicht erwiesen. Im übrigen ist die Mehrzahl der Betonschiffe wieder außer Dienst gestellt worden. Keiner spricht ein Wort, langsam schwindet die mo mentane Starrheit, welche vermutlich der Blick beider Hervorbrachte. Robert macht dem noch immer bewegungslos dastehen- den alten Herrn Raum, indem er zur Seite tritt und die üdrigen Stufen hinausschreitet. Wie eine Türe ausgeht, kommt wieder Leben

vergessen. „Er geht mir in die Falle!" murmelt frohlockend Franz Klapp, sich gut deckend, falls es Weihold etnfallen sollte, plötzlich eine Wendung des Kopfes zu machen. Doch dies geschieht nicht. ; „Nun heißt es manövrieren!" sagt sich der Strolch. Es hält wirklich nicht schwer, in dem Hause, welches Weihold betrat, die richtige Person zu erfragen. Eine Frau, welche aus der Rheingegend kam — ohne Gatten — zwei Kinder — Renate, vermäHlt mit einem Regierungs-Assessor von Heimen, Robert ein Referen dar

— sie sind es: jetzt herrscht kein Zweifel mehr darüber. Klappen-Franz war versucht, auf offener Straße einen yreudensprung zu tun. , ^ .. _ Getn Erfolg steht nicht mehr in Frage. An diesen -errn von Heimen wird er sich wenden und ihm Schröpf, öpfe einsetzen, aber langsam, immer mehr und mehr. Robert findet seine Mutter am Fenster stehend und in üe Luft hinausschauend. Bei seinem raschen Eintritt bückt sich Frau Anna hastig vach dem zerschellten Blumentopf und richtet .Me lädierten WttM wieder empor. " " „Guten Abend, Mama

!" Sie antwortete ihm kurz, einsilbig, was er sogleich mit dem Besuch in Verbindung bringt. „Soll ich dir helfen?" „Rein, nein, laß nur. Was ich sagen wollte, Robert — Du hast doch nichts dagegen, wenn uns der angekommene Onkel am Sonntag besucht?" „Ich? Nein! Aber ich denke, er kommt tn keiner freund lichen Absicht und in diesem Fall —" „Du hast mich eben mißverstanden. Mr. Douglas hat Hie besten Absichten. Er erneuert eine, allerdings durch lange Jahre unter brochene Freundschaft. Du erinnerst dich wohl

des amerikanischen reichen Onkels zu verbringen. Auch Renate stimmt lachend mit ein. Robert wirft hin uild wieder einen forschenden Blick auf das Gesicht seiner Mutter. Ihm ist es, als lese er darin etwas ungewöhnliches, nicht nur die bloße Erre gung dieses fremden Besuches wegen. Doch niemand betnevkt feinen grübelnden Blick. 21 . Der folgende Tag bringt ein prächtiges Wetter. Pünktlich zur festgesetzten Stunde findet sich Weihold in der ihm bekannten Wohnung ein. Mit sich bringt er einen ganzen Berg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 12
Date: 20.04.1933
Physical description: 12
gewährt. Das Urteil über die acht anderen Neger ist auf unbestimmte Zeit ver schoben worden. Der Schriftsteller Robert Ascher gestorben Wien, 19. April. (-) Vergangene Woche starb der be kannte Wiener Schriftsteller, Bezirksrat Robert Ascher eines plötzlichen und unerwarteten Todes. Robert Ascher war ein unübertrefflicher Schilderer des Wiens der vergangenen De zennien. Er verband wienerischen Frohsinn und Humor mit einer fortschrittlichen sozialistischen Weltanschauung. Am deutlichsten zeigt

sich seine Begabung in seinem erst jüngst im Freiheit-Verlag in Buchform erschienenen Lebens roman Franz Schuhmeiers, der zuerst im „Zehn-Groschen- Blatt" veröffentlicht worden war. Auch im Privatleben erfreute sich Robert Ascher allgemeiner Beliebtheit. In der sozialdemokratischen Partei, für die er seit seiner frühesten Jugend mit glühendem Idealismus tätig war, bekleidete er das Mandat eines Bezirksrates. Ma und ihre Schwester P Roman von Fr. W. van Oe stören. Copyright by Romandienst D:go, Berlin

ge blieben. Sogar dem Mann, der ihre Schwester liebte und von dieser wohl auch geliebt wurde. Seltsam, daß Mia, ganz im Gegensatz zu ihrem früheren Wesen, so verschlossen ge worden war und es mied, über ihre Gefühle für Robert Jorin zu sprechen oder zu erklären, warum ihr das von dem Mann sehnsuchtsvoll erwartete Jawort so schwer siel! Warum zögerte sie es immer wieder hinaus? Seufzend ließ sie sich vor der Schreibmaschine nieder. Die Hände hoben sich in Schreibbereitschaft, die Augen prüf ten

, in den etwas eigenwilligen Zügen und im Schnitt der Augen eine unverkennbare Aehnlichkeit. Nur war der Blick Ediths tiefer, ihre Mie nen waren ruhiger, vielleicht etwas trauriger und wie er starrt. Mia brach ein kurzes Schweigen. „Robert Jorin hat eben telephoniert", erzählte sie. „Und? Ist es zum Abschluß gekommen?" „Ja." Das klang gewürgt und beklommen. Die Jüngere schüttelte den Kopf. „Und da freust du dich nicht? Statt daß deine Augen leuchten, siehst du ge radezu angstvoll drein. Ich habe es längst aufgegeben

hinter sich hat. Wovor hast du Angst? Hältst du Jorin für nicht bester als Herrn Guido Harp? Dann allerdings —" „Um Gottes willen, sprich so etwas nicht aus", fiel die Schwester ihr ins Wort, „dtenne nicht in einem Atemzug Robert und — und den — den Schuft!" Die Jüngere schwieg. Eine Weile war es still im Raume. Dann begann Mia mit leiser, zitternder Stimme zu sprechen. „Ich weiß, ich bin wahnsinnig, mich vor einein Schatten zu fürchten, der nicht mehr existiert. Ich weiß, ich —" Sie brach ab und sah die Schwester

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 03.05.1940
Physical description: 4
er einen Augenblick versunken hinter dem Steuer sitzen. Es ist plötzlich ganz still um ihn. Die Nacht breitet ihre dunklen Schwingen über Täler und Höhen; das silberne Licht des Mondes rieselt über die Spitzen der schwarzen Tannenwälder. Aus der „Jungen Liebe" kommt ein Lachen zu ihm her über, ein unbekümmertes Lachen aus rauben Männerkehlen. Michael zieht die Schiebetür der Schlafkabine zurück, in der Robert noch immer wie ein Murmeltier schläft. „Robert, die erfrischende Pause Coca-Cola". Ein verschlafenes

Knurren kommt aus der Kabine zurück. „Steh' auf, wir find bei Mutter Herwegh." Robert, richtet sich auf — soweit es die schmale niedrige Koje zuläßt — und reibt sich die Augen. „Geh' nur schon rein, ich komme nach", gähnt er und legt sich wieder auf die andere Seite. Michael klettert vom Wagen herunter und geht hinüber zur Schenke. Während Michael noch überlegt, ob er ein Schinkenbrot oder etwas Warmes essen soll, taucht hinter der Theke der weiße von Mutter Herwegh auf. utter Herwegh

den belebenden Trunk einqießt. Michael trinkt mit Behagen den Kaffee. „Ich habe in der vorigen Woche nach Breslau runtergemacht, und das hält immer etwas länger auf." „Und Robert" „Der schläft noch in der Kabine." Mutter Herwegh verzieht ihren Mund etwas. Das tut sie immer, wenn ihr etwas nicht paßt und Michael weiß dann, daß sie sich nicht mehr über das Thema aussprechen möchte. Trotzdem will er den Versuch machen, Robert zu entschuldigen. Aber er kommt nicht dazu, denn Mutter Herwegh zieht plötz lich

, daß es hier um ein Geheimnis geht. Trotzdem wäre es ihm lieber, wenn sie davon wüßte. Denn daß es sich um etwas Unangenehmes für Michael handeln mußte, lag klar auf der Hand. Gerade will sie mit vorsichtigen Worten das Gespräch auf diese Briefe lenken, als Robert in die Gaststube tritt und sich verschlafen und gähnend an den Tisch setzt. Kellner Otto bringt ihm seine Flasche Coca, Kellner Otto, das Faktotum der Mutter Herwegh, der die seltsame Leiden schaft hat, Füllfederhalter zu sammeln ... Von Mutter Herweghs Schenke

an fährt Robert den Last zug. Michael liegt hinter ihn in der Koje und schläft. Robert bereitet die Arbeit heute keine Freude. Er hat einen etwas bitteren Geschmack auf der Zunge. Zunächst der kleine Zwischenfall in Viersen, als der Geschäftsführer den Neuen vorstellte, dann das nicht zu Ende gekommene Gespräch mit dem sturen Michael. Das alles zusammen hat ihm einen Teil seiner guten Laune genommen. Er versucht es einmal mit einem Lied, einem von jenen ein fachen, etwas sentimentalen Fernfahrerliedern

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 28.04.1938
Physical description: 8
. 14. Alfreds des Angele Migltoranzi, Obstverkäufer, u. d. Karolina Partick. 14. Robert dcS Christian Solderey. Arbeiter, u. d. Anna Lardfchneider. 15. Livio des Carlo Fcrreni, Maurer, u. b. Almira Rizzoli. IS. Oswald des Adolf Parik, Tischler, u. d. Rosa Pircher. 15. Carlo des Pietro Boffi, Beamter, u. d. Fulvla Delucca. 15. Aldo des Ermano Diblasi, Kaufmann, und der Maria Floriani. 15. Madlene des Karl Lutz, Mechaniker, u. d. Marie Patsch, 15. »Loren» des Josef Unterkofler, Tischler, u. d. Kiemen tina

, Beamter, und der Savina Bolongaro. 28. Robert des Robert Gratz, Kaufmann, u. d. Anna Leitner. 28. Sergio dcS Ferdinands Rosst, Zimmermann, und der Amalia Zauotellt. 28. Gigllana des Ferruccio Buerich. Angehöriger der ForstmUiz, u. d. Emma Rigonl. 29. Marie des Josef Bradlwarter, Besitzer, und der Marie Clementi. 39. Mario des Giacomo Biest, Bauafststent, und der Lucia Simonetti. 31 Umberto des Ottone Bolcan, Bahnangestellter, u. d. Josefa Bencdetti. Obstbau im rauhen Klima. Ein neues Obst- baubiichl

gemeldet tvirö, sind auch dort verschiedene Neubauten im Werden. - SerraVcalloY China-Wein mi'F Eisen APPETITANREGENDES, NERVENSTÄRKENDES, BLUTVERBESSERNDES MITTEL ÜBER 10.000 ÄRZTLICHE GUTACHTEN J.SERßAVALLO-TRIESTE sich zusammen. „Du willst mir nur meine Schuld leicht machen. Aber ich weiß es ja. Linde — ich habe dir das Herz gebrochen.' „Nein. Robert, das ist nicht wahr. Mein krankes Herz hatte ich immer schon. Es war vielleicht ganz recht so. daß uns das Schicksal nicht zusammenließ. In oen vielen

Tagen und Nächten, die ich hier gelegen bin, ist mir das vollständig klar geworden. Ich hätte doch niemals Schritt halten können mit dir, denn du bist so weit über mich hinaus gewachsen, als Künstler und als Mensch. Und jetzt, wo du in der Vollkraft deines Schaffens stehst, jetzt müßte ich dich Mein lassen. Siehst du, als ich dich verlor, da tat das wohl sehr weh, ich erkannte aber zugleich auch, daß es eine Fügung des Himmels gewesen ist. Und nun. lieber Robert, erzähle mir von dir. Ich sehe

es ja ganz genau, daß du auch ein Leid trägst. Du darfst es mir ruhig sagen. Hängt es mit der Frau zusammen, der du folgtest?' „Ja, Linde. Sie hat einen anderen ge- uominen.' „Armer Robert', flüstert sie leise.. „Ich Wie dich so gerne glücklich gewußt.' „Das sagst ou. Linde? Gerade du, die doch wirklich den wenigsten Grund dazu gehabt hättet fragt er erschüttert. Da sagt Linde: „Ach laß das! Wenn ich gesund wäre, Robert, ich hätte dich gerne wieder ausgenommen, denn du bist mein lieber Bub geblieben

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 23.12.1937
Physical description: 8
oder Fässer. NaflO MtflCI 1 . BOlZÄtiO Wo nicht erhältlich, wende r man sich an das;Hauptlager: Vla dcilli Ardenltcrl ür.ätz. E Me Lannhoferbube« ' Ein Waldroman von Hans Ernst. Urheberrechts schutzduv^Berl.-Anst. Manz, München. - - (U Fortsetzung» Aber Robert, der. älteste Sohn des Hofes, wollte, von jeher oben hinaus! Bauer war ihm zu.wenig. Sein Herz hing an seiner ' sein Kopf war voll dummer Schnitzarbeit und .....— r , Träume. Und: die Linde bestärkte ihn. gab ihm Bücher, erzählte, ihm von Künstlern

. Nicht als ob: sie etwas gegen die Linde hatte, sie war ein liebes, herziges und bescheidenes. Mädchen, so gar nicht überheblich wie lonst die Töchter dieser Kreise oft sind, aber sie.soll ihren Buben in Ruhe lasten! Jawohl! Christoph ist jetzt mit seiner Zeitung fertig und streckt gähnend, die Arme. . „Was wird denn das?' stagt er, hinter Robert tretend. „Das sollst schön kennen ''ein Auerhahn!' - Christoph lachte laut heraus. „Fängst fetzt schon mit den Vögeln. an? virst noch a Herrgottsschn , geht Robert lehnt den Kopf Vielleicht

wirst noch a Herrgottsschnitzer wie vie zu Oberammergau. Fehlen bloß noch die langen Haar.' „Wenn weiter nichts-fehlt' auf die Sticheleien ein und u an die Kacheln des Ofens. ■ „Jeder Mensch muß a Freud' haben', meint Christoph trocken. „Mich tät nur die Zeit reuen. Also, gute Nacht mitsammen.' Eine Weile später verläßt auch Bärbel die Stubtz und die Tannyoferin ^rLumt ihr Svtnnradel auf, setzt sich an den Tisch und liest noch ihre Zeitung. Robert schaut aus seinem Dammerwinlel zur Mutter hin, auf deren gesenkten Scheitel

das Haar im Schein der Hängelampe so: hell äufleuchtet wie frischgesponnener Flachs..Ein paar-Stlberfäden mischen sich freslich schon drein. Die harte Kriegszeit halt und Kum- mer und Leid der schweren Zeit nachher haben dies Antlitz gezeichnet. Aber stark ist sie ge blieben, die Tannhoferin» und hat das, Heft nicht aus der Hand . Die alte Kuckucksuhr räuspert JL mal lugt der kleine Vogel aus: fe chen heraus. ' „So, Robert, jetzt wird es Zeit' sagt die Mutter und beginnt , die schweren Zöpfe zu lösen

.. . „Das hat's nicht nötig, daß du allweil die halbe Nacht für ein Stück! Holz hinfitzt.' Robert steht auf und. legt das Schmtzmeffer Mg. ^Es. macht mir hplt Freud. Mütter, ükck die Freud-soll man mir lasten.' . „Niemand nimmt dir die Freud, Robert, aber: her Schlaf, den du versäumst bet Nacht, S dir am Tag bet der Arbeit ab. Zuerst ntt die Bauernarbeit und hernach mei netwegen die Liebhaberei.' Freud', macht'mir.halt doch nur das Schnitzen. Ich kann mir nicht helfen, aber mittendrin packt

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 11.08.1939
Physical description: 6
KlilturWungen öer OegeMM lm Lplegel von Klm uti6 Auch „Robert koch. Der Behfimpfer Des ToDes" Jas Erlebnis der Biennole in Venedig Nur eine Straßenbreite vom Strand des Lido entfernt, liegt der prächtige Bau, den Graf V o l p i, der Begründer der Bien- nale, für den alljährlichen Filmwettbewerb errichten ließ, ein schöner, voller, klar gegliederter Bau, dessen rote Leuchtschrift abends weithin über das Meer strahlt. In ihm wurde letzter Tage die diesjährige Biennale feierlich eröffnet

. In ihm erlebte der langerwartete Robert-Koch-Film der Tobis feine großartige Uraufführung. Welch ein Gegensatz! Die strahlende Festlichkeit des äußeren Bildes, die Frauen in eleganten Abendkleidern, die Männer im Frack oder weißem Smoking — und auf der anderen Seite die Düsternis eines Films, der hart und unbarmherzig vom Tode handelt und Männer zeigt, die ihm in stillem Kampf fein dunkles Geheimnis abzuringen trachten. Hier Schönheit und Pracht, dort Armut und Häßlichkeit — und dennoch: welche Wirkung

der Gegen wart einen packenderen Stoff finden als diesen? Ein un bekannter Arzt irgendwo im deutschen Osten, der seinen Kampf durchkämpft bis zum Sieg, bis zu jenem Augenblick, da ihm auch der Gegner die Hand reicht zum gemeinsamen Wirken. Findet in ihm nicht das Streben des deutschen Menschen über haupt seinen schönsten, seinen überzeugendsten Ausdruck? Schwer ist der Weg, den Robert Koch zu gehen hat, schwer und unendlich mühevoll und traurig ... Und zu gering sind seine Mittel, zu verschlagen

es auch durch, daß er schließlich dennoch nach Berlin berufen wird. Aber was ist damit schon erreicht?! Neue Widerstände treten auf, der Kampf geht weiter, der Kampf gegen Kleinlichkeit und gegen Büro kratie und gegen die kühle Ablehnung der Gelehrtenwelt. Weiter gehl auch die Arbeit. Ueber Mikroskope und Reagenzgläser ge beugt, lebt Robert Koch in einer fremden Welt, verschlossen und hart, unnachgiebig Glied an Glied zu jener Kette schmiedend, mit der er den Tod zu fesseln hofft... Die Frau will darüber verzweifeln

Minister Alfieri nach der Eröffnung der-diesjährigen Biennale in Venedig mit dem deutschen Spitzenfilm „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes" — (Aufnahme: „Weltbild") Kate eines ostpreußischen Landarbeiters, in die Bürgerwohnung eines Kreisphysikus zu Wollstein. Er führt durch Amtsstuben und Vorzimmer, durch Hörsäle und Laboratorien, durch Kran kenhäuser und Sezierräume. Darüber hinaus rundet der Film Das Schaffen E. G. Kolbenheyers Eine Gesamtausgabe im A. Langen-G. Müller-Derlag Von Dr. Kurt Pichler

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 18
Date: 02.02.1907
Physical description: 18
haben, der dem guten Herrn Robert Herzig auf diese doch eigentlich nicht recht grundlegend soliden Ausführungen hin größere Geldsummen vorzuftreckeu geneigt war und so wendete er sich an die hiesige Sparkasse, um sein Glück zu versuchen. Und wie die Tatsachen ergaben, hatte er da besseren Erfolg. Mitte Dezember des vergangenen Jahres zahlte ihm die Sparkasse Imst ein Wechsel-Darlehen von Kr. 4000 aus. Sein sicheres Auftreten und der Umstand, daß man doch annehmen mutzte, Baron Ziegler , werde keinem Gauner

seine Güter in Pacht geben, ■ hatten ihm Vertrauen erworben und als er als Wechsel-Giranten oder Bürgen den Herrn Post- nieifter Kaspar Sterzinger in Nassereith nannte und später auf dem von ihm ausgestellten Wechsel die Unterschrift Sterzingers zeigte, erhielt er den obenerwähnten Betrag. Als er dann nach kurzer Frist aufs neue an die Sparkasse Imst herantrat, um ein neuerliches Wechseldarlehen, diesmal in der Summe von Kr. 8000, zu erhalten, wurde freilich der Verdacht rege. Robert Herzig hatte der Spar

kasse das Anerbieten gemacht, daß er auf Wunsch für den neuen Wechsel die gleichen Unterschriften der Giranten wie beim ersten beibringen werde und als der Sparkasse-Verwalter sich daraufhin an den Postmeister Sterzinger wendete, ob dieser denn wirklich gesonnen sei, dem Fernfteiner Guts- pächtw neuerlich für einen so hohen Betrag Bürg schaft zu leisten, kam die Antwort zurück, daß Sterzinger dem Robert Herzig keine vier Kreuzer anvertrauen würde und infolgedessen auch von einer Bürgschaft

Münchener Bank ergab jedoch, daß die selbe keine Wertpapiere eines Robert Herzig in Verwahrung habe und daß ihr ein Robert Herzig gar nicht bekannt sei. Auch die geplante Aufnahme eines notariellen Aktes, Pfändung usw. konnte nicht ausgeführt werden, weil Robert Herzig inzwischen — und zwar am Sonntag, 27. Jänner — verhaftet worden war. Es verlautet, daß er Vieh, das eigentlich Besitztum des Baron Ziegler gewesen ist, verkauft und diesen dadurch auch ge- schädiget habe. Ziegler verstand keinen Spaß

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 03.03.1938
Physical description: 8
Bazzanella, g«b. Pergher, Briefträgerin, im Alter von 83 Jahren. Am die gute Mutter trauert eine ISjährige Tochter. Zilm-Nachrtchkev „Lueckitto. Heute der Mmschwank aus „Tausend und mne Nacht „Alt Baba geht auf Abenteuer a u S'. Beginn: S, 6.30, S, 3.S0 Uhr. Nomlino. Heute der neueste Marlene Dietrich- Weltfilm.„Gräfin Ale xandra' nach dem teils auf Wahrheit beruhenden Roman von James Hilton „Ritter ohne Rüstung', mit Robert Donat, Bastl Gill, John Clements. Regie: FacqueS Feyder und Alexander . Korda

Verbrennungen lindert. Schmerzen und verhütet weitere,. Ver- öblung. Die Foster-Salbe wirkt stark antiseptisch' und ist bei allen juckenden Hautleidenvon Nutzen. Überall L 7.—. la Italien hergesteilt. MÜatto. - 64227. 20. IX. 35/XIII. Me Lannhoferbuben Ein Waldromanwon Hans.Ernst. Urheberrechtsschutz durch Berl.-A»st. Manz. München. . :<11. Fortsetzung». Aber sie kommt gar nicht zum Fragen. Offne sich noch einmal in die. Stube zn be geben, geht Robert chknauf in seine Kammer. Die Mutter hört

. den Rosenkranz und betete so innig und herzlich, wie es nur eine Mutter vermaß. . Nicht lange dauert es, so kommt Bärbel nach Hause. Die Trine hatte sie begleitet. Die Tannhofbäuerin verlangt von ihren Dienstboten, daß sie pünktlich bei der Dun kelheit zu Hause sind. Heute am Seefest hatte sie dem jungen Volke einige Ständlein länger gegönnt. ^ „Hat bet Robert die fremde Frau ge troffen?' — fragt Bärbel gleich. — „Ich Hab das Auto beim Seewirtshaus gesehen und die Frau saß mit einem Herrn am Tische

. Sie müffen sich sehr gern haben, denn sie drückten sich oft die Hände und hatten viel zu fcherzenl' — _ Gott sei Dankl denkt die Mutter, dann wird sie dem Robert nicht gefährlich werden, wenn sie einen anderen gern hat. Laut sagte sie: „Was ihr euch nicht alles einblldet! Laßt die fremden Leute in Ruh, sie gehen euch nichts an. Der Robert ist schon lange im Bett!' — Ueber den Besuch der fremden Danre wird aber weder von Robert noch von der Mutter in den folgenden Tagen gesprochen. Rur Christoph hänselt

Robert etwas mit seiner neuen „Eroberung!' . ^ . ... »Aber Geschmack Hast, das muß ich sagen! 7. Kapikel, Sonntag, ist es... Der .letzte Tag .in der Heimat. Am. anderen Morgen soll Robert, nach München abreisen. ' ' ' ' Robert ist froh,-daß er fort kommt und daß er sich in neue Verhältniffe und neue Arbeiten stürzen kann. Er hält es nicht mehr aus daheim. ~ Hilde hatte ihm zuerst recht verärgert ge-. schrieben wegen des Seefestes. Es wurde Robert nicht leicht,'sich zu entschuldigen; denn den wahren

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 17.05.1940
Physical description: 4
Uraufführung „Zwei glückliche Menschen." „Hast du kein Vertrauen mehr zu mir, Michael?" Michael gibt keine Antwort. „Hängt es mit Robert zusammen?" Michael schüttelt den Kopf. „Robert ist beim Petereit in Heinsberg. Wir sehen uns dann und wann." Sobald das Gespräch auf Robert kommt, wird Mutter Her wegh ungemütlich. Sie rückt unruhig auf ihrem Stuhl hin und her, bis sie plötzlich nicht mehr an sich halten kann und ärgerlich auf den Tisch schlägt." „Der Petereit ist ein Lump und der Robert dazu." „Robert

ist nur leichtsinnig", nimmt ihn Michael in Schutz. „Eines Tages hat er sich die Hörner abgestoßen." „Wenn ich dir sage, er ist ein Lump, so ist er einer", braust Mutter Herwegh auf. „Ich weiß überhaupt nicht, warum du immer wieder für ihn das Wort sprichst." Michael blickt vor sich hin. „Er hat mir einmal das Leben gerettet und dabei nicht einmal an sein eigenes gedacht", sagt Michael langsam. „Und solange ich lebe und solange Robert lebt, werde ich das nicht vergessen." „Er kann dir meinetwegen so häufig

weiter. „Du liebst sie ja doch, und wenn es nach dir ginge, hätte ich schon längst mit Robert Schluß gemacht und wäre deine Frau." „Mutter Herwegh... ich..." „Ach was, laß mich erst ausreden. Geh' hin zu dem Mäd chen, und sage ihm, daß du sie liebst, sag' ihr vor den Kopf, daß Robert sie betrügt und sag' ihr weiter, daß sie deine Frau werden soll." „Mutter Herwegh..." „Sei ruhig mit deiner Mutter Herwegh. Und sei ruhig mit deinen Ansichten über Freundschaft und Kameradschaft. Du Mitglied der NSV. bist alt genug

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