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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 19.06.1927
Physical description: 14
Seite 4. Nr. 24. 6 EOön Kadtwig. Erzählung aus Tirols Ritterzeit von M. Buol. Als Fredegild sich auf den Heimweg machte, ge leitete sie der Herr von Tarrentsberg bis zum Tore des Schloßhofes, als wäre sie eine Edelfrau. Ge rald aber, der im Saale zurückblieb, wandte sich an seinen Schlotzvogt, der eben die Becher von der Tafel wegschaffte, und sagte: „Gilg, mein ftom- mer, getreuer, rede zu niemand von dem, was du heute gehört hast." Und Gilg versprach es. Dann sagte der Ritter

Zeit, bis er begriff, daß sie heute am Schloß zur Tafel gewesen sei und daß der junge Ritter um Hadewig geworben habe. Da wurde Jost betrübt und sagte: „Weib, so lange wir beisammen sind, bin ich dir immer ein guter Mann gewesen und habe deine Torheiten ertragen. Aber jetzt ertrage ich sie nimmer, denn meines Kindes Leben und Glück mag ich deinem törichten Hochmut nicht opfern." Sie aber lachte in einemfort und weinte wieder dazwischen und meinte, der Ritter von Guntraun werde ihm doch als Eidam

willkommen fein. Diese Rächt konnte Jost kein Auge schließen. Und früh am Morgen, ehe sein Weib es gewahr wurde, machte er sich auf nach Unser Frau im Schnalstale. Als es dämmerte, war er droben auf Juval und beim Hungerläuten stand er vor Unse- rer-Frauen-Kirche. Und während der langen Wanderung dachte er, was er nun mit Hadewig machen solle und ob er sie nicht aufs neue verber gen solle, damit der Ritter sie nicht mehr finde. Als er in den Widum trat, stellte Hadewig eben die Suppe auf des Pfarrherrn

, wenn ich dir alles sagen und be kennen kann; aber glaube mir, es ist nichts in meinem Herzen, defien ich mich zu schämen brauche. Rur wenn du sagst, daß ich anders fei als ftüher, da hast du wohl recht." Jost seufzte. „Mein Kind, ich sehe gar wohl, wie es mit dir steht. Du hast dein junges Herz ver schenkt und der es jetzt hat, ist der Ritter von Guntraun." Hadewig barg den blonden Kopf an des Vaters Brust und erwiderte, es sei schon so, wie er sage. Doch Unrechtes begehre der Ritter

nicht von ihr, sondern in ihrem Jungsernkranze wolle er sie zum Altäre führen. Und dann erzählte sie dem Vater genau, wie alles gekommen war, und wie sie den Ritter so lieb gewonnen hatte. Als sie ihn zum ersten Male auf der Bleiche vor dem Hause ge sehen hatte, habe sie ihm kaum in die Augen ge schaut und ihr Herz sei ruhig geblieben; dann aber, wie sie hörte, daß der Junker alles lasten wolle, um sie zu freien, sei ihr Herz weich gewor den ob so übergroßer Liebe und sie habe nicht an ders können als ihn auch lieb gewinnen. Doch fei

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 8
Date: 26.06.1927
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 25. Schön KMwig. Erzählung aus Tirols Ritterzeit von M. B u o l. Zehntes Kapitel. Wie auf Schloß Guntraun Hochzeit ge holt en wurde. Als der Hochzeitstag nahte, sandte Ritter Gerald nach allen Seiten hin, hinab ins Burg- grafenamt, hinauf ins Vinfchgau, damit alle Her ren der Gegend zum Feste kämen mit ihren Frauen und Jungfrauen. Dabei war ihm aber doch bang zu Mute, ob es ihm etwa die Geladenen nicht machen würden wie im Evangelium und feine Hochzeit meiden

würden, weil er eine Unedle gefreit hatte. Doch solche Sorge war umsonst, denn alle ließen entbieten, sie würden mit Freuden kommen. Den Rittern mochte wohl der Wein und das Wildpret auf Schloß Guntraun munden; die Frauen waren neugierig, die Braut zu sehen, und die Mägdlein hofften selbst, einen Bräutigam beim Feste zu finden. Der Herr von Annenberg schickte Botschaft, er werde kommen samt seiner Frau und seinen sechs Töchtern; er der alte Herr von Iuval sagte zu, und der junge Ritter von Brunnen burg

, und der von Lebenberg und der von Borst. lUnfc auch des Vorstehers Schwester, Herrn Mein- harts Witwe Mathilde, mochte nicht fehlen. Denn 'sie zählte noch keine vierzig Jahre und wollte gern den Witwenstand mit dem heiligen Stande der Ehe vertauschen. Und dazu schien ihr ein Hoch- zeitsfest gar wohl schicklich. Da freute sich Ritter Gerald sehr der vielen Gäste und tat, was nur in seinen Kräften stand, um die Hochzeit schön und prächtig zu halten. Seine Jäger mußten ihm Wild erjagen, und seine Knechte mußten

in den Bächen fischen, und die Bäuerinnen mußten Geflügel liefern und die beste Butter und Tausende von Eiern, und Gilg, der Schloßvogt, der das zu besorgen hatte, durfte nicht feilschen, denn der Ritter wollte, daß jeder mann Nutz und Freude habe von seiner Vermäh lung. Auch mußten alle schönen silbernen und zin nernen Gefäße hervorgeholt und blank gefegt werden, und dieses Geschäft übertrug der Ritter Gertraud, der alten Beschließerin, die schon zu seiner Mutter Zeit auf dem Schlosse gewaltet

aufgestiegen sind. Und dann seufzten beide, Mutter und Tochter, und fürchteten, sie würden es unter der neuen Frau nicht lange aushalten. Auch redeten sie viel im Dorfe herum und klagten, wie hart es sei, daß sie nun wahrscheinlich weg müßten aus dem Hause, dem sie beide so treulich gedient hätten. Die Leute gaben ihnen recht, zogen die Achseln in die Höhe und meinten, bei solcher Ehe werde nichts Gutes herauskommen. Darum aber freuten sie sich nicht minder auf die Hochzeit, als sie sahen, wie der Ritter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 11.09.1926
Physical description: 16
Leonhard. Frei wie der Sonnenadler muß der Gedanke sein. Dann fliegt er auch wie jener zu Licht und Sonn' allein! Maximilian I, „der letzte Ritter", spricht als Sterben der aus dem Totenbett diese Worte zu seinem sinsterblicken- den Enkel, dem späteren Karl V. Was blieb außer einigen kraftvollen Gedanken, einigen farbenprächtigen Bildern und einer lebendigen Schilderung von dem im Nibelungenvers- maß gehaltenen Romanzen-Kranz „Der letzte Ritter" von Anastasius Grün Bleibendes und Gegenwavtswirkendes

? Einige Zeilen von freiheitlichen Gedanken und idealem Schwung! Sie wirkten in einer Zeit vormärzlicher Metter nichscher Zensur, in einer üblen Atmosphäre polizeilicher Bespitzelung und in einem Milieu der Abwürgung aller frei heitlichen Ideen und Gedanken. Als Epos 'besingt es Kaiser Maximilian I., den letzten Ritter, geht zurück auf die Zeit ritterlicher Mannbarkeit und verliert sich in bilderreicher Romantifierung einer historischen Epoche, verherrlicht einen „Helden", deffen Schicksal nicht tief genug

im Volksganzen verwurzelt ist, und an dessen Leben sich nur diie Begeisterung Anastasius Grün entzündete: Vielleicht trifft seine Widmung auch nur auf ihn zu: In unseren weichen seid'nen Zeiten, WaS soll der Mann in starrem Erz? Vielleicht, daß sein Vorüberfchreiten Noch heute rührt manch deutsches Herz! Nein, die Welt Maximilians lebt nur noch in alten, verstaubten Geschichtsbüchern, und die bilderreichste lyrische Sprache macht den Toten nicht lebendig. Der „letzte Ritter" war der erste große Erfolg

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Der Oberländer
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Page 5 of 16
Date: 20.12.1929
Physical description: 16
und Steine Wo die Ritter gefrevelt zumal. Das alte Weiblein, von dem unlängst die Rede war und die mir manch Interessantes aus der Vergangenheit mitteilte, wußte auch von den sagenhaften Raubrittern zu Spielberg zu be richten. Wo soll denn deren Burg gestanden sein? Nach ihrer Angabe gegenüber der Ort schaft Matzlewald. Vor Zeiten war das Inntal zwischen Imst und Landeck eine Felsenwirrnis. Die Vorlagerungen des Lgggers, des Senften- berges und der Silberspitze sollen jäh gegen den rauschenden Inn

zum nächsten Haus Dort sieht er am Fenster sein Kind, wie's spielt. Unsägliche Trauer sein Herz durchwühlt. Wie oft, wenn des Buben Stimme scholl Wildheiß es ihm aus den Augen quoll! — Schwach wurde sein Körper, die Kräfte lahm. Noch immer er schleppend zum Fenster kam. — Stieg einmal ein Maitag aus Nebeln schwer. Da wartete niemand am Fenster mehr. Carl Iais. Ganze Warenzüge passierten die Höhe desselben. Die Ritter vom Spielberg sollen es gar arg ge trieben haben. Die Gegend zwischen Wenns und Piller

. Die begleitenden Knechte erschlugen sie, den Kaufmann selbst schleppten sie auf ihre Burg und hielten ihn bis zur Christnacht ge fangen. In derselben ließen sie ihn im Schloß hofe an das Kreuz schlagen und trieben frevent lichen Spott mit ihm. Dieser galt nicht ihm. sondern dem gekreuzigten Heiland. Um Mitter nacht, als das Trinkgelage der Ritter den Höhe punkt erreicht hatte und sie Spottlieder auf den verheißenen Messias sangen, vernahm man auf einmal ein unterirdisches Rollen und Donnern. Erschreckt

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Alpenland
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Page 5 of 8
Date: 07.01.1926
Physical description: 8
, di» über die Elbe er obernd die Wenden bekriegten, Landsucher aus der Westmark auf den Slawenboden. An der Saal» und an der Spree nahmen ihn die Deutschen mit dem Schwert; in Mecklenburg, Pommern und Schlesien wurden die Slawenfürsten selber Va sallen des Reichs und luden die deutschen Bau ern, Bürger und Ritter zu sich ein. Mächtig wuchs nun das deutsche Volkstum nach Osten. Der deutsche Orden -rief seine Sied ler aus Flandern nach Preußen. Der König von Ungarn rief sie von der Mosel und setzte sie zum Schutz

seiner Krone nach Siebenbürgen, um Wacht gegen die Steppenvölker zu halten. So weit den deutschen Bauern der feste Boden trug, so weit war er willig, mit Rindern, Karren und fahrender Habe zu ziehen, wenn einer ihm Land hot. Uebers Meer ging er nicht. Als Bischof Albert, um die Zeit, wo die Flandrer anfingen, di.? Weichseldeiche zu bauen und die Siedler in Siebenbürgen die Städte vor dm Karpathenpäs sen, seine. Kolonie an der Ostsee gründete, da folgten der Kaufmann, der Priester und Ritter dem Ruf

durch den Religionskampf zu vernichten. Schweiz und Niederlande gingen ihren eigenen Weg; im Westfälischen Frieden wur den beide aus dem Reichsverband entlassen. Lud wig xiv. raubte das deutsche Elsaß; der Schwede nahm Pommern, Ostpreußen war polnisches Lehm- Als Sttaßburg französisch wurde, standen vor Wien die Türken. Dreißig Jahre später entriß ihnen Prinz Eugen, der edle Ritter, dm letzten Rest von Ungarn, und der Kaiser rief deutsche Siedler in das verödete Land! zu den Sachsen in Siebenbürgen gesellten

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