In deutschen Landen hoch geschätzt. In alten Zelten wetteiferten nament lich das Hofbräu und die Möster lin der Kunst des Bierbrauens. Kamen edle Gäste aus 'fer nen Landen an den Hof der bayerischen Her zöge, wurde ihnen ein Krug bayerischen Bieres zum Empfang kredenzt mit der wohlwollenden Mahnung, sich nicht von dem edlen Gersten saft umwerfen zu -lassen. Man legte in jenen Zelten Wert auf ein starkes Gebräu. Einst begab es sich, daß ein Braunschweiger Ritter, der zur herzoglichen Tafel geraden ward
, ein Loblied auf 'die Braunschwelger Mumme anst'mmte, die so stark sei, daß es den schwer sten Trinker nach dem dritten Becher über den Hausen werfe. Darob erboste sich der Herzog — war dock In dieser Aeußerung eine Herab- etzung des bayerischen Bieres enthalte,, — und> ante zum Ritter: „Eure Mnmme mag ein Mich Getränk sein, allein unser bestes Bier habt Ihr noch nicht gekostet, dann hättet Ihr nlà mehr dagegen zu sagen. Wenns Euch be. liebt, mö^t Ihr um ersten Mai nächsten Jahres 'wieder bei lins EInlager
, t>as andere mit dem braunschwsigischen. Auf e'inen Wink des Herzogs füllte der Mundschenk erst einen Riesenhumpen aus dem brn'msàelliWen Wßchen, dann ließ er in die drei kleinen Silber-Becher Mr den Ritter baye risches Gebräu rinnen. Der Ritter überzeugte sich durch eine KcOprobe, daß die Mumme wo'l, und stark war. Alsdann traten zwei starke Mannen an, «die den Riesenhumpen auf die Ta fel vor dem Herzog stellten: die drei silbernen Becher wurden dem Ritter kredenzt. Dieser konnte sich eines Malàbigen Lächelns >belm> A »blick
des Rielenhumpens nicht enthalten. Auf '.!>n Zeic!>.',n des Herzogs schmetterten die Fanfarenblase eine lustige Weise in den Sac^. Das war das Signal >zum Beginn des Trink- tourniery. Der.Herzog packte den Humpen mit beiÄen Händen, setzte ihn an den Mund, schlos» die Augeiì »liv ließ die Mumme behaglich iinrch d e Kehle rinnen. Der Ritter tat desgleichen. AI» er den letz!??! Be.hex gerade geleert Iritis, kehrte der Herzog den Nlesenhumpen zur Na- gesserà um, daß jedermann sich von seiner Lei» stung überzeugen
konnte. Eine Hofdame hatte inzwischen zwei lder allerfeinsten Nähnadeln mit den dazu gehörigen Seidenfäden zum Austrag der Wette zurecht gelegt. Unter allerlei scherzhaften Betrachtungen verging die Zeit. Wenige Minuten fehlten noch an der halben Stunde, die zum Einfädeln be stimmt war — da aber stahl >sich de>r Ritter hà'ich aus dem Saal, eilte ins Freie, um freche Luft zu schnappen. Allein, kaum hatte er >den Schloßhof erreicht, da «stürzte er rücklings zu Boden. Dies bemeà de.r Mundschenk