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Der Oberländer
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Page 11 of 12
Date: 30.07.1931
Physical description: 12
mich auf die Fahrt im offenen Wagen." «Nun also — das habe ich Papa vorherge sagt. Also bitte, steigen Sie ein." Im selben Augenblick, als sich Käthe Stein auf den leichten Selbftkutfchierer schwang und Clara Pölt neben ihr Platz nahm, kam Claras Reisegefährte um das Stationsgebäude herum. Cr stutzte ein'wenig, als er dje beiden Damen auf dem Wagen sitzen sah. Dann grüßte er artig herüber. Käthe Stein erblickte ihn nun auch und erwiderte seinen Gruß in sehr kühler, ablehnen der Weise. «Aha! Also auf Ritter

Blaubart hat das Auto gewartet-, sagte sie in ihrer ungenierten, lurschikosen Art. Clara sah sie fragend an. «Ritter Blaubart?" Meinte die junge Dame damit ihren düster blicken- >en Reisegefährten? Sie sah, daß dieser sich dem eleganten Auto läherte, einige Worte mit dem Chauffeur sprach md dann rasch einstieg. Inzwischen hatte Käthe Steins die Zügel rgriffen, und der Jagdwagen rollte davon. Gleich darauf sauste das Auto an demselben vorüber. Käthe ließ die Peitsche auf dem Rücken des Pferdes tanzen

. «Natürlich, Ritter Blaubart rast wie der Sturmwind dahin, damit seine armen Opfer nur ja nicht einige Minuten länger vor ihm sicher sind", sagte sie zornig. Verwundert sah Clara in ihr Gesicht. Käthe sing diesen Blick auf und lachte. «Ach, entschuldigen Sie mein Selbstgespräch, aber wenn ich diesen schrecklichen Menschen sehe, verliere ich all meine Selbstbeherrschung 1" Clara klopfte das Herz gegen ihren Willen- «Sie nannten diesen Herrn «Ritter Blaubart", gnädiges Fräulein? Cr war mein Coupegenosse

und machte mir gar keinen ritterblaubärtmäßigen Eindruck", sagte fie, sich zu einem Lächeln zwingend. Käthe fuhr nach ihr herum. «Sie sind mit Ritter Blaubart zusammen in einem Abteil gefahren? Da müssen Sie ja eine schreckliche Fahrt gehabt haben!" rief Käthe erregt. „ r «Nicht, das ich wußte. «Hat er Sie denn nicht mit seinen unheimli chen Augen geängstigt?" «Nein. Ich habe gar nicht bemerkt, daß er unheimliche Augen hat. Er hat ganz harmlos seine 3«itung gelesen und mich kaum angesehen", meinte Clara

: «Schwatze nicht so viel!" Also denken Sie sich, bei Nacht und Nebel ist Ritter Blaubart in Schloß Vesten stein eingezogen, in zwei Automobilen. In dem ersten hat er selbst gesessen und zwei geheimnis volle, verschleierte Frauen, die sofort in den gro-

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 23.10.1931
Physical description: 16
können, wenn Sie wollen, bare 50 Centimes gekostet, aber Sie werden zugeben, dast diese kleine Ausgabe sich, rentiert hat. Wenn nun die kleine Vorstadttänzerin ihrer Kousine Klara Ritter auf ein Haar gleichsieht, Herr Gerhärt, so gibt es. Nur zwei Möglichkei ten: entweder Klara Ritter und Marion De laurion find Doppelgängerinnen — Sie wissen, dast ein solches Naturspiel vorkommt, wenn auch nur selten — oder aber Marion Delau rion und Klara Ritter sind ein und dieselbe Person. Letzteres halte ich! für wahrscheinlicher

." „Das ist ausgeschlossen", erwiderte Gerhart entschieden. „Die junge Dame, die sich mir als meine Kousine Klara Ritter vorgestellt hat, ist niemals eine Französin." „Wer verlangt denn das?", fuhr Urban fort. „Die Sorte von Varietekünstlerinnen, denen die schöne Marion angehört, sind in ternational und wechseln ihre Namen nach Belieben. Wer weist, ob sich, hinter dem klang vollen Namen Marion Delaurion nicht ein unternehmendes ehemaliges deutsches Stuben mädel oder eine frühere Kellnerin verbirgt, die in Wirklichkeit

Liese oder Grete Kohl häuptel heißt?" „Diese Möglichkeit ist Nicht von der Hand zu weisen," bestätigte der aufmerksam ;zu- hörende Dr. Bergmann. „Aber wie sollte sie dazu kommen, sich für Klara Ritter auszuge- bm?" „Wie kommt eine Hochstaplerin dazu, sich für eine Gräfin Uexküll oder Rheinhausen aus zugeben, erwiderte Urban mit heißen Wangen. „Einfach,, weil sie sich auf dem KriegSpfad be findet, weil es sich, um- eine Gaunerei handelt. Nachdem, was mir Herr Bergmann vorhin v,on Ihrer plötzlich

, aufgetauchten Kousine und der alten Erbfchastsgeschichte erzählt hat. kann ich mir sch,on eine plausible Erklärung zusammen reimen. Der Fuchs Dubais kennt die Crb- schastÄgeschichte von Ihrem Herrn Vater her. Er hat unter der Hand seine Nachforschungen nach, den Erben fortgesetzt und schließlich die Existenz der wirklichen Klara Ritter festae- stellt..." a „Sie glauben also doch-, dast eine wirkliche Klara Ritter existiert?", warf Gerhart ge spannt ein. „Selbstverständlich-," fuhr Urban erregt fort

. „Ihre Existenz ist ja sogar, >wie Sie sich selbst überzeugt haben, amtlich, beglaubigt. Was tut nun der Schurke Dubois, um! aus der Erb schaftsgeschichte Kapital zu schlagen? Cr läßt die wirkliche Klara Ritter verschwinden, nimmt ihr die Papiere ab Und gibt sie- seiner Kreatur — eben jener Marion Delaurion — die sich Ihnen als Kousine präsentiert und von Ihnen auch als solche anerkannt wird. Der Zweck der Uebujng kann natürlich! nur der sein, nicht nur Sie, sondern auch, Ihre wirkliche Kousine

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Alpenländer-Bote
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Page 8 of 14
Date: 29.07.1928
Physical description: 14
Banditentat wurde in D a n e r i n g bei Rainbach verübt. In das Anwesen der Bäuerin Anna Wamprechtshammer drang ein etwa 30jähriger mittelgroßer Mann ein, setzte der Bäuerin den Revolver auf die Brust und verlangte einen Geldbetrag, den diese vor etwa vierzehn Ta gen aus dem Verkauf eines Ochsen gelöst hatte. Dem l ches vorangegangen, war unser Ritter auch nimmer groß verwundert, als Meister Aribo ihm vermeldet, daß ein jung, schön, reich Prinzessin sich ihm als Trautgemahl anerbietet, wasmaßen

er durch sein Tu gend und ritterlich Art ihr Herz gewonnen. Und zog der jung Herre mit sein Begleiter gar frohen Mutes, als auch gespannter Hoffnung voll nach dem Schlosse, wo sein vorgeblich Braut hauset. Ueber etlich Tagen kamen sie alldort an. und war es schon Nachtzeit, da sie über die Schlohbrücke geritten, wurden auch von der Gräfin Kleeburg gar freundlich empfangen. Jung Ritter Ekkestein mußte sich in ein prächtig, reich Ge wand kleiden, so für ihn schon bereit gehalten wor den, und ging dann zum Nachtmahl

, wo er sein gräf lich Braut erstmals gesehen. Waren aber beide, so Ritter Ekkestein als jung Agatha, jegliches von der Schönheit des andern also betroffen, daß sie einand schier nicht anzublicken gewagt. In währendem Essen erzählet der Ritter gar fromm und treuherzig von seiner Jugend, wie er schon als Kind gar verwaiset und all seines Gutes beraubet worden, auch daß er in aller Welt niemand habe, so ihm nahe stünde, es feie denn ein alt Oheim geistlichen Standes und ja wohl auch Unser Lieb Fraue

. der er sich ganz zu eigen geben. Dcrnebst sang er ein ergreifend Lied von sein verstorben Mütterlein, und sind alle, so bei Tische saßen, hievon zu Tränen gerührt worden. Nächster Tage, da sie sich besser kennen gelernt, fasset jung Agatha ein starke Liebe zu dem Ritter, und dieser war von dem schön Mägdlein also entzücket, daß er an solches ganz und gar sein Herz verloren; darauf haben beide sich zum heiligen Stand der Ehe verlobet. Maßen aber Prinzeß Agatha ihr lieben Gesponsert Räuber muhte die Frau

, und würde, alsobald er von Jerusalem heimgekehrt, in rit terlich Taten und Ruhm erstrahlend, von ihrem Vater gnädiglich ausgenommen werden. Ritter Ekkestein aber, inweilen er das Fräulein über die Maßen geliebt, er füllet er ihm jeglichen Wunsch, mit kein Wörtlein fra gend, warum es soviel Heimlichtun gebrauchet. So ward denn schon Zweitnächsten Tages die Ehe geschlossen und vom ehrwürdig Priester Ulfo aus St. Benedikti-Orden eingesegnet. Nachdem das Fräulein und der jung Rit ter durch das heilig Sakrament

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 23.08.1922
Physical description: 8
bis Tie felbft Li« Sache tn die Hand nehmen. In dem Bericht aber, den Ritter über Foerster weitergibt, ließ ich diesem bereits sagen, daß- es wünschenswert sei, wenn L- (da ist offenbar Dard ge-mei>nt) inoffiziell nach Mün chen käme und alle wei>teren -Schritte in dieser Sache von einer Aussprache zwischen Ihnen und ihm (dem Herrn Darb) durch Ihre Vermittlung dann bei Kahr abhängig machen ließe. In dem gleichen Bericht habe ich auch wie der gutzumachen versucht, was Ritter an falschen

Vor stellungen über den in Bayern möglichen Weg bei den französischen Regierungs-Vertretern erweckte. Ritter hat sich eingebildet, Sie würden jetzt sofort die Regierungs geschäfte übernehmen, und den Franzosen die Meinung beigebracht, in den nächsten vierzehn Tagen würde durch Ihre Politik die Loslösung vom Reiche kommen. Wenn man weih, welche Kinder die Franzosen sind, dann wird man auch erkennen, wie gefährlich solche Darstellungen auf den weiteren Verkehr zwischen ihnen und uns ein wirken müssen

. Ich habe deshalb dafür gesorgt, daß Ritter nunmehr mittei-lt: Die kommende Politik in Bayern hängt vollkommen von dem Ausgang der Wah len ab. Eine aktive Haltung Bayerns gegenüber Berlin ist durchaus falsch. Die föderalistische Entwicklung muß sich praktisch als eine Politik der Defensive und -der Not wehr gegenüber der Entwicklung -in Berlin durchsetzen. Sollten die Dinge in Berlin derart schroffe Formen an- nehmen, daß die bayrische Staa-tsregUerung schon vor dem Abschluß der Neuwahlen zu gewissen Schritten

ist aber der Dr. Ritter aus Vorarlberg? Jedenfalls fordern wir den Vizekanzler Dr. Frank auf, diesen Dr. Ritter, -der das Deutsche Reich an die Franzosen verraten will, sofort dingfest zu machen! Gegen den Bothmer ist bereits ein Verfahren beim Ober reich sanwa-lt anhängig, und er wird ganz bestimmt nicht -der einzige sein, der da unter di« Räder kommt. Sollte das der Dr. Albert Ritter unserer — Deutsch- nationalen sein?! Es gibt nur einen Dr. Ritter in Vor arlberg! Welche Schmach! Welche Schmach

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 27.08.1930
Physical description: 8
/geschoben wurden, wiederum klar machte. Dieser Mann war der Führer der Frontkämpferbdreinigülng, Oberst Hermann Ritter von Hilt l. Ein schweres, heldenhaft ertragenes Leiden warf ihn vor sieben Monaten nieder, er mußte sich im Februar t I. einer Operation und' kurze Zeit darauf einer zweiten unterziehen. Leider konwte auch ärztliche Kunst Oberst Hiltl nicht mehr retten, am 15. August d. I. hat er die Reihen seiner von ihm: so geliebten Frönt-? kämfer verlassen. Und seine Frontkämpfer bereitetein

ihm ein wahrhaft königliches Begräbnis, dem auch Bundeskanzler Dr. Schober beiwohnte. Schon in den Vormittagsstunden am Mittwoch den 20. August wanderten Tausende zu seinem Sarge, der in! der Kirche zu Maria Geburt im 13. Bezirk aufgestellt war. Zahllose Abordnungen von Frontkämpfergruppen aus ganz Oesterreich, von befreundeten Verbänden und auch viele Einzel personen fanden sich ein, um dem Obersten Ritter poch Hilft letzte Liebesgaben in Form prachtvoller Blumengew^ide zu Füßen zu legen. Der Sarg

war in einem Blumenhain ge bettet, ringsumher lagen prachtvolle Kränze, die Seitechaltäre und auch der Raum zum Hochaltäre waren von Kränzen übersät. Nahezu 200 an der Zahl. Etwas vor 5 Uhr erschien die Witwe des Verstorbenen, Frau Maria von Hiltl mit ihrem Sohne, Architekt Ing. Herbert von Hiltl und die beiden Brüder, General a- D. Josef und Oberst Ernst Ritter von Hiltl mit ihren Frauen,, ebenso die beiden Brüder der Witwe- Um 5 Uhr segnete Militär vikar Karl Koczy unter der Assistenz der beiden Fröntkämpser

d. I. zum Geschenk ge macht. Leider konnte er sie nicht mehr als Wahrzeichen seines Führertums benützen, sodaß diese Standarte gestern das erste Mal ausrückte als Wahrzeichen des toten Führers. Den nächsten Angehörigen folgten Bundeskanler Dr. Schober und Landeshauptmann Dr. Rintelen, die engere Führung, an der Spitze Major Kopschitz und die Herren Hauptmann Mayer, Hauptmann Sysert, Zugskührer Landgraf, der Vertreter des „Stahlhelm" Oberst Marklowski, Oberleutnant Ritter vom deutschen Frontkämpserbund München

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 14 of 16
Date: 25.08.1928
Physical description: 16
u. Gratenbrücke, 8 Uhr abends, Gasthaus Kastengstatt. Sonntag, den 26. August für die Fraktion . Brüggennühle, 8 Uhr abends im Gasthaus Gratenbrücke. Sonntag, den 26. August für die Fraktion Bruckhäußl um 8 Uhr abends im Gasthaus Morandel. — Die Partei genossen und Genosiinnen werden ersucht, zahlreich zu er scheinen. Zutritt haben zu den Parteiversammlungen nur politisch organisierte Mitglieder unter Borweis der Mit- Aofleu. Die Konnersreuther Resl und ihr Ritter. Im Mittelalter erkor sich jeder Ritter

, der nur halb wegs etwas auf sich hielt, eine Dame, der er seine ritter lichen Dienste weihte, für die er litt und stritt und deren Farben er durch dick und dünn hindurch verteidigte. Die galanten Ritter schreckten dabei auch vor allerhand Dumm heiten nicht zurück. So machte es ihnen z. B. einen Hei denspaß, den Pantoffel vom mehr oder weniger kleinen Fuß ihrer Dame zu ziehen und daraus mit viel Genuß ihre Diertelen Roten oder ;u trinken. So war es, wie Es kam in der Verhandlung nicht zur Sprache

Provision von 6750 Schilling. Der Pro zeß wurde, weil Frau Dillenz nicht in Wien ist, auf den Herbst vertagt. Aber unabhängig davon kann man wohl jetzt schon sagen, daß einem durch diesen Einblick in die Kulis sen von Ozeanflügen der Appetit an Ozeanslügen überhaupt vergehen kann. gesagt, im Mittelalter. Womit aber nicht etwa gesagt sein soll, daß diese Sorte Ritter ganz ausgestorben sei. Auch die Konnersreuther Resl verfügt über einen solchen, ihr mit Leib und Seele ergebenen Rittersmann

. Er ist zwar nur ein Friedrich Ritter von Lama und sein Turnier platz ist — Gott seffs geklagt! — gar nur der „Anzeiger", in besten Spalten er mehr lächerlich als überzeugend wir kende Attacken gegen die „Volkszeitung" reitet, weil diese immer noch nicht von der Heiligmäßigkeit der blutschwitzen den Konnersreutherin überzeugt ist. Dummer, dummer Reitersmann — . Der Streik der Koreaner. Ueber eine für europäische Verhältnisse mehr als selt same Art des Protestes gegen einen unsozialen Arbeitgeber berichteten jüngst

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 14
Date: 22.04.1928
Physical description: 14
allfort lateinisch sprechend, von der Stadt Trapezunt, wo sie ein herrlich Marmorpalast und viel Landgüter ihr eigen nennet. Dort wäre Meer und Stadt annoch schöner denn hier, der Himmel noch blauer, die Luft noch milder und weicher, allum blüheten viel glühend, duftig, fremd Wunderblumen, also daß man schier glau ben könnt, man wandle im Paradies. — Und über kurz fraget sie mit süß schmeichelnd Stimme: „Lieb, edel Ritter, möget Ihr nicht mit mir ein Fahrt gen Trapezunt machen? Soll Euch baß gefallen

Männer. Barbarossa alleinig wieget mehr, denn viel hunderttausend streitbar Ritter." „Wider Verrat und Naturgewalten kommet auch kein Barbarossa auf." „Wer soll uns verraten?" „Ich nenne kein Person; aber um Geld kaufet man Verräter genug . . . Glaubet mir, Ihr rennet in Not und Tod. Kurzer Zeit schon wird Euer Grab m der Anatolisch oder Kappadozisch Wüsten geschaufelt. Dort lieget Ihr dann sonder Ruhm und Lohn, und bleibet ein namenlos Ritter immerdar." „So einer für Christo kämpft und stirbt

zu. und ich trank Unglei chen, also daß mem Wangen erglüheten. Na länger Weile begann sie abermalen in gar süß schmeichelnd Ton: „Gut, lieb Ritter, höret, was ich jetzo sag. Mit Euer Kreuzfahrt gewinnet Ihr nimmer das Heilig Land. Aber ich weiß ein andern Weg. Mir ist Großsultan Saladin, so über das ganze Morgenland herrschet, nah gefreundet und mit viel Gunst gewogen; hat mir auch und Gebräuche der Eingebornen und vieles andere Der Film — „Jnfulinde" ist er benamst — ist sicher einer der sehenswertesten

Saladin möcht ich nichts geschenket, und böte er mir die ganze Welt. Mi» Herz und Leib und Seele gehöret dem Kaiser Friedrich. Mit ihm teile ich Kampf und Not, und so es treffet, auch den Tod. Jyr wisset nichts von eines deutschen Ritters Treue." Ich war von ihr Lockung also erzürnet, daß ich auf- stand und zur Türe schritt, wo ich mehrer Ritter him ausgehen sah. Da erblicket ich zuoberst an der dritten Tafel ein Gesicht, das mir gar bekannt erschien. — - Heilig Jungfrau, das war kein ander Mensch

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 6 of 12
Date: 29.03.1929
Physical description: 12
werden könne. Vor zirka 500 Jahren lebte ein tapferer junger Ritter, namens Ernst, der durch seinen Mut die Liebe des Kaisers erwarb, und den dieser für seine Tapfer keit die alte verfallene Burg Hartstein zum Lohne über gab und ihn gleichzeitig zum Ritter schlug. Der Kaiser übergab Ernst aber a:ÜH die Mittel, um aus der feit 400 Jahren unbewohnten Burg eine neue zu erstellen. Eines Tages bestieg nun Ernst die Burg Hartftein, um seinen künftigen Wohnsitz zu untersuchen, um aber au chden plan für eine neue

, der Deckel des oberen Sarges flog auf und eine weiße Lichtgestalt erhob sich und näherte sich dem Ritter. „Ernst," sprach die Gestalt, „was willst du v)n mir?" Der Ritter erschrack wohl anfänglich, ermannte sich aber bald wieder und sprach: „Geheimnisvolles Wesen, ich kenne dich nicht; sage mir, habe ich Uebles von dir zu befürchten?" „Der Tugendhafte niemals! Ich tüu Albin, der frü) Here Besitzer dieser Burg. Vor 300 Jahren hausten ich und mein Bruder Suso hier. Lange lebten wir in Friede und Eintracht

durch Berührung der Glocke mit dein schwarzen Teil des Stabes erwecket. Wohl dir, Ernst,- daß du die weiße Seite des Stabes gebrauchtest. Ich habe die Macht, dich zu schützen und dir den weg der Tugend zu zeigen. Doch wehe dir, wenn du meinen Bruder rufest. Er führt dich dem Laster und dem verderbe,: zu. versprich mir, Ernst, dies nie zu tun!" „Ich schwöre es dir, guter Albin," erwiderte Ernst. „Nun, edler Ritter, so nimm diesen Stab und jene Glocke mit dir, und wenn du meiner bedarfst, dann rufe

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 18.02.1928
Physical description: 8
an,- keines sagte ein Wort, jedes schöpfte tief Atem . . . Oh, wie entzückend, wie himmlisch schön sie vor mir sieht als elfenfeine Königin der Nacht! ging es ihm durch den Kopf. Ah. welch smarter Ritter ist doch mein stiller Bekannter! dachte sie, . Unö nun stammelte er einige Worte von . . . schon lange gesehen . . . glücklich sein, endlich Gelegenheit gefunden zu haben . . . und was es mehr war. Sie blickte ihn — daö reizende Köpfchen von schwarzem Ge- lock umrahmt — spitzbübisch von der Seite an und meinte

dann sehr ernst: „Liebt mein Ritter die Blume?" Er legte die Hand aufs Herz und verbeugte sich artig. Da nestelte sie eine große rote Ehrgsantheme von ihrer Brust, küßte sie leicht und heftete sie mit den huldvollen Worten der „Kameliendame": „Wenn diese Blume verblüht, dann geben sie mir die Ehrgsantheme wieder, damit ich Ihnen eine andere dafür geben kann", an seine Brust. Flammendes Rot trat in sein Gesicht,- er beugte sich nieder und drückte ganz behutsam einen vielsagenden Kuh auf den Rücken

des wunderschönen, zarten Händchens. Zn diesem Moment kam rasch ein Diener herbei trat vor die Dame und meldete leise: „Mit Ihrem Schwesterchen ist es schlimmer geworden,- Sie möchten sofort nach Hause kommen!" Erschrocken ließ die Dame ihren Ritter stehen, besann sich aber nach drei Schritten, nickte ihm noch einmal lieb zu und verschwand dann schnell auö der Gesellschaft. Ganz überrascht verharrte der junge Mann auf seinen Platze. Dieses kleine Geschehen hatte ihn maßlos erregt — mehr erregt, als je vorher

irgend ein Stelldichein mit einer Dame. Als dann Tanz auf Tanz folgte und die schäumende Karnevalslust fast überzuschäumen drohte, stand der einsame Ritter an einer Säule gelehnt, sah vor sich nur bunte unge wisse Gestalten und Farben vorllberhuschen und dachte an nichts weiter als an seine schöne Königin der Nacht, die er endlich gefunden und so rasch wieder verloren hatte. Als ihm die Lhrgsantheme aus dem Knopfloch glitt und auf den Boden fiel, konnte er sich nicht rasch genug bücken, tim

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 18.03.1928
Physical description: 16
fragend: „Quo tenditis, care vitrice?"* * „Guter Freund, ich verstehe nicht böhmisch," er widert der Gefragte. Da lachet der Schalk und tanzet zum Ritter an mein Linken, diesen anbohrend: „Estisne de Laribus caesaris?“* „Weiser Mann," entgegnet der Ritter, „sprechet gut deutsch, inweilen uns das Ungarisch fremd ist." „Deutsches niggs ich kann, hähähä," lachet der Narr md schellet noch ärger. In gleichem war er schon hinter mir und saget: „Henrice Martine, sobrine mi — qui habet aures wdiendi audiat

!" 7 Ich merkt gleich, daß er mir etwas Heimliches sagen wollt, und verstellet mich gegen meine Begleiter, sie fragend: „Was redet denn der Schelm? Was meint er?" „Wir verstehen nicht mehr von dem Kauderwelsch denn Ihr," erwidert mein Ritter zur Linken, „ich weiß nicht, spricht er fränkisch oder slawisch oder un garisch." * Lieber Stiefvater, wohin geht die Reise? • Seid Ihr vom Hof des Kaisers? 7 Heinrich. Martin, Vetter mein — wer Ohren hat zu hö ren, der hörel Da erklang wiederum des Narren Stimme

halten sollt, was der Narr mir ge deutet, macht aber ein stark Fürnehmen, jedweden Falles auf der Hut zu sein. Im Bischöflich Hof mußten wir länger denn eine Stund warten, bis der Kaiser mich rufen lieh. Endes kamen zwei Edelknaben, so mich in ein großen, grün- getuchet Saal führeten. Als ich zur Tür hineintrat, stocket mein Fuß. Da oben an einer breit Stufe sah der Kaiser auf seim Stuhl, rechter Seiten von ihm standen ein halb Dutzend Ritter und links zwei Frauen, die kein andre waren, denn Agnes

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 12
Date: 15.04.1928
Physical description: 12
und Schönheit und Än- nehmlichkeit suchet, gewinnt er kein Ruhm und verlie ret noch das ewig Leben. Mich dränget es, durch ritter lich Mannestat das irdisch Jerusalem zu befreien und als Preis dessen dermaleinst das himmlisch Jerusalem zu gewinnen, so wohl hundertmal schöner ist denn euer Konstantinopel." Da saget sie nichts mehr, ging aber ein spöttisch Lächeln über ihr schön Gesicht. Wir schwenketen nun um die Akropolis herum. Sol ches ist ein sanft wellig Hügel, darauf viel grün fremd artig Sträucher

mögen sich wohl mit- einand vertragen. — War doch mein Vater auch als ein mannhaft» tapfer Ritter bekannt, so mit König Konrad die Jerusalemfahrt unternommen, Hernachen aber in Konstantinopel sein Glück gefunden." Darauf sagt ich: „Edel Fürstin, so es kein Ungeziem ist. verstattet ein Frag. Lebt Euer Vater noch?" „Nein, er ist vor drei Jahren gestorben. Wundert Euch sein Geschichte? Ich erzähl sie gern." Und ehedenn ich sie darum bat. sing sie an. in län ger Rede zu erzählen: „Mein Vater stammet

aus der Karantanischen Mark, so an den Traungau angrenzet, und hieß Ritter Hein rich von Arzbach. Zu sein Verwandtschaft gehöreten mehrer edel Geschlechter, darunter auch die Grafen von Waldenthurn. Kennel Ihr nicht ein solchen?" „Ich weiß kein solchen, den ich näher kenne," tat ich gleichgültig. „Wohl ist mir ein Graf Waldenthurn ein mal gezeigt worden, so man den Schwarzen nennet.. „Ja, ja, dieser ist ein entfernt Verwandter zu uns. — — Da mein Vater, als zweitgeboren, nichts erhielt denn ein gut Rößlein

in L e i tz e r s- dorf ein Feuer aus, das 12 Scheunen einäscherte. Außer diesen Scheunen sielen dem Feuer 50.000 Kilo- Ausgang hatten, ritten sie letzlich als einfach Pilger gen Jerusalem und kehreten alsdann mit Schiffen nach Konstantinopel zurück. Mehrer hundert Ritter, als auch mein Vater, sind für immer in Konstantinopel blieben, allwo sie in die Leibwache des griechischen Kaisers Manuel sich verdinget. Da im ganzen Heer kein also schöner und herrlicher Mann zu sehen wie mein Vater, richtet auf ihn die Fürstin

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 16
Date: 27.05.1928
Physical description: 16
Häftling Josef Schindler aus Innsbruck ist am Mittwoch vormittags bei der Station Dalaas mit geschlossenen Händen aus dem fahrenden Zuge ge bezrvingen So Ihr all das erwäget, lieb Ritter, könnt Ihr ihm nicht allzu sehr gram sein ob seines borstig Wesens." „Mich dauert sein bitter Los," entgegnet ich, „und möcht ihm gern ein Freundschaft erzeigen." „Lastet solches, maßen es Euch nimmer frommt, so lang er unter dem Bann des Grafen Waldenthurn steht. — Sie sind beide mütterlicher Seiten gleichen Grades

zu begleiten. Sind erst über Mehrer Wochen dem großen Heereszug nachgefahren." „Solcher Gestalten wird Graf Waldenthurn dem streitend Heere wenig nützen." »T), er wird kämpfen wie ein Löwe, matzen es sein Stolz ist, für unbesiegbar zu gelten, und rühmt sich auch, daß annoch kein Mensch ihn überwunden." Da ich spöttisch gelächelt, mahnet mich der ehrwürdig Klausner: „Habt Euer in Acht, lieb Ritter, und verratet nim mer, daß Ihr dem Schwarzen jemals begegnet seid. Er verhehlet männiglich, daß er Euch kenne

, und ist es Euer Beste», so Ihr ihn gleichfalls nicht kennet. Ihr mögt beiden aus dem Wege gehen, allwo Ihr könnt, so dem Waldenthurner als dem Paltenberger. . . Und nun Gott mit Euch, edel Ritter! So Ihr meiner je nötig habt, fraget im Westergauer Heerbann nach mir." Er schlug noch ein Kreuz über mein Häupten und trabet schnell von hinnen, also daß ich ihm nimmer Dank sagen gekonnt. — Hernachen wandert ich länger Zeit tieffinnend durch das Lager, und da ich spät in un ser Herberg gekommen, verhehlet ich dem Herzog

war, platzte diese. Glücklicherweise war diese Kuh noch versichert. Der Schaden stellt sich auf 400 Schilling. Verstorbene in Vorarlberg. In Bregenz starben Gg. Fink, ehemals Direktor in der Schuhfabrik der Firma Krafft, 72 Jahre alt; Ignaz Ritter, Lehrer i. R., 80 Jahre alt; Katharina Ceol, geb. Groß, 80 Jahre alt; Agatha Ruscher, geb. Denüfl, 71 Jahre alt. In R i e tz - lern starb Frz. Josef Keßler, Schreinermeister. In B e z a u Arnold Kohles Student der 2. Klasse des bischöflichen Knabenseminares

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Page 4 of 14
Date: 03.06.1928
Physical description: 14
vermocht. Herzog Fried rich rief mir laut und schier bittend zu: „Ritter Heinrich, komm herunter! Spring? Schnell!" Und ich sprang auch, aber nicht hinunter zu den Unsrigen, sondern hinein in die Stadt, verhoffend, daß ich mich bis zum Tore durchschlagen und solches von innen eröffnen könne. Nach der Stadt zu war die Mauer gut ein halb Klafter niederer denn außen, und ich bin just auf die Köpfe derer Bogenschützen hinabge sprungen, also daß sie mit ein mörderisch Geschrei aus- einand fuhren und etlick

, daß ich mich selbsten nicht mehr erwehren könnt. Doch plötzlich scholl der laute Ruf an mein Ohr: „Christus und Unser Liebe Frau!" Und da stürmten ein Schar Ritter heran, darunter Graf Konrad von Peilstein, Berthold von Vohburg. meine Freunde Wels und Aribo von Lindenberg, und hinter ihnen kamen noch viel andere. Im Rücken auf die Aloslims einhauend, erlöseten sie mich bald aus höchster Not. Und während ein Teil die Feinde abgewehrt, rüttelt der andre schon am Tor. Indes war Graf Waldenthurn ausgestanden und setzet

wunderbar geschützt." Wir konnten indes nicht länger verweilen und stürmten mit den andern Rittern, die Moslims vor uns hertreibend, in die Stadt hinein, worauf sich die Feinde alsbald geben. Es erscholl ein ungeheuer Sie gesjubel. und flattert auch schon des Schwabenherzogs Fahne äuf Turm und Mauer. Jetzo erst hatt ich Zeit, den Herzog zu fragen, wie die mir beistehend Ritter über die Mauer gekommen Da erfuhr ich, daß Her zog Friedrich, nachdem ich von der Mauer einwärts gesprungen, über mein verwegen

Tat gar erschrocken und in bitter Angst um mein Leben, seine Ritter bei

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 14
Date: 15.07.1928
Physical description: 14
für einen gefangenen christlichen Ritter in die Sklaverei gegangen und hatte in seinem ganzen Wesen viel Aehnliches mit dem Ritter Völsegg. Schnell fanden sich die Beiden zusammen, halfen einander bei der Arbeit, schliefen neben einander und berieten auch mehrfache Fluchtpläne. Zu solchen bot sich aber niemals eine Gelegenheit. Nach Ostern kamen in Tyrus sechs Schiffe aus Venedig an, die den Herzog Leopold von Oesterreich mit einigen Tausend österrei chischen Rittern herbrachten, und Herzog Leopold über nahm

jetzt die Führung der deutschen Ritterschaft vor lkkon. Davon erhielten die christlichen Sklaven in >er Stadt alsbald Kunde und schöpften neue Hoffnun gen. Im folgenden mag nun Ritter Völsegg wieder selbst erzählen. I. Zu St. Georgii Tag, daran mich Raimund der Temp- 'er erinnert hat, kamen drei seldschukisch Schiss in den Hafen, so ein arg verrissen und zertrümmert venetia- lisch Schiff mit sich geführt, und konnte man gleich er sehen, daß sie dieses auf dem Meer überfallen und ge kapert

hatten. Als sie das erbeutet Schiff zu Land gebracht, entstiegen solchem mehr denn hundert gefan gen Männer, und wäre:: dies österreichisch, steirisch, karantanisch, görzisch Ritter und Knappen. Ich spähet lange aus den traurig Zug der Gefangene!:, die nun gleich uns Sklaven geworden. Da hört ich plötzlich ein Stimme, so mir gar bekannt in den Ohren erklungen, und war solches kein andere denn Meister Gerards Stimme, mit dem ich vor drei Jahren die lustig Wan-, verfahrt durchs Muretal gemacht und von dem ich nachher

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Der Oberländer
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Page 5 of 16
Date: 20.12.1929
Physical description: 16
und Steine Wo die Ritter gefrevelt zumal. Das alte Weiblein, von dem unlängst die Rede war und die mir manch Interessantes aus der Vergangenheit mitteilte, wußte auch von den sagenhaften Raubrittern zu Spielberg zu be richten. Wo soll denn deren Burg gestanden sein? Nach ihrer Angabe gegenüber der Ort schaft Matzlewald. Vor Zeiten war das Inntal zwischen Imst und Landeck eine Felsenwirrnis. Die Vorlagerungen des Lgggers, des Senften- berges und der Silberspitze sollen jäh gegen den rauschenden Inn

zum nächsten Haus Dort sieht er am Fenster sein Kind, wie's spielt. Unsägliche Trauer sein Herz durchwühlt. Wie oft, wenn des Buben Stimme scholl Wildheiß es ihm aus den Augen quoll! — Schwach wurde sein Körper, die Kräfte lahm. Noch immer er schleppend zum Fenster kam. — Stieg einmal ein Maitag aus Nebeln schwer. Da wartete niemand am Fenster mehr. Carl Iais. Ganze Warenzüge passierten die Höhe desselben. Die Ritter vom Spielberg sollen es gar arg ge trieben haben. Die Gegend zwischen Wenns und Piller

. Die begleitenden Knechte erschlugen sie, den Kaufmann selbst schleppten sie auf ihre Burg und hielten ihn bis zur Christnacht ge fangen. In derselben ließen sie ihn im Schloß hofe an das Kreuz schlagen und trieben frevent lichen Spott mit ihm. Dieser galt nicht ihm. sondern dem gekreuzigten Heiland. Um Mitter nacht, als das Trinkgelage der Ritter den Höhe punkt erreicht hatte und sie Spottlieder auf den verheißenen Messias sangen, vernahm man auf einmal ein unterirdisches Rollen und Donnern. Erschreckt

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 27.05.1928
Physical description: 16
, und da war der arme Knecht schon verstorben. Allnun trat ich zu dem Priester, grüßend: „Salve, pater reverende!"* Er mustert ein Zeitlang mein Gestalt und verneiget ganz wenig sein Haupt, mir ein Wink gebend, ihm zu folgen. Ohne daß er ein Wort gesprochen, führet er mich außer das Lager, wo er endlich fein Mund auf- tat, sagend: „Edel Ritter — oder soll man Euch jetzo Gras nennen? . . ." „Nein, ehrwürdig Vater," entgegnet ich, „solange 1 Adeliger Bürger. 1 „Seid begrüßt, ehrwürdiger Vater!" unser Heeressahrt

nicht zu Ende, bin und bleibe ich der Ritter Namenlos, also wie ich gelobet." „Wie Ihr gelobet, ja!" sprach er strenge und richtet sein Augen schier bannend auf mein Antlitz; „habt Ihr Euer Gelöbnisses nicht treulos vergessen?" „Nein, solches tat ich nimmer, und mag Gott mir dessen Zeuge sein!" beteuert ich starken Tones. Er Heftel fein Blick noch schärfer aus mich, als wollt er mir bis tiefst in die Seele hineinschauen, und fragt annoch strenge: „Habt Ihr Euer Tugend und Reinheit aller Zeiten gewahret

und weiß, daß Ihr tteu und gut und rein verblieben." „Wer hat wider mein Ehr geredet? Und welcher Dinge zeihet man mich?" „Lasset solches und danket Gott, daß Ihr feine Gunst nicht ve- ioren. Merket auch dieses. Gottes Gunst stehet so viel höher denn Kaisers Gunst, wie der Himmel über der Erden." Er führt mich hieraus wieder schweigend dem Lager zu. Da begegneten uns zwei gewappnet Ritter, deren einen ich allsogleich an sein Größen und leicht hinkend Gang als den Schwarzen Grasen erkannt

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 14
Date: 19.08.1928
Physical description: 14
, mir anerbietend, er wolle mich unter seine Ritter nehmen. Für das Geschenk danket ich ihm gar kräftig, und des andern bat ich ihn um etwelche Zeit, mir es zu überdenken, was er gern verstattet. Am Tage nach dem hohen Fest Unser Lieben Fraue, da sie gen Himmel gefahren, leget ich erstmals die neue Rüstung zur Halbscheid an — kein Arm- und Beinschienen, auch kein Scharnier ^ und eisern Hand schuh, sondern nur Helm und Kettenhemd mit ein blauseiden Waffenrock darüber — und gürtet mir das breit, zweihändig

Schwert um. Wohl spüret ich noch ein kleine Schwäche, hinket auch ein weniges, her- gegen könnt ich viel besser ausschreiten, denn als ich verhoffet. Da ich jetzo nicht mehr als ein armselig, miß achtet und verknechtet Sklave, sondern als ein frei, edel Mann in ritterlich Wehr und Waffen durch die Stadt gegangen, war mir also hoch und wohl zumute, wie damalen schier, als Kaiser Barbarossa mich zum Ritter geschlagen. Aber nun könnt ich mein Ungeduld nimmer bezähmen, an Händen und Füßen zog

, war kein anderer denn Meister Alberich, weiland auch Herr Albert geheißen. „Gottlob bin ich noch also lebendig wie Ihr," ent gegnet ich, „und hättet Ihr solches längstens schon er fahren können, wenn ihr nicht sämtlich meiner ver gessen." „Mensch! Kind Gottes!" schreiet er wieder, „Ritter Namenlos! Graf Rothenstein! Edel Herr von Völsegg! Wir vermeinten untrüglich, Ihr wäret verstorben und begraben, maßen Gero, mein Bruder, bezeuget, daß Euch ein zentnerschwer Katapultenstein zermalmet Hab. Drei Tage

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