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Title Z - A
Books
Category:
Books and Librarianship , Religion, Theology
Year:
1884 - 1885
¬Der¬ Bücherfund von Palaus. Beiträge zur Geschichte Tirols in der Reformationszeit. - (Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich ; 5/6)
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Page 36 of 64
Author: Busson, Arnold ; Bossert, Gustav / von Arnold Busson
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Klinkhardt
Physical description: S. [59] - 82, [145] - 180
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Reformation ; z.Geschichte<br />g.Sarns / Schloss Pallaus ; s.Buch ; z.Geschichte
Location mark: III 100.979
Intern ID: 130545
Blickes gewürdigt '). Zwar führt er einen Pater Michael von Brau neck an, dessen Charakteristik ganz auf den Franciscaner Michael, den Strauss einen Ritter, also einen Adeligen nennt, passen würde. Michael von Brauneck, berichtet er, sei an der Universität Wien wegen seines Scharfsinns und seiner Gelehrsamkeit ein zweiter Scotus genannt worden, ein ausgezeichneter Prediger und als solcher wie als Disputator von den Ketzern gefürchtet gewesen. Aber nach seiner verworrenen Darstellung scheint

Michael von Brauneck in Wien gelebt zu haben, wo er 1525 starb 2 ). Michael der Ritter hatte 1522 in der Fastenzeit gepredigt, alle Sünden mit allen Umständen müssten gebeichtet werden. Wer lutherische Bücher habe und doch zu Gottes Tisch gehe, sei ewiglich des Teufels. Ganz besonders benützten die Franciscaner die Ohrenbeichte als Waffe gegen die evangelischen Neigungen, wobei sie besonders die Weiber scharf in's Verhör nahmen. So kam es vor, dass sie arme Frauen 2—3 Tage in der Beichte verhörten

und ihnen täglich nur eine Stunde Zeit zum Essen Hessen. Ritter Michel hatte so u. A. eine Frau von Adel drei Tage lang Beichte gehört und sie dabei Dinge gefragt, von denen die Frau keine Ahnung hatte, ja von denen sie nie geglaubt hätte, dass ein Mensch sich solcher Bosheiten vermessen könnte s ). Bei diesem Beichten ging es oft unordentlich zu, nicht nur wurde das Beichtgeheimniss schlecht gewahrt, auch andere böse Stücke kamen vor. In Schwatz selber fand Ritter Michel wenig Dank und Beifall, besonders

befohlen, die ungebührlichen und freventlichen Reden des Predigers in einer ordentlichen Klagschrift mit guter, wahrhaftiger Begründung dem Statthalter und Hofrath vorzulegen. Wäre Ritter Michel identisch mit Michael von Brauneck, so dürften 1 } Siehe meine Anzeige dieses Buches in Luthardt's theol. Literaturblatt 1SS4. ! ) L. c. S. 21. s ) Strauss, Neues wunderb. Beichtbüchlein, Bl. B, 2.

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