sind und ruhmgekrönt. Dies, Mädchen, sind die Gesetze der Ritterschaft, die wir beschworen haben und denen wir alles opfern, was uns teuer ist." „Ach!" sagte die schöne Jüdin, „was ist das anders, tapferer Ritter, als ein Opfer, dem Dämon eitler Ehre gebracht, eine Läute rung in dem Feuer des Moloch? Was bleibt euch denn als Preis für all da Blut, das Ihr vergossen, für alle Mühe und Arbeit, die Ihr übernommen, für alle Tränen, die Ihr durch Eure Taten erpreßt habt, wenn nun der Tod des starken Mannes Lanze
, für ein Leben, elend hingebracht, um andere elend zu machen? Oder liegt in dem rohen Gesänge eines wandernden Sängers soviel Zau ber, daß man häusliches Glück, Zärtlichkeit, Ruhe und Frieden hin gibt, um nur der Held einer Ballade zu werden, die herumziehende Minstrels trunkenen Burschen beim Bier Vorsingen?" „Bei Herewards Seele!" versetzte der Ritter ungeduldig, „du sprichst über etwas, Mädchen, was du nicht verstehst. Du würdest das reine Licht des Rittertums auslöschen, das den Edlen
von den: Ge meinen, den freien Ritter von dem Sklaven und dem Wilden unter scheidet, welches uns das Leben unendlich viel geringer läßt, als die Ehre, welche uns siegen läßt über Mühen und Leiden und uns lehrt, kein Uebel zu fürchten als Beschimpfung. Du bist keine Christin, Rebekka, dir sind die erhabenen Gefühle unbekannt, welche die Brust eines edlen Mädchens erfüllen, wenn ihr Geliebter eine jkühne Waffentat vollbracht hat, die seine reine Liebe bestätigt. Das — 227 — Rittertum, Mädchen, ist die Nährerin der schönsten
Kinder sind jetzt die Opfer feindlicher und kriegerischer Unterdrückung. Wohl hast du gesprochen, Ritter, solange der Gott Jakobs nicht einen zweiten Gideon oder einen neuen Makkabäus seinem erwählten Volke erwecken wird, ziemt es einem jüdischen Mädchen nicht, von Schlacht und Kampf zu reden." Das hochgesinnte Mädchen beschloß ihre Rede in einem Tone des Kummers, der das Gefühl der Entwürdigung ihres Volkes bezeichnet^ verbittert vielleicht noch durch den Gedanken, daß Jvanhoe sie als eine Person