, sucht man vergebens nach Hauptmanns sonst so dramatisch geschulten Geist. Elga gehört, gleich des Dichters „Hannele" -- an das er nicht in: entferntesten heranreicht — zu der Gattung der Traumdichtungen. Läßt schon die Person des 1ränn:enden Ritters jeden Zusammenhang mit dem Inhalte des Traumes vermissen, so wird auch im übrigen die satte Breite, mtt der üch Szene an Szene reiht, dem sprunghaften Wirbel der Traumbilder keinesfalls gerecht. Ein Ritter — -das Stück spielt in Polen zur Zeit Johann
Sobieskis — muß, von Dunkelheit und Wetter überrascht, in einem alten Schlöffe, an das sich ein Kloster anschlixßt, nächtigen. Ein Mönch, einst der reiche und glückliche Schloßherr Gnrf Starschenski, spricht in dunklen Worten von dem Schicksal, das ihn kn die Mauern dses .Masters ge bannt. Dies Geschehnis, das nicht anders, als eine simple Ehebruchs tragödie darstellt, zieht nun in mehreren Traumbildern an dem schlafenden Ritter vorüber. Im Mittelpunkte der Handlung steht Elga, des (Z-rafen
Szenen. Daß der Er Diener, der mit einem Schwerte in der Hand, bei dem getöteten mebhaber Wache hält, der Gräfin dür Geschichte ihres Treubrilches von einem Pergamente vorlesen muß, verletzt den guten Geschmack. Mit einer Verwünschung gegen den Grasen bricht Elga an der Leiche ^gmski zusammen. Ter Ritter erwacht aus dein wüsten Traun: und ruft nach den Pferden, um sich durch flotten Ritt im kühlen Morgen vom Alp der Nacht zu befreien. Man ist erstaunt und enttäuscht, wie primitiv, ohne sich mit psy
heroorheben können. Der farblos gezeichneten Figur Oginfkis vermochte auch Hr. Ferstl wenig Leben einzuhauchen. Frl. Sandorffs Dortka verrät hübsche Ansätze. Herrn Le Bret, deffen Kunst von seiner szt. Bühnentätigkeit in besten Gedenken steht, war als Ritter wenig Gelegenheit geboten, hervorzutreten. Den Verwalter sprach Hr. Auer, :n Maske vorzüglich, einwandfrei. Die Stimmung im Hause war kühl und nicht die bei Premieren übliche. . . . ek Hermine Körner wird Leiterin des Münchener Schauspielhauses